Suche gute Gesellschaft — Wohne den Zusammenkünften der Versammlung bei!
„Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf daß sie hören, und auf daß sie lernen und Jehova, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun.“ — 5. Mose 31:12.
1. Was ist eine Gesellschaft, und zu welchen Zwecken schließen Menschen sich zusammen?
EINE Gesellschaft ist eine Vereinigung zur Erreichung eines gemeinsamen Zieles. Heute vereinigt oder verbindet man sich zu den verschiedensten Zwecken. Die Arbeiter schließen sich zu Gewerkschaften zusammen, um bessere Arbeits- und Lohnverhältnisse zu erzielen. Parteifunktionäre kommen zusammen, um gemeinsam das Parteiprogramm festzulegen, und Kirchen schließen sich zusammen, um ihre eigenen Reihen zu stärken und sich gegenseitig zu unterstützen. Die Anbeter des einen wahren Gottes aber verfolgen mit ihrem Zusammenkommen einen ganz anderen Zweck: Sie möchten dadurch Liebe zu Jehova Gott und zu ihrem Nächsten bekunden, ihren Glauben stärken und Gott so anbeten, wie er es geboten hat.
2. Welchen beiden Zwecken sollte die Befolgung des Gebotes dienen, das gemäß 5. Mose 31:12 den Israeliten gegeben wurde?
2 In 5. Mose 31:12 lesen wir: „Versammle das Volk, die Männer und die Weiber und die Kindlein, und deinen Fremdling, der in deinen Toren ist; auf daß sie hören, und auf daß sie lernen und Jehova, euren Gott, fürchten und darauf achten, alle Worte dieses Gesetzes zu tun.“ Diese Worte, die Moses vor über 3000 Jahren niederschrieb, waren an Gottes Volk gerichtet. Die Befolgung dieses göttlichen Gebots sollte offensichtlich zweierlei Zwecken dienen. Zum einen sollten die Israeliten dadurch über die Gesetze Jehovas belehrt und an sie erinnert werden, damit sie ihren Gott richtig fürchten und erkennen würden. Zum anderen sollten sie vor den Gefahren geschützt werden, in die sie durch den Verkehr mit den heidnischen Nachbarvölkern, die Jehova nicht fürchten lernen und ihm nicht dienen wollten, hätten geraten können. Es wurde ihnen geboten, sich mit den Männern, Frauen, Kindern und dem Fremdling, „der in deinen Toren ist“, zu versammeln. Das schloß jeden Verkehr mit Nichtisraeliten, die Jehova Gott nicht kennenlernen und ihm nicht dienen wollten, aus.
3. Warum müssen sich Christen heute unbedingt versammeln, und welchen Nutzen ziehen sie aus diesen Zusammenkünften?
3 Die Vorschrift Jehovas, nach der sich sein Volk in guter Gesellschaft befinden sollte, wenn es von ihm und seinen Geboten hören würde, ist im Laufe der Jahrhunderte nicht abgeändert oder abgeschwächt worden. Paulus schrieb an die hebräischen Christen: „Laßt uns aufeinander achten zur Anreizung zur Liebe und zu vortrefflichen Werken, indem wir unser Zusammenkommen nicht aufgeben, ... sondern einander ermuntern, und das um so mehr, als ihr den Tag herannahen seht.“ (Hebr. 10:24, 25) Die Beachtung dieses apostolischen Gebots bewirkt, daß durch die Lieder, die die Versammelten singen, durch ihre Gebete und ihre Worte der Wertschätzung der Name Jehovas gepriesen wird. Schon der Gehorsam gegenüber diesem Gebot an sich führt dazu, daß Gott sein Volk segnet. Wollen Christen heute biblischen Rat geben und empfangen und nicht nur selbst geistig ermuntert werden, sondern auch andere geistig ermuntern, so müssen sie gute Gesellschaft suchen. Eine solche Gesellschaft bietet einen gewissen göttlichen Schutz vor den sichtbaren und unsichtbaren Gefahren, in die man in dem gegenwärtigen bösen und Gott entehrenden System der Dinge geraten kann.
