Freude finden, die zu ewigem Leben führt
1. (a) Bietet das Verwaltungssystem der gegenwärtigen Welt eine Hoffnung auf Leben? (b) Was zeigt die Bibel bezüglich des gegenwärtigen Systems?
IST ewiges Leben auf Erden möglich? Wenn wir die heutige Lage der Dinge auf Erden betrachten, könnte man den Gedanken an die Möglichkeit der endgültigen Ausrottung des Menschengeschlechts entschuldigen. Während die Führer der Welt von einem Land zum anderen reisen und von „Frieden“ sprechen, rollen aus ihren Waffenarsenalen immer mehr entsetzliche Geheimwaffen heraus. Man ist in das Netz dieses lieblosen Atomzeitalters verstrickt, und ein jeder ist bemüht, die anderen in der Herstellung tödlicher Waffen zu übertreffen. Alle, die Leben und Freude lieben, müssen folgern, daß das Verwaltungssystem der gegenwärtigen Welt korrupt ist und Tod mit sich bringt. Die Bibel zeigt, daß es Satans System der Dinge ist und von dem beherrscht wird, „der das Mittel hat, den Tod zu verursachen“, nämlich dem Teufel. (Heb. 2:14, NW) Dieses Weltsystem befindet sich in seiner Zeit des Gerichts und soll durch die Hände Gottes, Jehovas, bald den Vollzug dieses Gerichts, nämlich „plötzliche Vernichtung“ erleiden. — 1. Thess. 5:2, 3, NW.
2. Welche Einladung läßt Jehova an Menschen ergehen, die das Leben lieben, und weshalb können sie sich freuen?
2 Wird ewiges Leben auf dieser Erde möglich sein, wenn einmal Satans todbringendes Verwaltungssystem ein Ding der Vergangenheit ist? Die Bibel antwortet darauf mit Ja! Überdies zeigt sie, daß ein neues Verwaltungssystem, das zum Leben gereichen wird, allen Menschen, die Gerechtigkeit lieben, unbeschreibliche Segnungen bringen wird. Über diese neue Verwaltung sagt der ewige Gott, Jehova, selbst: „Denn siehe, ich schaffe einen neuen Himmel und eine neue Erde; und der früheren wird man nicht mehr gedenken, und sie werden nicht mehr in den Sinn kommen. Sondern freuet euch und frohlocket für und für über das, was ich schaffe. Denn siehe, ich wandle Jerusalem in Frohlocken um und sein Volk in Freude. Und ich werde über Jerusalem frohlocken und über mein Volk mich freuen; und die Stimme des Weinens und die Stimme des Wehgeschreis wird nicht mehr darin gehört werden.“ — Jes. 65:17-19.
3. Worin bestehen die „neuen Himmel“ und die „neue Erde“, und wann werden sie ein Anlaß zur Freude?
3 Die Vorbildstadt Jerusalem des alten Palästina ist schon seit langem nicht mehr „die Freude der ganzen Erde“, und bestimmt hat Jehova keine Freude an diesem durch Streit zerrissenen Jerusalem. Aber Jehova hat unendliche Freude an dem „neuen Jerusalem“, an seinem Verwaltungssystem der „neuen Himmel“ einer friedvollen neuen Welt, durch das er unter dem „Königreich des Sohnes seiner Liebe“ „alle Dinge“ wieder zusammenbringt, „die Dinge in den Himmeln und die Dinge auf Erden“. (Kol. 1:13; Eph. 1:7-10, NW) Unter diesem Königreich der Himmel hat Jehova nun eine Organisation der „neuen Erde“, die Neue-Welt-Gesellschaft seiner Zeugen, geschaffen, zu der gerechtigkeitsliebende Menschen „aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Sprachen“ gehören. (Off. 7:9, NW) Seit 1914 ist diese wunderbare Schöpfung Gottes in den Himmeln und seit 1919 auf der Erde für alle, die innerhalb ihrer Grenzen wohnen, eine Quelle der Freude und der Erquickung gewesen.
4. Welchen Segen verordnet Jehova, und wie wird er ihn austeilen?
4 Die dämonischen „Himmel“ Satans und seine durch korrupte Politiker und habsüchtige Diktatoren ausgeübte irdische Herrschaft werden im „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, bald in die Vergessenheit sinken. (Off. 16:14-16; 19:11-21, NW) Dann wird das „neue Jerusalem“ der „Himmel“ Gottes in dem Sinne auf die Erde herabkommen, daß es gehorsame Menschen mit unzähligen Segnungen überschütten wird. Welche frohen Beziehungen werden zwischen Gott und dem Menschen in der neuen Welt bestehen! Denn wir lesen: „Siehe! das Zelt Gottes bei den Menschen, und er wird bei ihnen wohnen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen, und der Tod wird nicht mehr sein.“ (Off. 21:1-5, NW) Ewiglich sollen Gottes Kinder nicht mehr sterben! Diesen Segen hat Jehova durch das Verwaltungssystem seiner „neuen Himmel“ verordnet, ja „Leben bis in Ewigkeit“. — Ps. 133:3.
