„Dein Wille geschehe auf Erden“ (5. Teil)
Im 1. Kapitel des Buches „Dein Wille geschehe auf Erden“ wurde die herausfordernde Frage „Wessen Wille?“ aufgeworfen und der Beweis erbracht, daß es der unwiderrufliche Wille Gottes, Jehovas, ist, der auf Erden so geschehen muß wie im Himmel. Überdies bedeutet diese erfreuliche Tatsache, daß unsere Erde, die Wohnstätte, die Gott dem Menschen gegeben hat, niemals zerstört werden wird, sondern daß Menschen das wunderbare Vorrecht genießen werden, auf der Erde zu leben, wenn der Wille des himmlischen Vaters hier geschieht. Wir sind nun bei dem zweiten Kapitel, betitelt „Warum er auf Erden geschehen muß“. In Abschnitt 6 ist bereits gesagt worden, daß wenn „Mensch und Tier am Leben bleiben sollen und wenn die Erde ihre ewige Heimat sein soll“, der übernatürliche Wille Gottes, des Schöpfers, hier geschehen muß. Den besten Beweis für den Willen des Schöpfers, gemäß dem die Erde ewig bestehenbleibt und immerdar bewohnt werden soll, entnehmen wir dem Gebet, das der Herr Jesus Christus an Gott, den Schöpfer, richtete: „Dein Reich komme. Dein Wille geschehe auf Erden wie im Himmel.“ Doch wie wird dies eintreten? Lesen wir weiter.
9. Welches Vorhaben Gottes, die Erde betreffend, ist die Voraussetzung, daß Gottes Königreich kommt und sein Wille geschieht?
9 Offensichtlich „kommt“ Gottes Königreich für die Erde, und sein Wille wird dann auf Erden geschehen, weil nach seinem Vorhaben die Erde immerdar ein Teil des universellen Reiches bleiben soll, über das er der König der Ewigkeit, der höchste Souverän, ist. Wenn unter Gottes Königreich sein Wille hier geschieht, tritt auf Erden eine erfreuliche Änderung ein. Warum sollte denn dieses Gebiet seines Königreiches zerstört werden? Warum sollten die Menschen, die Gottes Willen auf Erden tun, aus diesem Gebiet seines Königreiches entfernt werden? Das wird Gott nicht tun, denn er inspirierte den weisen König Salomo seinerzeit zu dem folgenden Spruch: „In der Menge des Volkes besteht eines Königs Schmuck, aber Mangel an Bevölkerung ist der Ruin eines hohen Beamten.“ (Spr. 14:28, NW) Weil der erste Mensch nicht fortfuhr, den Willen seines Schöpfers zu tun, wurde er von Gott zum Tode verurteilt und mußte zum Staube der Erde zurückkehren. (1. Mose 3:17-19) Wenn Gottes Wille von den Menschen auf Erden getan wird, die unter seinem Königreiche leben, wird er ihnen das Recht geben, ewig in diesem Gebiet seines Königreiches zu leben. Deshalb wird er die Erde bewahren, was zum ewigen Ruhme Gottes, ihres Schöpfers, gereicht.
10. Inwiefern beweist das Mustergebet, daß mit dem Kommen des Christentums für die Erde keine Änderung eintrat?
10 Priester und Geistliche der Christenheit erheben jedoch den Einwand, daß mit dem Kommen des Christentums eine Änderung für die Erde eingetreten sei. Wieso denn? Jehova Gott gebrauchte Jesus Christus als den Führer des Christentums, und dieser selbst lehrte uns beten, daß das Königreich Gottes kommen und der Wille Gottes auf Erden geschehen möge wie im Himmel!
