Erkenne deinen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft
„Nun aber hat Gott die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel.“ — 1. Kor. 12:18, NW.
1, 2. (a) Welche physischen Tatsachen beweisen, daß Jehova ein Gott der Ordnung ist? (b) Welche Anordnung in der Neuen-Welt-Gesellschaft zu finden, sollten wir also erwarten?
BLICKE in einer klaren, mondlosen Nacht zum Himmelsgewölbe empor und zähle die Zahl der Sterne — wenn du es kannst. Tausende siehst du mit bloßem Auge, aber tatsächlich gibt es Milliarden; ja Hunderte von Milliarden dieser Himmelskörper können beobachtet werden, wenn die grenzenlosen Tiefen des Weltraums mit starken Fernrohren und besonderen Photoapparaten erforscht werden. Ganz bestimmt sind die Menschen winzig klein gegenüber der Schaustellung von solch unermeßlicher Größe. Doch gibt es zum Nachsinnen noch etwas Wunderbareres, Scheueinflößenderes, nämlich die Tatsache, daß die unzähligen materiellen Heere des Himmels nicht zu einem zufälligen, wilden Durcheinander ohne Sinn oder Grund zusammengeworfen wurden, sondern daß vielmehr alles nach einem von der höchsten Intelligenz entworfenen, überaus komplizierten Muster in der unbegrenzten Ausdehnung des himmlischen Raumes seinen festbestimmten Platz hat. Überdies befindet sich jeder Stern, statt stationär oder wie ein Sandkorn in hartgewordenem Beton an seine Stelle gebannt zu sein, in schneller Bewegung und legt seinen Weg mit einer erstaunlichen Geschwindigkeit zurück. Jeder Stern hat seine eigene Bahn; jeder verfolgt einen Weg, der vorausgesagt werden kann und den er nach einem genauen Zeitplan zurücklegt. Jeder wird beherrscht durch die vom Schöpfer festgelegten Gesetze.
2 Jehova, der Himmel und Erde gemacht hat, hat die Sterne, und zwar jeden und alle von ihnen, nach seinem eigenen Entwurf und seiner eigenen Anordnung an den für sie bestimmten Platz gesetzt. Daher können wir sagen, daß jeder Stern eine ihm von Gott zugewiesene Stellung und Dienstaufgabe hat, also einen ihm selbst bestimmten richtigen Platz. (1. Mose 1:1; 2:1; Neh. 9:6; Ps. 8:3; Jes. 45:12) So verhält es sich mit allen Schöpfungswerken Jehovas. Er ist ein Gott, der alles richtig anordnet. „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung.“ Daher geschehen alle Dinge in seiner Organisation ‚anständig und nach Ordnung‘, nämlich so, wie Gott es anweist. Es ist daher auch nur vernünftig, zu erwarten, daß in der Neuen-Welt-Gesellschaft, die ebenfalls eine besondere Schöpfung Jehovas ist, dafür gesorgt ist, daß jedes einzelne Glied einen Platz hat. Eine Prüfung der Heiligen Schrift und der Tatsachen zeigt uns die Richtigkeit dieser Auffassung. — 1. Kor. 14:33, 40, NW.
3. Welchen Platz hat der Überrest seit dem Jahre 1918 ausgefüllt?
3 Einst befand sich der irdische Überrest der „Braut“ Christi in der babylonischen Gefangenschaft. Bestimmt war dies aber nicht der rechte Platz für eine reine Jungfrau, wie sie die Klasse der Fußstapfennachfolger Christi ist. Als daher Jehova im Jahre 1918 als Richter zum geistigen Tempel kam, erging an diese treue Überrestklasse das Gebot, aus Satans unreinem, babylonischem System herauszukommen. Sie gehorchte. Dann gab Gott diesen wiederhergestellten Überrestgliedern ihren richtigen Platz direkt im Mittelpunkt der Neuen-Welt-Gesellschaft, indem er sie als die Klasse des „treuen und verständigen Sklaven“ dazu einsetzte, über die ganze Habe des Meisters zu wachen und sich um sie zu kümmern. (Off. 18:4; Matth. 24:45-47) In anderen Schrifttexten wird Gottes geistiger Tempel erwähnt, dessen einziger sichtbarer Teil der noch auf Erden übriggebliebene Überrest ist, und dieser Tempel ist „ein geistiges Haus für den Zweck einer heiligen Priesterschaft“, „um geistliche Schlachtopfer zu opfern, die Gott durch Jesus Christus annehmbar sind“. „Ihr seid aufgebaut worden auf der Grundlage der Apostel und Propheten, wobei Christus Jesus selbst der Grundeckstein ist. In Einheit mit ihm wächst der ganze Bau, harmonisch zusammengefügt, zu einem heiligen Tempel für Jehova.“ — 1. Pet. 2:5; Eph. 2:19-21, NW.
