Fest entschlossen in bezug auf Leben und Blut
1, 2. Wieso kommen gelegentlich Fragen hinsichtlich des Blutes zur Sprache?
„RICHTER ordnet Bluttransfusion an“, so lautete die Schlagzeile einer amerikanischen Zeitung. Der Artikel begann wie folgt:
„Ein Bundesrichter erteilte am Donnerstag vormittag dem Portsmouth Naval Hospital die Befugnis, einer schwerkranken Frau Bluttransfusionen zu geben, nachdem sie sich vier Tage lang dagegen gewehrt und angeblich ihr Leben dabei aufs Spiel gesetzt hatte.“
2 Berichte dieser Art erscheinen gelegentlich in der Presse und lenken die Aufmerksamkeit vieler Menschen auf den Wert des Lebens und des Blutes. Bevor wir uns mit dem Ausgang des erwähnten Falles befassen, könnten wir einmal über einige grundlegende Fragen nachdenken: Welche tiefgründigen Glaubensansichten könnten jemand veranlassen, Bluttransfusionen zu verweigern? Verlangt Gottes Wort dies wirklich von allen Christen? Wenn ja, wie fest wären wir dann entschlossen, wenn uns ein Arzt sagte, wir brauchten eine Bluttransfusion? Gibt es außer der medizinischen Verwendung von Blut auch Fälle, bei denen unsere Ansicht über das Leben und das Blut eine wichtige Rolle spielt und sich sogar auf unsere Zukunft auswirken könnte?
LEBEN AUS DEM BLUT
3. Warum sollten wir, gestützt auf Offenbarung 7:14, eine hohe Achtung vor dem Blut haben?
3 Im Bibelbuch Offenbarung wird eine Wertschätzung für das Blut zum Ausdruck gebracht, die heute Hunderttausende von Personen haben. Nachdem der Apostel Johannes in einer Vision die 144 000 voraussichtlichen Erben des messianischen Königreiches gesehen hatte, sah er „eine große Volksmenge ... aus allen Nationen“, die die Aussicht hat, ewiges Leben in einem wiederhergestellten irdischen Paradies zu erlangen. Doch wie können Menschen für immer leben, und das frei von Sünde und Unvollkommenheit? Voller Wertschätzung ruft die „große Volksmenge“ aus: „Die Rettung verdanken wir unserem Gott ... und dem Lamme [Jesus Christus].“ Sie erkennen, daß ihre Rettung nur möglich ist, weil sie „ihre langen Gewänder gewaschen und sie in dem Blut des Lammes [Jesu] weiß gemacht“ haben (Offb. 7:9, 10, 14).
4, 5. (a) Wieso geht es bei der richtigen Einstellung gegenüber dem Leben und dem Blut um mehr als nur um Glaubensansichten? (b) Wie geht dies aus der Bibel hervor?
4 Wie im vorausgegangenen Artikel erwähnt, deutete Gott schon vom ersten Buch der Bibel an darauf hin, daß Jesus sein Blut opfern würde, damit Menschen ewiges Leben erlangen könnten (1. Mose 3:15; 22:2-10; Jes. 53:10-12). Dieses Opfer stand zwar noch bevor, doch Jehova machte seinen Anbetern klar, daß sie das Leben und das Blut heilighalten sollten. Er verlangte auch, daß ihre Taten mit diesem göttlichen Standpunkt übereinstimmten. Gebot Gott Noah und seiner Familie, als er zum ersten Mal das Essen von Tierfleisch erlaubte, nicht ein bestimmtes Verhalten? Gott sagte: „Jedes sich regende Tier, das am Leben ist, möge euch zur Speise dienen. Wie im Falle der grünen Pflanzen gebe ich euch gewiß das alles. Nur Fleisch mit seiner Seele — seinem Blut — sollt ihr nicht essen“ (1. Mose 9:3, 4). Wenn sie daher ein Tier zu Nahrungszwecken töteten, mußten sie bewußt etwas tun, um das Tier ausbluten zu lassen, damit das Blut nicht gegessen wurde.
