Die Nationen in Furcht vor dem Namen, den wir tragen
1. Was machte sich Jehova im alten Ägypten, und was wird er in unserer Zeit wieder tun?
ES WAR höchste Zeit, etwas zu tun, denn Gottes Name und der Name seines Christus standen auf dem Spiel. Vor langer Zeit mußte der Prophet Mose im alten Ägypten Pharao, dem König, im Auftrage Jehovas sagen: „Eben deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ (2. Mose 9:16) Von den Werken, die Jehova damals wirkte, als er die zehn Plagen über das alte Ägypten brachte, die versklavten Israeliten befreite und die ägyptischen Streitkräfte im Roten Meer vernichtete, nachdem er sein Volk durch ein Wunder hindurchgeführt hatte, spricht man heute noch. Jeremia (32:20) richtet sich an Jehova Gott mit den Worten: „Der du Zeichen und Wunder getan im Lande Ägypten und bis auf diesen Tag, sowohl an Israel als auch an anderen Menschen, und dir einen Namen gemacht hast, wie es an diesem Tage ist.“ Jehova hatte sich damals in der Tat einen Namen gemacht, der auf der ganzen bewohnten Erde verkündigt wurde. Die späteren Generationen vergaßen dies alles jedoch, und auch unsere, die jüngste Generation, hat es vergessen. Die biblischen Prophezeiungen und ihre Erfüllung seit 1914 lassen erkennen, daß wir in der Zeit leben, in der sich Jehova Gott wieder einen Namen machen wird.
2. (a) Aus welchem besonderen Grund hat Gott dafür gesorgt, daß die Bibel bis heute erhalten geblieben ist? (b) Wie bestätigt ein jüngst erschienener Artikel eines jüdischen Archäologen, daß die Bibel aus diesem Grund geschrieben wurde?
2 Es war nicht umsonst, daß er die sechsundsechzig inspirierten Bücher, die die ganze Bibel ausmachen, niederschreiben ließ. Er sorgte nicht umsonst dafür, daß sie bis auf den heutigen Tag erhalten geblieben ist, obwohl der größere Teil der Christenheit sie zu vernichten suchte. Er sorgte dafür, daß sie erhalten blieb, damit man mit ihrer Hilfe seinen Namen bekanntmachen könne. Sein Name „Jehova“ ist der Name, der in der ganzen Bibel — vom 1. Buche Mose bis zur Offenbarung — am häufigsten vorkommt und der berühmteste ist. Gleich danach kommt der Name „Jesus Christus“, und das ist auch ganz in Ordnung, denn Jesus selbst sagte zu seinen Jüngern: „Ich gehe hin ... zum Vater ..., denn der Vater ist größer als ich.“ (Joh. 14:28, Me) Jehova ließ die Bibel unter anderem deswegen schreiben, damit sein Name erhalten bleibe. Selbst der bekannte Archäologe Dr. Nelson Glueck, ein modernistisch eingestellter Jude, gibt dies zu. In einem jüngst veröffentlichten Artikel, betitelt „Das Buch des Glaubens und der Geschichte“, sagt Dr. Glueck im dritten Abschnitt folgendes:
Die Bibel ist im wesentlichen ein theologisches, kein geschichtliches Werk. Sie wurde vor allem deshalb zusammengestellt, um das Wesen und den Namen Gottes zu verherrlichen. Ihre Harmonie und Zuverlässigkeit sind darauf zurückzuführen, daß sie einzig und allein zu dem Zweck geschrieben wurde, dem Volk Israel und allen anderen sterblichen Wesen die Einmaligkeit, Einzigartigkeit, Universalität und Bedeutung Gottes zu erklären. Der Held der Bibel ist Gott, der Urheber der ganzen Schöpfung und der Vater der ganzen Menschheit. — New York Times Magazine, 25. September 1960, S. 29.
3. (a) Was wird sich Gott in dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, machen, doch was läßt er in dieser Hinsicht schon vorher tun? (b) Durch wen?
3 Der „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, rückt immer näher. In diesem Krieg wird sich Jehova erneut einen Namen machen, der in alle Ewigkeit bekannt sein wird. (Off. 16:14, 16, NW) Aber er läßt seinen Namen schon vor dem universellen Krieg des Himmels und der Erde auf der ganzen Erde verkündigen und verherrlichen. Durch wen? Nicht durch die Christenheit, sondern durch jene Christen, die sich von ihr durch den biblischen Namen „Jehovas Zeugen“ unterscheiden. Eine Bestätigung hierfür sind ihre Berichte, die heute aus 181 Ländern und von Inselgruppen rund um die Welt eingehen. Sie tun dieses Werk in der Kraft des Geistes Jehovas trotz Verfolgung und Widerstand von religiöser Seite. Es ist heute allen Nationen gut bekannt, daß sie nach dem Namen Jehovas genannt werden. Gibt es aber Nationen, die sich deswegen fürchten?