11. Welche Hoffnung und welchen Wunsch hatten heilige Männer Gottes der alten Zeit, ihre Zukunft betreffend?
11 Der Führer des Christentums konnte nicht im Irrtum sein bezüglich dessen, was er hinsichtlich der Erde lehrte. Er war es auch nicht. Die heiligen Männer Gottes die vor Christus lebten und die, getrieben von heiligen Geiste Gottes Prophezeiungen äußerten und niederschrieben, hatten weder die Hoffnung noch den Wunsch in das unbekannte Reich des Himmels einzugehen. Ja sie waren von Gott gar nicht in den Himmel eingeladen worden, noch stand damals der Weg zum Himmel den Menschen offen. Bei ihrem Tode erwarteten sie daher nicht, in den Himmel zu kommen. Sie sahen auch nicht einer durch einen Weltbrand herbeigeführten totalen Vernichtung der Erde und ihres Mondes entgegen. Allerdings erwarteten sie ein künftiges Leben, doch nicht ein künftiges Leben im Himmel. Sie hofften, von den Toten zu einem erneuerten Leben auf diese Erde zurückzukehren, doch erst zu der Zeit, wenn Gott über den Nahen Osten und die ganze übrige Erde herrschen würde.
12, 13. (a) Weshalb beweist das Kommen Jesu auf die Erde nicht, daß sie eine falsche Hoffnung gehegt hatten? (b) Was sagte Petrus diesbezüglich, wodurch er das, was Jesus selbst gesagt hatte, bestätigte?
12 Mit dem Kommen Jesu Christi auf die Erde war nicht bewiesen, daß sie eine falsche Hoffnung gehegt hatten. Sein Kommen änderte nichts an ihrer Zukunft; er erschloß ihnen nicht den Weg zum Himmel. Abraham, Isaak, Jakob (Israel), Mose, König David, der Prophet Jesaja und sogar der Prophet Maleachi waren längst tot, als Jesus Christus, der Sohn Gottes, durch ein Wunder vom Himmel auf die Erde kam. Er berichtete nichts davon, daß jene heiligen Männer der alten Zeit im Himmel gewesen seien, als er den Himmel verließ. Als „Sohn des Menschen“ auf Erden sagte Jesus zu einem jüdischen Obersten: „Kein Mensch ist in den Himmel aufgefahren, außer jenem, der vom Himmel herabgekommen war, der Sohn des Menschen.“ (Joh. 3:13, NW) Als Johannes der Täufer, der Sohn des Zacharias, im Gefängnis war und bald enthauptet werden sollte, sagte Jesus: „Unter den von Frauen Geborenen ist kein Größerer erweckt worden als Johannes der Täufer; doch ein Geringerer im Königreich der Himmel ist größer als er.“ (Matth. 11:11, NW) Nachdem Jesus selbst den Tod am Marterpfahl erlitten hatte, aber am dritten Tage von den Toten auferstanden und später zu seinem Vater in den Himmel zurückgekehrt war, predigte der Apostel Petrus vor mehr als dreitausend Juden und sagte ihnen, daß wohl der auferstandene Jesus, nicht aber der König David, im Himmel sei.
13 Petrus sagte: „Es sei erlaubt, hinsichtlich des Familienhauptes David mit Freimut zu euch zu reden, daß er sowohl dahingeschieden ist als auch begraben wurde, und seine Gruft ist bis auf diesen Tag unter uns. In der Tat fuhr David nicht in die Himmel auf, sondern er sagt selbst: ‚Jehova sprach zu meinem Herrn [das heißt zu Jesus Christus]: „Setze dich zu meiner Rechten, bis ich deine Feinde zu einem Schemel für deine Füße mache.“‘“ (Apg. 2:29, 34, 35, NW) Jene Verstorbenen, zu denen auch David gehörte, warten heute noch auf das Kommen des Königreiches Gottes.
14. Weshalb sagte Jesus von sich, daß er in den Himmel gehen werde, und wie wirkte sich die Einladung an seine Nachfolger, in den Himmel zu kommen, auf Gottes Vorhaben mit der Menschheit aus?
