Gott den Souverän unseres Lebens sein lassen
„Die Herrschaft [Souveränität, NEB] über die Welt gehört jetzt unserm Herrn und seinem Gesalbten, und er wird König sein in alle Ewigkeit“ (Offb. 11:15, Albrecht).
1, 2. Ist es wirklich so wichtig, wer der Souverän unseres Lebens ist, und wie können wir das veranschaulichen?
IST es wirklich so wichtig, wer der Souverän unseres Lebens ist? Ganz gewiß! Bestimmt ist es in jedem Land, in dem ein Herrscher absolute Macht hat, von Bedeutung, ob das Volk einen guten oder einen schlechten Souverän hat.
2 Unter einem Souverän versteht man einen Monarchen oder einen Herrscher, der die höchste Gewalt im Staate besitzt und der über allen anderen im Land steht, was seine Stellung, Autorität und Exekutivgewalt betrifft. Ein solcher Monarch oder Herrscher hat unumschränkte Gewalt. Seine Herrschaft wirkt sich auf das Leben aller seiner Untertanen aus, sei es zum Guten oder zum Schlechten. Ein weiser Monarch des Altertums drückte es folgendermaßen aus: „Wenn der Gerechten viele werden, freut sich das Volk; aber wenn irgendein Böser herrscht, seufzt das Volk“ (Spr. 29:2).
3. Welche beiden politischen Supermächte bemühen sich um die Herrschaft über alle Menschenseelen auf Erden?
3 Heute leben wir in einer sehr kritischen Zeit. Wir können der Frage nicht ausweichen, wer unser Souverän ist. Oberflächlich betrachtet, hat es den Anschein, als ob zwei große politische Machtblöcke erbittert miteinander um die Oberherrschaft, die Souveränität, über das Leben aller Menschen auf Erden ringen würden. Selbst Nationen, die sich als politisch neutral bezeichnen, sind gezwungen, starke Verteidigungsanlagen zu errichten, um nicht von der einen oder anderen der Supermächte überrannt zu werden. In diesem unnachgiebigen Kampf um die Herrschaft über die Menschenseelen bilden sich auf beiden Seiten Nationenblocks. Die eine Seite tritt für die Reglementierung ein, das heißt für die vollkommene Bevormundung der Menschen im privaten und öffentlichen Leben. Nicht einmal die Religion, wenn sie überhaupt zugelassen wird, ist von der Bevormundung und Beaufsichtigung der Politiker frei. Die andere Seite räumt ihren Bürgern ein gewisses Maß an Freiheit in ihrem Leben und Streben ein. Doch sie beansprucht völlige Kontrolle über das Leben der Menschen, wenn die Interessen des Staates gefährdet sind und gegen eine gewaltsame Aggression verteidigt werden müssen.
4. Welcher Kampf, der größer ist als der Konflikt zwischen Kommunismus und Demokratie, kommt jetzt zu seinem Höhepunkt?
4 Es gibt jedoch einen Kampf von weit größeren Ausmaßen als den eben beschriebenen politischen Konflikt, und zwar geht es hierbei um die Herrschaft über das Leben aller Menschen. Der Kampf zwischen dem internationalen Kommunismus und der kapitalistischen Demokratie erstreckt sich über die ganze Erde. Der größere Kampf erstreckt sich über das ganze Universum. Er wird zwischen zwei starken sittlichen Kräften ausgetragen, der Kraft des Guten und der des Bösen. Dieser Kampf dauert nun schon fast 6 000 Jahre der Menschheitsgeschichte an. In kurzem wird er zu seinem Höhepunkt kommen. Hinter den beiden miteinander kämpfenden Kräften stehen intelligente Personen. Es sind also nicht zwei blinde Kräfte — wie der Magnetismus und die Schwerkraft —, die unpersönlich Gutes oder Böses wirken, ohne von einem vernunftbegabten Wesen gelenkt zu werden. Demzufolge existiert das Böse, weil Personen Böses tun, und das Gute existiert, weil Personen Gutes tun. Der Urheber des Guten ist eine Person. Ebenso ist auch der Urheber des Bösen eine Person. Gute Gesetze gehen von einem guten Geist aus, schlechte Gesetze von einem bösen Geist.
