Bleibe „gesund im Glauben“
„Mögen die betagten Männer ... gesund im Glauben [sein].“ — Tit. 2:2.
1. Womit könnte man den Glauben vergleichen? Doch welches Maß an Glauben benötigt ein Diener Gottes?
DA DER Glaube für unseren Geisteszustand so wichtig ist, könnte man ihn mit einem Spurenelement, einem für das Leben notwendigen Mineral, vergleichen. Mensch und Tier sowie Pflanzen benötigen kleine Mengen von Mineralien, wie Kobalt, Kupfer und Zinn, damit in ihrem Organismus keine Funktionsstörungen auftreten und sie gesund bleiben. Kobalt braucht der Mensch zum Beispiel als Schutz vor perniziöser Anämie. Wir benötigen täglich nur den fünfzehnmillionsten Teil einer Unze des kobalthaltigen Vitamins B12, um nicht von dieser Blutkrankheit befallen zu werden. Eine etwas geringere Menge würde nicht genügen. Genauso unerläßlich ist der Glaube (abgesehen von der Tugend, der Erkenntnis, der Selbstbeherrschung, dem Ausharren, der Gottergebenheit, der brüderlichen Zuneigung und der Liebe) für die geistige Gesundheit und das Leben des Christen. (2. Petr. 1:5-7) Es genügt allerdings nicht, nur etwas Glauben zu haben. Ein Christ darf nicht nur ein geringes Maß an Glauben haben. Zuviel von einem bestimmten Spurenelement kann bei Mensch und Tier zwar zu Krankheiten führen. Unser Glaube an Gott kann aber nie zu groß sein. Für einen Diener Gottes ist es von lebenswichtiger Bedeutung, einen großen Glauben zu entwickeln und zu bewahren, das heißt im Glauben an Jehova stark und gesund zu sein.
2, 3. Wie kann ein Christ „gesund im Glauben“ bleiben?
2 Der christliche Apostel Paulus schrieb an Titus: „Du jedoch rede weiterhin das, was sich für die gesunde Lehre ziemt. Mögen die betagten Männer mäßig sein in den Gewohnheiten, ernsthaft, gesunden Sinnes, gesund im Glauben, in der Liebe, im Ausharren.“ (Tit. 2:1, 2) Nicht nur betagte christliche Männer, sondern alle Christen müssen „gesund im Glauben“ bleiben, denn „ohne Glauben ... ist es unmöglich, ihm [Gott] wohlzugefallen, denn wer sich Gott naht, muß glauben, daß er ist, und daß er denen, die ihn ernstlich suchen, ein Belohner wird“. — Hebr. 11:6.
3 Doch wie kann ein Christ „gesund im Glauben“ bleiben? Wenn er folgende Faktoren berücksichtigt: 1. regelmäßiges Studium des Wortes Gottes; 2. Beharrlichkeit im Gebet zu Jehova; 3. regelmäßiger Besuch der christlichen Zusammenkünfte; 4. Unermüdlichkeit im Wirken gottgefälliger Werke, durch die man seinen Glauben bekundet.
DEIN GLAUBE UND GOTTES WORT
4. Wodurch wird der Glaube eines Christen hauptsächlich entwickelt und bewahrt?
4 Die zur Erhaltung unserer Gesundheit und unseres Lebens notwendigen Spurenelemente werden dem Körper im großen ganzen durch eine ausgeglichene Kost zugeführt. Damit verglichen, wird auch der Glaube, der für den Christen ein lebenswichtiges Element ist, hauptsächlich durch eine ausgeglichene geistige Kost entwickelt und bewahrt. Den Griechen von Lystra beschrieben Paulus und Barnabas den lebendigen Gott als den Einen, der ‘ihnen Regen vom Himmel und fruchtbare Zeiten gab und ihre Herzen mit Speise und Fröhlichkeit erfüllte’. (Apg. 14:14-17) Jehova versorgt uns aber auch mit geistiger Speise. Jesus Christus sagte mit Recht: „Es steht geschrieben: ‚Nicht von Brot allein soll der Mensch leben, sondern von jeder Äußerung, die durch den Mund Jehovas ausgeht.‘“ — Matth. 4:4; 5. Mose 8:3.