5 Dabei handelte es sich nicht lediglich um eine Speisevorschrift oder um ein bedeutungsloses religiöses Ritual. Bei diesem Verhalten spielte ein äußerst wichtiger moralischer Grundsatz eine Rolle: Das Blut stellt das Leben dar, das von Gott stammt. Bemerkenswerterweise sagte Gott weiter, daß zwar Tiere zu Nahrungszwecken getötet werden dürften, nicht aber Menschen. Wenn daher Tierblut, das Leben darstellt, als heilig betrachtet und nicht zur Erhaltung des Lebens genossen werden durfte, dann sollten menschliches Leben und menschliches Blut bestimmt als noch heiliger betrachtet und behandelt werden. (Vergleiche Matthäus 6:26.)
6, 7. (a) Für wen gelten die Worte aus 1. Mose 9:3, 4? (b) Wie wird das in 1. Mose 9 dargelegte Erfordernis durch den Gesetzesbund unterstützt?
6 Da Noah der Vorvater aller Menschen war, wurde von allen Menschen ein Verhalten verlangt, das mit der Heiligkeit des Lebens und des Blutes übereinstimmte. Viele Bibelgelehrte haben diese Verbindung erkannt. Hier ein Beispiel:
„Das Blut wurde als der Sitz des Lebens anerkannt und daher als etwas Heiliges angesehen. ... Das Blutverbot wurde ein Bestandteil der Speisevorschriften des mosaischen Gesetzes, doch da es in den Satzungen des Bundes mit Noah enthalten war, betrachteten die Juden es als bindend für die ganze Menschheit“ (A New Catholic Commentary on Holy Scripture, S. 187).
7 Wie aus diesem Kommentar hervorgeht, verbot Gott den Israeliten, als er ihnen später eine Gesetzessammlung gab, ebenfalls, Blut zu sich zu nehmen. Er gebot folgendes: „Sei nur fest entschlossen, nicht das Blut zu essen, denn das Blut ist die Seele, und du sollst nicht die Seele mit dem Fleisch essen. ... Du solltest es auf die Erde ausgießen“ (5. Mose 12:23, 24; 3. Mose 17:10, 13). Gott wandte sein Gesetz hinsichtlich des Blutes damals nicht auf die ganze Menschheit an, genausowenig wie er das mit seinem Gesetz hinsichtlich des Götzendienstes tat (Apg. 17:30, 31; 14:16). So durfte ein Nichtjude beispielsweise Fleisch kaufen und essen, das noch Blut enthielt (5. Mose 14:21). Doch ein Anbeter des Schöpfers durfte dies nicht tun. Tatsächlich mußte ein Israelit, der versehentlich nichtausgeblutetes Fleisch gegessen hatte, Schritte unternehmen, um sich von seinem unabsichtlichen Fehler zu reinigen (3. Mose 17:15, 16).
8. Bezieht sich das Verbot auf Tierblut oder auf Menschenblut? (2. Sam. 23:14-17).
8 Wenn nicht einmal Tierblut, das Leben darstellt, für Ernährungszwecke verwendet werden durfte, so galt dies bestimmt um so mehr für Menschenblut. Wir können dies leicht erkennen, wenn wir uns erinnern, was geschah, als Jesus einmal sinnbildlich davon sprach, daß Menschen sein Fleisch essen und sein Blut trinken würden. Einige seiner jüdischen Jünger, die nicht erkannten, daß er nur in Sinnbildern sprach, waren so schockiert, daß sie ihn verließen (Joh. 6:60-66). Ja, der Gedanke daran, Blut zu sich zu nehmen — sei es Tierblut oder Menschenblut —, war für Personen, die Gottes Standpunkt kannten, abscheulich.
EIN CHRISTLICHES ERFORDERNIS
9. Wie könnte man zeigen, daß dies auch für Christen gilt?
9 Vielleicht hast du jedoch die Behauptung gehört, das in der Bibel enthaltene Blutverbot gelte nicht für Christen. Wie verhält es sich aber in Wirklichkeit? Diese Frage wurde im Jahre 49 u. Z. auf einer Konferenz der Apostel und anderer christlicher Ältester in Jerusalem entschieden. Unter der Leitung des heiligen Geistes Gottes kam dieses Konzil zu der Schlußfolgerung, daß Christen das mosaische Gesetz nicht zu halten brauchten. Doch wie stand es mit Dingen, die als falsch bezeichnet wurden, schon bevor den Israeliten das Gesetz gegeben wurde? In einem Brief an die Christenversammlungen schrieb das Konzil:
„Der heilige Geist und wir selbst haben es für gut befunden, euch keine weitere Bürde aufzuerlegen als folgende notwendigen Dinge: euch der Dinge zu enthalten, die Götzen geopfert wurden, sowie des Blutes und des Erwürgten [das somit Blut enthielt] und der Hurerei“ (Apg. 15:19, 20, 28, 29).