WARUM GUTE GESELLSCHAFT SUCHEN
4, 5. (a) Warum sollten Christen in bezug auf ihren Umgang wählerisch sein? (b) Wie betonte Paulus den Wert guter Gesellschaft den Korinthern gegenüber?
4 Mit wem sollten die Hebräer, denen Paulus die Bedeutung der Gemeinschaft vor Augen führte, Umgang pflegen? Mit den blutdürstigen Massen, die den römischen Spielen beiwohnten, mit einer Bande von Vagabunden oder mit den weltweisen Vertretern einer Philosophenschule? Nein! In seinem Brief an Timotheus, in dem er die verderbte, lieblose Art von Menschen schilderte, die es in unserem zwanzigsten Jahrhundert geben sollte, schrieb er: „Von diesen wende dich weg.“ (2. Tim. 3:1-5) Er schloß Gesetzlose aus der Versammlung aus und warnte Christen davor, mit jemand Umgang zu haben, der Bruder genannt werde, der aber „ein Hurer oder ein Habgieriger oder ein Götzendiener oder ein Schmäher oder ein Trunkenbold oder ein Erpresser“ sei. (1. Kor. 5:11) Wenn dem so ist, wieviel mehr sollten wir dann die Gesellschaft von Personen meiden, die keine Brüder sind und solchen Lastern frönen.
5 Auch in seinem zweiten Brief an die Korinther betonte Paulus diesen Gedanken. Er schrieb: „Laßt euch nicht in ein ungleiches Joch mit Ungläubigen spannen. Denn welche Genossenschaft besteht zwischen Gerechtigkeit und Gesetzlosigkeit? Oder welche Teilhaberschaft hat Licht mit Finsternis? Welche Harmonie besteht ferner zwischen Christus und Belial? Oder welchen Anteil hat ein Gläubiger mit einem Ungläubigen? Und welche Übereinstimmung besteht zwischen Gottes Tempel und Götzen? Denn wir sind ein Tempel eines lebendigen Gottes; so wie Gott gesagt hat: ‚Ich werde unter ihnen wohnen und unter ihnen wandeln, und ich werde ihr Gott, und sie werden mein Volk sein.‘ ‚„Darum geht aus ihrer Mitte hinaus und sondert euch ab“, spricht Jehova, „und hört auf, das Unreine anzurühren“‘; ‚„und ich will euch aufnehmen.“‘“ (2. Kor. 6:14-17) Gute Gesellschaft half der jüdischen Nation und den ersten Christen, eng mit Jehova verbunden zu bleiben, und gute Gesellschaft hilft auch Jehovas Volk heute, in den wenigen, so bedeutsamen Jahren vor Harmagedon, mit seinem Gott verbunden bleiben.
6. Welche Folgen kann die Mißachtung der Warnung in 1. Korinther 15:33 haben, und welchen Gewinn kann ihre Beachtung einbringen?
6 Die Bibel zeigt deutlich, daß sich eine schlechte Gesellschaft nachteilig auf das Leben eines Christen auswirkt. Paulus schrieb: „Laßt euch nicht irreführen. Schlechte Gesellschaft verdirbt nützliche Gewohnheiten.“ (1. Kor. 15:33) Da einige diese Warnung nicht beachtet haben, erkennen sie heute Jehova Gott und seine gerechten Anforderungen nicht mehr an. Sie sind zu Hurern, Trunkenbolden oder Rebellen geworden. Einige sind in den Strudel des weltlichen Materialismus hineingerissen worden. Andere sind vom Glauben abgefallen. Solche Sünden können Christen ins Verderben stürzen. Gute Gesellschaft dagegen ist so nützlich, daß sie nicht nur ein Schutz für unser gegenwärtiges Leben sein, sondern uns auch das künftige Leben sichern kann. Das ist möglich, weil wir durch den Umgang mit den Gliedern der Christenversammlung Erkenntnis über Jehova Gott und sein wunderbares Vorhaben erlangen und lernen, wie wir dieser Erkenntnis gemäß leben können. (Joh. 17:3) Alle, die die Schlacht von Harmagedon überleben möchten, müssen das Gebot, das den Israeliten gegeben wurde, beachten, das heißt, sie müssen das Gesetz Jehovas nicht nur hören, um zu lernen, sondern müssen auch alle Worte dieses Gesetzes tun. Der Jünger Jakobus äußerte sich darüber wie folgt: „Werdet indes Täter des Wortes und nicht bloß Hörer.“ — Jak. 1:22.
