Sprich von der Herrlichkeit des Königtums Gottes
„Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen, und von deiner Macht werden sie reden“ (Psalm 145:11).
1. Welchen Zweck verfolgte Jehova in erster Linie, als er uns mit der Sprachfähigkeit ausstattete?
JEHOVA verfolgte eine Absicht, als er uns mit der Sprachfähigkeit ausstattete (2. Mose 4:11). Er tat es in erster Linie, damit unsere Lippen seinen „Lobpreis hervorsprudeln“ können (Psalm 119:171, 172). Der Psalmist David sagte: „All deine Werke werden dich lobpreisen, o Jehova, und deine Loyalgesinnten werden dich segnen. Von der Herrlichkeit deines Königtums werden sie sprechen, und von deiner Macht werden sie reden, um den Menschensöhnen seine Machttaten bekanntzumachen und die Herrlichkeit der Pracht seines Königtums. Dein Königtum ist ein Königtum für alle unabsehbaren Zeiten, und deine Herrschaft währt durch alle sich folgenden Generationen hindurch“ (Psalm 145:10-13).
2. Auf welche Weise können wir Gottes „Lobpreis hervorsprudeln“ lassen?
2 Die gesalbten Nachfolger Jesu Christi und ihre Gefährten, die „große Volksmenge“, lobpreisen eifrig Jehova, den „König der Ewigkeit“ (Offenbarung 7:9; 15:3). Durch ein fleißiges Studium der Bibel mit Hilfe des Wachtturms und anderer christlicher Veröffentlichungen können wir eine genaue Erkenntnis über Gott erlangen, die wie eine Quelle reinen, erfrischenden, lebengebenden Wassers ist. So wird in unserem Fall „der Born der Weisheit ... ein hervorsprudelnder Wildbach“ (Sprüche 18:4). Wir fühlen uns gedrängt, durch das Zeugnisgeben von Haus zu Haus und durch andere Arten des Predigtdienstes „Lobpreis hervorsprudeln“ zu lassen. Es gibt aber auch eine schriftgemäße Grundlage für informelles Zeugnisgeben.
Biblische Beispiele
3. Nenne bitte ein Beispiel dafür, daß Jesus Christus informell Zeugnis gab.
3 Das erste Mal nach der Salbung mit heiligem Geist predigte Jesus in seiner Unterkunft, in die er Johannes, Andreas und anscheinend auch Petrus eingeladen hatte. Sie verbrachten den Tag dort und erhielten offensichtlich in dieser zwanglosen Atmosphäre ein ausführliches Zeugnis (Johannes 1:35-42). Unter ähnlichen zwanglosen Umständen, nämlich während er „weiterging“, erzielte Jesus ein positives Ergebnis, als er Matthäus in einem Steuerbüro erblickte und zu ihm sagte: „Folge mir nach!“ (Matthäus 9:9).
4. Was sagte Jesus, als er einer Samariterin Zeugnis gab, und wozu führte dieses Zeugnis?
4 Jesus war das beste Beispiel eines ‘Weisheit hervorsprudelnden Wildbachs’. Obwohl er hungrig war und ermüdet an Jakobs Quelle in der Nähe von Sychar saß, gab er einer Samariterin Zeugnis, die zum Wasserschöpfen kam. „Wer auch immer von dem Wasser trinkt, das ich ihm geben will, der wird überhaupt nie durstig werden“, sagte Jesus, „sondern das Wasser, das ich ihm geben will, wird in ihm zu einer Wasserquelle werden, die hervorsprudelt, um ewiges Leben zu vermitteln.“ Dieses informelle Zeugnis führte dazu, daß Jesus einer Gruppe predigen konnte, die auf Veranlassung der Frau zusammengekommen war und sich anhörte, was Jesus zu sagen hatte (Johannes 4:6-42).
5. Welches Beispiel gaben der Evangeliumsverkündiger Philippus und der Apostel Paulus in bezug auf informelles Zeugnisgeben?