5. Womit werden die beiden Kräfte verglichen, und warum?
5 Die beiden miteinander kämpfenden Kräfte werden mit Licht und Finsternis verglichen. Die Kraft, die Gutes bewirkt, wird mit dem Licht verglichen, da gute Taten im Licht getan werden; denn wer Gutes tut, braucht sich nicht zu schämen oder zu fürchten. Die Kraft, die Böses bewirkt, wird mit der Finsternis verglichen, da böse Taten im Finstern begangen werden; denn wer Böses tut, weiß, daß er verkehrt handelt, und möchte nicht bestraft werden. Jemand, der im Finstern Böses tut, um nicht entdeckt zu werden, haßt das Licht, da es ihn bloßstellen würde. Und so sagte ein vielgelesener und vielzitierter Schreiber: „Die Menschen haben die Finsternis mehr geliebt als das Licht, denn ihre Werke waren böse. Denn wer schlechte Dinge treibt, haßt das Licht und kommt nicht zum Licht, damit seine Werke nicht gerügt werden. Wer aber das tut, was wahr ist, kommt zum Licht, damit seine Werke als solche kundgemacht werden, die in Harmonie mit Gott gewirkt worden sind“ (Joh. 3:19-21).
6. Wie werden in Römer 13:12-14 die Werke der Finsternis den Werken des Lichts gegenübergestellt?
6 Ein anderer bekannter Schreiber des ersten Jahrhunderts erklärte Personen, die bestrebt waren, Gutes zu tun, ebenfalls den Gegensatz zwischen den Werken der Finsternis und den Werken des Lichts und schrieb: „Die Nacht ist vorgerückt; der Tag hat sich genaht. Laßt uns daher die Werke, die zur Finsternis gehören, ablegen, und laßt uns die Waffen des Lichts anlegen. Wie zur Tageszeit laßt uns anständig wandeln, nicht in Schwelgereien und Trinkgelagen, nicht in unerlaubtem Geschlechtsverkehr und zügellosem Wandel, nicht in Streit und Eifersucht . . ., plant nicht im voraus für die Begierden des Fleisches“ (Röm. 13:12-14).
7. (a) Wessen Gewalt hatte in der Nacht des Verrates an Jesus die Oberhand? (b) Wer war am meisten an dem Verbrechen interessiert, das am Passahtag 33 u. Z. begangen wurde?
7 Als der Gründer des Christentums von einem seiner zwölf Apostel, Judas Iskariot, verraten wurde, sagte er zu der bewaffneten Menge, die im Schutz der Nacht gekommen war, um ihn heimlich zu ergreifen: „Dies aber ist eure Stunde und die Gewalt der Finsternis“ (Luk. 22:53). In jener traurigen Nacht hatte die Gewalt der Finsternis die Oberhand, und wieder waren es Menschen, die die Werke der Finsternis vollbrachten, die am folgenden Nachmittag, am Passahtag des Jahres 33 u. Z., zum größten Verbrechen in der Menschheitsgeschichte führten. Außerdem gab es einen Höheren und Mächtigeren, der mehr daran interessiert war, daß dieses Verbrechen begangen wurde, als es die menschlichen Täter waren. Es gab einen unsichtbaren, höheren Geist, der seinen Einfluß auf sie ausübte, damit sie dieses Verbrechen begingen. Dieser übermenschliche Geist nutzte die Gelegenheit und flößte Judas Iskariot den niederträchtigen Gedanken ein, seinen unschuldigen Meister zu verraten. In dem Bericht heißt es unmißverständlich: „Satan aber fuhr in Judas, genannt Iskariot, der zu den Zwölfen [den Aposteln] gezählt wurde; und er ging hin und redete mit den Oberpriestern und Tempelhauptleuten über Mittel und Wege, ihn an sie zu verraten“ (Luk. 22:3, 4). Beim Passahmahl kennzeichnete Jesus Christus seinen Verräter, indem er ihm einen Bissen Speise gab. Über das, was danach geschah, sagt der Bericht: „Nach dem Bissen, da fuhr der Satan in diesen. . . . Nachdem er daher den Bissen genommen hatte, ging er sogleich hinaus. Und es war Nacht“ (Joh. 13:27-30).