7. Welchen Nutzen ziehen Neuinteressierte aus den Zusammenkünften der Christenversammlung?
7 Durch den Umgang mit Jehovas treuen Zeugen erhalten auch Personen, die sich erst seit kurzem für die Anbetung Jehovas interessieren, Gelegenheit, Jehovas Organisation kennenzulernen und mit ihr in Verbindung zu kommen. Jehovas Zeugen bilden eine eng miteinander verbundene Gesellschaft, die dem einen Zweck dient: einander, wie Paulus sagte, zur Liebe und zu vortrefflichen Werken anzureizen. Wie könnten Menschen, die Gott suchen, die theokratische Organisation kennenlernen, wenn es keine Christenversammlung gäbe? Als Paulus den Korinthern über das Zungenreden und den Vorteil des Prophezeiens Rat erteilte, zeigte er, daß sich damals nicht nur Christen versammelten, sondern daß auch andere Personen den Zusammenkünften beiwohnten. „Wenn daher die ganze Versammlung an e i n e m Ort zusammenkommt und sie alle in Zungen reden, aber es kommen gewöhnliche Menschen oder Ungläubige herein, werden sie nicht sagen, daß ihr von Sinnen seid? Wenn ihr aber alle prophezeit und ein Ungläubiger oder ein gewöhnlicher Mensch kommt herein, ... [werden] die Geheimnisse seines Herzens ... kund, so daß er auf sein Angesicht fallen und Gott anbeten wird, indem er erklärt: ‚Gott ist wirklich unter euch.‘“ (1. Kor. 14:23-25) Folglich werden alle Versammelten — Gott hingegebene und Gott nicht hingegebene Personen — ermuntert, und alle empfangen Hilfe und Rat, wenn sie zusammenkommen, um Gottes Wort zu hören. „Fahrt daher fort, einander zu trösten und einander aufzuerbauen, so wie ihr es schon tut.“ — 1. Thess. 5:11.
8. (a) Wo und wie wird uns der für die Neue-Welt-Gesellschaft gültige Maßstab vor Augen geführt? (b) Wieso wissen wir, daß der Teufel erkannt hat, von welcher Bedeutung die christliche Gemeinschaft ist?
8 In den Zusammenkünften der Versammlung wird uns der für die Neue-Welt-Gesellschaft gültige Maßstab vor Augen geführt und gezeigt, von welchem Wert gute Gesellschaft für uns ist und welchen Gefahren wir uns aussetzen, wenn wir schlechte Gesellschaft suchen. Wir hören zum Beispiel vom Ungehorsam des Königs Saul, von der Habsucht Achans, die sich nach der Einnahme von Jericho zeigte, von der Selbstsucht des Apostels Judas und von den unsittlichen Handlungen heutiger Gott hingegebener Christen, denen deswegen die Gemeinschaft entzogen wird. Wir hören aber auch vom Glauben des Patriarchen Abraham, von der Sanftmut des Propheten Moses, vom Mut seines Nachfolgers Josua, von der Liebe Christi Jesu, vom Eifer Pauli und von der Treue und Lauterkeit unserer heutigen christlichen Brüder in der ganzen Welt. Wir werden daran erinnert, daß wir uns vor Ehebruch, Lüge, Diebstahl, Geschwätz, Hurerei, Verleumdung, Unglaube, Auflehnung und anderen Gott entehrenden Handlungen hüten sollten. Wir dürfen nicht vergessen, daß der Teufel verhindern möchte, daß Christen und Personen, die an der Anbetung Jehovas interessiert sind, zusammenkommen, um diese schriftgemäßen Warnungen zu hören. (Gal. 5:19-21) Er weiß, von welcher Bedeutung gute Gesellschaft ist und wie vorteilhaft sie sich auf Jehovas Diener auswirkt. Aus diesem Grund verbietet seine Organisation die Zusammenkünfte der Zeugen Jehovas, wo immer sie kann. Beispiele hierfür sind Spanien, Angola, die Vereinigte Arabische Republik sowie Rußland und viele andere kommunistische Länder.
