1914 — ein gekennzeichnetes Jahr
SCHON Jahre im voraus erkannten Erforscher der Bibel, daß das Jahr 1914 ein Jahr von großer Bedeutung sein würde. Die biblische Chronologie weist ausdrücklich auf dieses Jahr hin.a Sorgfältige Erforscher des Wortes Gottes wußten das. Sie erwarteten große Veränderungen, ja sie wiesen auf die Bedeutung des Jahres 1914 hin.
Die Zeitung The World brachte in ihrer Ausgabe vom 30. August 1914 einen Artikel, in dem es unter anderem hieß: „Der Ausbruch des schrecklichen Krieges in Europa hat eine außergewöhnliche Prophezeiung erfüllt. ... ‚Blickt nach dem Jahre 1914 aus!‘ ist der Ruf von Hunderten reisender Evangelisten gewesen, die ... landauf, landab zogen und die Lehre verkündigten, daß das ‚Königreich Gottes herbeigekommen‘ sei.“
Die Tatsachen bestätigen, daß das Jahr 1914 wirklich ein gekennzeichnetes Jahr war. Die Londoner Zeitung Evening Star vom 4. August 1960 schrieb über den Ersten Weltkrieg: „Durch diesen Krieg ist die politische Einrichtung der ganzen Welt aus den Fugen gegangen. So, wie es war, kann es nicht mehr werden. ... einige Historiker im nächsten Jahrhundert werden zu dem Schluß kommen, der 4. August 1914 sei der Tag gewesen, an dem die Welt wahnsinnig geworden sei.“
Im Jahre 1954 sagte der Historiker H. R. Trevor-Roper zum vierzigsten Jahrestag des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges über den großen Wechsel, den das Jahr 1914 brachte: „Es ist aufschlußreich, den Ersten Weltkrieg mit dem Zweiten zu vergleichen ... Der erste Krieg kennzeichnete einen größeren Wechsel in der Geschichte. Er schloß eine lange Ära allgemeinen Friedens ab und führte ein neues Zeitalter ein, ein Zeitalter der Gewalt, in dem der zweite Krieg nur eine Episode ist. Seit dem Jahre 1914 trägt die Welt einen neuen Charakter, den Charakter internationaler Anarchie ... Somit kennzeichnet der Erste Weltkrieg einen Wendepunkt in der Geschichte der Neuzeit.“b
Auch Staatsmänner haben sich über die Bedeutung des Jahres 1914 geäußert. Der ehemalige deutsche Bundeskanzler Konrad Adenauer bezeichnete die Zeit „vor 1914 als eine Zeit des Friedens, der Ruhe und der Sicherheit auf der Erde — eine Zeit, in der man die Furcht nicht kannte“. Er fügte hinzu: „Seit 1914 führen die Menschen kein sicheres und ruhiges Leben mehr. Und der Friede? Seit 1914 wissen die Deutschen und weiß es ein großer Teil der Menschheit nicht mehr, was Friede eigentlich ist.“c
Man beachte auch die Ausführungen in dem Buch, betitelt: „1914“. Der Verfasser, J. Cameron, schreibt: „Im Jahr 1914 ging die Welt, die damals Geltung hatte, unter. Dieses Jahr kann mehr als jedes andere Jahr davor oder danach als das entscheidende Jahr des zwanzigsten Jahrhunderts gelten ... von jenem Jahr an war alles anders.“ — S. 5, 6.
Satan, der Teufel, und seine Dämonen wissen, daß sie bis zu ihrer Vernichtung nur noch „eine kurze Frist“ haben. (Offb. 12:12) Schon als Jesus auf Erden war, wußten die Dämonen, daß sie eines Tages vernichtet werden. Sie erwiesen sich schon damals als bösartig, und jetzt, da sie wissen, daß ihre Zeit bald abgelaufen ist, sind sie bösartiger und tollkühner denn je. (Luk. 8:27-33) Sie sind darauf aus, soviel Unglück zu stiften, wie sie können, und die Aufmerksamkeit der Menschen von Gottes Königreich abzulenken. Deshalb ist dieses böse System der Dinge vom Jahre 1914 an allmählich aus den Fugen gegangen. Man könnte es mit einem Kreisel, einem Kinderspielzeug, vergleichen, der wie unsinnig wackelt, bevor er umfällt.
Sind wir durch diese Situation entmutigt? Jesus sagte, seine Jünger hätten Grund, ihre Häupter zu erheben. Warum? Weil sie wissen, was das alles zu bedeuten hat. Diese Geschehnisse beweisen ihnen, daß ihre Befreiung nahe ist! (Luk. 21:28) Und sie behalten diese freudige Nachricht nicht für sich, sondern predigen die begeisternde Botschaft, daß Gottes Königreich jetzt herrscht, auf der ganzen Erde.
In seiner großen Prophezeiung über den Abschluß des Systems der Dinge sagte Jesus diese Predigttätigkeit voraus. (Matth. 24:14) In Nord- und Südamerika, in Europa, Afrika, Asien und auf den Inseln des Meeres verkündigen Jehovas Zeugen eifrig diese dringliche Botschaft. Sie sind in allen Gebieten der Erde, in Großstädten und in Dörfern, tätig. Ja, dieser Teil des „Zeichens“ erfüllt sich.
Die Geschehnisse beweisen über jeden Zweifel erhaben, daß 1914 das Jahr ist, in dem Gottes Königreich die Macht übernahm, und das ist der Grund, warum sich heute die Ereignisse auf der Erde so überstürzen. Im gleichen Jahr begannen für ‘das gegenwärtige böse System der Dinge’ die „letzten Tage“. (Gal. 1:4) Die Bitte um das Kommen des Königreiches Gottes wird bald erhört werden; sie wird in Erfüllung gehen, wenn das Königreich Gottes seine große Macht kundtun und das ganze böse System Satans vernichten wird. Dann wird die Erde nur von einer Regierung, von Gottes Königreich, regiert, und zwar bis in alle Ewigkeit. — Dan. 2:44.
Gottes Königreich wird die Leitung aller Angelegenheiten der Erde übernehmen, und die Menschen werden unter dieser Regierung friedlich und glücklich leben. Die Bitte: „Dein Wille geschehe, wie im Himmel, so auch auf der Erde“, wird dann in einer überwältigenden Weise erfüllt worden sein, denn Gottes Königreich wird gekommen sein, um für immer zu herrschen. Kannst du dir vorstellen, daß auch du zu den Menschen gehören kannst, die ewig unter der liebevollen Herrschaft dieses Königreiches leben werden? — Matth. 6:9, 10.
[Fußnoten]
a Einzelheiten darüber findet der Leser in den Büchern „Babylon die Große ist gefallen!“ Gottes Königreich herrscht! (S. 169—176) und Vom verlorenen Paradies zum wiedererlangten Paradies (S. 173).
b The New York Times Magazine, 1. August 1954, S. 9.
c Cleveland West Parker, 20. Januar 1966, S. 1.