Einsetzung einer Priesterschaft für einen segensreichen Dienst — 2. Teil
1. Warum ist es heute sehr wichtig, etwas über die himmlische Priesterschaft zu erfahren, und was bedeutet ihre Einsetzung?
DIE gegenwärtige Wohlfahrt und die Zukunftsaussichten einer großen Volksmenge aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Zungen sind Gottes Vorhaben gemäß mit einer von ihm anerkannten Priesterschaft verbunden, die sich aus einem verherrlichten Hohenpriester und seinen Unterpriestern zusammensetzt. Es sollte unsere Zuversicht stärken, zu erfahren, daß die Schattenbilder des durch Moses übermittelten Gesetzes deutlich auf diese Priesterschaft hinwiesen und zeigten, daß deren „hinreichende Befähigung“ tatsächlich „von Gott“ kommt, wie der inspirierte Apostel Paulus es ausdrückte. (2. Kor. 3:5) Da Jehova die Einsetzung dieser Priesterschaft als ein ‘Füllen ihrer Hände mit Macht’ bezeichnete, ist es für uns von besonderem Interesse, zu beachten, was in dieser Serie von Schattenbildern, die damals unter der Leitung Mose zu unserer Belehrung und Ermunterung geschaffen wurden, als nächstes geschah. — 3. Mose 8:33, NW; Hebr. 10:1.
2. Was wurde dadurch dargestellt, daß die besten Stücke des Einsetzungswidders vor Jehova hin und her gewebt wurden?
2 Das Webopfer des Einsetzungswidders. (3. Mose 8:25-27) „Und er nahm das Fett und den Fettschwanz und alles Fett, das am Eingeweide ist, und das Netz der Leber und die beiden Nieren und ihr Fett und den rechten Schenkel; und er nahm aus dem Korbe des Ungesäuerten, der vor Jehova war, einen ungesäuerten Kuchen und einen Kuchen geölten Brotes und einen Fladen und legte es auf die Fettstücke und auf den rechten Schenkel; und er legte das alles auf die Hände Aarons und auf die Hände seiner Söhne, und webte es als Webopfer vor Jehova.“ Die nahrhaften, fetten Stücke dieses Widders wurden mit seiner Leber, seinen Nieren und seinem rechten Schenkel sowie mit den gebackenen Opfergaben auf die Hände des Hohenpriesters Aaron und seiner Söhne gelegt und von ihnen dann vor Jehova hin und her gewebt. Das Weben deutete auf beständiges Handeln, nicht nur auf eine einzige Handlung, hin. Die gesalbten Nachfolger Jesu haben das Vorrecht, Jehova zusammen mit ihrem Hohenpriester in Treue und Ergebenheit ununterbrochen zu dienen, und ihr Dienst zeichnet sich besonders durch ihren Eifer für den Namen Jehovas und durch ihr Bemühen aus, von ihren geistigen und körperlichen Fähigkeiten das Beste zu geben. Auch sollten sie dieses Vorrecht mit Freuden wahrnehmen, denn der Apostel Petrus schrieb: „Freut euch weiterhin, insofern ihr der Leiden des Christus [um des Namens Jehovas willen] teilhaftig seid, damit ihr euch auch während der Offenbarung seiner Herrlichkeit freuen und jubeln könnt.“ — 1. Petr. 4:13.
3. Welche Beziehung besteht zwischen dem Backwerk, das dem Webopfer beigefügt wurde, und dem Dienst Christi und seiner Unterpriester in der Wirklichkeit?
3 Die Angehörigen dieser Priesterschaft beteiligen sich zusammen mit ihrem Hohenpriester an einem Dienst, der Reinheit von Sünde und falscher Religion (der ungesäuerte Kuchen) fordert und der Früchte hervorbringt, Früchte des heiligen Geistes (der geölte Kuchen) und vorzügliche Werke (der Fladen). Der Hohepriester, dessen Dienst sich durch alle diese vortrefflichen Merkmale auszeichnet, ist jederzeit bereit, seinen Unterpriestern in ihrem Bemühen, seinen Fußstapfen genau nachzufolgen, zu helfen. Diese beständigen Opfer, nämlich die in treuer Ergebenheit verrichteten Werke des Glaubens, werden passenderweise in Verbindung mit Gebeten dargebracht, die an den Erbauer des „wahren Zeltes“ gerichtet werden und die mit den Worten des Psalmisten übereinstimmen: „Laß als Räucherwerk vor dir bestehen mein Gebet, die Erhebung meiner Hände als Abend-Speisopfer.“ — Ps. 141:2, Fußnote; 1. Kor. 5:8.
