Der christliche Krieger
1. Weshalb ist die Kriegführung des Christen heute heilig, und welche Frage entsteht in bezug auf die Art der Kriegführung?
DIE Kriege der treuen Zeugen in vorchristlicher Zeit waren heilig, weil sie theokratisch waren und im Namen Jehovas der Heerscharen und auf seine Weisung, seinen Befehl hin gekämpft wurden. Die heutige Kriegführung wahrer Christen, die ebenfalls Zeugen Jehovas sind, ist nicht minder heilig, denn auch sie ist theokratisch. In vielen Fällen kämpften die tapferen Zeugen Jehovas in jenen Tagen der alten Zeit mit buchstäblichen Waffen und bewirkten körperlichen Tod. Dürfen die christlichen Zeugen von heute ebenfalls mit solch buchstäblichen, todbringenden Waffen kämpfen? Jehova gibt uns hierauf Antwort und unterrichtet unser Gewissen.
2. Warum haben Christen den größten Kampf der Geschichte auszufechten, und warum ist dies der „böse Tag“?
2 In alten Zeiten kämpften die treuen Zeugen Jehovas oft wider schwere Truppenzusammenziehungen des Feindes, aber heute haben die christlichen Zeugen Jehovas den größten Kampf der Geschichte auszufechten. Die ehemaligen Zeugen, die für Jehova kämpften, standen menschlichen Gegnern gegenüber und bewaffneten sich mit Waffen von Menschenhand. Die heutigen christlichen Zeugen Jehovas stehen in einem Ringkampf einem übermenschlichen Feinde gegenüber. Es ist ein unsichtbarer Feind, aber dessenungeachtet ist die Kriegführung etwas sehr Reales. Es ist daher ein Kampf, der beständige Aufmerksamkeit und unablässige Wachsamkeit verlangt, eine unaufhörliche Kriegführung, ein lebenslanger Kampf, in dem uns kein Urlaub gewährt wird, in dem es weder Waffenruhe noch Waffenstillstand gibt. Wir bedürfen darin fortgesetzt der göttlichen Ermahnung, um stets in Kampfbereitschaft und mutig zu bleiben. Der Kampf erreicht seine Intensität an dem Tage, der „der böse Tag“ genannt wird. Ohne jede Frage ist dieser „böse Tag“ gekommen, denn Satan, der Teufel, und seine unsichtbaren Dämonen sind aus dem Himmel auf die Erde hinabgeworfen worden, und der „Herrscher der Dämonen“ hat große Wut, da er weiß, daß er bis zum größten Krieg aller Zeiten, dem Universalkriege von Harmagedon, eine kurze Frist hat. — Off. 12:7-13, 17; 16:14-16; Matth. 12:24, NW.
3. Weshalb also brauchen die Christen eine andere Feldausrüstung, und von wem kommt sie?
3 Das ist der Grund, weshalb diese Kriegführung anders ist als jene weltlicher Heere. Der Feind ist ein anderer. Weltliche Heere kämpfen für den Gott dieses Systems der Dinge, zu dem sie gehören; die christlichen Zeugen Jehovas kämpfen wider den „Gott dieses Systems der Dinge“. (2. Kor. 4:4, NW) Deshalb brauchen sie andere Waffen, eine Feldausrüstung, die keine der Rüstungsfabriken dieses Systems der Dinge beschaffen kann. Sie kennen ihren Feind, und sie kennen die einzige Feldausrüstung, mit der sie gegen ihn kämpfen und gewinnen können. Es ist eine Kampfausrüstung, die vom größten aller Kämpfer stammt, von Jehova Gott. In Worten, die auf diese notwendige Rüstung hinweisen und den Feind bloßstellen, sagt Jehovas Wort: „Übrigens, erwerbt weiterhin Kraft im Herrn und in der Macht seiner Stärke. Zieht an die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr wider die Machenschaften des Teufels standzuhalten vermögt; denn wir haben einen Kampf, nicht wider Blut und Fleisch, sondern wider die Herrschaften [die nicht von Blut und Fleisch sind], wider die Autoritäten, wider die Weltherrscher dieser Finsternis, wider die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern. Darum faßt die vollständige Waffenrüstung Gottes, damit ihr an dem bösen Tage zu widerstehen und, nachdem ihr alles gründlich getan habt, standzuhalten vermögt.“ — Eph. 6:10-13, NW.
