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Auf der Dienstreise in NeuseelandDer Wachtturm 1951 | 1. November
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Schranke standen. Als der Kapitän dann eintraf, gerieten die Passagiere in Versuchung, ihrem Beifall Ausdruck zu geben, aber er war als ein ziemlich strenger Geselle bekannt, und es wurde der Rat gegeben, es nicht zu tun. Alle traten an Bord des Schiffes, und wir glitten über die ruhigen blauen Wasser bis an das Wasserflugzeug heran. Wir winkten den am Ufer Zurückgebliebenen Lebewohl zu und kletterten hinauf in die Seite des grossen Schiffes. Vierzig weitere Passagiere waren mit uns. Die Brise kam aus dem Norden, und so fuhr das grosse Schiff dem Südende der Evans-Bucht zu, und dann, während seine vier Motoren laut erdröhnten, wirbelte es das Wasser in mächtigem Sprühregen in die Luft empor, um darauf in Richtung Westen und Australien abzufliegen. Wieder einmal schwangen wir uns durch die Wolken und blickten einer Versammlung mit andern alten Freunden und dem Bilde theokratischer Ausdehnung in einem andern Teil der Erde entgegen.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1951 | 1. November
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Fragen von Lesern
Ein kürzlicher Gerichtsfall in Chicago, welcher Jehovas Zeugen und ihre Stellungnahme zur Frage von Bluttransfusionen betraf, verursachte weit und breit Kommentare in der öffentlichen Presse und unter dem Volk im allgemeinen. Manche Fragen wurden aufgeworfen. Die folgenden waren die häufigsten und kamen aus verschiedenen Gegenden.
● Was gibt es für schriftgemässe Gründe zu einem Einwand gegen Bluttransfusionen?
Jehova machte nach der Sintflut mit Noah einen Bund, und darin war folgender Befehl eingeschlossen: „Nur Fleisch mit dessen Leben — dessen Blute — sollet ihr nicht essen.“ (1. Mose 9:4, van Ess) Das durch Mose gegebene Gesetz enthielt die Einschränkungen: „Kein Fett und kein Blut sollet ihr essen.“ „Ihr sollt keinerlei Blut . . . geniessen.“ „Und jedermann aus dem Hause Israel und von den Fremdlingen, die in ihrer Mitte weilen, der irgend [irgendwelches, Me] Blut essen wird, — wider die Seele, die das Blut isset, werde ich mein Angesicht richten und sie ausrotten aus der Mitte ihres Volkes. Denn die Seele [das Leben, van Ess] des Fleisches ist im Blute, und ich habe es euch auf den Altar gegeben, um Sühnung zu tun für eure Seelen; denn das Blut ist es, welches Sühnung tut durch [für] die Seele. Denn die Seele alles Fleisches: sein Blut, das ist seine Seele; und ich habe zu den Kindern Israel gesagt: Das Blut irgendwelches Fleisches sollt ihr nicht essen.“ (3. Mose 3:17, van Ess; 7:26, Riessler; 17:10, 11, 14; 19:26) Und in den Griechischen Schriften lautet die Anweisung an Christen: „Der heilige Geist und wir selber haben vorgezogen, euch keine weitere Bürde hinzuzufügen als diese notwendigen Dinge: euch zu enthalten von Dingen, die Götzen geopfert sind, und von Blut und von Getötetem, das nicht ausgeblutet ist, und von Hurerei.“ — Apg. 15:19, 20, 28, 29; 21:25, NW.
● Beziehen sich diese Verbote hinsichtlich des Blutes nicht ausschliesslich auf Tierblut, also nicht auf menschliches Blut?
Gewiss sagte Jehova seinem Volke nicht, es solle menschlichen Körpern das Blut entziehen, bevor es sie esse, denn er ermächtigte sie nicht zum Kannibalismus. Wenn also in den vorangegangenen Schrifttexten dem Tierblut die erste Beachtung gezollt wird, so übersehe man nicht, dass die aufgezeichneten Verbote sagten: „irgendwelches Blut“, das heisst, dass sie „keinerlei Blut“ essen sollten; es war ihnen verboten, „das Blut irgendwelches Fleisches“ zu essen. Dies schliesst Menschenfleisch ein. Das Tierblut diente zur „Sühnung für eure Seelen“. Paulus zeigte aber, dass dieses Blut der Opfertiere keine wirkliche Sühne zustande brachte, sondern nur das Blut Jesu darstellte. Wenn das vorbildliche Tierblut heilig war, wieviel mehr das gegenbildliche Menschenblut! Zum Beweis, dass das Verbot Menschenblut einschloss, beachte man, was geschah, als drei Männer ihr Leben aufs Spiel setzten, um Wasser für den dürstenden David zu holen: „Aber David wollte es nicht trinken und goss es aus als Trankopfer dem Jehova; und er sprach: Das lasse mein Gott fern von mir sein, dass ich solches tue! Sollte ich das Blut dieser Männer trinken, die mit Gefahr ihres Lebens hingegangen sind? Denn mit Gefahr ihres Lebens haben sie es gebracht.“ (1. Chron. 11:17-19) Weil das Holen des Wassers Menschenleben gefährdet hatte, betrachtete David das Wasser wie Menschenblut, und er wandte darauf das göttliche Gesetz hinsichtlich allen Blutes an, indem er es ausgoss auf den Erdboden. „Das Blut sollt ihr nicht essen, ihr sollt es auf die Erde giessen wie Wasser.“ — 5. Mose 12:16, 23, 24.