4. Worauf deutete das Räuchern des Webopfers auf dem Altar hin?
4 Das Webopfer auf dem Altar geräuchert. (V. 28) „Und Mose nahm es von ihren Händen weg und räucherte es auf dem Altar, auf dem Brandopfer: es war ein Einweihungsopfer [Einsetzungsschlachtopfer, NW] zum lieblichen Geruch, es war ein Feueropfer dem Jehova.“ Das Webopfer wurde dadurch vollendet, daß Moses die Stücke von den Händen Aarons und seiner Söhne nahm und sie auf dem Altar, auf dem Brandopfer, verbrannte. Das wies deutlich darauf hin, daß die Angehörigen der Priesterschaft Christi durch ihren treuen beständigen Dienst veranlaßt werden sollten, sich voll und ganz für die Interessen des „wahren Zeltes“, das Gottes Bau ist, einzusetzen. Auch von diesem Opfer wurde gesagt, es sei zum lieblichen Geruch, was darauf schließen läßt, daß es Jehova nun gefällt, die Dienste dieser von seinem geliebten Sohn unterstützten Priesterschaft anzuerkennen und ihre Opfergaben mit Freuden anzunehmen.
5. Was entspricht in der Wirklichkeit dem Hinundherweben der Brust des zweiten Widders durch Moses?
5 Die Brust als Webopfer dargebracht. (V. 29) „Und Mose nahm die Brust und webte sie als Webopfer vor Jehova; von dem Einweihungswidder [Einsetzungswidder, NW] ward sie dem Mose zuteil, so wie Jehova dem Mose geboten hatte.“ Die Brust des Einsetzungswidders — zu der bestimmt auch das Herz gehörte, da es sonst nicht erwähnt wird — nahm Moses, nachdem er sie hin und her gewebt hatte, als Anteil des Opfers für sich. Moses handelte in diesem Fall offensichtlich als der besondere Vertreter Jehovas. Dadurch, daß er die Brust für sich nahm, veranschaulichte er, daß Jehova Jesus Christus und die unter ihm dienende Priesterschaft aufgrund des vollkommenen Opfers seines Sohnes anerkennt, der sich mit Freuden opferte, als der Vater die Einladung an ihn ergehen ließ: „Gib mir, mein Sohn, dein Herz, und laß deine Augen Gefallen haben an meinen Wegen!“ (Spr. 23:26) Die Unterpriester Jesu müssen sich ebenfalls ganzherzig für die Anbetung im „wahren Zelt“ einsetzen und dessen Erbauer mit tiefempfundener Freude lobpreisen.
6. Wie erfüllt sich das Besprengen mit dem mit Blut vermischten Öl an der christlichen Priesterschaft?
6 Heiligung durch Öl und Blut. (V. 30) „Und Mose nahm von dem Salböl und von dem Blute, das auf dem Altar war, und sprengte es auf Aaron, auf seine Kleider, und auf seine Söhne und auf die Kleider seiner Söhne mit ihm; und er heiligte Aaron, seine Kleider, und seine Söhne und die Kleider seiner Söhne mit ihm.“ Aaron und seine Söhne wurden durch das mit Öl vermischte Blut vom Altar, das auf sie und auf ihre Gewänder gesprengt wurde, geheiligt. Das deutete offenbar auf eine Priesterschaft hin, deren Dienst noch segensreicher sein und deren göttliche Erwählung und Einsetzung besonders daran zu erkennen sein sollte, daß sie ihren Dienst unter dem Einfluß des Geistes Gottes verrichtet und aufgrund ihres unerschütterlichen Glaubens an das kostbare Opfer Christi Jesu von Gott anerkannt wird. Dadurch, daß Person und Gewand der aaronischen Priester besprengt wurden, wurde angedeutet, daß die unter Christus dienenden Priester, der Einzelne und die Gesamtheit, innerlich und äußerlich, daran zu erkennen sein müssen, daß sie sich vollständig auf den Wert des sündensühnenden Blutes Christi verlassen und die Fülle der Früchte des heiligen Geistes Jehovas hervorbringen.
7, 8. Was hat die vollständige Beseitigung der Überreste des Einsetzungswidders in Verbindung mit der Einsetzung der wahren Priesterschaft zu bedeuten?
