Eine Hure wird von ihren Liebhabern hingerichtet
NICHT selten liest man in der Zeitung von Liebesaffären, die damit endeten, daß die Frau von ihrem Liebhaber ermordet wurde. Gewöhnlich war ein Dritter im Spiel und war Eifersucht das Motiv für die Tat. Manchmal liest man sogar, daß eine Hure von ihren Liebhabern ermordet und dann, vollständig entblößt und verstümmelt, an einen Straßenrand geworfen wurde. Solche Taten werden oft aus Abscheu vor der Schamlosigkeit und Lasterhaftigkeit solcher Frauen verübt oder weil sie ihren Liebhabern nicht mehr willfährig waren.
Bei der Hure, von der hier die Rede ist, handelt es sich jedoch nicht um eine gewöhnliche Hure. Sie hat Könige und Staatsoberhäupter als Liebhaber. Dennoch wird sie von ihnen hingerichtet, und zwar nicht aus Eifersucht, sondern weil sie diese betrogen hat. Sie erschwert es ihnen durch ihren Einfluß, der Weltlage Herr zu werden, ja sie lenkt sie sogar so, daß sie in Wirklichkeit gegen Gott kämpfen. Schließlich kommt es so weit, daß sich die Herrscher voller Abscheu und Haß gegen sie wenden und sich entschließen, sie zu beseitigen und alle Spuren, die an sie erinnern könnten, auszulöschen.
Diese Hure, die durch ihre Handlungen das Leben aller Erdbewohner beeinflußte, sah der Apostel Johannes in einer Vision. Sie ist eine internationale Hure, und ihre Handlungen, ihr endgültiges Geschick und ihre Hinrichtung durch ihre Liebhaber werden in dem Bericht, den Johannes über die Vision abfaßte, genau beschrieben. Wir lesen in der Offenbarung, daß Johannes ein Weib sah, eine Hure, die Babylon die Große genannt wird und die auf dem Rücken eines scharlachfarbenen Tieres sitzt. Johannes schreibt: „Und er spricht zu mir: ‚Die Wasser, die du sahst, wo die Hure sitzt, bedeuten Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen. Und die zehn Hörner, die du sahst, und das wilde Tier, diese werden die Hure hassen und werden sie verwüsten und nackt machen und werden ihre Fleischteile auffressen und werden sie gänzlich mit Feuer verbrennen. Denn Gott gab es ihnen ins Herz, seinen Gedanken auszuführen, ja ihren e i n e n Gedanken auszuführen, indem sie ihr Königtum dem wilden Tier geben, bis die Worte Gottes vollbracht sein werden. Und das Weib, das du sahst, bedeutet die große Stadt, die ein Königtum hat über die Könige der Erde.‘“ — Offb. 17:15-18.
EIN RELIGIÖSES WELTREICH
Wie in früheren Wachtturm-Ausgaben bereits erklärt wurde, ist das scharlachfarbene Tier die internationale Friedensorganisation, die heute als Organisation der Vereinten Nationen bekannt ist. Die zehn Hörner stellen die vollständige Zahl der irdischen Herrscher dar, die diese Organisation bilden. Sie haben die politische Macht über ihre Nationen und Völker inne. Von der Hure wird gesagt, sie sitze auf vielen Wassern (Offb. 17:1), die Völker und Volksmengen und Nationen und Zungen bedeuten. (Vers 15) Zu ihnen gehören Menschen aller Nationen der Erde. Babylon die Große ist deshalb größer als ein Königreich — sie ist ein Weltreich, das das Leben der Völker durch die Religion beeinflußt und beherrscht, was dadurch dargestellt wird, daß sie auf ihnen sitzt. Sie hat auf diese Weise eine solche Macht und einen solchen Einfluß ausgeübt, daß die Könige und Herrscher der Erde es für vorteilhaft hielten, eine bestimmte Religion anzunehmen, und in manchen Ländern hat man sogar eine von Babylon beeinflußte Religion zur Staatsreligion gemacht. In diesem Sinne hat Babylon die Große „ein Königtum ... über die Könige der Erde“. Babylon die Große, das aus unzähligen Sekten bestehende Weltreich, ist daher größer und älter als die Christenheit, schließt aber die Christenheit ein.
