Die Hoffnung, gestützt auf die Verwirklichung des Vorsatzes Gottes
„Diese Hoffnung haben wir als einen Anker für die Seele, der sowohl sicher als auch fest ist“ (Hebr. 6:19).
1. Wie haben sich einige Weltweise über die Hoffnung geäußert?
DIE weltweisen alten Griechen verachteten die Hoffnung. Sie glaubten an die Unabwendbarkeit des Schicksals und hielten daher die Hoffnung für eine Illusion. Einer von ihnen bezeichnete sie sogar als den „Fluch der Menschheit“. Ein neuzeitlicher englischer Schriftsteller sagte: „Schlimmer als des Todes Bitterkeit ist Hoffnung.“ Und der atheistische deutsche Philosoph Nietzsche schrieb: „Die Hoffnung ist das schlimmste aller Übel, denn sie verlängert die Qual des Menschen.“
2. Was hat die Medizin in den letzten Jahren in bezug auf den Wert der Hoffnung festgestellt?
2 Seither ist man in dieser Hinsicht jedoch zu ganz anderen Schlüssen gekommen. Ein bekannter Spezialist auf dem Gebiet der Psychosomatik stellte fest, daß Menschen, die eine Hoffnung hatten, Belastungen weit besser standhalten konnten. Ein anderer Arzt bezeichnete die Hoffnung als einziges Heilmittel für zahlreiche den Ärzten unerklärliche Leiden. Und ein führender amerikanischer Psychiater widmet der Heilkraft der Hoffnung in einem Lehrbuch mehrere Seiten.
3. (a) Wie hat Jehova unser Bedürfnis nach Hoffnung befriedigt? (b) Wie könnte dies veranschaulicht werden?
3 Unser Schöpfer, Jehova Gott, weiß noch besser, wie nötig die Hoffnung für den Menschen ist, vor allem für sein geistiges Wohl (Ps. 103:14). In seiner liebenden Güte hat er für die Befriedigung dieses wichtigen Bedürfnisses gesorgt. Er hat den Menschen nicht nur seine Hoffnung einflößenden Verheißungen gegeben, sondern ihnen auch wiederholt gezeigt, daß sich seine Verheißungen erfüllen werden. Dadurch hat er im Laufe der Zeit eine breite Grundlage für die Hoffnung geschaffen. Es war ähnlich, wie wenn ein Vater seinen Kindern sagt, was er vorhat. Vielleicht möchte er mit der ganzen Familie eine Woche Urlaub machen. Wenn er das den Kindern sagt, schafft er bei ihnen die Grundlage für eine Hoffnung oder eine gewisse Erwartung. Wenn er sie dann die Reisevorbereitungen beobachten läßt, stärkt er ihre Hoffnung und verscheucht jeden möglichen Zweifel am Zustandekommen der Urlaubsreise.
4. Welchen Vorsatz faßte Gott in Verbindung mit der Erde und dem Menschen schon vor ihrer Erschaffung?
4 Der Vater hat den Entschluß, mit seiner Familie Urlaub zu machen, gefaßt, schon bevor er den Kindern etwas davon sagte. So ähnlich faßte auch Jehova in Verbindung mit der Erde und dem Menschen schon einen Vorsatz, bevor er sie erschuf. Die Bibel zeigt, daß Gott ‘die Erde nicht einfach umsonst erschuf, sondern daß er sie bildete, damit sie bewohnt werde’, ja sie sollte ein Paradies werden, in dem vollkommene Menschen ewig leben würden. Nach der Erschaffung des ersten Menschenpaares gab er den Vorsatz, den er in Verbindung mit den beiden gefaßt hatte, bekannt, indem er sagte: „Seid fruchtbar und werdet viele und füllet die Erde und unterwerft sie euch, und haltet euch ... untertan ... jedes lebende Geschöpf, das sich auf der Erde regt“ (Jes. 45:18; 1. Mose 1:28).
5. Welche Verheißung gab er in Eden, um zu zeigen, daß sich an seinem Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen nichts geändert hatte?