4, 5. (a) Welche andere Klasse von Menschen findet in Übereinstimmung mit den Prophezeiungen Jesajas und Michas einen Platz in der Neuen-Welt-Gesellschaft? (b) Ist diese „große Volksmenge“ eine müßige Klasse, die keine Verantwortlichkeiten übernimmt?
4 Heute kommen große Scharen anderer Menschen zu diesem Hause oder Tempel Gottes und versammeln sich um diese sichtbare Tempelklasse, um den zentralen Kern der Neuen-Welt-Gesellschaft. Daß dies am Ende der Tage geschehen würde, hatten die Propheten Jesaja und Micha vorausgesagt. „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinauf ziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort Jehovas von Jerusalem.“ — Jes. 2:2, 3; Micha 4:1, 2.
5 Bereits sind über siebenhundertsechzehntausend Menschen, die insgesamt mehr als hundert Sprachen sprechen und von mehr als hundertsechzig Ländern und von Inseln des Meeres stammen, als eine Neue-Welt-Gesellschaft um das Lamm, um Christus Jesus, den Rechten Hirten, versammelt worden, und daher ist es äußerst wichtig, daß ein jeder seinen richtigen Platz in der Organisation finde und auch erkenne, ob er zum Überrest des geistigen Israel oder zur „großen Volksmenge“ gehört, die mit dem Überrest verbunden ist. (Off. 7:4-10; Joh. 10:16) Jesajas Prophezeiung zeigt, daß die Glieder der „großen Volksmenge“ ebenfalls eine schwere Last der Verantwortung tragen sollen, denn nachdem der Zustand des wiederhergestellten Überrests beschrieben worden ist, heißt es in jener Prophezeiung, daß die Glieder der „großen Volksmenge“ als „Fremdlinge“ die Herden weiden und als „Söhne der Fremde“ den Dienst als Ackersleute und Weingärtner verrichten werden. Ob also nun jemand zur Überrestklasse oder zu dieser „großen Volksmenge“ gehört, so ist er dem einen Herrn Rechenschaft schuldig und muß seinen Platz in dieser produktiven und fruchttragenden Organisation einnehmen und die ihm zugewiesenen Pflichten erfüllen. Keiner ist vom Dienste des Königs ausgenommen. „Jeder wird seine eigene Last der Verantwortung tragen.“ — Jes. 61:4, 5; Röm. 14:4; Gal. 6:5, NW.
6. Welchen hervorragenden Platz von Autorität nimmt Jehova in dieser Organisation ein?
6 Die Neue-Welt-Gesellschaft ist in ihrer Struktur theokratisch und muß es notwendigerweise sein, das heißt, sie wird von Gott, also von oben nach unten, regiert. Als Haupt der Organisation thront Jehova Gott, der Höchste, der glorreiche Souverän des Universums, treulich an diesem ihm gebührenden Platz. ‚Du, dessen Name Jehova ist, du allein bist der Höchste über die ganze Erde.‘ Ihm allein wohnen alle drei Herrschaftsgewalten inne: die richterliche, die gesetzgebende und die vollziehende Gewalt. „Denn Jehova ist unser Richter, Jehova unser Gesetzgeber, Jehova unser König.“ „Jehova selbst hat in den Himmeln seinen Thron festgestellt, und sein Königtum herrscht über alles.“ — Ps. 83:18; Jes. 33:22, Fußn.; Ps. 103:19, NW.