10—12. Welche Tatsachen zeigen, daß die in Apostelgeschichte 15:28, 29 dargelegten Erfordernisse nicht nur von vorübergehender Gültigkeit waren?
10 Professor Eduard Meyer schrieb in seinem Werk Ursprung und Anfänge des Christentums (Bd. 3, 1962, S. 187, 195, 196), der in Apostelgeschichte 15:29 erwähnte Ausdruck „Blut“ sei „hier der Blutgenuß, der durch das Noah und damit der gesamten Menschheit Gen. 9, 4 auferlegte Gebot untersagt wird“. Zwar behaupten viele Geistliche, das Erfordernis aus Apostelgeschichte 15:28, 29 sei nur eine vorübergehende Maßnahme gewesen, die dazu habe dienen sollen, die Juden nicht vor den Kopf zu stoßen, doch Professor Meyer berichtet, daß „das Verbot des Blutgenusses“ noch eineinviertel Jahrhunderte später „als [von Christen] allgemein befolgt bezeugt“ wurde. Als Beweis dafür führt er an, was im Jahre 177 u. Z. geschah, als die Christen von religiösen Feinden in Europa beschuldigt wurden, kleine Kinder zu essen. Eine junge Frau erwiderte damals auf diese Beschuldigung folgendes: „Wie können solche Menschen Kinder verspeisen, da es ihnen nicht einmal gestattet ist, das Blut unvernünftiger Tiere zu genießen!“
11 Zahlreiche Schriften aus dem 2. und 3. Jahrhundert beweisen, daß sich die Christen in dieser Zeit darüber im klaren waren, daß das Blutverbot nicht ungültig geworden war, sondern auch noch für sie galt. Tatsächlich lesen wir in dem Buch The Works of the Rev. Joseph Bingham:
„Fast bis zur Zeit des hl. Au[gustinus] war es in der katholischen Kirche Brauch, sich des Blutgenusses zu enthalten, und zwar in Übereinstimmung mit der Regel, die die Apostel den aus den Heiden Bekehrten gaben. Daher waren alle Geistlichen durch die ältesten Gesetze der Kirche verpflichtet, sich unter Androhung der Amtsenthebung des Blutes zu enthalten.“
Weshalb halten sich die Kirchen der Christenheit denn heute nicht mehr an diese „Regel“? Einige Äußerungen Martin Luthers weisen auf die Antwort hin. Er neigte zwar dazu, alle Konzilien zu verwerfen, doch über Apostelgeschichte 15 sagte er:
„Wollen wir nu eine Kirchen haben nach diesem Concilio, (wie billig, weil es das höhest und erst ist, auch von den Aposteln selbs gehalten,) so müssen wir nu lehren und treiben, daß kein Fürst, Herr, Bürger noch, Baur, hinfurt Gänse, Rehe, Hirs, 14) [14) Hirsche] Schweinefleisch im Schwarzen [in schwarzer, d. i. Blutbrühe] esse, ... [auch] kein Rothwurst oder Blutwurst. ... Wohlan, fahe nu an, wer da will und kann, und bringe die Christenheit zum Gehorsam dieses Concilii, so will ich fast gerne nachfolgen“ (Von den Conciliis und Kirchen, 1539).
Da es schwer war, dem Gebot aus Apostelgeschichte 15:28, 29 zu gehorchen, und da es von so vielen außer acht gelassen wurde, war Luther der Meinung, es sei unmöglich, von allen Kirchgängern zu verlangen, sich daran zu halten. Daher hielt er sich selbst auch nicht daran.
12 Martin Luther und viele andere Angehörige der Christenheit seiner Zeit mögen nicht bereit gewesen sein, dem Gesetz Gottes zu gehorchen, und auch heute mögen in der Christenheit die meisten nicht bereit sein, dies zu tun. Doch mit Jehovas Zeugen verhält es sich anders.