4. Welche Tatsache ändert die Merkmale der Kriegführung des Christen trotz der Art der Waffen des alten Volkes Israel?
4 Die Tatsache, daß unser Feind ein geistiger, übermenschlicher Widersacher ist, ändert die Natur unserer Kriegführung und unserer Kriegswaffen völlig. Freilich kämpften die Zeugen vor alters in vielen Fällen mit den verschiedenen Waffen der ehemaligen Kriegführung, und so lieferten jene Zeugen ein prophetisches Bild oder Vorbild von den christlichen Zeugen Jehovas von heute in deren theokratischer Kriegführung gegen Satan, den Teufel, und seine übermenschlichen Horden, die Dämonen, die überlegener und mächtiger sind als Fleisch und Blut.
5. Welche Stellung nahmen die Priester und Leviten ein, und wen veranschaulichten alle natürlichen Israeliten zusammen?
5 Noch etwas anderes: Die Priester der Familie Aarons wie auch alle übrigen Männer vom Stamme Levi waren von den weltlichen Pflichten anderer Israeliten befreit. Der Befehl des großen Theokraten an Mose hierüber war klar und deutlich: „Nur den Stamm Levi sollst du nicht einschreiben, und ihre Summe sollst du nicht aufnehmen unter den Söhnen Israels. Und du selbst bestelle die Leviten über die Stiftshütte des Zeugnisses und über alle ihre Geräte und über alles, was zu ihr gehört. Sie selbst werden die Stiftshütte und alle ihre Geräte tragen, und sie selbst werden darin dienen und sollen sich rings um die Stiftshütte her lagern.“ Der Bericht über die Einschreibung der anderen Israeliten zu theokratischer Tätigkeit wider die Feinde Israels lautet: „Dies waren die Eingeschriebenen der Söhne Israels gemäß ihren Vaterhäusern; alle Eingeschriebenen der Lager nach ihren Heeren waren sechshundertunddreitausendfünfhundertundfünfzig. Aber die Leviten wurden unter den Söhnen Israels nicht mit eingeschrieben, wie Mose geboten hatte.“ (4. Mose 1:1-50; 2:32, 33, NW) Somit waren jene, die heiligen Dienst in der Stiftshütte oder im Tempel taten, nämlich die Männer vom Stamme Levi mit Einschluß der Priester, von dieser allgemeinen Einschreibung und den damit verbundenen Pflichten befreit. Alle jene Israeliten nach dem Fleische, die Eingeschriebenen und die Leviten, und alle übrigen von den Stämmen der Nationen stellen das geistliche Israel dar, die e i n e wahre Christenversammlung, deren Haupt Jesus Christus ist. Es ergibt sich indes zwischen heute und diesem Bilde folgender Unterschied:
6, 7. (a) Was aber ist der große Unterschied zwischen heute und jenem Bild, wie dies der Apostel Petrus erklärte? (b) Wovon sind sie demzufolge alle befreit gewesen, und durch wen?
6 Im geistlichen Israel gibt es keine solche Einteilung der Glieder in weltliche Eingeschriebene, Priester und Leviten und andere Nichteingeschriebene. Das geistliche Israel, die eine wahre Kirche, die auf Jesus Christus, den Felsen, aufgebaut ist, besteht ausschließlich aus Priestern, die alle von Gott für seinen heiligen Dienst geweiht sind. (Matth. 16:18) Der Apostel Petrus selbst legte diese Tatsache außer Frage fest, als er sich an die Christen wandte, die von Gottes Geist geheiligt sind, und sagte: „Zu ihm kommend als zu einem lebendigen Steine, von Menschen zwar verworfen, bei Gott aber auserwählt, kostbar, werdet auch ihr selbst als lebendige Steine aufgebaut, ein geistliches Haus zu einer heiligen Priesterschaft, um geistliche Schlachtopfer darzubringen, Gott annehmbar durch Jesus Christus … Ihr seid ‚ein auserwähltes Geschlecht, eine königliche Priesterschaft, eine heilige Nation, ein Volk zum besonderen Besitztum, damit ihr die Vortrefflichkeiten dessen weithin verkündigt‘, der euch aus Finsternis in sein wunderbares Licht gerufen hat. Denn ihr wart einst nicht ein Volk, seid jetzt aber Gottes Volk; ihr wart jene, denen nicht Barmherzigkeit erwiesen wurde, denen aber jetzt Barmherzigkeit erwiesen worden ist.“ — 1. Pet. 1:1, 2; 2:4-10, NW.