JEHOVAS GEIST WIRKT AUF VERSAMMELTE CHRISTEN
9. (a) Welche biblische Zusicherung haben wir, daß der Geist Jehovas auf den Zusammenkünften der Versammlung ruht? (b) Wie handelt Jehova mit seinem Volk? Begründe deine Antwort.
9 Christus Jesus sagte über die Gemeinschaft mit der Christenversammlung: „Wo zwei oder drei in meinem Namen versammelt sind, da bin ich in ihrer Mitte.“ (Matth. 18:20) Wo Christen gemäß dem Willen Jehovas versammelt sind, da ist auch die Leitung des Geistes Gottes zu verspüren. Lukas berichtet, wie sich die ersten Christen versammelten und wie Jehova Gott sie segnete: „Tag für Tag standen sie fortgesetzt einmütig im Tempel zu Diensten, ... priesen Gott und erlangten Gunst bei dem ganzen Volke. Gleichzeitig fuhr Jehova fort, täglich solche zu ihnen hinzuzufügen, die gerettet wurden.“ (Apg. 2:46, 47) Das sollte uns erkennen helfen, daß Gott heute ebenso durch eine Organisation handelt wie in der Vergangenheit. Das zeigt auch Gottes Handlungsweise mit der Nation Israel. Er handelte nicht mit Einzelpersonen, die für sich waren, sondern mit allen, die mit seiner Organisation verbunden waren. Moses, sein sichtbarer Vertreter, diente der Nation Israel als Mitteilungskanal. — 2. Mose 3:10, 16.
10. Was verrät jemand, der sich nicht mit Jehovas Zeugen versammelt?
10 Heute dienen die gesalbten, vom Geiste gezeugten Zeugen Jehovas, die den „treuen und verständigen Sklaven“ ausmachen, der „großen Volksmenge“, die Harmagedon überleben wird, als irdischer Mitteilungskanal. Diese gesalbten Zeugen und die große Menge ihrer Gefährten bilden die neuzeitliche Christenorganisation, durch die Gottes Geist wirkt. (Matth. 24:45-51; Offb. 7:9-17) Gott hat nie mehr als e i n e n Mitteilungskanal auf einmal gehabt. Wer Gottes gesalbte Zeugen nicht anerkennt und sich nicht mit ihnen versammelt, verrät, daß er nicht in Jehovas Organisation ist und nicht von seinem Geist geleitet wird. Die Israeliten vergaßen leider, warum man gute Gesellschaft suchen sollte, und versammelten sich mit Nichtisraeliten, die außerhalb der Tore ihrer Städte wohnten. Wir lesen in den Psalmen: „Und sie vermischten sich mit den Nationen und lernten ihre Werke; und sie dienten ihren Götzen, und sie wurden ihnen zum Fallstrick.“ — Ps. 106:35, 36.
GELEGENHEITEN, MIT CHRISTEN ZUSAMMENZUKOMMEN
11. Wofür hat Jehova durch seine Organisation großmütig gesorgt, um sein Volk vor einem schlechten geistigen Einfluß zu schützen?
