Die Religion und das Atomzeitalter
„Aber die Sanftmütigen werden das Land ererben und sich der Fülle des Friedens erfreuen.“ — Ps. 37:11, SB.
1. Vor welchen herausfordernden Fragen stehen die Menschen heute? Welche Zusicherung gibt uns jedoch der Schöpfer?
WIE wird die Erde in hundert Jahren aussehen? Das ist eine herausfordernde Frage. Wird das Leben unserer Kindeskinder durch das Atomzeitalter nur noch eine Druck-auf-den-Knopf-Angelegenheit geworden sein? Werden die Erde und ihre nächste Umgebung immer noch der Kampfplatz des Kommunismus und des Kapitalismus sein, oder werden diese durch andere Kampfparteien abgelöst sein? Wird die Erde vielleicht nur noch ein radioaktivverseuchter Trümmerhaufen sein? Von gewisser Seite wird sogar vorausgesagt, daß die Menschheit noch im Verlauf der nächsten zehn Jahre vernichtet werde! Wir können uns jedoch darauf verlassen, daß die Erde und der Mensch auf ihr noch nach zehn, hundert, ja selbst nach tausend Jahren da sein werden. Diese Zusicherung gibt uns der Urheber zuverlässiger Prophezeiungen, der Schöpfer der Erde selbst, wenn er sagt, daß er die Erde „nicht umsonst“ geschaffen, sondern sie gebildet habe, „daß man darauf wohne“. — Jes. 45:18, Al.
2. Welche bedeutenden Veränderungen gingen in den letzten hundert Jahren vor sich?
2 Wenn die Erde die Wohnstätte des Menschen bleiben soll, was können wir dann vom Atomzeitalter schließlich erwarten? Wird sich das Weltbild weiterhin so oft ändern wie in den letzten hundert Jahren? In dieser kurzen Zeitspanne ist der Mensch vom Droschkenzeitalter zum Raumfahrtzeitalter aufgestiegen. Besonders seit 1914 sind welterschütternde Umwälzungen im Gange. Zwei große Weltkriege haben die Erde verwüstet. Könige sind entthront und mächtige Reiche gestürzt worden. Der Kommunismus, der im ersten Weltkrieg aufkam und sich soweit ausgebreitet hat, daß heute ein Drittel der Erdbevölkerung von ihm beherrscht wird, führt einen gewaltigen Machtkampf gegen die kapitalistischen Staaten der Christenheit. Die Christenheit gründete ihrerseits zuerst den Völkerbund und dann die Organisation der Vereinten Nationen und ruft hoffnungsvoll: „Friede, Friede!“ „Aber es ist doch gar kein Friede.“ — Jer. 6:14, Br.
3. Wieso kann gesagt werden, die Religionen der Welt hätten versagt?
3 So seltsam es einigen auch erscheinen mag, erhalten wir die Antwort auf diese bedeutsamen, durch das Atomzeitalter heraufbeschworenen Fragen doch durch die RELIGION. „Das ist kaum zu glauben“, mögen einige sagen, „wenn man bedenkt, wie kläglich die Religion im Kampf um die Einstellung des Kernwaffen-Wettrüstens versagt hat.“ Das stimmt, die weltliche Religion ist uneinig und fruchtlos geworden. Die Christenheit hat Gottes Wort weitgehend den Rücken gekehrt und sich menschlichen, materialistischen Philosophien zugewandt. (Jer. 2:13) Die Uneinigkeit zwischen den vielen Sekten des Katholizismus, des Protestantismus und des sogenannten Heidentums bleibt bestehen, und der Wirrwarr wird immer größer, da immer neue Religionen entstehen. Die Atomwaffenvorräte häufen sich immer mehr, und die Menschen hoffen vergeblich, daß die Führer dieser Religionen etwas dagegen unternehmen. Es ist so, wie Hesekiel prophezeite: „Schrecken kommt; und sie werden Frieden suchen, aber da ist keiner. Verderben auf Verderben wird kommen, und Gerücht auf Gerücht wird entstehen. Und sie werden von Propheten Gesichte suchen; aber das Gesetz wird dem Priester entschwinden, und den Ältesten der Rat.“ — Hes. 7:25, 26.