14 Jesus sagte von sich, daß er in den Himmel gehen werde, weil er von dort nur für dreiunddreißigeinhalb Jahre auf die Erde herabgekommen war. Auch sagte er, daß seine Versammlung treuer Nachfolger — dargestellt durch die in der Offenbarung des Johannes erwähnten vierundzwanzig „Ältesten“ — eingeladen sei, in den Himmel zu kommen, um bei ihm zu sein. Ihr gab er Anweisungen, um sie für den Himmel zuzubereiten. Doch das bedeutet nicht, daß Jesus Christus an dem ursprünglichen Vorhaben Gottes mit der Menschheit als Ganzem etwas geändert hätte.
15. In wessen allgemeinem Interesse betete Jesus um das Kommen des Königreiches Gottes, und was sollten Menschen, die im unklaren sind, erneut prüfen?
15 Jesus erschloß nicht allen gottesfürchtigen Menschen den Weg zum Himmel. Im Interesse der allgemeinen Menschheit betete er, daß Gottes Königreich „komme“, und zwar für die Erde, wo die verstorbenen Menschen begraben liegen, und daß der Wille des himmlischen Lebengebers auf Erden ebenso geschehe wie im Himmel. Werden der König David und Johannes der Täufer unter Gottes Königreich seinen Willen auf Erden tun wollen? Gewiß. Deshalb müssen Menschen, die im unklaren sind, erneut die Bibel prüfen, um zu erkennen, was von Anbeginn des Schöpfers Wille bezüglich des Menschen war. Dann werden sie sehen, daß durch das Kommen Christi die Erfüllung des göttlichen Willens und Vorhabens noch sicherer geworden ist.
GOTTES VORHABEN MIT DER ERDE
16. Mit welchen Worten wird der Schöpfer der Erde in Jeremia 10:10-13 gekennzeichnet, und von wem ist deshalb in 1. Mose 1:1 die Rede?
16 Der Schöpfer der Erde wird uns mit seinem Namen genannt. In der Prophezeiung Jeremias lesen wir, welcher Unterschied zwischen ihm und allen falschen Göttern besteht. „Aber Jehova ist in Wahrheit Gott. Er ist der lebendige Gott und der König bis in unabsehbare Zeit. Wegen seines Grimmes wird die Erde erbeben, und seinem Schelten werden keine Nationen standhalten. So werdet ihr zu ihnen sagen: ‚Die Götter, die die Himmel und die Erde nicht gemacht haben, sind es, die von der Erde und unter diesen Himmeln hinweg verschwinden werden.‘ Er ist es, der durch seine Macht die Erde schuf, durch seine Weisheit das fruchtbare Land fest gründete und durch seinen Verstand die Himmel ausspannte. Durch seine Stimme entsteht ein Rauschen von Wassern in den Himmeln, und er läßt Dünste aufsteigen von den äußersten Enden der Erde. Er hat sogar Schleusen für den Regen gemacht und entläßt den Wind aus seinen Vorratshäusern.“ (Jer. 10:10-13, NW) Demnach ist Jehova der Gott, der gemeint ist, wenn die Heilige Schrift mit den Worten beginnt: „Im Anfang schuf Gott die Himmel und die Erde.“ — 1. Mose 1:1.a
17. Wie war der Planet Erde im Anfang, und wie sollte er gemäß Gottes eigenen Worten nicht enden?
17 Wie Astronomen und andere Wissenschaftler festgestellt haben, gibt es keine Beweise dafür, daß es auf anderen Planeten unseres Sonnensystems animalisches Leben gibt. Mit unserer Erde aber hatte der Schöpfer etwas anderes vor. Er wünschte nicht, daß sie von Anfang an ein öder, unbelebter Planet sei, und er wünscht auch nicht, daß sie so endet. Befragen wir ihn doch selbst darüber. „So hat Jehova gesprochen, der Heilige Israels und sein Bildner: ‚Befragt mich selbst über die künftigen Dinge, die meine Söhne betreffen; und die Tätigkeit meiner Hände solltet ihr mir anbefehlen. Ich selbst habe die Erde gemacht und habe auch den Menschen auf ihr erschaffen. Ich — meine Hände haben die Himmel ausgespannt, und ihr ganzes Heer habe ich beordert.‘ Denn so hat Jehova gesprochen, der Schöpfer der Himmel, er, der wahre Gott, der die Erde gebildet und sie gemacht hat, er, der sie fest gegründet hat, der sie nicht einfach umsonst erschaffen, sondern der sie gebildet hat, damit sie auch bewohnt werde: ‚Ich bin Jehova und keiner sonst. Nicht im Verborgenen redete ich.‘“ (Jes. 45:11, 12, 18, 19, NW) Er bildete die Erde, damit sie für immer bewohnt werde.
