Wie majestätisch doch Jehovas Name ist!
„O Jehova, unser Herr, wie majestätisch ist dein Name auf der ganzen Erde!“ (PSALM 8:1, 9).
1. Warum bewirkte Jehova, daß das Land die Kanaaniter ‘ausspie’?
IM Jahre 1473 v. u. Z. war Israel schließlich im Land der Verheißung. Aber dem Volk standen einige Jahre theokratischer Kriegführung bevor, denn es mußte das Land von seinen entarteten Bewohnern säubern. Waren jene Kanaaniter wirklich so schlecht? Durchaus! Ihr Götzendienst und ihre unmoralische Lebensführung waren in Jehovas Augen abscheulich, und sie waren eine Gefahr für Gottes Volk. Daher ließ Gott durch Moses verkünden, daß er Israel, seine heilige Nation, als seinen Urteilsvollstrecker benutzen würde. Jehova würde dadurch bewirken, daß das Land jene unreinen Nationen ‘ausspeie’ (3. Mose 18:1-30; 5. Mose 12:29-32).
2. Welche „Früchte“ haben die Religionssysteme der Welt hervorgebracht?
2 Auch heute könnten wir die Frage stellen: „Ist die Welt so schlecht, daß sie die Vernichtung verdient?“ Nun, wie steht es mit den Religionssystemen der Welt? Leider versäumen sie es, den Schöpfer, Jehova Gott, zu ehren. Die Menschen in der Christenheit haben ihn, „den Quell lebendigen Wassers, ... verlassen, um sich Zisternen auszuhauen, zerbrochene Zisternen, die das Wasser nicht halten können“ (Jeremia 2:13). Ihre sektiererischen Glaubensansichten enthalten kein „Wasser“ der Wahrheit. Sie haben sich als ein Teil der Welt erwiesen, indem sie deren Kriege und die Politik unterstützen und deren Sexualmoral gutheißen. Sie sind, wie Jesus sagte, „an ihren Früchten“ zu erkennen (Matthäus 7:16, 17; vergleiche Galater 6:7, 8).
3. Was sind die Folgen davon, daß die Welt Gottes Gesetz verletzt?
3 Wie steht es mit der Moral der Welt? In den letzten Jahren ist die Zahl der Abtreibungen, der Teenagerschwangerschaften und der zerrütteten Familien weltweit in die Höhe geschnellt, und zwar ganz besonders in sogenannten christlichen Ländern. In manchen Ländern enden bis zu 50 Prozent aller Ehen vor dem Scheidungsrichter. Die „sexuelle Revolution“ der 60er Jahre hat aber noch andere katastrophale Folgen. Eine davon wurde in der New York Times vom 13. Juni 1986 mit folgender Schlagzeile beschrieben: „ZEHNFACHE ZUNAHME AN AIDSTOTEN BIS ENDE 1991 ERWARTET“. In dem Artikel wurde angedeutet, daß bis zum Jahr 1991 die Zahl der Aidspatienten allein in den Vereinigten Staaten mehr als 100 000 betragen und einen Behandlungskostenaufwand von 16 Milliarden Dollar erfordern könnte. Diese tödliche Krankheit wird hauptsächlich durch homosexuelle Betätigung, Drogenmißbrauch und Bluttransfusionen übertragen — allesamt eine Verletzung des Gesetzes Gottes (1. Korinther 6:9, 10; Galater 5:19-21; Apostelgeschichte 15:19, 20).
4. (a) Wodurch unterscheidet sich unsere Kriegführung von der Kriegführung Israels in den Tagen Josuas? (b) Bis zu welchem Ausmaß sollten wir mit Weltmenschen Umgang pflegen, und warum?