4. Hat die rote Religion das Rezept für den Frieden?
4 Dennoch stehen wir auf dem Standpunkt, daß die RELIGION die heutigen Probleme lösen kann. Meinen wir damit etwa die rote Religion des Kommunismus? Keinesfalls! Der Kommunismus hat in großen Gebieten die traditionellen Religionen verdrängt und sie durch seinen Staats- und Heldenkult ersetzt. In der Presse veröffentlichte Bilder aus Moskau zeigen, wie die Bevölkerung überlebensgroßen Bildern von Weltraumfahrern (zum Beispiel den sogenannten „himmlischen Zwillingen“, die durch ihren Doppel-Weltraumflug im August 1962 berühmt wurden) stürmisch zujubelte. Das zeigt, wie tief die kommunistische Religion wurzelt. Der Kommunismus hat auch vortreffliche Eigenschaften, wie liebende Güte, Wahrhaftigkeit, Gerechtigkeit und Friedsamkeit, aufgegeben und brüstet sich mit seinen Fortschritten auf dem Gebiet der Kernforschung. (Ps. 85:10, NW) Ein bekannter Journalist sagte über die Lage, in die der Kommunismus noch kommen mag, vor kurzem folgendes: „Obwohl sich die Russen und Chinesen beide zu der weltlichen Religion des Kommunismus bekennen, ist nicht gesagt, daß es eines Tages nicht doch zu einem ernsten Konflikt zwischen ihnen kommen könnte. Denken wir nur an die grausamen Religionskriege der Christenheit! Wir sind, wie wir hoffen, über jene Kriege hinweg; wir brauchen uns aber nicht zu wundern, wenn wir eines Tages etwas Ähnliches im kommunistischen Lager beobachten.“a Ob es noch soweit kommen wird oder nicht, so steht eines doch fest: Die rote Religion hat das Rezept für den Frieden nicht.
5. Was steht den mit der Welt verbundenen Religionen bevor?
5 Wenn die Probleme des Atomzeitalters durch die RELIGION gelöst werden sollen, dann muß es eine Religion sein, die sich von den Tausenden sich widersprechenden Sekten der Christenheit, des Heidentums und des Kommunismus gründlich unterscheidet. Diese mit der Welt verbundenen Religionen bringen der Erde keinen Frieden. Sie werden nach den Prophezeiungen der Bibel mit den Atommächten, mit denen sie befreundet sind, untergehen. Die Prophezeiung im 17. Kapitel der Offenbarung schildert, wie die mit einer Hure verglichene und auf einem „Tier“ (den UN) reitende Religion von den „Hörnern“, die sich aus der von ihr geförderten Organisation erheben, vernichtet wird. Diese radikalen „Hörner“ werden sich zwar über ihren Sieg nicht lange freuen können, denn auch unter ihnen wird Verwirrung entstehen, wenn Gottes Gericht von Harmagedon über sie hereinbricht. (Offb. 16:14, 16; Hagg. 2:21, 22) Dann wehe denen, die ihre selbstgemachten Götter oder den Kriegsgott verehrten und auf ihre interkontinentalen ballistischen Geschosse, Raumraketen und Asteroidbomben vertrauten! — Ps. 20:7.
6. Welche Religion wird Gelingen haben, und was verheißt sie der Menschheit?
6 Die RELIGION, die Gelingen haben wird, gehört nicht zu dieser verurteilten Welt. Sie ist auch nicht neu. Sie ist viel älter als der Kommunismus, Protestantismus, Katholizismus, Islam und die altehrwürdigen Religionen des Ostens. Ja, diese Religion ist die ursprüngliche Religion der Menschheit, und sie verheißt der Menschheit etwas anderes, etwas Besseres als die Vernichtung durch einen Atomkrieg, denn sie beruht auf dem Glauben an Gott den Allmächtigen, der gesagt hat: „Nur noch ein Weilchen, so wird der Gottlose nicht mehr sein, und wenn du dich nach seiner Wohnstätte erkundigst, so ist er nicht mehr da! Aber die Sanftmütigen werden das Land [die Erde, NW] ererben und sich der Fülle des Friedens erfreuen.“ — Ps. 37:10, 11, SB.
