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1. TimotheusIndex der Wachtturm-Publikationen 1945-1985
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6:20 w82 1. 11. 23; w65 15. 5. 302; w64 15. 1. 49; w63 1. 7. 393; w63 15. 8. 490; g63 8. 3. 25; g63 8. 10. 26; w62 1. 8. 476; nh 355; g49 22. 2. 12
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1. Timotheus: Studienanmerkungen zu Kapitel 6Die Bibel. Neue-Welt-Übersetzung (Studienausgabe)
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gib acht auf das, was man dir anvertraut hat: Paulus meint damit unter anderem die biblischen Wahrheiten, die Timotheus anvertraut worden waren (1Th 2:4; 2Ti 1:14; vgl. Rö 3:2 und Anm.). Das griechische Substantiv, das mit „das, was man dir anvertraut hat“ übersetzt ist, wurde manchmal für Bankeinlagen verwendet. Es konnte auch Dinge bezeichnen, die man jemandem zur sicheren Verwahrung gegeben hatte. In diesem Sinn wird es in der Septuaginta verwendet (3Mo 6:2, 4 [5:21, 23, LXX]). Mit „gib acht“ (wtl. „bewache“) ist nicht gemeint, dass Timotheus die heilige Botschaft unter Verschluss halten sollte, sondern dass er sie unverfälscht weitergeben sollte (2Ti 2:2). Dadurch würde er sie schützen; sie könnte nicht durch das „leere Gerede“ von falschen Lehrern und durch das, „was man fälschlich ‚Erkenntnis‘ nennt“, verdreht werden.
leeren Gerede: Wtl. „(inhalts)leeren Geräuschen“. Bei dem entsprechenden griechischen Substantiv geht es um Gespräche ohne Sinn und Zweck. In anderen Bibeln wird es z. B. mit „leeres Geschwätz“ oder „hohle Streitgespräche“ wiedergegeben. Statt sich auf die Wahrheit aus Gottes Wort zu stützen, gründeten sich solche Gespräche auf haltlose Spekulationen. Sie trugen nicht zu einem starken Glauben bei und waren daher sinnlos (1Ti 1:6; 2Ti 4:4; Tit 3:9). Schlimmer noch: Oft wurde durch leeres Gerede verletzt, was heilig ist, d. h., es war Gott gegenüber respektlos. Wer derartige Diskussionen führte, stellte menschliche Ideen über die Wahrheiten aus Gottes Wort. Timotheus sollte mit leerem Gerede nichts zu tun haben (1Ti 4:7 und Anm.; 2Ti 2:16).
was man fälschlich „Erkenntnis“ nennt: Die Ideen, von denen Paulus hier spricht, verdienten es nicht, „Erkenntnis“ genannt zu werden; sie waren schlichtweg falsch. Diese sogenannte Erkenntnis stützte sich nicht auf Gottes Wort. Darüber hinaus war sie voll von Widersprüchen: Sie war in sich nicht stimmig und widersprach den inspirierten Schriften sogar. Paulus warnt Timotheus in seinem Brief wiederholt vor dem spalterischen, sinnlosen Gerede von falschen Lehrern, die sich mit ihrem Wissen aufspielten und die Versammlung beeinflussen wollten (1Ti 1:4, 7; 4:1-3, 7; 6:3-6). Falsche Vorstellungen davon, was mit „Erkenntnis“ (griechisch gnṓsis) gemeint ist, blieben weiter bestehen. Im 2. Jh. bezeichneten sich verschiedene Gruppen abtrünniger Christen als Gnostiker, d. h. als Personen mit besonderer Erkenntnis. (Siehe Anm. zu Joh 1:14.)
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