Das Buch der „ewigen guten Botschaft“ ist nützlich
„Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich.“ — 2. Tim. 3:16, NW.
1. Wozu wird die Bibel in vielen Ländern vor Gericht oft gebraucht?
IN SCHOTTLAND, Kanada und den Vereinigten Staaten muß ein Zeuge, der vor Gericht erscheint, vor seiner Vernehmung schwören, daß er die ganze Wahrheit und nichts als die Wahrheit aussagt. Bei dieser Beeidigung muß er die rechte Hand auf eine Bibel oder Heilige Schrift legen. Warum nun ausgerechnet auf eine Bibel? Weil man dieses Buch als Gottes Buch betrachtet, als sein geschriebenes Wort, das ihn vertritt. Wer also mit der Hand auf der Bibel schwört, die lautere Wahrheit zu sagen, schwört in Wirklichkeit bei Gott, dem Verfasser der Bibel, und macht sich dadurch für das, was er dann unter Eid aussagt, Gott gegenüber verantwortlich.
2. Was kann vom Worte Gottes, der Bibel, gesagt werden, da Gott nicht lügen kann?
2 Der Verfasser der Bibel ist der „Gott der Wahrheit“, der „Gott, der nicht lügen kann“, und wenn wir bei ihm schwören, erwartet er von uns, daß wir die volle Wahrheit sagen. Auch das Gericht erwartet das von uns. (Ps. 31:5; Hebr. 6:18; Tit. 1:2) Als „Gott der Wahrheit“ könnte er niemals der Verfasser eines Buches sein, das Lügen enthält. Könnte ein Zeuge seine rechte Hand auf die Bibel legen und aufrichtig schwören, die Wahrheit zu sagen, wenn dieses Buch Lügen, Legenden, Märchen und „Altweiberfabeln“ enthielte? Bestimmt nicht. Es würde ihn nicht zu einer wahrheitsgemäßen Aussage veranlassen. Jesus sagte aber in einem Gebet zu Gott über die Heilige Schrift: „Dein Wort ist Wahrheit.“ Ein echter Nachfolger Jesu wird das aus innerster Überzeugung bestätigen können. Er macht einen Unterschied zwischen der Bibel und Legenden oder Fabeln. — Joh. 17:17.
3. Wie verherrlicht die Bibel den Schöpfer des Himmels und der Erde, und was sollten heute alle Menschen tun?
3 Wieso muß die Heilige Schrift, die Bibel, das einzige Buch des allein wahren Gottes sein? Der wahre Gott ist keine Schöpfung, kein Geschöpf. Bevor es eine Schöpfung gab, war er schon von Ewigkeit her da. Wie es von der Bibel als seinem Buch nicht anders zu erwarten ist, beginnt sie mit einem Bericht über ihn, den Schöpfer. „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“, lauten die ersten Worte. (1. Mose 1:1) Derselbe Schöpfer wird auch im letzten Buch der Bibel gebührend hervorgehoben und gewürdigt, obwohl dieses Buch erst sechzehnhundert Jahre nach dem ersten Buch geschrieben wurde. In diesem, dem letzten Buch der Bibel, werden an Gott, der auf dem himmlischen Thron sitzt, folgende Worte gerichtet: „Würdig bist du, unser Herr und Gott, den Preis und die Ehre und die Macht zu empfangen; denn du hast alle Dinge geschaffen, und durch deinen Willen waren sie da und sind sie geschaffen worden.“ Dann wird ein Engel geschildert, der bei dem schwur, „der in alle Ewigkeit lebt, der den Himmel geschaffen hat und was in ihm ist, die Erde und was auf ihr ist und das Meer und was in ihm ist“. (Offb. 4:11; 10:5, 6, Me) Ein anderer Engel gebietet den Bewohnern der Erde: „Fürchtet Gott und ... betet den an, der den Himmel und die Erde und das Meer und die Wasserquellen gemacht hat.“ (Offb. 14:6, 7, NW) Gottes Buch kommt damit zum richtigen Schluß.
4. (a) Was unterscheidet die Bibel von jedem anderen Buch? (b) Ist es unwahrscheinlich, daß Gott ein Buch verfaßte?