5, 6. (a) In welcher Beziehung stand Gottes Wort zu Josuas Glauben? (b) Wie kann man einen größeren Glauben erlangen?
5 Jehova verlieh den Israeliten unter der Leitung Josuas viele Siege im Lande Kanaan. (Josua 12:7-24) Josua war aber kein Feldherr, der nur bei gewissen öffentlichen Anlässen aus der Heiligen Schrift zitierte, um Eindruck zu machen, sondern er las eifrig in Gottes Wort, und das förderte seine geistige Gesinnung und stärkte seinen Glauben an Jehova. Er nahm sich den Rat, den Gott ihm gegeben hatte, zu Herzen: „Nur sei mutig und sehr stark, um darauf zu achten, nach dem ganzen Gesetz zu tun, das Moses, mein Knecht, dir geboten hat. Weiche nicht davon ab, weder nach rechts noch nach links, damit du überall, wohin du gehst, weise handeln mögest. Dieses Buch des Gesetzes sollte nicht von deinem Munde weichen, und du sollst Tag und Nacht mit gedämpfter Stimme darin lesen, damit du darauf achtest, nach allem zu tun, was darin geschrieben steht; denn dann wirst du deinen Weg zum Erfolg machen, und dann wirst du weise handeln.“ — Josua 1:7, 8, NW.
6 Josua stand unter dem Befehl, „Tag und Nacht“ über Gottes Gebote und Vorschriften nachzudenken. Solltest du es dann nicht auch so einrichten, daß du Gottes Wort regelmäßig lesen und studieren kannst? Ganz bestimmt. Wenn du die Bibel liest und danach lebst, wirst du einen größeren Glauben erlangen. Dann wirst auch du „überall, wohin du gehst, weise handeln“. Deine geistige Gesundheit und dein Leben hängen davon ab, daß du die Bibel studierst und danach handelst. Paulus ermahnte Timotheus mit den treffenden Worten: „Halte dich weiterhin an das Muster gesunder Worte, die du von mir gehört hast, mit dem Glauben und der Liebe, die mit Christus Jesus verbunden sind.“ — 2. Tim. 1:13.
DEIN GLAUBE UND DAS GEBET
7. Was tat David, wenn er verfolgt wurde, und warum tat er dies?
7 David war ein sehr gläubiger Mann, aber er versuchte nicht, allein zu stehen. Er betete regelmäßig zu Jehova. Wenn er verfolgt wurde, suchte er nicht, durch seine eigene Klugheit mit seinen Feinden fertig zu werden oder sie zu überwinden, indem er ihnen seine menschliche Macht zeigte, sondern er bat Jehova um Hilfe. In einem Psalm drückte er sich zum Beispiel folgendermaßen aus: „Zu dir habe ich geschrieen, Jehova! ich habe gesagt: D u bist meine Zuflucht, mein Teil im Lande der Lebendigen. Horche auf mein Schreien, denn ich bin sehr elend; errette mich von meinen Verfolgern, denn sie sind mir zu mächtig! Führe aus dem Gefängnis heraus meine Seele, damit ich deinen Namen preise!“ (Ps. 142:5-7) David betete nicht aus eigennützigen Gründen um Jehovas Hilfe und Befreiung, sondern damit er Gottes Namen preisen könne. Jehova erhört solche Gebete von Personen, die sich ihm hingegeben haben. Diener Gottes sollten darum heute unbedingt ‘im Gebet beharren’. — Röm. 12:12.
8. (a) Ist es angebracht, daß ein Christ um Glauben betet? (b) Was kannst du tun, selbst wenn du verfolgten Glaubensbrüdern nicht unmittelbar helfen kannst?
