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Was es bedeutet, „wiedergeboren“ zu seinDer Wachtturm 1969 | 1. März
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sie nicht zum himmlischen Königreich berufen worden waren, und das kann auch heute von vielen Christen gesagt werden. Diese Christen haben sich Gott hingegeben und sind im Wasser getauft worden. Sie haben aber erkannt, daß ihnen kein Leben im Himmel in Aussicht gestellt worden ist. Gott erweckte in ihnen nicht wie durch eine Geburt die Hoffnung auf geistiges Leben im Himmel, weil er für sie, sofern sie ihm treu bleiben, ewiges Leben in einem irdischen Paradies vorgesehen hat. Der Prediger, der an der erwähnten Wohnungstür in Kentucky vorsprach, gehört zu denen, die dieses Paradies erwarten.
Heißt das, daß diese Menschen Gottes Gunst nicht genießen? Keineswegs! Sie sind Gott genauso wohlgefällig wie damals Johannes der Täufer. Das zeigt sich unter anderem darin, daß Jehova ihnen heiligen Geist gibt, damit sie die Früchte des Geistes hervorbringen und das christliche Predigtwerk durchführen können. (Gal. 5:22, 23; Luk. 12:11, 12) Daraus ersehen wir also, daß der erwähnte Prediger die Frage jenes Wohnungsinhabers ehrlich und richtig beantwortete.
Solltest du mehr über die biblische Botschaft wissen wollen, die er in Verbindung mit Gottes himmlischem Königreich und dem künftigen irdischen Paradies predigte, dann laden wir dich ein, die Gelegenheiten, die sich dir bieten, mit Zeugen Jehovas aus deiner Umgebung über die Bibel zu sprechen, wahrzunehmen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1969 | 1. März
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Fragen von Lesern
● Warum galten unter dem mosaischen Gesetz natürliche Funktionen, wie die Menstruation, der Geschlechtsverkehr zwischen Mann und Frau und die Geburt eines Kindes, als etwas, was einen Menschen „unrein“ machte? — L. A., Spanien.
Die Vorschriften des mosaischen Gesetzes über die Menstruation, den Samenerguß des Mannes und die Geburt eines Kindes sind in 3. Mose, Kapitel 12 und 15 zu finden. Bevor wir näher auf diese Vorschriften eingehen und die möglichen Gründe dafür darlegen, sei erwähnt, daß wir uns hier nicht mit krankhaften Absonderungen der Geschlechtsorgane befassen. — 3. Mose 15:1-15, 25-30.
Nach dem Gesetz mußte sich ein Mann, der einen unfreiwilligen Samenerguß hatte, baden, und er war bis zum Abend „unrein“. Wenn ein Mann während des Geschlechtsverkehrs einen Samenerguß hatte, waren er und seine Frau deswegen bis zum Abend „unrein“. Eine Frau, die ihre monatliche Regel hatte, mußte sieben Tage als Zeit ihrer menstrualen Unreinheit rechnen. Bekam sie ihre Regel während des Geschlechtsverkehrs, dann war auch ihr Mann sieben Tage „unrein“. Wer die Kleider oder das Bett einer Frau, die ihre monatliche Blutung hatte, oder irgendeinen Gegenstand, auf dem sie gesessen hatte, anrührte, war bis zum Abend „unrein“. — 3. Mose 15:16-24.
Die Geburt eines Kindes machte die Mutter „unrein“. Gebar sie einen Jungen, so war sie sieben Tage „unrein“. Danach mußte sie noch dreiunddreißig Tage zu Hause bleiben und durfte nichts Heiliges berühren und auch nicht ins Heiligtum gehen. War das Kind ein Mädchen, so war die Mutter vierzehn Tage „unrein“, und die Zeit ihrer teilweisen Absonderung dauerte sechsundsechzig Tage. Am Ende der Reinigungszeit mußte sie ein Brandopfer und ein Sündopfer als Reinigungsopfer darbringen. — 3. Mose 12:1-8; Luk. 2:22-24.
Die Beachtung dieser Vorschriften wirkte sich zweifellos in mancher Hinsicht gut aus. Ein gelegentlicher nächtlicher Samenerguß bei einem unverheirateten Mann konnte auf eine normale Funktion des vollentwickelten männlichen Körpers zurückgeführt werden. Da aber ein Mann in einem solchen Fall einen ganzen Tag „unrein“ war, hätte sich ein Israelit wahrscheinlich gehütet, darin ein Vergnügen zu sehen. Die männlichen Israeliten wurden dadurch eher veranlaßt, sinnliche Gedanken zu verdrängen. Medizinische Forschungen haben auch ergeben, daß das seltene Auftreten von Gebärmutterkrebs bei Jüdinnen zum Teil darauf zurückzuführen ist, daß sie sich während ihrer monatlichen Blutung des Geschlechtsverkehrs enthalten. Die betreffende Vorschrift war also zum Schutze der Gesundheit. Die gleiche Vorschrift sollte den israelitischen Mann auch daran erinnern, daß er die biologischen Zyklen und die Gemütsschwankungen, denen eine Frau unterworfen ist, und die Grenzen, die ihr in körperlicher Hinsicht gesetzt sind, berücksichtigen sollte. (3. Mose 18:19; 1. Petr. 3:7) Darüber hinaus hätten diese Gesetze Männer und Frauen zur Selbstbeherrschung, zu einer vernünftigen Zähmung ihrer Leidenschaften und zur Achtung vor den Geschlechtsorganen erziehen sollen.
Was die Menstruation betrifft, so war damit offenbar auch die Achtung vor dem Blut, das in Gottes Augen heilig ist, verbunden. Hätten ein Mann und seine Frau absichtlich miteinander Verkehr gehabt, während die
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