5. (a) Wo finden Jehovas Zeugen heute Freude? (b) In welchem Gegensatz steht ihr Zustand zu demjenigen der Sektenreligionen?
5 Durch diese großartigen Wahrheiten der Bibel gestärkt, geben die vereinten Anbeter Jehovas bis zu den Enden der Erde freudig Zeugnis und trösten Millionen Menschen mit der Hoffnung auf Leben in Gottes neuer Welt. Und wie glücklich sind sie doch, während sie Gottes Botschaft anderen überbringen! In welch auffallendem Gegensatz steht ihre geistige Wohlfahrt zu dem geistigen Hunger, der in den Sektenreligionen der heutigen Welt herrscht! Es ist gerade so, wie der Herr Jehova es vorausgesagt hat: „Siehe! Meine Diener werden sich freuen, ihr selbst aber werdet beschämt werden. Siehe! Meine Diener werden zufolge des guten Herzenszustandes jubeln, ihr selbst aber werdet vor Herzeleid schreien, und ihr werdet zufolge gebrochenen Geistes heulen.“ (Jes. 65:13, 14 NW) Wie bewahrheitet sich dies doch heute an der Weltreligion! Sie findet unter ihren vielen Sekten keine Freude und weigert sich, sich unter die vereinende Herrschaft des „glücklichen Gottes“ und höchsten Souveräns des Universums, Jehovas, zu stellen. Sie verwirft die ursprüngliche Religion des ewigen Gottes. — 1. Tim. 1:11, 17, NW.
DIE VIELEN SEKTEN PRÜFEN
6. (a) Welches Studium ist nun von Interesse? (b) Von welchem Standpunkt aus sollten die Religionen der Welt geprüft werden?
6 Beanspruchen aber nicht einige der Sektenreligionen, die ursprüngliche Religion zu besitzen? Weisen sie nicht verächtlich auf Jehovas Zeugen und sagen: „Ihr bringt eine neue Religion“? Es ist daher interessant, ihre Behauptungen im Lichte der Geschichte und der biblischen Wahrheit zu untersuchen. Von Anfang an tritt eines klar hervor: die ursprüngliche Religion kann keine Sektenreligion sein. Sie kann nicht die Religion einer einzigen Familie, einer einzigen Gemeinde, eines einzigen Stammes oder auch nur einer einzigen Nation sein. Ein Gottesmann äußerte vor 1900 Jahren eine Grundwahrheit richtig, wenn er sagte: „Mit Sicherheit erkenne ich, daß Gott nicht parteiisch ist, sondern daß ihm der Mensch aus jeder Nation, der ihn fürchtet und Gerechtigkeit übt, annehmbar ist.“ (Apg. 10:34, 35, NW) Um die ursprüngliche Religion zu erkennen, muß sich der Mensch aus seiner örtlichen Umgebung herausheben, muß die stolzen Traditionen, die die Menschheit spalten, aufgeben und den einen Gott und Vater suchen, der „durch e i n e n Menschen jede Nation ins Dasein“ brachte, „damit sie auf der ganzen Erdoberfläche wohne“. (Apg. 17:26, 27, NW) Prüfe jetzt mit einem solch umfassenderen Blick die Religionssysteme der Welt!
7. (a) Kann der Protestantismus Anspruch erheben, die ursprüngliche Religion zu sein? (b) Kann es der Katholizismus? (c) Können es die orientalischen Religionen?
