-
Arbel, Haus desEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
näher genannten Zeit durch Schalman verheert (Hos 10:14). Diese Stätte wird gewöhnlich mit Irbid in Verbindung gebracht, das ungefähr 29 km sö. des Galiläischen Meeres und folglich in Gilead liegt.
-
-
ArchäologieEinsichten über die Heilige Schrift, Band 1
-
-
ARCHÄOLOGIE
Unter biblischer Archäologie versteht man das Studium der in der Bibel erwähnten Völker und Ereignisse anhand des fesselnden Zeugnismaterials, das in der Erde zu finden ist. Der Archäologe legt Gestein, Mauer- und Gebäuderuinen sowie zerstörte Städte frei und untersucht sie; er gräbt Töpferwaren, Tontafeln, Inschriften, Grabstätten und andere alte Überreste – Artefakte genannt – aus, die ihm Aufschluss geben. Solche Studien tragen oft zu einem besseren Verständnis der Verhältnisse bei, unter denen die Bibel geschrieben wurde und unter denen gläubige Menschen vergangener Zeiten lebten, sowie der Sprachen, deren sie und die Völker um sie herum sich bedienten. Dank dieser Forschungen haben wir auch unsere Kenntnisse von den in der Bibel erwähnten Ländern und Gebieten – Palästina, Ägypten, Persien, Assyrien, Babylonien, Kleinasien, Griechenland und das Römerreich – erweitern können.
Die biblische Archäologie ist eine verhältnismäßig neue Wissenschaft. Erst im Jahr 1822 gelang die Entzifferung der ägyptischen Hieroglyphen mithilfe des Steins von Rosette. Die assyrische Keilschrift wurde mehr als 20 Jahre später entziffert. In Assyrien begann man 1843 und in Ägypten 1850, systematisch zu graben.
Wichtige Grabungsstätten und Funde. Mithilfe der Archäologie sind viele geschichtliche Einzelheiten des Bibelberichts über diese Länder bestätigt und Angaben erhärtet worden, die einst von modernen Kritikern infrage gestellt wurden. Es hat sich gezeigt, dass Zweifel an der Existenz des Turmes von Babel, das Bestreiten der Existenz eines babylonischen Königs namens Belsazar und eines assyrischen Königs mit Namen Sargon (deren Namen man vor dem 19. Jahrhundert u. Z. in keinen Quellen außerhalb der Bibel fand) und andere negative Kritik an biblischen Angaben bezüglich dieser Länder unbegründet sind. Im Gegenteil, man hat eine Fülle von Beweismaterial ausgegraben, das mit dem biblischen Bericht völlig übereinstimmt.
Babylonien. Bei Ausgrabungen in der antiken Stadt Babylon und ihrer Umgebung wurden mehrere Zikkurats – pyramidenähnliche, abgestufte Tempeltürme – freigelegt, u. a. auch die Ruine des Tempels Etemenanki innerhalb der Mauern Babylons. Man fand Urkunden und Inschriften, die sich auf solche Tempel beziehen und oft Wendungen enthalten wie: „Seine Spitze soll bis an den Himmel reichen“, und von König Nebukadnezar sollen die Worte stammen: „Etemenankis Spitze aufzusetzen, dass mit dem Himmel sie wetteifere, legte ich Hand an.“ Ein n. des Marduktempels in Babylon gefundenes Fragment berichtet möglicherweise über den Einsturz eines solchen Turms und die Verwirrung der Sprache, spricht aber nicht ausdrücklich von einer Zikkurat (The Chaldean Account of Genesis, von George Adam Smith, überarbeitet und korrigiert [mit Zusätzen] von A. H. Sayce, 1880, S. 164). Die Forschungen ergaben, dass die Zikkurat in Uruk (biblisch Erech) mit Lehm, Ziegeln und Asphalt gebaut war. (Vgl. 1Mo 11:1-9.)
In der Nähe des Ischtartores in Babylon entdeckte man rund 300 Keilschrifttafeln aus der Regierungszeit König Nebukadnezars. Unter den aufgeführten Namen der Arbeiter und Gefangenen, die damals in Babylon lebten und Verpflegungsrationen erhielten, erscheint der Name „Ia-ʼu-ú-kīn, König von Ia-a-hu-du“. Damit ist Jojachin, der König von Juda, gemeint, der nach der Eroberung Jerusalems durch Nebukadnezar im Jahr 617 v. u. Z. nach Babylon gebracht wurde, aber von Amīl-Marduk (Ewil-Merodach), Nebukadnezars Nachfolger, aus dem Gefängnis entlassen wurde und tägliche Lebensmittelzuteilungen erhielt (2Kö 25:27-30). Auch werden auf diesen Tafeln fünf Söhne Jojachins erwähnt (1Ch 3:17, 18).
Man hat eine Fülle von Beweisen für das Pantheon babylonischer Götter gefunden, z. B. für den Hauptgott Marduk, später allgemein Bel genannt, und den Gott Nebo; beide werden in Jesaja 46:1, 2 erwähnt. Ein großer Teil dessen, was Nebukadnezar auf seinen Inschriften berichtet, handelt von seinen Bauten, durch die er Babylon zu einer so prächtigen Stadt gemacht hatte. (Vgl. Da 4:30.) Der Name Amīl-Marduks (in 2Kö 25:27 Ewil-Merodach genannt), seines Nachfolgers, erscheint auf einer Vase, die man in Susa (Elam) entdeckt hat.
In Babylon fand man dort, wo der Marduktempel gestanden hatte, einen Tonzylinder des Königs Cyrus (Kyros), des Eroberers von Babylon. Auf
-