Schutz finden durch Lauterkeit
WÜNSCHEST du Schutz zu erhalten in diesen kritischen Zeiten, die schwer zu ertragen sind? Hegst du die Hoffnung, unter sicherem Schutz und Schirm zu sein, wenn Jehova Gott sich aufmacht, um alle bösen Menschen und Einrichtungen durch das Feuer seines Eifers zu verzehren? Wenn ja, dann sollten dein Gebet und dein Bemühen in Einklang sein mit den Worten des Psalmisten David: „Lauterkeit und Geradheit mögen mich behüten, denn ich harre auf dich.“ — Ps. 25:21.a
Was ist denn unter Lauterkeit zu verstehen? Es bedeutet Unversehrtheit, Ganzheit, Vollständigkeit, Ungeteiltheit. Die Lauterkeit gegenüber Gott zu bewahren bedeutet, daß der Betreffende seinem Gelübde der Hingabe nachkommt, das er abgelegt hat, um Gottes Willen zu tun. Um in der Lauterkeit Schutz zu finden, müssen wir uns von biblischen Grundsätzen leiten lassen. — Phil. 3:16; Gal. 6:16.
Die Lauterkeit zu bewahren bedeutet auch, einen untadeligen Lebenswandel zu führen und Gott vollständige Ergebenheit darzubringen. Es bedeutet das Herz zu bewahren, also über unsere Motive und Neigungen zu wachen, um uns zu vergewissern, daß sie Gott gegenüber rein, loyal und zuverlässig sind, so wie David das tat, und besonders wie es der Größere als David, Jesus Christus, tat. Er hat uns ein vollkommenes Beispiel gegeben.
Um in der Lauterkeit einen Schutz zu finden, müssen wir Gottes Wort fleißig studieren, müssen uns damit vertraut machen und müssen dessen gerechte Grundsätze lieben. Der oberste Grundsatz oder die oberste Handlungsregel, die wir in Gottes Wort finden, ist das Gebot, Jehova mit unserem ganzen Herzen und Sinn, unserer ganzen Seele und Kraft zu lieben und ihm ausschließliche Ergebenheit darzubringen. Das gebührt ihm als unserem souveränen Schöpfer. — 2. Mose 20:5; Matth. 22:37, 38.
Weil wir die Neigung zu Selbstsucht und Sünde ererbt haben, wird uns die Bewahrung unserer Lauterkeit zu einer wirklichen Prüfung. Selbstsucht und Sünde erschweren uns das Leben, das wir nach Grundsätzen führen, und verlocken uns, den Gefühlen oder der Leidenschaft nachzugeben. Leidenschaft beschränkt sich nicht nur auf die Empfindungen zwischen den beiden Geschlechtern. Vielmehr besteht sie in einer starken Zuneigung zu irgend etwas, das uns Wohlbehagen verschafft oder das unseren persönlichen Interessen und unserem persönlichen Vergnügen dient, ohne Rücksicht auf den Willen Gottes. — Kol. 3:5.
Unsere Lauterkeit wird aber besonders auf die Probe gestellt, wenn der Cäsar uns daran zu hindern sucht, unseren ersten Auftrag zu erfüllen, nämlich die gute Botschaft von Gottes Königreich zu predigen. In solch einem Falle bleibt uns keine Wahl, sondern wir müssen den Grundsätzen folgen, die Jesus Christus und seine Apostel dargelegt haben: „Zahlt Cäsars Dinge dem Cäsar zurück, Gottes Dinge aber Gott.“ „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen, als den Menschen.“ Logischerweise haben die Gebote der höheren Autorität und des größeren Wohltäters den Vorrang. Wir müssen ihn mehr lieben als uns selbst, mehr als unsere Nächsten, ja mehr als eine ganze Nation von Nächsten! — Mark. 12:17; Apg. 5:29, NW.
Gottes Wort sagt nicht ausdrücklich, was wir in jeder neu entstehenden Lage tun müssen, um unsere Lauterkeit zu bewahren. Vielmehr bleibt es uns als Gott hingegebenen Christen oft überlassen, seine Grundsätze anzuwenden. Indem wir diese Verantwortung auf uns nehmen und ihr in Weisheit nachkommen, werden wir finden, daß unsere Lauterkeit uns zum Schutze gereicht, und dies sowohl heute als auch am Ende dieser bösen alten Welt.
[Fußnote]
a In bezug auf Einzelheiten siehe den Wachtturm vom 15. Dezember 1957.