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Römer: Studienanmerkungen zu Kapitel 1Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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Paulus: Oder „Von Paulus“. Paulus beginnt seinen Brief nach dem damals gängigen Muster. Briefe leitete man mit dem Namen des Absenders ein, dem Namen des Empfängers und einem Gruß (Rö 1:7). Die Einleitung des Römerbriefes umfasst Vers 1 bis 7 und ist damit ungewöhnlich lang (im Griechischen ein einziger Satz). Paulus erwähnt darin seine Berufung zum Apostel und fasst die Botschaft, die er predigt, zusammen. Manche führen diese ausführliche Vorstellung darauf zurück, dass Paulus die Versammlung in Rom noch nicht besucht hatte, auch wenn ihn viele dort schon kannten. (Vgl. Anm. zu Apg 15:23; 23:26.) Paulus wird zwar in der Bibel zunächst mit seinem hebräischen Namen Saulus bezeichnet, aber von Apg 13:9 an wird sein römischer Name Paulus (griechische Schreibung Paulos) verwendet. Er selbst nennt sich in seinen Briefen immer Paulus – außer im Hebräerbrief, wo sein Name nicht vorkommt. Vielleicht gebrauchte er diesen Namen, weil er als „Apostel für die anderen Völker“ ausgesandt worden war und die römische Form seines Namens für Nichtjuden geläufiger war (Rö 11:13; Apg 9:15; Gal 2:7, 8; siehe Anm. zu Apg 7:58; 13:9).
ein Sklave von Christus Jesus: Das griechische Wort doúlos („Sklave“) bezeichnet im Allgemeinen jemanden, der einem anderen gehört; oft geht es um einen gekauften Sklaven (Mat 8:9; 10:24, 25; 13:27). doúlos wird auch übertragen für Menschen gebraucht, die Gott und Jesus Christus ergeben dienen (Apg 2:18; 4:29; Gal 1:10; Off 19:10). Als Jesus sein Leben als Lösegeld gab, zahlte er den Preis für das Leben eines jeden Christen. Deshalb gehören Christen nicht sich selbst, sondern sehen sich als „Sklaven von Christus“ (Eph 6:6; 1Ko 6:19, 20; 7:23; Gal 3:13). Die Schreiber der inspirierten Briefe der Christlichen Griechischen Schriften bezeichneten sich alle mindestens einmal in ihren Schriften als Sklaven von Christus; dadurch machten sie den Versammlungen, denen sie Rat gaben, deutlich, dass sie sich Christus als ihrem Herrn unterordneten (Rö 1:1; Gal 1:10; Jak 1:1; 2Pe 1:1; Jud 1; Off 1:1).
Apostel: Das griechische Substantiv apóstolos ist von dem Verb apostéllō abgeleitet, das „wegsenden“ oder „aussenden“ bedeutet (Mat 10:5; Luk 11:49; 14:32). Die Grundbedeutung von apóstolos geht klar aus Jesu Aussage in Joh 13:16 hervor, wo es mit „Abgesandter“ wiedergegeben wird. Paulus wurde vom auferstandenen Jesus Christus persönlich zum Apostel berufen und vor allem „zu den anderen Völkern“, d. h. den Nichtjuden, geschickt (Apg 9:1-22; 22:6-21; 26:12-23). Als Beleg dafür, dass er wirklich ein Apostel war, führte Paulus an, dass der Herr Jesus Christus ihm erschienen war (1Ko 9:1, 2) und dass er Wunder wirken konnte (2Ko 12:12). Außerdem empfingen andere getaufte Christen durch Paulus den heiligen Geist (Apg 19:5, 6). Paulus erwähnt zwar häufig sein Apostelamt, zählt sich aber nie zu „den Zwölf“ (1Ko 15:5, 8-10; Rö 11:13; Gal 2:6-9; 2Ti 1:1, 11).
ausgesondert: Das hier verwendete griechische Wort aphorízō bedeutet wtl. „trennen“ und im erweiterten Sinn, dass jemand für eine Aufgabe ausgewählt wird oder ein Amt übertragen bekommt. Paulus spricht von seiner Aufgabe, die gute Botschaft Gottes zu verkünden – die Botschaft von Gottes Königreich und der Rettung durch Glauben an Jesus Christus (Luk 4:18, 43; Apg 5:42; Off 14:6). Paulus verwendet im Römerbrief auch die Formulierungen die „gute Botschaft über seinen [Gottes] Sohn“ (Rö 1:9), „die gute Botschaft Gottes“ (Rö 15:16) und „die gute Botschaft über den Christus“ (Rö 15:19).
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