7 Da ist zuerst das protestantische System. Es begann mit neuen Sekten oder Absplitterungen vom Katholizismus. Der Grund für Spaltungen war manchmal politischer Art, oder es ging um eine Ehe oder um andere weltliche Interessen, und so hat der Protestantismus immer noch viel von der Lehre des Katholizismus beibehalten. Obwohl er nur etwas mehr als vierhundert Jahre alt ist, hat sich der Protestantismus nun selbst wieder in über zweihundert einander widersprechende Sekten gespalten, und mehrere der führenden Sekten haben sich, z. B. in den Vereinigten Staaten, wegen Streitfragen hinsichtlich der Lehre oder der Organisation in bis zu zwanzig oder noch mehr Gruppen gespalten. Der ewige Gott, Jehova, könnte nicht der Urheber einer solchen Verwirrung sein! Was ist denn vom katholischen System zu sagen? Der Katholizismus rühmt sich seines höheren Alters. Doch zeigt die Geschichte, daß die römisch-katholische Sekte in der Tat nicht weiter als bis ins Jahr 312 n. Chr. zurückreicht, als Kaiser Konstantin sie als die offizielle Religion des Römischen Reiches anerkannte, in der er selbst der Pontifex Maximus oder erste Papst wurde. So begann der römische Katholizismus als Staatsreligion. Er ist nur e i n e der vielen einander widersprechenden katholischen Sekten, die griechisch-orthodoxe, die koptische, die armenisch-katholische und andere eingeschlossen. Überdies sind die katholischen Sekten jung im Vergleich zu den orientalischen Systemen eines Konfuzius, Brahmas und Buddhas, die alle mindestens achthundert Jahre vor dem Katholizismus entstanden. Lehren denn die orientalischen Systeme die ursprüngliche Religion? Eine Prüfung zeigt, daß diese Religionen ein verwirrendes Pantheon der Götter besitzen und daß auch sie in viele Sekten zersplittert sind. Der Buddhismus von Ceylon, Burma und Thailand unterscheidet sich von dem Buddhismus von China. Dieser wiederum ist ganz anders als der Buddhismus Japans, der eine lange Geschichte der Teilung in einander bekämpfende Sekten hat, deren Zahl in der geistigen Leere, die dem zweiten Weltkrieg folgte, bis auf mindestens 165 anwuchs.a
8. (a) Führe einige Gründe an für die Verwirrung, die das Sektentum angerichtet hat. (b) Auf welchen gemeinsamen Ursprung können Sektenreligionen zurückgeführt werden?
8 Warum bietet diese Welt ein so trauriges Bild von einer Menge religiöser Sekten und einer Menge von Göttern? Ein Grund besteht darin, daß die Weltreligion keine feste Grundlage der Wahrheit hat. Sie hat nicht die solide Basis, wie sie das wahre Christentum in der Bibel, dem inspirierten geschriebenen Worte, besitzt. Oft ist ihre Grundlage der Treibsand des Aberglaubens oder der Philosophien der Weltweisen, die das Wort des wahren Gottes außer acht lassen. Außerdem zeigen die Bibel und die Weltgeschichte sowie die Ähnlichkeit in Form und Lehre, daß alle Systeme der Weltreligion von heute einen gemeinsamen Vorfahren haben, der diese Spaltung ausbrütete. Ob es nun der junge Protestantismus, der Katholizismus mittleren Alters oder die grauköpfige Religion des Orients sei — sie alle können auf die „Mysterien“ des alten Babylon zurückgeführt werden, der Stadt, die von Nimrod vor mehr als 4000 Jahren, kurz nach der Sintflut der Tage Noahs, gegründet wurde. Zweifelst du daran, daß Babylon der Ursprung der heutigen Sektenreligion ist? Dann betrachte das folgende Beispiel:
9. Wie weit verbreitet ist die Dreieinigkeitslehre, und weshalb?
9 Die „Mysterien“ Babylons kündeten die Einheit des „Einzigen Gottes“, der aus drei Personen bestand, und diese Einheit in der Dreieinigkeit wurde durch ein gleichseitiges Dreieck dargestellt.b Allerdings ist eine solche Lehre über die Gottheit mysteriös und verwirrend, und es ist traurig, festzustellen, daß sich diese babylonische Verwirrung über die ganze Erde ausgebreitet hat. Die alten Ägypter nahmen die gleiche Lehre an, und wieder wurde ein Dreieck als Symbol der „Dreigestalt-Gottheit“c benutzt. Bis auf diesen Tag verehrt der Hinduismus den dreieinigen Gott Trimurti, dessen Bild mit drei Gesichtern sich in der Grottenstadt Elefanta in Indien befindet, und es wird ein Fluch ausgesprochen über alle, die einen Unterschied machen zwischen Brahma, Wischnu und Schiwa, den drei in diesem Bilde dargestellten Göttern.d Der japanische Buddhismus kennt ein Dreieinigkeitsbild, San-Po-Kojin, das einen erzürnten Gott mit drei Köpfen und sechs Armen darstellt, der die „drei Schätze“ des abstrakten, dreieinigen Buddhas Bu-Po-So bewacht.e Eine „Heilige Dreieinigkeit“, bestehend aus drei Göttern in einem Gott, wird auch von den meisten katholischen und protestantischen Sekten verehrt, und diese ist erst auf dem Konzil von Nizäa im Jahre 325 n. Chr. zu einer katholischen Lehre gemacht worden. Obwohl die „Heilige Dreifaltigkeit“ in der Bibel nirgends erwähnt wird, bezeichnet sie The Catholic Encyclopedia (Die katholische Enzyklopädie) als „die Zentrallehre der christlichen Religion“. Zur Stütze der Dreifaltigkeitslehre hat die katholische Kirche ebenfalls Bilder mit drei Köpfen an einem Leibe benutzt, zum Beispiel im Mönchskloster der Trinitarier in Madrid, Spanien.f