8. Wie kennzeichnete Jesus den Anstifter des verbrecherischen Unterfangens, und behielt dieser die Oberhand?
8 Als Jesus danach mit seinen elf treuen Aposteln allein war, wies er auf den wahren Anstifter des verbrecherischen Unterfangens hin, das gerade im Gange war, indem er ihnen sagte: „Siehe! der Satan hat danach verlangt, euch wie Weizen zu sichten“ (Luk. 22:31). Und so kam es, daß diese elf Apostel eine Zeitlang wie gesichteter Weizen zerstreut waren und sogar Jesus, ihren Führer, verließen. Aber Satan, der Teufel, behielt nicht die Oberhand; denn diese Apostel kamen wieder zusammen und wirkten vereint unter der Leitung ihres auferweckten Führers. Zu ihnen gehörte sogar der Apostel Simon Petrus, obwohl er Jesus in jener Passahnacht dreimal verleugnet hatte (Luk. 22:47-62; Matth. 26:31, 35; Mark. 14:50-52).
DER BÖSE SOUVERÄN
9. Wie zeigte Jesus, daß ein übermenschlicher Geist hinter den Juden stand, die ihn töten wollten?
9 Es besteht kein Zweifel, damals, im ersten Jahrhundert, gab es einen übermenschlichen Geist, der zwar für Menschenaugen unsichtbar war, aber dennoch wirkungsvoll die Tätigkeit seiner menschlichen Helfershelfer lenkte, so daß sie Werke von moralischer Finsternis vollbrachten. Dieser Geist war Satan, der Teufel. Ja, Jesus Christus sagte seinen Landsleuten, die jenem Bösen in die Hände arbeiteten, ganz offen: „Wenn ihr Abrahams Kinder seid, so tut die Werke Abrahams. Nun aber sucht ihr mich zu töten . . . Das hat Abraham nicht getan. Ihr tut die Werke eures Vaters. . . . Ihr seid aus eurem Vater, dem Teufel, und nach den Begierden eures Vaters wünscht ihr zu tun. Jener war ein Totschläger, als er begann, und er stand in der Wahrheit nicht fest, weil die Wahrheit nicht in ihm ist. Wenn er die Lüge redet, so redet er gemäß seiner eigenen Neigung, denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge“ (Joh. 8:39-44).
10. Was sagte Jesus über den angeblichen „heiligen Dienst“ für Gott, doch welche Regel trifft hier zu?
10 Bis auf den heutigen Tag leiden die natürlichen, beschnittenen Juden unter den traurigen Folgen der Werke der Finsternis, die vor neunzehnhundert Jahren in ihrer Nation vollbracht wurden. Das zeigt, was einer ganzen Nation widerfahren kann, wenn sie unter den Einfluß dieser unsichtbaren, übermenschlichen Geistperson, Satans, des Teufels, kommt. Jesus Christus bezeichnete diesen Bösen als den „Herrscher dieser Welt“, und Jesu eigene Nation unterwarf sich ihm als ihrem „Herrscher“, ihrem Souverän, statt sich Gott zu unterwerfen, den sie angeblich im Tempel in Jerusalem anbetete. Jesus Christus sagte zu seinen treuen Aposteln: „Die Stunde kommt, da jeder, der euch tötet, meinen wird, er habe Gott einen heiligen Dienst erwiesen“ (Joh. 12:31; 16:2). Doch weit gefehlt! Der irregeführte religiöse Fanatiker, der ein solches Verbrechen begeht, erweist in Wirklichkeit Gottes Widersacher, Satan, dem Teufel, einen Dienst. Die Regel, die hier zutrifft, wird in folgenden Worten treffend zum Ausdruck gebracht: „Wenn ihr euch fortgesetzt jemandem als Sklaven darstellt, um ihm zu gehorchen, [seid ihr] dessen Sklaven . . ., weil ihr ihm gehorcht“ (Röm. 6:16).