4 Es ist nicht nötig, daß Bibelkritiker darauf hinweisen, dieses Buch sei nur von Menschen geschrieben worden. Die Bibel unterrichtet uns selbst ganz offen von dieser Tatsache. Was dieses Buch unterscheidet, ist, daß es „von Gott inspiriert“, das heißt „von Gott eingehaucht“ ist, wie einer der Bibelschreiber es bezeichnet. Gott gab den 39 gottesfürchtigen Männern, die die Bibel abfaßten, gleichsam durch einen unsichtbaren Atem ein, was sie niederschreiben und welche Wahrheiten sie festhalten sollten. Somit ist Gott, der Schöpfer, eigentlich der Verfasser dieses Buches. Das ist nichts Unwahrscheinliches, denn als Schöpfer des Himmels und der Erde sowie des menschlichen Gehirns war er bestimmt auch imstande, ein Buch zu verfassen.
5. (a) Warum müssen wir den Namen des Gottes kennen, der die Bibel verfaßt hat? (b) Welches ist sein Name, und wie oft erscheint er in der Bibel?
5 Heute beten die Bewohner der Erde die verschiedensten Götter an. Wir müssen daher wissen, welcher dieser Götter die Bibel verfaßte. Welchen Namen hat der göttliche Verfasser der Bibel? Viele Geistliche der Christenheit und auch manche Bibelübersetzer sagen, er brauche nicht durch einen Namen kenntlich gemacht zu werden, da er ein universeller Gott sei. Es genüge, ihn einfach Gott zu nennen. Gott, der Schöpfer, selbst teilt diese Ansicht jedoch nicht. Unter seiner Inspiration gebrauchten die Bibelschreiber seinen Namen vieltausendmal. Es war nie seine Absicht, seinen Namen geheimzuhalten und als namenloser Gott zu erscheinen. Deshalb erwähnt die Bibel den Namen ihres Inspirators vom 2. Kapitel ihres ersten Buches bis zum viertletzten Kapitel ihres letzten Buches mit seinen freudigen Hallelujarufen (Offb. 19:1, 3, 4, 6) rund siebentausendmal. Der Ausruf „Halleluja“ bedeutet „lobpreiset Jah“, und Jah ist eine Abkürzung des Namens Jehova oder (nach der von einigen kritischen Geistlichen heute bevorzugten Aussprache) Jahve. Unter seiner Inspiration schrieb der Prophet Jesaja: „Ich bin Jehova, das ist mein Name.“ (Jes. 42:8) Er ehrte sich selbst mit einem Namen.
6. (a) Welches besondere Merkmal weisen die Richtersprüche, Gesetze, Propheten und Prophezeiungen der Bibel auf? (b) Wodurch unterscheidet sich die Bibel, deren Verfasser Jehova, der lebendige Gott, ist, von anderen Büchern?
6 Die Bibel wurde im Namen Gottes, Jehovas, geschrieben. Ihre Richtersprüche und Gesetze wurden in seinem Namen verkündet. Ihre Propheten sprachen in seinem Namen, ihre Prophezeiungen wurden in seinem Namen verkündet, in seinem Namen niedergeschrieben und mit seinem Namen verbürgt. Die Bibel ehrt den Namen Gottes. Welches andere Buch gibt uns soviel Aufschluß über diesen Gott und Schöpfer? Welches andere Buch beschreibt ihn so gründlich und stellt ihn so lebhaft dar? Der Gott der Bibel ist nicht auf historisch ungenaue, zeitlich nicht nachweisbare Legenden und sinnwidrige, von Menschen ausgedachte religiöse Überlieferungen zurückzuführen. Er ist ein Gott, der mit der Geschichte der Menschheit seit deren Ursprung direkt verbunden gewesen ist, da er der Schöpfer des Menschen ist. Er hat nichts mit Mythen oder religiösen Legenden zu tun. Da er der lebendige Gott ist, bringt er seine Reden und Prophezeiungen, seine Taten und seine Handlungsweise mit zeitlich nachweisbaren, geschichtlichen Ereignissen in Verbindung und schenkt seine Aufmerksamkeit nicht nur seinen auserwählten Dienern oder seinem auserwählten Volk, sondern auch den anderen Völkern, die heutigen Nationen alle eingeschlossen.
7. Warum ist die Bibel nicht nur für die ferne Vergangenheit geschrieben, und wovon können wir deshalb heute überzeugt sein?