10. Was sagt ein berühmter Wortführer des Katholizismus über den Ursprung der Lehren und Bräuche seiner Religion?
10 Die Dreieinigkeit ist jedoch nur e i n Beispiel von vielen Lehren und Bräuchen, die man in der Christenheit und in den orientalischen Religionen findet und die ihren Ursprung in den „Mysterien“ Babylons haben. Kardinal Newman, ein Wortführer der katholischen Religion, stützt diese Ansicht in seinem Essay on the Development of Christian Doctrine (Abhandlung über die Entwicklung der christlichen Lehre) wie folgt: „Die Benutzung von Tempeln und ihre Weihung für besondere Heilige, ihr Schmücken bei gewissen Anlässen mit Baumzweigen, der Weihrauch, die Lampen und die Kerzen … die kirchlichen Feiertage und heiligen Zeiten, die Benutzung von Kalendern, die Prozessionen, die Segnungen der Felder, die Priesterkleider … später die Bilder, vielleicht auch der Geistlichengesang …: all dies ist heidnischen Ursprungs und ist durch seine Aufnahme in die Kirche geheiligt.“ Auf der Liste des Kardinals könnte auch der Rosenkranz, die wiederholten Gebete, der Heiligenschein erwähnt werden, ja in der Tat sind die Orientalen, die den Westen besuchen, oder die Leute aus dem Westen, die den Orient besuchen, stets überrascht über die Ähnlichkeit der beiden Religionssysteme. Alles kommt vom alten Babylon her!
11. In welchen Beziehungen gleicht der Kommunismus der babylonischen Religion?
11 Einige Materialisten mögen nun sagen: „Doch seht, der Kommunismus, das ist ein System, das auf die Religion verzichtet!“ Kann aber wirklich gesagt werden, daß die Kommunisten gottlos seien? Haben sie nicht den Kult der Heldenverehrung angenommen, indem Marx und Lenin wie „Götter“ verehrt werden? Im Jahre 1950 wurde im Satellitenstaat Albanien vom Volksparlament sogar dafür gestimmt, daß man der „Gottheit Jossif Wissarionowitsch Stalin“ eine Statue errichte. Werden in Rotchina heilige Tage nicht mit hochragenden Bildern von Mao Tse-tung und anderen kommunistischen Idolen gefeiert? Das ist der gleiche Kult, der die Gründung Babylons kennzeichnete, als der militaristische Nimrod, der sich „als ein mächtiger Jäger im Widerstand gegen Jehova“ offenbarte, in Babylon als „Gott“ und Diktator gepriesen wurde. (1. Mose 10:9, NW) Gleicherweise redet der moderne Kommunismus als der „König des Nordens“ der biblischen Prophezeiungen „Erstaunliches“ gegen den „Gott der Götter“ und ehrt den „Gott der Festungen“, indem er eine entsetzliche Front nuklearer Waffen aufstellt. (Dan. 11:36, 38) Der Geist des stolzen Babylon lebt in der nicht so gottlosen „roten“ Religion des Kommunismus weiter.
12. (a) Warum kann die Religion Babylons als eine Religion der Toten bezeichnet werden? (b) Welchen Urteilsspruch, welche Warnung macht der Himmel, sie betreffend?
12 Bedeutet dies, daß vielleicht die babylonische Religion, deren Abzweigungen sich über die ganze Erde erstrecken, die ursprüngliche Religion für die Menschheit wäre? Weit davon entfernt! Babylons Religion war die ursprüngliche Sektenreligion nach der Sintflut, die im Widerstand gegen Gott, den Allmächtigen, eingeführt wurde. Sie ist eine Religion der Toten und nicht der Lebenden. Bis auf diesen Tag hat die Hauptpflicht vieler ihrer Priester darin bestanden, die Verstorbenen zu begraben und für die Toten Gebete herzusagen. Ob im Westen oder im Orient oder auf dem Roten Platz in Moskau — überall fährt sie fort, die „Großen“ ihrer Ahnen in Schreinen aufzubewahren und zu verherrlichen, während sie Jehova, den Gott des Lebens, außer acht läßt. Alle, die nach Leben und Freude trachten, müssen beachten, welche verurteilenden Worte der Himmel über das moderne Babylon gesprochen hat: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr an ihren Plagen nicht Anteil haben wollt. Und ein starker Engel hob einen Stein auf wie einen großen Mühlstein und warf ihn ins Meer mit den Worten: ‚So wird Babylon, die große Stadt, mit schnellem Wurf niedergeworfen, und sie wird nicht mehr gefunden werden.‘“ — Off. 18:4, 21, NW; siehe auch Jeremia 51:6-8.