18. Was sagte Gott bezüglich der Erde und ihrer damals lebenden Geschöpfe ferner, nachdem er lebende Geschöpfe erschaffen hatte, die unter dem Menschen standen?
18 Diese inspirierten Worte aus dem Munde des Propheten Jesaja stimmen mit dem schriftlichen Bericht über die Zubereitung der Erde im Interesse der Verwirklichung des Vorhabens Gottes völlig überein. Als Gott die Erde zu einer höchst interessanten Stätte gemacht hatte, indem er Fische und Seeungeheuer in ihre Gewässer gab und Vögel auf ihre Bäume und in den Luftraum des Himmels und Tiere und Insekten aller Arten auf ihr Land, offenbarte er, für wen er die Erde in Wirklichkeit zu einer ewigen Wohnstätte gemacht hatte. „Und Gott sprach weiter: ‚Laßt uns (den) Menschen [adam] machen in unserem Bilde, gemäß unserem Gleichnis; und sie [„Mensch“ in Mehrzahlform] sollen sich untertan halten die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und die Haustiere und die ganze Erde und jedes kriechende Tier, das auf der Erde kriecht.‘ Und Gott ging daran, den Menschen [adam] zu schaffen in seinem Bilde, im Bilde Gottes schuf er ihn; Mann und Weib schuf er sie.“ (1. Mose 1:26, 27, NW) Von allen anderen Geschöpfen, die unter dem Menschen standen, wurde nicht gesagt, Gott habe sie in seinem Bilde und gemäß seinem Gleichnis erschaffen. Nur der Mensch war auf diese Weise erschaffen worden.
19. Was spricht dafür, daß Gott den Menschen vollkommen erschuf, und was könnte — wie Gott wußte — geschehen?
19 Dadurch stand der Mensch nicht nur hoch über allen Fischen, Vögeln und anderen Tieren, sondern dies spricht auch dafür, daß er zu Anfang ein vollkommenes Geschöpf und völlig in der Lage war, eine gewisse Ähnlichkeit oder Gleichheit mit seinem vollkommenen Schöpfer an den Tag zu legen. Natürlich waren all die anderen Geschöpfe ebenfalls als vollkommene Geschöpfe ins Dasein gebracht worden, und zwar ein jedes nach seiner Familienart. Das unbelebte, materielle Universum in seiner Vollkommenheit, das nun Milliarden Jahre alt ist, stammt von demselben Schöpfer. Weshalb sollten also lebendige, vernunftbegabte Geschöpfe nach ihrer Erschaffung nicht ebenfalls vollkommen gewesen sein? „Denn ich werde den Namen Jehovas verkündigen. Gesteht unserem Gott Größe zu! Der Fels, vollkommen ist sein Tun.“ (5. Mose 32:3, 4, NW) Somit hat Gott der Menschheit einen Anfang in Vollkommenheit gegeben. Deshalb wußte er, daß von Menschengeschöpfen, die in seinem Bilde und Gleichnis erschaffen worden waren, sein Wille auf Erden in Vollkommenheit durchgeführt werden konnte.
20. Worin bestand das Vorhaben Gottes in bezug auf die Erschaffung des ersten Menschenpaares, wie Gott ihm dies kundtat, und weshalb?