7 Aaron und seine Söhne kochen und essen das Fleisch. (V. 31) „Und Mose sprach zu Aaron und zu seinen Söhnen: Kochet das Fleisch an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft; und ihr sollt es daselbst essen und das Brot, das im Korbe des Einweihungsopfers ist, so wie ich geboten habe und gesagt: Aaron und seine Söhne sollen es essen.“ Dieses Schattenbild zeigt uns, daß das Einsetzungsschlachtopfer vollständig verzehrt wurde. So ist es auch Jehovas Wille, daß die Einsetzung der unter Christus dienenden Priesterschaft vollständig durchgeführt wird. Wir können ferner daraus schließen, daß Jehova hinreichend für den geistigen Unterhalt dieser Priester sorgt. Auch in materieller Hinsicht ist ihnen für jeden Tag das Nötige zugesichert, während sie ihren Priesterpflichten nachkommen, denn der Apostel Paulus erklärte: „Wißt ihr nicht, daß die Männer, die heilige Pflichten erfüllen, die Dinge aus dem Tempel essen, und jene, die beständig am Altar Dienst verrichten, mit dem Altar einen Anteil für sich haben? Ebenso hat der Herr auch angeordnet, daß jene, die die gute Botschaft verkünden, mittels der guten Botschaft leben sollen.“ Während sie die gute Botschaft fleißig predigen und lehren, gibt Gott es dankbaren Zuhörern ins Herz, die zum Leben notwendigen materiellen Dinge mit ihnen zu teilen. — 1. Kor. 9:13, 14; Eph. 3:16; Gal. 6:6.
8 Die Überreste des Einsetzungsschlachtopfers verbrannt. (V. 32) „Und das übrige von dem Fleische und von dem Brote sollt ihr mit Feuer verbrennen.“ Nichts von diesem Einweihungsschlachtopfer sollte übrigbleiben; was die Priester nicht aßen, wurde verbrannt. In der Wirklichkeit wendet Christus Jesus den Wert seines Opfers in vollem Umfang auf alle an, die zur heiligen Priesterschaft gehören sollen, damit sie von Gott völlig anerkannt und dazu ermächtigt werden können, anderen, die den Weg zum Quell des Lebens suchen, richtig zu helfen.
9. Wie läßt sich das, was durch die Wachpflicht vorgeschattet wurde, (a) auf Christus Jesus und (b) auf seine gesalbten Nachfolger anwenden?
9 Der Wachpflicht sieben Tage nachkommen. (V. 33-35) „Und von dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft sollt ihr nicht weggehen sieben Tage lang, bis zu dem Tage, da die Tage eures Einweihungsopfers erfüllt sind; denn sieben Tage sollt ihr eingeweiht werden [wird es erfordern, eure Hand mit Macht zu füllen, NW]. So wie man an diesem Tage getan, hat Jehova zu tun geboten, um Sühnung für euch zu tun. Und ihr sollt an dem Eingang des Zeltes der Zusammenkunft Tag und Nacht bleiben, sieben Tage lang, und sollt die Vorschriften Jehovas beobachten [der Wachpflicht gegenüber Jehova nachkommen, NW], daß ihr nicht sterbet; denn also ist mir geboten worden.“ Der beispielhafte Hohepriester Gottes erfüllte die ihm auferlegte dreieinhalbjährige Dienstzeit auf der Erde und wurde dann als Geistgeschöpf auferweckt und in die höchste Stellung im Universum unter dem Schöpfer erhoben. Seine Unterpriester müssen ihre Dienstzeit auf der Erde ebenfalls treu vollenden, indem sie sich gänzlich den Interessen des „wahren Zeltes“ widmen, damit sie dann zu ihrer Zeit ebenfalls zum Leben auf geistiger Stufe auferweckt werden. Solange die Angehörigen dieser Priesterschaft auf der Erde sind, leisten sie anderen, die den Weg zum Leben suchen, durch den ihnen übertragenen wirksamen „Dienst der Versöhnung“ Hilfe. Wenn sie ihren treuen Dienst im Fleische vollenden, indem sie an der „ersten Auferstehung“ teilhaben, werden ihnen die Hände dann im wahrsten Sinn des Wortes mit Macht gefüllt, damit sie dem Vorhaben Gottes während der Tausendjahrherrschaft Christi zum Segen der Menschen auf der Erde dienen können.
EINE HIMMLISCHE PRIESTERSCHAFT IN TÄTIGKEIT
10. Warum fließen uns die Segnungen Jehovas durch den Dienst der Priesterschaft Christi heute schon zu?
10 Männer und Frauen aus allen Nationen, Stämmen, Völkern und Sprachen, die sich jetzt reumütig dem von Gott errichteten „wahren Zelt“ zuwenden, brauchen nicht zu warten, bis die letzten Glieder dieser Priesterschaft ihren irdischen Dienst beendet haben, um Nutznießer der Segnungen zu werden. Nein, denn das Blut des vollkommenen Opfers Jesu ist bereits zugunsten dieser letzten Glieder angewandt worden; sie haben durch Gottes heiligen Geist eine neue Geburt, eine Geburt als seine geistgezeugten Söhne, erfahren und sind befähigt worden, Dinge zu tun, die sie sonst als unvollkommene Menschen nicht tun könnten. Jehova wies durch das Zeichen, durch das er seine Anerkennung der aaronischen Priesterschaft bestätigte und das er vor ganz Israel erscheinen ließ, deutlich auf diese Tatsache hin. Eine Betrachtung des neunten Kapitels von 3. Mose soll uns zeigen, wie das geschah.