DIE RELIGION DES LEBENS
13. Wer allein kann in bezug auf die wahre Religion für die Menschheit die Wahl treffen, und wo hat diese Religion ihren Mittelpunkt?
13 Welches ist denn die Religion des Lebens? Gerade so wichtig, wie es ist, heute die weltliche Religion in ihrem wahren Lichte zu sehen, nämlich als ein weltweites verwirrendes Sektenwesen, so notwendig ist es auch, die wahre Religion im rechten Licht zu sehen. Vor allem sei bemerkt, daß dies keine von Menschen erfundene Religion ist. Sie ist nicht die Religion, die du dir auswählst, sondern die Religion, die Jehova Gott erwählt hat, nicht nur für die Menschheit, sondern für alle gehorsamen Geschöpfe in seiner ausgedehnten Schöpfung. Sie ist weit älter als die babylonische Religion mit ihrer nur 4000jährigen Geschichte. Die wahre Religion hat ihren Mittelpunkt nicht in einem irdischen Palast oder Tempel, sondern in der erhabenen Gegenwart Gottes, Jehovas, des ewigen Königs und des Quells allen Lebens und aller Tatkraft im Universum. — Jes. 66:1; Ps. 10:16; 36:9.
14. (a) Welchen zuverlässigen Bericht enthält die Bibel? (b) Wen hat Jehova zuerst erschaffen, und worin bestand die wahre Anbetung damals?
14 Wieso wissen wir das? Wir wissen es, weil es in der Bibel geschrieben steht, und diese ist, was die wichtige Sache der Religion betrifft, die älteste und zuverlässigste Aufzeichnung, sowohl in geschichtlicher wie in prophetischer Hinsicht. Der einleitende Teil der Bibel ist „eine Geschichte der Himmel und der Erde, zu der Zeit, da sie erschaffen wurden, an dem Tage, da Jehova Gott Erde und Himmel machte“. (1. Mose 1:1 bis 2:4, NW) Die Bibel zeigt aber auch, daß Jehova, lange bevor er die materiellen Grundlagen dieser Erde schuf, eine herrliche geistige Schöpfung von „Söhnen Gottes“ hervorbrachte. Der erste dieser Geistsöhne wird „das Wort Gottes“ genannt. (Off. 19:13) Er wird auch als die personifizierte „Weisheit“ beschrieben, die laut Sprüche 8:22-31 (NW) folgendes sagte: „Jehova selbst brachte mich als den Anfang seines Weges hervor, vor langem als das früheste seiner Werke. Vor unabsehbarer Zeit war ich eingesetzt worden, von Anfang an, früher, als die Erde existierte … Da wurde ich neben ihm Werkmeister, und ich wurde Tag für Tag das, was ihm besonders lieb war, indem ich mich allezeit vor ihm freute.“ Voll herzlicher Freude betete der Sohn den Vater an und führte als Werkmeister mit einem Herzen voll Freude Gottes Willen gehorsam durch.
15. Woran fanden Gottes Geistsöhne eine jubelnde Freude?
15 Im Laufe der Zeit wurden andere Geistsöhne erschaffen, und auch sie jubelten vor Freude, während sie Jehova Anbetung darbrachten. Diese Söhne waren bei der Erschaffung der Erde zugegen, wie dies Jehova später zu seinem menschlichen Diener Hiob sagte: „Wo warst du gerade, als ich die Erde gründete? … als die Morgensterne miteinander jubelten und alle Söhne Gottes zu jauchzen begannen?“ (Hiob 38:4, 7, NW) Könnte man annehmen, daß diese Söhne Gottes müßig dabeigestanden und Beifall gezollt hätten, während Jehova und sein erster Sohn alle Arbeiten verrichteten? Bestimmt ist eher anzunehmen, daß allen seinen Söhnen in Übereinstimmung mit Jehovas Willen und Vorhaben Arbeit aufgetragen worden war und daß sie in ihrem Dienste, den sie in Gottergebenheit gehorsam durchführten, Jehova Anbetung zollten. Produktive Arbeit in Übereinstimmung mit Gottes Willen ist ein Grundprinzip in der ursprünglichen Religion des Lebens. — Joh. 5:17; 15:8.
16, 17. (a) Wann kam die wahre Religion auf Erden auf, und worin bestand sie? (b) Wie hätte der Mensch damals ewiges Leben auf Erden erhalten können?