11. Was schreibt Paulus über den christlichen Kampf, indem er uns darauf aufmerksam macht, daß es außer den sichtbaren Herrschern von Fleisch und Blut auch noch andere Weltbeherrscher gibt?
11 Heute ist es an der Zeit, daß die Menschen auf die Tatsache aufmerksam gemacht werden, daß es außer den sichtbaren Herrschern von Fleisch und Blut auch noch andere Weltbeherrscher gibt. Der Apostel Paulus, der unter denen zu leiden hatte, die sich einbildeten, Gott einen heiligen Dienst zu erweisen, macht uns auf diese Tatsache aufmerksam, denn er schrieb an seine Mitgläubigen in der heidnischen Stadt Ephesus (Kleinasien): „Legt die vollständige Waffenrüstung Gottes an, damit ihr gegen die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn unser Ringkampf geht nicht gegen Blut und Fleisch, sondern gegen die Regierungen, gegen die Gewalten, gegen die Weltbeherrscher dieser Finsternis [die Mächte, die die Finsternis in dieser Welt verursachen, Jerusalem Bible], gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern [die geistigen Heere des Bösen in den Himmeln, Je]“ (Eph. 6:11, 12).
12. Wem unterstehen die „bösen Geister . . ., die jetzt diese dunkle Welt beherrschen“, und welche Frage müssen wir uns stellen, da wir in dieser Welt leben?
12 Wer kann heute, in der zweiten Hälfte des zwanzigsten Jahrhunderts, abstreiten, daß auf der Erde moralische Finsternis vorherrscht, das heißt böse Werke und Taten? Viele materialistische, weltweise Leute mögen es abstreiten; dennoch bleibt die Tatsache bestehen, und es sind auch genügend Beweise dafür vorhanden, daß die „Weltbeherrscher dieser Finsternis“ oder, wie es Die Gute Nachricht ausdrückt, die „bösen Geister . . ., die jetzt diese dunkle Welt beherrschen“, wirklich existieren. Die gesamten „geistigen Heere des Bösen in den [unsichtbaren] Himmeln“ unterstehen der Souveränität Satans, des Teufels, „dessen, der böse ist“ (Eph. 6:16; Matth. 13:19). Dieser Tatsache sollten wir alle realistisch ins Auge schauen. Denn sie ist für uns ganz persönlich von Bedeutung. Wieso? Nun, wir alle sind „in der Welt“ (Joh. 17:11). Daran können wir nichts ändern. Wir bekommen daher die Auswirkungen all der schweren Zeiten zu verspüren, die die Menschheit durchgemacht hat, und zwar besonders seit dem Jahre 1914. Das läßt uns erkennen, in welch schlechter Situation wir uns befinden. Daher kann keiner von uns der Frage aus dem Wege gehen: Ist Satan, der Teufel, da er ja der „Herrscher dieser Welt“ ist, in der wir leben, der Souverän unseres Lebens?
13. In wessen Macht liegt die Welt immer noch, und welche Frage müssen wir uns daher passenderweise stellen?
13 Diese persönliche Frage verdient es, ernsthaft und ehrlich untersucht zu werden. Der Stand der Dinge ist heute noch der gleiche wie vor neunzehnhundert Jahren, als der letzte Bibelschreiber schrieb: „Die ganze Welt liegt in der Macht dessen, der böse ist“ (1. Joh. 5:19). Wir sollten uns daher persönlich fragen: Trifft das auch auf mich zu? Befinde auch ich mich in der Macht des Teufels, des Bösen, des Souveräns dieser Welt? Es nützt nichts, an dieser Frage Anstoß zu nehmen und zu sagen: „Diese Frage ist zu abstoßend, als daß ich mich damit befassen würde. Ja, sie ist regelrecht beleidigend. Es ist unter meiner Würde, mich damit zu befassen.“ Wir möchten uns bestimmt nichts vormachen. Das könnte jedoch der Fall sein. Der Bibelschreiber sagte die Ereignisse unserer Zeit voraus, als er die Erniedrigung des Bösen und seiner Geistermächte beschrieb:
14, 15. Wen führt der Teufel irre, und wann erst wird ihm Einhalt geboten werden?