WIE SICH DIE FURCHT AUSWIRKT
4. Wie hat sich die Christenheit einen furchteinflößenden Namen gemacht, doch wie hat sich dies ausgewirkt?
4 Die Christenheit hat sich im Laufe der Jahrhunderte einen Namen gemacht, vor dem sich die heidnischen Nationen bis vor kurzem fürchteten, aber nicht etwa, weil die Christenheit nach dem Namen Jehovas genannt worden wäre, sondern weil sie Andersgläubige verfolgte und bedrückte, weil sie blutige Kriege führte und Kreuzzüge unternahm und weil sie, unterstützt von schwerbewaffneten Armeen und Flotteneinheiten, ihre Kolonialpolitik förderte. Durch diese unchristliche Handlungsweise der Christenheit wurden der Name Christi und der Name Gottes sehr geschmäht. Doch heute sieht die Lage wesentlich anders aus.
5. (a) Welcher Name ist für die Christenheit zu einem Schreckgespenst geworden, und wie reagiert sie darauf? (b) Auf wen vertraut die Christenheit nicht, und welches Verdienst ist einer gewissen kleinen Schar anzurechnen?
5 Heute ist der Name „Kommunismus“ das Schreckgespenst, vor dem sich die ganze Welt fürchtet, besonders die Christenheit oder ihre einflußreichen politischen, religiösen, wirtschaftlichen und industriellen Führer. Bereits 1879 brachte die Zeitschrift Der Wachtturm (in Englisch) in ihrer September-Ausgabe — der dritten Ausgabe nach ihrem Erscheinen — einen Artikel, betitelt „Der Tag des Herrn“, in dem sie die Christenheit vor der Gefahr des Kommunismus warnte. Inzwischen ist ein Block kommunistischer Nationen gebildet worden, der ein Drittel der ganzen Erde umspannt, und die Christenheit rüstet sich gewaltig gegen ihn. Aus Furcht vor den Folgen, die ein Atomkrieg haben könnte, tobt heute noch nur ein „kalter Krieg“ zwischen der Christenheit und dem aggressiven kommunistischen Block. Die Christenheit vertraut nicht auf Gott, den Allmächtigen, dessen Name Jehova ist. Es ist daher nicht das Verdienst der Christenheit, daß der furchteinflößende Name Jehovas weltweit bekanntgeworden ist, sondern das Verdienst der kleinen Schar friedlichgesinnter, unbewaffneter Zeugen Jehovas.
6. Was zeigt, daß sich Sowjetrußland vor Jehovas Zeugen fürchtet?
6 Fürchtet sich Sowjetrußland tatsächlich vor Jehovas Zeugen? Ja gewiß! Warum würde sonst das kommunistische Rußland sie zu vernichten suchen? Und warum wären sonst Jehovas Zeugen die religiöse Bewegung in Rußland, die verboten und gezwungen ist, unterirdisch zu wirken, während alle katholischen und protestantischen Religionsgemeinschaften frei wirken dürfen?
7. Was schrieb ein Journalist im Toronto Daily Star über Rußlands Furcht vor den Zeugen Jehovas?
7 Der Journalist Mark Gayn schrieb im Toronto Daily Star vom 2. Juli 1960 (S. 7) unter der Überschrift „Jehovas Zeugen — ‚Spinnen‘ für die Sowjets in der roten Welt“ folgendes:
Für die Sowjets ist ja jede Religion verflucht. Aber unerklärlicherweise werden sie über niemanden so wütend wie über die Zeugen Jehovas.
