Der sichtbare Teil der Organisation Gottes
1, 2. (a) Ist es etwas Neues, daß Jehova als Ehemann bezeichnet wird? (b) Welche Antwort liefert Jesaja 54:1-5, 13?
FÜR Personen, die in der Bibel bewandert sind, ist es nichts Neues, daß Gott als ein Ehemann bezeichnet wird. Als Jesus Christus die Worte sprach: „Es steht in den Propheten geschrieben: ,Und sie werden alle von Jehova belehrt sein‘“ (Joh. 6:45), zitierte er aus einer Prophezeiung, in der von Gott als einem Ehemann die Rede ist. Diese Prophezeiung, Jesaja 54:1-5, 13, lautet auszugsweise:
2 „Juble, du Unfruchtbare, die nicht geboren hat! ... Denn dein großer Erschaffer ist dein ehelicher Besitzer, Jehova der Heerscharen ist sein Name; und der Heilige Israels ist dein Rückkäufer. ... Und alle deine Söhne werden von Jehova Belehrte sein, und der Friede deiner Söhne wird überströmend sein.“
3. Bezog sich Paulus, als er gemäß Galater 4:27 aus dieser Prophezeiung Jesajas zitierte, in irgendeinem Sinne auf buchstäbliche Frauen auf der Erde?
3 Der Apostel Paulus zitierte aus derselben Prophezeiung (Jes., Kap. 54), als er sagte: „Denn es steht geschrieben: ,Sei fröhlich, du Unfruchtbare, die nicht gebiert; brich hervor und rufe laut, du, die du keine Geburtsschmerzen hast; denn die Kinder der Einsamen sind zahlreicher als die von der, die den Mann hat‘“ (Gal. 4:27). Natürlich sprach Paulus hier nicht von buchstäblichen Frauen auf der Erde, denn Jehova Gott war weder in einem vorbildlichen noch in einem symbolischen Sinne Mann einer einzelnen Frau. Bei der sinnbildlichen „Ehefrau“ Gottes handelte es sich um etwas Größeres.
4. Worum handelte es sich also bei dem „Größeren“?
4 Was war es? Es war Gottes Organisation, die Organisation, die er für sich erschuf und die nie zu dem Glauben verleitet werden kann, Gott sei ein selbstsüchtiger Lügner. Wie ein Mann macht er sie fruchtbar, so daß sie einen „Samen“ oder einen Nachkommen gebiert, durch den Gott Satan und die Organisation, die dieser mit Adam und Eva gründete, vernichten wird.
5. Wann wurde das wichtigste Glied des in 1. Mose 3:15 erwähnten „Samens“ hervorgebracht, und auf welche Weise?
5 Der „Same“ des „Weibes“ oder der „Ehefrau“ Gottes wurde in der Person des einziggezeugten himmlischen Sohnes Gottes hervorgebracht. Wann? Als sein Leben — bis dahin lebte er im geistigen Bereich, im Himmel — in den Mutterleib der jüdischen Jungfrau Maria übertragen wurde, so daß sie im Jahre 2 v. u. Z. mit einem Kind schwanger wurde. Maria war also nicht das „Weib“ aus 1. Mose 3:15, noch erwies sich Maria als die Mutter derer, die in Offenbarung 12:17 die „Übriggebliebenen ihres Samens“ genannt werden. (Siehe Galater 4:26-31.)
6. (a) Welcher Organisation gehörte Jesus an, als er als vollkommener Mensch auf der Erde war? (b) Ab wann waren die ersten Jünger Jesu ein Teil der geistigen Organisation Gottes?
6 Wie Adam, der erste Mensch auf der Erde, ein „Sohn Gottes“ war und zu Gottes Universalorganisation gehörte, solange er als vollkommener Mensch im Garten Eden war, so war Jesus als vollkommener Mensch auf der Erde ein sichtbarer Teil der Organisation der Söhne Gottes (Luk. 3:21-38). Im Gebet zu Gott sagte Jesus über sich und seine Jünger: „Sie sind kein Teil der Welt, so, wie ich kein Teil der Welt bin“ (Joh. 17:14, 16). Später sagte Jesus zu dem römischen Statthalter Pontius Pilatus: „Mein Königreich ist kein Teil dieser Welt“ (Joh. 18:36). Der Grund bestand darin, daß Jesus Christus zu Gottes geistiger Organisation, zu Gottes „Weib“, gehörte, ja der Haupt„same“ dieses „Weibes“ war. Vom Pfingsttag des Jahres 33 u. Z. an, als der verherrlichte Jesus vom Himmel aus heiligen Geist auf seine treuen Jünger auf der Erde ausgoß, gehörten auch sie zum „Samen“ des „Weibes“ Gottes. Sie bildeten den sichtbaren Teil der geistigen Organisation Gottes. Wenngleich sie in der Welt waren, waren sie doch kein Teil davon (Apg 2:1-47).