7. Beschreibe einige der besonderen Dienstvorrechte, mit denen Christus Jesus betraut wurde.
7 Auch Christus Jesus, „der einziggezeugte Sohn Gottes“, nimmt den absolut richtigen Platz in diesem Neuen-Welt-Gebilde ein. Er ist der Erlöser und Loskäufer, „durch den wir unsere Erlösung durch Loskauf haben, die Vergebung unserer Sünden“. Auch ist er „das Haupt des Leibes, der Versammlung. Er ist der Anfang, der Erstgeborene aus den Toten, damit er derjenige werde, der in allem der erste ist.“ Ferner heißt es: „Christus verherrlichte sich nicht selbst dadurch, daß er [aus eigener Initiative] Hoherpriester wurde, sondern er wurde von dem [Jehova] verherrlicht, der mit Bezug auf ihn sprach: ‚Du bist … Priester auf ewig nach der Weise Melchisedeks.‘“ Dieser Priester und König regiert jetzt in den Himmeln als „König der Könige und Herr der Herren“, und als Jehovas großer Rechtfertiger reitet er an der Spitze aller Heere des Himmels zur Schlacht von Harmagedon, in der er Satans ruchloser Organisation das Leben herauspressen wird. Jehovas langverheißene Neue-Welt-Herrschaft ‚ruht auf seiner Schulter; und man nennt seinen Namen Friedefürst, und die Mehrung seiner Friedensherrschaft … wird kein Ende haben‘; denn er wird tausend Jahre herrschen und das Paradies in seiner ganzen herrlichen Vollkommenheit wiederherstellen. (Kol. 1:14, 18; Heb. 5:5, 6; Off. 19:11-16, NW; Jes. 9:6, 7) Diesen heiligen Schatz des Dienstes hat Gott Christus Jesus anvertraut, und keiner seiner Feinde, auch nicht der Teufel und alle Dämonen der äußeren Finsternis können ihm diesen Schatz rauben oder ihn selbst von seinem Platz in Jehovas neuem System der Dinge vertreiben.
EIN LEIB MIT VIELEN GLIEDERN
8. Inwiefern gleicht der menschliche Leib in seiner Struktur der Neuen-Welt-Gesellschaft?
8 Gleichwie „das Haupt des Christus Gott ist“, so ist Christus seinerseits „das Haupt der Versammlung“. (1. Kor. 11:3; Eph. 5:23, NW) Demzufolge gibt es unter diesem Haupte, dieser zentralisierten Leitung, nicht viele Organisationen, nicht einmal zwei. Es gibt nur eine theokratische Organisation, auch wenn es innerhalb dieser einen Struktur Zweige des Dienstes und Abteilungen des Werkes gibt, viele Plätze, die einzeln ausgefüllt werden müssen, und viele Dienstaufgaben, von denen jede ihren eigenen Grad der Verantwortung mit sich bringt. So lesen wir es in Epheser 4:4-12 (NW): „Da ist e i n Leib und e i n Geist, gleichwie ihr berufen wurdet in der e i n e n Hoffnung, zu welcher ihr berufen wurdet; e i n Herr, e i n Glaube, e i n e Taufe, e i n Gott und Vater aller, der da ist über allen und durch alle und in allen“ — ja, nur eine einzige Organisation, doch sagt der elfte Vers: „Und er gab einige als Apostel, einige als Propheten, einige als Missionare, einige als Hirten und Lehrer.“ Wozu denn? Nun, „im Hinblick auf die Schulung der Heiligen für das Dienstwerk, für den Aufbau des Leibes des Christus“, des e i n e n Leibes oder der e i n e n Organisation. Dies zeigt ebenfalls, daß in der christlichen Organisation der Frühzeit viele Ernennungen vorgenommen wurden, und das geschah in theokratischer, nicht in demokratischer Weise. — Apg. 10:44, 45, 48; 14:23; 20:28.
