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Fragen von LesernDer Wachtturm 1955 | 15. Januar
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Fragen von Lesern
● Wie konnte der äthiopische Eunuch in der Zeit vor Kornelius in die christliche Versammlung gebracht werden, besonders in Anbetracht von 5. Mose 23:1? — I. H., Vereinigte Staaten.
Der Äthiopier kehrte in sein Heimatland zurück, nachdem er zum Zwecke der Anbetung eine Reise nach Jerusalem gemacht hatte. Dies zeigt, daß er ein jüdischer Proselyt war, der mit den Juden im Tempel anbetete. Es gab viele solche Proselyten, und es hatte seit Beginn der Nation viele gegeben, wie auch im Gesetzesbund Vorkehrung für sie getroffen worden war. Sie waren nicht unbeschnittene Heiden wie Kornelius. Auf Grund ihrer Bekehrung zur jüdischen Religion konnte ihnen die gute Botschaft gepredigt werden, und sie konnten ein Teil der ersten Christenversammlung werden und wurden es auch, ohne warten zu müssen, bis die Botschaft an die unbeschnittenen Heiden ging. Somit konnte der äthiopische Eunuch (Kämmerer) in Anbetracht seiner früheren Bekehrung zur jüdischen Religion in die Christenversammlung hineingebracht werden. — 2. Mose 12:38, 48, 49; 3. Mose 24:17-23; 4. Mose 15:15, 16; 35:15; Apg. 8:5, 14, 27-39.
In 5. Mose 23:1 (NW) wird erklärt: „Kein Mann, der kastriert ist, indem die Hoden zerstoßen sind oder indem sein männliches Glied abgeschnitten ist, darf in die Versammlung Jehovas kommen.“ Dies berührte indes nicht die Aufnahme in die Christengemeinde, da der Gesetzesbund, der dieses verbot, nicht mehr in Kraft war. Da diese Vorschrift aber im jüdischen System der Dinge rechtskräftig war, hätte sie da nicht die Bekehrung des äthiopischen Eunuchen oder Kämmerers verhütet? Ja, wenn der Äthiopier in fleischlichem Sinne ein Eunuch gewesen wäre, wie dies in 5. Mose 23:1 erwähnt wird. Aber das Wort „Eunuch“ oder „Kämmerer“ (hebräisch sa·ris’) bedeutet im weiteren oder besonderen Sinne auch einen Beamten, wie z. B. in 1. Mose 39:1, wo Potiphar, ein Beamter Pharaos, ein verheirateter Mann, sa·ris’ genannt wird. In diesem Sinne des Wortes betrachten wir den Äthiopier, den Philippus traf und taufte, denn der Äthiopier war offenbar ein jüdischer Bekehrter oder ein Proselyt, und er war zudem ein Beamter, „ein Machthaber unter Kandace, der Königin der Äthiopier, der über ihren ganzen Schatz gesetzt war“. (Apg. 8:27, NW) Wäre er tatsächlich ein Eunuch gewesen, so wäre er kein Proselyt gewesen, und wenn kein Proselyt, so hätte Philippus ihn nicht getauft, ehe die gute Botschaft an die unbeschnittenen Heiden ging.
● Warum wird Jakob in 5. Mose 26:5 ein Syrer genannt? — V. H., Vereinigte Staaten.
In 5. Mose 26:5 (NW) lesen wir: „Mein Vater war ein umkommender Syrer; und er ging daran, nach Ägypten hinabzugehen und sich dort eine Weile aufzuhalten mit sehr wenigen Leuten, doch dort wurde er zu einer großen Nation, einer mächtigen und zahlreichen.“ Die Elberfelder Bibel sagt: „Ein umherirrender Aramäer war mein Vater.“ Dies bezieht sich auf Jakob. Er weilte während langer Zeit, während zwanzig Jahre, in Aram bei seinem aramäischen Schwiegervater Laban und konnte somit leicht mit der Zeit als Aramäer oder Syrer bezeichnet werden, gleichwie ein Italiener, der zwanzig Jahre lang in den Vereinigten Staaten gewohnt hat, als Amerikaner bezeichnet werden könnte. Überdies war Jakobs Mutter eine Aramäerin, da sie von dorther geholt wurde, damit sie Isaak heirate. Jakob hätte dort in Tat und Wahrheit nie dauernden Wohnsitz genommen und wäre schon früher abgereist, hätte ihn Laban ziehen lassen.
Gemäß anderen Wiedergaben von 5. Mose 26:5 wäre zu verstehen, daß Laban der Syrer war, und nach einigen, daß Jakob Syrien verlassen habe, aber dies sind nicht anerkannte Übersetzungen. 1. Samuel 1:1 spricht von Elkana als von einem Ephraimiter, doch gemäß seiner Abstammung, wie diese in 1. Chronika 6:22-28 angegeben wird, war er ein Levit. Er wurde Ephraimiter genannt, weil er sich im Gebiete Ephraims angesiedelt hatte. Aus demselben Grunde wurde Jakob als Syrer bezeichnet.
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1955 | 15. Januar
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Bekanntmachungen
GÜRTET DEN SINN ZUR TÄTIGKEIT DER NEUEN NATION! — 1. Pet. 1:13, NW.
Tätigkeit der neuen Nation! — was bedeutet dies? Etwa die Vereinten Nationen zu fördern und zu unterstützen, von denen so viel gesprochen wird und auf die 73 Prozent der Bevölkerung der Vereinigten Staaten (nach einer kürzlichen Feststellung) ihre zuverlässigste Hoffnung auf Frieden setzen? Erforscher der Bibel wissen, daß die Vereinten Nationen nicht die ‚neue Nation‘ sind, von der in der biblischen Prophezeiung gesprochen wird. Sie wissen gut, daß Gottes Königreich unter Christus des Menschen einzige Hoffnung ist. Da sie erkennen, daß die Zeitschrift Der Wachtturm ausschließlich den Zweck verfolgt, Jehovas Königreich anzukündigen, werden alle Zeugen Jehovas diesen Monat diese so wichtige Bibelstudienhilfe von Haus zu Haus anbieten. Jahresbeitrag 4.— DM. Drei Broschüren werden jedem neuen Abonnenten geschenkt. Warum nicht an diesem großartigen Werk teilnehmen? Man erkundige sich bei uns über Einzelheiten.
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