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Der göttliche Name in späterer ZeitDer Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Glauben der christlichen Kirche“ (Kursivschrift von uns).
Die Übersetzer begingen einen großen Fehler, als sie dem Beispiel der King-James-Bibel und der jüdischen Tradition folgten. Glaubten sie wirklich, es sei der Wille Gottes, daß sein Name im Hintergrund bleiben sollte? Muß man sich etwa für den göttlichen Namen schämen, so daß man ihn in der Bibel weglassen sollte?
RELIGIÖSE VORURTEILE?
Bemerkenswerterweise gebraucht die 1901 erschienene American Standard Version in den Hebräischen Schriften durchweg den Namen „Jehova“. Im Gegensatz dazu enthält die Revised Standard Version, die 1952 herauskam, nur einen einzigen, sehr spärlichen Hinweis auf das Tetragrammaton (in einer Fußnote zu 2. Mose 3:15). In den dazwischenliegenden Jahren machten Jehovas Zeugen weltweit Gottes Namen bekannt. Sind vielleicht Vorurteile gegen die Tätigkeit der Zeugen die Ursache dafür, daß in gewissen Übersetzungen der göttliche Name weggelassen wurde?
Wie aus der folgenden Bemerkung hervorgeht, die in der Katholischen Bildpost vom 24. August 1969 erschien, könnte dies in einigen Fällen so gewesen sein: „Der Name Gottes aber, den sie [Jehovas Zeugen] in ,Jehova‘ umgewandelt haben, ist lediglich eine Erfindung dieser Sekte.“ Diese Behauptung riecht förmlich nach religiösen Vorurteilen. Sie verrät auch einen Mangel an Sachkenntnis. Denn wie bereits erwähnt, war es ein katholischer Mönch — also offensichtlich kein Zeuge Jehovas —, der als erster die Bezeichnung „Jehova“ gebrauchte.
DOPPELTER MASS-STAB
„Das Wort ,Jehova‘ ist keine genaue Wiedergabe irgendeiner jemals im Hebräischen gebrauchten Form des Namens“, heißt es im Vorwort zur Revised Standard Version. Welches Wort ist aber die „genaue Wiedergabe“ des hebräischen Gottesnamens? Zum Beispiel bevorzugen einige „Jahwe“, andere „Jehwah“ und noch andere „Jave“. Das Problem liegt darin, daß nur Konsonanten verwandt wurden, wenn man Althebräisch schrieb, und wie sogar Experten zugeben, ist es reine Mutmaßung, welche Vokale zum göttlichen Namen gehörten.
Man könnte auch fragen, warum die Gegner der Form „Jehova“ nicht ebenso gegen Namen wie „Jesus“ oder „Petrus“ sind. Weshalb bestehen diese Kritiker nicht darauf, die ursprüngliche griechische Form der beiden Namen (Iesus und Petros) zu verwenden? Legen nicht solche Personen einen doppelten Maßstab an, wenn sie die Form „Jehova“ verwerfen?
ANDERE ÜBERSETZUNGEN
Einige Übersetzungen gebrauchen bekanntlich den Namen „Jehova“ oder „Jahwe“ oder eine andere Wiedergabe des Tetragrammatons. Darüber hinaus gibt es etwa 40 mundartliche Übersetzungen der Christlichen Griechischen Schriften (des „Neuen Testaments“), die eine mundartliche Form des Tetragrammatons wie Iehova (Hawaiisch) und uJehova (Zulu) benutzen.
Auch die Bible in Living English (von Steven T. Byington) gebraucht in den Hebräischen Schriften durchweg „Jehova“. In seinem Vorwort schreibt Byington über die Form „Jehova“: „Die Schreibweise und die Aussprache sind nicht von äußerster Wichtigkeit. Dagegen ist es äußerst wichtig, im Sinn zu behalten, daß es sich dabei um einen persönlichen Namen handelt.“ Ja, der Name der höchsten Person im Universum ist einzigartig, einmalig, unvergleichlich, erhaben.
WAS BEDEUTET DIESER EINZIGARTIGE NAME?
