Loyalität — die Prüfung
1, 2. Was bedeutet Loyalität, wie wird sie durch Christus Jesus dargestellt, und wem anvertraut Jehova die Königreichsinteressen?
DAS Wort „Loyalität“ erscheint nicht in der Luther- oder der Elberfelder Bibel. Doch gibt es viele Wörter in der Bibel, die genau denselben Sinn haben. Es wird in 5. Mose 13:4 in Moffatts Übersetzung gebraucht, wo es eine Wiedergabe des hebräischen Wortes dabáq ist, was „sich anklammern oder anhangen, festhalten an, bei etwas bleiben“ bedeutet. Es ist ein französisches Wort vom Lateinischen legalis, was „gesetzmässig“ bedeutet; das altfranzösische Wort ist loial, woher das Fremdwort „loyal“ vom Wurzelwort „loi“ (Gesetz) kommt. Nach der anerkannten Verwendung des Wortes bedeutet es: treu sein in der Liebe oder Pflicht, wahrhaftig gegenüber dem gegebenen Wort, oder es bezeichnet auch jemand, der in Zeiten der Auflehnung seine Untertanentreue bewahrt. Es bedeutet das, was in striktem Einklang mit dem Gesetz Gottes getan wird. Eine loyale Person ist zuverlässig, nicht nachlässig, treu im Erfüllen der Pflicht und stimmt von Herzen mit Gottes Vorkehrungen überein. Dies wird durch Christus Jesus dargestellt. Von ihm steht geschrieben: „Ein offenes Ohr gabest du mir, ich antwortete: Hier komme ich, um das zu tun, was du im Buche geboten hast; dir zu gefallen und dir zu dienen ist meine Freude, dein Gesetz liegt tief in meinem Herzen.“ (Ps. 40:6-8, Mo) Er hielt sich allezeit streng und fest an Gottes Gesetz, gleichwie wenn er das Gesetz gewesen wäre, und wich nie davon ab. „Jesus Christus ist derselbe gestern und heute und in Ewigkeit“ (Heb. 13:8, NW) Jehova Gott ist stets konsequent und vernachlässigt seine eigenen Gesetze und Grundsätze nie. „Bei ihm ist keine Veränderung von wechselndem Schatten.“ — Jak. 1:17, NW.
2 Jehova schult seine Treuen immer noch für ihren gegenwärtigen und künftigen Dienst, und niemand ist fähig, Autorität auszuüben, es sei denn, er habe gelernt, zu gehorchen und einer Autorität gegenüber loyal zu sein. Einige von Gottes Dienern sind nicht Männer von grossen „natürlichen Fähigkeiten“ gewesen, wie diese Welt den Begriff versteht, doch haben sie in den Augen des Herrn wirkliche Fähigkeiten besessen und sind durch und durch zuverlässig und Jehova und seinem Willen gegenüber loyal gewesen. Jene, denen Gott heute seine Königreichsinteressen anvertraut, sind es, die ihre Loyalität in der Prüfung an den Tag gelegt haben, indem sie sich dem Gesetze Gottes gleich streng anpassen, wie dies Christus darstellte. Dies muss das Ergebnis persönlicher Überzeugung sein.
3. Wer hält treu zu Gottes Gesetz, und welchen Autoritäten gegenüber sind sie loyal?
3 Wohl mag die Loyalität einer Person andere beeindrucken und beeinflussen, doch wird sie nicht zu diesem Zwecke bekundet, sondern wegen der Untertanentreue des Betreffenden. Auch darf eines Menschen Loyalität nicht der beherrschende Faktor sein, um andere zur selben Folgerung zu zwingen. Wo jedoch alle Glieder einer Gruppe zufolge ihrer persönlichen Überzeugung derselben Meinung und Entschlossenheit und alle freiwillig geeint sind, ist es eine loyale Gruppe. Heute sind Jehovas Zeugen die einzige Schar von Leuten, die sich treu an Gottes Gesetz, seine Handlungsregel, halten. Sie sind den höchsten Autoritäten im Universum, Jehova und Christus Jesus, gegenüber loyal und hangen treulich der theokratischen Herrschaft an, indem sie ihr und ihrem König unerschütterliche Untertanentreue zollen. Auch anerkennen diese Zeugen die Einrichtung, die Jehova geschaffen hat, indem er den „treuen und verständigen Sklaven“ bildete, der nun die vollständige Verantwortung über alle Güter und Besitzungen des Meisters auf Erden innehat. Bereitwillig anerkennen sie die Watch Tower Bible and Tract Society als die gesetzliche Dienerin des „treuen und verständigen Sklaven“ und sind ihr und auch der Wahrheit und ihren Glaubensbrüdern gegenüber loyal. Loyalität wird erst kund, wenn sie an den Tag gelegt wird, und sie wird tatsächlich dort geoffenbart, wo es Schwierigkeiten, Widerwärtigkeit und Versuchung gibt. Einmal aber an den Tag gelegt, hat man Vertrauen zu der betreffenden loyalen Person.
4. Was ist der Grundton von Loyalität, und wie wird sie entwickelt?
4 Dienst und Loyalität sind untrennbar miteinander verbunden. Der Grundton zur Entwicklung von Loyalität muss unerschütterliches Ausharren im Dienste Jehovas sein. Es ist nötig, dass wir froh und willig den Königreichsinteressen dienen und vollen Nutzen aus den kleinen und auch aus den grösseren Dienstgelegenheiten ziehen, wenn wir die Eigenschaft der Loyalität haben möchten. Die da loyal sein möchten, müssen Jehovas Wort studieren und seine Wege kennenlernen, müssen die Grundsätze und Motive verstehen, nach denen Gott handelt, und müssen gleichzeitig lernen, wie sie von den Wegen der Bösen weichen können. „Glückselig der Mann, der nicht wandelt im Rate der Gottlosen, . . . sondern seine Lust hat am Gesetz Jehovas und über sein Gesetz sinnt Tag und Nacht.“ — Ps. 1:1, 2.
