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Was hat Gott verheißen?Der Wachtturm 1972 | 15. Juli
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Verstand, um Gottes Volk, Israel, zu leiten. Das erfreute Gott, und er erwiderte: „Darum, daß du diese Sache erbeten hast und hast für dich nicht viele Tage erbeten noch für dich Reichtum erbeten, noch die Seele deiner Feinde erbeten, und du hast dir Verstand erbeten um Rechtsfälle anzuhören, siehe! so werde ich gewißlich nach deinen Worten tun. Siehe! Ich werde dir bestimmt ein weises und verständiges Herz geben.“ Aber dann fuhr Gott fort mit den Worten: „Und auch was du nicht erbeten hast, will ich dir geben, sowohl Reichtum als auch Herrlichkeit ... Und wenn du auf meinen Wegen wandeln wirst, indem du meine Bestimmungen und meine Gebote hältst, ... so will ich auch deine Tage verlängern.“ — 1. Kö. 3:9-14.
Folglich können wir überzeugt sein, daß in Gottes neuer Ordnung alles für das größte Glück Nötige beschafft werden wird. Über Jehova Gott konnte König David aus Erfahrung sagen: „Du öffnest deine Hand und sättigst das Begehren alles Lebenden.“ (Ps. 145:16) Gott kennt die Natur des Menschen, das, was man benötigt, um glücklich zu sein, die Wünsche des Herzens. (Ps. 139:1-4) Er weiß besser als wir, was wir benötigen, noch ehe wir uns des Bedürfnisses bewußt sind und dieserhalb bitten. — Matth. 6:8; vergleiche Johannes 2:25.
Der Apostel Paulus schrieb an die materiell arme, aber freigebige Versammlung der Christen in Philippi (Mazedonien): „Mein Gott seinerseits wird alle eure Bedürfnisse nach dem Maße seines Reichtums in Herrlichkeit durch Christus Jesus völlig befriedigen.“ (Phil. 4:19; 2. Kor. 8:1, 2) Was werden diejenigen, die die Vernichtung dieses Systems der Dinge überleben und in Gottes neue Ordnung gelangen, sowie diejenigen, die während der Tausendjahrherrschaft Christi auferweckt werden, benötigen?
ZUSICHERUNG DESSEN, WAS DIE MENSCHEN BENÖTIGEN
Wenn wir betrachten, was Gott für Adam und Eva vorhatte, erhalten wir in etwa eine Vorstellung von seinem Vorhaben in seiner neuen Ordnung. Das erste Menschenpaar war geistig und körperlich vollkommen. (1. Mose 1:31) Die beiden wurden in einen schönen Garten gesetzt, in dem sie zu Hause sein sollten und in dem es sämtliche Speise gab, die sie zur Ernährung und Freude benötigten. (1. Mose 2:9) Ihre Herrschaft gab ihnen Frieden mit den Tieren. (1. Mose 1:28) Erst als Adam und Eva sündigten, wurden sie aus dem Paradies hinausgetrieben, woraus klar hervorgeht, daß ein Paradies die Wohnstätte ist, die Gott für vollkommene Menschen vorgesehen hat.
Es wäre nicht in Übereinstimmung mit Gottes liebevoller Handlungsweise mit seinem treuen Volk, wenn er es durch die „große Drangsal“ der Vernichtung dieser Welt in seine neue Ordnung bringen würde, nur damit es einen Zustand vollständiger Verödung ererben sollte. Er weiß, daß die Menschen Wohnungen irgendeiner Art benötigen. Aber nach der Vernichtung dieses Systems der Dinge mag es einige Zeit dauern, bis auf der Erde in irgendeinem größeren Ausmaß Aufbau- und Verschönerungsarbeiten geleistet worden sind, denen die „Baupläne“ zugrunde liegen, die Jehova Gott liefern wird, welcher weiß, wie er die neue Ordnung gestalten will. Dies bedeutet nicht, daß die Erfindungsgabe und die Talente des Menschen unterdrückt werden, sondern daß Gott den allgemeinen oder Gesamtplan festlegen wird. Inzwischen wird für die Bedürfnisse aller gesorgt werden.