4 In den Tagen Josuas benutzte Jehova seine heilige Nation, um das Verheißene Land durch buchstäbliche Kriegführung zu säubern. Heute ist unsere Kriegführung von geistiger Art (2. Korinther 10:3, 4). Wir Zeugen gehen nicht gewaltsam vor, um diejenigen zu beseitigen, die Gottes Wort ignorieren. Jehova wird sie zu seiner Zeit und auf seine Weise beseitigen (5. Mose 32:41, 43). Mit grundsatzlosen Leuten pflegen wir keinen vertrauten Umgang, obwohl wir ihnen echte Liebe erweisen können, indem wir sie über die gute Botschaft vom Königreich unterrichten (1. Korinther 15:33). Wir können Gottes Wort mit ihnen studieren und sie dazu ermuntern, ‘zu bereuen und umzukehren, damit ihre Sünden ausgelöscht werden’ (Apostelgeschichte 3:19; Matthäus 21:31, 32; Lukas 5:27-32).
Rahab und ihre Hausgemeinschaft
5, 6. (a) Warum gingen die Späher nach Jericho und in das Haus Rahabs? (b) Wie hat Jehova in der Neuzeit häufig Hilferufe beantwortet? (c) Inwiefern erwies sich Rahab als eine ‘Freundin des Friedens’?
5 Schon bevor Israel den Jordan durchquerte, lenkte Jehova die Aufmerksamkeit auf die Stadt Jericho. Josua entsandte zwei Späher, die ganz Israel vertraten, und sagte zu ihnen: „Geht, seht euch das Land und Jericho an.“ Warum sollten sie Jericho auskundschaften? Die Stadt war zwar klein und konnte es mit Israels Heer nicht aufnehmen, aber sie kontrollierte die Vormarschwege nach Kanaan. Wie es sich herausstellte, bot das Erscheinen der Späher den Einwohnern Jerichos eine Gelegenheit, deutlich zu erkennen zu geben, ob sie für oder gegen Jehova waren. „Da gingen sie [die Späher] und kamen in das Haus einer Prostituierten, deren Name Rahab war, und sie bezogen dort eine Unterkunft“ (Josua 2:1-7). Zweifellos wurden die Späher unter göttlicher Führung zu Rahabs Haus geleitet, so wie auch heute Zeugen Jehovas oft durch die Führung der Engel zu Menschen geleitet werden, die um geistige Hilfe beten. „Die Augen Jehovas sind auf die Gerechten gerichtet und seine Ohren auf ihren Hilferuf“ (Psalm 34:15; siehe auch 2. Chronika 16:9).
6 Warum betraten die Späher das Haus einer Prostituierten? Nicht aus unsittlichen Gründen, sondern wahrscheinlich zum Zweck der Irreführung kanaanitischer Beobachter. Was Rahab den Spähern sagte, deutete an, daß sie kein unsittliches Interesse an ihnen hatte. Da sie wußte, daß sie Diener Jehovas waren, konnte sie ihnen zu verstehen geben, wie sehr sie sich wünschte, eine Anbeterin Jehovas zu werden. Rahab riskierte sogar ihr Leben, indem sie die Späher auf dem Dach ihres Hauses versteckte. Sie glich den „Schafen“ aus Jesu Gleichnis, die den „Brüdern“ des Herrn Güte erweisen (Matthäus 25:31-46). Obwohl Jehovas Zeugen mit Unterscheidungsvermögen vorgehen, zögern sie heute nicht, solche interessierten ‘Freunde des Friedens’ zu besuchen und mit ihnen die Bibel zu studieren (Lukas 10:5-7).
7. (a) Wie brachte Rahab ihren Glauben an Jehova zum Ausdruck? (b) Wie sollten Neue heute eingestellt sein, und wie sollten sie handeln?