7 Die 144 000 Glieder der wahren Kirche oder Christenversammlung sind eine Priesterschaft, in der jeder ein geistlicher Priester und deren Hoherpriester Jesus Christus ist. In ihrem heiligen Dienst für Gott und in ihrer Haltung dieser Welt gegenüber ahmen diese christlichen Unterpriester ihn nach. (Heb. 3:1; 1. Kor. 11:1) Sie bilden ein geistliches Haus, einen geistlichen Tempel, in dem Gott durch seinen Geist wohnt und dessen Haupteckstein Jesus ist, und sie dürfen nicht entweiht, nicht entheiligt werden durch Mißbrauch von seiten dieser Welt. (Eph. 2:19-22; 1. Kor. 3:16, 17; Matth. 26:51-56) Aus diesem triftigen Grunde hat Jehova Gott sie ALLE, die ganze Kirche oder Versammlung, davon befreit, an der herankommenden Schlacht von Harmagedon mit fleischlichen Waffen teilzunehmen. Da sie also kein Teil dieser Welt sind, die in Harmagedon vernichtet wird, müssen diese Unterpriester Jesu Christi strikte Neutralität bewahren gegenüber den heutigen Kämpfen der Nationen und sich ihren priesterlichen Pflichten den Bewohnern aller Länder gegenüber in gleicher Weise widmen, also ohne unterschiedliche Behandlung oder Parteilichkeit.
8. Wer erhebt Einwand dagegen, daß sie sich in die unreinen weltlichen Angelegenheiten einmischen, und warum ist sein Einwand wichtig?
8 Da die Glieder der Christenversammlung unter ihrem Hohenpriester Jesus alle zusammen eine „heilige Nation“, „eine königliche Priesterschaft“ bilden, erhebt Jehova Gott selbst Einwand dagegen, daß sie sich nach ehebrecherischer Weise in die Angelegenheiten dieser Welt einmischen und aktiv daran teilnehmen. Er gebietet ihnen: „Weichet, weichet, gehet von dannen hinaus, rühret nichts Unreines an! Gehet hinaus aus ihrer Mitte, reiniget euch, die ihr die Geräte Jehovas traget!“ (Jes. 52:11) Auf diese Weise legt Jehova seinen Einwand dar zur Leitung des christlichen Gewissens, und sein Einwand ist entscheidend.
9. Weshalb werden die christlichen Zeugen Jehovas von den Behörden dieser Welt nicht richtig eingeschätzt, und welche Warnung erteilt der Apostel Paulus diesbezüglich?
9 Die christlichen Zeugen Jehovas gehen nicht in der religiösen Aufmachung der Geistlichen der Christenheit einher, sondern tragen einfach die gewöhnlichen Kleider des gewöhnlichen Mannes oder der gewöhnlichen Frau. Sie gehen während eines Teils ihrer Zeit sogar einer weltlichen Beschäftigung nach und haben dies schon so getan, bevor die „Arbeiterpriester“ Frankreichs — in dem Versuch, das Vorrücken des Kommunismus aufzuhalten — ermächtigt wurden, in Werkstätten ehrliche Arbeit zu tun. Die meisten der christlichen Zeugen Jehovas gehen, gleichwie der Apostel Paulus es tat, während eines Teils ihrer Zeit ehrlichen Beschäftigungen nach, um so die Apostel nachzuahmen und auf anständige, ehrbare Weise für ihre natürlichen Bedürfnisse zu sorgen und nicht den Versammlungen, mit denen sie verbunden sind, finanziell zur Last zu fallen. Weil wir uns von den übrigen Leuten nicht durch hochtönende Titel oder das Tragen ungewöhnlicher religiöser Kleider oder das behagliche Leben eines Geistlichen unterscheiden, mag es sein, daß die Behörden dieser Welt uns nicht als geweihte Priester Gottes ansehen, sondern uns als das betrachten, was wir im Fleische zu sein scheinen. Da sie nicht den biblischen Gesichtspunkt einnehmen, mag es sein, daß sie „uns so einschätzen“, wie der Apostel Paulus sagte, „als ob wir nach dem wandelten, was wir im Fleische sind“. Aber als Warnung vor einer solch falschen Einschätzung fügt der Apostel die inspirierten Worte bei: „Obwohl wir im Fleische wandeln, führen wir nicht Krieg gemäß dem, was wir im Fleische sind. Denn die Waffen unserer Kriegführung sind nicht fleischlich, sondern mächtig von Gott zum Überwinden starker Verschanzungen. Denn wir überwinden Vernunftschlüsse und jede Höhe, die sich erhebt wider die Erkenntnis Gottes, und nehmen jeden Gedanken gefangen unter den Gehorsam gegen den Christus, und wir halten uns bereit, jeden Ungehorsam zu bestrafen [nicht mit todbringenden, fleischlichen Waffen], sobald euer eigener Gehorsam vollzogen sein wird. Ihr betrachtet die Dinge gemäß ihrem oberflächlichen Wert.“ (2. Kor. 10:2-7, NW) So müssen wir jene von ihrem Irrtum befreien, die uns gemäß unserem oberflächlichen Werte betrachten und uns nicht als Prediger Gottes Jehovas einschätzen, nicht als geweihte Priester Gottes, des Höchsten, als Glieder einer „heiligen Nation“, die nicht von dieser Welt ist.
