-
Fragen von LesernDer Wachtturm 1962 | 1. Oktober
-
-
Einige Zeit später brachte David, der inzwischen König geworden war, die Lade des Bundes Jehovas zum Berg Zion hinauf, in die Nähe seines Palastes. Voller Freude und Begeisterung tanzte er bei dieser Gelegenheit, ohne ein Oberkleid anzuhaben. Als seine Frau Michal, die Tochter Sauls, dies sah, „verachtete [sie] ihn in ihrem Herzen“, und als er in sein Haus zurückkehrte, sagte sie höhnisch zu ihm: „Wie hat der König von Israel sich heute verherrlicht, da er sich heute vor den Augen der Mägde seiner Knechte entblößt hat, wie sich nur einer der losen Leute entblößt!“ Der Tochter des Königs gefiel der Eifer, den David für die Anbetung Jehovas bekundet hatte, nicht. David tadelte sie danach nicht nur, sondern strafte sie, indem er keinen ehelichen Verkehr mehr mit ihr hatte. „Michal aber, die Tochter Sauls, hatte kein Kind bis zum Tage ihres Todes.“ — 2. Sam. 6:14-23.
Dieser Text scheint jedoch dem zu widersprechen, was wir in 2. Samuel 21:8 lesen: „Und der König [David] nahm die beiden Söhne Rizpas, der Tochter Ajas, die sie dem Saul geboren hatte, Armoni und Mephiboseth, und die fünf Söhne Michals, der Tochter Sauls, die sie dem Adriel geboren hatte, dem Sohne Barsillais, des Meholathiters.“ David gab diese fünf Söhne den Gibeonitern, um das Vorgehen Sauls, der die Gibeoniter zu vernichten beabsichtigt hatte, zu sühnen. — 2. Sam. 21:1-10.
Manche Abschreiber haben diese Schwierigkeit dadurch zu überbrücken versucht, daß sie statt Michal Merab, die Schwester Michals, als Mutter dieser fünf Söhne bezeichnen. Das geht aus der Wiedergabe der Septuaginta und auch aus zwei hebräischen Handschriften hervor. Manche moderne Übersetzer sind diesem Beispiel gefolgt, weil sie dachten, der Wortlaut, den die meisten hebräischen Handschriften aufweisen, sei auf einen Abschreibfehler zurückzuführen.
The Interpreter’s Bible bezeichnet diesen Wortlaut als einen offensichtlichen Fehler, da Saul Michal später Palti zur Frau gegeben habe. (1. Sam. 25:44) Diese Begründung ist jedoch nicht stichhaltig, denn Michal wurde David — nachdem er König geworden war — wieder zurückgebracht. Wir sehen also auch hier wieder, wie unzuverlässig die modernistischen Gelehrten sind. — 2. Sam. 3:12-16.
Eine Erklärung, die uns die Überlieferung zu dieser Stelle, gestützt auf den in den meisten hebräischen Handschriften und auch in der Elberfelder Bibel erscheinenden Wortlaut, gibt, lautet wie folgt:
Merab, die Schwester Michals, war die Frau Adriels, und sie gebar ihm die fünf erwähnten Söhne. Da sie jedoch früh starb, übernahm ihre königliche Schwester Michal (von David verstoßen) die Aufgabe, die fünf Knaben zu erziehen. Deshalb werden sie nicht als die Söhne Merabs bezeichnet, sondern als die Söhne Michals. Das bestätigt auch Isaac Leesers Übersetzung (engl., 7. Ausg., 1922, Bloch Publishing Co.), nach der 2. Samuel 21:8 wie folgt lautet: „Und die fünf Söhne Michals, der Tochter Sauls, die sie für Adriel erzogen hatte.“ Eine Fußnote dazu besagt: „Michal war Davids Frau; die Söhne waren die Kinder Merabs, der ältesten Tochter Sauls, wurden aber wahrscheinlich von ihrer Schwester erzogen.“
Der Umstand, daß man diese hingerichteten Söhne als die Söhne Michals bezeichnete, erhöhte die Schmach noch, die sie ertragen mußte, weil sie ihren Mann, den König David, geschmäht hatte, als er die Lade des Bundes Jehovas zum Berg Zion, in die Nähe seines Palastes, hinaufgebracht hatte. Sehr wahrscheinlich war sie noch am Leben, als ihre fünf Pflegesöhne hingerichtet wurden, und sie muß sich nicht nur über den Tod ihrer Neffen sehr gegrämt haben, sondern auch darüber, daß ihre ganze Mühe, die sie für deren Erziehung aufgewandt hatte, umsonst gewesen war. Wir dürfen eben nicht erwarten, daß wir Gelingen haben und glücklich werden können, wenn wir Gott nach unserem Gutdünken dienen wollen.
-
-
BekanntmachungenDer Wachtturm 1962 | 1. Oktober
-
-
Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Nach der Prophezeiung Michas sollte der Überrest der geistigen Israeliten „wie ein Tau von Jehova“ sein. Regen und Tau waren für das Land der ehemaligen Israeliten unerläßlich. Durch den Tau wurde die Ernte gerettet, und das diente der Erhaltung des Lebens. Heute ist der Überrest der geistigen Israeliten für die Menschen guten Willens wie ein Tau des Segens von Jehova. Er läßt Gottes Wahrheit wie einen Tau auf sie „träufeln“. Wie erfrischend ist dies doch für Menschen, die nach Gottes Gunst und Königreich dürsten! Es gibt ihnen Leben, denn dieser Tau ist das „Wort des Lebens“. (Phil. 2:16) Möchtest du an diesem erfrischenden, lebengebenden Werk nicht auch teilhaben? Dann setze dich mit Jehovas Zeugen in Verbindung und verbreite im Oktober mit ihnen gemeinsam die Zeitschrift Erwachet!, die sie den Menschen im Abonnement zu einem Jahresbeitrag von 5 DM (Österreich S 26; Schweiz 5 Fr.; Luxemburg 50 lfrs) anbieten.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
4. November: „Der Weg zu einer glücklichen Familie“. Seite 584.
11. November: „Die Rolle der Frau und der Kinder in einer glücklichen Familie“. Seite 591.
-