11. Was wurde dadurch dargestellt, daß Aaron und seine Söhne schließlich ohne die unmittelbare Hilfe Mose amteten, und worauf deuteten das Sündopfer und das Brandopfer hin?
11 Das Sündopfer und das Brandopfer für Aarons Priesterschaft (3. Mose 9:2, 7-14) „Und er sprach zu Aaron: Nimm dir ein junges Kalb zum Sündopfer und einen Widder zum Brandopfer, ohne Fehl, und bringe sie dar vor Jehova. Und Mose sprach zu Aaron: Nahe zum Altar, und opfere dein Sündopfer und dein Brandopfer, und tue Sühnung für dich und für das Volk; und opfere die Opfergabe des Volkes und tue Sühnung für sie, so wie Jehova geboten hat. Und Aaron nahte zum Altar und schlachtete das Kalb des Sündopfers, das für ihn war. Und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut dar; und er tauchte seinen Finger in das Blut und tat davon an die Hörner des Altars, und er goß das Blut an den Fuß des Altars. Und das Fett und die Nieren und das Netz der Leber vom Sündopfer räucherte er auf dem Altar, so wie Jehova dem Mose geboten hatte. Und das Fleisch und die Haut verbrannte er mit Feuer außerhalb des Lagers. Und er schlachtete das Brandopfer; und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es an den Altar ringsum. Und das Brandopfer reichten sie ihm in seinen Stücken und den Kopf, und er räucherte es auf dem Altar. Und er wusch das Eingeweide und die Beine und räucherte sie auf dem Brandopfer, auf dem Altar.“ Bei der Einsetzung der Priesterschaft hatte Moses als Gottes Vertreter und an Gottes Statt geamtet. Nun amteten Aaron und seine Söhne ohne die unmittelbare Hilfe Mose, denn sie waren jetzt vollends in ihr Amt eingesetzt. Jesus Christus wurde im Jahre 33 u. Z. ebenfalls von Gott vollends in sein Amt als himmlischer Hoherpriester eingesetzt. Danach, zu Pfingsten, wurde der Geist auf seine Nachfolger ausgegossen. Sie unterwarfen sich demütig der Leitung des Geistes, wurden dann von Gott, aber durch Jesus Christus, nach und nach in ihr Amt eingesetzt und nahmen dann ihren Dienst auf. Jesus Christus hatte ihnen verheißen, daß der heilige Geist sie alle Dinge lehren würde, die sie wissen müßten, um vorangehen und den Verpflichtungen, die ihnen ihr Hoherpriester übertragen würde, nachkommen zu können, und er erfüllte diese Verheißung. Er hatte ihnen aber auch verheißen, daß er, ihr Hoherpriester, stets bei ihnen sein werde bis zum Abschluß des Systems der Dinge. (Matth. 28:18-20) Das Sündopfer wies wiederum darauf hin, daß diese heilige Priesterschaft sich jederzeit nur durch und aufgrund des einzigen kostbaren Schlachtopfers für Sünden in die Gegenwart des Schöpfers begibt. Da sie diese Tatsache stets im Auge behält, wirken sich ihre Dienstleistungen segensreich aus. Das Brandopfer versinnbildlichte die Bestätigung, daß Jehova das Opfer seines geliebten Sohnes angenommen hat und dessen Wert auf alle Angehörigen der Priesterschaft, für die Christus besonders Fürbitte leistet, anwendet.
12. Wann und wie zeigte Jehova in der Erfüllung, daß er den Dienst der Unterpriester Christi anerkannte?
12 Zum Zeichen dafür, daß es Jehova wohlgefiel, der Priesterschaft unter Christus die Wohltaten des „einzigen Schlachtopfers für Sünden“ zukommen zu lassen, wurde zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. sein heiliger Geist auf sie ausgegossen. Seither haben diese Priester ‘die Vorzüglichkeiten Jehovas weit und breit verkündet’ und dadurch ein geistiges Schlachtopfer dargebracht, das dem Höchsten wohlgefällig ist, denn zu diesem Zweck hat er sie geheiligt und zum Priesterdienst befähigt. — 1. Petr. 2:5, 9.
13. Was wurde durch das Sündopfer und das Brandopfer für das ganze Volk vorgeschattet, und warum ist die Zeit, zu der sie dargebracht wurden, von Bedeutung?