14 „Und hinabgeschleudert wurde der große Drache — die Urschlange —, der Teufel und Satan genannt wird, der die ganze bewohnte Erde irreführt, er wurde zur Erde hinabgeschleudert, und seine Engel wurden mit ihm hinabgeschleudert. Und ich hörte eine laute Stimme im Himmel sagen: ‚. . . Wehe der Erde und dem Meer, weil der Teufel zu euch hinabgekommen ist und große Wut hat, da er weiß, daß er nur eine kurze Frist hat‘ “ (Offb. 12:9-12).
15 Diesem Erzbetrüger liegt das Wohl der Menschen nicht am Herzen. Er kann sich in der Umgebung der Erde, in die er hinabgeworfen wurde, immer noch frei bewegen. Er wird sich nicht aufhalten lassen, die ganze bewohnte Erde irrezuführen, bis der ständig näher rückende „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, der Krieg von Har-Magedon, vorbei ist. Erst dann wird er zusammen mit seinen Dämonenengeln „in den Abgrund [geschleudert] . . ., damit er die Nationen nicht mehr irreführe, bis die tausend Jahre [der Herrschaft Jesu Christi] zu Ende wären“ (Offb. 16:14, 16; 20:1-3). Noch ist die Zeit nicht da, in der Satan, der Teufel, und seine Dämonen aus der Umgebung der Erde entfernt und in einem weit entfernten Abgrund isoliert werden. So, wie es heute auf der Erde aussieht, ist es ganz offensichtlich, daß diese Zeit noch nicht da ist. Daher steht jeder ausnahmslos in der Gefahr, vom Teufel, dem Souverän der Welt, irregeführt zu werden. Wenn wir selbstbewußt behaupten, daß wir nicht von dem, in dessen Gewalt die ganze Welt liegt, irregeführt würden, wie könnten wir dann erfolgreich gegen die übermenschlichen bösen Geistermächte ankämpfen? Es gibt nur zwei Möglichkeiten: Entweder wir werden irregeführt, oder wir kämpfen.
16. Gegen wen werden wir nicht kämpfen, wenn wir uns zu einem Teil der Welt machen, und weshalb werden Bemühungen um eine Weltverbesserung scheitern?
16 Daher mögen sich alle, die hartnäckig behaupten, Satan, der Teufel, sei nicht der Souverän ihres Lebens, in aller Aufrichtigkeit fragen: Kämpfe ich erfolgreich gegen die „Regierungen“ in der unsichtbaren, übermenschlichen Organisation des Teufels, gegen die darin bestehenden Gewalten, gegen die „Kosmokraten dieser Finsternis“, gegen die „bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“? (Eph. 6:12, The Bible in Living English; Neue-Welt-Übersetzung). Die irregeführte Menschenwelt kämpft nicht gegen sie an, und wenn wir uns zu einem Teil der Welt machen, tun wir es auch nicht, ganz gleich, wie sehr wir versuchen mögen, die Welt in politischer, religiöser, gesellschaftlicher oder materieller Hinsicht zu ändern. Wer versucht, die sichtbare Organisation des Teufels auf Erden zu verbessern, versucht lediglich, sie länger in Gang zu halten und sie anziehender und erträglicher zu machen. Durch solche Bemühungen um Reformen wird es nie zu einem Millennium des Friedens, des Wohlstandes und des Glücks für die ganze Menschheit kommen. Unter den gegenwärtigen Einrichtungen ist die Welt oder die menschliche Gesellschaft nicht für eine globale Reform geeignet. Sie ist zum Untergang verurteilt, und das kann der „Herrscher dieser Welt“ nicht verhindern.