7 Als vor neunzehnhundert Jahren das letzte Buch der Bibel geschrieben worden war, brach Gott seine Verbindung mit den Menschen nicht ab. Da dieses Buch prophetisch ist, weist es wie alle anderen prophetischen Bücher und Aussprüche der Bibel darauf hin, was Jehova Gott in der damals noch fernen Zukunft, nämlich in unseren Tagen, tun werde. Gestützt auf diese Prophezeiungen können wir klar erkennen, daß Jehova Gott heute viele erstaunliche Dinge tut. Einige fast unglaubliche Dinge, die in unserer Zeit geschehen sind, lassen sich überhaupt nur erklären, wenn man sie auf sein Wirken zurückführt. Eines steht fest: Jehova Gott, der Allmächtige, ist heute am Werk. Diese Tatsache wird durch die Erfüllung vieler biblischer Prophezeiungen bestätigt. Anderseits bestätigt diese Tatsache aber auch, daß die Bibel inspiriert und Gottes Buch ist. — 2. Petr. 1:20, 21.
8. Für wen ist die „ewige gute Botschaft“ bestimmt, und wie wertvoll ist sie für uns heute?
8 Warum legen wir heute besonders Wert darauf zu wissen, daß die Bibel Gottes Buch und „von Gott inspiriert“ ist? Weil wir sicher sein möchten, daß ihre herrliche Botschaft wahr ist, denn sie enthält eine „ewige gute Botschaft“ für jede Nation, jeden Stamm und jedes Volk, ungeachtet seiner Sprache. (Offb. 14:6) Ihre Botschaft war schon vor neunzehnhundert Jahren, nachdem die Niederschrift dieses Buches abgeschlossen war eine „gute Botschaft“. Im Laufe der Jahrhunderte ist diese gute Botschaft nicht veraltet, sie ist nicht uninteressant oder belanglos geworden. Sie ist und bleibt eine gute Botschaft, da sie eine „ewige“ gute Botschaft ist. Sie verliert ihren Wert nie. Ja sie ist heute zeitgemäßer und bedeutungsvoller als je! Warum? Weil sich heute die inspirierten Prophezeiungen der Bibel erfüllen und dadurch bestätigt wird, daß wir den Abschluß dieses alten Systems der Dinge erreicht haben, von dem die vielen schlechten Nachrichten stammen, die wir heute vernehmen.
9. Welche göttliche Verheißung macht uns heute besonders glücklich?
9 Das bestätigt uns auch, daß wir in der Zeit leben, in der Gott die in seinem Wort verheißene, gerechte neue Ordnung der Dinge herbeiführt. Alle rechtgesinnten Männer und Frauen, alle Freunde der Wahrheit und Rechtschaffenheit sehnen sich nach einer solchen Ordnung. Gott allein hat die Macht, die alte Ordnung zu beseitigen und durch eine vollkommene, gerechte neue Ordnung zu ersetzen. Da wir durch Jesus Christus aus dieser verderbten, todbringenden alten Ordnung der Dinge gerettet werden möchten, ist es für uns wirklich eine gute Botschaft zu erfahren, daß jetzt die Zeit gekommen ist, da Jehova Gott, der Allmächtige, uns von dieser alten Ordnung befreit und für uns eine neue Ordnung herbeiführt, in der es dann keinen Krieg mehr gibt, die Menschen Wohlstand und Überfluß genießen, die Wahrheit hochhalten, die reine Gottesanbetung pflegen, gesund bleiben statt sterben und sogar ihre lieben Verstorbenen durch eine Auferstehung zurückerhalten!
MACHT WEISE „ZUR RETTUNG“
10, 11. (a) Wie betonte Paulus den Wert des Buches Gottes in seinem Brief an Timotheus? (b) Woraus bestanden die „heiligen Schriften“ damals?
10 Um die zu dieser Rettung notwendige Weisheit zu erlangen, benötigen wir das Buch, das uns allein über diese Rettung Aufschluß gibt, Gottes Buch, die Heilige Schrift. Diese Voraussetzung betonte der Apostel Paulus in seinem Brief an den jungen christlichen Aufseher Timotheus in folgenden Worten: „Du aber, beharre in den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist, da du weißt, von welchen Personen du sie gelernt hast, und daß du von Kindheit an die heiligen Schriften gekannt hast, die dich weise zu machen vermögen zur Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus.“ (2. Tim. 3:14, 15, NW) Zu den Personen, von denen Timotheus Dinge gelernt hatte, die zu glauben er überzeugt worden war, gehörten auch seine Großmutter Lois und seine jüdische Mutter, Eunike. Da ihr Mann ein Grieche war, muß besonders Eunike ihren Sohn Timotheus von Kindheit an über die „heiligen Schriften“ belehrt haben. Sie hatte ihn bestimmt jeweils auch in die jüdische Synagoge mitgenommen.