Moskau macht Jagd auf die Zeugen. Es schleudert Blitze gegen ihren Glauben. Und es stellt ihre eifrige Proselytenmacherei als eine Mischung von teuflischer Spitzbüberei und amerikanischer Spionagetätigkeit hin. Die Angriffe auf die Zeugen erscheinen in Leitartikeln der Moskauer Presse unter Überschriften wie „Apostel des Pulverfasses“, „Spinnen“ usw. So wie die Überschriften sind natürlich auch die Berichte. („Sie sind Spinnen, und Spinnen hassen das Licht. Sie weben ihre Netze in dunklen Ecken, krabbeln dann weg und warten, bis sich ein Opfer im Netz verfängt. Und sie finden Opfer.“)
Wer sind Jehovas Zeugen? Hier folgt die Antwort der Prawda:
„Vom ersten Tag ihres Bestehens an trat die Sekte der Zeugen Jehovas in den Dienst der reaktionärsten Kreise des amerikanischen Kapitalismus. Reiche Gönner verschafften der neuen Sekte Zugang zu den Kolonialländern, wo sie einen Geist knechtischer Unterwürfigkeit pflanzte und die Zeugen gegen die junge sozialistische Bewegung in Europa aufhetzte ...“
... Wie die Prawda berichtet, werden die Zeugen immer aktiver. Mündlich und durch verbotene Flugblätter verbreiten sie die Ansicht, daß niemand Waffen tragen dürfe, sie bauen Kirchen ohne staatliche Genehmigung und halten verbotene Gebetsversammlungen ab. Die Verschwörung des Glaubens dehnt sich aus, und alle Machtmittel, die der Staat dagegen anwendet, scheinen erfolglos zu sein.
Und niemandem fällt es ein, zu erklären, wie so etwas möglich ist im 43. gesegneten Jahr der größten uns bekannten Revolution.
8. (a) Wen fürchten Jehovas Zeugen, gemäß Pressemeldungen aus Moskau, nicht, doch welchem Rat Jesu folgen sie? (b) Was für eine Furcht ist die in kommunistischen Ländern erweckte Furcht, und wohin führt sie?
8 Unter dem Datum des 7. Juli 1960 erschien in der New York Times eine Reuter-Meldung aus Moskau unter dem Titel „Moskau klagt Sekte an — Jehovas Zeugen widersetzen sich angeblich sowjetischer Tätigkeit“. Unter dem Datum des 12. Februar 1961 veröffentlichte die Times einen fast eine Spalte langen Artikel unter der Überschrift „Das Aufkommen einer Religion beunruhigt die Sowjets“, in dem Jehovas Zeugen zweimal erwähnt werden. Wie diesem Artikel zu entnehmen ist, teilen Jehovas Zeugen nicht die Furcht der Welt vor dem Kommunismus. Sie befolgen die Worte Jesu Christi, die wir in Matthäus 10:28 (NW) lesen und die er an seine Apostel richtete, als er sie aussandte, Gottes Königreich zu predigen: „Werdet nicht furchtsam vor denen, die den Leib töten, aber die Seele nicht töten können; sondern fürchtet vielmehr ihn, der sowohl Seele als Leib in der Gehenna vernichten kann.“ Und so werden Gottes Name und Königreich selbst hinter dem eisernen Vorhang bekanntgemacht. Die Furcht, die die Tätigkeit der Zeugen Jehovas in kommunistischen und anderen totalitär regierten Ländern erweckt, ist jedoch keine heilsame Furcht, da ihr die selbstsüchtigen Motive dieser Regierungen zugrunde liegen. Es ist eine Furcht, die durch einen Haß gegen Gottes Namen gekennzeichnet ist. Eine solche Furcht führt zur Vernichtung in dem Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen!
DIE HEILSAME FURCHT
9, 10. (a) Was verhieß Jehova dem „Volk für seinen Namen“ machen zu wollen, und seit wann erfüllt sich diese Verheißung? (b) Wie sagte Jehova dies nach Jeremia 33:7-9 voraus?