20 Der Schöpfer verschwieg seinen Willen, die Menschheit betreffend, nicht, so daß wir darüber nicht mutmaßen müssen. Weil der Mensch im Bilde und Gleichnis Gottes erschaffen worden war, konnte Gott dem ersten Menschenpaar sein Vorhaben und seinen Willen, sie betreffend, kundtun. Er konnte ihnen Aufträge erteilen, die sie verstehen und in Vollkommenheit ausführen konnten. „Sodann segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ‚Seid fruchtbar, werdet viele und füllt die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch untertan die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel und jedes lebendige Geschöpf, das auf der Erde kriecht.‘“ — 1. Mose 1:28, NW.
21. Was bedeutete Gottes Segen für sie und warum?
21 Gott segnete sie, er sprach also zu ihrem Wohle, nicht zu ihrem Schaden, als wären sie verflucht. Am vorangegangenen Tage oder in der vorangegangenen Schöpfungsperiode hatte Gott die Fische und die geflügelten Geschöpfe gesegnet, die er gemacht hatte. Dieser Segen bedeutete, daß sie sich in ihrer natürlichen Heimat vermehren sollten, denn „Gott segnete sie, indem er sprach: ‚Seid fruchtbar und werdet zu vielen und füllt die Wasser in den Meeresbecken, und mögen der fliegenden Geschöpfe viele werden auf der Erde.‘“ (1. Mose 1:22, 23, NW) Demnach bedeutete der Segen, den Gott dem ersten Menschenpaar verlieh, daß es seine Art mehren und auf diese Weise die Erde, nicht den Himmel, füllen oder bevölkern sollte, denn der Segen, den Gott den Fischen und den fliegenden Geschöpfen verlieh, bedeutete ja auch nicht, daß sie Fische und beschwingte, fliegende Geschöpfe für die Engel im Himmel hervorbringen sollten. Zwei Menschengeschöpfe genügten nicht für diese Erde mit ihren 510 075 000 Quadratkilometern Oberfläche. Deshalb sollte das vollkommene Menschenpaar die Erde mit Geschöpfen seiner vollkommenen Art in dem Maße füllen, wie die Fische und Vögel ihrerseits unsere Erde und deren Umgebung mit ihren Arten füllen.
22. Wann wäre die Vermehrung des Menschengeschlechts nicht mehr notwendig gewesen, und was sollte sich der Mensch unterwerfen?
22 Da der Mann und das Weib als vollkommene Menschen erschaffen worden waren, über die ein Segen, nicht ein Fluch oder ein Todesurteil, ausgesprochen wurde, wäre mit der Zeit die Erde richtig gefüllt worden, das heißt so, daß alle bequem Platz gehabt hätten, wobei niemand gestorben und jedes neugeborene Kind zum vollen Wuchse herangewachsen wäre. Dann wäre es nicht mehr notwendig gewesen, daß sie sich weiter gemehrt hätten, und keine weiteren Kinder wären mehr geboren worden. Es war kein Auftrag ergangen, noch weitere Kinder hervorzubringen, um dann diesen Überschuß der Erdbevölkerung auf den Mond oder andere Planeten unseres Sonnensystems zu verpflanzen. „Füllt die Erde und unterwerft sie euch“, lautete der Auftrag, den Gott dem ersten Menschenpaar gab. „Unterwerft sie euch“ — das heißt die Erde, nicht den Mond, nicht die sogenannte Venus oder den Merkur oder den Mars. Doch wie sollten sie sich die Erde unterwerfen?
23. In welchem Teil der Erde gab Gott dem Menschen seine Edenheimat, und was gab er Adam im Interesse der Mehrung des Menschengeschlechts?