5 Änderte Jehova Gott seinen Vorsatz hinsichtlich der Erde und des Menschen, als sich ein bestimmter Engel gegen ihn auflehnte und sich zu Satan, dem Teufel, machte und als sich Adam und Eva seiner Auflehnung anschlossen? Nein, denn gerade damals äußerte er seine erste Prophezeiung, die auf die Erfüllung dieses Vorsatzes hinwies. Er sagte: „Ich werde Feindschaft setzen zwischen dir und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen. Er wird dir den Kopf zertreten, und du wirst ihm die Ferse zertreten.“ Diese Verheißung (die in 1. Mose 3:15 aufgezeichnet ist) gab Anlaß zu der Hoffnung, daß die Gerechtigkeit schließlich triumphieren und Jehovas Vorsatz in Verbindung mit der Erde und dem Menschen verwirklicht werden würde. Aus anderen Stellen in der Bibel geht hervor, daß diese hoffnungerweckende Verheißung auf ein Königreich unter der Leitung des Haupt„samens“ und einer Gruppe von Getreuen hinwies (Eph. 1:8-12; 1. Petr. 1:18-21; 2:4-9; Offb. 5:9, 10).
JEHOVAS WORT HAT SICH STETS BEWAHRHEITET
6. Warum können wir uns völlig auf Jehovas Verheißungen verlassen?
6 Warum können wir heute fest davon überzeugt sein, daß Jehova Gott diese Verheißung erfüllen wird? Weil er einerseits über die Macht und Weisheit verfügt, seinen Vorsatz zu verwirklichen. Deshalb kann er auch „die nicht vorhandenen Dinge“ so betrachten, „als ob sie vorhanden wären“ (Röm. 4:17). Andererseits können wir dieser ersten Königreichsprophezeiung und Königreichsverheißung volles Vertrauen schenken, weil Jehova Gott seither hinreichend bewiesen hat, daß er sein Wort hält (Josua 21:45). Gott ist treu (1. Petr. 4:19).
7, 8. Welche Beispiele könnten angeführt werden, um zu zeigen, daß Jehova in der Zeit von Noah bis Salomo sein Wort gehalten hat?
7 Bewahrheiteten sich die Worte, die Gott zu Noah über die Sintflut und über das Mittel zum Überleben gesprochen hatte, nicht, als die Bösen vernichtet wurden? (1. Mose 6:17-19; 8:15-19). Erfüllte sich die Verheißung nicht, die Gott Abraham gab, daß er und Sara in ihrem hohen Alter noch einen Sohn haben würden? (1. Mose 17:19; 21:1-3). Und wie verhielt es sich mit den Worten, die Jehova an Moses richtete? Er verhieß ihm, die Israeliten aus der ägyptischen Knechtschaft zu befreien und sie in ein Land zu bringen, das von Milch und Honig fließe. Hielt er sein Wort? Ganz gewiß. Josua bestätigte dies mit den Worten: „Ihr wißt wohl mit eurem ganzen Herzen und mit eurer ganzen Seele, daß kein einziges Wort von allen guten Worten, die Jehova, euer Gott, zu euch geredet hat, dahingefallen ist. Sie alle sind für euch eingetroffen. Kein einziges Wort von ihnen ist dahingefallen“ (Josua 23:14).
8 Jehova verhieß den Israeliten ferner, daß sie, sofern sie gehorchten, sein besonderes Eigentum sein würden, daß sie Gelingen haben, in Frieden leben und alles in Fülle haben würden. Diese Verheißung erfüllte sich besonders unter der Herrschaft des Königs Salomo. Bei der Einweihung des Tempels konnte Salomo sagen: „Gesegnet sei Jehova, der seinem Volk Israel einen Ruheort gegeben hat gemäß allem, was er verheißen hat. Es ist kein Wort dahingefallen von all seiner guten Verheißung, die er durch Moses, seinen Knecht, verheißen hat“ (1. Kö. 8:56; 5. Mose 4:3-8, 37-40).
9. Welche Ereignisse in der späteren Zeit des Volkes Israel zeigen, daß Jehovas Wort zuverlässig ist?
9 Jehova Gott warnte die Israeliten aber auch davor, sich von ihm abzuwenden, da sie sonst bestraft würden. Er sagte sogar ihre Wegführung in das Babylonische Exil voraus. Seinem Wort getreu, bestrafte er sie tatsächlich, als sie sich von ihm abwandten (5. Mose 31:29; Jes. 39:5-7; 2. Chron. 36:15-21). Ebenfalls seiner Verheißung entsprechend, ließ er einen reumütigen Überrest in die Heimat zurückkehren (3. Mose 26:41-45; Esra 1:1-3). Schließlich sagte Jehova durch seinen größten Propheten, durch seinen Sohn, Jesus Christus, eine weitere Verwüstung Jerusalems vorher. Diese Vorhersage erfüllte sich im Jahre 70 u. Z., als die Römer unter dem Feldherrn Titus Jerusalem und seinen prächtigen Tempel zerstörten (Luk. 19:41-44). Jehova hat sich ohne Zweifel als treu und zuverlässig erwiesen; er hat sein Wort stets gehalten. Ja, es ist so, wie der Apostel Paulus uns versichert: ‘Gott kann nicht lügen’ (Tit. 1:2; Hebr. 6:18).
