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Bleibe an deinem Platz!Der Wachtturm 1955 | 1. Juli
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29. Was kann über einen Platz in den Versammlungen Jehovas gesagt werden?
29 Es sollte also klar sein, daß nicht die Dinge, die bei dieser alten Welt groß und populär sind, für den Menschen die besten sind, sondern die von Jehova getroffene Vorkehrung ist die beste. So bescheiden ein Platz in der Versammlung des Volkes Jehovas erscheinen mag, ist es doch der Platz wahrer Sicherheit und wahren Wertes. Es ist der Platz, den ein Christ suchen, den er einnehmen und behalten sollte. Dies wird er tun, wenn er dieselbe Wertschätzung hat wie der Psalmist: „Jehova, ich habe geliebt die Wohnung deines Hauses und den Wohnort deiner Herrlichkeit. Raffe meine Seele nicht weg mit Sündern, noch mein Leben mit Blutmenschen, in deren Händen böses Vornehmen, und deren Rechte voll Bestechung ist! Ich aber wandle in meiner Lauterkeit. Erlöse mich und sei mir gnädig! Mein Fuß steht auf ebenem Boden: Jehova werde ich preisen in den Versammlungen.“ — Ps. 26:8-12.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1955 | 1. Juli
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Fragen von Lesern
Jehova hieß Balaam [oder Bileam] zu Balak gehen; doch als er sich aufmachte, zu gehen, war Jehova zornig über Balaam, weil er ging. Weshalb? — G. S., England.
Balak, der König von Moab, sandte Boten zum Propheten Bileam in dem Lande, das jetzt Irak heißt. Die Boten brachten dem Propheten Geld, um ihn zu dingen, Israel zu verfluchen. Bileam wollte wohl den Lohn, hatte aber gewisse Beziehungen zu Jehova, dem Gott Israels, und er wünschte Jehovas Erlaubnis, hinzugehen und Israel zu verwünschen. Jehova aber sagte dem Propheten: „Du sollst nicht mit ihnen gehen. Du sollst das Volk nicht verfluchen, denn es ist gesegnet.“ So weigerte sich Bileam, mit den älteren Männern von Moab und Midian zurückzukehren. Balak sandte weitere Männer zu Bileam mit der dringenden Bitte an den Propheten, doch zu kommen und Israel zu fluchen und große Ehre und Reichtum zu erlangen. Diesmal sagte Jehova zu Bileam: „Mache dich auf, geh mit ihnen. Aber nur das Wort, das ich dir sagen werde, darfst du reden.“ Doch gleich nachher heißt es im Bericht: „Und der Zorn Gottes entbrannte, weil er hinzog.“ Jehovas Engel versperrte den Weg, und die Eselin, auf der Bileam ritt, hielt an und redete schließlich durch ein Wunder, und dann sah auch Bileam den Engel. Voll Schrecken und bereit, umzukehren, sagte Bileam: ‚Laß mich umkehren‘. Jehovas Engel aber sprach: „Geh mit den Männern; aber nur das Wort, das ich dir sagen werde, darfst du reden.“ So zog Bileam denn weiter, und als er bei Balak war, segnete er Israel, statt ihm zu fluchen. — 4. Mose 22:12, 20, 22, 34, 35, NW.
Bileam wurde gebeten, herzukommen, um Israel zu fluchen. So sagte ihm Jehova denn zuerst, er solle nicht gehen, da Israel gesegnet sei. Aber Bileam wollte gehen und dem Volke fluchen, um den Lohn zu erhalten, und daher stellte er die Frage nochmals. Diesmal sagte Jehova, er könne gehen, doch unter der Bedingung, daß er nur das rede, was Jehova ihm sage. Wenn aber Bileam dem Volke nicht fluchte, konnte er keinen Lohn erhalten, und als er die Reise antrat, hatte er den Lohn im Sinn und dachte, er könne der göttlichen Einschränkung schon irgendwie ausweichen und Israel fluchen und so Ehre und Reichtum erlangen. Jehova vermochte dies wahrzunehmen, und sein Zorn entbrannte, als Bileam in diesem Geiste der Habsucht und Unaufrichtigkeit hinging. Jehova brachte Bileam durch einen Schock zu Verstand, indem er die Eselin sprechen ließ und Bileam seinen Engel zeigte, einen Engel mit einem gezückten Schwert, der bereit war, den Propheten hinzurichten, wenn er die Botschaft verfälschte, wenn er sie so zu ändern suchte, daß sie Balak gefiel, um den Lohn zu erhalten. Diese Kundgebung trieb die Absicht, Israel zu fluchen, die Bileam in seinem Sinn hegte, aus seinem Sinn, und die Furcht ernüchterte ihn zum Segensspruch. Der Fluch, den er im Sinn gehabt hatte, war in einen Segen umgewandelt; so ‚wandelte Jehova die Verwünschung in Segen‘. — 5. Mose 23:5, NW.
Der Beweis, daß Bileam mit dem Lohn im Sinne hinzog, also mit einem Fluch im Sinn, weil er nur dadurch den Lohn einstreichen konnte, geht aus den Worten des Petrus über solche hervor, die habsüchtig sind: „Sie haben sich abseits gewandt und sind dem Pfade Balaams [Bileams, Me] gefolgt, des Sohnes Beors, der den Lohn des Unrechttuns liebte, aber eine Zurechtweisung für seine eigene Verletzung dessen, was recht war, empfing. Ein sprachloses Lasttier, das mit Menschenstimme redete, wehrte dem unsinnigen Lauf des Propheten.“ Dies beweist, daß er daran dachte, den Lohn durch ein unrechtes Verfluchen des Volkes Israel zu erlangen, und dieser Gedanke wurde nur durch
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