Worin besteht der „e i n e Gedanke“, den die „zehn Könige“ haben, und wie gibt es ihnen Gott ins Herz, diesen Gedanken auszuführen? Nun, Gott weiß die Gottlosen auf den Tag des Gerichts aufzubehalten, um sie zu bestrafen. (2. Petr. 2:9) Er läßt sie bei ihren Machenschaften zwar sehr weit gehen, aber er verfolgt damit einen bestimmten Zweck. Auch er hat in Verbindung mit den „zehn Königen“ e i n e n „Gedanken“, und dieser Gedanke betrifft das Geschick der als Babylon die Große bezeichneten Hure. Er bringt die „Könige“ dahin, wo er sie haben will, und bewirkt, daß sie bloßgestellt werden und ihr wahres Gesicht zeigen, bevor sie vernichtet werden.
GOTT BRINGT DIE HURE UND IHRE LIEBHABER INS GERICHT
Der „e i n e Gedanke“ der zehn Könige besteht darin, Gottes Königreich in den Händen Jesu Christi, seines Lammes, zu bekämpfen. Jehova kennt die Herzenseinstellung dieser Könige ebensogut, wie er das Herz des Pharaos, des damaligen ägyptischen Königs, kannte, über den er zu Moses im voraus gesagt hatte, er werde nicht auf seine Stimme hören, bis Ägypten durch seine Großtaten (die schließlich damit endeten, daß Pharao durch Jehova im Roten Meer vernichtet wurde) geschlagen worden sei. Er zieht sie vor Gericht und veranlaßt sie, Beweise vorzubringen. Aufgrund dieser Beweise kann er sie mit Recht zum Untergang verurteilen und dann das Urteil vollstrecken. — 2. Mose 7:3-5.
Das kritische Jahr für die „zehn Könige“ war das Jahr 1914 u. Z., weil im Herbst jenes Jahres die Zeiten der Nationen abliefen. Die „zehn Könige“ und Babylon die Große wurden von einigen Geistlichen der Christenheit und von Jehovas Zeugen warnend auf diese Tatsache hingewiesen, aber sie beachteten diese Warnung nicht. Was taten denn die „zehn Könige“, als die Zeit für ihre Herrschaft abgelaufen war? Jehova kannte ihren „e i n e n Gedanken“ im voraus und wußte, was sie tun würden. Im Jahre 1914 brach im Herzen der Christenheit ein Krieg aus, bei dem es um die Weltherrschaft ging. Die Staatsführer waren nicht bereit, ihre Souveränität an Jehovas König abzutreten, sondern wollten an der Macht bleiben und traten deshalb in diesen Krieg ein. Nahrungsmittelknappheit, Seuchen, Erdbeben an einem Ort nach dem anderen und die Erfindung von Waffen mit einer größeren Vernichtungsgewalt waren die Begleiterscheinungen. — Matth. 24:7, 8.
DIE WELTHERRSCHER VOR EINER ENTSCHEIDUNG
Damit begann die Bloßstellung der Hure, des Weltreiches der falschen Religion, gegenüber ihren Liebhabern, den Politikern der Welt, denn obwohl sie, besonders der als Christenheit bekannte Teil, behauptete, für Frieden und Einheit zu sein, stand sie dem Ausbruch dieses verheerenden Weltkrieges, in den die Herrscher nur zögernd eintraten, völlig machtlos gegenüber, ja statt diesen Krieg zu verhindern, beteiligte sie sich daran, denn ihre Hurentöchter (die zu ihr gehörenden religiösen Organisationen) unterstützten ihn durch Gebete und religiöse Zeremonien. Gott ließ die zehn Könige erkennen, daß ihnen die Vernichtung drohte, wenn sie diesen Krieg fortsetzen würden.