11 Die heiligen Schriften, aus denen Timotheus damals belehrt werden konnte, waren die Hebräischen Schriften, vom ersten Buch, 1. Mose, bis zum neununddreißigsten und letzten Buch, Maleachi, das Jahrhunderte vor der Geburt des Timotheus geschrieben worden war. Diesen hebräischen „heiligen Schriften“ wurden keine weiteren inspirierten Schriften hinzugefügt, bis der christliche Apostel Matthäus um das Jahr 41 der sogenannten christlichen Zeitrechnung sein Evangelium über das Leben Jesu Christi (zunächst in hebräisch) schrieb. Einige Jahre später besuchte der Apostel Paulus auf seiner ersten Missionsreise die Stadt, in der Eunike und Timotheus wohnten, und verkündete dort die gute Botschaft. Bei dieser Gelegenheit nahmen Eunike und Lois sehr wahrscheinlich die Botschaft an und wurden Christen.
12. Welche „heiligen Schriften“ benutzte Paulus demnach?
12 Der Apostel Paulus verkündete die gute Botschaft über Jesus Christus, den von Jehova Gott in die Welt gesandten Retter der Menschheit, anhand der hebräischen „heiligen Schriften“, zu denen die Bücher von 1. Mose bis Maleachi gehören. Ob er auch schon das Matthäusevangelium hatte, steht nicht fest, aber Matthäus führte immer wieder die Hebräischen Schriften an, um zu beweisen, daß Jesus der verheißene Christus, der Sohn des lebendigen Gottes, sei. (Apg. 13:1 bis 14:21; 16:1-3) Nach ihrer Bekehrung konnte Timotheus von seiner Mutter, Eunike, und von seiner Großmutter Lois vom Standpunkt des Glaubens „in Verbindung mit Christus Jesus“ anhand der Hebräischen Schriften belehrt werden. Das taten sie auch, bis Paulus ihre Heimatstadt einige Jahre später auf seiner zweiten Missionsreise wieder besuchte.
13. Welche Zusätze wurden nun zu den „heiligen Schriften“ gemacht?
13 Inzwischen war Timotheus selbst ein Christ geworden und genoß in der örtlichen Christenversammlung einen guten Ruf. Paulus nahm ihn deshalb auf diese Reise mit, die ihn von Kleinasien nach Griechenland und bis nach Thessalonich führte. (Apg. 16:4 bis 17:14) Nun wurde den hebräischen „heiligen Schriften“ das zweite inspirierte griechische Buch hinzugefügt, denn damals schrieb Paulus unter Inspiration seinen tröstlichen und lehrreichen Brief an die verfolgte Christenversammlung in Thessalonich. In diesem Brief erwähnt er Timotheus dreimal. (1. Thess. 1:1; 3:2, 6) Danach schrieb der Apostel Paulus unter Inspiration noch weitere Zusätze zu den hebräischen „heiligen Schriften“, unter anderem auch seinen ersten Brief an Timotheus.
14. (a) Wer gehört unter anderem zu den Schreibern der inspirierten „heiligen Schriften“? (b) Wie viele Bücher der „heiligen Schriften“ waren bereits vorhanden, als Paulus die Worte schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert“, und welche Bücher gehören heute dazu?
14 Der Apostel Paulus war aber nicht der einzige, der den inspirierten Hebräischen Schriften weitere Bücher hinzufügte. Andere treue jüdische Christen, wie Lukas, der Arzt, Markus, Jakobus und Petrus, beteiligten sich ebenfalls an diesem Werk. Als Paulus Timotheus seinen zweiten Brief (übrigens Pauli letzter inspirierter Brief) schrieb, hatten sie fünfzehn Jahre zusammengearbeitet. In diesen Jahren waren wahrscheinlich außer dem Buch Judas, das vom Bruder des Jakobus geschrieben wurde, und den fünf Schriften des Apostels Johannes, die gegen Ende des ersten Jahrhunderts unserer Zeitrechnung abgefaßt wurden, alle weiteren Zusätze zu den inspirierten Christlichen Griechischen Schriften gemacht worden. Als Paulus in seinem letzten Brief an Timotheus die Worte schrieb: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert und nützlich“, waren den 39 Büchern der Hebräischen Schriften somit bestimmt schon 21 inspirierte Bücher, die alle an Christen gerichtet waren, hinzugefügt worden. (2. Tim. 3:16, NW) Heute beziehen sich die Worte des Apostels Paulus: „Die ganze Schrift ist von Gott inspiriert“, auch auf die Schriften des Judas und Johannes, denn auch diese Schriften wurden unter der Inspiration des heiligen Geistes Gottes geschrieben und dann zur Vervollständigung der inspirierten Heiligen Schrift der Sammlung der inspirierten christlichen Schriften hinzugefügt.