11 Um sein Volk heute davor zu bewahren, sich mit den Nationen zu vermischen und ihre Werke zu lernen, hat Jehova durch seine Organisation dafür gesorgt, daß es sich jede Woche fünfmal versammeln und insgesamt fünf Stunden beisammen sein kann. Diese Zusammenkünfte haben einen anderen Charakter als die Gottesdienste und die Zusammenkünfte, die in den Kirchen der Christenheit durchgeführt werden, denn sie sind vor allem dazu bestimmt, Jehovas Zeugen für ihren öffentlichen Predigtdienst auszurüsten und sie zu stärken, damit sie ihre christliche Lauterkeit bewahren können. Eine kurze Beschreibung dieser Zusammenkünfte und ihres Zwecks wird darum nicht nur für jene unserer Leser, die sich Jehova hingegeben haben und seine Zeugen sind, interessant und aufschlußreich sein, sondern auch für alle, die noch nie einer Zusammenkunft der Zeugen Jehovas beigewohnt haben.
12. (a) Welches ist die wichtigste Zusammenkunft der Zeugen Jehovas, und wer zieht daraus Nutzen? (b) Wie wird diese Zusammenkunft durchgeführt, und aus welchen schriftgemäßen Gründen sollte man sich daran beteiligen?
12 Die wichtigste Zusammenkunft der Versammlung, die Jehovas Zeugen jede Woche durchführen, ist das eine Stunde dauernde Studium der Zeitschrift Der Wachtturm. Wenn du die zweite Seite des Exemplars, das du gerade liest, aufschlägst, stellst du fest, daß von dieser Ausgabe 4 800 000 Exemplare in 70 Sprachen gedruckt wurden. Durch das Wachtturm-Studium unterrichtet uns der „treue und verständige Sklave“ über Lehrpunkte und macht uns mit zeitgemäßen neuen biblischen Wahrheiten bekannt, die uns helfen, mit der Anwendung und Erfüllung biblischer Prophezeiungen Schritt zu halten. Aus dieser Zusammenkunft können alle, Jugendliche und Erwachsene, Nutzen ziehen. Ein Mann kann lernen, wie er seinen Pflichten innerhalb der Familie nachkommen kann. Er kann Näheres darüber erfahren, wie er ein guter, weiser Vater sein kann, wie er den Frieden und die Harmonie unter den Gliedern seiner Familie aufrechterhalten und seine Aufgaben als Haupt der Familie richtig erfüllen kann. Eine Frau kann lernen, welche Stellung sie als Christin in der Familie und auch in der theokratischen Organisation einnehmen sollte und wie sie Gott und ihren Angehörigen auf eine wohlgefällige Weise dienen kann. Kindern wird nicht nur die richtige Achtung vor Gott und den Eltern beigebracht, sondern sie empfangen auch Belehrung und Unterweisung, die ihrer körperlichen und geistigen Entwicklung förderlich ist. Das Wachtturm-Studium wird von einem Vorsitzenden geleitet, der die am Fuße der Seiten der Zeitschrift erscheinenden Fragen stellt, und die Zuhörer melden sich dann, um die Fragen zu beantworten. Wann hast du dich das letzte Mal gemeldet, um eine Antwort zu geben? Vor wie vielen Wochen oder Monaten hast du deine letzte öffentliche Erklärung über deinen Glauben an Jehova Gott und an seine Rettung abgegeben, so, wie Paulus uns dazu ermuntert? (Hebr. 13:15; Röm. 10:10) Wie wäre es, wenn du es beim nächsten Wachtturm-Studium tun würdest? Du könntest dann erleben, wie wahr die Worte sind: „Beglückender ist Geben als Empfangen.“ — Apg. 20:35.
13. (a) Welchen Zweck hat die Dienstversammlung? (b) Wovon hängt eine gute Dienstversammlung ab?