DIE GRUNDLAGE FÜR DEN GLAUBEN WIRD BREITER
10. Was hat Jehova getan, um unsere Hoffnung zu stärken?
10 Unsere Hoffnung auf die Erfüllung der Königreichsverheißung Jehovas ist nicht nur dadurch gestärkt worden, daß Jehova sein Wort in vielen anderen Fällen gehalten hat, sondern auch dadurch, daß wir sehen können, wie er auf die glorreiche Verwirklichung seines Vorsatzes hingearbeitet hat. Er hat gottesfürchtigen Menschen durch viele Wundertaten bewiesen, daß er seine erste Königreichsprophezeiung erfüllen wird.
11, 12. Wieso wurde durch die Flut und durch das, was Jehova von der Zeit Abrahams bis zur Zeit Mose tat, der Glaube seiner Diener an die in Eden geäußerte Prophezeiung gestärkt?
11 Ein solcher Beweis war die Flut in den Tagen Noahs. Wieso? Weil sie ein Zeichen des Interesses Jehovas an der Erde war. Sie war ein unleugbarer Beweis dafür, daß Gott das Böse nicht für immer zulassen wird, sondern daß er zu seiner Zeit die mit dem „Samen“ verbundene Verheißung erfüllen wird (1. Mose 6:3).
12 Darüber hinaus offenbarte Jehova, daß er Schritte unternehmen würde, um den „Samen“ hervorzubringen und um die Abstammungslinie, die zu diesem „Samen“ führen sollte, zu schützen. Er erneuerte Abrahams und Saras Fortpflanzungsfähigkeit, damit sie noch in ihrem hohen Alter einen Sohn — Isaak — bekommen konnten (Hebr. 11:11, 12). Später kam ein Enkel Isaaks, Jakobs Sohn Joseph, als Sklave nach Ägypten. Jehova Gott nutzte diesen Umstand aus, um zu verhüten, daß Jakobs große Familie in einer Hungersnot, die sieben Jahre dauerte, umkam (1. Mose 45:4-7). Mit der Zeit wuchs die Familie Jakobs in Ägypten zu einer Nation heran, die schließlich grausam bedrückt wurde. Dadurch, daß Gott Moses beauftragte, die Israeliten aus der bedrückenden Sklaverei zu befreien, unternahm er einen weiteren Schritt, der zum Hervorbringen des „Samens“ führte (2. Mose 3:13-17; 19:3-6). Von da an benutzte Jehova eine ganze Nation, um gewisse Einzelheiten über seinen Vorsatz hinsichtlich des „Samens“ bekanntzumachen.
13. Welchen Grund zur Hoffnung gaben die Regierungszeiten Davids und Salomos?
13 Ferner schuf Jehova Gott durch seine Handlungsweise mit der Nation Israel eine breitere Grundlage für den Glauben an seine erste Königreichsverheißung. Das Gesetz und die Priesterschaft, die er den Israeliten gab, wiesen auf den Haupt„samen“ und auf die wunderbaren Dinge hin, die dieser und die mit ihm verbundenen König-Priester tun würden, wenn sie die Erde zu einer herrlichen Wohnstätte machen würden, die in alle Ewigkeit von vollkommenen Menschen bewohnt werden würde (Kol. 2:17; Hebr. 10:1; Offb. 5:9, 10; 21:2-4). Als König David über die ganze Nation herrschte, zeigte es sich deutlich, daß der Haupt„same“ durch seine Geschlechtslinie kommen sollte (2. Sam. 7:12-16). Davids Siege und die glorreiche Herrschaft seines Sohnes Salomo vermittelten einen gewissen Begriff von der wunderbaren Königreichsherrschaft dieses „Samens“. Wie David, so würde auch er alle seine Gegner besiegen (Ps. 2:1-12; 110:1, 2; Matth. 22:41-45; Apg. 4:24-30). Und seine ergebenen Untertanen würden wie die Untertanen Salomos in Sicherheit wohnen und die Früchte ihrer Arbeit völlig genießen (1. Kö. 4:25; Ps. 72:7, 8; Jes. 11:1-9).