13 Das Sündopfer und das Brandopfer für das Volk. (V. 15, 16) „Und er brachte herzu die Opfergabe des Volkes und nahm den Bock des Sündopfers, der für das Volk war, und schlachtete ihn und opferte ihn als Sündopfer, wie das vorige. Und er brachte das Brandopfer herzu und opferte es nach der Vorschrift.“ Es gilt zu beachten, daß die Opfer für die nichtpriesterlichen Stämme Israels erst dargebracht wurden, nachdem die Opfer für den Stamm Levi, den Stamm des Hohenpriesters Aaron, dargebracht worden waren. So wird auch der Wert des Schlachtopfers Christi Jesu zuerst zugunsten der heiligen geistigen Priesterschaft angewandt, um ihr dessen Wohltaten zukommen zu lassen, bevor sie anderen Menschen zufließen. Die Tatsachen zeigen sogar, daß von der Ausgießung des Geistes Gottes zu Pfingsten des Jahres 33 u. Z. an bis zur Berufung der letzten Glieder der Priesterschaft Christi, zu der die vorherbestimmte Zahl von 144 000 gehören, etwa 1 900 Jahre vergangen sind. Seit dem Jahre 1935 häufen sich die Beweise dafür, daß die Wohltaten nun auch einer zahllosen Menge nichtpriesterlicher Anbeter des wahren Gottes zufließen. Nach Harmagedon, wenn das gegenwärtige böse System der Dinge vernichtet und Satan gebunden und in den Abgrund geworfen sein wird, werden die vielen Segnungen, die reumütigen Menschen dann ungehindert zufließen werden, ein offenkundiger Beweis dafür sein, daß die königliche Priesterschaft unter Christus ihren Dienst erfolgreich verrichtet.
14. Was wurde durch das Getreideopfer, das bei dieser Gelegenheit dargebracht wurde, dargestellt?
14 Das Getreideopfer zugunsten des Volkes. (V. 17) „Und er brachte das Speisopfer [Getreideopfer, NW] herzu und füllte seine Hand davon und räucherte es auf dem Altar, außer dem Morgen-Brandopfer.“ Dieses Getreideopfer wurde außer dem an jenem Morgen mit dem täglichen Opfer dargebrachten Getreideopfer dargebracht. In dem Bericht heißt es, Aaron habe ‘seine Hand davon gefüllt’ und es dann auf dem Altar, auf dem Brandopfer, verbrannt. Das deutete offenbar an, daß der Dienst Christi Jesu und seiner gesalbten Nachfolger ein fruchtbarer Dienst ist, durch den gegenwärtig einer „großen Volksmenge“ aus allen Nationen eine Fülle von Segnungen zufließen. (Offb. 7:9) Die gegenwärtige reiche Ernte an Menschen, die Gottes Namen ehren, ist der sichtbare Beweis dafür, daß Gottes Segen auf dem Dienst der himmlischen Priesterschaft ruht.
15. Was entspricht in der Wirklichkeit dem Gemeinschaftsschlachtopfer, das für das Volk dargebracht wurde, und wie wird sich dieses Opfer schließlich auswirken?
15 Das Gemeinschaftsschlachtopfer für das Volk Israel. (V. 18-21) „Und er schlachtete den Stier und den Widder, das Friedensopfer [Gemeinschaftsschlachtopfer, NW], welches für das Volk war. Und die Söhne Aarons reichten ihm das Blut, und er sprengte es an den Altar ringsum; und die Fettstücke von dem Stier, und von dem Widder den Fettschwanz, und was das Eingeweide bedeckt und die Nieren und das Netz der Leber; und sie legten die Fettstücke auf die Bruststücke und er räucherte die Fettstücke auf dem Altar. Und die Bruststücke und den rechten Schenkel webte Aaron als Webopfer vor Jehova, so wie Mose geboten hatte.“ Das Vergießen des Blutes Jesu und die Anwendung seines Wertes, dargestellt durch das Schlachten des Stieres und des Widders und durch das Sprengen ihres Blutes, wirkt sich für die Unterpriester Christi sehr zum Segen aus. Doch nun, seit dem Jahre 1935 u. Z., fließen diese Segnungen zum Teil auch der großen Volksmenge aus allen Nationen zu. Diese Menschen gelangen in ein vertrautes Verhältnis zu Jehova, indem sie darüber belehrt werden, wie sie ihr Leben nach seinem Willen ausrichten können. Sie erfahren, was sie tun müssen, um sein Wohlgefallen zu finden und in dem herannahenden Krieg von Harmagedon beschützt zu werden. Sie werden darüber belehrt, wie man Jehova Gott seine Dankbarkeit und Wertschätzung für seine liebende Güte bekundet, indem man zusammen mit der gesalbten Priesterschaft seinen Namen anruft und seine wunderbaren Werke bekanntmacht. Aufgrund des symbolischen Gemeinschaftsschlachtopfers wendet sich Jehova in seiner Güte der „großen Volksmenge“ zu, um ihre Anbetung und Lobpreisung anzunehmen. Auf diese Weise können sich diese Menschen Jehova wenigstens in einem gewissen Maße nahen und in ein friedliches Verhältnis zu ihm gelangen. Im Verlauf der Tausendjahrherrschaft Christi werden aufgrund des Gemeinschaftsopfers Christi Jesu, des großen Hohenpriesters, schließlich alle Menschen, die es verdienen, in das richtige Verhältnis zu Jehova gelangen.