7 Rahab hatte von den machtvollen Taten Jehovas erfahren. Den versteckten Spähern gegenüber konnte sie ihren Glauben folgendermaßen zum Ausdruck bringen: „Ich weiß wohl, daß Jehova euch das Land bestimmt geben wird und daß der Schrecken vor euch auf uns gefallen ist und daß alle Bewohner des Landes vor euch verzagt sind.“ Dann erzählte Rahab, was sie von Jehovas machtvollen Taten gehört hatte, und sagte: „Jehova, euer Gott, ist Gott droben in den Himmeln und unten auf der Erde. Und nun schwört mir bitte bei Jehova, weil ich liebende Güte an euch geübt habe, daß auch ihr bestimmt an der Hausgemeinschaft meines Vaters liebende Güte üben werdet, und ihr sollt mir ein zuverlässiges Zeichen geben“ (Josua 2:9-13). Ähnlich wie Rahab brauchen sich heute Neue, die Gottes Wahrheit kennenlernen, nicht mehr vor dem Urteil zu fürchten, dessen Vollstreckung am „Tag Jehovas“ fällig ist (Zephanja 1:14-18). Sie wenden sich vielmehr von weltlichen Wegen ab und suchen bei Jehovas Zeugen Hilfe auf dem Weg zur Rettung (Psalm 3:6-8; Sprüche 18:10).
8. (a) Was entspricht heute der Maßnahme Rahabs, eine „Schnur aus Karmesinfaden“ am Fenster zu befestigen? (b) Warum wurde Rahab gerechtgesprochen, und mit welchem Ergebnis?
8 Die Späher gaben Rahab ein Zeichen in Form einer „Schnur aus Karmesinfaden“, die sie an das Fenster binden sollte, durch das die Späher flohen (Josua 2:17-21). Wenn Rahab dieses Zeichen anbringen würde, sollte ihr Haus bei der Zerstörung Jerichos verschont bleiben. Ebenso werden heute diejenigen, die einen Glauben wie Rahab bekunden, als Gott hingegebene, getaufte Anbeter zur Befreiung gekennzeichnet. In Offenbarung 7:9, 10, 14 werden sie als Glieder einer „großen Volksmenge“ beschrieben, die „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes weiß gemacht“ haben. Sie üben Glauben an Jesu Opferblut aus und bringen das durch christliche Werke zum Ausdruck (Römer 10:9, 10). Wir lesen in Jakobus 2:24, 25: „Ihr seht, daß ein Mensch durch Werke gerechtgesprochen wird und nicht durch Glauben allein. Wurde nicht ebenso auch Rahab, die Hure, durch Werke gerechtgesprochen, nachdem sie die Boten gastfreundlich aufgenommen und sie auf einem anderen Weg weggesandt hatte?“
9. (a) Worin bestanden Rahabs „Werke“? (b) Was hat das furchtlose Zeugnisgeben heute bewirkt?
9 Zu Rahabs „Werken“ gehörte, daß sie die beiden Späher beschützte und dann in ihrem Haus andere zur Rettung versammelte. In diesem Sinne befleißigt sich in der Neuzeit die „große Volksmenge“, den gesalbten „treuen und verständigen Sklaven“ zu unterstützen, während diese Gruppe geistige „Speise zur rechten Zeit“ zur Verfügung stellt und die globale Königreichspredigttätigkeit überwacht (Matthäus 24:45-47). Rahab bewies Furchtlosigkeit, indem sie der Hausgemeinschaft ihres Vaters Zeugnis gab — ein Unterfangen, das mit Gefahren verbunden war, denn sie hätte verraten werden können. (Vergleiche Matthäus 10:32-36.) Ebenso müssen Jehovas Zeugen in vielen Ländern, wo heute Gegnerschaft herrscht, furchtlos sein, indem sie Zeugnis geben. Das hat zu einer großen Einsammlung beigetragen, und häufig sind ganze Familien aus Babylon der Großen herausgekommen und haben für die reine Anbetung Jehovas Stellung bezogen (Psalm 73:28; 107:21, 22).
Jericho — damals und heute
10. Welche besondere Aufmerksamkeit gebührte Jericho?
10 Wir wollen nun diese dramatischen Ereignisse von einem anderen Blickpunkt aus betrachten. „Jericho [war] wegen der Söhne Israels fest verschlossen, keiner ging hinaus, und keiner kam herein.“ Es war die erste kanaanitische Stadt, über die Jehovas Hinrichtungsschwert kam. Aus diesem Grund sollte ihr als Erstlingsfrucht, die Gott geweiht war, besondere Aufmerksamkeit gewidmet werden. Josua erklärte: „Die Stadt soll etwas werden, was der Vernichtung geweiht ist; sie und alles, was darin ist, gehört Jehova“ (Josua 6:1, 17; vergleiche 2. Mose 22:29; 3. Mose 27:26).