14, 15. Welchen Grund zur Hoffnung gab Jehova in Verbindung mit Jesu Tätigkeit auf der Erde?
14 Den stärksten Beweis dafür, daß Jehova Gott seine in Eden gegebene Verheißung erfüllen würde, lieferte er aber, als er seinen einziggezeugten Sohn auf die Erde sandte. Jetzt begannen sich die Einzelheiten seines Vorsatzes noch schneller zu verwirklichen. Dadurch, daß Jesus sein vollkommenes menschliches Leben als Opfer hingab, schuf er die gesetzliche Grundlage für das Königreich, und dadurch, daß er trotz großer seelischer Belastungen und vieler Leiden bis in den Tod treu blieb, bewies er auch, daß er würdig war, der König des Königreiches zu werden. Wir lesen in der Bibel: „Obwohl er Sohn war, lernte er Gehorsam durch die Dinge, die er litt, und nachdem er vollkommen gemacht worden war, wurde er für die ewige Rettung all derer verantwortlich, die ihm gehorchen.“ Jesus ‘besiegte die Welt’ insofern, als er nicht wie sie wurde. Zur Belohnung für seine unerschütterliche Ergebenheit gegenüber seinem Vater wurde er „der König derer, die als Könige regieren, und Herr derer, die als Herren herrschen“ (Hebr. 5:8, 9; Joh. 16:33; 1. Tim. 6:15; Offb. 17:14).
15 Die vielen Wunder, die Jesus wirkte, waren eine großartige Zusicherung dafür, daß die Gerechtigkeit schließlich triumphieren und die Menschheit für immer gesegnet werden würde. Nichts war für ihn zu schwierig. Er heilte jede Art von Krankheiten und Gebrechen, speiste große Volksmengen mit einigen Broten und Fischen, beschwichtigte den Wind und das Meer und weckte Tote auf, einen von ihnen sogar, nachdem er schon vier Tage tot gewesen war. Gott hatte seinen Sohn tatsächlich ‘mit heiligem Geist und Kraft gesalbt’, und dadurch gab er allen Menschen einen weiteren Grund für die Hoffnung auf das sichere Kommen des Königreiches (Apg. 10:38).
16. Was hat Jehova seit Pfingsten des Jahres 33 u. Z. im Interesse seines Königreichsvorsatzes getan?
16 Und was hat Jehova Gott seit Jesu Auferstehung und Himmelfahrt getan, um seinen Vorsatz in Verbindung mit dem „Samen“ weiter zu enthüllen? Sehr viel. Das zeigen die Apostelgeschichte und die nachfolgenden Bücher der Christlichen Griechischen Schriften. Von Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an wies Jehova durch Wunder darauf hin, daß Glieder der Christenversammlung mit Jesus zusammen zu dem in Eden vorhergesagten „Samen“ gehören würden. Er wählte diese — es sollten insgesamt 144 000 sein — im Laufe der vergangenen neunzehnhundert Jahre aus. Wie es scheint, ist diese Zahl heute beinahe vollständig (Joh. 14:1-3; Apg. 2:1-47; Offb. 14:1, 3; 20:6).
JEHOVAS VORSATZ GEHT HEUTE SEINER VERWIRKLICHUNG ENTGEGEN
17. Was ist seit dem Ende der Zeiten der Nationen alles geschehen, das beweist, daß Gottes Vorsatz hinsichtlich der Menschheit nun bald verwirklicht wird?