16. Wie hat der größere Aaron das Volk gesegnet?
16 Aaron segnet das Volk. (V. 22, 23) „Und Aaron erhob seine Hände gegen das Volk und segnete sie; und er stieg herab nach der Opferung des Sündopfers und des Brandopfers und des Friedensopfers [Gemeinschaftsschlachtopfers, NW]. Und Mose und Aaron gingen hinein in das Zelt der Zusammenkunft; und sie kamen heraus und segneten das Volk.“ Bevor Christus Jesus als barmherziger Hoherpriester in der Gegenwart Jehovas erschien, sorgte er dafür, daß Menschen, die schließlich aus seinem segensreichen Dienst Nutzen ziehen sollten, gesegnet werden könnten. Vertraute er seinen Unterpriestern nicht die Worte oder die Lehren an, die für alle Gehorsamen Leben bedeuten würden? Nachdem er sich aber in den Himmel begeben hatte und nachdem er von seinem himmlischen Vater dazu ermächtigt worden war, seine Aufmerksamkeit wiederum der Erde zuzuwenden, segnete er von seinem himmlischen Thron aus zunächst seine Priesterschaft auf der Erde mit vermehrter lebengebender Erkenntnis und einem besseren Verständnis und durch sie dann auch die „anderen Schafe“ oder die große Volksmenge, die sich nun ebenfalls an der reinen Anbetung des Höchsten beteiligt. — Joh. 10:16.
17. Wie hat Jehova in unseren Tagen offenkundig bewiesen, daß er die eingesetzte Priesterschaft anerkannt hat?
17 Der Beweis für Gottes Anerkennung der eingesetzten Priesterschaft. (V. 23b, 24a) „Und die Herrlichkeit Jehovas erschien dem ganzen Volke; und es ging Feuer aus von Jehova und verzehrte auf dem Altar das Brandopfer und die Fettstücke.“ Das Feuer ging offenbar aus dem Allerheiligsten des Zeltes hervor und verzehrte das Brandopfer und das Fett des Gemeinschaftsopfers des Volkes sehr schnell. Für die Israeliten war dies ein scheueinflößender Beweis dafür, daß Jehova jene Priesterschaft und das Opfer auf dem Altar, das zur Sühnung ihrer Sünden dargebracht worden war, angenommen hatte und daß er nun tatsächlich als ihr Gott bei ihnen sein konnte. In jüngster Zeit hat Jehova begonnen, einer großen Menge nichtpriesterlicher Anbeter durch offenkundige Beweise vor Augen zu führen, daß er Jesus Christus und seine Unterpriester, die durch einen noch auf der Erde dienenden Überrest vertreten sind, angenommen hat. Durch diese himmlische Priesterschaft hat Jehova eine Fülle biblischer Wahrheiten geoffenbart. Wenn wir auf die vergangenen fünfzig Jahre zurückblicken, um zu sehen, wie Gott mit seinen gesalbten Dienern auf der Erde gehandelt hat, dann stellen wir fest, daß er sie gesegnet und sie in dem Kampf, der in der ganzen Welt gegen sie geführt wird, geschützt hat. Wie Jehova in Verbindung mit seiner himmlischen Priesterschaft und dem Opfer Christi „Feuer“ von seiner Gegenwart ausgehen lassen wird, wird sich in nicht allzu ferner Zukunft, nach der vollständigen Einsetzung der himmlischen Priesterschaft, zeigen.
18. Welchen weiteren Beweis haben wir dafür, daß sich Gott der christlichen Priesterschaft bedient?
18 Ein weiterer Beweis dafür, daß Jehova den Überrest der Unterpriester Christi auf der Erde anerkannt hat, zeigt sich darin, daß er durch sie auf den eindeutigen Unterschied zwischen Reinem und Unreinem aufmerksam machen läßt. Durch den Wachtturm werden Menschen, die den Weg zum Leben suchen, darüber belehrt, wie sie in ihrem Leben handeln müssen, um von Gott gesegnet zu werden. Es mangelt denen, die dem Schöpfer gefallen möchten, nicht an unmißverständlichen Richtlinien aus dem Worte Gottes für das Verhalten in der Familie, am Arbeitsplatz oder unter irgendwelchen Umständen. Und die Auswirkungen dieser sorgfältigen Schulung sind wahrhaftig erstaunlich. Sie zeigen sich in einer großen Menge von Anbetern des wahren Gottes, die wie durch eine große Kluft von den verwirrten und kriegführenden Nationen dieses Systems der Dinge getrennt und durch ein starkes Band der Liebe zu Jehova vereint sind.