7. Was weist uns den einzigen Weg zur Rettung?
7 Der Glaube an den Schöpfer und den Gott der wahren Religion ist für uns, die wir im Atomzeitalter leben, unerläßlich, denn er weist uns den einzigen Weg zur Rettung. „Ohne Glauben aber ist es unmöglich, ihm wohlzugefallen; denn wer Gott naht, muß glauben, daß er ist, und denen, die ihn suchen, ein Belohner ist.“ — Hebr. 11:6.
„GLAUBEN, DASS ER IST“
8, 9. (a) Durch wen hat Gott einen Bericht über sein Vorhaben aufzeichnen lassen? (b) Welcher Prophet wurde als erster zum Schreiben inspiriert, und wieso war er dieser Aufgabe gewachsen?
8 Wer das Atomzeitalter überleben möchte, muß an den wahren Gott glauben. Da Gott diese kritische Zeit voraussah, schuf er eine Grundlage für den Glauben an ihn, indem er einen überzeugenden Bericht über seine Werke und sein Vorhaben niederschreiben ließ. „Vielfach und mannigfaltig hat Gott in vergangenen Zeiten zu den Vätern geredet durch die Propheten.“ (Hebr. 1:1, Alb) Diese Worte Gottes wurden zu unserem Nutzen sehr genau aufgezeichnet, und sie bilden die Heilige Schrift. „Denn alles, was zuvor geschrieben ist, ist zu unserer Belehrung geschrieben, auf daß wir durch das Ausharren und durch die Ermunterung der Schriften die Hoffnung haben.“ — Röm. 15:4.
9 Der erste Prophet, den Gott inspirierte, einen der geschriebenen Berichte abzufassen, die in der Bibel erscheinen, war Moses. Wieso war Moses einer solchen Aufgabe gewachsen? Etwa, weil er „in aller Weisheit der Ägypter“, die damals kulturell sehr hochstanden, unterwiesen worden war? (Apg. 7:22) Diese Erziehung hatte ihm zweifellos gewisse grundlegende Kenntnisse vermittelt, ausschlaggebend war jedoch die gottgefällige Erziehung, die er in seiner frühesten Kindheit bei seiner hebräischen Mutter, Jokebed, genossen hatte. (2. Mose 2:1-10) Als er sich gezwungen sah, zwischen dem angenehmen, luxuriösen Leben am Hofe Pharaos und dem Leben mit dem verfolgten Volk Gottes zu wählen, entschied er sich „durch Glauben“ für den beschwerlicheren Weg. — Hebr. 11:23-28.
10. Was stellte Moses zusammen, und unter wessen Leitung tat er es?
10 Moses glaubte an Gott, und seine Schriften sollten unseren Glauben stärken. Er wurde von Gott inspiriert, die ältesten menschlichen Urkunden zu einem Buch zusammenzustellen, und dieses Buch ist heute als das erste Buch Moses oder die Genesis bekannt. Es enthielt unter anderem „eine Geschichte der Himmel und der Erde“ und „das Buch der Geschichte Adams“, die der erste Mensch niedergeschrieben hatte. (1. Mose 2:4; 5:1, NW) Da Moses „sanftmütiger [war] als alle Menschen auf Erden“, befolgte er die Weisungen der unsichtbaren, wirksamen Kraft Gottes genau und schuf so einen unvergänglichen, zuverlässigen Bericht über Gottes Schöpfungswerke. Moses gehörte zu den Glaubensmännern, die, „vom Heiligen Geiste getrieben, ... von Gott her gesprochen“ haben. — 4. Mose 12:3, SB; 2. Petr. 1:21, Kr.
