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Juda, der sich als ein Höherer erwiesDer Wachtturm 1961 | 15. Juni
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Nach einer solch herzbewegenden Bitte ist es kein Wunder, daß „Joseph sich nicht mehr bezwingen“ konnte; und als er mit seinen Brüdern allein war, gab er sich ihnen zu erkennen. Nach dieser Versöhnung wurden Juda und seine Brüder mit Geschenken überhäuft. Welch gute Nachricht brachten sie doch ihrem Vater heim! „Joseph lebt noch“, und er wolle, daß Jakob und alle seine Hausgenossen nach Ägypten kämen, um zu leben! Als sich dann Jakob und seine Hausgenossen Ägypten näherten, sandte Jakob passenderweise „Juda vor sich hin zu Joseph, um vor ihm her zu weisen nach Gosen“. — 1. Mose 45:1-3; 46:28.
PROPHETISCHE BEDEUTUNG
Das letzte Mal, daß wir von Juda im Bericht hören, ist es am Sterbebett seines Vaters, nachdem er und seine Brüder zusammengerufen worden waren, um Jakobs letzte „Befehle“ an seine Söhne zu hören, die aus Tadel, Empfehlungen und Prophezeiungen bestanden. Für seine ersten drei Söhne hatte er nur strenge Zurechtweisungen: „Ruben, … du hast das Lager deines Vaters … entweiht.“ „Simeon und Levi … Verflucht sei ihr Zorn.“ Doch für Juda fand der betagte Jakob Worte des Lobes: „Juda, dich werden deine Brüder preisen; deine Hand wird sein auf dem Nacken deiner Feinde, vor dir werden sich niederbeugen die Söhne deines Vaters. Juda ist ein junger Löwe … wer will ihn aufreizen? Nicht weichen wird das Zepter von Juda, noch der Herrscherstab zwischen seinen Füßen hinweg, bis Schilo kommt, und ihm werden die Völker gehorchen.“ — 1. Mose 49:1-10.
Es zeigte sich tatsächlich, daß Juda in einer Zeit der Bedrängnis seinen Brüdern überlegen war. Er übernahm die Führung in dem, was dann zum besten ausschlug. Und was am wichtigsten war: Jehovas Segen ruhte auf seinen Bemühungen. Er kannte weder Bosheit noch Übelwollen. Er bekundete liebende Sorge um seinen Vater, um Joseph und um Benjamin.
Der Stamm Juda wurde an Gliedern der zahlreichste von allen, ja wurde der königliche Stamm, durch den der Königreichsbund kam, der von David zu Jesus Christus führte. Welche Ehre wurde ihm doch zuteil, ein Vorfahr des Messias zu sein, dessen Name „Löwe aus dem Stamme Juda“ auf ihn hinwies! Obwohl er jetzt im Todesschlafe liegt, lebt er doch in Gottes Gedächtnis. Zu Gottes bestimmter Zeit wird er auferstehen, zweifellos um zu einem Fürsten in der neuen Welt gemacht zu werden. — Off. 5:5; 2. Sam. 7:12, 13; Ps. 45:16.
Außer den Lektionen, die aus der Handlungsweise Judas gelernt werden können, scheint auch sein Leben ein Teil eines prophetischen Dramas zu sein. Zu einer Zeit war Juda mit denen verbunden, die Joseph haßten. Ebenso gibt es heute Personen, die einst mit den Feinden des Volkes Gottes verbunden waren. Weil diese aber einen guten Herzenszustand haben, sind sie für die Wahrheit des Wortes Gottes empfänglich, und wenn sie damit in Berührung kommen, machen sie eine Umwandlung durch und nehmen bei Gottes Volk Stellung, gleichwie Juda für Benjamin bat. Jene, die das tun, können die Hoffnung hegen, schon heute und auch in Gottes neuer Welt der Gerechtigkeit, die so nahe herbeigekommen ist, belohnt zu werden.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1961 | 15. Juni
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Fragen von Lesern
● Wie sollte ein Gott hingegebener Christ gemäß der Schrift Gewerkschaften und eine Teilnahme an deren Tätigkeit ansehen? — S. B., USA.
Die Heilige Schrift gibt Christen den Rat, um das besorgt zu sein, „was in den Augen aller Menschen als recht angesehen wird“. „Wenn jemand für die Seinen und besonders für seine Hausgenossen nicht sorgt, so hat er den Glauben verleugnet und ist schlimmer als ein Ungläubiger.“ Diese Texte können auch in Verbindung mit Gewerkschaften angewandt werden, denn um sie zu befolgen, mag es notwendig sein, einer Gewerkschaft beizutreten. Eine Parallele könnte zwischen jemandes Pflichten, die er als Glied einer Gewerkschaft hat, und den Pflichten, die er als Bürger eines Landes hat, gezogen werden. Für die Wohltaten,
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