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Was wird Weihnachten für dich bedeuten?Erwachet! 1974 | 22. Dezember
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gut sind, und gibt ihnen einen anderen, der Lehre Christi entsprechenden Inhalt. Was Sitten und Bräuche betrifft, die auf Irrtum beruhen, so bemüht sich die Kirche, das Volk im Lichte der christlichen Offenbarung umzuerziehen, und sie verleiht dem Gegenstand oder dem Brauch einen neuen Sinn.“
Bist du mit dieser Argumentation einverstanden? Spielt es wirklich keine Rolle, woher das Weihnachtsfest stammt? Kann eine Kirche etwas Heidnischem einen „anderen Inhalt“ geben und es dadurch für Gott und Christus Jesus annehmbar machen? Was sagt die Bibel darüber?
Ein Beispiel sind die Israeliten, die Gott aus der Sklaverei in Ägypten befreite und in das „Verheißene Land“, Kanaan (später Palästina genannt), führte. In Ägypten hatten die Israeliten viele religiöse Sitten und Bräuche der Ägypter kennengelernt. Die Bewohner Kanaans, der neuen Heimat der Israeliten, pflegten ebenfalls viele religiöse Traditionen. Wie hätte der wahre Gott, Jehova, es beurteilt, wenn die Israeliten religiöse Sitten und Bräuche Ägyptens und Kanaans in ihre Religion aufgenommen hätten? Hätte es für Gott keine Rolle gespielt, solange die Anbetung ihm gegolten hätte?
Gottes Standpunkt in dieser Frage geht aus den Worten hervor, die wir in 5. Mose 12:30, 31 lesen: „Kümmere dich nicht um ihre Götter und frage nicht: ,Wie dienen diese Völker ihren Göttern? Also will auch ich tun.‘ Du sollst nicht so tun mit dem Herrn, deinem Gott!“ (P. Rießler). In der Bibel wird auch berichtet, daß es Gott mißfiel, als die Israeliten die von den Ägyptern gepflegte Kälberverehrung übernahmen. Obschon sie behaupteten, das Kalb stelle Jehova dar und es sei ein „Fest dem Jehova“, sagte Gott zu Moses: „Dein Volk ... hat verderblich gehandelt“ (2. Mose 32:4, 5, 7).
Im ersten Jahrhundert u. Z. entstand in Verbindung mit religiösen Sitten und Bräuchen ein weiteres Problem. Juden, die Christen wurden, waren es gewohnt gewesen, „die Festzeiten Jehovas“ (Passahfest, Pfingstfest und Laubhüttenfest) zu feiern. Bezüglich dieser Feste lautete das Gebot, daß sie sich ‘vor Jehova, ihrem Gott, freuen’ sollten (3. Mose 23:2, 40). Doch sogar diese Feste sollten die Christen nicht mehr feiern (Gal. 4:9-11). Wenn die Christen selbst Feste, die Gott zu feiern geboten hatte, nicht mehr feiern sollten, dann hatten sie ganz bestimmt auch mit heidnischen Sitten und Bräuchen nichts mehr zu tun.
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Woher stammen sie?Erwachet! 1974 | 22. Dezember
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Woher stammen sie?
● Der Weihnachtsbaum wurzelt im Heidentum. In „Das deutsche Volk in Sitte und Brauchtum“, herausgegeben von Dr. Georg Buschan, wird auf Seite 22 gesagt: „Die Weihnachtstanne [ist] als Symbol der Heiligen Nacht bereits ein uralter Brauch . . . Unsere Altvordern liebten es, in der Julnacht etwas Blühendes oder wenigstens etwas Grünes in ihren Räumen zu sehen. . . . Aus dieser alten Gewohnheit, Tannengrün in den Räumen anzubringen, mag sich der mit allerlei Schmuck behängte Weihnachtsbaum entwickelt haben.“ In dem Buch „Die beiden Babylon“ (engl.) von Alexander Hislop wird darauf hingewiesen, daß dieser Brauch schon bei den heidnischen Römern, ja sogar im alten Babylon bekannt war.
● Äpfel, Nüsse und Pfeffer- oder Lebkuchen dürfen, wie es in dem erwähnten Werk heißt, unter den Weihnachtsgaben niemals fehlen. „Äpfel und Nüsse müssen bereits in der altgermanischen Götterlehre, besonders zur Julfeier, eine große Rolle gespielt haben . . . Der Apfel war der germanischen Göttin Iduna heilig. . . . Die Verwendung der Nuß . . . hängt mit der Heiligkeit dieser Pflanze, die dem Thor geweiht ist, zusammen.“
Das Wort Lebkuchen „dürfte aus dem lateinischen ‚libum‘, d. i. Opferspeise, abzuleiten sein, einem flachen, mit Gewürz bestreuten Opferkuchen. . . . Die ursprüngliche flache Form der Lebkuchen hat sich bis in unsere Zeit hinein erhalten, jedoch haben sich daneben auch andere Formen eingebürgert, hauptsächlich menschliche und tierische Figuren, die zunächst die heidnischen Götter und ihnen geweihte Tiere (Reiter als Wodan, Eber, Pferd, Hase, Hahn usw.) . . . wiedergaben.“
Das Festgebäck „geht gleichfalls auf heidnische Vorbilder zurück. Die germanischen Priesterinnen formten für die Julfeier aus süßem Teig Kuchen in Gestalt der verschiedenen Tiere, die den Göttern heilig waren . . . Daher kommt es, daß das Weihnachtsgebäck verschiedene solche Tiere wiedergibt. . . . Ein . . . Tier, dem wir auf den Kuchen häufig begegnen, ist das Pferd, das Tier Wodans. . . . die Springerle der Schwaben sind mit ebensolchen Tieren bedruckt. In anderen Gegenden wieder hat sich die Form eines Sonnenrades in der Kuchenform erhalten, eine flache Scheibe. Auch die runde Form der Pfeffer- und Zuckernüsse . . . hängt damit zusammen“ (S. 34, 35, 38, 39).
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