Bleib auf „dem Weg der Wahrheit“

 1. Warum ist es schön, darüber zu sprechen, wie wir die Wahrheit kennengelernt haben?

„WIE hast du die Wahrheit kennengelernt?“ Diese Frage haben wir bestimmt schon oft gehört. Es ist eine der ersten Fragen, die wir Brüdern und Schwestern stellen, wenn wir ihnen zum ersten Mal begegnen. Es begeistert uns zu erfahren, wie sie Jehova kennen- und lieben gelernt haben, und auch wir sprechen gern darüber, wie viel uns die Wahrheit bedeutet (Röm. 1:11). Solche Gespräche erinnern uns daran, was für einen Schatz wir gefunden haben. Sie bestärken uns auch darin, „auf dem Weg der Wahrheit [zu] bleiben“, das heißt so zu leben, dass wir Jehovas Segen und Anerkennung haben (3. Joh. 4).

 2. Worum geht es im Artikel?

² Dieser Artikel geht auf einige Gründe ein, warum wir die Wahrheit lieben. Wir werden auch sehen, wie wir diese Liebe weiter zeigen können. Das wird unsere Dankbarkeit dafür vertiefen, dass Jehova uns zur Wahrheit gezogen hat (Joh. 6:44). Und wir sind dann noch motivierter, mit anderen über diesen kostbaren Schatz zu sprechen.

 3. Was ist der wichtigste Grund, warum wir die Wahrheit lieben?

³ Es gibt viele Gründe, warum wir die Wahrheit lieben. Der wichtigste ist: Wir lieben Jehova, den Ursprung der Wahrheit. Durch die Bibel haben wir ihn nicht nur als den allmächtigen Schöpfer von Himmel und Erde kennengelernt, sondern auch als unseren himmlischen Vater, der sich liebevoll um uns kümmert (1. Pet. 5:7). Wir kennen Jehova als einen Gott, „der barmherzig und mitfühlend ist, der nicht schnell zornig wird und reich ist an loyaler Liebe und Wahrheit“ (2. Mo. 34:6). Jehova liebt das Recht (Jes. 61:8). Es tut ihm weh, uns leiden zu sehen, und er sehnt sich danach, zur festgelegten Zeit allem Leid ein Ende zu machen (Jer. 29:11). Wir haben wirklich viele Gründe, Jehova zu lieben!

 4, 5. Warum hat Paulus unsere Hoffnung mit einem Anker verglichen?

⁴ Warum lieben wir die Wahrheit noch? Sie bereichert unser Leben sehr. Zum Beispiel haben wir durch sie eine Zukunftshoffnung. Wie wertvoll das ist, beschreibt der Apostel Paulus mit folgenden Worten: „Diese Hoffnung ist wie ein Anker für unsere Seele, der sowohl sicher als auch fest ist“ (Heb. 6:19). So wie ein Anker ein Boot stabilisiert, gibt uns unsere biblisch begründete Hoffnung in schweren Zeiten Halt.

⁵ Paulus spricht hier zwar eigentlich von der Hoffnung auf Leben im Himmel, aber seine Worte gelten auch für Christen, die sich auf ewiges Leben auf der Erde freuen (Joh. 3:16). Die Hoffnung, für immer leben zu können, gibt unserem Leben einen echten Sinn.

 6, 7. Wie hat sich die Wahrheit auf Yvonnes Leben ausgewirkt?

⁶ Yvonne ist nicht als Zeugin Jehovas aufgewachsen. Als Kind hatte sie große Angst vor dem Tod. Einmal las sie einen Satz, der sich bei ihr eingebrannt hat: „Eines Tages gibt es kein Morgen mehr.“ Sie erzählt: „Oft lag ich nachts wach und dachte über die Zukunft nach. ‚Soll das wirklich alles sein? Warum bin ich hier?‘ Ich wollte nicht sterben!“

⁷ Als Teenager kam Yvonne dann mit Zeugen Jehovas in Kontakt. Sie sagt: „Mir wurde klar: Auch ich kann die Hoffnung haben, ewig im Paradies auf der Erde zu leben.“ Wie hat sich die Wahrheit auf sie ausgewirkt? „Heute liege ich nachts nicht mehr wach, denn ich habe keine Angst mehr vor der Zukunft oder vor dem Tod.“ Wir können uns gut vorstellen, wie viel ihr die Wahrheit bedeutet und wie gern sie mit anderen über ihre Hoffnung spricht (1. Tim. 4:16).