8 Es ist auch angebracht, daß ein Christ um Glauben betet. Der Glaube ist eine Frucht des Geistes Gottes, und Christen sind berechtigt, Jehova um seinen Geist zu bitten, der im Glauben zum Ausdruck kommt. (Luk. 11:13; Gal. 5:22) Die Apostel sagten zu dem Herrn Jesus Christus: „Gib uns mehr Glauben.“ (Luk. 17:5) Sie hatten erkannt, daß sie einen größeren Glauben benötigten. Christen können diese Bitte dem Sinne nach ebenfalls in ihre inbrünstigen Gebete einschließen. Ebenso angebracht ist es für sie, darum zu beten, daß ihre Glaubensbrüder einen gesunden Glauben bewahren. Glaubensbrüder in einem fernen Land mögen heftig verfolgt werden und schweren Glaubensprüfungen ausgesetzt sein. Du magst ihnen nicht unmittelbar helfen können. Du kannst ihnen aber helfen, indem du darum betest, daß ihr Glaube nicht nachlasse. Jesus betete für Simon Petrus, wie das aus seinen Worten hervorgeht: „Simon, Simon, siehe, der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten. Ich aber habe für dich gefleht, daß dein Glaube nicht nachlasse; und du, bist du einst zurückgekehrt, so stärke deine Brüder.“ — Luk. 22:31, 32.
9. Was kannst du, abgesehen davon, daß du für deine Glaubensbrüder betest, noch tun, um ihnen zu helfen, im Glauben stark zu bleiben?
9 Diese Worte Jesu Christi deuten an, daß wir nicht nur darum beten sollten, daß unsere Glaubensbrüder am Glauben festhalten mögen, sondern daß wir sie, wenn möglich, auch ermuntern und im Glauben zu stärken suchen sollten. Paulus sehnte sich danach, mit seinen christlichen Brüdern und Schwestern in Rom zusammen zu sein, denn er schrieb ihnen: „Ich sehne mich danach, euch zu sehen, um euch irgendeine geistige Gabe mitzuteilen, damit ihr befestigt werdet, oder vielmehr zum Austausch von Ermunterung in eurer Mitte, indem jeder durch den Glauben des anderen, sowohl des euren wie des meinen ermuntert werde. (Röm. 1:11, 12) Folglich kann jeder Christ darum beten, daß seine Glaubensbrüder von Jehova gefestigt werden mögen, damit sie im Glauben stark bleiben. Darüber hinaus kann er sie durch Gespräche, in denen sein eigener Glaube zum Ausdruck kommt, geistig stärken. Der Besuch christlicher Zusammenkünfte ist eine vortreffliche Gelegenheit, mit Glaubensbrüdern zusammenzukommen und sie zu ermuntern.
DEIN GLAUBE UND DIE CHRISTLICHEN ZUSAMMENKÜNFTE
10. Welche Verbindung besteht zwischen dem Glauben und christlichen Zusammenkünften?
10 Die richtige Ernährung ist für den menschlichen Körper von lebenswichtiger Bedeutung. Durch die regelmäßige Zufuhr von guter Nahrung nehmen wir die Spurenelemente in uns auf, die wir benötigen, um gesund zu bleiben. Durch den regelmäßigen Besuch christlicher Zusammenkünfte und die Beteiligung daran und durch die Anwesenheit bei anderen von Jehova bereiteten geistigen Festmählern stärken wir unseren Glauben. Wir sind dann Gott wohlgefällig und verfügen über dieses notwendige Element, den Glauben, wenn wir auf unsere Lauterkeit gegenüber Jehova geprüft werden.
11. Müssen Christen einen unerschütterlichen Glauben haben?
11 Paulus zeigte, daß Jesus Christus dadurch, daß er in Treue starb, für seine gesalbten Nachfolger den Weg zum himmlischen Leben erschlossen hat. Um aber dahin zu gelangen, müssen sie „mit wahrhaftigem Herzen in voller Glaubensgewißheit hinzutreten“, und sie werden auch ermahnt, ‘an der öffentlichen Erklärung ihrer Hoffnung ohne Wanken festzuhalten, da er, der die Verheißung gegeben hat, treu ist’. (Hebr. 10:19-23) Christen haben die Gewißheit, daß die Dinge, die Gott in seinem Wort verheißen hat, mit Sicherheit eintreten werden. Sie gehören nicht zu den Wankelmütigen und Unentschlossenen, die von Jehova nichts empfangen. (Jak. 1:5-8) Sie denken daran, daß Abraham „nicht im Unglauben“ wankte, sondern „völlig überzeugt war, daß er [Gott] das, was er verheißen hatte, auch zu tun vermöge“, das heißt, daß er ihn, den betagten Patriarchen, zum „Vater vieler Nationen“ machen könne. — Röm. 4:16-22.