10. Für welche Kriegführung sind diese christlichen Priester geheiligt, wer hat sie angeworben, und wie müssen sie sich als Soldaten von rechter Art erweisen?
10 Unter Inspiration sagt uns der Apostel als den Nachfolgern Christi, daß wir nicht wider Fleisch und Blut kämpfen und daß unsere Waffen nicht fleischlich seien. Wir sind geweihte Priester, die nicht der militärischen Organisierung unterworfen sind, um aktiv an der Schlacht von Harmagedon teilzunehmen. Wenn wir aber unsere Priesterpflichten selbst bis in jenen „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, hinein erfüllen, werden wir harmlose Augenzeugen, freudige Zuschauer werden, indem wir sehen dürfen, wie Jehova Gott und seine Engelheere unter Jesus Christus den Kampf gegen die Organisation des Teufels, die sichtbare und unsichtbare, siegreich ausfechten werden. Die Summe dieser Beweisführung ist, daß wir in einem geistigen Kampfe stehen. Es ist eine geistige Kriegführung, zu der wir geheiligt sind. Wir sind in ein geistliches Heer, das einen theokratischen Krieg führt, eingereiht, und unser Befehlshaber ist der Sohn Gottes, Jesus Christus. Er ist es, dem wir durch Gehorsam und Nachahmung gefallen müssen. Derselbe Apostel Paulus, der dem jungen Timotheus schrieb, hob diesen Punkt klar hervor, indem er ihm sagte: „Wie ein rechter Soldat Christi Jesu nimm teil am Erleiden von Ungemach. Niemand, der als Soldat dient, verwickelt sich in die Handelsgeschäfte des Lebens, damit er die Anerkennung dessen erlange, der ihn als Soldat angeworben hat.“ (2. Tim. 2:3, 4, NW) Wir müssen die Anerkennung Christi Jesu zu erhalten suchen, denn er hat uns für das theokratische Heer angeworben, und wir sind ‚Soldaten Christi Jesu‘ und müssen zeigen, daß wir solche von rechter Art sind, indem wir seinetwegen Ungemach leiden.
11. Warum können Christi Nachfolger nicht Sklaven zweier Herren sein, und wie wird durch die Religionisierung weltlicher Kämpfe das christliche Gewissen mit Füßen getreten?
11 Jesus Christus, unser Befehlshaber, hat gesagt: „Niemand kann Sklave zweier Herren sein; denn entweder wird er den einen hassen und den anderen lieben, oder er wird dem einen anhangen und den anderen verachten.“ (Matth. 6:24, NW) Als Soldaten Jesu Christi führen wir einen heiligen Krieg „wider die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ und müssen die gute Botschaft von Gottes Königreich weiterhin predigen, damit ihr Licht die Mächte der Finsternis zerstreue. Die Bemühungen der Herrscher der Christenheit, ihre Kriege zu religionisieren, indem sie sie „Kreuzzüge“ nennen und ihnen weitere solche Locknamen geben, ändern die Sache für die Priesterschaft Jehovas nicht. Indem die Herrscher so ihre Kämpfe zu religionisieren suchen, machen sie ihre Einrichtung zu einer religiösen. Sie erlassen religiöse Vorschriften für Personen, die frei sein sollten, sich ihre Religion gemäß ihrem Gewissen zu wählen, oder frei, dem Worte Jehovas zu folgen und ihr Gewissen durch sein Wort leiten zu lassen. Über die Aufstellung einer einzigen Religion und das Verbot der Ausübung einer anderen sagten der Apostel Petrus und seine Mitapostel zum jüdischen Hohen Gericht: „Wir müssen Gott, dem Herrscher, mehr gehorchen als Menschen.“ — Apg. 5:29, NW.