15. Was müssen wir tun, um „weise“ zu werden „zur Rettung“?
15 Somit umfaßt die „ganze Schrift“ heute die 66 Bücher, die die Bibel nach der gegenwärtigen Einteilung enthält. Anhänger des Judaismus oder der jüdischen Religion lehnen zwar die 27 Bücher der Christlichen Griechischen Schriften ab. Wollen wir aber die „Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus“ erlangen, so müssen wir diese inspirierten Schriften seiner Apostel und Jünger annehmen. Wir müssen die „ganze Schrift“ annehmen, die von Gott, dem Vater Jesu Christi, inspiriert ist. Nur sie vermag uns „weise zu machen ... zur Rettung“. Würden wir einen Teil der inspirierten „heiligen Schriften“ verwerfen, so wären wir nicht weise und würden demnach nicht gerettet, um in Gottes neuer Ordnung der Dinge zu leben.
FÜR MENSCHEN GOTTES
16. Womit müssen wir rechnen, wenn wir diese Rettung erlangen möchten, und was müssen wir deshalb tun?
16 Es gibt jedoch Menschen, die sich unserer „Rettung durch den Glauben in Verbindung mit Christus Jesus“ widersetzen. Sie mißgönnen uns diese Rettung, obwohl sie sie selbst nicht wünschen. Der Apostel Paulus wies auf solche Menschen hin, als er in seinem Brief an Timotheus die Verfolgungen beschrieb, die er durchgemacht hatte, und dann hinzufügte: „In der Tat, werden alle, die in Verbindung mit Christus Jesus mit Gottergebenheit leben wollen, auch verfolgt werden. Böse Menschen aber und Schwindler werden vom Schlechten zum Schlimmeren voranschreiten, indem sie irreführen und irregeführt werden.“ Darum schrieb er dann weiter: „Du aber, beharre in den Dingen, die du gelernt hast und zu glauben überzeugt worden bist, da du weißt, von welchen Personen du sie gelernt hast.“ — 2. Tim. 3:12-14, NW.
17. Von was für Personen wurde Timotheus belehrt?
17 Die Personen, von denen Timotheus gelernt hatte, waren keine bösen Menschen oder Schwindler, die selbst irregeführt worden waren und versuchten, andere irrezuführen. Paulus, mit dem Timotheus fünfzehn Jahre zusammen gewesen war und von dem er sehr viel gelernt hatte, war kein Schwindler, denn sonst hätte er die vielen Verfolgungen, die er „in Verbindung mit Christus Jesus“ durchmachte, bestimmt nicht auf sich genommen. Er hätte seine Tätigkeit aufgegeben und etwas anderes unternommen, was keine Verfolgungen mit sich gebracht hätte. Auch Timotheus’ Mutter, Eunike, und seine Großmutter Lois, die ihn von Kindheit an über die „heiligen Schriften“ belehrt hatten, waren keine Schwindler. Alle diese Personen hatten Timotheus zu seiner Rettung über die Wahrheit belehrt. Sie hatten nicht versucht, ihn irrezuführen oder ihn zu übervorteilen.
18, 19. Warum benötigen wir die „heiligen Schriften“ heute mehr denn je?
18 Wir benötigen Gottes Buch, die „heiligen Schriften“, heute genauso wie der christliche Aufseher Timotheus, wenn nicht noch mehr. Wir leben nämlich in den Tagen, in denen die Zustände herrschen, auf die Paulus Timotheus in seinem Brief kurz vorher in folgenden Worten aufmerksam gemacht hatte: „Dieses aber erkenne, daß in den letzten Tagen kritische Zeiten da sein werden, mit denen man schwer fertig wird. Denn die Menschen werden eigenliebig sein, geldliebend, anmaßend, hochmütig, Lästerer, den Eltern ungehorsam, undankbar, nicht loyal, ohne natürliche Zuneigung, für keine Übereinkunft zugänglich, Verleumder, ohne Selbstbeherrschung, brutal, ohne Liebe zum Guten, Verräter, unbesonnen, aufgeblasen [vor Stolz], die mehr die Vergnügungen lieben als Gott, die eine Form der Gottergebenheit haben, sich aber hinsichtlich deren Kraft als falsch erweisen; und von diesen wende dich weg. Denn aus ihrer Mitte stehen jene Männer auf, die sich auf schlaue Weise Eingang in die Häuser verschaffen und schwache Frauen gefangenführen, die, mit Sünden beladen, von mancherlei Begierden getrieben werden, die allezeit lernen und doch niemals imstande sind, zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit zu kommen.“ — 2. Tim. 3:1-7, NW.