11. (a) Welche auffällige Parallele sehen wir heute? (b) Führe ein Beispiel für den „Schrecken“ Babylons der Großen an.
11 Wie gut sich das doch mit Babylon der Großen vergleichen läßt, dem Weltreich der falschen Religion, das in unserem blutbesudelten 20. Jahrhundert den Zenit seiner Frevelhaftigkeit erreicht hat! Es hat versucht, seine Tore zu schließen, damit Jehovas Zeugen nicht eindringen können. Um mit den Worten Rahabs zu sprechen: Der „Schrecken“ des Volkes Gottes ist darauf gefallen. Zum Beispiel brachte die italienische Zeitung La Repubblica am 12. November 1985 die Schlagzeile: „ALARMSCHREI DER KIRCHE GEGEN JEHOVAS ZEUGEN“. In dem Artikel war von einer Tagung in Bologna die Rede, der ein katholischer Kardinal beiwohnte und die einberufen worden war, um der „Bedrohung“ entgegenzuwirken, die durch Jehovas Zeugen entstehe. Der Papst sandte ein Telegramm zur Ermunterung und zum Beistand. Man rief aus: „Sie schwärmen schon in der ganzen Welt aus“ und erklärte, daß „jetzt die Kirche mobil machen wird“, um dieser „Gefahr“ zu begegnen. Wird sie jedoch Erfolg haben? (Jeremia 1:17-19).
12. (a) Inwiefern widerspricht die Vorstellung, die Babylon die Große von „Gott“ hat, der Wahrheit? (b) Warum wird Jehova für seine Zeugen kämpfen?
12 Babylon die Große umfaßt eine verwirrende Vielzahl von Göttern, angefangen von der mystischen Dreieinigkeit der Christenheit bis zu den Millionen Göttern der östlichen Religionen. Bevor Moses Josua bevollmächtigte, erklärte er: „Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova.“ Heute stehen Jehovas Zeugen allein da in der Verherrlichung dieses ‘e i n e n Gottes und Vaters’ (5. Mose 6:4; Epheser 4:6). Jehova wird für uns kämpfen, so wie er in den Tagen Josuas und anderer loyaler Führer Israels kämpfte (2. Chronika 20:15, 17; 32:7, 8; Jesaja 54:17).
Urteilsvollstreckung
13. (a) Welche Ereignisse gingen der Belagerung Jerichos voraus? (b) Welche Parallelen sehen wir heute?
13 Josua traf gründliche Vorbereitungen für die Belagerung Jerichos. Die Männer, die in der Wildnis aufgewachsen waren, wurden beschnitten. Dadurch wurde symbolisiert, daß sie alles wegtaten, was eine ganzherzige Ergebenheit gegenüber Jehova hätte behindern können (5. Mose 10:16; 30:5, 6). Die Beobachtung des Passahs wurde wiedereingeführt. Als es das durch ein Wunder beschaffte Manna nicht mehr gab, begann das Volk, sich von den Erzeugnissen des Landes zu ernähren. Außerdem erschien Josua der „Fürst des Heeres Jehovas“, zweifellos der vormenschliche Logos, um ihn zu stärken. Josua erkannte in Demut seine Gegenwart an. Bei alledem sehen wir Parallelen in der Geschichte der neuzeitlichen Zeugen Jehovas, die sich dem zu verrichtenden Werk verschrieben haben. Unsere geistige Speise ist vielfältiger und gehaltvoller geworden, denn der „treue und verständige Sklave“ schreitet unter der Führung des Herrn Jesus Christus unaufhörlich voran (Josua 5:1-15).