5 Philippus, der Evangeliumsverkündiger, hielt einen vorbeifahrenden Wagen an und gab dem Insassen, der gerade in der Prophezeiung Jesajas las, informell Zeugnis. Da er eingeladen wurde aufzusteigen, erklärte Philippus dem äthiopischen Eunuchen „die gute Botschaft über Jesus“, was bei dem Eunuchen eine derartige Wertschätzung hervorrief, daß er sich taufen ließ (Apostelgeschichte 8:26-38). Als sich während eines großen Erdbebens in Philippi die Fesseln des Apostels Paulus gelöst hatten, gab er dem Gefängnisaufseher informell Zeugnis. Was war das Ergebnis? „Sie wurden allesamt, er und die Seinen, unverzüglich getauft“ (Apostelgeschichte 16:19-34).
6. Wobei spielte nach der Steinigung des Stephanus das informelle Zeugnisgeben der Jünger Jesu höchstwahrscheinlich eine Rolle?
6 Überall dort, wo unser christliches Werk heute Einschränkungen unterworfen ist, stellt das informelle Zeugnisgeben eine Möglichkeit dar, die gute Botschaft zu verkündigen. Selbst wenn wir verfolgt werden, drängt uns unser Herz, von der Herrlichkeit des Königtums Gottes zu sprechen. Nach der Steinigung des Stephanus wurden die meisten der Jünger aufgrund der Verfolgung zerstreut. Aber sie hörten nicht auf, die gute Botschaft zu verkündigen, und zweifellos bemühten sie sich auch, das Königreich auf informelle Weise zu predigen (Apostelgeschichte 8:4-8; 11:19-21).
7. Was tat Paulus, als er unter Hausarrest stand, und welche Frage erhebt sich dadurch?
7 Selbst wenn wir uns im Gefängnis befinden oder wegen Krankheit oder Gebrechlichkeit ans Haus gebunden sind, haben wir die Möglichkeit, durch informelles Zeugnisgeben von der Herrlichkeit des Königtums Gottes zu sprechen. Paulus stand zwei Jahre unter Hausarrest und wurde jeweils von einem römischen Soldaten bewacht. Doch statt vor Gram zu vergehen, schickte er nach Zuhörern und „nahm alle freundlich auf, die zu ihm hereinkamen, predigte ihnen das Königreich Gottes und lehrte sie ... mit dem größten Freimut der Rede die Dinge, die den Herrn Jesus Christus betreffen“ (Apostelgeschichte 28:16-31). Welch ein ausgezeichnetes Beispiel! Könntest du ähnlich vorgehen, wenn du als Zeuge Jehovas ans Haus gebunden bist?
8. Wie wirkungsvoll war das informelle Zeugnisgeben des Paulus?
8 Da die Wachen von Zeit zu Zeit abgelöst wurden, hörten zweifellos mehrere von ihnen, daß Paulus mit anderen über die Herrlichkeit des Königtums Gottes sprach. Bestimmt gab er auch diesen Wachen selbst Zeugnis. Sein informelles Zeugnisgeben war so wirkungsvoll, daß er schreiben konnte: „Meine Angelegenheiten [sind] eher zur Förderung der guten Botschaft ausgeschlagen ... als zu etwas anderem, so daß meine Fesseln in Verbindung mit Christus unter der ganzen Prätorianergarde und bei allen übrigen öffentlich bekanntgeworden sind; und die meisten der Brüder im Herrn, die zufolge meiner Fesseln Zuversicht gewonnen haben, bekunden um so mehr Mut, das Wort Gottes furchtlos zu reden“ (Philipper 1:12-14). Wenn wir wie Paulus eingesperrt und der Gelegenheiten zum formellen Zeugnisgeben beraubt sein sollten, könnten wir immer noch von Gottes Königtum sprechen. Welch einen Mut das unseren Brüdern einflößen würde!