WIE WIR FESTSTELLEN KÖNNEN, WER UNSER SOUVERÄN IST
17, 18. Wenn nicht der Teufel unser Souverän ist, wer bleibt dann als solcher übrig, und was sagt dieser über seine Existenz?
17 Wir können nicht aus der Welt hinausgehen, sondern müssen darin leben. Werden wir daher zulassen, daß Satan, der Teufel, der Quell aller Bosheit, zum Souverän unseres Lebens wird? Wenn wir das nicht zulassen möchten, wen könnten wir dann zum Souverän unseres Lebens erwählen? Nun, denjenigen, dessen großer Widersacher Satan, der Teufel, ist. Es ist der allein wahre und lebendige Gott (Jer. 10:10). Gemäß der Bibel lautet sein Name Jehova (Ps. 83:18). Er ist nicht etwas Abstraktes; er ist kein unpersönlicher, formloser, veränderlicher Geist, der das ganze Universum und alles, was darin ist, durchdringen würde. Er ist eine Person, genauso wie Satan, der Teufel, eine Person ist. Aus dem, was er über sich selbst sagt, geht hervor, daß er einen Körper hat, dessen Aussehen wir uns allerdings nicht vorstellen können. Im Gegensatz zu Satan, dem Teufel, der ein selbstgemachter Gott ist, ist Jehova der ursprüngliche Gott, der Gott, der von keinem Geschöpf gebildet wurde, der Gott, der allein war, bevor alles erschaffen wurde. Zu Recht sagt er über sich im Gegensatz zu den von Menschen gemachten Göttern der Nationen:
18 „Vor mir wurde kein Gott gebildet, und nach mir war weiterhin keiner. Ich — ich bin Jehova, und außer mir gibt es keinen Retter“ (Jes. 43:10, 11).
19, 20. Wieso ist Jehova Gott der Quell alles Guten, und in wessen Bilde erschuf er den ersten Menschen?
19 Er ist das intelligente, persönliche Wesen, das der Quell alles Guten ist. Das ist deshalb so, weil alles an ihm gut ist. Er hat den Menschen auf die Erde gesetzt und hat ihn so gemacht, wie er selbst ist, vollkommen gut. Das erste Buch der Heiligen Schrift berichtet uns: „Gott ging daran, den Menschen in seinem Bilde zu erschaffen, im Bilde Gottes erschuf er ihn; männlich und weiblich erschuf er sie. Auch segnete Gott sie, und Gott sprach zu ihnen: ,Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch die Fische des Meeres und die fliegenden Geschöpfe der Himmel untertan und jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt.‘ . . .
20 Nach diesem sah Gott alles, was er gemacht hatte, und siehe! es war sehr gut. Und es wurde Abend, und es wurde Morgen: sechster Tag“ (1. Mose 1:27-31).
21. In welchem Zustand ließ Gott die Schöpfung, und was zu erschaffen, beabsichtigte er nicht?
21 Als Gott sah, daß alles, was er geschaffen hatte, „sehr gut“ war, ließ er es gut bleiben und hörte auf, in bezug auf die Erde und den Menschen schöpferisch tätig zu sein. Er sagte nicht: „Für alles muß es einen Gegensatz geben. Im Gegensatz zu dem, was ,sehr gut‘ ist, muß es auch etwas geben, was böse ist. Und daher muß ich jetzt etwas erschaffen, was böse ist. Ich bin ein guter Gott, und daher muß ich jetzt ein Gegenstück zu mir erschaffen, einen bösen Gott. Ich muß ein Prinzip des Bösen ins Leben rufen. Ich muß den Menschen Beweggründe dafür geben, etwas Böses zu tun.“
22. Welche biblische Veranschaulichung zeigt, daß Gott nicht gleichzeitig der Urheber des Guten und des Bösen gewesen sein kann?