12, 13. (a) Warum ist es unbedingt notwendig, daß sich Christen regelmäßig versammeln? (b) Wie wirkte sich das Zusammenkommen der ersten Christen auf ihren Glauben aus? (c) Welchen weiteren Nutzen ziehen aufmerksam zuhörende Diener Gottes aus ihren Zusammenkünften?
12 In den christlichen Zusammenkünften kann man sich über seinen Glauben äußern, man kann eine öffentliche Erklärung darüber abgeben und kann so auch anderen helfen. In unserer Zeit, in der sich gottlose Ansichten immer mehr ausbreiten, ist es sehr notwendig, daß Christen regelmäßig zusammenkommen, um sich gegenseitig zu helfen und sich vor dem Abfall vom Glauben zu schützen. Paulus schrieb passenderweise: „Laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, wie es bei einigen Brauch ist, sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Hebr. 10:24, 25) Wenn die ersten Christen zusammenkamen, stärkten sie sich gegenseitig im Glauben. Tertullian schrieb: „Zusammen kommen wir zur Verlesung der göttlichen Schriften ... Zumindest geben wir unserem Glauben mit den heiligen Worten Nahrung, richten unsere Hoffnung empor, festigen unsere Zuversicht“ (Apologeticum, übersetzt von Carl Becker, Seite 183).
13 Die Israeliten hatten jedes Jahr drei glaubensstärkende nationale Feste. (2. Mose 23:14-17; 5. Mose 16:16) Eines davon war das Laubhüttenfest, bei dem sich alle sieben Jahre (im Sabbatjahr) Erwachsene und Kinder versammelten, um sich die Lesung des Gesetzes Gottes anzuhören. (5. Mose 31:10-13) Esra, der Priester, und seine Gehilfen lasen und erklärten zu dieser Zeit des Jahres (im siebenten jüdischen Monat) bei einem besonders erwähnten Anlaß das Gesetz in Gegenwart der Männer und Frauen sowie aller, „die genügend Verständnisvermögen hatten zuzuhören“ (NW). Das bewirkte, daß die aufmerksam zuhörenden Israeliten, die kurz vorher aus der Babylonischen Gefangenschaft zurückgekehrt waren, sich freuten, denn sie verstanden, was vorgelesen wurde. Sie feierten damals das Laubhüttenfest, und es herrschte große Freude. (Neh., Kap. 8) Auch heute empfangen Jehovas Diener, die in christlichen Zusammenkünften und bei christlichen Kongressen aufmerksam zuhören, biblische Belehrungen, die ihnen viel Freude bereiten, besonders wenn sie diese im täglichen Leben anwenden.
14. Zeige, in welcher Hinsicht christliche Zusammenkünfte uns helfen, „gesund im Glauben“ zu bleiben.
14 Christliche Zusammenkünfte stärken uns im Glauben an Jehova und helfen uns, „gesund im Glauben“ zu bleiben. Wir werden dadurch ermuntert und geistig auferbaut. Als Judas und Silas in Antiochien waren, „ermunterten sie die Brüder mit manchem Vortrag und stärkten sie“. (Apg. 15:30-32) In den christlichen Zusammenkünften wird „ungeheuchelter Glaube“ erweckt, und bestimmt trug der Besuch solcher Zusammenkünfte dazu bei, daß Timotheus, seine Mutter Eunike und seine Großmutter Lois einen solch ungeheuchelten Glauben erlangten. (2. Tim. 1:5) Die Belehrung, die in christlichen Zusammenkünften erteilt wird, hilft uns, im Glauben gesund zu werden und es auch zu bleiben, denn in diesen Zusammenkünften redet der christliche Aufseher zum Beispiel das, „was sich für die gesunde Lehre ziemt“. — Tit. 2:1; 1:5, 9.
15. Was kann geschehen, wenn jemand, der einmal eine genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen hat, den christlichen Zusammenkünften absichtlich fernbleibt?