16 Mit der Erschaffung des ersten Menschen, Adams, wurden die Anbetung und der Dienst Jehovas zur wahren Religion für diese Erde. Wie der genaue Zeitbericht der Bibel es zeigt, sind seitdem etwas mehr als 5980 Jahre verflossen. Worin bestand die ursprüngliche Religion des Menschen? Ahnenverehrung konnte es nicht gewesen sein, denn Adam hatte keine Ahnen. Er interessierte sich nicht für Riten für die Toten, denn damals gab es noch keine Verstorbenen. Auch war die ursprüngliche Heimat des Menschen, der Garten Eden, keine Stätte mit Tempeln und Götzenbildern oder ein Ort, wo Weihrauch dargebracht worden wäre. Es war ein „Paradies der Wonne“, ein Ort großer Naturschönheiten. Dort gab Gott dem ersten Menschen nicht eine mysteriöse Religion mit einem Formenwesen, sondern einen Dienstauftrag, der ihm, wenn er ihn erfüllen würde, grenzenlose Freude bringen sollte. Jehova gab dem Menschen eine liebliche Gattin und Gehilfin, die ihm bei dieser Arbeit beistehen sollte.
17 „Und Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu schaffen, im Bilde Gottes schuf er ihn; männlich und weiblich schuf er sie. Sodann segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.‘“ Von Adam wurde verlangt, daß er diesen Dienstauftrag in demütiger Anerkennung seiner Abhängigkeit von seinem Schöpfer ausführte, und deshalb wurde ihm ferner das Gebot gegeben: „Von jedem Baume des Gartens darfst du bis zur Sättigung essen. Aber was den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen betrifft: davon sollst du nicht essen, denn an dem Tage, da du davon ißt, wirst du gewißlich sterben.“ (1. Mose 1:27, 28; 2:16, 17, NW) Adam hätte durch gehorsamen und freudigen Dienst für Jehova Gott ewiges Leben hier auf Erden finden können.
18. (a) Wie nahm die falsche Religion ihren Anfang? (b) Wurde Jehovas Vorhaben mit der Erde damals geändert, und wie ging die wahre Religion auf Erden nun weiter?
18 Auf welche Weise nahm denn die falsche Religion ihren Anfang? Sie begann, als ein ehrsüchtiger Geistsohn Gottes sich gegen Jehova auflehnte. Er überredete Eva und durch sie Adam, den Dienst für Jehova um der Sektenreligion willen, die er, Satan, der Teufel, nun auf der Erde einführte, aufzugeben. So verloren sie ihr beglückendes Dienstvorrecht im Heiligtum Edens, ja sie verloren sogar das Leben, und zwar nicht nur für sich, sondern für alle ihre Nachkommen. (Röm. 5:12-14) Bedeutet dies, daß die ursprüngliche Religion, die Religion, die Aussicht auf ewiges Leben vermittelt, von der Erde verschwunden sei? Nein! Jehova hat „die Erde … den Menschensöhnen gegeben“, und sie sollte allezeit ein Heiligtum der Schönheit, des Friedens und der Freude sein. Dieses Vorhaben Gottes hat keine Änderung erfahren. (Ps. 115:16; Jes. 55:11, NW) Außerdem verhieß Jehova in Eden, daß er aus seiner weibesgleichen Organisation im Himmel einen Samen hervorbringen würde, einen Königreichserben, der die Sektenreligion aus dem Himmel und von der Erde wegfegen und in Gottes „neuen Himmeln“ zum Segen der ganzen Menschheit der Oberste werden sollte. (1. Mose 3:15; 2. Pet. 3:13) Von der Zeit in Eden an bis heute haben wahre Zeugen Jehovas von dieser Hoffnung Zeugnis abgelegt. Das Zeugnisgeben von Jehovas Namen und Vorhaben und nicht eine leere, pompöse Schaustellung von Riten ist die wahre Religion für die Menschheit bis auf diesen Tag. — Jes. 43:10-12.
19. Was predigten Jehovas frühe Zeugen auf Erden, und welche Hoffnung hatten sie?
19 Die Linie der Zeugen des wahren Gottes, die ihre Lauterkeit bewahrten, beginnt mit Adams Sohn Abel. Dann geht sie über Henoch weiter, der Jehovas Gericht über die Gottlosen prophezeite, und über Noah, den „Prediger der Gerechtigkeit“, der mit den Seinen durch die Sintflut hindurch gerettet wurde. (Judas 14, 15; 2. Pet. 2:5) Später gaben Abraham, Isaak und Jakob freudig Zeugnis, und Jehova segnete sie und verhieß ihnen, daß der Königreichserbe oder der Same aus ihrem Geschlecht kommen werde. „Alle diese starben im Glauben, obwohl sie die Erfüllung der Verheißungen nicht empfingen, sondern sie sahen sie von ferne und begrüßten sie und bekannten öffentlich, daß sie Fremdlinge und zeitweilig im Lande Wohnende seien … Nun aber streben sie nach einer besseren Stätte, nämlich einer, die zum Himmel gehört. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat eine Stadt für sie bereitet.“ — Heb. 11:4-16, NW.