13 Eine weitere einstündige Zusammenkunft der Versammlung, die jede Woche im Königreichssaal durchgeführt wird, ist die Dienstversammlung. Schon in den Tagen Jesu und der Apostel wurden solche Zusammenkünfte abgehalten, um Jehovas Zeugen praktisch zu belehren und zu tüchtigen Predigern zu schulen, die ihren Dienst von Haus zu Haus erfolgreich durchführen konnten. (Luk. 10:1-16; Apg. 4:23-31) Aus diesem Grunde sandte Paulus auch Timotheus in die Korinther Versammlung. Timotheus sollte die Korinther lehren, die Predigttätigkeit so durchzuführen wie Paulus. „Und er wird euch an meine Methoden in Verbindung mit Christus Jesus erinnern, so wie ich überall in jeder Versammlung lehre“, schrieb ihnen Paulus. (1. Kor. 4:17) Das Programm sieht verschiedene Methoden der Belehrung und Unterweisung vor: Ansprachen, Demonstrationen, Besprechungen durch Fragen und Antworten, Interviews und Diskussionen zwischen zwei oder mehreren Personen. Da alle Zeugen Jehovas Prediger sind, sollten alle, die Gott und Christus Jesus dienen möchten — Männer, Frauen und Kinder —, diese Zusammenkünfte besuchen. (1. Kor. 14:26) Im Königreichsdienst, einer monatlich erscheinenden Publikation der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft, wird angegeben, was in der Dienstversammlung behandelt werden sollte, und der Aufseher der Versammlung ist dafür verantwortlich, fähige Brüder zu beauftragen, diesen Stoff darzubieten. Jedes Glied der Versammlung muß seinen Teil dazu beitragen, daß die Zusammenkunft für alle Anwesenden interessant, lebendig und lehrreich wird. Wenn du dich für den Besuch der Dienstversammlung nicht begeistern kannst und ihr nicht voll Freude und Erwartung entgegensiehst, könnte es vielleicht deswegen sein, weil du sie nur besuchst, um zu empfangen, und nicht bereit bist, auch etwas zu geben? Wenn du denkst, sie könnte und sollte besser sein, ja es fehle ihr etwas, dann fehlt ihr vielleicht deine Beteiligung. Wenn du gebeten wirst, bei einer Demonstration mitzuwirken, oder dir Gelegenheit geboten wird, einen Kommentar zu geben, dann lehne nicht ab mit der Begründung, andere könnten das besser; wenn das der Fall wäre, dann würdest du nicht sagen, die Zusammenkunft könnte besser gestaltet werden. Nimm jede Aufgabe als eine Gelegenheit an, anderen zu dienen, und verlaß dich auf den Geist Jehovas, der dir helfen wird.
14. Was lernt man in der Theokratischen Predigtdienstschule, und wie wird sie durchgeführt?
14 Die Theokratische Predigtdienstschule wird im allgemeinen am gleichen Abend durchgeführt wie die Dienstversammlung. In dieser Schule werden Jehovas Zeugen zu besseren Predigern der guten Botschaft geschult. Die meisten Besucher dieser Zusammenkunft haben sich Jehova Gott hingegeben, um seinen Willen zu tun, der darin besteht, die Königreichsbotschaft öffentlich zu predigen. Sie sind darum stets daran interessiert, sich in dieser Hinsicht zu verbessern, wie Paulus es Timotheus zu tun empfahl, als er ihm schrieb: „Werde ein Vorbild für die Treuen im Reden, ... widme dich weiterhin dem Vorlesen, dem Ermahnen, dem Lehren. Sinne über diese Dinge nach, gehe in ihnen auf, damit dein Fortschritt allen Menschen kundwerde.“ (1. Tim. 4:12, 13, 15; 2. Tim. 2:15) Im Gegensatz zu den meisten anderen Schulen gibt es bei dieser keine Schulentlassung, denn alle — jung und alt, Männer und Frauen — können sie zeit ihres Lebens besuchen. Das Hauptlehrbuch ist die Bibel. Es werden aber auch andere Bibelstudienhilfsmittel verwendet. Innerhalb einer Stunde halten die Studierenden anhand der Bibel kurze Ansprachen oder Predigten oder unterhalten sich mit jemand über ein biblisches Thema. Von einem fähigen Unterweiser wird ihnen darauf Lob und lehrreicher Rat erteilt.
15. Wieso können aus den bibelerläuternden öffentlichen Vorträgen Außenstehende und Zeugen Jehovas Nutzen ziehen, und warum sollten alle Zeugen Jehovas zugegen sein?