9. Wie wurde die frühe Christenorganisation zusammengehalten und mit welchen Ergebnissen?
9 Als sich das Christentum im ersten Jahrhundert ausbreitete, wurden in den verschiedenen Teilen des Römischen Reiches viele Versammlungen gegründet; statt daß sie aber einzelnstehende, unabhängige Organisationen wurden, hielten sich diese zerstreuten Gruppen eng an die zentrale, leitende Körperschaft in Jerusalem, und zwar wurde die Verbindung durch Briefe und auch durch die periodischen Besuche der reisenden Vertreter aufrechterhalten. „Als sie [die auf Besuch weilenden Vertreter der Zentrale]: die Städte durchzogen, teilten sie den dort Wohnenden [den Ortsversammlungen] die von den Aposteln und älteren Männern [der zentralen, leitenden Körperschaft] in Jerusalem gefaßten Beschlüsse zur Beachtung mit.“ Und was war die Folge, daß ein jeder in dieser jungen, wachsenden Organisation seinen Platz behielt? Der nächste Vers antwortet darauf: „Die Versammlungen wurden daher in der Tat weiterhin im Glauben befestigt und nahmen an Zahl von Tag zu Tag zu.“ — Apg. 16:4, 5, NW.
10. Zeige, wie die grundlegende organisatorische Struktur der Organisation der Zeugen Jehovas heute mit derjenigen übereinstimmt, die im ersten Jahrhundert festgelegt wurde.
10 Es sind nun seit der Kindheit des Christentums rund neunzehnhundert Jahre verflossen; doch unter dem Haupte, der Leitung derselben höheren Mächte, nämlich Gottes, Jehovas, und Christi Jesu, besteht immer noch nur die eine theokratische Organisation, die heute auf Erden durch die eine Organisation vertreten ist, die von Gott gestützt und regiert wird, nämlich die Neue-Welt-Gesellschaft der Zeugen Jehovas. Obwohl sich in diesem zwanzigsten Jahrhundert diese wahrhaft urchristliche Gesellschaft in ganz erstaunlicher Weise ausgebreitet hat, paßt sie sich doch in ihrer Struktur dem göttlichen Grundmuster an, das im ersten Jahrhundert vorgezeichnet wurde. Gleichwie damals, so hat Gott heute in der neuzeitlichen Gesellschaft der christlichen Zeugen Jehovas „die Glieder an dem Leibe gesetzt, jedes von ihnen, so wie es ihm gefiel“. (1. Kor. 12:18, NW) Gleichwie damals, so hat es ihm, dem göttlichen Haupte, jetzt wohlgefallen, eine zentrale, leitende Körperschaft zu gründen, die Jehovas Zeugen überall auf Erden dient und sie leitet. Diese zentrale Körperschaft wird durch viele Zweigdiener und Tausende reisender Prediger vertreten, welche in verschiedenen Eigenschaften, nämlich als Zonen-, Bezirks- und Kreisdiener, wirken. Diese Vertreter bedienen regelmäßig 16 883 organisierte Versammlungen und besuchen daneben auch viele alleinstehende Verkündiger der guten Botschaft. In diesen gegründeten Versammlungen gibt es verschiedene Diener, die von der zentralen, leitenden Körperschaft und ihren Sondervertretern dazu ernannt worden sind, die lokale Tätigkeit der Zeugen Jehovas zu beaufsichtigen und zu überwachen.
11. Beschreibe die Einheit, die unter Jehovas Zeugen erdenweit herrscht. Wie ist dies möglich?
11 Da die ganze Organisation nach theokratischem Muster von oben nach unten organisiert wird, ist eine Einheit und Eintracht unter Jehovas Volk herbeigeführt worden, wie sie inmitten keiner anderen Gruppe auf Erden zu finden ist. Im Denken und Glauben, in der Lehre und Unterweisung, in der Tätigkeit und im Wandel, in den Lebensgewohnheiten und Bräuchen existiert unter Jehovas Zeugen eine Einheit und Eintracht, die alle geographischen Grenzen, alle Sprachschranken und alle nationalen und Stammesbräuche überwindet. Diese Einheit und Harmonie sind nur dadurch möglich geworden, daß ein jeder, der in seiner Lauterkeit wandelt, in dieser Gesellschaft seinen rechten Platz findet und dann den ihm von Gott gegebenen Verantwortlichkeiten treu nachkommt.