19 Wir wissen, daß diese vorhergesagten Zustände heute herrschen und die Gegenwart als die kritischen „letzten Tage“ kennzeichnen. Um dieser Lage gewachsen zu sein, ja um zu einer genauen Erkenntnis der Wahrheit zu gelangen und an der Wahrheit festhalten und danach leben zu können, benötigen wir mehr als ein von einem Menschen verfaßtes Buch. Wir benötigen Gottes Buch mit seinen vielen Ratschlägen und Anweisungen, und Gott, der Allmächtige, hat uns dieses Buch gegeben. Um die verheißene Rettung zu erlangen, müssen wir in den Dingen „beharren“, die in diesem Buch geschrieben stehen. Der christliche Aufseher Timotheus war ein „Mensch Gottes“, darum schrieb Paulus ihm in diesem Sinne. (1. Tim. 6:11) Auch wir möchten Menschen Gottes sein.
20. Was hat uns Jehova gegeben, um uns zu helfen, Menschen Gottes zu werden, die „völlig tauglich“ sind?
20 Der Prophet Elia und sein Nachfolger Elisa waren damals als Männer Gottes bekannt. (1. Kö. 17:18; 2. Kö. 4:9, 21-27) Auch ein Engel, der sich verkörpert hatte, und einige Propheten, deren Namen in der Bibel nicht erscheinen, wurden als Männer Gottes bezeichnet. (Ri. 13:6-8; 1. Sam. 2:27; 1. Kö. 13:1-31; 2. Chron. 25:7-9) Der Prophet Moses war der erste, den die Bibel einen Mann Gottes nennt, und er war ein prophetisches Vorbild Jesu Christi, des größten Mannes oder Menschen Gottes, der je auf der Erde gelebt hat. Jesus Christus war ein Beispiel für alle seine Nachfolger. (5. Mose 33:1; Joh. 14:6) Damit wir als seine Nachfolger Menschen Gottes sein können, die in diesen kritischen „letzten Tagen“ „völlig tauglich“ und „vollständig ausgerüstet [sind] für jedes gute Werk“, hat uns Gott sein vollständiges Buch, die inspirierten „heiligen Schriften“, gegeben. (2. Tim. 3:17, NW) Sollten wir ihm für diese wunderbare Gabe nicht überaus dankbar sein?
21. (a) Aus welchen Gründen bezeichnen wir Gottes Wort als „heilig“? (b) Welche Änderung kann es im Leben eines Menschen bewirken?
21 Die Bibel hat Vorzüge, die kein anderes von Menschen geschriebenes Buch hat, und das Bücherschreiben nimmt ja bekanntlich kein Ende. (Pred. 12:12, AB) Die Schriften der Bibel sind „heilig“, da sie „von Gott inspiriert“ sind. Sie wurden geschrieben, um Gott zu rechtfertigen und zu verherrlichen und um seine Diener zu heiligen. Auf diese Tatsache machte Jesus Christus aufmerksam, als er zu Gott betete, er möchte seine Jünger heiligen. „Heilige sie durch die Wahrheit“, sagte er, „dein Wort ist Wahrheit.“ „Und ich heilige mich zu ihren Gunsten, damit auch sie geheiligt seien durch die Wahrheit.“ (Joh. 17:17, 19, NW) Von der Bibel strömt eine heiligende Kraft aus, die das Leben eines Menschen von Grund auf zu ändern und ihn zu einem „Menschen Gottes“ zu machen vermag, zu einem Menschen, der sich von der Welt des Teufels abwendet und sich rückhaltlos Gott hingibt, um ihn anzubeten und ihm zu dienen. Solche Menschen wird Gott retten, um ihnen in seiner nahe bevorstehenden gerechten neuen Ordnung der Dinge ewiges Leben zu verleihen. Ist die Bibel also nicht sehr nützlich für uns? Sollten wir sie nicht jedem anderen Buch vorziehen? Ganz bestimmt!
Dieses Buch des Gesetzes soll nicht von deinem Munde weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf bedacht seist, nach allem zu handeln, was darin geschrieben steht, denn dann wirst du auf deinem Weg Erfolg haben, und dann wirst du mit Weisheit handeln. — Josua 1:8, NW.