9 Aber nicht nur diese Furcht vor dem Namen, nach dem der Überrest der Gott hingegebenen, mit Geist gesalbten Nachfolger Christi genannt ist, wird unter den Nationen hervorgerufen. Jehova verhieß, nicht nur sich selbst einen Namen zu machen, sondern auch seiner sichtbaren Organisation auf Erden, seinem gesalbten „Volk für seinen Namen“. Diese Verheißung erfüllt sich besonders seit 1919. In jenem Jahr wurden die Glieder des gesalbten Überrests aus der Knechtschaft befreit, in die sie im ersten Weltkrieg geraten waren, und sie begannen nun, furchtlos Gottes Namen und sein messianisches Königreich zu verkündigen. Ihre Befreiung von der bedrückenden Macht der Christenheit kam durch die Macht ihres Gottes, dem sie völlig hingegeben waren, zustande. Vor dem christlichen Zeitalter wurden Jehovas Zeugen, sein „Volk für seinen Namen“, durch Juda und Israel dargestellt. Gott spricht auch sein heutiges Namensvolk mit diesen Namen an, wenn er sagt:
10 „Ich werde die Gefangenschaft Judas und die Gefangenschaft Israels wenden, und werde sie bauen wie im Anfang. Und ich werde sie reinigen von all ihrer Ungerechtigkeit, womit sie gegen mich gesündigt haben; und ich werde alle ihre Missetaten vergeben, womit sie gegen mich gesündigt haben, und womit sie von mir abgefallen sind. Und sie soll mir zum Freudennamen, zum Ruhm und zum Schmuck sein bei allen Nationen der Erde, welche all das Gute hören werden, das ich ihnen tue. Und sie werden zittern und beben über all das Gute und über all den Frieden, den ich ihr angedeihen lasse.“ — Jer. 33:7-9.
11. (a) Welche Kräfte suchten ihre seit 1919 erzielten geistigen Fortschritte zunichte zu machen, und mit welchem Erfolg? (b) Auf wen werfen die Fortschritte, die sie auf geistigem Gebiet gemacht haben, ein günstiges Licht, und was sollte nach Zephanja 3:19, 20 die Folge davon sein?
11 Diesem Umstand sind das geistige Gedeihen und die geistige Wohlfahrt der Zeugen Jehovas zuzuschreiben, aber auch das erstaunliche Wachstum, das sie seit 1919 zu verzeichnen haben. Nationalsozialismus, Faschismus und Katholische Aktion sowie viele andere nationalistische Mächtegruppen der Christenheit haben seit jenem Jahr vergeblich versucht, ihre Wohlfahrt, ihren Frieden und ihre Einheit zu zerstören. Das fortwährende Gedeihen, die andauernde Wohlfahrt und das stetige Wachstum der Zeugen überall werfen ein günstiges Licht auf ihren Gott. Sie machen seinem Namen Ehre. Er erweist ihnen deshalb auch seine Gunst, wie er es nach Zephanja 3:19, 20 verheißen hat:
„Siehe, ich werde zu jener Zeit handeln mit allen deinen Bedrückern und die Hinkenden retten und die Vertriebenen sammeln; und ich werde sie zum Lobe und zum Namen machen in allen Ländern ihrer Schmach. In jener Zeit werde ich euch herbeibringen und zu der Zeit euch sammeln; denn ich werde euch zum Namen und zum Lobe machen unter allen Völkern der Erde, wenn ich eure Gefangenschaft vor euren Augen wenden werde, spricht Jehova.“
12. Wie haben Jehovas Zeugen diese Schriftstelle erfüllt?
12 Diese Worte erfüllen sich heute an Jehovas aktiven, auf Fortschritte bedachten Zeugen, die seinem Namen Ehre machen. Ihre Freimütigkeit im Predigtdienst, ihr geistliches Verständnis und ihre hohen Sittenmaßstäbe preisen den Gott ihrer Befreiung.
13. Was haben deshalb viele aufrichtige Menschen aus allen Nationen in bezug auf den Überrest beobachtet?
13 So haben Hunderttausende von ehrlichen Menschen aus allen Nationen beobachtet, daß der Überrest der gesalbten Zeugen selbst zu einem Namen geworden ist, durch den Gott, der Herr, bekanntgemacht und sein erhabener Name gelobt wird. Er ist für Gott ein Schmuck auf Erden, ein sichtbarer Beweis für all das Gute, das Gott jenen erweist, die ihn lieben und ihm gehorchen, die seine Gebote halten und seinem Sohn Jesus nachfolgen.
14. Was bewirken die Beobachtungen, die diese „große Volksmenge“ macht, und was ist die Folge ihres Vorgehens?
14 Von diesen Beobachtungen beeindruckt, wird die „große Volksmenge“ derer, die die wahre, in der Bibel verankerte Religion suchen, von Furcht vor dem Namen erfüllt, den Gottes gesalbter Überrest von Zeugen trägt. Die Furcht dieser Menschen ist gepaart mit einer Liebe zu dem Namen des verehrungswürdigen Gottes, des einzigen, dessen Name Jehova ist. (Ps. 83:18) Aus diesem Grunde ahmen auch sie Jesus nach, indem sie sich seinem Gott und Vater vollständig hingeben und sich im Wasser untertauchen lassen, um diese Hingabe an Gott zu bezeugen. Auf diese Weise schließen sie sich dem gesalbten Überrest in der Nachfolge des „guten Hirten“, Jesu Christi, an und werden so Glieder seiner Herde symbolischer Schafe. Die Folge dieses glaubenstreuen Vorgehens der „anderen Schafe“ ist, wie Jesus es vorhersagte, „e i n e Herde, e i n Hirte“. (Joh. 10:11, 14-16) Sie alle werden vereinte Anbeter Jehovas Gottes.