15 Während der regelmäßige Besuch christlicher Zusammenkünfte uns hilft, im Glauben gesund zu bleiben, schwächt fortgesetztes, absichtliches und unnötiges Fernbleiben von diesen Zusammenkünften den Glauben und kann dazu führen, daß wir schließlich den Glauben ganz verlieren und vielleicht sogar eine willentliche, unvergebbare Sünde gegen den heiligen Geist begehen. (Matth. 12:31, 32) Personen, die einmal durch die genaue Erkenntnis der göttlichen Wahrheit erleuchtet worden sind, dann aber willentlich sündigen, verleugnen den Sohn Gottes, sie treten ihn gleichsam mit Füßen. Nachdem Paulus Christen ermahnt hatte, die Zusammenkünfte nicht zu versäumen, sagte er: „Denn wenn wir willentlich Sünde verüben, nachdem wir die genaue Erkenntnis der Wahrheit empfangen haben, so bleibt kein Schlachtopfer für Sünden mehr übrig, sondern da ist ein gewisses furchtvolles Erwarten des Gerichts und eine feurige Eifersucht, welche die Gegner verzehren wird.“ Dann fügte er hinzu: „Jemand, der das Gesetz Moses’ mißachtet hat, stirbt ohne Erbarmen auf das Zeugnis von zwei oder drei Personen hin. Einer wieviel strengeren Strafe, denkt ihr, wird der wert geachtet werden, der den Sohn Gottes mit Füßen getreten und das Blut des Bundes, durch das er geheiligt worden ist, als von gewöhnlichem Wert geachtet und den Geist der unverdienten Güte durch Verachtung gröblich verletzt hat?“ (Hebr. 10:26-29; 5. Mose 19:15) Hüte dich also davor, deinen Glauben zu verlieren und den Sohn Gottes zu verleugnen, denn das hätte für dich ewige Vernichtung zur Folge. Besuche die christlichen Zusammenkünfte mit Wertschätzung und regelmäßig, denn sie sind unerläßlich, um „gesund im Glauben“ zu bleiben.
DEIN GLAUBE UND DEINE WERKE
16. Welche Verbindung besteht zwischen dem Glauben und Werken? Veranschauliche es.
16 Der Glaube muß wie die Muskeln des menschlichen Körpers nicht nur genährt, sondern auch betätigt werden, wenn man vermeiden möchte, daß er schwindet. Jakobus betonte die Notwendigkeit, den Glauben durch gottgefällige Werke zu beweisen, ganz besonders. Er schrieb: „Ja, wie der Leib ohne Odem tot ist, so ist auch der Glaube ohne Werke tot.“ (Jak. 2:26) Bei diesen Werken handelt es sich nicht um Werke in Verbindung mit dem Gesetz, das Jehova den Israeliten gab, sondern um Betätigungen, die beweisen, daß ein Mensch Glauben besitzt. (Gal. 2:15, 16) Abraham bewies seinen Glauben zweifellos durch seine Bereitschaft, seinen Sohn Isaak als Opfer darzubringen. Sein Glaube ‘wirkte mit seinen Werken zusammen, und durch seine Werke wurde sein Glaube vollkommen gemacht’. Wegen seines Glaubens an Jehova wurde der Patriarch Abraham von Gott als gerecht gerechnet, und er wurde „Freund Jehovas“ genannt. Auch Rahab, die die israelitischen Späher versteckte, bewies ihren Glauben durch Werke, und sie wurde durch diese Werke gerechtgesprochen. — Jak. 2:18-25; Josua, Kap. 2.