22 Nein! Von Gott stammt keine solche verkehrte Philosophie. Er ist nicht gleichzeitig der Urheber des Guten und des Bösen gewesen, genausowenig, wie eine Quelle gleichzeitig Süßwasser und Salzwasser hervorsprudeln kann (Jak. 3:12). Er kann nicht gleichzeitig Licht und Finsternis sein. Der Apostel Paulus warf die passende Frage auf: „Welche Gemeinschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis?“ (2. Kor. 6:14). Um zu zeigen, daß am wahren Gott alles rein, hell und leuchtend ist, schrieb der Apostel Johannes: „Gott [ist] Licht . . ., und in Gemeinschaft mit ihm gibt es gar keine Finsternis. Wenn wir erklären: ,Wir haben mit ihm teil‘ und wir trotzdem in der Finsternis weiterwandeln, so lügen wir und handeln nicht nach der Wahrheit. Wenn wir jedoch im Lichte wandeln, wie er selbst im Lichte ist, so haben wir miteinander teil“ (1. Joh. 1:5-7).
23, 24. (a) Inwiefern ist Gott der „Vater der himmlischen Lichter“? (b) Wie bewirkte Gott in der Zeit der Apostel, daß geistiges Licht schien?
23 Jehova ist der Gott der Erleuchtung, und das zum Nutzen seiner himmlischen und irdischen Geschöpfe. Wie bedeutsam ist es daher, daß Gott am ersten Tag seiner Schöpfungswoche den Befehl gab: „Es werde Licht.“! Da er die lichtspendenden Himmelskörper erschaffen hat, damit sie seinen Geschöpfen auf Erden Licht geben, wird er auch der „Vater der himmlischen Lichter“ genannt. Das natürliche Tageslicht ist eines der guten Dinge, die von ihm stammen, denn es steht geschrieben: „Jede gute Gabe und jedes vollkommene Geschenk stammt von oben, denn es kommt vom Vater der himmlischen Lichter herab, und bei ihm gibt es keine Veränderung von der Drehung des Schattens“ (1. Mose 1:3, 14-18; Jak. 1:17).
24 Mit ausdrucksvollen Worten sagte der Apostel Paulus über Gottes Macht, Menschen zu erleuchten: „Gott ist es, der gesagt hat: ,Das Licht strahle aus der Finsternis‘, und er hat in unsere Herzen gestrahlt, um sie mit der herrlichen Erkenntnis Gottes durch das Angesicht Christi zu erleuchten“ (2. Kor. 4:6). Angesichts dieses Zeugnisses kann keiner wahrheitsgemäß behaupten, daß Jehova, der Gott der Bibel, die Finsternis der Unwissenheit und der falschen Lehren befürwortet. Mit dem christlichen Apostel Johannes müssen wir sagen, daß Gott Licht ist, und als solcher ist er der größte Erleuchter, den es je gegeben hat. Das Christentum — das heißt das wahre Christentum, nicht das, was die Kirchen der Christenheit vertreten — ist die größte Erleuchtung, die die Menschheit je erhalten hat. Wie das Licht gibt es Leben und Freiheit!
25. Wie wird unser Leben erleuchtet, wenn wir den Gott der Erleuchtung den Souverän unseres Lebens sein lassen?
25 Ist dieser Gott der Erleuchtung die Geistperson, die wir als Souverän unseres Lebens haben möchten? Wenn wir ihn zum Souverän erwählen, wird unser Leben vom Licht der Wahrheit erleuchtet sein, von dem Licht, das uns befreit, so daß wir als freie Menschen vernünftige Entscheidungen treffen und das Rechte tun können. Und dieses Licht zeigt uns auch den Weg zu ewigem Leben in Harmonie mit dem Souverän des Universums.
[Bild auf Seite 77]
Judas Iskariot ließ zu, daß Satan, der Teufel, sein Souverän wurde, und das führte zu dem Verrat an Jesus Christus.