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Eine Stadt, die von Jehova beschützt wurdeDer Wachtturm 1979 | 1. Juni
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der Messias und seine Apostel lebten, immer noch existierte. So war Jerusalem die Stadt, in der zuerst die hervorragende Gelegenheit geboten wurde, ein Miterbe des Christus zu werden, eine Gelegenheit, die ‘zuerst den Juden und auch den Griechen’ eingeräumt wurde (Röm. 2:10).
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1979 | 1. Juni
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Fragen von Lesern
● In 1. Mose 3:22 wird angedeutet, daß es im Himmel außer Jehova noch andere gab, die eine besondere Erkenntnis von Gut und Böse besaßen. Ist dem so?
Es scheint, daß nicht nur Jehova, sondern auch sein einziggezeugter Sohn eine Erkenntnis von Gut und Böse in der Bedeutung von 1. Mose hatte.
Nachdem Adam und Eva gesündigt hatten, sprach Gott das Urteil über sie aus. Dann sagte er: „Siehe, der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden, und nun, daß er seine Hand nicht ausstrecke und tatsächlich auch Frucht vom Baum des Lebens nehme und esse und auf unabsehbare Zeit lebe —“ (1. Mose 3:22).
Die ersten beiden Menschen waren nicht ohne eine Erkenntnis von Gut und Böse. Gott hatte ihnen gesagt, daß es verkehrt oder böse sei, von der Frucht eines bestimmten Baumes zu essen; umgekehrt war es gut, Gott zu gehorchen (1. Mose 2:16, 17). Bei der besonderen „Erkenntnis“, auf die der „Baum der Erkenntnis von Gut und Böse“ hindeutete, drehte es sich daher um die Selbstbestimmung darüber, was gut und böse ist. Diesbezüglich schrieb Professor T. J. Conant: „Durch die Mißachtung des göttlichen Willens und den Entschluß, unabhängig zu handeln, zog es der Mensch vor, selbst zu entscheiden, was gut und böse ist.“ Ja, Adam und Eva lehnten Gottes Entscheidung ab und wollten lieber ihren eigenen Maßstab hinsichtlich dessen, was gut oder böse ist, aufstellen.
Was bedeutet aber Gottes Ausspruch: „Der Mensch ist im Erkennen von Gut und Böse wie einer von uns geworden.“?
Einige nehmen an, Gott habe hier den Majestätsplural gebraucht, wie ein menschlicher König zum Beispiel sagen könnte: „Es gefällt uns nicht“, auch wenn er nur von sich selbst spricht. Es gibt indes noch eine andere Möglichkeit, die von der Bibel anscheinend stark gestützt wird.
Gemäß 1. Mose 1:26 sagte Jehova: „Lasset uns Menschen machen in unserem Bilde.“ Die Bibel läßt erkennen, daß Gott hier zu seinem einziggezeugten Sohn sprach, der als Jesus später auf die Erde kam. Er, „das Wort“, war Gottes Werkmeister, durch den alle anderen Dinge gemacht wurden (Joh. 1:1, 3; Kol. 1:15, 16; Spr. 8:22-31). Die Ähnlichkeit des Ausdrucks in 1. Mose 3:22 legt nahe, daß Jehova wiederum zu seinem einziggezeugten Sohn sprach, der ihm am nächsten stand.
Wenn das zutrifft, würde das darauf hindeuten, daß „das Wort“ bereits „Erkenntnis von Gut und Böse“ hatte. Durch seinen langen und vertrauten Umgang mit Jehova hatte der Sohn bestimmt die Gedanken, Grundsätze und Maßstäbe seines Vaters kennengelernt. In der Überzeugung, daß sein Sohn damit vertraut war und sich treu daran hielt, räumte Gott ihm vielleicht einen gewissen Spielraum ein und ließ ihn auch verschiedenes handhaben, ohne daß er den Vater in jedem Fall konsultieren mußte. Der Sohn wäre daher in einem gewissen Grade befähigt und befugt gewesen, zu entscheiden, was gut und böse war. Er hätte jedoch keinen Maßstab aufgestellt, der demjenigen Jehovas widersprach.
Bei der im Falle Adams und Evas erlangten Erkenntnis von Gut und Böse handelte es sich um eine Übertretung des Gebotes Jehovas, um die Ablehnung seines Maßstabes. Dafür verdienten sie den Tod und wurden somit verurteilt.
In der Neuen-Welt-Übersetzung und in einigen anderen Übersetzungen endet 1. Mose 3:22 mit einem Gedankenstrich. Das deutet darauf hin, daß Gott in den Bericht keine Aussage darüber aufnahm, was geschehen sollte. Statt dessen enden seine Worte, und im nachfolgenden Vers wird das Vorgehen an sich beschrieben; er trieb Adam und Eva aus dem Garten hinaus. Ihr unabhängiger Maßstab von Gut und Böse glich also nicht demjenigen Jehovas und seines Sohnes, sondern brachte Trübsal über sie (Jer. 10:23).
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