17. Durch welche Werke kannst du beweisen, daß du „gesund im Glauben“ bist?
17 Durch was für Werke kann man aber beweisen, daß man „gesund im Glauben“ ist? Es gibt viele solche Werke. Du beweist zum Beispiel, daß du im Glauben gesund bist, wenn du in Dingen, die Jehovas Gesetzen und Grundsätzen unterworfen sind, seine Entscheidungen anerkennst: wenn du dich an die Worte in Jesaja 2:4 hältst, wo davon die Rede ist, daß die Schwerter zu Pflugmessern umgeschmiedet werden; wenn du dich vom Blutgenuß enthältst und dir auch kein Blut übertragen läßt (Apg. 15:28, 29); wenn du dich an die göttlichen Gebote bezüglich der Geschlechtsmoral und der Moral im allgemeinen hältst (1. Kor. 6:18; Ps. 15:1-5; Hebr. 13:18); wenn du in weltlichen Angelegenheiten die christliche Neutralität bewahrst (Joh. 17:16) kurz gesagt, wenn du alles, was Jehova dir durch sein inspiriertes Wort sagt, annimmst und bereitwillig befolgst. (Ps. 119:105) Du beweist ferner, daß du „gesund im Glauben“ bist, wenn du die christlichen Zusammenkünfte besuchst und dich daran beteiligst. (Ps. 26:12) Dein gesunder Glaube zeigt sich natürlich auch darin, daß du regelmäßig von Haus zu Haus und bei anderen Gelegenheiten von Gottes aufgerichtetem himmlischen Königreich sprichst. — Matth. 24:14; 28:19, 20.
18. Ist es möglich, im Glauben zu wachsen?
18 Beweist du deinen Glauben an Gott durch Werke? Siehst du eine Möglichkeit, deinen Glauben noch weiter zu entwickeln? Könntest du noch gesünder im Glauben sein? Wenn ja, dann gib die Hoffnung nicht auf. Die dem gegenwärtigen bösen System der Dinge noch verbleibende Zeit ist zwar sehr verkürzt. (1. Kor. 7:29-31) Es verbleibt aber immer noch etwas Zeit bis zu dessen Vernichtung, und in dieser Zeit kann dein Glaube noch wachsen, und je mehr du ihn förderst, desto mehr wird er wachsen. — 2. Thess. 1:3.
19. Vor welchen Werken bewahrt uns der wahre Glaube?
19 Abgesehen davon, daß der wahre Glaube an Jehova dich veranlaßt, gute Werke zu tun, die deinen Glauben beweisen, bewahrt er dich auch davor, schlechte Werke zu verüben. Wir leben in einer ernsten Zeit, in einer Zeit, in der man besonders darauf achten muß, daß man sich nicht in unrechte, böse Werke verstrickt. Paulus sagte schon vor neunzehnhundert Jahren, es sei Zeit, aus dem Schlaf zu erwachen. „Denn jetzt ist unsere Rettung näher als zu der Zeit, in der wir gläubig wurden“, erklärte er. Dann fuhr er fort mit den Worten: „Die Nacht ist vorgerückt; der Tag hat sich genaht. Laßt uns daher die Werke, die zur Finsternis gehören, ablegen, und laßt uns die Waffen des Lichts anlegen. Wie zur Tageszeit laßt uns anständig wandeln, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in unerlaubtem Geschlechtsverkehr und zügellosem Wandel, nicht in Streit und Eifersucht, sondern zieht den Herrn Jesus Christus an, und plant nicht im voraus für die Begierden des Fleisches.“ (Röm. 13:11-14) Halte dich fern von den Werken des gefallenen Fleisches, und bringe die Früchte des Geistes Gottes hervor, denn auf diese Weise bleibst du „gesund im Glauben“. — Gal. 5:19-26.
BIST DU IM BEGRIFF, AUS UNGLAUBEN ZURÜCKZUWEICHEN?
20. Was ist erforderlich, damit man als Christ standhaft bleiben kann?
20 Damit man als christlicher Zeuge Jehovas standhaft bleibt, darf man in seiner Wachsamkeit nicht nachlassen. Ein Christ darf auch nicht in geringstem Maße aus Unglauben zurückweichen, denn das könnte schließlich dazu führen, daß er willentlich sündigt, und das würde sich für ihn verhängnisvoll auswirken. Paulus schrieb warnend: „Denn wir kennen den, der gesagt hat: ‚Mein ist die Rache; ich will vergelten‘; und wiederum: ‚Jehova wird sein Volk richten.‘ Es ist etwas Furchtbares, in die Hände des lebendigen Gottes zu fallen.“ — Hebr. 10:30, 31.