7. Was für eine „Braut“ hat der voraussichtliche Ehemann Jesus Christus, und was sagt sie gemäß Offenbarung 22:17?
7 Aus diesem Grund wird von Jesus Christus auch als von einem Bräutigam gesprochen, der eine voraussichtliche „Braut“ hat. Sie ist natürlich keine buchstäbliche Frau. Wenn sie aber das nicht ist, was ist sie dann? Sie ist eine „Braut“, die aus vielen Personen besteht, eine Personengruppe, also eine Organisation, die dem voraussichtlichen Bräutigam nachfolgt, ihn nachahmt und seinen Willen tut. Man mag sie eine Ekklesia, eine Kongregation oder eine Versammlung nennen, wenn man will (5. Mose 4:10; 9:10; 18:16, Septuaginta; Apg. 7:38). Im letzten Buch der Bibel wird diese voraussichtliche Braut des verherrlichten Christus erwähnt. So heißt es zum Beispiel in Offenbarung 22:17: „Und der Geist und die Braut sagen fortwährend: ,Komm!‘“
8. (a) Womit vergleicht der Apostel Paulus gemäß 2. Korinther 11:2 die Christenversammlung seiner Tage? (b) Wenn Paulus aus Psalm 45 zitiert und ihn mit Jesus in Verbindung bringt, wer ist dann die Frau, die zu dem messianischen König, ihrem Herrn, gebracht wird?
8 An die Ekklesia oder Versammlung in Korinth (Griechenland) schrieb der Apostel Paulus: „Ich persönlich habe euch e i n e m Mann zur Ehe versprochen, um euch als eine keusche Jungfrau dem Christus darzustellen“ (2. Kor. 11:2). In Hebräer 1:8, 9 wendet Paulus den 45. Psalm auf Jesus Christus, den Sohn Gottes, an. In diesem prophetischen Psalm wird der Sohn Gottes mit einem Bräutigam verglichen, denn die Verse 13 bis 15 lauten: „Des Königs Tochter ist ganz herrlich innerhalb des Hauses; ihr Kleid ist in Gold eingefaßt. In gewirktem Gewand wird sie zum König gebracht werden. Die Jungfrauen in ihrem Gefolge als ihre Gefährtinnen werden zu dir hereingebracht. Sie werden mit Freuden und Frohlocken gebracht werden; sie werden einziehen in den Palast des Königs.“
9. Mit wem verglich Johannes der Täufer Jesus Christus und die Gruppe seiner Jünger?
9 Auch Johannes der Täufer verglich Jesus Christus mit einem Bräutigam und seine künftigen Jünger mit einer voraussichtlichen Braut. Er hatte das Vorrecht, dem getauften, gesalbten Jesus die ersten Jünger vorzustellen, deshalb sagte er: „Ich sagte: Ich bin nicht der Christus, sondern ich bin diesem vorausgesandt worden. Der die Braut hat, ist der Bräutigam. Wenn aber der Freund des Bräutigams dasteht und ihn hört, ist er hoch erfreut über die Stimme des Bräutigams. Daher ist diese meine Freude voll geworden“ (Joh. 3:28, 29). Johannes der Täufer erwartete nicht, ein Teil der geistigen „Braut“ Christi zu werden. Er blieb nur ein „Freund des Bräutigams“. Trotzdem empfand er wie die in Psalm 45:13-15 erwähnten Brautjungfern selbstlose Freude.
10. (a) Warum ist es richtig, zu sagen, daß die „Braut“klasse der sichtbare Teil der geistigen Organisation Gottes ist? (b) Wie wird dieser Umstand durch das bestätigt, was Paulus über Christus, das Haupt, an die Römer und an die Korinther schrieb?
