Die Alternative
DIE meisten Leute geben zu, daß es vielen so ergeht wie dieser Frau. Aber sie weisen darauf hin, daß es auch zahlreiche Problemehen gibt, die Kummer und Sorgen verursachen.
Das ist sicherlich wahr. Ein Beweis dafür sind die steigenden Scheidungsziffern überall in der Welt.
Bedeutet das, daß eine Ehe ohne Trauschein größere Chancen hat, glücklich zu werden?
Was ist stärker?
Es wird behauptet, daß eine freiwillige Partnerschaft stärker sei als eine Partnerschaft, bei der man gebunden sei. Aber welche von beiden ist wirklich stärker: die Partnerschaft ohne Bindung, die einem die Möglichkeit läßt, sich zu trennen, sobald etwas auftaucht, mit dem man sich nicht auseinandersetzen möchte, oder die Partnerschaft, die die Bereitschaft voraussetzt, Freud und Leid miteinander zu teilen, und die so lange dauert, „bis der Tod uns scheidet“?
Auch bei einer Ehe ohne Trauschein stellen sich die typischen Eheprobleme ein. Zum Beispiel muß man entscheiden, wo man wohnen möchte, wieviel Freiheit jeder beanspruchen darf, welche Art der Sexualbeziehungen man pflegen soll und ob man Kinder haben möchte oder nicht. Alle diese Fragen stellen sich sowohl Verheirateten als auch ehelos zusammenlebenden Paaren.
Aber ohne den vertraglich geregelten Ehebund entstehen noch andere Probleme. Zum Beispiel: Welche großen Anschaffungen soll man machen und mit wessen Geld? Wer darf wissen, daß man nicht verheiratet ist, und wer nicht? Welche Freunde kann man zu sich einladen, und wie soll man sich vorstellen? Wie soll man der eigenen Familie und den Verwandten gegenübertreten? Das sind nur einige wenige der Probleme, die ein Paar zu lösen hat, das ohne Trauschein zusammenlebt.
Der Wert der Bindung
Ein 28jähriger Lehrer, der nach einiger Zeit die Frau heiratete, mit der er zusammengelebt hatte, sagte: „Nach ein paar Jahren bekam ich das Gefühl, in einer Leere zu leben. Unser eheloses Zusammenleben ermöglichte kein Planen für die Zukunft. ... Wir konnten nicht entscheiden, ob wir ein Haus kaufen wollten oder nicht, ob wir unser Geld für aufwendige Urlaubsreisen ausgeben oder für Kinder sparen sollten. Wir haben zwar jetzt nicht mehr die Freiheit, unsere Sachen zu packen und zu gehen, dafür können wir aber Pläne schmieden.“
Eine 34jährige Frau schrieb: „Vielleicht bin ich altmodisch, aber verheiratet zu sein gibt mir das Gefühl der Geborgenheit. Da so viele meiner Partnerschaften damit endeten, daß der Mann plötzlich auf und davon ging, raubte mir die Angst, J. würde das auch tun, die Kraft zur Arbeit. Ich fühle mich jetzt wohl, da wir beide vor Zeugen versprochen haben, einander treu zu bleiben.“
Der vertraglich geregelte Ehebund schützt die Verheirateten nicht vor Problemen. Aber er trägt dazu bei, daß sich die Eheleute mehr bemühen, ihre Probleme zu lösen und die Flinte nicht so schnell ins Korn zu werfen. Zum Beispiel erzählte ein Mann, seine Freundin und er hätten sich früher immer gestritten, doch seit sie verheiratet seien, gäben sie sich alle Mühe, es nicht mehr zu tun. „Wir strengen uns beide an. Wir sind gebunden, und deshalb hat es keinen Sinn zu streiten. Früher haben wir jeweils damit gedroht, einfach auf und davon zu gehen. Doch das tun wir jetzt auch nicht mehr.“
Dr. Nancy Clatworthy von der Staatsuniversität von Ohio (USA) hat festgestellt, daß Paare, die vor der Eheschließung nicht zusammengelebt hatten, „eine etwas glücklichere und bessere Ehe führen als andere. Auch gibt es unter ihnen weniger Scheidungen.“ Eine in Australien an 211 Paaren durchgeführte Studie ergab, daß „Paare, die ohne Trauschein zusammenleben, ... weit häufiger von Trennung sprechen als Verheiratete“. In dem Bericht wurde auch erwähnt, daß Paare, die in freier Gemeinschaft zusammenleben, „weniger Zuneigung und Liebe zueinander haben und es mit der Treue weniger genau nehmen als Verheiratete“.
Kinder
In welcher Gemeinschaft gedeihen Kinder geistig und körperlich am besten? Zweifellos in einer stabilen, vollen Elternfamilie, in der sie geliebt, unterstützt und angeleitet werden.
Viele, die ohne Trauschein zusammenleben, haben sich versprochen, sofort zu heiraten, sollte ein Kind unterwegs sein. Ist aber eine „Pillenpanne“ eine gute Grundlage für eine Ehe? Leider kommt es auch sehr oft vor, daß der Mann sich weigert zu heiraten, obschon sich ein Kind angemeldet hat. Ist es ein Beweis von Reife, wenn man seinen Kindern den Makel einer unehelichen Geburt anheftet?