11. Warum stärkt der Schöpfungsbericht unseren Glauben an Gott?
11 Der Schöpfungsbericht, den Moses zusammenstellte, hielt nun nahezu 3500 Jahre allen Angriffen der Kritik stand. Das stärkt unseren Glauben an Gott, unter dessen Inspiration sein Wort geschrieben wurde. Die Wissenschaft fördert heute immer neue Beweise zutage, die Gottes eigenen Bericht über die Schöpfung bestätigen. Es könnte auch gar nicht anders sein, denn der große Wissenschaftler und der Urheber der Gesetze, die die ganze Schöpfung beherrschen, kann in seinem Schöpfungsbericht keinen Fehler gemacht haben. Die Genauigkeit und die Unveränderlichkeit des Berichts im ersten Buch Mose flößt uns wirklich Glauben ein. — Mal. 3:6.
12. Wie ist 1. Mose 1:1 bestätigt worden?
12 Nach einem anerkannten wissenschaftlichen Grundsatz ist die einfachste Erklärung eines Phänomens gewöhnlich am zuverlässigsten. Wie herrlich einfach und wie unendlich vielsagend sind doch die ersten Worte der Bibel: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde“! (1. Mose 1:1) Gewisse Leute wollen zwar nachweisen, daß das Universum keinen Anfang habe, sondern immer existiert habe, daß der Himmel älter sei als die Erde usw. Die Beobachtungen, die jedoch in jüngster Zeit mit Hilfe des 100-Zoll-Teleskops und der künstlichen Satelliten gemacht wurden, haben die Kritiker gezwungen, zu dem Standpunkt zurückzukehren, den Moses schon vor 3500 Jahren einnahm. Nach den neusten Forschungen der Himmelskunde soll sich das Universum ausdehnen, es soll fünf bis sechs Milliarden Jahre alt sein und sich zufolge einer einmaligen Explosion, die angeblich bei der Schöpfung stattfand, immer noch weiter ausdehnen. Diese erste und erstaunlichste Atomexplosion — sofern es wirklich eine solche Explosion war — diente einem weisen Zweck, nämlich der Entstehung des gewaltigen materiellen Universums mit seiner Ordnung und Gesetzmäßigkeit. Wie unbedeutend sind im Vergleich dazu doch die vernichtenden Explosionen des noch in den Kinderschuhen steckenden „Atomzeitalters“!
13. Welche wissenschaftlichen Entdeckungen scheinen 1. Mose 1:2, 3 zu bestätigen?
13 „Und die Erde war wüst und leer, und Finsternis war über der Tiefe; und der Geist Gottes [Gottes wirksame Kraft, NW] schwebte über den Wassern.“ (1. Mose 1:2) Das war einige Milliarden Jahre nach dem ursprünglichen Schöpfungsakt, von dem Moses berichtet. Atheistische Wissenschaftler bestreiten nicht nur, daß das alles durch Gottes wirksame Kraft geschehen sei, sondern fechten auch die Worte an: „Finsternis war über der Tiefe.“ Wenn aber das Universum nicht durch Gottes wirksame Kraft hervorgebracht wurde, welche wunderbar gelenkte Kraft rief dann die Gesetzmäßigkeit und Zielstrebigkeit im Mineralreich sowie in der ganzen Pflanzen- und Tierwelt hervor? Auch die kritischen Stimmen, die sich gegen die „Finsternis“ erhoben haben, sind zum Schweigen gebracht worden, denn die Beobachtungen mit den Riesenteleskopen haben gezeigt, daß es im Weltraum große Sternsysteme gibt (ähnlich dem unsrigen), sogenannte Dunkelwolken oder „diffuse Nebel“, in denen sich später eine Sonne bilden soll, die dann den benachbarten Himmelskörpern Licht spendet. Das stimmt mit Moses’ Worten überein: „Und Gott sprach: Es werde Licht! und es ward Licht.“ — 1. Mose 1:3.
14, 15. Welche weiteren Einzelheiten über die Schöpfung zeugen von der erhabenen Weisheit des Schöpfers?