VEREINT PROPHEZEIEN
15. (a) Was müssen also diese „anderen Schafe“ tun? (b) Welches Werk des Prophezeiens führt der gesalbte Überrest im Einklang mit Joel 2:28, 29 durch?
15 Was müssen diese „anderen Schafe“ der Herde Christi nach ihrer Hingabe und Taufe tun? Das, was in der Schrift vorhergesagt wurde und vom Überrest der gesalbten „kleinen Herde“ getan wird: prophezeien oder predigen. Auf diesen Überrest des geistigen Israel oder auf das „Volk für seinen Namen“ goß Jehova seinen Geist aus und bewirkte dadurch die endgültige Erfüllung der in Joel 2:28, 29 aufgezeichneten Prophezeiung von den „letzten Tagen“. Diese Ausgießung des Geistes sollte nach der Vorhersage zur Folge haben, daß alle, Männer und Frauen, jung und alt, prophezeien würden. Übereinstimmend mit Joel 2:28, 29, prophezeien die Glieder des gesalbten Überrests tatsächlich, besonders seit 1919, dem Jahr, in dem sie von der Gefangenschaft der falschen Religion befreit wurden. Unter der Einwirkung des erleuchtenden Geistes Gottes erkannten sie, daß Gottes Königreich das war, was sie nun prophezeien oder verkündigen mußten, um die prophetischen Worte Jesu zu erfüllen: „Diese gute Botschaft vom Königreich wird gepredigt werden auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, und dann wird das Ende kommen.“ — Matth. 24:3, 14, NW.
16. In welcher Verbindung stehen die Prophezeiungen mit dem Predigtwerk des Überrests, und wer schließt sich ihm in diesem Predigtwerk an?
16 Die Predigttätigkeit der Glieder des Überrests besteht darin, alle biblischen Prophezeiungen von Gottes Königreich und dessen ewigdauernden Segnungen für gottesfürchtige, gehorsame Menschen bekanntzumachen und zu erörtern. Dieses Werk des Prophezeiens und Predigens ist daher das Werk Gottes, dem sich die „anderen Schafe“ anschließen. Und auch sie werden — wie die Glieder des gesalbten Überrests — Zeugen Jehovas.
17. (a) Warum hat der Überrest alles getan, um dieses Werk des Prophezeiens durchzuführen? (b) Seit wann wird er besonders von den „anderen Schafen“ unterstützt, und unter der Leitung welcher Gesellschaft sind Vorkehrungen für das Werk des Prophezeiens getroffen worden?
17 Unter der Leitung der unwiderstehlichen Kraft des ausgegossenen Geistes Gottes hat der gesalbte Überrest alles getan, um das Werk des Prophezeiens durchzuführen, das noch getan werden muß, ehe „der Tag Jehovas kommt, der große und furchtbare“, damit jeder, der entrinnen möchte, die Gelegenheit erhalte, Jehovas Namen zu fürchten und anzurufen, um errettet zu werden. Die große Menge dieser „anderen Schafe“ gehört zu denen, die errettet werden und in Jehovas neuer Welt, unter seinem Königreich, Leben erlangen möchten. (Joel 2:30-32) Bereits wurden Zehn-, ja Hunderttausende in die „e i n e Herde“, unter dem „e i n e n Hirten“, eingesammelt, und diese haben ihrerseits — besonders seit 1935 — dem gesalbten Überrest geholfen, weitere Tausende einzusammeln. In jenem Jahr wurde diese große Menge der „anderen Schafe“ als die Klasse erkannt, die in Offenbarung 7:9-17 dargestellt wird. Es wurden deshalb Vorkehrungen getroffen und Möglichkeiten geschaffen, das lebengebende Werk des Prophezeiens noch erfolgreicher und auf breiterer Grundlage durchzuführen, und unter der Leitung der Watch Tower Society wurden ständig bessere Mittel und ausgedehntere Möglichkeiten geschaffen. Zum Beispiel:
18. Welche Einrichtung im Interesse des theokratischen Predigtdienstes wurde vom Präsidenten der Gesellschaft im Zentralbüro angekündigt und eingeführt?