17 Auch heute, im zwanzigsten Jahrhundert, haben wir weitere Beweise dafür erhalten, daß Gottes Vorsatz mit Bestimmtheit verwirklicht wird. In dem Jahr, in dem der Erste Weltkrieg ausbrach, liefen die „bestimmten Zeiten der Nationen“ ab (Luk. 21:24). Seither hat der Verlauf der Dinge — die Kriege, Erdbeben, Hungersnöte und Seuchen — gezeigt, daß sich die große Prophezeiung Jesu (die von Matthäus, Markus und Lukas aufgezeichnet wurde) erfüllt. Auch wird, wie von Jesus vorhergesagt, die „gute Botschaft vom Königreich“ gepredigt (Matth. 24:14; Mark. 13:10). In über 200 Ländern und Inselgebieten beteiligen sich mehr als zwei Millionen Verkündiger in über 160 Sprachen an dieser Predigttätigkeit. All das beweist, daß das Königreich unter Christus nun bald gegen seine Feinde vorgehen wird und daß sich dadurch Gottes in Eden gegebene Verheißung erfüllt.
18. Wie ist der Name Jehovas in den Vordergrund gerückt worden, und welchen Zwecken hat dies hauptsächlich gedient?
18 Aus der Bibel — besonders aus dem Buch Hesekiel — geht hervor, daß gemäß dem Vorsatz Jehovas am Ende des gegenwärtigen Systems der Dinge alle Menschen wissen sollen, daß er allein, dessen Name Jehova ist, der wahre Gott ist (Ps. 83:17, 18; Hes. 36:38; 38:23). Es war daher sehr passend, daß Gott im Jahre 1931 Sinn und Herz seiner Diener so lenkte, daß sie den Namen annahmen, den er ihnen eigentlich schon vor langer Zeit gegeben hatte: den Namen Jehovas Zeugen oder, genauer gesagt, Jehovas christliche Zeugen (Jes. 43:10-12). Das hat sich in mindestens zweierlei Hinsicht segensreich ausgewirkt. Erstens hat es dazu gedient, den einzigartigen Namen Gottes weltweit bekanntzumachen, und zweitens sind dadurch die echten Nachfolger Jesu Christi, die wahren Diener Jehovas, von all denen abgesondert worden, die zwar vorgeben, Christen zu sein, es aber nur dem Namen nach sind. Daß dieser Name so sehr in den Vordergrund gerückt wird, bestärkt uns ferner in dem Glauben, daß sich Jehova Gott nun bald in den Augen seiner ganzen vernunftbegabten Schöpfung, der sichtbaren und der unsichtbaren, rechtfertigen wird.
19. Die vermehrte Erkenntnis über welche Klasse hat gezeigt, daß die Verwirklichung des Vorsatzes Gottes jetzt ihrem Höhepunkt entgegengeht?
19 Eine weitere Stärkung ihrer Hoffnung auf die völlige Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas erfuhren Jehovas Diener durch die Erkenntnis, die sie im Jahre 1935 über die in Offenbarung 7:9 erwähnte „große Volksmenge“ erlangten. Sie erkannten damals aufgrund eines sorgfältigen Bibelstudiums, daß diese Volksmenge die „große Drangsal“ überleben und die Aussicht haben wird, ewig auf der Erde zu leben. Diese „große Volksmenge“ aus allen Ländern und Nationen, die besonders seit 1935 in Erscheinung getreten ist und die jetzt sehr schnell wächst, ist ein weiterer Beweis dafür, daß die Verwirklichung des Vorsatzes Jehovas unmittelbar bevorsteht. Wieso? Weil die „große Drangsal“ sehr nahe sein muß, da die „große Volksmenge“, die sie überleben soll, bereits vorhanden ist. Und da diese „große Volksmenge“ den Kern der „neuen Erde“ bildet, ist logischerweise anzunehmen, daß die gerechte neue Ordnung, bestehend aus „neuen Himmeln“ und einer „neuen Erde“, ebenfalls vor der Tür stehen muß (2. Petr. 3:13).
20. Welcher Ruf ergeht an gerechtigkeitsliebende Menschen, die immer noch in Babylon der Großen sind, und was deutet dies in bezug auf die Zeit, in der wir leben, an?
20 Auch das bessere Verständnis hinsichtlich „Babylons der Großen“, des Weltreiches der falschen Religion, hat den Glauben und die Hoffnung der Diener Jehovas gestärkt. Durch ein sorgfältiges Studium der Heiligen Schrift haben sie erkannt, daß die „große Drangsal“ mit der Vernichtung der falschen Religion und ihrer Anhänger beginnen wird. Deshalb betrachten sie es heute als sehr dringend, die Warnung aus Offenbarung 18:4 ergehen zu lassen: „Geht aus ihr hinaus, mein Volk, wenn ihr nicht mit ihr teilhaben wollt an ihren Sünden und wenn ihr nicht einen Teil ihrer Plagen empfangen wollt.“ Wer in Babylon der Großen bleibt, hat an ihren Sünden teil, macht sich mit ihr schuldig und wird deshalb mit ihr bestraft werden, wird also einen Teil ihrer Plagen empfangen. Die Tatsache, daß diese Botschaft von der bevorstehenden Vernichtung der falschen Religion weit und breit verkündigt wird, ist ein weiteres Argument dafür, daß die „große Drangsal“ mit Riesenschritten auf uns zukommt.