14 Auf diese Weise könnten wir den ganzen Bericht über die sechs Schöpfungstage — die, wie die Bibel an anderer Stelle zeigt, Zeiträume von je 7000 Jahren warenb — Vers für Vers betrachten. Die Wissenschaft bestätigt die Bibel heute auch in bezug auf die Reihenfolge, in der das Trockene erschien, die Erde Pflanzen hervorbrachte, die Lichter am Himmel erschienen und die Fische, Vögel und Landtiere sowie die Menschenseelen hervorgebracht wurden. Die fortschreitende wissenschaftliche Forschung sah sich gezwungen, Darwins Theorien aufzugeben und den jahrhundertealten Ausspruch des großen Schöpfers und Wissenschaftlers anzuerkennen, nach dem alles Lebendige „nach seiner Art“ erschaffen wurde und sich nur innerhalb der ihm von Gott gesetzten Grenzen verändern und fortpflanzen kann. (1. Mose 1:11, 12, 21, 24, 25) Die Fortpflanzung geht nicht in Form einer Art von Fließband-Produktion vor sich, sondern gestattet eine wunderbare Abwechslung innerhalb jeder Art.
15 Der Mensch ist die Krone der irdischen Schöpfung und ein Beweis für die wunderbaren Fähigkeiten Gottes, des Schöpfers. Er ist eine höhere Schöpfung als die Tiere. Er erhielt Weisheit von oben, die ihn geistige Werte erkennen läßt, ihm ein ausgeprägtes Sittlichkeitsempfinden verleiht und ihn befähigt, seinen Schöpfer und seinen Nächsten zu lieben. Er wurde auch vorzüglich ausgestattet, um den ihm von Gott erteilten Auftrag zu erfüllen: „Seid fruchtbar und mehret euch und füllet die Erde und machet sie euch untertan; und herrschet über die Fische des Meeres und über das Gevögel des Himmels und über alles Getier, das sich auf der Erde regt!“ (1. Mose 1:26-28) Der Mensch ist für die Erde, nicht für den Mond oder den Weltraum geschaffen worden.
16. Warum kann Gott, der Schöpfer, nicht der Urheber der religiösen Verwirrung in der Welt sein?
16 Die Harmonie und Gesetzmäßigkeit in der Schöpfung zeugt von einem ordnungsliebenden Gott. Viele Menschen beweisen, gestützt auf die Ordnung, die sie in der Schöpfung beobachten, daß es einen Gott gibt. Durch die gleiche Beweisführung könnten sie ebensogut zeigen, daß das Gewirr der unzähligen sich widersprechenden Religionen in der Welt beweist, daß diese Religionen nicht von Gott sind. „Gott ist nicht ein Gott der Unordnung, sondern des Friedens.“ (1. Kor. 14:33) Gott hatte für die Menschen nur eine Religion vorgesehen, eine wirklichkeitsnahe, zweckmäßige Religion, durch die sie alle als Kinder um ihren himmlischen Vater vereint werden sollten. Diese Religion sollte nicht durch mystische Gesänge oder förmliche Handlungen zum Ausdruck kommen, sondern sich darin zeigen, daß die Menschen Gott, dem Schöpfer, dankbar sind, ihn lieben und ihm seinem Willen gemäß dienen. — 1. Joh. 2:17.
17. Wie entstand die falsche Religion, und welche Früchte hat sie hervorgebracht?
17 Der erste Mensch war anfänglich ein gehorsamer Sohn Gottes. Leider gab er aber dann seinen Glauben an Gott bewußt auf, kehrte der wahren Religion den Rücken und begab sich auf einen Weg, der zu Widerspenstigkeit und Auflehnung führte. Das hatte zur Folge, daß die meisten Menschen der falschen Religion zum Opfer fielen und den wahren Gott und seine Religion nicht mehr richtig erkannten. (2. Kor. 4:4) Die vielen Früchte, die die falsche Religion hervorbrachte, können in den Problemen des Atomzeitalters gesehen werden. — Matth. 7:15-20.