10 All das zeigt, daß so, wie der himmlische Bräutigam ein Teil der geistigen Organisation Gottes ist, auch die voraussichtliche „Braut“klasse, die von Gottes Geist gezeugt wird, während sie sich noch auf der Erde befindet, ein Teil der geistigen Organisation Gottes ist, und zwar der sichtbare Teil. Dieser Umstand wird durch die Tatsache bestätigt, daß diese „Braut“, die einen Mann als Haupt hat, gleichzeitig der geistige Leib Christi ist. An die Ekklesia oder Versammlung in Rom schrieb Paulus: „So sind wir, obwohl viele, e i n Leib in Gemeinschaft mit Christus, doch Glieder, die als einzelne zueinander gehören“ (Röm. 12:5). An die Versammlung in Korinth schrieb er: „Denn wahrlich, durch e i n e n Geist sind wir alle zu e i n e m Leib getauft worden ... Ihr nun seid Christi Leib und als einzelne Glieder“ (1. Kor. 12:13, 27). Da das Haupt dieses geistigen Leibes, der verherrlichte Jesus Christus, zu Gottes geistiger Organisation gehört, gehören die Glieder seines „Leibes“ ebenfalls zu Gottes Organisation, wenngleich sie gegenwärtig auch nur den irdischen Teil davon bilden. Es ist nicht zuviel gesagt, daß sie Gottes sichtbare Organisation auf der Erde sind. „Gott hat den Körper eingerichtet“ (1. Kor. 12:24, van Eß). „Aber Gott hat den Leib organisiert“ (The Riverside New Testament von William G. Ballantine).
GOTTES ORGANISIERTES, IHM HINGEGEBENES VOLK HEUTE
11. Warum war nach dem Ersten Weltkrieg auf seiten der weltlichen Nationen und auch auf seiten der ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ eine Reorganisation nötig?
11 Nach dem Ende des Ersten Weltkrieges (1918) war in Satans sichtbarem System der Dinge im Interesse der vom Krieg heimgesuchten Nationen eine Reorganisation nötig. In Gestalt der Kommunisten, die in Rußland eine gewaltsame Revolution herbeigeführt und die politische Macht dieses riesigen Reiches in Europa und Asien übernommen hatten, war ein neuer Akteur auf die internationale Bühne getreten. Welch einer Welt sich doch die ‘Übriggebliebenen des Weibessamens’ gegenübersahen! Sie mußten neu organisiert werden. Sie mußten die Zukunft von einem neuen und ziemlich revolutionierenden Standpunkt aus betrachten, und zwar im Lichte biblischer Prophezeiungen, die sie von nun an immer besser verstanden. Die biblische Chronologie, biblische Prophezeiungen und die Weltereignisse lieferten genügend Beweise dafür, daß die Heidenzeiten, „die bestimmten Zeiten der Nationen“, im Oktober 1914 zu Ende gegangen waren (Luk. 21:24). Damals begann für die alte Welt die „Zeit des Endes“ oder ihre „letzten Tage“ (Dan. 12:4; 2. Tim. 3:1). Deshalb war für eine neue Gruppe die Zeit gekommen, als Akteure die Weltbühne zu betreten, nicht für die Kommunisten, sondern für gottesfürchtige Personen. Im Laufe der Zeit zeigte sich, um wen es sich handelte.
12. (a) Wann und wo wurde vor dem Ende des Ersten Weltkrieges damit begonnen, die irdische Hoffnung der gottesfürchtigen Menschen zu verkündigen, die dann auf der Weltbühne erschienen? (b) Mit wem brachte daher das 1921 veröffentlichte Buch Die Harfe Gottes die Worte aus Johannes 10:16 in Verbindung?