Man hat jedoch festgestellt, daß Kinder, die wissen, daß sie aus einer wilden Ehe stammen, sowie Kinder, deren Eltern geschieden sind, meist zu mißtrauischen Menschen heranwachsen. Es fällt ihnen schwer, eine dauerhafte Zweierbeziehung herzustellen, und sie mögen eine zynische Ansicht über den Wert der Liebe haben.
Ein liebevoller Vater und eine liebevolle Mutter spielen für die Entwicklung des Kindes zu einem charakterfesten Menschen eine sehr wichtige Rolle. Der englische Kinderpsychiater Arthur Graham sagte: „Wir haben herausgefunden, daß ein Kind nirgendwo besser großgezogen werden kann als in einer Familie, und wir sollten alle unsere Kräfte darauf konzentrieren, Eltern darin zu unterstützen, ihre Aufgabe gut zu lösen.“
Alles deutet auf eines hin: Je stärker die Bindung, desto besser sind die Beziehungen der Beteiligten zueinander. Warum ist das so?
Der gewichtige Grund
Es gibt einen gewichtigen Grund, warum die Ehe mit Trauschein eine bessere Einrichtung für alle Beteiligten ist und warum, wie Dr. Graham sagte, „ein Kind nirgendwo besser großgezogen werden kann als in einer Familie“. Das hängt damit zusammen, wie wir geschaffen sind.
Geist und Emotionen des Menschen sind offensichtlich äußerst kompliziert. Wer kann daher sagen, in welcher Form des Zusammenlebens von Mann und Frau sowie Kindern sie am besten funktionieren?
Müßte nicht der Schöpfer, der Mann und Frau ins Dasein gebracht und sie mit Fortpflanzungsorganen ausgestattet hat, es wissen? Sicherlich weiß er am besten, warum er die beiden Geschlechter schuf und welche Form des Zusammenlebens die günstigste ist.
Wenn in der Bibel gesagt wird, daß Gott sie „männlich und weiblich erschuf“, können wir sicher sein, daß er damit einen bestimmten Zweck verfolgte (1. Mose 1:27). Der eine Zweck bestand darin, daß sie Gefährten sein sollten, und der andere, daß sie Nachkommen hervorbringen sollten, denn von der Frau wird gesagt, sie sei das „Gegenstück“ des Mannes (1. Mose 2:18). Sollten die ersten beiden Menschen eine Art Probeehe führen? Nein, denn im Worte Gottes, des Schöpfers, heißt es: „Darum wird ein Mann seinen Vater und seine Mutter verlassen, und er soll fest zu seiner Frau halten, und sie sollen e i n Fleisch werden“ (1. Mose 2:24). Eine solch stabile Ehegemeinschaft würde das beste Milieu für das Großziehen von Kindern sein (1. Mose 1:28; Eph. 6:4).
Ja, Gott erschuf zwei Geschlechter und wollte, daß Mann und Frau eine ehrbare Ehe schlossen und zusammenhielten und Kinder haben würden. Jesus Christus sagte: ‘Jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch’ (Matth. 19:9). Ferner lesen wir in der Bibel: „Das ist, was Gott will ..., daß ihr euch der Hurerei enthaltet“ (1. Thess. 4:3).
Ein Paar, das ohne Trauschein zusammenlebt, begeht somit Hurerei. Gott kann eine solch ungesetzliche Lebensgemeinschaft nicht segnen, auch können die Beteiligten, wenn sie das Rechte zu tun wünschen, dabei kein gutes Gewissen haben (1. Kor. 6:9, 10; Offb. 21:8; 22:15).
Der eine oder andere mag denken, durch Gottes Moralgesetze würden ihm bestimmte Lebensgenüsse vorenthalten. Doch dem ist nicht so. Gott gab die Gesetze nicht, um den Menschen ein gewisses Glück vorzuenthalten, vielmehr gab er sie in ihrem eigenen Interesse. Die gewaltige Zunahme an Geschlechtskrankheiten, unerwünschten Schwangerschaften, Abtreibungen sowie an Kummer und Sorgen, weil man absichtlich Gottes Sittengesetze mißachtet, zeigt, daß es für den Menschen zum Schaden ist, wenn er sich über die Gesetze Gottes hinwegsetzt.
Aber wenn die Ehe eine göttliche Einrichtung ist, warum gibt es dann so viele unglückliche Ehen? Was sind die Voraussetzungen für eine glückliche Ehe?
[Herausgestellter Text auf Seite 6]
Man hat festgestellt, daß Kinder, die wissen, daß sie aus einer wilden Ehe stammen, meist zu mißtrauischen Menschen heranwachsen.
[Herausgestellter Text auf Seite 7]
Alles deutet auf eines hin: Je stärker die Bindung, desto besser werden die Beziehungen der Beteiligten zueinander sein.
[Herausgestellter Text auf Seite 7]
Jesus Christus sagte: ‘Jeder, der seine Frau durch Scheidung entläßt, ausgenommen aufgrund von Hurerei, und eine andere heiratet, begeht Ehebruch.’