MENSCHEN GUTEN WILLENS AN DER KRIEGFÜHRUNG BETEILIGT
12. Wer war außer den natürlichen Israeliten sonst noch an den Kriegen des alten Israel beteiligt? Man nenne einige derer, die sich im Heere Davids befanden.
12 Einen Anteil an den Kriegen des ehemaligen Volkes Israel hatten nicht nur die natürlichen Israeliten der theokratischen Nation, sondern auch tapfere Fremdlinge guten Willens. Eingereiht in die Heere des Königs David waren Fremde wie Urija, der Hethiter, der sich weigerte, daheim zu schlafen, als Gottes Lade und sein theokratisches Heer im Felde weilten, denn er wollte für den Kampf beständig geheiligt bleiben, um zu jeder Zeit für eine Aufgabe bereit und dafür nicht etwa untauglich zu sein. Da war auch Zelek, der Ammoniter, Jithma, der Moabiter, ferner Ittai, der Gathiter, ein Philister von Gath, zusammen mit sechshundert anderen Gathitern, und auch die besondere Leibgarde des Königs David, bekannt als die Kerethiter und die Pelethiter, die bekanntlich Fremdlinge waren. — 2. Sam. 11:6-17; 23:37-39; 1. Chron. 11:26, 46; 2. Sam. 15:18, 19; 8:18; 20:7, 23; 1. Kön. 1:38, 44; 1. Chron. 18:17.
13. Wen veranschaulichen diese fremden Krieger Davids, und warum führen sie jetzt lediglich einen geistigen Krieg?
13 Wen stellen diese fremden Mitstreiter Davids in seinen Kämpfen für Jehova dar? Sie veranschaulichen die Menschen guten Willens aus allen Nationen von heute, die loyalen Gefährten des Überrests der „königlichen Priesterschaft“ unter Christus Jesus, dem Hohenpriester. Doch wiewohl nicht geistliche Priester, sind sie doch von Jehova Gott nicht ermächtigt, an den unreinen Angelegenheiten dieser Welt irgendwie mehr teilzunehmen als der Überrest des geistlichen Israels. Sie sind unter denselben Befehlshaber gekommen wie der Überrest der geistlichen Priester. Bei dem Krieg, den sie führen, kann es sich nur um geistliche Kriegführung, theokratische Kriegführung handeln, und so können und werden sie in der Schlacht von Harmagedon keine fleischliche Waffe schwingen noch irgendwie mitmachen bei Gewalttaten in jenem Kriege. Diese mögen „andere Schafe“ des Rechten Hirten Gottes sein, aber sie sind im Verein mit den geistlichen Schafen der „kleinen Herde“ in die eine Herde des Hirten versammelt worden und müssen mit ihnen zusammen dem einen Hirten folgen. (Joh. 10:14-16; Luk. 12:32) Die Kriegführung der beiden Gruppen dieser einen Herde ist die eine Kriegführung, die geistige, theokratische, heilige. Für diese Kriegführung sind beide geheiligt worden, denn beide haben auf die Stimme des Rechten Hirten, Christi Jesu, des größeren David, gehört, und beide haben sich dann Jehova Gott hingegeben, um treu in den Fußstapfen des Hirten zu folgen. Sie dürfen keinem anderen Befehlshaber folgen, dürfen keinen anderen Stimmen, die rufen mögen, Aufmerksamkeit schenken.
14. Wo dienen diese „anderen Schafe“ Gott in heiliger Weise, und in welchen Worten beschreibt Jesaja, wie sie dorthin kommen und was für Unterweisung sie empfangen?