18. Worin zeigt sich die große Unkenntnis über Gott, den Schöpfer?
18 Es gibt heute viele, die anerkennen, daß es einen Gott und Schöpfer gibt. Fragt man sie aber nach seinem Namen, so können sie ihn nicht nennen. Sie haben keine klare Vorstellung von Gott. Für die einen ist er identisch mit Jesus Christus. Die Bibel sagt aber, Jesus sei „der treue und wahrhaftige Zeuge, der Anfang der Schöpfung Gottes“. (Offb. 3:14) Andere glauben, der Schöpfer, Jesus und „der Heilige Geist“ bildeten zusammen eine Dreieinigkeit, drei Götter in e i n e m Gott. Für sie war Jesus in Wirklichkeit ein Gottmensch, als er auf der Erde war. Nach der Bibel war er jedoch nur ein Mensch. „Denn Gott ist e i n e r, und e i n e r Mittler zwischen Gott und Menschen, der Mensch Christus Jesus.“ (1. Tim. 2:5) Der „Gottmensch“-Begriff stammt aus dem „Heidentum“. Wir finden ihn besonders bei der römischen Religion, die den Kaiser zu einem verkörperten Gott erhob. Etwas Ähnliches war die Kaiserverehrung der Japaner, die ihren Kaiser bis vor kurzem als „Arahito-Gami“, „Gott in Menschengestalt“, bezeichneten. Im Hinblick auf diese weltweite Unklarheit über den wahren Gott und Schöpfer ist es von größter Bedeutung für den Glauben, daß Gott durch seinen Namen gekennzeichnet wird.
GLAUBEN, WER ER IST
19. Welchen Namen hat Gott, und wie verherrlichte ihn Moses?
19 Außer dem glaubensstärkenden Schöpfungsbericht schrieb Moses auch viel über Gott, den Schöpfer, und seinen scheueinflößenden Namen. Bei einer Gelegenheit stellte ihn Gott in eine Felsenkluft und erklärte ihm, während er vorüberging, seinen Namen. Den Namen „Herr, Herr“? Nein! „Jehova, Jehova“. Dann beschrieb er die vielen Eigenschaften, für die sein Name bürgt. (2. Mose 33:21 bis 34:7) Am Ende einer langen Kette von glaubensstärkenden Erfahrungen konnte Moses zu Recht den Namen Jehovas verherrlichen: „Denn den Namen Jehovas will ich ausrufen: Gebet Majestät unserem Gott! Der Fels: vollkommen ist sein Tun; denn alle seine Wege sind recht. Ein Gott der Treue und sonder Trug, gerecht und gerade ist er!“ — 5. Mose 32:3, 4.
20. Warum ist dieser Name von solch großer Bedeutung?
20 Wie diese inspirierten Worte Moses’ zeigen, hat Gott einen ruhmwürdigen Namen. In der hebräischen Sprache wird er יהוה geschrieben und wurde, wie man annimmt, ungefähr wie die heutige Namensform „Javeh“ ausgesprochen (wobei das „V“ wie ein englisches „W“, also als kurzes „Ua“ ausgesprochen wurde). Die bekannteste deutsche Ausspracheform ist Jehova, die spanische Jehová, die japanische Ehoba. Obwohl der Name in jeder Sprache wieder etwas anders ausgesprochen wird, kann man ihn doch in allen Sprachen leicht als den Namen erkennen, der den Herrn des Universums und Gott der ganzen Schöpfung von allen niedrigeren Herren und Göttern, die uns aus der biblischen und aus der Weltgeschichte bekannt sind, unterscheidet. Der Name hat eine ganz besondere Bedeutung: „Ich werde mich als das erweisen, als was ich mich erweisen werde.“ (2. Mose 3:14, NW) Jehova gab uns ein Beispiel dafür, wie er seinen Namen rechtfertigen wird, als er Israel als ein Volk für seinen Namen aus Ägypten befreite, indem er dieses Land mit verheerenden Plagen schlug und schließlich die Elite seiner Streitkräfte im Roten Meer vernichtete. Nicht umsonst lesen wir: „Das Volk fürchtete Jehova, und sie glaubten an Jehova und an Mose, seinen Knecht.“ — 2. Mose 14:28-31; Apg. 15:14.