● Warum beziehen sich die biblischen Verbote auf Transfusionen, wenn doch der Blutspender nicht stirbt und kein Leben verlorengeht?
Wir verweisen auf die Beantwortung der vorangegangenen Frage und erkundigen uns: Starben denn die drei Männer, die das Wasser für David holten? Nein. Und betrachtete David dies als einen mildernden Umstand, der ihm das Wasser zu trinken erlaubte, das er wie Menschenblut ansah? Nein. Der Tod des Geschöpfes, welches das Blut liefert, ist nicht das Ausschlaggebende. Das Verbot drehte sich um das Einnehmen von Blut in das menschliche System, und diese einfache Tatsache kann durch fein ersonnene Gründe und raffinierte weltliche Weisheit nicht anders gedeutet werden.
● Da Christen nicht unter dem Gesetz Moses stehen, welches jene Einschränkungen hinsichtlich des Blutes hervorhebt, warum sich dann durch solche Verordnungen binden lassen?
Die Einschränkungen hinsichtlich des Blutes bestanden schon vor dem Mosaischen Gesetz, da sie Hunderte von Jahren zuvor gegeben wurden, wie dies in 1. Mose 9:4 aufgezeichnet ist. Sie wurden auch zur christlichen Befolgung übernommen, sogar nachdem das Mosaische Gesetz sein Ende erreicht hatte, indem es an Christi Marterpfahl genagelt worden war. Die erste Antwort in dieser Serie von Fragen und Antworten hat gezeigt, dass diese Einschränkung hinsichtlich des Blutes für Christen grundlegend ist, denn als Anweisungen über die blossen Mindesterfordernisse ausgesandt wurden, war diese Haltung hinsichtlich des Blutes als eines „dieser notwendigen Dinge“ inbegriffen. Somit bestand dieser Grundsatz in der Frage des Blutes schon vor und auch nach dem Mosaischen Gesetz, ja, er war so wichtig, dass er auch im Gesetz aufgenommen und hervorgehoben war.
● Es heisst in 3. Mose 3:17 (Lu): ‚Ihr sollt kein Fett noch Blut essen.‘ Warum also das Blut meiden und dabei das Fett essen?
Das Mosaische Gesetz verlangte, dass das Fett von Opfertieren auf dem Altar verbrannt wurde, wie dies in den Versen gezeigt wird, die dem in der Frage zitierten vorausgehen. Das Fett war dafür besonders geeignet, weil es rasch brennt. Der hier hervorzuhebende Punkt als Antwort auf die Frage ist jedoch, dass das Verbot hinsichtlich des Fettes eine Einzelheit des Mosaischen Gesetzes ist. Während das Blut anderswo als im Gesetzesbund verboten ist, kann dies vom Fett nicht gesagt werden. Als somit das Gesetz durch seine Erfüllung abgetan war, endete das Verbot über das Essen von Fett samt demjenigen über das Essen des Fleisches von Schweinen, Kaninchen, Aalen usw.
● Weshalb weigern sich Jehovas Zeugen nicht, Fleisch zu essen, da doch stets etwas Blut darin bleibt, auch wenn ein Tier richtig ausgeblutet ist?
Einige sagen, es seien die Muskelflüssigkeiten und nicht Blut, die aus dem Fleische rinnen würden. Irgendwelches Blut, das im Körper bleibt, würde nach einer Zeit, und nachdem es der Luft ausgesetzt war, gerinnen, und wäre somit nicht flüssig, nachdem man das Fleisch in einem Metzgerladen gekauft hat. Ein als zuverlässig bekanntes Buch über Physiologie bringt jedoch ein vernünftiges Argument in dem Sinne, dass etwas geronnenes Blut auch in gut ausgebluteten toten Körpern zurückbleibe. In dem Bemühen, alles Blut zu entfernen, fallen strenggläubige Juden in grosse Extreme. Die Sammlung des jüdischen Gesetzes (engl.), eine Aufstellung der jüdischen Gesetze und Bräuche durch einen Rabbi und veröffentlicht durch eine hebräische Herausgeber-Gesellschaft in Neuyork-Stadt, beschreibt im einzelnen die grosse Sorgfalt, womit Fleisch zu behandeln sei. Das Fleisch wird eine halbe Stunde lang ins Wasser gelegt, wird dann gesalzen und für eine Stunde in die Lage zum Ausbluten gebracht, da das Salz das Blut herausziehe und danach wird es noch dreimal gründlich
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