18 Am 9. Februar 1942, als der zweite Weltkrieg immer noch tobte, kündigte der Präsident der Watch Tower Bible & Tract Society an, daß für die damals 192köpfige Familie der Mitarbeiter des Zentralbüros der Gesellschaft in Brooklyn ein „Fortbildungskurs im theokratischen Predigtdienst“ eingeführt werde. Der Präsident las der großen Bethelfamilie an jenem Montagabend nach ihrem Familien-Wachtturm-Studium einen Brief über diesen Predigtdienst-Schulkurs vor. Diese Familienschule wurde jede Woche gehalten. Der Lehrgang behandelte viele praktische Gedanken, die in einem Lehrbuch, betitelt Kurs im theokratischen Dienstamt, zusammengefaßt waren, das 52 Lehrstücke enthielt und (in Englisch) 96 Seiten hatte.
19. Was plante man schon in jenen Tagen des zweiten Weltkrieges, was wurde 1943 eröffnet, und wie steht es heute darum?
19 Man begann in jenen düsteren Tagen des zweiten Weltkrieges sogar mit den Plänen für ein weltweites Nachkriegs-Missionarwerk von noch nie dagewesenem Ausmaß. Die Gesellschaft gründete zu dem Zweck auf ihrer Königreichsfarm in der Nähe von South Lansing, New York, die Wachtturm-Bibelschule Gilead. Am 1. Februar 1943 eröffnete der Präsident der Gesellschaft diese Schule zur Ausbildung von Missionaren aus den Reihen der Zeugen Jehovas. Vor achtzehn Jahren schien das ein kühnes Unternehmen zu sein. Doch heute besteht die Wachtturm-Bibelschule Gilead immer noch. Sie befindet sich jetzt in einem neuen Gebäude, gegenüber dem Gebäude des Zentralbüros der Gesellschaft in Brooklyn. Sie ist weit besser ausgerüstet, und der Schulungskurs, an dem Schüler aus aller Welt teilnehmen ist verlängert und weitgehend ausgebaut worden.
20. Was wurde 1943 auf den „Aufruf-zur-Tat“-Versammlungen freigegeben und vorgeführt, und was entstand dadurch mit der Zeit?
20 Aber auch die Zeugnistätigkeit im eigenen Land wurde nicht vernachlässigt. Zur bestimmten Zeit war das Buch Kurs im theokratischen Dienstamt, das von der Gesellschaft in Brooklyn gedruckt worden war, versandbereit. Am 17. und 18. April 1943 wurden in Hunderten von Städten in den Vereinigten Staaten und Kanada „Aufruf-zur-Tat“-Versammlungen abgehalten. Auf diesen Versammlungen wurde bekanntgegeben, daß man gedenke, in allen Versammlungen der Zeugen Jehovas eine wöchentliche theokratische Predigtdienstschule einzuführen. Das Lehrbuch wurde freigegeben, und es wurde gezeigt, wie es verwendet und wie die Schule durchgeführt werden sollte. Jehovas Zeugen waren damals wegen der Kriegsverhältnisse in vielen Ländern verboten, oder die Einfuhr ihrer Schriften war untersagt. Doch wo immer Versammlungen sich dieses Buch beschaffen konnten, wurde mit der Schule begonnen. In kurzer Zeit entstanden Hunderte solcher theokratischen Predigtdienstschulen. Als der zweite Weltkrieg endete, führten Tausende weitere Versammlungen in der ganzen Welt diese Schule ein.
21. Welche Lehrbücher kamen 1945 und 1946 heraus und bei welchen besonderen Gelegenheiten?
21 Doch dann erfüllte das 96seitige Lehrbuch Kurs im theokratischen Dienstamt die Anforderungen nicht mehr, man benötigte ein größeres Buch. So führten Jehovas Zeugen vom 27. bis 29. April 1945 besondere größere Versammlungen durch. Am Abend des 28. April — drei Tage später beging Adolf Hitler, ihr grimmiger Feind, Selbstmord — wurde vor diesen versammelten Zeugen das neue 384seitige Buch Theokratische Hilfe für Königreichsverkündiger in Englisch freigegeben, das 90 Lehrstücke enthielt. 1946, im ersten Nachkriegsjahr, wurde auf dem sechstägigen „Theokratischen Kongreß fröhlicher Nationen“ in Cleveland, Ohio, am 8. August, ein neues Lehrbuch in Englisch freigegeben: „Ausgerüstet für jedes gute Werk“.