21. Wie beweist man heute in vielen religiösen Kreisen, daß man diesen Namen mißachtet?
21 Heute lehnt man Jehova, den Schöpfer und den Gott der Bibel jedoch in vielen Religionen ab, besonders in der Christenheit, die doch vorgibt, an die Bibel zu glauben. Man behauptet zwar, an Gott zu glauben, aber Jehova will man nicht als Gott anerkennen. Man stimmt mit dem überein, was Moses über die Schöpfung geschrieben hat, aber nicht mit dem, was er über Gott geschrieben hat. Man zieht es vor, einen geheimnisvollen dreieinigen Gott, einen „im Fleische gekommenen Gott“ oder einen namenlosen „Herrn“ anzubeten. Man hat gegen den Namen „Jehova“ eine solche Abneigung, daß man ihn in modernen Bibelübersetzungen sogar weggelassen hat. Man hat ihn durch „Herr“ oder „Gott“ ersetzt. Diese Bezeichnungen sind jedoch keine Übersetzung des Namens „Jehova“. Sie sind vielmehr eine Auslegung, ja ein offensichtlicher Verstoß gegen das von Jehova durch Moses erlassene Gebot, nichts vom Worte Gottes davon zu tun. — 5. Mose 4:2.
22. Aus welchem Grund hat ein englisches Übersetzungskomitee den Namen Gottes angeblich nicht in seine Übersetzung aufgenommen, und ist dieser Grund stichhaltig?
22 Die zehnköpfige Kommission, die von dem gemeinsamen Ausschuß der Kirchen Großbritanniens gewählt wurde, gab durch ihren Leiter, Professor Godfrey R. Driver, zum Beispiel bekannt, daß der Name „Jehova“ in ihrer neuen Übersetzung des Alten Testaments der Bibel nicht erscheinen werde. Warum nicht? Weil, wie Professor Driver sagte, „das Wort ‚Jehova‘ ein aus dem Jahre 1502 stammender Solözismus“ sei.c Wenn die Namenform „Jehova“ tatsächlich ein „Solözismus“ (nach dem englischen Wörterbuch von Webster „eine Verfälschung des Ursprünglichen oder eine Abweichung davon“) ist, wären dann die Übersetzer nicht ehrlicher, wenn sie den Namen in seiner ursprünglichen Form wiedergäbe? Die deutsche Namensform „Jehova“ und die entsprechenden Formen in anderen Sprachen sind durch ihren langen Gebrauch anerkannt worden. Ist es nicht lächerlich, nun auf einmal zu sagen, der Name sollte nicht mehr gebraucht werden, da er eine falsche Aussprache des Gottesnamens darstelle? Dasselbe wäre dann auch von dem Namen „Jesus“ zu sagen, auch diesen Namen dürfte man dann nicht mehr gebrauchen, denn „Jesus“ ist ein Solözismus, der auf eine dem hebräischen „Jehoschua“ entsprechende griechische Namensform zurückgeht. Aus dem gleichen Grund müßte man dann auch viele andere Namen, deren ursprüngliche Ausspracheform durch die Übersetzung nicht erhalten blieb, durch die Fürwörter „er“ oder „sie“ oder durch andere die Identität verwischende Fürwörter oder Gattungsnamen ersetzen. Schließlich brachten diese Übersetzer aus lauter Furcht, einen Namen verkehrt wiederzugeben, eine Bibel ohne Namen heraus!
23. Was ist in Wirklichkeit die Ursache für die Mißachtung des Namens Gottes?
23 Warum diese allgemeine Tendenz, den Namen Gottes zu verheimlichen? Die Hauptursache liegt darin, daß die großen Religionssysteme der Christenheit nicht mehr auf Jehova, den Gott und Schöpfer, vertrauen. Sie setzen ihre Hoffnungen auf eine Weiterexistenz der Menschheit auf die Nationen des Westens und ihre Kernwaffen. Sie haben die „Religion ihrer Wahl“ angenommen, um sich vor Jehova, dem Gott der Bibel, nicht verantworten zu müssen. Dadurch haben sie sich auf die Seite des rebellischen Gottes und des Urhebers der vielen Sektenreligionen in der Welt gestellt, der von Jehovas Hauptzeugen, Christus Jesus, als „der Vater der Lüge“ bezeichnet wurde. (Joh. 8:44) Sie verdienen daher nicht den Segen, den Moses der christlichen Nation des geistigen Israel prophetisch verlieh, als er sagte: „Glückselig bist du, Israel! wer ist wie du, ein Volk, gerettet durch Jehova, den Schild deiner Hilfe, und der das Schwert deiner Hoheit ist?“ — 5. Mose 33:29.