23 Gott erschuf den vollkommenen Menschen in einem Teil der Erde, der in der Nähe des heutigen Mittleren Ostens lag; denn der biblische Bericht erwähnt in Verbindung mit dessen ursprünglicher Heimat die Flüsse Euphrat und Tigris (Hiddekel). Die Stätte, wo der Mensch erschaffen wurde, war ein lieblicher Ort und wurde auch Eden genannt, was „Wonne“ oder „Lieblichkeit“ bedeutet. „Auch pflanzte Jehova Gott einen Garten in Eden, nach dem Osten hin, und dorthin setzte er den Menschen, den er gebildet hatte … Und ein Strom ging aus von Eden, um den Garten zu bewässern, und von dort aus begann er sich zu teilen und wurde gleichsam zu vier Häuptern … Und der Name des dritten Stromes ist Hiddekel [Tigris]; dieser ist es, der von Assyrien ostwärts fließt. Und der vierte Strom ist der Euphrat. Und Jehova Gott nahm den Menschen und siedelte ihn im Garten Eden an, damit er ihn bebaue und pflege.“ (1. Mose 2:8-15, NW) Danach gab Gott diesem ersten Menschen Adam im Interesse der Mehrung des Menschengeschlechts eine vollkommene Frau. Er hatte sie aus einer Rippe gebaut, die er dem Körper Adams entnommen hatte, um sie diesem als Gehilfin oder Ergänzung zu geben.
24. Welchen Auftrag erhielt das Menschenpaar, und wie hätte sich das auf ihre paradiesische Heimat und auf die Erfüllung des Willens Gottes ausgewirkt?
24 Dieses vollkommene Menschenpaar erhielt von seinem Schöpfer den Auftrag, mit Hilfe seiner Fortpflanzungsorgane Kinder hervorzubringen und so die Erde zu füllen. Während es die Erde aber mit Geschöpfen seiner Art füllen würde, sollte es sie sich auch ‚unterwerfen‘. Alle seine vollkommenen Kinder sollten in einem edengleichen Garten oder in einem Paradiese leben. Das ursprüngliche Paradies, in dem Adam und Eva angesiedelt wurden, wäre aber zu klein geworden, wenn ihre Familie durch Kinder, Enkel, Urenkel usw. stark zugenommen hätte, und auch weil keiner gestorben wäre, um den Lohn der Sünde zu zahlen. Sie alle hätten sich daher das Land außerhalb des ursprünglichen Gartens oder Paradieses von Eden unterwerfen, das heißt dessen Grenzen ausdehnen müssen, indem sie die bis dahin unbewohnten Teile allmählich kultiviert hätten, bis der Paradiesesgarten die ganze Erde umfaßt haben würde, nämlich vom Osten bis zum Westen und von dem Gebiet des Nordpols bis zum Südpol. Diesem erdumspannenden Paradiese hätten sie alle ihre fortwährende Aufmerksamkeit schenken und Pflege angedeihen lassen müssen. Gleichzeitig hätten sie sich auch alle lebendigen Geschöpfe, die die Gewässer der Erde durchziehen oder das Land oder den Himmelsraum bevölkern, untertan machen sollen. Auf diese Weise wäre der Wille Gottes, der zuerst im ursprünglichen Edenparadies geschah, schließlich überall auf Erden getan worden.
25. Anzunehmen, daß Gott welchen Wunsch haben sollte, wenn dieser herrliche Höhepunkt erreicht wäre, wäre unbiblisch?
25 Diesen Gott verherrlichenden, wunderbaren Höhepunkt sah Jehova Gott für die ganze Erde voraus. Warum hätte er also die paradiesische Erde vernichten sollen, nachdem dieses großartige liebreiche Vorhaben völlig verwirklicht gewesen wäre? Oder warum hätte er das Paradies entvölkern sollen, indem er jene, die seinen Willen darin taten, anderswohin hätte kommen lassen, so daß sie das Paradies nicht mehr gepflegt hätten und es nicht ein Ort gewesen wäre wie im Himmel? Die Annahme, daß Gott solches tun würde, entspräche nicht der Schrift, denn dadurch würde ja sein wunderbares Vorhaben scheitern.
Fortsetzung folgt
[Fußnote]
a In bezug auf eine biblische Abhandlung über die Erde und die auf ihr lebenden Geschöpfe siehe das Buch „Neue Himmel und eine neue Erde“, Kapitel 3 und 4.