MEDIZINISCHE VERWENDUNG VON BLUT
13, 14. (a) Wie könntest du jemandem helfen, zu erkennen, daß sich das biblische Blutverbot auch auf Bluttransfusionen bezieht? (b) Inwiefern ist die Ablehnung einer Bluttransfusion in Übereinstimmung mit biblischen Beispielen?
13 Wie wir zu Beginn gesehen haben, ist das Gebiet der Medizin e i n Bereich, in dem der Gehorsam gegenüber dem Gesetz Gottes hinsichtlich des Blutes manchmal zu einer Streitfrage wird. Die Millionen von Bluttransfusionen, die jährlich gegeben werden, werden von vielen als ein notwendiger und lebenrettender Bestandteil der modernen Medizin angesehen. Doch wahre Christen lassen sich in ihrem Denken und Handeln nicht so sehr von den gerade herrschenden Ansichten der Ärzteschaft leiten, sondern berücksichtigen in erster Linie, was Gott gebietet: ‘Enthaltet euch des Blutes.’
14 Es stimmt, daß zur Zeit der Niederschrift der Bibel kein Blut übertragen wurde. Doch was Gottes Wort sagt, gilt bestimmt auch für das Verfahren der Blutübertragung. Ein Arzt, der seinem Patienten ein bestimmtes Antibiotikum verbietet, weil dieser dagegen allergisch ist, meint damit nicht nur die Aufnahme dieses Antibiotikums durch den Mund, sondern auch durch eine Injektion. Ähnlich verhält es sich mit dem Gebot Gottes, sich des Blutes zu enthalten. Es verbietet nicht nur die Aufnahme von Blut durch den Mund, sondern auch die Aufnahme von Blut durch Injektionen in die Venen. Außerdem zeigt die Bibel deutlich, daß Gottes Gesetze auch in Notfällen, bei denen es um Leben und Tod geht, nicht verletzt werden dürfen (1. Sam. 14:31-35). Viele anerkannte Diener Gottes sind eher bereit gewesen, Gefahren und sogar den Tod auf sich zu nehmen, als biblische Grundsätze und ihre Lauterkeit Jehova gegenüber außer acht zu lassen (Dan. 3:8-18; Hebr. 11:35-38). Sie vertrauten völlig auf Gottes Macht, das Leben wiederherzustellen, und glaubten den Worten Jesu Christi: „Ich bin die Auferstehung und das Leben. Wer Glauben an mich ausübt, wird zum Leben kommen, auch wenn er stirbt“ (Joh. 11:25; 5:28, 29).
15. Weshalb ist es vom medizinischen Standpunkt aus nicht unvernünftig, Transfusionen abzulehnen?
15 Es mag viele Personen überraschen, zu erfahren, daß die Verweigerung von Blut und die Bitte um andere Behandlungsmethoden sogar medizinische Vorteile haben können. Es gibt nämlich immer mehr Beweise dafür, daß Bluttransfusionen mit vielen und vielseitigen Risiken verbunden sinda. Beachte zum Beispiel die Antwort eines Arztes auf den Brief einer Frau, die nach einer Operation am offenen Herzen Hepatitis bekommen hatte, eine Krankheit, an der jährlich Tausende sterben. Dr. Robert Mendelsohn, der für die medizinische Spalte einer Zeitung Artikel schreibt, erwiderte, er sei nicht überrascht, und fügte hinzu:
„In einigen größeren medizinischen Zentren ist eine recht beachtenswerte Anzahl von Operationen am offenen Herzen erfolgreich an Zeugen Jehovas vorgenommen worden, die Bluttransfusionen ablehnen. ... Vielleicht sollten alle, die sich einer Operation unterziehen müssen, die vermutlich eine Bluttransfusion verlangt, ihre Chirurgen fragen, ob ihnen diese wissenschaftlichen Berichte bekannt sind. Vielleicht werden wir dann genausowenig transfusionsbedingte Hepatitis bekommen wie Jehovas Zeugen und die anderen Vorteile genießen, die jetzt ausschließlich ihnen zugute kommen“ (The Idaho Statesman, 15. Febr. 1978, S. 8C).