9, 10. Welche weltlichen Quellen bezeugen, daß die ersten Christen informell Zeugnis gaben?
9 Das informelle Zeugnisgeben war bei den ersten Christen gang und gäbe, so daß selbst aus späteren Jahren folgendes berichtet werden konnte: „Ein christlicher Schriftsteller, wahrscheinlich aus Karthago (um das Jahr 200), vermittelt uns ein Bild von ... Menschen, die zu den sehr Gebildeten zählten. Drei befreundete junge Anwälte verbringen einen freien Tag am Meer. Zwei von ihnen sind Christen, der dritte ist ein Heide. Bald dreht sich ihre Unterhaltung um Religion ... Der Bericht über die lange Debatte endet mit den Worten: ‚Wir gingen alle drei freudig nach Hause. Einer freute sich, daß er zum christlichen Glauben gekommen war, die anderen freuten sich, weil sie ihn dazu hingeführt hatten.‘ In der Schrift wird nicht behauptet, die Geschichte sei wahr; es handelt sich um eine Verteidigungsschrift, verfaßt von Minucius Felix. Aber es ist eine Darstellung dessen, was unter den Privilegierteren vor sich ging“ (Church History 1—The First Advance: AD 29—500 von John Foster, S. 46, 48). Dieser Bericht zeigt, daß das informelle Zeugnisgeben zu jener Zeit unter denen, die sich zum Christentum bekannten, nicht ausgestorben war.
10 Von den ersten Christen wird auch gesagt: „Die Zahl der christlichen Gläubigen nahm ständig zu; auf Schritt und Tritt, ob bei ihrer normalen Beschäftigung oder durch Verfolgung gehetzt, predigten sie Christus ... Es waren derer viele, die ihr Handwerk, ihren Beruf, ihre alltägliche Beschäftigung — gleich welcher Art — zur Verbreitung ihres Glaubens nutzten“ (The Missionary Enterprise von Edwin Munsell Bliss, S. 14). Ja, die ersten Königreichsverkündiger gaben formell und informell Zeugnis.
Weitsicht und Vorbereitung
11. Was können wir von Jesus in bezug darauf lernen, wie man die Aufmerksamkeit auf Gottes Wahrheit lenkt?
11 Wie Jesus und seine ersten Nachfolger sollten wir sowohl formell als auch informell Zeugnis geben. Um wirkungsvoll vorgehen zu können, sind Weitsicht und Vorbereitung unerläßlich. Jesus nahm beim informellen Zeugnisgeben oder Lehren auf Kinder, Nahrung, Kleidung, Vögel, Blumen, Wetterverhältnisse und Berufe Bezug (Matthäus 4:18, 19; 6:25-34; 11:16-19; 13:3-8; 16:1-4). Auch wir können beinahe alles als Grundlage benutzen, um die Aufmerksamkeit auf Gottes Wahrheit zu lenken.
12. Wie kann man sich bei der Vorbereitung einer Reise auf informelles Zeugnisgeben einstellen?
12 Zum Beispiel können wir Personen, die auf einer Parkbank sitzen oder in einem Einkaufszentrum anstehen, informell Zeugnis geben. Paulus unterredete sich in Athen „jeden Tag auf dem Marktplatz mit denen ..., die gerade da waren“ (Apostelgeschichte 17:17). Aber wir müssen uns auf das informelle Zeugnisgeben vorbereiten. Planst du beispielsweise eine Flug-, Zug- oder Busreise, so nimm eine Bibel und einige Traktate, Zeitschriften oder Broschüren mit. Das Lesen christlicher Publikationen in öffentlichen Verkehrsmitteln oder anderswo führt oft zu einem Gespräch.