12 Sie hatten die Aussicht, die Vernichtung des alten Systems der Dinge in Harmagedon zu überleben und unter Christi himmlischem Königreich in ein neues System der Dinge einzugehen. Dadurch sollten sie die Gelegenheit erhalten, nie von der Erde wegzusterben, die durch das Königreich in ein Paradies verwandelt wird. Diese Hoffnung — nichts dergleichen war je zuvor verkündigt worden — wurde im Februar 1918, über 8 Monate vor dem Ende des Ersten Weltkrieges, in Los Angeles (Kalifornien, USA) öffentlich bekanntgemacht. Diejenigen, die diese Hoffnung annahmen, sollten nicht erwarten, in den Himmel zu kommen, um dort ein Teil der Organisation Gottes zu werden. Nach dem Krieg wurden Jesu prophetische Worte aus Johannes 10:16 in einem neuen Licht gesehen. Im Jahre 1921 veröffentlichte die Watch Tower Society daher das Buch Die Harfe Gottes (in Deutsch 1922). Auf Seite 317 heißt es in den Absätzen 577, 578:
„Daß sich die Errettung nicht allein auf diejenigen beschränkt, die in den Himmel kommen, bewies Jesus, indem er sagte: ,Ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese Schafe muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören.‘ (Johannes 10:16) Dieser ,Hof‘ oder diese Hürde bezeichnet die Kirche, und nachdem diese Klasse ausgewählt ist, müssen alle eine Gelegenheit haben, in die Hürde Christi zu kommen. Dies ist wahr, weil er sie alle mit seinem kostbaren Blut erkaufte.
Gott ließ den Propheten David schreiben: ,Alle Nationen, die du gemacht hast, werden kommen und vor dir anbeten, Herr, und deinen Namen verherrlichen.‘ (Psalm 86:9) Dies ist ein weiterer bestätigender Beweis dafür, daß alle Menschen Gelegenheit zur Erlangung des Lebens haben müssen.“
13. Wie wurde auf dem Kongreß 1923 in Los Angeles im Hauptvortrag Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken mit Johannes 10:16 in Verbindung gebracht?
13 Im Jahre 1923 fand in Los Angeles (Kalifornien) ein neuntägiger Kongreß statt, dessen Höhepunkt am Sonntag, dem 26. August, eine Zusammenkunft für die Öffentlichkeit im Coliseum war, bei der das Gleichnis Jesu von den Schafen und den Böcken aus Matthäus 25:31 bis 46 erklärt wurde, und diese Erklärung wich von der in der Christenheit üblichen Auslegung dieses Gleichnisses ab. Es wurde gezeigt, daß die „Schafe“ den von Jesus in Johannes 10:16 vorhergesagten „anderen Schafen“ entsprechen. Die Ansprache mit dieser Erklärung wurde im Wacht-Turm vom 1. Januar 1924 veröffentlicht. Auf Seite 6 hieß es in Absatz 33 u. a.:
„Wir glauben, daß die nominelle Kirche Millionen umfaßt, die aushalten, weil sie Ehrfurcht vor dem Herrn haben, und sie betrachten die nominelle Kirche gewissermaßen als von dem Herrn gebraucht. Sehr viele von diesen machen nicht den Anspruch, dem Herrn geweiht zu sein, und haben keine himmlischen Hoffnungen oder Bestrebungen. Hier, so glauben wir, ist die Klasse zu finden, die von unserem Herrn als die Schafe bezeichnet ist. (Joh. 10:16) Unsere Schlußfolgerung ist deshalb die, daß sowohl die Schafe als auch die Böcke in diesem Gleichnis den Anspruch machen, Christen zu sein, und das sogenannte ,Christentum‘ bilden, und beide machen den Anspruch, die Werke in dem Namen des Herrn zu tun. — Matth. 7:21-23.“
14. Was sagte der Wacht-Turm vom 1. Februar 1924 über die Einsammlung der „anderen Schafe“?
14 In der Ausgabe vom 1. Februar 1924 war im Wacht-Turm (auf Seite 41, Absatz 3 und 4) zu lesen:
„‚Und ihm werden die Völker gehorchen [sich anschließen].‘ — 1. Mose 49:10.
Dies ist ein prophetisches Wort, das auf das Werk des Christus hinweist. Die Zeit für seine Erfüllung ist nahe gekommen. Es bedeutet, daß die Völker jeder Nation, Art und Sprache, welche Gerechtigkeit wünschen und lieben, zum Herrn gesammelt werden sollen. Jesus sagte: ,Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde — ein Hirte sein.‘ (Joh. 10:16) Ein Schaf ist ein fügsames, friedliches und lenksames Tier, und darum dient es als Sinnbild von Leuten, die den Frieden lieben und sich nach besseren Dingen sehnen.“
15. Wie zeigte der Wachtturm vom 15. September 1934, daß sich Gottes Güte nicht nur auf die Rettung der „kleinen Herde“ erstreckt, die in den Himmel kommt?
