Gottes Interessen zuerst dienen
DER Christ ist verpflichtet, Gottes Interessen zuerst zu dienen. Weshalb? Weil Jehova Gott der höchste Souverän und Erschaffer aller Geschöpfe ist. Als Höchster hat er das Recht, seinen Untertanen vorzuschreiben, was sie tun sollen, und als ihr Schöpfer hat er das Recht, von ihnen zu erwarten, daß sie den Zweck, wozu er sie erschaffen hat, erfüllen. Da Jehova gerecht, weise und ein Gott der Liebe ist, haben wir die Gewähr, daß es zu unserem ewigen Wohle gereichen wird, wenn wir „alle Interessen des Ewigen wahren“. — 1. Chron. 26:30, Mo.a
Jemand mag sich fragen, was mit dem Wort „Interessen“ gemeint ist und welches Gottes Interessen sind? Interesse weist auf Anteilnahme hin; Interessen können auch Rechte, Besitztümer und Vorteile sein. Es sind Dinge, denen man seine Zeit, Aufmerksamkeit, Kraft und Mittel widmet. Ein verheirateter Mann hat zum Beispiel Interesse an seiner Frau, seinen Kindern, seinem Beruf, an verschiedenen Besitztümern und an seinen Liebhabereien.
Gottes Interessen betreffen jene Dinge, an denen Gott ein Interesse hat. Man erkennt sie an den Äußerungen seines Willens und Vorhabens. Gegenwärtig beschäftigt sich Gott mit folgenden Interessen: der Vollendung einer Brautklasse für seinen Sohn, bestehend aus 144 000 Menschen von erprobter Lauterkeit; der Einsammlung einer großen Menge „anderer Schafe“, das heißt gerechtigkeitsliebender Menschen, die Harmagedon überleben und den Kern der neuen Erde bilden werden, in der Gerechtigkeit wohnen wird; der weltweiten Verkündigung dieser guten Botschaft vom Königreich zu einem Zeugnis und der Ankündigung des Tages der Rache, also der Warnung der Bösen.
Aus dem Erwähnten ist klar zu erkennen, daß jeder christliche Zeuge Jehovas gewisse persönliche wie auch göttliche Interessen wahren muß. Er muß sich dieser beiden Interessengebiete in richtigem Verhältnis zueinander annehmen, was bedeutet, daß Gottes Interessen stets an die erste Stelle gestellt werden sollen und ihnen soweit wie möglich der Vorrang gegeben werden muß, auch wenn die persönlichen Interessen den größten Teil seiner Zeit, Aufmerksamkeit, Kraft und Mittel in Anspruch nehmen mögen. Den persönlichen Interessen in selbstsüchtiger Weise den ersten Platz einzuräumen bedeutet, schlecht zu handeln, und man zieht sich dadurch ein Schuldkonto zu, was Vernichtung zur Folge hat, wie dies bei Adam und Eva der Fall war. Den Interessen Gottes in selbstloser Weise den ersten Platz einzuräumen bedeutet, Gutes zu tun, und dadurch entsteht für den Betreffenden ein Verdienstkonto, und er empfängt als Lohn das ewige Leben.
Damit wir den Interessen Gottes zuerst dienen können, müssen wir unseren Sinn umgestalten, indem wir Gottes Wort studieren und uns so mit seinem Vorhaben und Willen, uns betreffend, bekannt machen. Es bedeutet ferner, daß wir uns wie Jesus Gott hingeben, um seinen Willen zu tun, so wie Jesus ihn tat. Auch bedeutet es, den Werken des Fleisches zu entsagen und die Früchte des Geistes hervorzubringen. (Gal. 5:19-23) Es bedeutet außerdem, daß wir die Interessen der Versammlung wahrnehmen, indem wir die Zusammenkünfte besuchen, die veranstaltet werden, um uns instand zu setzen, uns der Interessen Gottes noch besser anzunehmen; auch bedeutet es, daß wir uns auf diese Zusammenkünfte vorbereiten und uns daran beteiligen. Aber ganz besonders bedeutet es, das Beispiel Jesu nachzuahmen, indem wir bei jeder Gelegenheit von Jehovas Namen und Königreich Zeugnis ablegen.
Heute widmen sich die Menschen der Welt selbstsüchtigen Bestrebungen wie nie zuvor. Wir leben in gefahrvollen Zeiten, in den vorhergesagten letzten Tagen. Viele werden durch den heimtückischen Materialismus dazu verleitet, zuerst ihren persönlichen Interessen zu dienen und die Interessen Gottes zu vernachlässigen. Wir müssen uns daher in acht nehmen, müssen auf der Hut sein und uns ernstlich der Interessen Gottes annehmen und sie jederzeit in erster Linie zu wahren suchen. Denke an Lots Weib! Sei nicht wie sie oder wie Esau, der die Interessen Gottes um seiner persönlichen Interessen willen verkaufte. Ahmen wir statt dessen Jesus Christus nach, indem wir die Interessen Gottes zu unserer Speise, unserem Trank und unserer Freude machen!
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. September 1956.