13. Zeige, wie man beispielsweise auf einer Reise einer älteren Person Zeugnis geben könnte.
13 Zuerst muß man sich natürlich auf freundliche Weise einführen. In dem Handbuch Unterredungen anhand der Schriften werden Einleitungen für den Predigtdienst vorgeschlagen. Einige davon eignen sich in abgeänderter Form aber auch für das informelle Zeugnisgeben. Sitzt du auf einer Reise zum Beispiel neben einer älteren Person, so könntest du sagen: „Mein Name ist ... Ich habe schon viel über den Sinn des Lebens nachgedacht. Viele Menschen sind so beschäftigt, daß sie kaum die Zeit haben, sich darüber Gedanken zu machen. Je älter wir werden, desto mehr wird uns aber bewußt, wie kurz das Leben ist, und wir fragen uns vielleicht: ‚Soll das der ganze Sinn des Lebens sein?‘ Glauben Sie, daß Gott unserem Dasein einen Sinn gegeben hat?“ Halte inne, damit sich dein Gesprächspartner äußern kann. Dann könntest du über Gottes Vorsatz in bezug auf die Menschheit und über die in Offenbarung 21:3, 4 verheißenen wunderbaren Dinge sprechen. Für ein wirkungsvolles informelles Zeugnis kannst du auch andere gute Gedanken verwenden, die du in Versammlungszusammenkünften und durch christliche Veröffentlichungen kennengelernt hast.
Gute Ergebnisse zu erwarten
14. Welchen Erfolg hatte ein Bruder beim informellen Zeugnisgeben auf einer Reise?
14 Wie Jesus und seine ersten Jünger können auch wir beim informellen Zeugnisgeben Erfolg haben. Ein Beispiel: Auf einer Flugreise unterhielt sich ein Zeuge mit einem seit 20 Jahren verheirateten Offizier. Die Frau dieses Offiziers war drogenabhängig. Sie hatte bereits wiederholt Selbstmordversuche unternommen. Nun stand sie im Begriff, ihn zu verlassen, um mit einem jüngeren Mann zusammenzuleben. Als der Zeuge von der biblisch begründeten Hilfe sprach, die er durch den Wachtturm und dessen Begleitzeitschrift Erwachet! erhalten hatte, abonnierte der Offizier die beiden Zeitschriften für seine Frau. Andere Passagiere hörten ebenfalls, was der Zeuge sagte. Das Ergebnis? Da er diese Gelegenheit nutzte und Zeugnis gab, nahm er 22 Abonnements auf und gab 45 Zeitschriften und 21 Bücher ab.
15, 16. (a) Nenne Beispiele dafür, daß Arbeitskollegen auf informelle Weise wirkungsvoll Zeugnis gegeben werden kann. (b) Wozu regen dich diese Ergebnisse an?
15 Wie steht es damit, Arbeitskollegen informell Zeugnis zu geben? Ein Bruder legte im Waschraum seiner Arbeitsstelle unsere Zeitschriften aus. Daraufhin wandte sich ein Arbeitskollege, der in den Zeitschriften gelesen hatte, an den Bruder und abonnierte sie. Er erklärte sich auch mit einem Bibelstudium einverstanden und gab seinen schlechten Lebenswandel auf. Seine Frau suchte jedoch jedesmal das Weite, wenn zu Hause der Name Gottes fiel. Als der Mann aus der Kirche austreten wollte, erschien der Geistliche, um sich mit ihm darüber zu unterhalten, traf aber nur seine Frau an. Diese war von dem Unglauben des Geistlichen und von seinen Lügen über Jehovas Zeugen regelrecht schockiert, denn sie hatte beobachtet, daß sich ihr Mann zum Besseren verändert hatte. Daher erklärte sie dem Geistlichen: „Sie können auch für mich und die Kinder eine Austrittsbestätigung ausstellen.“ Der Mann und seine Frau ließen sich schließlich als Zeugen Jehovas taufen.