22. (a) Welche Tätigkeit wurde 1953 auf dem „Neue-Welt-Gesellschafts-Kongreß“ im Yankee-Stadion besonders betont, in der die Versammlungs- und die Kreisdiener vorangehen sollten? (b) Welche Anweisungen wurden hierüber im November-Informator (1953) gegeben?
22 Im Jahre 1950 fand der erste internationale Kongreß der Zeugen Jehovas im Yankee-Stadion in New York statt. Auf dem zweiten internationalen Kongreß, der dort vom 19. bis 26. Juli 1953 als „Neue-Welt-Gesellschafts-Kongreß“ durchgeführt wurde, legte der Präsident der Gesellschaft besonders Nachdruck auf die Predigttätigkeit der Zeugen Jehovas von Haus zu Haus. Er betonte unter anderem, daß jeder ernannte Diener in den Versammlungen andere im Dienst der Verkündigung des Königreiches Gottes von Haus zu Haus schulen sollte. Besonders die Kreisdiener, von denen jeder eine bestimmte Anzahl Versammlungen zu besuchen hatte, sollten sich auf dieses Schulungswerk konzentrieren. Etwa vier Monate danach erschien im Informator — wie das monatliche Dienstblatt der Königreichsverkündiger damals hieß — ein besonderer Artikel, der zeigte, wie die gute Botschaft vom Königreich noch wirkungsvoller von Haus zu Haus verkündigt werden konnte. Wie denn? „Indem wir die Bibel an den Türen verwenden.“ Unter dieser Überschrift hieß es im Informator für den November 1953 unter anderem:
Nachdem du dich eingeführt, deinen Auftrag erklärt und ihnen dein Angebot gemacht hast, kannst du ein sehr wirkungsvolles Zeugnis geben, indem du einige ausgewählte Texte aus der Bibel liest und sie in das Zeugnis hineinwebst ... Indem du die so angezeigte Schriftstelle aus der Bibel liest und dein Zeugnis dadurch bekräftigst, kannst du beim Haus-zu-Haus-Dienst mehr Abwechslung in deine Ansprache von drei bis acht Minuten an den Türen bringen.
23. Wo waren bereits kleine Bibelpredigten gehalten worden, und weshalb?
23 In Ländern und Provinzen, in denen Jehovas Zeugen entweder verboten waren oder keine bibelerklärenden Schriften von Haus zu Haus verbreiten durften, zum Beispiel in der kanadischen Provinz Quebeck, hatten sie solche kleinen Bibelpredigten schon seit längerer Zeit gehalten.
24. (a) Welches Lehrbuch kam 1955 heraus, und was erschien im darauffolgenden Jahr zum erstenmal im Königreichsdienst zur Hilfe der Versammlungen? (b) Was wurde am 9. März 1959 eröffnet, und für wen?
24 Auf den internationalen Kongressen „Triumphierendes Königreich“, die 1955 durchgeführt wurden und von denen der erste im Juni stattfand, wurde das neue Lehrbuch für die theokratische Predigtdienstschule, Zum Predigtdienst befähigt, in Englisch freigegeben. Im darauffolgenden Jahr erschienen in dem jetzt unter dem Namen Königreichsdienst bekannten monatlichen Dienstblatt zum erstenmal genaue Richtlinien für die wöchentlichen Dienstversammlungen, und so konnten diese Zusammenkünfte, die der Unterweisung der Königreichsverkündiger dienten, nun überall einheitlich durchgeführt werden. Drei Jahre später kam die Gelegenheit für die Versammlungsaufseher oder Versammlungsdiener, besonders geschult und ausgerüstet zu werden. Am 9. März 1959 wurde in der Wachtturm-Bibelschule Gilead auf der Königreichsfarm die Königreichsdienstschule eröffnet. In dieser Schule sollten künftig beständig Kurse von vier Wochen Dauer durchgeführt werden, durch die Versammlungsdiener, die der Einladung folgen konnten, unentgeltlich unterwiesen und geschult werden sollten.
25. Was geschah mit der Königreichsdienstschule auf der Königreichsfarm, als die Wachtturm-Bibelschule Gilead verlegt wurde, und wie konnten auch die Zweige im Ausland aus dieser Vorkehrung Nutzen ziehen?