20. Warum kann gesagt werden, daß diese Zeugen eine Religion des Lebens ausübten?
20 Warum kann gesagt werden, daß diese Glaubensmänner, die alle starben, ohne „die Erfüllung der Verheißungen“ empfangen zu haben, eine Religion des Lebens gehabt hätten? Weil ihnen Jehova eine Auferstehung zu einem Leben hier auf Erden verheißen hat, so daß sie fortfahren können, ihm durch alle kommenden Zeitalter hindurch freudig zu dienen. „Daß die Toten auferweckt werden, hat selbst Mose … enthüllt, wenn er Jehova ‚den Gott Abrahams und den Gott Isaaks und den Gott Jakobs‘ nannte. Er ist nicht ein Gott der Toten, sondern der Lebendigen, denn sie leben alle, von seinem Standpunkt aus betrachtet.“ (Luk. 20:37, 38, NW) Jehova ist auch der Gott Moses, Davids und aller, die freudig von seinem herrlichen Namen und seiner Verheißung des Samens und Königreichserben Zeugnis geben. — 2. Mose 3:15; Psalm 145.
21. (a) Welches wunderbare Ereignis folgte dann? (b) Wie erfüllte der Sohn das Vorhaben Gottes, zu welchem Gott ihn auf die Erde sandte?
21 Dann, nach 4000 wechselvollen Jahren der Menschheitsgeschichte, geschah etwas Wunderbares. Jehova sandte seinen eigenen Sohn, seine erste Schöpfung und die größte Freude seiner ganzen himmlischen Familie, hier auf diese Erde. „So wurde das WORT Fleisch und wohnte unter uns; und wir schauten seine Herrlichkeit, eine Herrlichkeit, wie sie von einem Vater einem einziggezeugten Sohn gebührt, und er war voll unverdienter Güte und Wahrheit.“ (Joh. 1:14, NW) Der Sohn selbst erklärte: „Ich bin zu dem Zweck geboren worden und zu dem Zweck in die Welt gekommen, um für die Wahrheit Zeugnis abzulegen.“ (Joh. 18:37, NW) Er lehrte seine Nachfolger, gemäß der Religion des Lebens zu wandeln und in der Erfüllung des Willens Gottes Freude zu finden. Hinsichtlich dieser sanftmütigen, schafähnlichen Personen sagte er: „Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in Fülle haben mögen. Ich bin der rechte Hirte; der rechte Hirte gibt seine Seele zugunsten der Schafe dahin.“ (Joh. 10:10, 11, NW) Er gab sein vollkommenes Menschenleben als Lösegeld für alle Menschen dahin, die Gerechtigkeit lieben. Obwohl dies seinen Tod an einem Marterpfahl bedeutete, fand der Sohn Jesus Christus unvergleichliche Freude daran, als Jehovas oberster Zeuge auf Erden Gottes Willen zu tun. — Joh. 4:34; Heb. 12:1, 2.
22. Wie übten Jesu Jünger ihre Religion aus, und mit welchem Erfolg?
22 Nach Jesu Auferstehung und Himmelfahrt gewannen das erfreuliche Zeugniswerk bezüglich des Königreiches Jehovas und die Hoffnung auf ewiges Leben weiteren Auftrieb, als Jesus Gottes Geist auf seine Jünger ausgoß und sie ermächtigte, „bis zum entferntesten Teil der Erde“ zu predigen. Zuerst nahmen nur wenige Juden und darauf Menschen aus allen Nationen die frohe Botschaft des Lebens an. „Als aber die aus den Nationen dies hörten, begannen sie sich zu freuen und das Wort Jehovas zu verherrlichen; und alle, die zum ewigen Leben richtig eingestellt waren, wurden gläubig. Und die Jünger wurden fortgesetzt mit Freude und heiligem Geist erfüllt.“ Die Religion des Lebens und der Freude gedieh auf Erden, während die Glaubenden „ein gründliches Zeugnis vom Königreiche Gottes“ ablegten. — Apg. 1:8; 8:25; 10:42; 13:48, 52; 28:23, NW.