14 Diese „anderen Schafe“ aus allen Nationen bilden bereits eine „große Volksmenge“ im Verein mit dem geistlichen Überrest, aber sie strömen weiterhin in die Hürde und werden weiterhin hineinströmen, bis der universelle Krieg von Harmagedon ausbricht. Die Prophezeiung, die ihr Kommen voraussagt, beschreibt sie, wie sie vor dem Throne Gottes stehen und Gott Tag und Nacht in seinem Tempel heiligen Dienst darbringen. (Off. 7:9-15, NW) Wie könnten diese „anderen Schafe“, diese Menschen guten Willens, dies tun und sich gleichzeitig in all die „Werke des Fleisches“ ungeheiligter Menschen verwickeln? Dies könnten sie nicht und dabei unter Gottes Königreich in der neuen Welt irdische Segnungen ererben. Die Prophezeiungen Jesajas und Michas beschreiben sie, wie sie hinaufziehen zum Hause Jehovas, und sagen uns, was er sie lehrt und was er in diesen letzten Tagen dieser alten Welt von ihnen verlangt. Wir lesen: „Und es wird geschehen am Ende der Tage, da wird der Berg des Hauses Jehovas feststehen auf dem Gipfel der Berge und erhaben sein über die Hügel; und alle Nationen werden zu ihm strömen. Und viele Völker werden hingehen und sagen: Kommt und laßt uns hinaufziehen zum Berge Jehovas, zum Hause des Gottes Jakobs! Und er wird uns belehren aus seinen Wegen, und wir wollen wandeln in seinen Pfaden. Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen, und das Wort Jehovas von Jerusalem; und er wird richten zwischen den Nationen und Recht sprechen vielen Völkern. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugmessern schmieden, und ihre Speere zu Winzermessern; nicht wird Nation wider Nation das Schwert erheben, und sie werden den Krieg nicht mehr lernen.“ (Jes. 2:2-4) Michas Prophezeiung (4:1-3) legt auf diese Weissagung Jesajas doppelten Nachdruck.
15. Wann sieht die Welt diese Prophezeiungen erfüllt, und weshalb dürfen die Schafe an dem Platz, an den sie gekommen sind, keine beunruhigenden Elemente sein?
15 Da sich beide Prophezeiungen gerade jetzt darauf beziehen, daß „andere Schafe“, Menschen guten Willens aus allen Nationen, in Jehovas Tempel kommen, sind jetzt die weltlichen Nationen erstaunt, weil sie diese „Schafe“ in Gottes Tempel nicht zu jenen Waffen greifen sehen, die Jesaja und Micha erwähnen, d. h. nicht mehr die Kunst der neuzeitlichen, untheokratischen Kriegführung erlernen sehen. Die Gutwilligen handeln gleich harmlosen „Schafen“ des himmlischen Hirten. (Joh. 10:16; Off. 7:15-17) Sie haben Jehovas Gericht und Entscheidung erfahren und sind zu der Erkenntnis gekommen, daß sein Gesetz und Wort vom himmlischen Zion ihnen verbietet, die „Werke des Fleisches“ wie zuvor weiterzutun, und sie müssen sich jetzt den Künsten des Friedens zuwenden, die sie in der gerade bevorstehenden neuen Welt pflegen werden. Diese „anderen Schafe“ sind die ersehnten, die für Gott kostbaren Dinge aus allen Nationen, und sie sind zu seinem Hause oder Tempel gekommen und erfüllen ihn mit Herrlichkeit. Dort müssen sie den Willen Gottes anerkennen und ihm gehorchen. Die in Haggai 2:9 enthaltene Prophezeiung beschreibt diesen Willen wie folgt: „Und an diesem Orte will ich Frieden geben, spricht Jehova der Heerscharen.“ Sie müssen also den Frieden bewahren und dürfen nicht beunruhigende Elemente sein unter der geistlichen Priesterschaft, der geistlichen Tempelklasse. Diese geistliche Priesterschaft darf es nicht gutheißen, daß sie unter Anwendung roher Gewalt im Tempel Jehova Gottes gegeneinander oder in der Schlacht von Harmagedon gegen Außenstehende kämpfen. — Hag. 2:7-9; Jak. 4:1-4.
16. Von welcher Art muß demgemäß unsere gemeinsame Kriegführung sein, und welchem Befehl müssen wir gehorchen, um daran teilzuhaben?
16 Unsere gemeinsame Kriegführung muß somit eine geistige Kriegführung sein. Deshalb sollen beide Herden von uns dieselbe von Gott verliehene Waffenrüstung anlegen, und dies im Gehorsam gegen folgenden Befehl: „Daher, steht fest, eure Lenden umgürtet mit Wahrheit, und angetan mit dem Brustharnisch der Gerechtigkeit, und eure Füße beschuht mit der Ausrüstung der guten Botschaft des Friedens. Über alles nehmt den großen Schild des Glaubens, mit welchem ihr imstande sein werdet, alle brennenden Geschosse des Bösen auszulöschen. Auch nehmt den Helm der Rettung an und das Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist, wobei ihr mit jeglicher Art von Gebet und Flehen bei jeder Gelegenheit anhaltend betet im Geiste. Und hierzu bleibt wach in allem Anhalten und Flehen für alle Heiligen, auch für mich, damit mir die Fähigkeit, zu reden, verliehen werde beim Auftun meines Mundes, mit allem Freimut der Rede das heilige Geheimnis der guten Botschaft kundzutun, für die ich als Gesandter in Ketten amte, damit ich in Verbindung damit freimütig rede, wie ich reden soll.“ — Eph. 6:14-20, NW.