24. Warum ist „das Israel Gottes“ glücklich zu nennen?
24 Das heutige „Israel Gottes“, bestehend aus den christlichen Zeugen Jehovas, ist in der Tat ein glückliches Volk. Es ist „gerettet durch Jehova“ und hofft zuversichtlich, daß sein Gott durch sein „Schwert der Hoheit“ alle Probleme des Atomzeitalters lösen wird, wenn er in der Schlacht von Harmagedon die kriegerischen Nationen und ihre teuflischen Zerstörungswerkzeuge vernichtet. In dieser Gewißheit stimmen sie in das Siegeslied ein, das Moses einst sang, als Jehova den wunderbaren Sieg am Roten Meer errungen hatte. „Meine Stärke und mein Gesang ist Jah, denn er ist mir zur Rettung geworden; dieser ist mein Gott, und ich will ihn verherrlichen, meines Vaters Gott, und ich will ihn erheben. Wer ist dir gleich unter den Göttern, Jehova! wer ist dir gleich, herrlich in Heiligkeit, furchtbar an Ruhm, Wunder tuend! Jehova wird König sein immer und ewiglich!“ — 2. Mose 15:2, 11, 18.
25. Welchen Inhalt hat das „Lied Moses“ und „des Lammes“?
25 Ja, Jehova wird ewig König sein. Im Jahre 1914 richtete er sein himmlisches Königreich auf und setzte seinen Sohn Christus Jesus, das Lamm Gottes, zu dessen König ein. Die Nachfolger Christi, von denen viele aus dem Tode auferweckt wurden, um an seiner Königreichsherrlichkeit teilzuhaben, singen nun „das Lied Moses’, des Knechtes Gottes, und das Lied des Lammes“, und sagen: „Groß und wunderbar sind deine Werke, Herr, Gott, Allmächtiger! gerecht und wahrhaftig deine Wege, o König der Nationen! Wer sollte nicht [dich], Herr [Jehova, NW], fürchten und deinen Namen verherrlichen? denn du allein bist heilig; denn alle Nationen werden kommen und vor dir anbeten, denn deine gerechten Taten sind offenbar geworden.“ — Offb. 15:3, 4.
26. Was glauben Menschen guten Willens heute?
26 Heute nehmen auch Menschen guten Willens aus allen Nationen die wahre Religion, die Anbetung Jehovas, an und legen von Jehovas gerechten Taten unermüdlich Zeugnis ab. Auch sie glauben, durch das Opfer des Lammes Gottes ewiges Leben zu erlangen. Sie gehen einem glücklichen, reich gesegneten Leben auf der Erde entgegen, einem Leben, in dem sie Gottes Mitarbeiter sein und unseren Planeten, seinem Willen entsprechend, in einen herrlichen Gartenpark umwandeln werden. Die wahre Religion, das heißt die Anbetung und der Dienst Jehovas, bringt den Harmagedon-Überlebenden, ihren Kindern und Kindeskindern somit endlose Wonne und Freude. Auch ihren Vätern und Vorvätern sowie allen anderen Menschen, die in den vergangenen Jahrtausenden in das allgemeine Grab der Menschheit gesunken sind, von Jehova aber durch eine Auferstehung wieder ins Leben zurückgerufen werden, wird sie Wonne und Freude bringen. (Joh. 5:28, 29) Alle Menschen, die die einzige wahre Religion, die es heute gibt, annehmen, werden zum Ruhme des erhabensten Namens — des Namens JEHOVA — ewig leben. — 2. Mose 3:15.
[Fußnoten]
a Walter Lippmann, New York Herald Tribune vom 10. April 1962.
b Näheres, siehe „Gott bleibt wahrhaftig“, Seiten 189—191.
c Nach einer AP-Meldung aus London vom 19. August 1962.
[Bilder auf Seite 588]
Die Wissenschaft stimmt heute mit dem biblischen Schöpfungsbericht überein.