21. Wie hat Jehova die Hoffnung seines Volkes in Zeiten heftigen Widerstandes und bitterer Verfolgung gestärkt?
21 Als Gesamtheit sind Jehovas christliche Zeugen auch durch Gottes liebende Fürsorge in ihrer Hoffnung bestärkt worden. In den 1930er Jahren zum Beispiel wurden sie in totalitären Ländern heftig bekämpft und verfolgt. Nach dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges setzte in fast allen Ländern ein erbitterter Kampf gegen sie ein. Die christlichen Zeugen Jehovas stellten aber fest, daß sich die Worte aus Jesaja 54:17 an ihnen erfüllten: „Welche Waffe es auch immer sei, die gegen dich gebildet sein wird, sie wird keinen Erfolg haben, und welche Zunge es auch immer sei, die sich im Gericht gegen dich erheben wird, du wirst sie verurteilen.“ Ja, obwohl Jehovas Diener bekämpft und verfolgt, eingesperrt und gequält wurden und man einige sogar grausam hinrichtete, gingen sie aus dem Zweiten Weltkrieg als Gesamtheit gefestigter und zahlreicher hervor. Selbst die gefürchteten Konzentrationslager Hitler-Deutschlands vermochten sie in ihrem Entschluß, Jehova weiterhin treu zu dienen, nicht zu erschüttern. Am 3. Mai 1945 äußerte sich eine Gruppe von 230 Zeugen Jehovas, die die grausame Behandlung in einem Konzentrationslager überlebt hatten, folgendermaßen:
„Es sei Euch kund, daß unser großer Gott, dessen Name Jehova ist, sein Wort wahr gemacht hat an seinem Volke, insbesondere im Gebiet des Nordkönigs. Eine lange, harte Probezeit liegt nun hinter uns, und die aus dem Feuerofen hervorgezogenen Bewährten haben nicht einmal den Geruch des Brandes an sich. (Siehe Daniel 3:27.) Im Gegenteil, sie sind voller Kraft und Stärke Jehovas.“
22, 23. (a) Was haben Glieder der Christenversammlung in bezug auf die Ernennung von Ältesten und Dienstamtgehilfen schließlich erkannt? (b) Wie werden Älteste und Dienstamtgehilfen heute ernannt, und inwiefern kommt dies den Versammlungen zugute?
22 Die Vorgänge in der Christenversammlung sind ein Beweis dafür, daß Jehovas unwiderstehlicher Geist sein Volk vorantreibt. Jahrelang herrschte in den einzelnen Versammlungen eine Art demokratische Ordnung, denn sie wählten ihre Ältesten und Diakone (Dienstamtgehilfen) selbst (Apg. 14:23, Elberfelder Bibel). Schließlich erkannten aber Glieder der Christenversammlung durch ein sorgfältiges und gebetsvolles Studium des Wortes Gottes unter der Leitung des heiligen Geistes, daß Älteste und Dienstamtgehilfen von Personen ernannt werden sollten, die eine ähnliche Stellung einnehmen wie die Ältestenschaft in der frühchristlichen Versammlung in Jerusalem und andere Älteste, z. B. der Apostel Paulus oder Timotheus und Titus, die Vertreter und Mitarbeiter des Paulus (Apg. 6:2, 3; 14:23; 1. Tim. 5:22; Tit. 1:5). Das hatte zur Folge, daß die Versammlungsordnung des ersten Jahrhunderts allmählich wiederhergestellt wurde.