15 Von den fähigen Teilnehmern des Kurses der Theokratischen Predigtdienstschule werden dann Redner ausgewählt, die über vorgeschriebene biblische Themen einstündige öffentliche Vorträge halten, die besonders für Neuinteressierte bestimmt sind und den Zeugen Jehovas zur Gedächtnisauffrischung dienen. Diese öffentlichen Vorträge werden gewöhnlich am Sonntag im Königreichssaal gehalten. Diese interessanten biblischen Vorträge bieten Personen, die mit Zeugen Jehovas in ihren Wohnungen die Bibel studieren, die beste Gelegenheit, Jehovas wunderbares Vorhaben mit der Menschheit kennenzulernen und sich regelmäßig mit den Gliedern der Organisation Gottes zu versammeln. In einem Jahr werden viele verschiedene Themen von fähigen Predigern erörtert. Durch diese Vorträge werden den Anwesenden die lebenswichtigen Wahrheiten des Wortes Gottes, die das Königreich besonders hervorheben, eingeprägt. Personen, die sich diese Vorträge anhören, mit denen aber noch kein Heimbibelstudium durchgeführt wird, mögen durch einen solchen Vortrag so weit interessiert werden, daß sie ein solches Bibelstudium wünschen. Auch Jehovas Zeugen ziehen aus diesen Vorträgen Nutzen, denn sie lernen neue Wahrheiten und neue Methoden, die gute Botschaft von Gottes Königreich darzulegen, kennen. Sie werden durch sie auch an biblische Grundsätze erinnert. Petrus schrieb: „In welchem [seinem Brief] ich ... durch Erinnerung euer klares Denkvermögen aufwecke.“ (2. Petr. 3:1) Alle Zeugen Jehovas sollten dieser Zusammenkunft beiwohnen, um die Besucher zu begrüßen und Fragen, die sie über Gottes Wort, die Bibel, haben mögen, zu beantworten.
16. Welche Vorteile haben die Versammlungsbuchstudien?
16 Und schließlich die fünfte, doch keineswegs unwichtigste Zusammenkunft ist das Versammlungsbuchstudium. Diese kleinen Gruppenstudien werden in Wohnungen von Zeugen Jehovas und im Königreichssaal durchgeführt, um es den in der Nähe Wohnenden zu erleichtern, diesen Zusammenkünften beizuwohnen. Als Lehrbuch dient gewöhnlich das neueste von der Wachtturm Bibel- und Traktat-Gesellschaft herausgegebene Bibelstudienhilfsmittel, aber auch die Bibel selbst. Durch diese Studien lernt man die Bedeutung biblischer Prophezeiungen und prophetischer Vorbilder, die zu verstehen heute wichtiger ist als je, genau kennen. Sie sind auch ein Beweis der liebenden Güte Jehovas und seiner väterlichen Fürsorge für sein Volk, denn in diesen kleinen Gruppen lernt man sich schneller kennen, und der Studienleiter, der Jehovas Organisation vertritt, kann sich der einzelnen besser annehmen und sie besser betreuen. Hier bewahrheitet sich tatsächlich das Sprichwort: „Eisen wird scharf durch Eisen, und ein Mann schärft das Angesicht des anderen.“ — Spr. 27:17.
17. Wie wirkt sich die christliche Gemeinschaft auf Neuinteressierte und auf Jehovas Zeugen aus?
17 Wir möchten alle, die dem Schöpfer jetzt dienen und in Zukunft von ihm gesegnet werden möchten, einladen, ja dringend auffordern, die Gesellschaft christlicher Männer, Frauen und Kinder zu suchen, die diesen Zusammenkünften regelmäßig beiwohnen. Wie man die Gesellschaft dieser Menschen einschätzt, lassen die Bemerkungen erkennen, die man oft von Interessierten hört, die zum erstenmal einer ihrer Zusammenkünfte beiwohnen. Man hört sie mitunter sagen: „Wie freundlich und glücklich diese Leute doch sind! Das Programm war sehr interessant und lehrreich. So etwas habe ich noch bei keiner religiösen Veranstaltung gesehen und gehört.“ Sie sehen, daß diese Menschen anders sind, und merken auch, daß das, was sie hören, etwas anderes ist. Jehovas Zeugen freuen sich darum, wenn sie kommen. Sie erleben diese Freude jedesmal, wenn sie mit ihren christlichen Brüdern zusammenkommen. Diese Freude erwächst einem aus der guten Gesellschaft, die man genießt, wenn man mit den Gliedern der Christenversammlung zusammenkommt, auf deren Zusammenkünften der Geist Jehovas ruht, ob sie sich nun in kleinem Kreis in einer Wohnung oder zu Hunderten in einem Königreichssaal oder zu Tausenden in einem Stadion oder in einer Halle versammelt haben.