Die Herrscher standen somit vor einer Entscheidung. Sie standen vor Gott, um gerichtet zu werden. Wie den Pharao der alten Zeit, so zwang Gott nun auch sie zu einer Entscheidung. Er kannte ihre Herzen und wußte im voraus, daß sie ihre Souveränität nicht aufgeben und sich vor seinem König nicht beugen würden. Er wußte, daß sie aus eigener Kraft eine Organisation zur Erhaltung des Weltfriedens und der Sicherheit schaffen würden, durch die ihre eigennützigen Interessen geschützt würden und ihnen ihre Machtbefugnisse über die verschiedenen Nationen erhalten blieben. Wie er es in seinem Wort vorhergesagt hatte, vertrauten sie auf Menschen und schufen einen Nationenzusammenschluß, um die Vernichtung, die sie drohend auf sich zukommen sahen, zu verhüten und um die Herrschaft des Menschen aufrechtzuerhalten, statt die Herrschaft Gottes anzuerkennen. Babylon förderte bei ihnen diesen „e i n e n Gedanken“.
Durch diesen „e i n e n Gedanken“ wird das politische Bild des aus dem Meer heraufgestiegenen wilden Tieres hervorgebracht, das symbolische scharlachfarbene wilde Tier. Die „zehn Könige“ setzten ihren Gedanken in die Tat um, indem sie ihr Königtum dem scharlachfarbenen wilden Tier — das zur Zeit in Form der Vereinten Nationen existiert — gaben. Sie werden diese Einrichtung weiter unterstützen, „bis die Worte Gottes vollbracht sein werden“.
Zu Pharao sagte Jehova: „Deswegen habe ich dich bestehen lassen, um dir meine Kraft zu zeigen, und damit man meinen Namen verkündige auf der ganzen Erde.“ Aus dem gleichen Grund hat er auch die Nationen bestehen und sie ihren e i n e n Vorsatz und Gedanken ausführen lassen. (2. Mose 9:16) Wie Pharao, so führen auch sie gleichzeitig Gottes „Gedanken“ aus. Gottes „Gedanke“ war, diese Feinde seines Königreiches zu veranlassen, sich in einer weltweiten politischen Organisation zusammenzuschließen und dadurch ihm und seinem messianischen Königreich eine vereinte Front zu bieten, so daß er sie alle auf einmal, mit einem Schlag, vernichten kann. — Josua 11:19, 20.
Dadurch bekundet Jehova Gott große Barmherzigkeit. Durch seinen „Gedanken“ erspart er der Menschheit, ganz besonders seinem Volk, viele Leiden, denn er läßt alle Nationen an dem Punkt anlangen, an dem sie Gottes Volk auf der Erde gleichzeitig zu vernichten suchen, statt dessen aber selbst vernichtet werden. Die Vernichtung wird sich also nicht über eine lange Zeitperiode, von einer Nation zur anderen, erstrecken, wodurch Not und Elend noch länger anhalten würden. Wie wunderbar wird es sich dann zeigen, daß Jehova sie mit Recht vernichtet, wenn sie an dem Punkt angelangt sind, an dem sie zu erkennen geben, daß sie alle gemeinsam auf e i n e s bedacht sind: auf den Kampf gegen Gottes Königreich, der gleichzeitig ein Kampf gegen das Wohl und die Interessen der Menschen ist!
DIE LIEBE VERWANDELT SICH IN HASS
Jehova läßt zu, daß Babylon die Große ihr schamloses Treiben fortsetzt und dadurch, daß sie bereit ist, das Wohl des Volkes zugunsten politischer Vorteile zu opfern, noch tiefer sinkt. Er gestattet ihr, die Bewohner der Erde noch mehr aus ihrem goldenen Becher und von dem Wein ihrer Hurerei trinken zu lassen. Dann wird Jehova zu seiner Zeit und unter dem Zwang der Verhältnisse, die er herbeiführen wird, bewirken, daß ihre gegenwärtigen Liebhaber mit Abscheu gewaltsam über sie herfallen. Ihre Liebhaber werden erkennen, daß sie ihnen nichts mehr nützt, ja daß sie sie durch ihre Verführungskünste in eine höchst unliebsame Situation hineingebracht hat. Das bedeutet nicht notwendigerweise, daß alle Nationen kommunistisch werden und entweder zu Sowjetrußland oder Rotchina halten. Zur Zeit hat die Mehrheit der zu den Vereinten Nationen gehörenden symbolischen „zehn Könige“ nicht die Absicht, gegen das Weltreich der babylonischen Religion vorzugehen. Die Vertreter und Amtsträger der UN gehören nicht nur den Religionsgemeinschaften der Christenheit, sondern den verschiedensten Religionen an, dem Islam, Buddhismus und anderen. Ihre Einstellung in dieser Hinsicht kam bei der Friedensglocken-Zeremonie zum Ausdruck, die am 4. Oktober 1966 im UN-Gebäude in New York durchgeführt wurde. Diese Zeremonie fand auf Veranlassung der Chefdelegierten Nigerias und Japans, eines Beobachters des Heiligen Stuhls und des Privatsekretärs des Generalsekretärs Thant statt.a