Das, was Gott für sein Volk Israel tat, als es in das Verheißene Land einzog, offenbart, daß Gott bestimmt die Bedürfnisse derer, die in die neue Ordnung hinübergelangen, befriedigen wird. Moses sagte im voraus zu Israel: „Und es soll geschehen, wenn Jehova, dein Gott, dich in das Land bringen wird, das dir zu geben er deinen Vorvätern Abraham, Isaak und Jakob geschworen hat, große und gutaussehende Städte, die du nicht gebaut hast, und Häuser, voll von allem Guten und die du nicht gefüllt hast, und ausgehauene Zisternen, die du nicht ausgehauen hast, Weingärten und Olivenbäume, die du nicht gepflanzt hast, ... so hüte dich, daß du Jehova nicht vergissest.“ Später wurde in dem inspirierten Spruch als Grundsatz erklärt: „Das Vermögen des Sünders ist etwas für den Gerechten Aufbewahrtes.“ — 5. Mose 6:10-12; Spr. 13:22.
Die Bibel sagt uns nicht, nach der „großen Drangsal“ würden noch Städte usw. dasein. Aber diese Erklärungen des Wortes Gottes, in denen die Vorkehrung beschrieben wird, die Gott für Israel traf, als es in das Verheißene Land einzog, beweisen, daß diejenigen, die in seine neue Ordnung gelangen, genügend haben werden, um ihre materiellen Bedürfnisse zu befriedigen, und außerdem das unbezahlbare Erbe des Lebens auf diesem wunderbaren Planeten, der Erde, erhalten werden.
Das, was Gott verheißt und was er herbeiführen wird, ist — dessen können wir sicher sein — für alle Beteiligten das Beste. Oft wünschen wir etwas, was uns, wenn wir es erhalten, enttäuscht. Darum können wir nicht bestimmen, was in Gottes neuer Ordnung für uns am besten sein wird. Aber wir können das ergreifen, was Gott uns jetzt in geistiger Hinsicht gibt, das, was im Leben von wahrem Wert ist.
Gott wird uns zu seiner bestimmten Zeit alles offenbaren, was er für uns bereithält, Dinge, die herrlicher sind, als wir uns jetzt vorstellen können. Unsere Hauptsorge sollte es jetzt sein, ‘genaue Erkenntnis und alles Unterscheidungsvermögen zu erlangen, damit wir uns der wichtigeren Dinge vergewissern mögen’, damit wir dasein und seine neue Ordnung der Gerechtigkeit erleben werden. — Phil. 1:9, 10.
Welches diese wichtigen Dinge sind und was wir tun können, um wirklich vor Gott ein gutes Gewissen zu haben und das zu tun, was in seinen Augen recht ist, wird in einem späteren Artikel dieser Zeitschrift betrachtet, der das Thema trägt: „Sich auf Gottes neue Ordnung vorbereiten“.
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Ist Gott langsam?Der Wachtturm 1972 | 15. Juli
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Ist Gott langsam?
MANCHMAL meinen die Menschen, die Verhältnisse seien so schlimm, daß sie nicht viel schlimmer werden könnten. Überall sehen sie Gefahren, die dem Leben die Freude nehmen. Oft hören wir die Bemerkung: „Warum tut Gott nichts?“ Oder: „Wenn Gott jemals etwas unternehmen wird, warum tut er es nicht jetzt?“
Jehovas Zeugen haben versucht, jeden mit der guten Botschaft zu erreichen, die sie in der Bibel gefunden haben, daß nämlich die Zeit, da Gott handeln wird, bald, ja noch zu Lebzeiten der jetzt lebenden Generation, dasein wird. (Matth. 24:34) Viele hören mit großem Interesse zu. Allein in den vergangenen drei Jahren haben sich ihnen nahezu eine halbe Million Menschen angeschlossen und mit ihnen fast jeder Person in den als Christenheit bezeichneten Nationen diese gute Botschaft überbracht. Und eine große Bekanntmachungsarbeit ist in weiteren Ländern überall auf der Erde verrichtet worden.
Aber es gibt viele, die bezweifeln, daß Gott bald handeln wird. Sie vertrauen nicht auf die Verheißung seines Königreiches, von dem in der Bibel so oft die Rede ist. Sie sind mit Gott ungeduldig und sind nicht bereit, zu erkennen, daß er für die Durchführung seiner Werke einen Zeitplan hat. Sie halten ihn für langsam.
Doch gleichzeitig fahren einige derselben Personen fort, gewisse Leute in Regierungsämtern zu unterstützen und für sie zu stimmen. Sie glauben weiter den Versprechungen der Politiker. Sie haben viel Geduld mit diesem System der Dinge und sind bereit, jahrelang zu warten. Manchmal äußern sie, es könne
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