18. Wie viele Zeugen Jehovas besuchen prozentual in der ganzen Welt die Zusammenkünfte der Versammlung?
18 Da Jehovas Zeugen wissen, daß sie, wie im vorangehenden gezeigt wurde, in den Zusammenkünften der Versammlung in guter, auferbauender Gesellschaft sind, wohnen in der ganzen Welt durchschnittlich etwa 75 Prozent aller Zeugen Jehovas und der mit ihnen verbundenen Personen den Zusammenkünften regelmäßig bei, wogegen sich andere Kirchen im allgemeinen über schwachen Kirchenbesuch beklagen. Dennoch versäumen etwa 25 Prozent der Zeugen Jehovas, dem Wachtturm-Studium, der Dienstversammlung, der Theokratischen Predigtdienstschule, den Versammlungsbuchstudien und den öffentlichen Vorträgen regelmäßig beizuwohnen. Laufen sie nicht Gefahr, den gleichen Weg zu gehen wie die untreuen Israeliten, die vergaßen, gute Gesellschaft zu suchen, und die sich mit den Nationen vermischten, ihre Werke taten und ihren Götzen dienten? Ganz bestimmt!
19. Was kann man tun, um denen zu helfen, die den Zusammenkünften nicht regelmäßig beiwohnen?
19 Gehörst du zu diesen unregelmäßigen Besuchern? Kennst du jemand, der ein unregelmäßiger Besucher zu werden droht? Wenn ja, dann wäre es ein Zeichen deiner Liebe zu ihm, wenn du mit ihm über den Rat und die Ermahnung Jehovas, die Zusammenkünfte der Versammlung regelmäßig zu besuchen, sprechen würdest. Hilf ihm, wieder die Freude zu erleben und den Herzensfrieden zu finden, den man durch gute Gesellschaft erlangt. Tue es unverzüglich! Paulus sagt: „Darum richtet die schlaffen Hände und die mattgewordenen Knie auf und fahrt fort, gerade Bahn für eure Füße zu machen, damit das Lahme nicht ausgerenkt, sondern vielmehr geheilt werde.“ (Hebr. 12:12, 13) Mit was für Menschen wir nach Harmagedon zusammen sein werden, steht fest. Fraglich ist nur, ob wir dann leben werden. Wenn wir uns jetzt nicht mit Gottes Volk versammeln, werden wir nicht zu denen gehören, die nach Harmagedon mit Gott, seinem Sohn und seinem Volk Gemeinschaft haben werden.
20. Woran können wir erkennen, ob wir in guter Gesellschaft sind?
20 Jehova Gott ermahnt uns jetzt, gute Gesellschaft zu suchen, damit wir hören und ihn fürchten und seinen Willen tun lernen. Eine bessere Gesellschaft als unsere christlichen Brüder, mit denen wir in den Zusammenkünften der Versammlung beisammen sind, finden wir in der ganzen Welt nicht, und die fünf Stunden, die wir jede Woche mit ihnen in den Zusammenkünften der Versammlung verbringen, sind für uns die wichtigsten Stunden. Im Kreise unserer Brüder befinden wir uns in einer gottgefälligen Gesellschaft, die uns erfreut und uns hilft, bessere Prediger zu werden und uns auf das künftige Leben in der neuen, Harmagedon folgenden Ordnung der Dinge vorzubereiten.
[Bild auf Seite 269]
Alle werden ermuntert, beim „Wachtturm“-Studium Kommentare zu geben