-
Simeons Herzenswunsch erfüllt sichDer Wachtturm 1951 | 1. Mai
-
-
52:10; 40:5; 42:6; 49:6; 8:14, 18. Die Christlichen Schriften und die tatsächlichen Geschehnisse haben seither bestätigt, dass der Messias, Christus Jesus, in der Tat das Licht der Nationen ist, der eine, der den Schleier der Finsternis von den Augen der Menschen wegziehen soll, und der ihnen Rettung bringt.
Wir haben guten Grund, zu glauben, dass in nicht allzu ferner Zeit Simeon selbst an den Segnungen teilhat, die Christus Jesus nach seiner Voraussage den Völkern bringen wird. (Off. 11:17, 18) Mit welcher Freude wird er in seine Vorrechte in der neuen Welt unter Jehovas König, dem Sohne Davids, eingehen!
-
-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 1. Mai
-
-
Fragen von Lesern
● Unterstützt die Bibel den Gedanken, dass das, was eine Mutter während der Schwangerschaft sieht oder erlebt, ihren Nachkommen irgendein Merkmal aufdrückt? Einige behaupten, dies sei der Fall und führen als Beweis 1. Mose 30:37-43 an. — T. C., Pennsylvanien.
Als Jakob den Dienst Labans, seines Schwiegervaters, verlassen wollte, suchte Laban ihn zum Bleiben und zur Annahme von Lohn zu veranlassen mit der Frage: „Was soll ich dir geben?“ „Gar nichts“, sagte Jakob; „wenn du mir dieses tust, so will ich wiederum deine Herde weiden und hüten: Ich will heute durch deine ganze Herde gehen und daraus absondern jedes gesprenkelte und gefleckte Tier, und jedes [fortan geborene] dunkelfarbige Tier unter den Schafen, und das Gefleckte und Gesprenkelte unter den Ziegen; das sei mein Lohn.“ Laban war einverstanden, und der Bericht fährt fort: „Und er [Laban] sonderte an selbigem Tage die gestreiften und gefleckten [Ziegen-] Böcke ab und alle gesprenkelten und gefleckten Ziegen, alles, woran Weisses war, und alles Dunkelfarbige unter den Schafen, und gab sie in die Hand seiner Söhne. Und er setzte einen Weg von drei Tagereisen zwischen sich und Jakob; und Jakob weidete die übrige Herde Labans. Und Jakob nahm sich frische Stäbe von Weisspappel, Mandel-Baum und Platane und schälte weisse Streifen daran, indem er das Weisse entblösste, das an den Stäben war. Und er legte die Stäbe, die er geschält hatte, in die Tränkrinnen, in die Wassertränken, wohin die Herde zum Trinken kam, vor die Herde hin; und sie wurde brünstig, wenn sie zum Trinken kam. Und die Herde wurde brünstig vor den Stäben, [begattete sich, Z. B.], und die Herde gebar gestreifte, gesprenkelte und gefleckte. Und Jakob schied die Lämmer aus, und er richtete das Gesicht der Herde auf das Gestreifte und alles Dunkelfarbige in der Herde Labans; und so machte er sich [behielt er die, Mo] Herden besonders und tat sie nicht zu der Herde Labans. Und es geschah, so oft das kräftige Vieh brünstig wurde, dann legte Jakob die Stäbe vor die Augen der Herde in die Tränkrinnen, damit sie bei den Stäben brünstig würden; wenn aber das Vieh schwächlich war, legte er sie nicht hin. Also wurden die schwächlichen dem Laban und die kräftigen dem Jakob.“ — 1. Mose 30:25-42.
Dies scheint die Theorie eines vorgeburtlichen Einflusses oder mütterlicher Eindrücke zu stützen, doch ist es durch wissenschaftliche Versuche nicht gelungen, die Erfahrung Jakobs zu wiederholen oder zu bestätigen. Die Tatsache, dass zwischen der Mutter und dem noch Ungeborenen keine Nervenverbindung besteht, erschwert es zu glauben, dass mütterliche Eindrücke ein Merkmal hinterlassen oder den kommenden Sprössling körperlich ändern könnten. Natürlich ist während der Schwangerschaft die Gesundheit der Mutter „der wichtigste Faktor, der bestimmt, ob die Leibesfrucht ausgetragen und in lebensfähigem und gesundem Zustande hervorgebracht werden kann“, aber „mit der Sage, dass die Leibesfrucht durch einen Unfall oder einen Aufruhr der Gefühle ein Merkmal erhalte“, sollte gemäss dem Textbook of Pediatrics (engl.), Ausgabe 1950, von Nina A. Anderson, „aufgeräumt werden“.