19. Welche Beweise dafür, daß sich Jehova dieser eingesetzten Priesterschaft bedient, können wir für die Zeit nach Harmagedon noch erwarten?
19 Noch sprechendere Beweise dafür, daß Gott die jetzt fast vollständig eingesetzte Priesterschaft unter Christus Jesus anerkannt hat und sich ihrer bedient, werden nach Harmagedon in der neuen Ordnung der Dinge auf der Erde zu sehen sein. Zu jener Zeit wird das neue Jerusalem, die heilige Stadt der himmlischen Priester, dessen vollkommengemachte Glieder dann mit ihrem Hohenpriester regieren werden, seine Macht über die Menschen auf der Erde in einem noch nie dagewesenen Ausmaß ausüben. Die Harmagedon Überlebenden und auch die später von den Toten Zurückkehrenden werden aber immer noch den Schutz einer heiligen Priesterschaft benötigen, da sie immer noch unvollkommen sein werden. Sie werden auch noch sehr viel Hilfe benötigen, um die Schlußprüfung auf ihre Lauterkeit bestehen zu können, der sie unterzogen werden, wenn Satan am Ende der Tausendjahrherrschaft Christi noch einmal für kurze Zeit „aus seinem Gefängnis losgelassen“ wird. — Offb. 20:7, 8.
20. Wie reagieren Menschen, die Gottes Wahrheit und Gerechtigkeit lieben, heute auf die außergewöhnlichen Segnungen, die er seiner himmlischen Priesterschaft zufließen läßt?
20 Die Reaktion des Volkes. (V. 24) „Und das ganze Volk sah es, und sie jauchzten und fielen auf ihr Angesicht.“ Dieser krönende Beweis dafür, daß Jehova die Priesterschaft Aarons anerkannt hatte und mit ihr war, löste ein mit ehrfurchtsvoller Scheu vermischtes Jubelgeschrei aus. Lösen heute die ersten Anzeichen für Jehovas Anerkennung der Priesterschaft, deren Dienst viel segensreicher sein wird als der der aaronischen Priesterschaft, ebenfalls eine solche Kundgebung aus? Ja gewiß. Betrachten wir nur die große Menge schafähnlicher Menschen, die sich um den Überrest der geistigen Priester Gottes gesammelt haben und die, nachdem sie erfahren haben, wie Gott es ihnen in seiner Barmherzigkeit ermöglicht hat, sich ihm zu nahen, von Herzen mit einstimmen in die Lobpreisung Gottes und ihn in ehrfurchtsvoller Scheu „mit Geist und Wahrheit“ anbeten. — Joh. 4:24.
21. Wie denken heutige Anbeter in Jehovas „wahrem Zelt“ darüber, daß sich noch ein Überrest der Unterpriester Christi in ihrer Mitte befindet?
21 Sie erkennen in dieser von Jehova eingesetzten Priesterschaft die „Versammlung der Erstgeborenen, die in den Himmeln eingetragen worden sind“. Sie freuen sich darüber, daß Jehova von der heiligen Bruderschaft der Priester Christi — von der seit dem Jahre 1918 die meisten ihrer 144 000 Glieder den Platz, der für sie in den Himmeln aufbehalten worden ist, eingenommen haben — noch einen Überrest als Kern auf der Erde gelassen hat, um den sich Menschen, die Gott und Gerechtigkeit lieben, sammeln und dadurch aus den Äußerungen des Wohlwollens Jehovas Nutzen ziehen können. Für die große Menge der Anbeter aus allen Nationen ist die Anwesenheit dieses Überrests ein sicherer Beweis dafür, daß sich ihre Hoffnung auf die Befreiung von einem bösen System der Dinge bald erfüllen wird. Sie können diese Zuversicht um so eher haben, als sie sehen, daß dieser Überrest von Jahr zu Jahr kleiner wird. Welche Hoffnung und Erwartung, ja welchen Eifer, Gott anzubeten und ihm zu dienen, erweckt dies doch in ihrem Herzen!