17. Wie können wir friedsam sein und dennoch an dieser Kriegführung teilnehmen, und warum sollten wir kein minderwertiges Schwert benutzen?
17 Mit dieser Waffenrüstung kannst du jetzt ein friedsamer Bewohner der Erde sein, indem du keinem „Blut und Fleisch“ etwas zuleide tust, und kannst gleichzeitig einen theokratischen, geistigen Kampf führen gegen die bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern, die sich ihrer irdischen, menschlichen Hampelmänner bedienen in dem Versuch, die Freiheit der Rede im unerschrockenen Verkündigen der guten Botschaft zu unterbinden. Das „Schwert des Geistes“ oder das geistige Schwert ist Gottes Wort. Damit kann man niemand körperlich verletzen, sondern kann statt dessen unendlich viel Gutes in geistiger Beziehung tun. Ein General des Koreanischen Krieges sagte unlängst: „Die Feder ist mächtiger als das Schwert“, wobei er das buchstäbliche Schwert meinte. Außerdem ist das Wort Gottes mächtiger als die Feder weltlicher Menschen und daher mächtiger als das buchstäbliche Schwert. Der Apostel sagte ferner, daß Gottes lebendiges Wort ‚Macht ausübt und schärfer ist als irgendein zweischneidiges Schwert‘. (Heb. 4:12, NW) Weshalb also sollten wir, die für die heilige, theokratische Kriegführung Geheiligten, eine minderwertigere Waffe von geringerer Macht weiterhin gegeneinander erheben? Warum sollten wir nicht das mächtigere Schwert, die überlegenere Waffe, das geistige Schwert, das Wort Gottes, wider unseren gemeinsamen Feind, die „bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“, verwenden? Unsere Stärke im Krieg liegt in den von Gott gegebenen Waffen, und nur diese dürfen wir benutzen.
18. Was ist eine notwendige Ergänzung in unserem Verteidigungskampf, und wie wurde dies machtvoll dargestellt im Falle des Königs Asa von Juda?
18 Laßt uns auch nicht übersehen, daß das Gebet ein lebenswichtiger Teil unserer Kriegführung ist, eine notwendige Ergänzung zu unserer Abwehrausrüstung. Das Beten ist in der Hitze einer theokratischen Schlacht unerläßlich. Vor langer Zeit verhalf es dem König Asa von Juda zum Sieg. Erkennend, daß sein Heer von fünfhundertachtzigtausend geheiligten Kriegern dem Heere einer Million Äthiopier mit ihren dreihundert Wagen unter Serach, dem Äthiopier, kräftemäßig nicht gewachsen war, betete Asa inbrünstig: „Jehova! um zu helfen, ist bei dir kein Unterschied zwischen dem Mächtigen und dem Kraftlosen [Keiner ist neben dir, um zu helfen dem Ohnmächtigen gegen den Starken, PB]. Hilf uns, Jehova, unser Gott! denn wir stützen uns auf dich, und in deinem Namen sind wir wider diese Menge gezogen. Du bist Jehova, unser Gott; laß den Menschen nichts wider dich vermögen.“ Dieses Flehen wurde erhört, so daß die Menschen nicht die Oberhand gewannen, nicht einmal eine Million Menschen. So steht geschrieben: „Und Jehova schlug die Kuschiter [Äthiopier] vor Asa und vor Juda; und die Kuschiter flohen. Und … es fielen von den Kuschitern so viele, daß sie sich nicht wieder erholen konnten; denn sie wurden zerschmettert vor Jehova und vor seinem Heere.“ (2. Chron. 14:9-14) Dieser Bericht wurde vormals geschrieben, damit wir daraus lernen könnten, und welch großartige Veranschaulichung ist dies doch davon, wie Gebete zum Siege verhelfen! Laßt sie uns jetzt stets darbringen!
19. (a) Weshalb dürfen wir die geistige Rüstung nicht fallen lassen und in Harmagedon nicht zu fleischlichen Waffen greifen? (b) Wie hat uns Christus für die rechte Kriegführung geheiligt, und warum sind wir begierig, uns dafür einreihen zu lassen?