15 Im Wachtturm vom 15. September 1934 hieß es im einleitenden Absatz auf Seite 275:
„Jehovas Güte erstreckt sich über alle, die eifrig bestrebt sind, seinen Willen zu erkennen und zu tun. Er wendet seine Güte und Huld den Menschen zu, die an den Herrn Jesus Christus glauben. (Joh. 3:16) Jesus Christus ist der von Gott verordnete Weg zum Leben; doch werden nicht alle Menschen, die Leben erhalten, geistige Geschöpfe werden. Es gibt noch andere Schafe, die nicht zur ,kleinen Herde‘ gehören. (Joh. 10:16) Diese ,anderen Schafe‘ sind es, die Christus Jesus nach seiner Ankunft im Tempel zum Gericht mit diesen Worten anredet: ,Kommt her, Gesegnete meines Vaters, ererbet das Reich, das euch bereitet ist von Grundlegung der Welt an.‘ (Matth. 25:34)“
(Siehe auch Absatz 28 auf Seite 280.)
16. Zu welcher Klasse von „Schafen“ gehört die „große Volksmenge“ gemäß der Erklärung, die 1935 auf dem Kongreß in Washington (D. C.) gegeben wurde, und wie reagierten am darauffolgenden Tag Hunderte von denen, die besonders eingeladen worden waren?
16 Das darauffolgende Jahr, 1935, war ein epochemachendes Jahr. In Washington (D. C.) fand ein bedeutsamer Kongreß statt, zu dem alle, die zu den „anderen Schafen“ des vortrefflichen Hirten gehören wollten, besonders eingeladen wurden. Daran war zu erkennen, daß jetzt bestimmte Schritte unternommen wurden, diese „anderen Schafe“ zu sammeln. Am Freitag, dem 31. Mai, wurde in einem Vortrag gezeigt, daß die „anderen Schafe“ (oder Jonadabe) die „große Volksmenge“ ausmachen werden, die, wie in Offenbarung 7:9-17 vorhergesagt, auf der Erde leben wird. Der Wunsch vieler Kongreßteilnehmer, zu dieser „großen Volksmenge“ zu gehören, war am darauffolgenden Tag daran zu erkennen, daß sich 840 Personen zum Zeichen dafür taufen ließen, daß sie sich durch Jesus Christus, den vortrefflichen Hirten, Jehova Gott bedingungslos hingegeben hatten.
EIN „NEUER NAME“ FÜR DEN IRDISCHEN TEIL
17. Auf welches herausragende Ereignis bezog sich die in Offenbarung, Kapitel 12 erwähnte Geburt des männlichen Kindes gemäß der Erklärung, die im Wacht-Turm vom 15. April 1925 gegeben wurde?
17 Doch gehen wir in das bedeutungsvolle Jahr 1925 zurück. Man hatte Klarheit über die lange mißverstandene Vision aus Offenbarung 12:1-17 erlangt. In der Zeitschrift Der Wacht-Turm vom 15. April 1925 wurde mit dem Gedanken aufgeräumt, daß das von dem Weib im Himmel hervorgebrachte männliche Kind das Papsttum darstelle, das von einem abtrünnigen Religionssystem im 4. Jahrhundert hervorgebracht worden sei. Statt dessen stellt die Geburt des männlichen Kindes die Geburt des messianischen Königreiches Gottes dar, das von seinem „Weib“, seiner weibesgleichen himmlischen Organisation, hervorgebracht wurde. Diese Geburt fand am Ende der Heidenzeiten, der „bestimmten Zeiten der Nationen“, im Herbst des Jahres 1914 u. Z. im Himmel statt. Der irdische Teil der geistigen Organisation Jehovas war von dieser Offenbarung begeistert.
18. (a) Wofür war, wie im Jahre 1925 gezeigt wurde, für Gott die Zeit gekommen? (b) Was taten 1931 in Übereinstimmung damit die Versammlungen all derer, die sich in „dieser Hürde“ des vortrefflichen Hirten befanden?
18 Das war im Jahre 1925 noch nicht alles. Es wurde außerdem auf die bemerkenswerte Tatsache aufmerksam gemacht, daß für Gott die Zeit gekommen sei, sich einen Namen zu machen. Darauf wurde im Sommer jenes Jahres auf dem regionalen Kongreß in Indianapolis (Indiana, USA) öffentlich hingewiesen (2. Sam. 7:23; Jes. 64:1, 2). Im Juli 1931 wurde die Welt mit der Bezeichnung „Jehovas Zeugen“ konfrontiert, als Tausende derer, die zu „dieser Hürde“ des vortrefflichen Hirten gehörten, in Übereinstimmung mit Gottes Vorsatz, sich aus den Nationen „ein Volk für seinen Namen“ zu nehmen, diese biblische Bezeichnung für Gottes hingegebenes, getauftes Volk annahmen (Jes. 43:10). Dem Beispiel, das auf dem Kongreß in Columbus (Ohio) gegeben wurde, folgten weltweit die Versammlungen all derer, die zu „dieser Hürde“ gehörten.