Um diese Frage zu beantworten, wollen wir einen historischen Rückblick halten. Als Moses vom Höchsten den Auftrag bekam, die Israeliten aus Ägypten herauszuführen, sagte er „zu dem wahren Gott: ,Angenommen, ich bin jetzt zu den Söhnen Israels gekommen und ich habe zu ihnen gesprochen: „Der Gott eurer Vorväter hat mich zu euch gesandt“ und sie sagen tatsächlich zu mir: „Welches ist sein Name?“, was soll ich zu ihnen sagen? Darauf sprach Gott zu Moses: ,ICH WERDE MICH ALS DAS SEIEND ERWEISEN, ALS WAS SEIEND ICH MICH ERWEISEN WERDE.‘ Und er fügte hinzu: ,Dieses sollst du zu den Söhnen Israels sagen: „ICH WERDE MICH ALS SEIEND ERWEISEN hat mich zu euch gesandt“‘“ (2. Mose 3:13, 14). Dies bedeutet, daß Jehova seinen großartigen Vorsatz — die Rechtfertigung seines Namens und seiner Souveränität — vollständig ausführen wird. Das hilft uns, die Bedeutung des Gedenknamens „Jehova“ (V. 15) zu verstehen. Gemäß der hebräischen Wurzel des Namens bedeutet er offenbar „Er läßt werden“ (oder „Er erweist sich“). Somit ist Gottes Name für achtsame Personen von wirklicher Bedeutung. Sein Name offenbart ihn als den Einen, der das, was er verheißt, mit unbedingter Zuverlässigkeit erfüllt und jede Situation, die entstehen mag, vollkommen beherrscht.
Welch eine tiefe, heilige Bedeutung hat doch der göttliche Name! Im Universum ist er der Name par excellence, ja ein herrlicher Name. Die Bezeichnung „Herr“ wirkt daneben blaß und ist unklar. Jesus liebte und achtete den Namen seines Vaters. Einmal sagte er zu ihm: „Vater, verherrliche deinen Namen.“ In dem Bericht heißt es dann: „Darum kam eine Stimme vom Himmel: ,Ich habe ihn verherrlicht und will ihn wieder verherrlichen‘“ (Joh. 12:28).
Wenn Jesus heute ein Bibelübersetzer wäre, würde er dann in neuen Übersetzungen den Namen seines Vaters weglassen? Wohl kaum! Zweifellos bekundete Jesus mehr als jeder andere Mensch die richtige Einstellung gegenüber Gott, dem Allmächtigen, und dessen Namen. Wie sollten daher wir zu Gott und zu seinem Namen eingestellt sein?
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Wie bist du zum Namen Gottes eingestellt?Der Wachtturm 1980 | 1. Mai
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Wie bist du zum Namen Gottes eingestellt?
TIEF in deinem Herzen bist du zweifellos bereits davon überzeugt, daß Gott existiert und daß wir die zahllosen wunderbaren Dinge, die wir um uns herum wahrnehmen, ihm zu verdanken haben. Vielleicht hast du wirkliche Achtung vor Gott — aber du fühlst dich ihm nicht nahe. Gott mag dir fern und unergründlich erscheinen.
Doch Gott kennen- und wirklich liebenzulernen, ihn als den Vater einer universellen Familie zu erkennen und ein Teil dieser großen Familie zu werden ist eine Sache von allergrößter Wichtigkeit und dringender Notwendigkeit. Was uns als einzelne betrifft, so geht es bei der Frage, ob wir Gott als liebevollen Vater kennenlernen, achten und ihm gehorchen werden oder nicht, um Leben oder Tod. Und global gesehen, ist die Schaffung dieser weltweiten Familie die einzige Möglichkeit, die Menschheit aus der schrecklichen Misere, in der sie sich heute befindet, zu befreien. Die Prophezeiungen, die Gottes Propheten äußerten, lassen sehr deutlich erkennen, daß das heutige System der Dinge einer globalen Katastrophe entgegengeht, die nur diejenigen überleben werden, die Gott und ihre Mitmenschen wirklich lieben (Ps. 37:10, 11, 28, 29). Nun magst du fragen:
„KANN ICH ABER GOTT WIRKLICH KENNENLERNEN?“
Angenommen, du beabsichtigst, auf einem bestimmten Wissensgebiet Forschungen anzustellen, und hegst große Bewunderung für einen berühmten Lehrer auf diesem Gebiet. Nehmen wir weiter an, du möchtest ihn besser kennenlernen und von ihm lernen, er lebt aber in einem fernen Land. Was dann? Würdest du dich nicht bemühen, alle seine Werke und das, was je über ihn veröffentlicht wurde, zu lesen? Würdest du darüber
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