Wenn die „zehn Könige“ sich gegen die Hure wenden, naht für sie die Zeit ihrer eigenen Vernichtung; doch bevor Jehova Gott sie an dem Ort, der in der Bibel Har-Magedon genannt wird, vernichtet, bewirkt er, daß sich ihre leidenschaftliche Liebe zu der „großen Hure“ in Haß verwandelt. Er hat so etwas früher schon getan. Vor langer Zeit warnte er das religiöse Jerusalem davor, daß er bewirken werde, daß dessen leidenschaftliche Liebhaber kommen und es verstümmeln und vernichten würden. Er hatte bereits eine ähnliche Erfahrung über Samaria, die Schwesterhauptstadt Jerusalems, gebracht. Man lese die Prophezeiungen hierüber in Hesekiel 16:33-42 und 23:1-31 nach. Babylon die Große ist nicht besser als das treulose, abtrünnige Jerusalem. Wie eine Hure den Tod verdient, so verdient sie die Vernichtung, und Jehova Gott wird dafür sorgen, daß — so ironisch es auch klingen mag — ihre ehemaligen Liebhaber bei ihrer gewaltsamen Vernichtung mit Hand anlegen.
ALLE SEHEN DIE SCHANDE DER FALSCHEN RELIGION
Die Reihenfolge der zur Vernichtung Groß-Babylons führenden Ereignisse wird in der Offenbarung beschrieben. Zuerst vertrocknet zufolge der sechsten Plage das Wasser des großen Stromes Euphrat vollständig. Das Euphratwasser stellt in diesem Falle die Unterstützung dar, die die Völker Babylon der Großen gewährten. (Offb. 16:12) Auf diese Weise wird Gott ihr den Schutz und die Unterstützung der Völker entziehen. Auch werden sich nicht nur die symbolischen „zehn Hörner“ oder „zehn Könige“ des „wilden Tieres“ wütend gegen sie wenden, sondern die ganze als wildes Tier beschriebene Organisation wird dazu übergehen, die Hure zu hassen, und wird kein Vergnügen mehr an ihr finden. Die meisten Mitgliedstaaten dieser Organisation, mit deren Schutz sie rechnet, werden ihr daher nicht zu Hilfe kommen, wenn Jehova sein Urteil an ihr vollstrecken wird. Die „zehn Könige“ und das „wilde Tier“ werden die Reichtümer, die sie durch ihre religiöse Geschäftemacherei aufhäufte, vernichten. Sie werden sie nackt machen, das heißt sie gleich einer vor den Augen der Öffentlichkeit entblößten Frau der Schande aussetzen, damit jedermann erkennen kann, wie falsch und nutzlos ihre Religion ist, und aufhört, ihr abergläubisch anzuhängen. Man erinnere sich daran, wie einst wilde Tiere, Hunde, die Fleischteile der dem Baalskult anhängenden israelitischen Königin Isebel auffraßen und von ihr nur noch die Hände, die Füße und den Schädel übrigließen. Genauso werden diese Könige, die das „wilde Tier“ ausmachen, mit Babylon der Großen verfahren, mit der sie sich einst gern vereinten.
In den Augen der Menschen war Babylon die Große mit ihren vielen ehrfurchterregenden, pompösen Zeremonien und Riten schön wie eine schöne Hure, an der verderbte, weltlichgesinnte Männer Freude und Vergnügen finden. Diese Hure liebte es, Blut zu trinken, besonders das Blut derer, die bei religiösen Verfolgungen umkamen. Ihre Geistlichkeit lebte auf Kosten der Massen des Volkes, doch nun hat sich das Blatt gewendet. Nun nährt sich das wilde Tier von ihr, und es wird nichts von ihr übriglassen. Was von ihrem Gerippe übrigbleibt, wird man mit Feuer verbrennen, wie wenn sie die unkeusche Tochter eines Priesters in Israel gewesen wäre, nicht eine babylonische Tempelprostituierte. (3. Mose 21:9; 1. Mose 38:24) Was das für die zu Groß-Babylon gehörenden religiösen Gebäude, für die Priester, die übrige Geistlichkeit und die Orden bedeutet, ist gar nicht auszudenken. Wir machen keinen Versuch, es zu beschreiben.