12. Wie räumt 1. Korinther 12:20-30 Versammlungsverkündigern, die nicht Aufseher sind, in der Neuen-Welt-Gesellschaft Platz ein?
12 Seid ihr rechtmäßig eingesetzte Aufseher in einer Ortsversammlung dieser Neuen-Welt-Gesellschaft? Wenn ihr euch in einer solchen Stellung befindet, sollt ihr, wie der Apostel Petrus es sagt, „die euch anvertraute Herde Gottes“ hüten, „nicht unter Zwang, sondern willig, auch nicht aus Liebe zum unredlichen Gewinn, sondern mit Eifer, auch nicht als solche, die über jene herrschen, welche Gottes Erbteil sind, sondern indem ihr Vorbilder für die Herde werdet“. (1. Pet. 5:2, 3, NW) Nimmst du die ehrenvolle Stellung eines Versammlungsverkündigers ein und hast keine besonderen Aufseherpflichten? Wenn ja, so ist auch für dich ein rechter und wichtiger Platz in Gottes Einrichtung der Dinge vorhanden. „Nun aber gibt es viele Glieder, doch e i n e n Leib. Das Auge kann nicht zu der Hand sagen: ‚Ich bedarf deiner nicht‘; oder wiederum kann das Haupt nicht zu den Füßen sagen: ‚Ich bedarf eurer nicht.‘ Sondern vielmehr trifft es zu, daß die Glieder des Leibes, die schwächer zu sein scheinen, notwendig sind; und die Körperteile, die wir für weniger ehrbar halten, die umgeben wir mit um so mehr Ehre … Gott fügte den Leib zusammen, wobei er dem Teil, dem etwas mangelte, reichlichere Ehre gab, damit keine Spaltung im Leibe sei, sondern dessen Glieder die gleiche Sorge füreinander tragen möchten … Es sind doch nicht alle Apostel? nicht alle Propheten? nicht alle Lehrer? Nicht alle vollbringen machtvolle Werke? Nicht alle haben Gaben der Heilungen? Es reden doch nicht alle in Zungen, noch sind alle Übersetzer, nicht wahr?“ — 1. Kor. 12:20-30, NW.
13. Wenn jemand den guten, ihm zum Wohle gereichenden Platz einnimmt, der für Jugendliche unter Jehovas Zeugen vorgesehen ist, welchen Verantwortlichkeiten muß er dann ebenfalls nachkommen?
13 In dieser, den ganzen Erdball umfassenden Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es auch viel Raum für unsere Kinder und Jugendlichen. Ihr, die Jüngeren, solltet daher euren Platz erkennen und ihn einnehmen. Die Bibel erwähnt einige Kinder aus der Vergangenheit, die gerade dies taten. So folgt den guten Beispielen, die diese Jungen und Mädchen, wie Samuel, Jeremia, Jephthas Tochter, Timotheus und Jesus, gaben, um nur einige wenige zu nennen. Bereitet euch auf noch größere Vorrechte vor, die euch zuteil werden, wenn ihr euch als fähig erweist, eine schwerere Last der Verantwortung zu tragen. Zu diesem Zweck nehmt Erkenntnis aus der Heiligen Schrift in euch auf, sowohl durch persönliches wie auch durch organisiertes Gruppenstudium, denn diese Erkenntnis wird euch weise machen zur Rettung. Studiert eure Aufgaben im voraus und erscheint vorbereitet, damit ihr an den Zusammenkünften der Versammlung aktiv teilnehmen könnt. Wachst zur Reife heran, sowohl was geistliche Weisheit als was Verständnis betrifft, nicht nur durch ein fleißiges Studium, sondern auch indem ihr euch an den verschiedenen Arten der Predigtdiensttätigkeit beteiligt. Nehmt auch regelmäßig am Predigtdienst von Haus zu Haus und an der wöchentlichen Verbreitung der Zeitschriften teil. Lernt, wie man Nachbesuche bei Interessierten macht und in richtiger Weise Heimbibelstudien mit ihnen durchführt. Erweist euren Eltern und auch den Aufsehern der Organisation den ihnen gebührenden Respekt. „Gedenke nun deines großen Schöpfers in den Tagen deiner Jünglingszeit.“ Das ist bestimmt der Platz, und zwar ein guter, den jungen Leuten unter Jehovas Zeugen zum Wohle gereichender Platz. Und dann — lobet Jehova! Die weisen jungen Leute, die diesen beglückenden Platz finden und behalten, werden nicht zu den Pflichtvergessenen, zu den Kriminellen des gegenwärtigen bösen Systems der Dinge gezählt. — Pred. 12:1, NW.
