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Fragen von LesernDer Wachtturm 1966 | 15. März
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Fragen von Lesern
● Warum gibt die Neue-Welt-Übersetzung (englisch) 2. Mose 20:13 mit „Du sollst nicht morden“ wieder, statt daß sie das Wort „töten“ gebraucht wie andere Übersetzungen, zum Beispiel die von Luther, die lautet: „Du sollst nicht töten“? — D. T., USA.
Wir finden das Wort „töten“ in 2. Mose 20:13 noch in verschiedenen anderen Übersetzungen, unter anderem auch in der von Eugen Henne und der von Hermann Menge sowie auch in der Zürcher und der Elberfelder Bibel. Die Neue-Welt-Übersetzung gebraucht in 2. Mose 20:13 jedoch das Wort „morden“ statt „töten“, weil im hebräischen Text hier das Wort ratsach erscheint, das nach der Exhaustive Concordance von Young „morden, durchstechen“ bedeutet. In Strongs hebräischem Wörterbuch heißt es über dieses hebräische Wort: „ratsach, ein Grundwort, das eigentlich zerschlagen bedeutet, d. h. töten (ein menschliches Wesen), besonders morden.“ „Mord bedeutet die in böser Absicht, vorsätzlich oder mit Überlegung ausgeführte rechtswidrige Tötung (eines menschlichen Wesens).“ − Websters Third New International Dictionary.
Das Wort ratsach erscheint in seinen verschiedenen Formen in den Hebräischen Schriften etwa vierzigmal und bezieht sich stets auf Fälle, in denen jemandem das Leben genommen wurde, wenn auch nicht immer unrechtmäßig oder gesetzwidrig. Was entscheidet denn, ob das Wort mit „töten (erschlagen)“ oder mit „morden“ wiedergegeben werden sollte? Der Zusammenhang und auch das, was Gottes Wort an anderer Stelle über den betreffenden Gegenstand sagt. Es gilt zu beachten, daß auch andere Übersetzungen dieses hebräische Wort hier und da mit „morden“ oder „Mörder“ wiedergeben. So heißt es zum Beispiel nach Menges Übersetzung: „Sie erwürgen Witwe und Fremdling und morden die Waisen.“ „Ehe es hell wird, steht der Mörder auf, tötet den Elenden und Armen.“ (Ps. 94:6; Hiob 24:14) Auch die Luther-Bibel macht in 4. Mose 35:6-31, dem Zusammenhang entsprechend, einen Unterschied zwischen Mord und unabsichtlichem Totschlag, obwohl an den betreffenden Stellen das hebräische Wort ratsach erscheint: „Und es sollen unter euch diese Städte eine Zuflucht sein vor dem Bluträcher, daß der nicht sterben muß, der einen Totschlag [ratsach] getan hat.“ „Wer jemand mit einem Eisen schlägt, daß er stirbt, der ist ein Mörder [ratsach] und soll des Todes sterben.“ — 4. Mose 35:12, 16, rev. Lu.
Wenn man die übrigen Aussprüche des Wortes Gottes in Betracht zieht, ist es ganz klar, daß 2. Mose 20:13 niemals jede Art von Tötung verbietet, denn die Israeliten durften, ja mußten nach dem Gesetz Gottes Mörder, Götzendiener, Sabbatschänder usw. töten. Die Hinrichtung eines Mörders wäre demnach in Gottes Augen nicht gesetzwidrig und könnte nicht als „Mord“ betrachtet werden; es wäre kein Verstoß gegen 2. Mose 20:13. (1. Mose 9:6) Die Dämonen anbetenden Bewohner des Landes, das Jehova seinem Volk verheißen hatte, waren von Jehova wegen ihrer Sünden zum Tode verurteilt worden, und er gebrauchte sein Volk, die Israeliten, um sein Urteil zu vollstrecken. Die Befolgung dieses Gebotes Jehovas war somit keine Übertretung seines in 2. Mose 20:13 aufgezeichneten Gebotes und konnte nicht als Mord betrachtet werden.
Gott verbietet ausdrücklich die rechtswidrige Tötung eines Menschen (Totschlag) oder Mord. Die Neue-Welt-Übersetzung hat also nach der Bibel guten Grund, das Wort ratsach in 2. Mose 20:13 mit „morden“ wiederzugeben, und sie ist damit auch nicht allein, denn H. Bruns, M. Buber, P. Rießler, A. M. Goldberg und Dr. Zunz geben es ebenfalls so wieder.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1966 | 15. März
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Wessen Sklaven sollten wir sein: Sklaven der Menschen oder Sklaven unseres Erlösers oder Loskäufers? Heutzutage werden hilflose Völker von selbstsüchtigen, habgierigen Männern ausgebeutet, als ob sie deren Eigentum wären. Der Apostel Paulus schrieb jedoch: „Ihr seid um einen Preis erkauft worden; werdet nicht mehr Sklaven der Menschen.“ (1. Kor. 7:23) Wahre Christen wissen, daß Jesus Christus sie erkauft hat und daß er somit ihr eigentlicher Gebieter ist. Sie würden ihn verleugnen, wenn sie „Sklaven der Menschen“ würden, und das würde für sie Vernichtung bedeuten. (2. Petr. 2:1) Da sie allen aufrichtigen Menschen helfen möchten, diese Wahrheiten ebenfalls zu erkennen, bieten sie im März überall, wo sich die Gelegenheit ergibt, ein Jahresabonnement auf die bibelerklärende Zeitschrift Der Wachtturm zusammen mit drei aufschlußreichen Broschüren gegen einen Beitrag von 5 DM (Österreich S 26; Schweiz 5 Fr.; Luxemburg 50 lfrs) an.
DAS ABENDMAHL DES HERRN
Das Abendmahl des Herrn wird in diesem Jahr am Dienstag, dem 5. April, nach 18 Uhr, gefeiert. Die Versammlungen sollten jetzt schon mit den Vorbereitungen beginnen, damit sich alle Zeugen Jehovas und andere Gott gegenüber gutgesinnte Personen zu dieser Feier versammeln können. Ein fähiger Redner, wenn möglich ein Glied des Überrests der gesalbten Nachfolger Christi, sollte beauftragt werden, die Ansprache zu halten.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
17. April: „Nach seiner Gewohnheit“. Seite 164.
24. April: Welche religiösen Gewohnheiten pflegst du? Seite 169.
1. Mai: Was hat die Christenheit für dich getan? Seite 176.
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