14. Welche eigenartige Taktik ordnete Jehova für die Belagerung Jerichos an?
14 Betrachten wir nun die Kampfszene. Jehova hat wirklich zu einer eigenartigen Taktik aufgerufen. An sechs Tagen marschieren israelitische Priester täglich einmal um Jericho herum, wobei sie die Bundeslade tragen, die die Gegenwart Jehovas darstellt. Ihnen gehen sieben Priester voraus, die Widderhörner blasen, und zuvorderst sowie zuhinterst marschieren die Soldaten Israels. Doch am siebenten Tag ‘stehen sie früh auf, sobald die Morgenröte heraufkommt’, und marschieren siebenmal um die Stadt. Wie doch den Einwohnern Jerichos schaudern muß! (Josua 6:2-15).
15. Welche Parallele können wir heute in der Tätigkeit der Zeugen Jehovas sehen?
15 Eine bemerkenswerte Parallele dazu ist das, was Jehovas Zeugen heute weltweit tun. Unsere Königreichstätigkeit hat in letzter Zeit eine beträchtliche Ausdehnung erfahren. In den fünf Jahren bis zum Jahre 1985 hat die Zahl der Pioniere um 134 Prozent zugenommen. Das Heer der Pioniere und anderer treuer Königreichsverkündiger steht „früh“ auf, häufig auch in buchstäblichem Sinne, und beteiligt sich eifrig an der Verkündigung der Gerichtsbotschaften Jehovas. Den Führern der Religionsorganisationen der Christenheit erscheinen diese Zeugen wie ein „zahlreiches und mächtiges Volk“. Die Geistlichen „winden [sich] vor Schmerzen“, da sie sehen, daß die Verkündigung der Wahrheit viele aufrichtige Menschen bewegt, sie zu verlassen und für Jehova Stellung zu beziehen (Joel 2:1-3, 6).
16. (a) Welche Wunder kennzeichnen den Fall Jerichos? (b) Wie wird Rahabs Glaube belohnt?
16 Schließlich befiehlt Josua dem Volk: „Schreit laut; denn Jehova hat euch die Stadt gegeben.“ Ein großes Kriegsgeschrei donnert los. Die Erde erbebt, und — Wunder über Wunder — Jerichos Mauern stürzen ein! Die Israeliten rennen gehorsam in die Stadt, um jedes lebende Wesen zu vernichten. Sie verbrennen die Stadt mit Feuer. Doch siehe! Ein kleiner Teil der Außenmauer steht noch, und am Fenster hängt eine Karmesinschnur. Rahab und die Familie ihres Vaters werden unversehrt herausgeführt. Später wird Rahabs Glaube noch mehr belohnt, denn sie wird die Frau des Israeliten Salmon und eine Vorfahrin Jesu Christi (Josua 6:16-26; Matthäus 1:5).
17. Was schatten diese Wunder vor?
17 „So erwies es sich, daß Jehova mit Josua war, und sein Ruhm verbreitete sich auf der ganzen Erde.“ In der gleichen Weise wird Jehovas majestätischer Name gerechtfertigt werden, wenn zu Beginn der „großen Drangsal“ Babylon die Große verwüstet und ihres Reichtums und Ruhmes beraubt werden wird (Josua 6:27; Offenbarung 17:16; 18:9, 10, 15-17; Matthäus 24:21, 22).
Die Sünde eines Abtrünnigen
18. (a) Warum „begann das Herz des Volkes zu schmelzen“? (b) Wie reagierte Josua auf diese Krise?
18 Kurz nach dem hervorragenden Sieg über Jericho geschah etwas Erstaunliches. Die Angriffstruppe, die Josua zur Niederschlagung der Nachbarstadt Ai ausgesandt hatte, wurde vernichtend geschlagen. „Demzufolge begann das Herz des Volkes zu schmelzen und wurde wie Wasser.“ Der beunruhigte Josua rief im Gebet aus: „Ach, Souveräner Herr Jehova, ... was wirst du für deinen großen Namen tun?“ (Josua 7:2-9).
19, 20. (a) Wie reagierte Jehova auf Achans Torheit, und welche Zusicherung gab er Josua? (b) Welche neuzeitliche Parallele kann man dazu anführen?