IST DEIN PLATZ DER PIONIERDIENST?
14, 15. (a) Schafft die Neue-Welt-Gesellschaft auch Raum für Pioniere und Missionare? (b) Welcher Segnungen und Vorrechte erfreute sich der Apostel Paulus, als er im Missionar-Pionierdienste tätig war?
14 Oft sind Vollzeitpioniere und Missionarverkündiger mit Ortsversammlungen verbunden. Auch sie haben einen Platz in dieser Gesellschaft christlicher Prediger. Da sie keine schriftgemäßen Verpflichtungen haben, die sie daran hindern würden, als Vollzeitdiener zu wirken, trachten sie zuerst nach dem Königreich Gottes, statt nach selbstsüchtigen Dingen zu streben, und gleich dem Apostel Paulus betrachten sie den Verlust einer weltlichen Stellung und materieller Annehmlichkeiten wie Abfall oder gewöhnlichen Kehricht. — Matth. 6:25-34; Phil. 3:8.
15 Halte inne und überlege, welch bevorrechteter Mann der Apostel Paulus war. Er war der „ausgezeichnetste Apostel“, der zu den Heidennationen gesandt wurde. Er bereiste ein weites Gebiet des Römischen Reiches, besuchte viele Orte und gründete viele Versammlungen. Paulus erhielt ferner das Vorrecht, mehr von den Christlichen Griechischen Schriften zu schreiben als irgendein anderer. In Athen gab er vor den vornehmsten Philosophen und gebildetsten Männern seiner Tage Zeugnis. Auch legte er vor dem höchsten Gericht von Jerusalem, vor dem jüdischen Sanhedrin, Zeugnis ab. Er erhielt das Vorrecht, die gute Botschaft, die von Christus Jesus, dem Herrscher der neuen Welt, handelte, vor den Herrschern der alten Welt zu predigen, den Statthaltern Felix und Festus sowie König Agrippa, ja schließlich vor dem kaiserlichen Hofe Neros, des römischen Herrschers. Alle diese und viele weitere Vorrechte und Segnungen wurden Paulus zuteil, nachdem er als Pionier über die Schwelle getreten war, die ihn vom Teilzeitdienst zum Vollzeitdienst getrennt hatte.
16. (a) Können alle in den Pionierdienst eintreten? (b) Wie zeigt Jesu Gleichnis die Gefahr, sich so mit persönlichen Angelegenheiten zu beschäftigen, daß man das Vorrecht des Pionierdienstes verpaßt?