 8, 9. (a) Wie dachte der Mann aus der Geschichte von Jesus über den Schatz, den er gefunden hatte? (b) Was bedeutet dir die Wahrheit?

⁸ Zur biblischen Wahrheit gehört auch die gute Botschaft von Gottes Königreich. Jesus verglich sie mit einem verborgenen Schatz. In Matthäus 13:44 lesen wir: „Mit dem Königreich des Himmels ist es wie mit einem Schatz, der in einem Feld versteckt war. Ein Mann fand ihn und versteckte ihn wieder. Er freute sich so sehr, dass er losging und alles verkaufte, was er besaß, und das Feld kaufte.“ Interessanter­weise hatte der Mann nicht nach dem Schatz gesucht. Aber als er ihn fand, brachte er große Opfer, um in seinen Besitz zu kommen. Er verkaufte alles, was er hatte. Warum? Weil er erkannte, wie wertvoll dieser Schatz war – viel wertvoller als alles, was er aufgeben musste.

⁹ Ist die Wahrheit für dich auch so kostbar? Bestimmt! Wir wissen: Nichts, was die Welt zu bieten hat, lässt sich mit der Freude vergleichen, Jehova zu dienen und die Aussicht zu haben, für immer unter der Herrschaft des Königreichs zu leben. Unsere Freundschaft mit Jehova ist jedes Opfer wert. Für uns gibt es nichts Schöneres, als „ihm völlig zu gefallen“ (Kol. 1:10).

10, 11. Warum hat Michael sein Leben von Grund auf geändert?

¹⁰ Viele von uns haben ziemliche Opfer gebracht, um Jehovas Anerkennung zu bekommen. Manche haben Positionen aufgegeben, die mit großem Ansehen verbunden sind. Für andere steht das Geld jetzt nicht mehr im Mittelpunkt. Wieder andere haben ihr Leben von Grund auf geändert, als sie Jehova kennenlernten. Michael zum Beispiel hat sich als junger Mann für Kampfsport begeistert. Er berichtet: „Ich hielt mich körperlich topfit und war mächtig stolz darauf. Manchmal fühlte ich mich unbesiegbar.“ Doch dann fing er einen Bibelkurs an und erfuhr, wie Jehova über Gewalt denkt (Ps. 11:5). Über das Ehepaar, das ihn besuchte, sagt er: „Die beiden drängten mich nie, den Kampfsport aufzugeben, sondern erklärten mir einfach weiter die Wahrheit aus der Bibel.“

¹¹ Je besser Michael Jehova kennenlernte, desto größer wurde seine Liebe zu ihm. Besonders berührte ihn Jehovas Mitgefühl mit seinen Anbetern. Michael wurde klar, dass er eine Entscheidung treffen musste. Er sagt: „Den Karatesport an den Nagel zu hängen würde der schwerste Schritt in meinem Leben sein, das war mir klar. Klar war aber auch, dass Jehova sich darüber freuen würde, und ich war überzeugt davon, dass der Dienst für ihn jedes Opfer wert ist.“ Für Michael war die Wahrheit, die er gefunden hatte, so kostbar, dass er ein völlig neues Leben anfing (Jak. 1:25).

12, 13. Wie hat die Bibel Licht in Maylis Leben gebracht?

¹² Die Bibel vergleicht die Wahrheit auch mit einer Lampe, die im Dunkeln leuchtet (Ps. 119:105; Eph. 5:8). Mayli aus Aserbaidschan ist für das Licht, das die Bibel in ihr Leben gebracht hat, sehr dankbar. Sie wuchs in einer gemischtreligiösen Familie auf. Ihr Vater war Muslim, ihre Mutter Jüdin. Sie erzählt: „Für mich war eindeutig klar, dass es einen Gott gibt. Trotzdem hatte ich schon von klein auf mehrere Fragen, an denen ich schier verzweifelte. Wozu hat Gott die Menschen erschaffen? Viele leiden nahezu ihr ganzes Leben. Warum sollten sie dann auch noch ewig in der Hölle leiden? Immer wieder hörte ich: ‚Alles ist von Gott bestimmt, sein Wille geschieht.‘ War er etwa wie ein Puppenspieler, dem es gefällt, Menschen leiden zu sehen?“

¹³ Mayli hat nicht aufgehört, nach Antworten auf ihre Fragen zu suchen. Irgendwann lernte sie die Wahrheit kennen und ließ sich taufen. Sie sagt: „Dank der überzeugenden und logischen Argumente aus der Bibel weiß ich, warum ich lebe und was die Zukunft bringt. Weil ich mich auf Gottes Wort verlassen kann, habe ich keine schlimmen Ängste mehr.“ Wie Mayli haben wir allen Grund, Jehova zu preisen, der uns „aus der Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat“ (1. Pet. 2:9).