23 Deshalb werden heute die Ältesten und Dienstamtgehilfen von einer aus geistgesalbten Ältesten bestehenden leitenden Körperschaft oder von anderen Ältesten, die diese Körperschaft vertreten, ernannt. Die Männer, die zu Ältesten oder Dienstamtgehilfen ernannt werden, entsprechen alle den biblischen Anforderungen. Jeder Mann kann nach dem verantwortungsvollen Amt eines Ältesten „streben“, indem er sich bemüht, die in der Bibel erwähnten Anforderungen zu erfüllen (1. Tim. 3:1-7; Tit. 1:5-9). Ja die Männer werden sogar ermuntert, dies zu tun. Die Glieder der verschiedenen Versammlungen auf der ganzen Erde haben erkannt, daß diese auf der Bibel beruhende Versammlungsordnung gerade zur rechten Zeit eingeführt wurde. Jetzt lastet nämlich die Sorge um die geistigen Bedürfnisse der schnell wachsenden Versammlungen nicht mehr vorwiegend auf e i n e m Ältesten oder Aufseher, sondern auf der ganzen Ältestenschaft. Auf diese Weise können die Versammlungen aus den verschiedenen Fähigkeiten geeigneter Männer besser Nutzen ziehen.
DAS WELTWEITE WACHSTUM
24, 25. Was beweist das wunderbare Wachstum in den Reihen des Volkes Jehovas?
24 Was in den letzten Jahren in den Versammlungen der Zeugen Jehovas vor sich gegangen ist, ist einfach erstaunlich. Die prophetischen Worte aus Jesaja 60:22 haben sich plötzlich erfüllt: „Der Kleine selbst wird zu einem Tausend und der Geringe zu einer mächtigen Nation.“ Wenn wir bedenken, daß es zur Zeit des Ersten Weltkrieges nur einige Tausende wahre Anbeter Jehovas gab, und damit die über zwei Millionen Königreichsverkündiger vergleichen, die es heute gibt, müssen wir zugeben, daß der Kleine wirklich zu einem Tausend und der Geringe zu einer mächtigen Nation geworden ist. Das ist zweifellos ein weiterer Beweis dafür, daß wir in einer bedeutsamen Zeit leben, was die Verwirklichung des wunderbaren Vorsatzes Jehovas mit der Menschheit betrifft.
25 Es ist höchst erstaunlich, eine solch gewaltige Zunahme zu beobachten, während der Einfluß der Religionsgemeinschaften der Christenheit und des Heidentums immer mehr schwindet. Die großen Religionssysteme sind den radikalen politischen Ideologien und den materialistischen und hedonistischen Philosophien, bei denen der persönliche Vorteil das Wichtigste im Leben ist, nicht gewachsen. Die reine Anbetung Jehovas dagegen hat mehr Kraft als alle Philosophien, Ideologien und Religionen des gegenwärtigen alten Systems der Dinge. Deshalb haben sich in den letzten Jahren Hunderttausende der wahren Anbetung zugewandt, und sie freuen sich darüber, eine echte Hoffnung gefunden zu haben. Allein vom 1. September 1973 bis zum 31. August 1974 ließen sich 297 872 Personen, die sich diese Hoffnung zu eigen gemacht hatten, als Jünger des Herrn Jesus Christus taufen.
26. Wieso können wir vertrauensvoll der Zukunft entgegensehen?
26 Jehova Gott hat uns in der Tat eine solide Grundlage für die Hoffnung auf die endgültige Verwirklichung seines erhabenen Vorsatzes hinsichtlich der Menschheit gegeben. Wir haben gesehen, daß er sein Wort stets gehalten und so deutlich bewiesen hat, daß er nicht lügen kann. Wir haben ferner gesehen, daß Jehova Gott, nachdem er in Eden die erste Königreichsprophezeiung geäußert hatte, den Menschen seinen Vorsatz enthüllte und daß er im Laufe der Jahrtausende auf dessen Verwirklichung hingearbeitet hat. Durch das, was er getan hat, sind seine Diener auch für alles, was die Zukunft bringen mag, gestärkt worden. Wir können deshalb vertrauensvoll der Zukunft entgegensehen in der Gewißheit, daß sein herrlicher Vorsatz zum ewigen Segen aller gehorsamen Menschen glorreich verwirklicht wird (Luk. 21:28).
[Bilder auf Seite 272, 273]
Verheißung in Eden
Vernichtung der Bösen in den Tagen Noahs
Abraham hat einen Sohn
Israel aus der Knechtschaft befreit
König David besiegte seine Feinde
Salomos Friedensherrschaft
Jesus heilte Kranke
Der Tod Jesu sühnte die Sünde
Die gute Botschaft wird weltweit gepredigt