19 Da stehen wir nun am bösen Tage, gekleidet in die theokratische Rüstung, geheiligt zu heiliger Kriegführung für die Sache Jehovas. Der universelle Krieg von Harmagedon steht bevor. Es wird der heftigste, unheilvollste Kampf alles dessen sein, was Menschen je erfahren haben. Doch werden wir an den Gewalttaten jener Zeit nicht teilzunehmen brauchen. Aus den alten prophetischen Bildern von Harmagedon tönen uns die Worte Jehovas entgegen: „Nicht euer ist der Streit, sondern Gottes!“ „Steht fest und seht die Rettung Jehovas, die er euch heute schaffen wird … Jehova selber wird für euch kämpfen.“ (2. Chron. 20:15; 2. Mose 14:13, 14, NW) Diese Worte verbieten uns, unsere geistige Waffenrüstung fallen zu lassen und zu fleischlichen Waffen zu greifen und uns in der Schlacht von Harmagedon wider irgend jemand auf Erden auf deren Gebrauch zu verlassen. Wir müssen unsere Heiligkeit für unsere heilige Kriegführung bewahren bis zum Generalangriff, den Gog, der souveräne Fürst von Magog, auf unsere Neue-Welt-Gesellschaft unternimmt, und bis zum Ausbruch der Schlacht von Harmagedon, wann Jehova wider ihn zu unserer Verteidigung einen Gegenangriff auslösen wird. (Hes. 38:1 bis 39:22) Unser Hoherpriester Christus Jesus hat sein Leben als menschliches Opfer für uns dahingegeben, wodurch wir für unseren geistigen Kampf in einen geheiligten Zustand vor Gott gelangen können. Wir haben mit seiner Hilfe den Willen Gottes erforscht und gelernt, daß wir kämpfen müssen „um Sieg im rechten Kampf des Glaubens“. (1. Tim. 6:12, NW) Wir wissen, daß jeder von uns sich als „rechter Soldat Christi Jesu“ erweisen muß. Er als unser Hoherpriester ist mit uns im Lager, um uns Rat zu erteilen und uns zu ermutigen, den Feind nicht zu fürchten, sondern vorwärtszugehen, indem wir Gottes Willen als theokratische Soldaten tun. Unsere Kriegführung zu Jehovas Ruhm und Rechtfertigung ist eine heilige Kriegführung, eine heilige Verpflichtung, eine geheiligte Aufgabe, und unser christliches Gewissen erhebt keinen Einwand gegen eine Teilnahme an dieser theokratischen Kriegführung in heiliger Rüstung, sondern wir sind begierig, als loyale Freiwillige für diesen Dienst eingereiht zu werden. — Ps. 110:3.
20. (a) In welchem Zustand müssen wir das theokratische Lager erhalten? (b) Wie also können wir uns inmitten des Krieges des großen Tages Gottes, des Allmächtigen, verhalten, und mit welch großartigem Ergebnis?
20 Wir müssen unser Lager rein erhalten, indem wir heilig leben, keine Hurerei mit der Feindeswelt begehen, damit Jehova nichts Schamwürdiges unter uns sehe und sich deshalb davon abwende, uns zu begleiten. In die geistige Waffenrüstung Gottes gekleidet, müssen wir jetzt beständig gegen die „bösen Geistermächte in den himmlischen Örtern“ kämpfen, müssen tapfer das „Schwert des Geistes, welches Gottes Wort ist“, schwingen, indem wir auf der ganzen bewohnten Erde die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich predigen. Wenn dann die entscheidende Schlacht naht, ja während wir in den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, eintreten, werden wir als eine „heilige Nation“ und eine „königliche Priesterschaft“ zusammen mit allen unseren Mitstreitern guten Willens aus allen Nationen würdig sein, Jehovas Lob zu singen und die Trompeten zu einem mutigen Vorrücken wider den Feind zu blasen, in dem vollen Vertrauen, daß Jehova uns den Sieg verleiht. Und während wir zur Unterstützung der Verkündigung der guten Botschaft weiterkämpfen, werden wir inbrünstig im Glauben füreinander und für den Erfolg der Sache Gottes beten. Dann wird unsere theokratische Kriegführung nicht umsonst gewesen sein. Nein, sie wird gekrönt sein mit dem Siege, den Gott selber durch Christus Jesus erringt, und für uns, als Teilhaber an diesem Siege, gekrönt mit ewigem Leben in der gerechten neuen Welt! (1. Kor. 15:57, 58) „Nicht euer ist der Streit, sondern Gottes!“ — 2. Chron. 20:15.