19. Gehören gemäß der Elberfelder Bibel zu denen, die sich in „diesem Hofe“ befinden, alle „Schafe“, die der vortreffliche Hirte heute hat?
19 Jesus Christus machte einen Unterschied zwischen seinen schafähnlichen Nachfolgern aus „dieser Hürde“ und den „anderen Schafen“. Gemäß der Elberfelder Bibel (1891) sagte er: „Und ich habe andere Schafe, die nicht aus diesem Hofe sind; auch diese muß ich bringen, und sie werden meine Stimme hören, und es wird e i n e Herde, e i n Hirte sein.“
20. Welche „Schafe“ insbesondere hat der vortreffliche Hirte seit 1935 auf der Erde zu einer Einheit organisiert?
20 Alle, die aus „diesem Hofe“ oder „dieser Hürde“ (Neue-Welt-Übersetzung) waren, gehörten als die in Offenbarung 12:17 erwähnten „Übriggebliebenen“ des geistigen „Samens“ des Weibes Gottes zu Gottes geistiger Organisation. Die „anderen Schafe“ gehören nicht zu „dieser Hürde“ und sind daher kein Teil der geistigen Organisation Gottes. Sie sind kein Teil der „kleinen Herde“, der der himmlische Vater „das Königreich“ gibt (Luk. 12:32). Doch im Frühjahr 1935 begann der vortreffliche Hirte Jesus Christus damit, diese „anderen Schafe“, die für die Erde bestimmt sind, in eine erkennbare Gemeinschaft mit dem geistgezeugten Überrest aus „dieser Hürde“ zu bringen. Sie waren „die Schafe“, die in Jesu Gleichnis von den Schafen und den Böcken aus Matthäus 25:31-46 vorhergesagt worden waren. Der vortreffliche Hirte bringt somit die „Schafe“ aus „dieser Hürde“ mit den „anderen Schafen“ zusammen, damit sie nur „e i n e Herde“ unter ihm als ihrem „e i n e n Hirten“ bilden. Auf diese Weise ist die „Herde“ eine einzige Organisation.
21. Bis wann wird der Überrest schafähnlicher Personen aus dieser „Hürde“ mit den „anderen Schafen“ als einer einzigen organisierten „Herde“ zusammenarbeiten, und welche Änderungen müssen dann vorgenommen werden?
21 Dadurch besteht für alle diese schafähnlichen Menschen, wo immer sie einmal leben werden, die Voraussetzung, jetzt als e i n e Organisation auf der Erde zusammenzuarbeiten. Die Trennung, die für die beiden Klassen schließlich kommen muß, tritt dadurch ein, daß die „Schafe“ aus „dieser Hürde“ ihren irdischen Lauf in Treue vollenden und an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, wodurch sie in die unsichtbare, himmlische Organisation aufgenommen werden (Offb. 20:4, 6). Da dann von der „kleinen Herde“ niemand mehr dasein wird, müssen unter den übriggebliebenen „anderen Schafen“ Änderungen vorgenommen werden, damit sie alle harmonisch als Untertanen des größeren David, des messianischen Königs Jesus Christus, dienen können (Offb. 22:16).
„Der, der auf dem Throne sitzt, wird sein Zelt über sie ausbreiten. Sie werden nicht mehr hungern und auch nicht mehr dürsten, noch wird die Sonne auf sie niederbrennen, noch irgendeine sengende Hitze, weil das Lamm, das inmitten des Thrones ist, sie hüten und sie zu Wasserquellen des Lebens leiten wird. Und Gott wird jede Träne von ihren Augen abwischen“ (Offb. 7:15-17; vgl. 21:3, 4).
[Bild auf Seite 25]
Die „kleine Herde“ und die „anderen Schafe“ bilden heute „e i n e Herde“, e i n e Organisation loyaler Zeugen Jehovas.