23. (a) Warum hat die Christenheit verfehlt, weiterhin die wahre Religion auszuüben? (b) Was zeigen die Prophezeiung und die Tatsachen bezüglich der Religion der Zeugen Jehovas?
23 Was aber ist von diesem zwanzigsten Jahrhundert, diesem Atomzeitalter zu sagen, da böse Menschen alles Leben auf Erden durch ihre Megatonnenbomben zu ersticken drohen? Kann man heute auf Erden die Religion des Lebens finden? Gibt sie den Menschen die Hoffnung auf ein Überleben? Gewiß verkündet die heutige Christenheit keine solche Hoffnung. Sie ist sektiererisch und ein Teil dieser Welt geworden und wird von Christus selbst als „Unkraut“ bezeichnet, das ein Feind in den wahren Zeugenacker säte. Derselbe Sohn und Erbe, der jetzt zum König in Jehovas „neuen Himmeln“ auf den Thron erhoben worden ist, sendet seine Engel aus, um „das Unkraut“ zusammenzulesen und es „in den Feuerofen“ der Vernichtung, die in Harmagedon eintritt, zu werfen. Was aber wird von dem wahren Bibelchristentum gesagt? Dieselbe Prophezeiung sagt weiter: „Zu jener Zeit werden die Gerechten leuchten, so hell wie die Sonne im Königreiche ihres Vaters.“ (Matth. 13:24-30, 36-43, NW) Wie wunderbar hat sich doch diese Prophezeiung durch die neuzeitlichen Zeugen Jehovas erfüllt! Seit vierzig Jahren hat der gesalbte Überrest dieser christlichen Zeugen sein Licht bis zu den Enden der Erde leuchten lassen. Freudig lernen die Menschen guten Willens aus den Nationen die Religion des Lebens kennen, so daß auch sie eifrige Zeugen von Jehovas Namen und Königreich werden. Seit 1919, als es nur wenige Tausende gab, hat es ein erstaunliches Wachstum gegeben, so daß im Jahre 1960 in 179 Ländern der ganzen Welt 851 378 Zeugen tätig waren. Diese fahren fort, von Tür zu Tür zu lehren, wie die ersten Christen, von denen es heißt: „[Sie] lobten Gott und waren dem ganzen Volke annehmbar. Gleichzeitig fuhr Jehova fort, täglich solche zu ihnen hinzuzufügen, die sich retten ließen.“ Ja, täglich! Denn in den vergangenen zwei Jahren sind täglich mehr als 180 neue Prediger zu diesem Dienst ordiniert worden! — Apg. 2:47, NW.
24. In welchem Maße werden Menschen guten Willens nun mit der Religion des Lebens bedient, und welche Aussicht haben sie?
24 Wo immer du auf Erden heute lebst, kannst du die frohe Botschaft von Jehovas „neuen Himmeln“ und einer „neuen Erde“ hören. Wenn du in einem der vierzig Länder Afrikas lebst, kann es sein, daß du sie aus dem Munde eines der 119 409 Zeugen hörst, die ihr Licht in diesem Kontinent leuchten lassen. In siebenundsechzig Ländern und auf Inseln der beiden Amerika gibt es 353 632 eifrige Zeugen Jehovas. In neunzehn Ländern Europas predigen 195 295 Prediger dieselbe großartige Botschaft in vielen Sprachen. Sechsundvierzig Länder Asiens und Inseln des Pazifiks werden von weiteren 59 659 Predigern bedient. Selbst dort, wo der Kommunismus seinen dunklen Schatten wirft, in sieben von den Sowjets beherrschten Ländern, weigern sich trotz grausamer Verfolgungen 123 383 Zeugen zu schweigen. Menschen guten Willens werden auf der ganzen Erde mit der Religion des Lebens bedient! Dieses weltweite Zeugnis muß weiterhin gegeben werden, bis alle Menschen guten Willens als „Nachkommenschaft“ des Volkes Gottes auf der ganzen Erde versammelt worden sind, um für immer in die Freude des ewigen Lebens in Gottes neuer Welt einzugehen. „‚Denn wie die neuen Himmel und die neue Erde, die ich schaffe, vor mir bestehen‘ — ist der Ausspruch Jehovas —, ‚so wird eure Nachkommenschaft und euer Name bestehen.‘“ — Jes. 66:22, NW.
[Fußnoten]
a Directory of Buddhist Denominations, veröffentlicht von The International Institute for the Study of Religions, Inc., Oktober 1957 (Tokio, Japan).
b Layard, Babylon and Nineveh, S. 605.
c Maurice, Indian Antiquities, Band IV, S. 445.
d Kennedy, Hindoo Mythology, S. 211.
e Niimura, Kojien, S. 897.
f Hislop, The Two Babylons, S. 17.