16 Dieselbe offene Tür der Gelegenheiten steht heute den Gliedern der Neuen-Welt-Gesellschaft offen. Aber einige haben das Empfinden, daß sie nicht in die Pionierreihen eintreten können, weil sie kleine Kinder haben, weil andere von ihnen abhängig sind oder weil sie gesundheitlich nicht stark sind. Andere denken, daß sie mit finanziellen Verpflichtungen, denen sie nachzukommen haben, so schwer belastet seien, daß sie es für unmöglich halten, Pionierdienst zu leisten. Andrerseits sind viele mit Jehovas Zeugen verbunden, die bekennen, sich dem Dienste Gottes völlig hingegeben zu haben, und die frei sind von biblischen Pflichten, durch die sie gebunden wären, doch mit dieser oder jener Ausrede suchen sie sich von der Übernahme der Verantwortung, die der Pionierdienst mit sich bringt, fernzuhalten. Könnte nicht gesagt werden, daß diese Personen in der Neuen-Welt-Gesellschaft nicht am rechten Platz sind? Wandeln sie nicht außerhalb der rechten Bahn, da sie sich sorglos von den Einschränkungen und der Routine des Vollzeitpionierdienstes freizuhalten suchen? Das ist bestimmt ein törichter, gefährlicher Lauf, denn er grenzt dicht an die Haltung jener, die Jesus in einem Gleichnis erwähnte und die sich entschuldigten, weil sie zu einem besonderen Festmahl nicht erschienen, mit dem einfachen Vorwand, sie hätten einen Acker oder ein Joch Ochsen gekauft oder ein Weib geheiratet. War denn für die eingeladenen Gäste der richtige Platz nicht an dem Tische, wo das Festmahl stattfand? Und waren ihre Entschuldigungen nicht fadenscheinig und dürftig? Kein Wunder, daß der Hausinhaber zornig wurde über diese Leute, die Ausreden vorbrachten und so mit ihren eigenen Interessen beschäftigt waren, daß sie eine Gelegenheit, wie sie sich im Leben nur einmal bietet, verpaßten. Allerdings wäre es etwas unbequem für sie gewesen, persönlichen Dingen zu entsagen, sie aufzuschieben oder sich anders einzurichten, um die besondere Einladung annehmen zu können. Aber welche unübertrefflichen Freuden und Segnungen wären ihr Teil gewesen, wenn sie in ihrem Leben für das außerordentliche Vorrecht, das ihnen geboten wurde, Raum geschaffen hätten! — Luk. 14:16-24.
17. Wie verhielt sich Paulus als Pionier gegenüber seinem Predigtdienst?
17 Dasselbe trifft in bezug auf die Gelegenheit für den Vollzeitdienst zu, der heute Personen angeboten wird, die frei sind, in diesen Dienst einzutreten. Es ist nicht leicht, Pionierdienst zu leisten. Man mag persönliche Programme, z. B. eine Ausbildung an einer höheren Schule oder für ein besonderes Fach, aufgeben müssen, um dem Vollzeitpionierdienst Platz im Leben einzuräumen. Viel Widerstand und manche Hindernisse müssen überwunden werden. Paulus mußte ähnliche Hindernisse überwinden, um die Schwelle zu überschreiten und als Pionier in den erweiterten Wirkungskreis einzutreten. „Eine große Tür“, so sagt er, „die zur Tätigkeit führt, ist mir aufgetan worden … doch da sind viele Gegner.“ Abermals schrieb dieser Vollzeitdiener Gottes, des Herrn, wie folgt: „Wer wird uns scheiden von der Liebe des Christus? Etwa Drangsal oder Bedrängnis oder Verfolgung oder Hunger oder Nacktheit oder Gefahr oder das Schwert?“ Wenn Paulus heute auf Erden wäre, könnte er hinzufügen: ‚Lassen wir uns durch den Materialismus und die Annehmlichkeiten dieses Zeitalters daran hindern, unsere Liebe für Gott im Vollzeitdienst zu beweisen?‘ Positiv und kraftvoll antwortet er auf alle diese Fragen mit den Worten: „Denn ich bin überzeugt, daß weder Tod noch Leben, weder Engel noch Herrschaften, weder Gegenwärtiges noch Zukünftiges, noch Mächte, weder Höhe noch Tiefe, noch irgendeine andere Schöpfung uns zu scheiden vermag von Gottes Liebe, die in Christus Jesus ist, unserem Herrn.“ Irgendeine andere „Schöpfung“ würde nicht nur belebte Geschöpfe, sondern auch all die leblosen Dinge, wie es Kostspieligkeiten sind, und die unnötigen Dinge der modernen Zivilisation mit einschließen. Personen mit der gleichen geistigen Haltung, wie Paulus sie hatte, lassen nicht zu, daß solche Dinge sie daran hindern, ihre Liebe zu Gott im vollsten Maße ihres Vermögens zu beweisen. — 1. Kor. 16:9; 2. Kor. 4:7-11; Röm. 8:35-39, NW.