DIE WELTLICHE RELIGION — KEIN ZUFLUCHTSORT
Es muß für Johannes ein schrecklicher Anblick gewesen sein, in der Vision die Vollstreckung des Urteils an der Hure zu sehen. Es wird bestimmt furchtbar sein, den gegen sie auflodernden Haß zu sehen, wenn die zum Weltreich der falschen Religion gehörenden Dinge, die früher als heilig galten, auf einmal verabscheut werden. Ihre Kirchen, die einst selbst den schlimmsten Verbrechern Zuflucht boten, werden als verhaßte, verabscheuungswürdige Stätten betrachtet werden. Die verfluchte Babylon die Große wird dadurch jedoch für immer von der Erde verschwinden. Man vergleiche den Bericht über Jehus Ausrottung der Baalsanbetung aus Israel. — 2. Kö. 10:25-27.
Und was ist mit denen, die Jehova Gott als seine christlichen Zeugen dienen? Nun, heute verkündigen sie das Gericht, das über Babylon die Große kommen wird, um allen, die sich noch in ihr befinden, Gelegenheit zu geben, der ihr bevorstehenden schrecklichen Vernichtung zu entgehen. Sie werden aber, wohlgemerkt, die „zehn Hörner“ in ihrem bitteren, glühenden Haß gegen Groß-Babylon nicht unterstützen und sich nicht an deren Vernichtung beteiligen. Sie haben von Jehova Gott keinen Auftrag erhalten, gegenüber dem Weltreich der babylonischen Religion als Urteilsvollstrecker zu amten. Obwohl Gott die Vernichtung Groß-Babylons herbeiführt, gebraucht er dabei die Werkzeuge, die er bestimmt hat. Der Haß der „zehn Hörner“ und des „wilden Tieres“ gegen die falsche Religion bedeutet nicht, daß sie sich zur wahren Anbetung Gottes bekehrt hätten. Nein, sie werden nicht mit Wohlgefallen auf Jehovas christliche Zeugen blicken. Die Diener Gottes werden Gefahr laufen, von den Gegnern der Religion angegriffen zu werden. Im Gegensatz zu Babylon der Großen, die sich in einer exponierten, ungeschützten Lage befindet, haben Jehovas Diener eine unsichtbare „Mauer“ um sich herum. Gott, der Allmächtige, wird sie während dieser furchtbaren Zeit der Vollstreckung seines gerechten Urteils an der großen Hure beschützen und bewahren. — Ps. 37:32-34; man vergleiche 2. Könige 6:15-17; Sacharja 2:5; Daniel 3:24-27.
Jemand mag sich in einer zu Babylon der Großen gehörenden Religionsgemeinschaft heute noch sehr sicher fühlen; die Prophezeiungen lassen aber erkennen, daß Gott sehr schnell eine Wendung herbeiführen wird. Wir sollten also an diesen Dingen nicht uninteressiert sein und sollten nicht eine abwartende Haltung einnehmen. Statt Babylon die Große als Zufluchtsort zu betrachten, sollte man an den wahren Zufluchtsort, zu Gottes Organisation wahrer Christen, fliehen; man sollte Gottes Wort, die Bibel, studieren und ihren Geboten entsprechend handeln. Nur so wird man die Erfüllung der göttlichen Verheißung erleben: „Die Rettung der Gerechten ist von Jehova, der ihre Stärke ist zur Zeit der Bedrängnis; und Jehova wird ihnen helfen und sie erretten; er wird sie erretten von den Gesetzlosen und ihnen Rettung verschaffen, denn sie trauen auf ihn [weil sie bei ihm ihre Zuflucht suchen, HSK].“ — Ps. 37:39, 40.
[Fußnote]
a New York Times, 5. Oktober 1966, Spätausgabe für die Stadt, Seite 5.