19 Dann offenbarte Jehova Josua, daß in Israel eine „schändliche Torheit“ begangen worden war. Achan vom Stamm Juda wurde als der Gesetzesübertreter ausfindig gemacht. Er hatte von der Beute Jerichos ein „gutaussehendes“ babylonisches Gewand sowie Gold und Silber gestohlen. Jehova brachte Achan „in Verruf“, und er und seine Familie wurden gesteinigt. Dann verbrannte man sie und ihre Besitztümer mit Feuer. Als bleibendes Zeugnis für diese Vollstreckung des Urteils Jehovas wurde über Achan ein großer Steinhaufen errichtet, und man nannte die Stelle „Tief gelegene Ebene Achor“ — ein Name, der „Betrübnis, Schwierigkeit“ bedeutet. Erneut sagte Jehova zu Josua: „Fürchte dich nicht, und erschrick nicht.“ Nie wieder versagte Josua im Kampf, und dadurch wurde Jehovas Name verherrlicht (Josua 7:10 bis 8:1).
20 Gibt es eine neuzeitliche Parallele zur Sünde Achans? Jawohl. Der Apostel Paulus warnte vor „bedrückenden Wölfen“, die die theokratische Ordnung ignorieren und ihren eigenen, selbstsüchtigen Weg verfolgen würden. Solche habgierigen Personen sind seit 1919 von Zeit zu Zeit in Gottes Volk aufgetaucht. Zum Beispiel war Mitte der 70er Jahre bei einigen prominenten Ältesten eine Verstimmung zu beobachten. Es war unter ihrer „Würde“, von Haus zu Haus Zeugnis zu geben und die Königreichsbotschaft dem Vorbild der Apostel Jesu gemäß zu verkündigen (Apostelgeschichte 5:42; 20:20, 21, 29, 30). Ihnen erschien es gut, zu babylonischen Lehren zurückzukehren. Auf listige Weise versuchten sie, Zweifel in bezug auf die „letzten Tage“ zu säen und das Werk der Zeugen Jehovas zu bremsen (2. Petrus 3:3, 4). Schließlich mußten sie ausgeschlossen werden (2. Johannes 10, 11; vergleiche Philipper 1:15-17; Hebräer 6:4-8).
21. (a) Was scheint ein Grund für die Wachstumsverzögerung gegen Ende der 70er Jahre gewesen zu sein? (b) Was mag dazu beigetragen haben, daß das Werk danach ‘beschleunigt’ wurde?
21 Im Wachtturm vom 15. Oktober 1979 wurden die schriftgemäße Grundlage und die Wichtigkeit unseres Haus-zu-Haus-Dienstes unmißverständlich aufgezeigt. Die loyalen Zeugen zogen tatkräftig in die 80er Jahre. Wahrscheinlich hat die Existenz einer kleinen Zahl von Abgefallenen dazu beigetragen, daß Jehovas Werk in der zweiten Hälfte der 70er Jahre gebremst wurde — die durchschnittliche jährliche Mehrung in den Reihen der aktiven Zeugen Jehovas sank unter 1 Prozent. In den letzten fünf Jahren dagegen betrug die jährliche Mehrung im Durchschnitt mehr als 6 Prozent. Die Königreichsverkündiger hatten im Jahre 1985 eine Höchstzahl von 3 024 131 zu verzeichnen, verglichen mit 2 179 256 im Jahre 1975. Jehova ‘beschleunigt’ sein Werk weiterhin (Jesaja 54:2, 3; 60:22).
22. Was müssen wir in bezug auf Jehovas Namen erkennen, wenn wir uns weiter mit dem Buch Josua befassen?
22 Gewiß, Jehovas Name ist auf der ganzen Erde majestätisch geworden! Doch wie wir sehen werden, ‘verkündigt’ er uns durch das Buch Josua noch viel mehr (Jesaja 42:8, 9).
Fragen zum Buch Josua
◻ Welche Verhaltensweise kennzeichnet die heutige Welt?
◻ Was lernen wir aus dem Bericht über Rahab?
◻ Was ist eine Parallele zu unserer gesteigerten Tätigkeit?
◻ Was wird durch den Fall Jerichos vorgeschattet?
◻ Was wird durch die Reaktion auf Achans Sünde angezeigt?