25 Da die Wachtturm-Bibelschule Gilead im Februar 1961 nach Brooklyn verlegt wurde, konnte die Königreichsdienstschule auf der Königreichsfarm ausgedehnt werden, so daß nun stets vier Klassen von Versammlungsdienern auf einmal den Kurs mitmachen können. Die Königreichsdienstschule wurde in Verbindung mit den Zweigbüros der Watch Tower Society auch in anderen Ländern eingeführt, zum Beispiel in Kanada, Großbritannien, Frankreich, Deutschland, Australien, im Fernen Osten usw. Diese Einrichtung ist von Gott, dem Höchsten, bereits sehr gesegnet worden. Durch sie werden immer mehr Versammlungsdiener tüchtigere Aufseher der Herde Gottes, die das Werk des Prophezeiens oder Zeugnisgebens richtig überwachen.
26. Wer prophezeit heute also in welchem Umfang und in wie vielen Sprachen?
26 Die Glieder des gesalbten Überrests der Königreichserben sind heute also nicht die einzigen, die prophezeien. Es schließen sich ihnen immer mehr schafähnliche Menschen aus allen Nationen an, die den Namen Jehovas fürchten gelernt haben, den die mit Gottes Geist gesalbten Glieder des Überrests tragen. Während der Überrest des geistigen Israel laut Berichten heute nur noch 13 255 Glieder zählt, erstatten 900 000 ihrer Gefährten oder der „anderen Schafe“ regelmäßig jeden Monat Bericht über ihren Predigtdienst im Felde. Wie bei den Gliedern des gesalbten Überrests prophezeit auch bei diesen „anderen Schafen“, die Jehovas Namen fürchten, „jede Art von Fleisch“, Alte und Junge, Männer und Frauen, Arbeitgeber und Arbeitnehmer, und zwar bis heute in 144 Sprachen. Sie alle beweisen, daß sie Zeugen Jehovas sind.
27. Wofür ist dies ein sehr zeitgemäßes Zeichen für alle Nationen?
27 Welch ein bedeutsames Zeichen für die Nationen der Welt! Es ist ein Zeichen dafür, daß der große, erhabene und furchteinflößende Tag Jehovas herannaht und daß jeder, der errettet werden und ewiges Leben in Gottes neuer Welt erlangen möchte, jetzt den Namen Jehovas glaubensvoll anrufen muß.
28. Was hat Jehova uns gegenüber offensichtlich getan, weil wir uns als seine Zeugen bekennen, und was beweist es, wenn er zuläßt, daß wir verfolgt werden?
28 Welch gewaltige Verantwortung ruht somit auf uns, die wir Zeugen Jehovas genannt werden! Mögen die Feinde uns das Recht, diesen Namen zu tragen, absprechen! Jehova Gott tut es nicht. Im Gegenteil, er hat unsere Bemühungen, unseren Verpflichtungen gegenüber diesem Namen nachzukommen und als Träger dieses besonderen Namens würdig zu wandeln, gesegnet. Wenn er zuläßt, daß wir verfolgt werden, weil wir sein Königreich prophezeien oder verkündigen, dann ist das kein Beweis dafür, daß wir von ihm verflucht worden wären oder er uns mißbilligen würde. Es ist ein Zeichen dafür, daß wir nicht zu der verurteilten alten Welt gehören, sondern zu seiner gerechten neuen Welt.
29. Wozu sind wir in bezug auf den Namen Jehovas entschlossen, und welches Gebet, das Jesus uns beten lehrte, wollen wir weiterhin beten?
29 Wir erkennen unsere Verantwortung gegenüber seinem Namen dankbar an und tragen sie gern. Wenn wir den Namen Jehovas nicht achten und fürchten, ja wenn wir ihn nicht ehren, dann werden ihn die Gott suchenden Menschen aus allen Nationen auch nicht fürchten und ihn auch nicht anrufen, um errettet zu werden und ewig leben zu können. Wir sind deshalb entschlossen, Jehovas Namen zu ehren und zu rühmen und nichts zu tun, wodurch sein Name geschmäht werden könnte. Wir wollen ihn als etwas sehr Heiliges betrachten. Wir wollen auch allen anderen schafähnlichen Menschen helfen, diesen Namen zu heiligen, und fahren fort, das Gebet zu beten, das Jesus Christus uns zu Jehova Gott beten lehrte, nämlich: „Unser Vater in den Himmeln, dein Name werde geheiligt.“ — Matth. 6:9, NW.