21, 22. (a) Womit müssen Nachfolger Jesu Christi rechnen? (b) Wozu sollten Verfolgungen Christen nicht veranlassen, und warum nicht?
21 Um „gesund im Glauben“ zu bleiben, solltest du dich immer wieder an deine erste Liebe zur göttlichen Wahrheit erinnern. Wie sehr schätztest du es doch, von der falschen Religion und von anderen verkehrten Ansichten frei geworden zu sein! (Joh. 8:32) Vergiß diese erste Liebe nie. Natürlich mußt du damit rechnen, auf Widerstand zu stoßen, ja vielleicht sogar heftig verfolgt zu werden, denn Jesus Christus sagte, daß es seinen Nachfolgern so ergehen würde. (Matth. 10:34-36; Joh. 15:18-20) Laß aber nicht zu, daß dadurch deine Liebe zur göttlichen Wahrheit schwindet und dein Glaube an Jehova erschüttert wird. Denke an das, was du als Christ bereits erduldet hast, und auch daran, daß die Drangsal, die du jetzt erduldest, nur vorübergehend ist. Wenn sie vorbei ist, wirst du zurückblicken und sehen, daß du durch dein Ausharren Gottes Wohlgefallen erlangt hast, und darüber wirst du dich freuen. — Hebr. 10:32-34.
22 Wirf deinen christlichen Freimut, über die gute Botschaft von Gottes Königreich zu reden, nie weg, weil du verfolgt wirst, denn dieser Freimut der Rede hat „eine große Belohnung“. Paulus sagte ferner: „Denn ihr bedürft des Ausharrens, damit ihr, nachdem ihr den Willen Gottes getan habt, die Erfüllung der Verheißung empfangen mögt. Denn noch ‚eine ganz kleine Weile‘, und ‚der Kommende wird eintreffen und wird nicht ausbleiben‘.“ (Hebr. 10:35-37) Seit der Aufrichtung des himmlischen Königreiches Gottes im Jahre 1914 u. Z. ist die zweite Gegenwart Jesu Christi eine Tatsache. Bald werden sich Tausende und aber Tausende von Menschen, die ihren unerschütterlichen Glauben an Gott bewiesen haben, des in der Bibel verheißenen Lebens in Jehovas neuer Ordnung erfreuen. — Joh. 17:3.
23, 24. (a) Warum sollte man sich davor hüten, auch nur in geringstem Maße aus Unglauben zurückzuweichen? (b) Wie denkt Jehova über den Gerechten, und wie denkt er über den, der zurückweicht?
23 Hüte dich deshalb davor, auch nur in geringstem Maße aus Unglauben zurückzuweichen, ja hüte dich vor dem ersten Schritt dazu, dem fast unmerklichen Zurückweichen von christlichen Vorrechten und Pflichten. Dies ist besonders gefährlich, weil es so heimtückisch ist. Es mag zum Beispiel damit beginnen, daß man hin und wieder unnötigerweise den christlichen Zusammenkünften fernbleibt und daraus schließlich eine Gewohnheit macht. Hüte dich davor! Rettung erlangt man nicht dadurch, daß man lediglich mit einer Versammlung der Zeugen Jehovas verbunden ist. Man muß einen im Herzen wurzelnden Glauben haben. (Röm. 10:10) David sagte: „Die Treuen [im Glauben] behütet Jehova.“ (Ps. 31:23) Um Gottes Gunst zu erlangen und von ihm beschützt zu werden und schließlich ewig leben zu können, müssen Christen mit Ausharren den Wettlauf um das Leben laufen, während sie ihren Blick auf Jesus Christus, das große Vorbild, gerichtet halten, ‘damit sie nicht müde werden und in ihren Seelen ermatten’. — Hebr. 12:1-3.
24 So weiche denn nicht zurück, sondern bleibe „gesund im Glauben“. Darüber, wie Jehova über den Gerechten denkt und über den, der zurückweicht, schrieb Paulus: ‚Mein Gerechter aber wird zufolge des Glaubens leben‘, und ‚wenn er zurückweicht, so hat meine Seele kein Gefallen an ihm‘. Wir nun sind nicht von denen, die zur Vernichtung zurückweichen, sondern von denen, die Glauben haben zum Lebendigerhalten der Seele.“ — Hebr. 10:38, 39.