22. Welche begeisternde Vision hat die große Menge der irdischen Anbeter heute, und wofür bürgt ihnen diese Vision?
22 Jakob hatte damals zwar die ermutigende Traumvision von der Leiter, die von der Erde bis an den Himmel reichte und auf der Engel hinauf- und herabstiegen. Welch wunderbares Vorrecht genießen jedoch die zur großen Volksmenge gehörenden irdischen Anbeter heute! Sie können mit dem Glaubensauge die Einrichtung erkennen, durch die Jehova sie nun bald mit Frieden und anderen guten Dingen segnen wird, nämlich „die heilige Stadt, das Neue Jerusalem, [das] von Gott aus dem Himmel herniederkommen [wird], bereitgemacht wie eine für ihren Mann geschmückte Braut“. Ja, diese aus 144 000 Gliedern bestehende „Braut“ Christi wird sich ihrem Mann und Haupt unterordnen und mit ihm das Werk der Wiederherstellung würdiger Menschen durchführen, das ihm von Gott aufgetragen worden ist. — Offb. 21:2.
23. Wieso können alle, die den Weg zum Leben suchen, sich trösten, wenn sie an die Zusammensetzung der himmlischen Priesterschaft denken?
23 Wie herzerfreuend ist es doch, zu wissen, daß der erhabene und heilige Gott des Himmels die Schwachheiten, Unzulänglichkeiten und Bedürfnisse seiner sündigen menschlichen Geschöpfe berücksichtigt und nicht einen Hohenpriester eingesetzt hat, „der nicht mitfühlen kann mit unseren Schwachheiten“, sondern einen, der alle unsere Probleme vollkommen versteht! (Hebr. 4:15) Auch die unter ihm dienende himmlische Priesterschaft hat alle Hindernisse und Schwierigkeiten der Menschheit persönlich kennengelernt und versteht sich daher ebenfalls darauf, Menschen geduldig und liebevoll zu schulen und ihnen Hilfe zu leisten.
24. (a) Welchen Dienst wird die himmlische Priesterschaft zur großen Freude der Harmagedon-Überlebenden in der Zukunft gewissenhaft versehen? (b) Wie wird dies in Offenbarung 21:3, 4 angedeutet?
24 Gott kennt die menschlichen Gedankengänge genau und weiß, daß wir unsere Angehörigen und Freunde, die uns durch den Tod entrissen worden sind, lieben. Das zeigt sich in seinem gütigen Vorhaben, eine zahllose Menge Menschen aus den Gräbern hervorzubringen, um ihnen die Gelegenheit zu geben, Leben zu erlangen. Auch sie müssen die Beweise ihrer Ergebenheit gegenüber der Gerechtigkeit Gottes in das „wahre Zelt“ bringen, und auch sie müssen sich von der königlichen Priesterschaft unter Christus belehren lassen und sich ihrer Leitung unterstellen. Im Laufe der Tausendjahrherrschaft Christi, unter der die Menschheit wiederhergestellt wird, werden nach und nach alle Ursachen für Tränen und Schmerzen beseitigt werden, denn „die heilige Stadt“ — die Einrichtung, die Jehova in seiner Liebe geschaffen hat, damit reumütige Menschen mit ihm versöhnt werden können — wird dann zusammen mit dem Hohenpriester, Jesus Christus, ihren segensreichen Dienst verrichten. Der Apostel Johannes beschreibt dies zu unserem Nutzen mit folgenden Worten: „Dann hörte ich eine laute Stimme vom Throne her sagen: ‚Siehe! Das Zelt Gottes ist bei den Menschen, und er wird bei ihnen weilen, und sie werden seine Völker sein. Und Gott selbst wird bei ihnen sein. Und er wird jede Träne von ihren Augen abwischen und der Tod wird nicht mehr sein, noch wird Trauer, noch Geschrei, noch Schmerz mehr sein. Die früheren Dinge sind vergangen.‘“ — Offb. 21:3, 4.
25. Wie sollten diese beglückenden Aussichten und die gegenwärtigen Segnungen sich jetzt auf unsere Anbetung Jehovas auswirken?
25 Wie dankbar sollten wir doch sein, wenn wir bedenken, daß wir nun bald in ein vertrautes Verhältnis zu Jehova, dem heiligen Gott und dem großen Geber jeder guten und vollkommenen Gabe, gelangen können! Nutzen wir deshalb die Zeit, die uns vor dem Ende dieses dem Untergang geweihten Systems der Dinge noch verbleibt, gut und auf eine Jehova wohlgefällige Weise aus! Nehmen wir alle Gelegenheiten wahr, jetzt durch unsere Verbindung mit den noch auf der Erde lebenden Unterpriestern Christi von Jehova gesegnet zu werden! Unsere Verbindung mit ihnen und unsere Bereitschaft, uns in allem, was mit der wahren Anbetung zu tun hat, von ihnen leiten zu lassen, bilden eine gute Grundlage für die Werke, durch die wir nach Harmagedon schließlich Jehovas Anerkennung finden können.
[Bild auf Seite 593]
Der Hohepriester Aaron mit einem Webopfer, zu dem unter anderem Stücke des Einsetzungswidders gehörten.