Dr. Palmer Findley stimmt in seinem Buche The Story of Childbirth damit überein, und in einem Teil über mütterliche Eindrücke zeigt er, dass der Gedanke eines vorgeburtlichen Einflusses im Altertum geglaubt wurde. „Im Gesetze von Lykurg war verordnet, dass Spartanerfrauen die Statuen von Castor und Pollux anschauen sollten, um ihren Nachkommen Stärke und Schönheit zu verleihen.“ „Hippokrates lehrte, dass starke Gemütsbewegungen einer Schwangeren zu Deformierungen im Kinde Anlass geben könnten.“ Aristoteles glaubte diesen alten Gedanken und sagte, viele Frauen hätten Kinder mit einer Hasenscharte geboren, nachdem sie einen Hasen gesehen hätten, und schrieb andere Deformierungen in Kindern „dem Vorstellungsvermögen der Mutter zu, die ihre Augen und ihren Sinn auf ein unförmiges Geschöpf gerichtet hatte“. Ägyptens heiliger Stier von Memphis mit einem oder zwei adlerförmigen Figuren auf dem Rücken und einem Halbmond auf der Stirn musste getötet werden, wenn er fünfundzwanzig Jahre alt war, doch bevor dies geschah, mussten die Priester einen ähnlich gezeichneten Nachfolger beschaffen. In dem Bemühen, einen jungen Stier mit den richtigen Merkmalen hervorzubringen, wurden ägyptische Kühe während der Empfängnis mit entsprechend geformten und gefärbten Gegenständen umgeben.
Folglich ist klar, dass der Glaube an den vorgeburtlichen Einfluss aus dem Altertum stammt, und wir können verstehen, dass auch Jakob diese allgemeine Ansicht seiner Zeit angenommen hatte. Nützte sie ihm aber? Wohl stimmt es, dass Jakob Gedeihen hatte, als er sein Manöver, gestützt auf den Glauben an vorgeburtlichen Einfluss, ausführte; doch sagt die Bibel nicht ausdrücklich, dass dies die Ursache seines Erfolges gewesen sei. In der Tat schreibt die Bibel der Tatsache, dass die einheitlich gefärbten Ziegenböcke gefleckte, gesprenkelte und ringförmig gestreifte Nachkommen hatten, einem andern Grund zu. Im nächsten Kapitel sagt Jakob seinen Frauen, Labans Töchtern Lea und Rahel, den Grund seines Gelingens. Man beachte bitte, dass er die Ehre dafür nicht seinem Manöver gab, das sich auf die Theorie des vorgeburtlichen Einflusses stützte: „Und Gott hat das Vieh eures Vaters genommen und mir gegeben. Und es geschah zur Brunstzeit der Herde, da hob ich meine Augen auf und sah im Traume: und siehe, die Böcke, welche die Herde besprangen, waren gestreift, gesprenkelt und getüpfelt. Und der Engel Gottes sprach im Traume zu mir: Jakob! Und ich sprach: Hier bin ich! Und er sprach: Hebe doch deine Augen auf und sieh: alle Böcke, welche die Herde bespringen, sind gestreift, gesprenkelt und getüpfelt [gescheckt, Kautzsch].“ — 1. Mose 31:9-12.
Jehova Gott unterwies hier Jakob in der modernen Wissenschaft von der Genetik. Es waren keine gefleckten Böcke in der Herde, die Jakob betreute, und doch enthüllte die Vision gefleckte Böcke. Wie konnte dies sein? Offenbar waren die Flecken nicht zu sehen, doch wurde deren Dasein in diesen einfarbigen Tieren dem Jakob auf übernatürliche Weise enthüllt und ihm doppelt eingeprägt durch das, was er im Traume sah, und dadurch, dass der Engel seine Aufmerksamkeit auf sie lenkte. Offenbar waren diese einfarbigen Böcke Mischlinge, das heisst, sie waren das Ergebnis einer Kreuzung zwischen den gefleckten und den einfarbigen Ziegen, welche sich in Labans Herden zusammen tummelten. Obwohl diese Mischlinge selbst von einheitlicher Farbe waren, trugen sie doch in ihren Keimzellen die Erbfaktoren für Flecken und Sprenkel in sich, und in Übereinstimmung mit den Vererbungsgesetzen, die im neunzehnten Jahrhundert von Gregor Mendel entdeckt und in unserem zwanzigsten Jahrhundert klarer gemacht und erweitert wurden, waren manche Nachkommen dieser einfarbigen Mischlingsziegenböcke gefleckt und gesprenkelt. Durch die Vision öffnete Gott Jakobs Augen für das von Natur unsichtbare Dasein der Erbfaktoren für Flecken und Sprenkel, die in den einfarbigen Mischlingsziegenböcken vorhanden waren, und Jehova konnte gut veranlassen, dass es mehr gefleckte Junge gab. Sowohl Laban wie Jakob anerkannten Jehovas Interesse an dieser Sache. (1. Mose 30:27-30; 31:5, 7, 9, 16) Was den Punkt betrifft, der durch 1. Mose 30:41, 42 aufgeworfen wird, wonach die kräftigeren Nachkommen Jakob gehörten, sollte man daran denken, dass alle gesprenkelten und gefleckten von den Mischlingen abstammten, und es ist eine moderne biologische Wahrheit, dass Mischlinge kräftiger sind als ungekreuzte Zuchtrassen. Nicht alle Ziegenböcke in der von Jakob betreuten Herde waren Mischlinge, und diese schwächeren, die nicht die Kraft eines Mischlings hatten, vererbten ihre Art rein weiter und brachten nur einfarbige Nachkommen hervor, und diese schwächeren jungen Tiere gehörten Laban.
Danach unterstützt die Bibel den Gedanken nicht, dass das, was eine Mutter sieht oder während ihrer Schwangerschaft
-