14. Wie können wir unsere Liebe zur Wahrheit vertiefen? (Siehe auch den Kasten „Weitere Vergleiche“.)

¹⁴ Das waren nur einige wenige Vergleiche, die den Wert der Wahrheit veranschaulichen. Bestimmt fallen uns noch viele andere ein. Es ist ein lohnendes Studienprojekt, sich mit weiteren Gründen dafür zu beschäftigen, die Wahrheit zu lieben. Je mehr wir die Wahrheit lieben, desto mehr werden wir diese Liebe in unserem Leben erkennen lassen.

15. Wie können wir unsere Liebe zur Wahrheit zeigen?

¹⁵ Unsere Liebe zur Wahrheit zeigt sich unter anderem dadurch, dass wir uns regelmäßig intensiv mit der Bibel und biblischen Veröffentlichungen beschäftigen. Es gibt schließlich immer etwas dazuzulernen, egal wie lange wir die Wahrheit schon kennen. In der allerersten Ausgabe dieser Zeitschrift hieß es: „Die Wahrheit wird wie ein bescheidenes Blümchen in der Wildnis des Lebens von dem üppig wachsenden Unkraut des Irrtums umwuchert und fast erstickt. Wer sie finden möchte, muss ständig danach Ausschau halten. … Wer sie besitzen möchte, muss sich danach bücken. Wir wollen nicht mit nur einer Blume der Wahrheit zufrieden sein. … Pflücken wir weiter, bleiben wir auf der Suche!“ Studium ist harte Arbeit, aber sie lohnt sich.

16. Welche Methode bringt dir beim Studieren am meisten? (Sprüche 2:4-6).

¹⁶ Nicht jeder von uns liest und studiert gern. Aber Jehova möchte, dass wir immer weiter nach einem tieferen Verständnis der Wahrheit suchen und regelrecht danach graben. (Lies Sprüche 2:4-6.) Das zu tun zahlt sich auf jeden Fall aus. Corey zum Beispiel konzentriert sich immer nur auf einen einzelnen Vers. Er sagt: „Ich suche mir einen bestimmten Vers heraus … Ich lese jede Fußnote und jeden Querverweis und suche dann noch anderes Material dazu raus. … so bringt mir das Bibellesen einfach am meisten.“ Ganz gleich wie wir vorgehen – wenn wir Zeit und Mühe investieren, um die Wahrheit immer besser kennenzulernen, zeigen wir, wie viel sie uns bedeutet (Ps. 1:1-3).

17. Was bedeutet es, die Wahrheit zu leben? (Jakobus 1:25).

¹⁷ Natürlich reicht es nicht aus, uns lediglich mit der Wahrheit zu beschäftigen. Wir müssen die Wahrheit auch leben, also das, was wir lernen, in die Praxis umsetzen. Nur dann kann sie uns wirklich glücklich machen. (Lies Jakobus 1:25.) Wie können wir sicherstellen, dass die Wahrheit unser Leben prägt? Ein Bruder empfiehlt eine Selbstprüfung, um herauszufinden, auf welchen Gebieten man schon gute Fortschritte gemacht hat und wo man sich noch verbessern kann. Der Apostel Paulus drückte es so aus: „Lasst uns auf jeden Fall in dem Maß, wie wir Fortschritte gemacht haben, auf demselben Weg geordnet weitergehen“ (Phil. 3:16).

18. Warum geben wir unser Bestes, „auf dem Weg der Wahrheit [zu] bleiben“?

¹⁸ Tun wir unser Bestes, „auf dem Weg der Wahrheit [zu] bleiben“. Das bringt so viel Schönes mit sich. Wir bereichern dann nicht nur unser eigenes Leben, sondern auch das unserer Brüder und Schwestern und machen Jehova Freude (Spr. 27:11; 3. Joh. 4). Könnte es einen besseren Grund geben, die Wahrheit zu lieben und zu leben?