16. Was zeigt die Erfahrung in bezug auf die Durchführung von chirurgischen Eingriffen ohne die Verwendung von Blut?
16 Operationen am offenen Herzen sind nur eine Form von chirurgischen Eingriffen, die mutige Ärzte ohne Blut durchführen können. Man denke zum Beispiel an den eingangs erwähnten Fall einer 52jährigen Zeugin, die sich wegen eines blutenden Geschwürs einer Unterleibsoperation unterziehen mußte. Als der Hämoglobingehalt ihres Blutes auf den kritischen Stand von 4 Grammprozent sank, ordnete ein Bundesrichter eine Bluttransfusion an. Doch ihr Mann ließ sie in ein anderes Krankenhaus überführen, wo es allgemein üblich war, die Wünsche der Patienten zu respektieren. Was war das Ergebnis? Schlagzeilen verkündeten später: „Glaube triumphiert für Ehepaar, das Bluttransfusion ablehnte“. Sie blieb am Leben!
17. Welche moralischen Gesichtspunkte in bezug auf Bluttransfusionen sollten beachtet werden?
17 Viele rücksichtsvolle Ärzte erkennen auch die sittlichen Gesichtspunkte der Angelegenheit und kommen zu dem Schluß, daß Patienten das Recht haben, zu entscheiden, ob sie eine bestimmte Behandlung annehmen wollen oder nicht. Dr. D. Goldstein schrieb: „Ganz gleich, wie überzeugt ein Arzt davon ist, daß die von ihm empfohlene Therapie die einzige lebenrettende ist, hat er nicht das moralische Recht, die religiösen Skrupel eines Patienten zu ignorieren.“ Einige Ärzte, die krebskranke Kinder von Zeugen behandelt hatten, erklärten:
„Unsere Entscheidung, ihrer Bitte zu entsprechen und bei unserer Therapie auf die Verwendung von Bluttransfusionen zu verzichten, stützte sich auf zwei Faktoren. Erstens hatte jedes dieser Kinder eine potentiell tödliche Krankheit, und wir konnten einen erfolgreichen Ausgang nicht ohne erhebliche Zweifel voraussagen. Zweitens erkannten wir an, daß besonders im Fall einer lebensgefährlichen Krankheit die Eltern einen unerschütterlichen Glauben brauchen“ (Pediatrics, Dez. 1977, S. 919).
18. Welche Rolle spielt der Glaube in Verbindung mit Bluttransfusionen?
18 Der Glaube, den wahre Christen haben und in Übereinstimmung mit dem zu leben sie fest entschlossen sind, schließt den Glauben an die rettende Kraft des Blutes Christi ein (Röm. 3:25; Hebr. 13:12; 1. Joh. 5:5, 6). Kein anderes Blut wird je zur Verfügung stehen, durch das sie ewiges Leben erlangen könnten (Hebr. 10:29-31). Ihr ewiges Leben hängt somit von ihrer Treue zu Jehova ab. Dazu gehört, daß sie sich an das halten, was er über das Blut sagt.
BLEIBE FREI VON BLUTSCHULD
19. Welche Einstellung sollten Christen zu Blutschuld haben? (Ps. 26:9; 55:23).
19 Es ist völlig richtig, daß sich Christen ernsthaft bemühen, jegliche Übertretung des Gesetzes Gottes hinsichtlich des Blutes zu vermeiden, sei es auf medizinischem oder auf anderem Gebiet. Die Übertretung dieses Gesetzes würde einen Christen vor Gott schuldig machen. König David brachte die Einstellung zum Ausdruck, die wir ebenfalls haben sollten. Er betete: „Befreie mich von Blutschuld, o Gott, du Gott meiner Rettung“ (Ps. 51:14).