18. Ist es heute möglich, daß man den gleichen Herzensfrieden und dieselbe Zufriedenheit hat, wie sie Paulus besaß?
18 Paulus hatte nicht weniger Herzensfrieden und war bestimmt nicht weniger zufrieden, nicht weniger froh und glücklich im Leben, weil er Entbehrungen zu erdulden hatte. Daß er persönlich auf viele Annehmlichkeiten des Lebens verzichtete, dämmte seinen Eifer nicht, noch löschte es das Feuer, das in ihm war. Seine Schriften sind übersprudelnd von Begeisterung und Optimismus, während er andere anspornt, ihm auf seinem christlichen Lebenswege zu folgen. Er klagte niemals, wenn es notwendig wurde, daß er während eines Teils seiner Zeit seinem weltlichen Beruf nachgehen mußte, um im apostolischen Dienste bleiben zu können. Auch du kannst ähnliche Segnungen erfahren, wie Paulus und andere sich ihrer erfreuten, vorausgesetzt, daß auch du die gleichen Dienstvorrechte annimmst wie sie.
19. Welche Frage sollten wir uns heute stellen, um uns zu vergewissern, daß wir unseren richtigen Platz in der Neuen- Welt-Gesellschaft erkennen?
19 Frage dich doch, ob du deinen richtigen Dienstplatz in der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hast. Hindern dich Familienpflichten daran? Sind sie schuld, daß du nicht im Pionierdienst stehen kannst? Wenn das der Fall ist, dann ist es bestimmt notwendig, solchen schriftgemäßen Pflichten nachzukommen. (1. Tim. 5:8) Oder bist du frei von wohlbegründeten biblischen Pflichten, frei, durch die große Tür einzutreten, die in den Pionierdienst führt? Bist du willens und ist es dir daran gelegen, Missionar zu werden, dich ins Ausland zu begeben und dort zu dienen, wo Hilfe dringend not tut? Vielleicht bist du bereit und hättest den Wunsch dazu, aber es fehlt dir an der nötigen körperlichen Gesundheit, um dich in ein ausländisches Dienstfeld begeben zu können. Es besteht indes in jedem Lande der Christenheit großer Bedarf an Vollzeitdienern. In den sogenannten christlichen Nationen werden christliche Missionare ebensosehr benötigt wie in der übrigen Welt. Es gibt viele abgelegene Gebiete unter Menschen, die deine Sprache sprechen, wo ein dringender Bedarf nach weiteren Pionieren herrscht. Deine Heimatversammlung benötigt zweifellos noch mehr Vollzeitdiener, um die „anderen Schafe“ richtig zu weiden, zu schulen und zu betreuen, die in die Neue-Welt-Gesellschaft strömen. Wenn dein richtiger Platz in dieser Organisation, in der es so viele verschiedene Dienststellen gibt, derjenige eines Vollzeitpioniers oder Missionars ist, dann ist es bestimmt falsch und töricht, zuzulassen, daß die Interessen und Sorgen des Systems der alten Welt dich daran hindern, diesen richtigen Platz einzunehmen.
20. Weshalb ist es heute so dringend notwendig, daß man seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft erkennt und ihn behält?
20 Jehova Gott hat für jeden von uns einen Platz in seiner Organisation, so wie er einen Platz für die zweihundert Millionen mal zweihundert Milliarden Sterne des Weltraums hat. Unter Jehova und Christus Jesus gibt es für die Glieder des Überrests und auch für die „anderen Schafe“, für ernannte Diener und Versammlungsverkündiger, für ältere und jüngere, für Teilzeit- und Vollzeitdiener, ja in der Tat, in dieser hochorganisierten Neuen-Welt-Gesellschaft gibt es für einen jeden und für alle einen richtig zugeteilten Platz. Es ist daher überaus wichtig, daß jeder Lebende in dieser Vereinigung eilends den für ihn passenden Platz finde. Es ist auch nicht weniger wichtig, wie der nachfolgende Artikel es zeigt, daß jemand, der einmal seinen Platz in der „Konstellation“ der Neuen-Welt-Gesellschaft gefunden hat, ihn weiterhin treu ausfüllt, sofern er die Hoffnung haben möchte, Harmagedon zu überleben und ewig in Frieden und Glück weiterzuleben.