25, 26. (a) Was für erstaunliche Dinge werden bald geschehen? (b) Was sollte man deshalb jetzt im Hinblick auf seinen Glauben tun? (c) Welche Gabe empfangen wir, wenn wir einen unerschütterlichen, gesunden Glauben bewahren?
25 Das Weltreich der falschen Religion, Babylon die Große, wird nun sehr bald für immer vernichtet werden. (Offb. 17:16 bis 18:8) Christen werden danach nicht lange auf Harmagedon, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, warten brauchen, den Krieg, in dem „die Könige der Erde und die Personen von oberstem Rang und die Militärbefehlshaber und die Reichen und die Starken“ sowie alle übrigen Gegner des Königreiches Gottes sich zu verbergen suchen werden vor dem, der „auf dem Throne [Jehovas Gottes] sitzt, und vor dem Zorn des Lammes“, Jesu Christi. Die Bösen werden dann vernichtend geschlagen werden in ihrem hoffnungslosen Kampf gegen Jesus Christus, den „König der Könige und Herrn der Herren“, der auf dem symbolischen weißen Pferd sitzt und sie mit Sicherheit für immer besiegen wird. (Offb. 16:14, 16; 6:15-17; 19:11-21) Unmittelbar danach wird die lange erwartete Gefangensetzung Satans, des Teufels, und seiner Dämonen im Abgrund erfolgen. — Offb. 20:1-3.
26 Ja, erstaunliche Dinge werden in der nahen Zukunft geschehen. Jetzt ist es daher an der Zeit, jede Gelegenheit auszunutzen, sich dieses lebenswichtige Element, einen starken Glauben, anzueignen. Bereite dich auf künftige Prüfungen deines Glaubens vor, und sei entschlossen, selbst unter ungünstigen Verhältnissen oder Widerwärtigkeiten „gesund im Glauben“ zu bleiben. Frohlocke in Jehova, wie Habakuk es tat, der betete: „Denn der Feigenbaum wird nicht blühen, und kein Ertrag wird an den Reben sein; und es trügt die Frucht des Olivenbaumes, und die Getreidefelder tragen keine Speise; aus der Hürde ist verschwunden das Kleinvieh, und kein Rind ist in den Ställen. — Ich aber, ich will in Jehova frohlocken, will jubeln in dem Gott meines Heils. Jehova, der Herr, ist meine Kraft und macht meine Füße denen der Hindinnen gleich und läßt mich einherschreiten auf meinen Höhen.“ (Hab. 3:17-19) Ja, ein unerschütterlicher gesunder Glaube wird dir ewiges Leben — eine Gabe Jehovas, des treuen Gottes — einbringen. — 1. Tim. 6:11, 12; Eph. 2:8; 5. Mose 32:4.
„Du glaubst, daß es einen einzigen Gott gibt, nicht wahr? Du tust sehr wohl. Doch glauben auch die Dämonen und schaudern. Möchtest du aber wissen, du leerer Mensch, daß der Glaube ohne Werke untätig ist? Wurde nicht Abraham, unser Vater, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem er Isaak, seinen Sohn, auf dem Altar geopfert hatte? Du siehst, daß sein Glaube mit seinen Werken zusammenwirkte, und durch seine Werke wurde sein Glaube vollkommen gemacht, und das Schriftwort wurde erfüllt, welches sagt: ‚Abraham glaubte Jehova, und es wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet‘, und er wurde ‚Freund Jehovas‘ genannt.“ — Jak. 2:19-23.
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Josua hatte Erfolg, weil er regelmäßig Gottes Wort las. Solltest du das nicht auch tun, wenn du im Glauben gesund bleiben möchtest?
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David bewies seinen Glauben, indem er zu Jehova betete. Beharrst du im Gebet?
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Der regelmäßige Besuch christlicher Zusammenkünfte hilft einem, „gesund im Glauben“ zu bleiben.
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Da der Glaube ohne Werke tot ist, beweist man durch die Beteiligung am Predigen der guten Botschaft von Haus zu Haus, daß man einen gesunden Glauben hat.