16 Ein Bruder, der jetzt in den Vereinigten Staaten lebt, gab vor vielen Jahren einem jungen Arbeitskollegen in England informell Zeugnis. Er nahm diesen Mann zu einer von Jehovas Zeugen veranstalteten Filmvorführung mit. Nach 31 Jahren erhielt der Bruder folgenden Brief: „Ich möchte Dir heute mitteilen, daß sich das Zeugnis, das Du [dem jungen Mann] gegeben hast, bezahlt gemacht hat, denn etwa zwei Jahre danach sprach ein anderer Bruder mit ihm, gab Zeitschriften bei ihm ab und nahm ihn mit in den Königreichssaal ... Er wurde ein Zeuge, ließ sich 1959 taufen und ist jetzt ein Ältester in seiner Versammlung ... Vierzehn Jahre später wurde auch seine Frau eine Zeugin und ließ sich taufen. Zwei Jahre darauf ließ sich seine Tochter taufen. Sie ist heute in North Derbyshire allgemeiner Pionier ... Aufgrund des Zeugnisses, das Du damals dem jungen Mann in Ashford gegeben hast, sind seine Frau und seine Tochter, eine Cousine und ihre Tochter sowie deren Mann und fünf Kinder und auch ein Kind einer anderen Tochter der Cousine Zeugen geworden. ... Ich möchte Dir, lieber Ted, ganz herzlich danken, denn jener Eisenbinder war ich, und was ich eben erzählt habe, ist meine Geschichte. Sie geht auf das Zeugnis zurück, das Du mir gegeben hast, und zeigt, was sich alles daraus ergeben hat.“
17. Welche Gelegenheiten, informell Zeugnis zu geben, haben jüngere Diener Jehovas?
17 Auch ihr jüngeren Diener Jehovas habt ein ausgezeichnetes Zeugnisfeld — eure Mitschüler und eure Lehrer. Benutzt ihr zum Beispiel Aufsätze und Besprechungen, um ein informelles Zeugnis zu geben? Eine Schülerin in Ecuador, mit der die Bibel studiert wurde, hatte an einer weiterführenden Schule einen Aufsatz zu schreiben, bei dem sie sich die Artikelserie „Hiroschima — Verblassen die Erinnerungen?“ (Erwachet! vom 22. August 1985) zunutze machte. Ihre Arbeit wurde von der Jury eines internationalen Wettbewerbs günstig beurteilt und trug ihr eine Freikarte für eine Reise nach Japan ein. Der Zweck christlicher Veröffentlichungen besteht natürlich nicht darin, zum Sieg bei Wettbewerben zu verhelfen. Doch so etwas ist ein Beweis dafür, wie wertvoll solche Schriften sind und wie wirkungsvoll man in der Schule zur Ehre Jehovas Zeugnis geben kann.
18. Wozu führte es, daß einer Person, die ein Zimmer mieten wollte, ein kurzes Zeugnis gegeben wurde?
18 Eine Schwester mußte aus finanziellen Gründen ein Zimmer vermieten. Als sich eine Dame telefonisch danach erkundigte, sagte ihr die Schwester, sie sei eine Zeugin Jehovas und könne in ihrer Wohnung keine Promiskuität dulden; Besucher hätten die Wohnung in den frühen Abendstunden zu verlassen und bei Herrenbesuch dürfe die Zimmertür nicht geschlossen werden. Die Anruferin sagte nach einigem Zögern: „Mit mir wurde die Bibel studiert, als ich noch ein Teenager war, doch es hinterließ keinen großen Eindruck bei mir. Ich ging dann zum College.“ Die Frage, ob sie das Bibelstudium gern wiederaufnehmen wolle, bejahte sie. Nach einiger Zeit ließen sich die Anruferin, ihre Mutter und ihre Schwester als Diener Jehovas taufen — und all das, weil die Schwester ein informelles Zeugnis gegeben hatte.