20. Wie könnte man Blutschuld auf sich laden?
20 Viele Personen denken in Verbindung mit Blutschuld nur an Mord. Und die Geschichte zeigt, daß Gott solches Blutvergießen bestimmt haßt (Ps. 5:6; Spr. 6:16, 17). Doch aus der Heiligen Schrift geht hervor, daß man selbst dann ein gewisses Maß an Blutschuld auf sich lädt, wenn man unabsichtlich den Tod jemandes verursacht, denn das Leben ist heilig (5. Mose 22:8; 4. Mose 35:15-33; 2. Mose 21:29). Beweisen wir in unserem Alltag, daß wir eine hohe Achtung vor dem Leben und dem Blut haben? Diese Achtung sollte uns zum Beispiel veranlassen, beim Autofahren vorsichtig und zurückhaltend zu sein, die Sicherheitsbestimmungen zu beachten und unser Fahrzeug in betriebssicherem Zustand zu halten. Ähnliche vernünftige Vorsichtsmaßnahmen sollte man im Haus und am Arbeitsplatz treffen, um die Möglichkeit eines tödlichen Unfalls auf ein Minimum zu reduzieren. Hast du diese Einstellung?
21. Wie könnte heute jemand indirekt Blutschuld auf sich laden, und welche Selbstprüfung ist daher erforderlich?
21 Eine andere Gelegenheit, Blutschuld zu vermeiden, ergibt sich in Verbindung mit Organisationen oder Institutionen, die in Gottes Augen Blutschuld auf sich geladen haben. Zum Beispiel klagt Gott besonders Babylon die Große, das Weltreich der falschen Religion, an, am Vergießen des Blutes wahrer Anbeter schuldig zu sein (Offb. 17:6; 18:24; 19:2). Außerdem hat sie politische und militärische Einrichtungen unterstützt, die im Laufe der Jahrhunderte ganze Ströme von Blut vergossen haben. Der aufrichtige Wunsch, von Blutschuld frei zu sein, verlangt, daß wir uns von solchen Organisationen, die Gott verurteilt, trennen und darauf achten, daß wir sie in keiner Weise unterstützen. Lassen wir diese Einstellung in allen Lebensbereichen erkennen?
22, 23. (a) Welchen weiteren Gesichtspunkt in bezug auf Blutschuld sollten wir beachten? (Apg. 18:6). (b) Wozu sollten wir daher in bezug auf das Leben und das Blut entschlossen sein?
22 Außerdem können wir unsere Entschlossenheit, frei von Blutschuld zu sein, dadurch zeigen, daß wir aktiv und begeistert die Königreichsbotschaft predigen (Mark. 13:10). Beachte in dieser Verbindung den Rat, den Gott dem Propheten Hesekiel vor dem Sturz Jerusalems im Jahre 607 v. u. Z. gab. Gott sagte Hesekiel, daß er, wenn er es als Wächter versäume, die Warnungsbotschaft zu verkündigen, für das Blut der Israeliten verantwortlich gemacht werde, die umkämen (Hes. 3:17-21; 33:2-16). Doch welche Befriedigung können wir finden, wenn wir unserer christlichen Verantwortung nachkommen und die Wahrheit über das bevorstehende Ende des gegenwärtigen bösen Systems und das darauf folgende Paradies verbreiten! Wenn wir das tun, können wir genauso empfinden wie der Apostel Paulus, der zu christlichen Ältesten sagte: „Ich [bin] rein ... von dem Blute aller Menschen, denn ich habe nicht zurückgehalten, euch den ganzen Rat Gottes mitzuteilen“ (Apg. 20:26, 27). Welch ein Vorrecht! Während wir persönlich Blutschuld vermeiden, können wir anderen helfen, ewiges Leben zu erlangen, indem sie Glauben an das Blut Christi ausüben.
23 Die meisten Menschen wissen zwar nicht, was Gott sagt, und sie sehen das Blut als etwas an, was unser menschliches Leben nur vorübergehend erhält, doch mit wahren Christen verhält es sich anders. Gestützt auf Gottes Wort, schätzen wir Jehovas Standpunkt über das Leben und das Blut. Mögen wir daher fest entschlossen sein, an diesem Standpunkt festzuhalten und in Übereinstimmung damit zu leben!
[Fußnote]
a Bezüglich Einzelheiten siehe die Broschüre Jehovas Zeugen und die Blutfrage (1977), S. 41—49.
[Bild auf Seite 25]
Hüte dich vor Blutschuld, indem du 1. kein Blut ißt, 2. dich von blutschuldigen Organisationen festhältst und 3. die Menschen vor dem Gerichtstag warnst.