19. Was war das Ergebnis eines informellen Zeugnisses, das eine Frau auf den Bahamainseln erhielt?
19 Auf den Bahamainseln hatte eine Katholikin Gewissensbisse, weil sie schon seit fünf Jahren nicht mehr zur Kirche gegangen war. Sie machte sich daher an einem regnerischen Sonntagmorgen auf den Weg zur Kirche. Drei Zeugen Jehovas nahmen sie unterwegs im Auto mit — und gaben ihr Zeugnis. Als sie bei der Kirche ankamen, wollte die Frau mehr hören und stieg nicht aus. Die Zeugen hatten noch jemand abzuholen, mit dem die Bibel studiert wurde. Wieder kamen sie an der Kirche vorbei, aber die Frau wollte noch mehr hören, und so fuhren sie zum Königreichssaal. Der öffentliche Vortrag handelte genau von dem Thema, über das sie sich im Wagen unterhalten hatten. Mit der Frau wurde ein Bibelstudium begonnen, und sie trennte sich schließlich von dem Mann, mit dem sie zusammenlebte (dem Vater ihrer vier Kinder); 1986 ließ sie sich auf einem Kongreß in Nassau taufen. Wie glücklich sie war, daß ihr jemand auf informelle Weise Zeugnis gegeben hatte!
Sprich fortgesetzt von Gottes Königtum!
20. (a) Wie sollte man das informelle Zeugnisgeben im Verhältnis zum regulären Predigtdienst einstufen? (b) Was wird vorgeschlagen, falls man zögert, informell Zeugnis zu geben?
20 Das informelle Zeugnisgeben ist kein Ersatz für den regulären Predigtdienst der Zeugen Jehovas. Von Haus zu Haus zu predigen ist nicht nur schriftgemäß, sondern auch wirkungsvoll (Apostelgeschichte 5:42; 20:20, 21). Aber auch das informelle Zeugnisgeben trägt Frucht, und Jehovas Diener sollten sich daran beteiligen. Wo immer Menschen sind — seien es Verwandte, Mitschüler, Arbeitskollegen oder andere —, bieten sich Gelegenheiten, von der Herrlichkeit des Königtums Gottes zu sprechen. Laß dich weder durch Furcht noch durch Schüchternheit davon zurückhalten (Sprüche 29:25; 2. Timotheus 1:6-8). Falls du zögerst, informell Zeugnis zu geben, dann bete doch genauso wie die Jünger Jesu, die verfolgt wurden. Sie flehten zu Gott: „Jehova, ... gewähre deinen Sklaven, daß sie dein Wort fortgesetzt mit allem Freimut reden.“ Wurde ihr Gebet erhört? Ja, denn „die Stätte, an der sie versammelt waren, [wurde] erschüttert; und sie wurden allesamt mit dem heiligen Geist erfüllt und redeten das Wort Gottes mit Freimut“ (Apostelgeschichte 4:23-31).
21. Was wird jemanden motivieren, unter den verschiedensten Umständen Zeugnis zu geben?
21 Entwickle also eine positive Einstellung zum informellen Zeugnisgeben. Laß dich von der Liebe zu Gott dazu bewegen, unter den verschiedensten Umständen Zeugnis zu geben. Sei begeistert, und laß bei jeder Gelegenheit die Wahrheit hervorsprudeln. Ja, sprich fortgesetzt von der Herrlichkeit des Königtums Gottes.
Wie lautet deine Antwort?
◻ Welche biblische Grundlage gibt es für das informelle Zeugnisgeben?
◻ Wie kann man sich auf das informelle Zeugnisgeben vorbereiten?
◻ Welche Ergebnisse können wir erwarten, wenn wir informell Zeugnis geben?
◻ Wie sollten wir das informelle Zeugnisgeben im Verhältnis zum regulären Predigtdienst einstufen?
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Gibst du Zeugnis, wenn du ans Haus gebunden bist, wie Paulus es tat, als er unter Hausarrest stand?
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Gute Vorbereitung wird uns befähigen, auf informelle Weise wirkungsvoll Zeugnis zu geben