5. In welcher Weise ist Jehovas Name mit unserer Loyalität verknüpft?
5 Die Zeugen stehen loyal für den Namen Jehovas ein, obwohl er heute geschmäht und gelästert wird. Sie bleiben wahrhaftig, glauben an Jehova und achten nicht auf die Unehre und Schande, welche Leute von dieser Welt über sie bringen. Das prophetische Wort spricht von diesem Zustand und sagt: „Denn deinetwegen trage ich Hohn, hat Schande bedeckt mein Antlitz . . . Denn der Eifer um dein Haus hat mich verzehrt, und die Schmähungen derer, die dich schmähen, sind auf mich gefallen. Als ich weinte, und meine Seele im Fasten war, da wurde es mir zu Schmähungen; als ich mich in Sacktuch kleidete, da ward ich ihnen zum Sprichwort. Die im Tore [in der Öffentlichkeit, Mo] sitzen, reden über mich, und ich bin das Saitenspiel der Zecher.“ (Ps. 69:7-12) Wenn wir loyal sein wollen, müssen wir solches ertragen. Der Apostel Paulus sagte: „Denn auch Christus gefiel nicht sich selbst, sondern gerade wie geschrieben steht: ‚Die Schmähungen derer, die dich schmähten, sind auf mich gefallen.‘ “ (Röm. 15:3, NW) Wir sind ein Volk für Gottes Namen und müssen seinem Namen entsprechend leben, müssen also wissen, was der Name bedeutet, wofür er steht, warum wir sein Volk sind und wie wir ihn loben und verherrlichen können. Ja, wir müssen wachsen, um ihn so sehr zu lieben, dass es uns verletzt, wenn die Menschen übel über ihn reden, ferner, dass wir ihn so verteidigen, wie wir uns selbst verteidigen würden. Jehova hat uns mit der Offenbarung seines Namens geehrt und ihn in unsere Mitte gepflanzt. Daher müssen wir lernen, wie allen Geboten zu gehorchen ist, welche in diesem Namen von dem grossen König Zions, dem Herrn Jesus Christus, kommen. Er ist der Erwählte, der ‚Haupteckstein‘, Gottes grosser Prophet, und auf ihn muss gehört und ihm muss strikte gehorcht werden.
6. Erkläre Wege der Illoyalität unter Brüdern.
6 In der Organisation des Herrn selbst kann Loyalität oder Illoyalität auf viele verschiedene Weise an den Tag gelegt werden. Jemand mag schliessen, der ihm zugewiesene Platz sei dem Dienste einer andern Person untergeordnet, und da er selbst mehr Ausbildung empfangen hat und grössere menschliche Fähigkeiten besitzt, fühlt er sich dem überlegen, den der Herr in die höhere Stellung gesetzt hat. Wenn er solche Gedanken nährt, lässt er den Schild des Glaubens fallen und gestattet, dass giftige Pfeile in seinen Sinn eindringen, und er kann sehr schnell illoyal werden. Ein loyaler Bruder aber wird daran denken, wer er ist, wie die Wahrheit seinen Sinn erleuchtet hat, und dass alles, was er über Jehova, den König und das Königreich weiss, ihm durch den Dienst des „treuen und verständigen Sklaven“ zugekommen ist. Er weiss, dass, gleichwie Jehova die Erkenntnis der Wahrheit gegeben hat, er sie auch wegnehmen kann. Wenn er so über diese Dinge nachsinnt, erhöht er sich nicht über seinen Bruder, sondern wird es als ein Vorrecht betrachten, mit ihm Dienst zu tun. Dadurch bekundet er Loyalität den Richtlinien der Tätigkeit gegenüber. Oder die Loyalität einer Person kann durch anscheinend ungerechte Behandlung geprüft werden. Der andere mag ihm nicht sagen, dass er etwas bedaure oder dass es ihm leid tue, und so mag er sich schwer gekränkt fühlen, aber seine Loyalität zeigt sich in seinem freudigen und geduldigen Ertragen der Prüfung, indem er weiss: „Gott lässt alle seine Werke zum Guten derer zusammenwirken, die Gott lieben.“ (Röm. 8:28, NW) Ein anderer Bruder mag von seinen Angehörigen nach dem Fleische im Stich gelassen werden sowie durch solche, von denen er dachte, sie seien seine Freunde. Was wird er tun? Wird er sich loyal an Gottes Handlungsregel halten? — Luk. 14:26, NW.
7, 8. Führe Beispiele von Loyalität und Illoyalität aus der Zeit vor dreissig Jahren an, sowie deren Folgen.
7 In den unruhigen Zeiten von 1918-1922 gab es unter Gottes Volk ernste Prüfungen. Der Herr war zum Gericht im Tempel erschienen. Die Frage entstand: Wer wird loyal auf Jehovas Seite stehen und standhaft und unbeweglich bleiben? „Wer aber kann den Tag seines Kommens ertragen, und wer wird bestehen bei seinem Erscheinen? Denn er wird wie das Feuer des Schmelzers sein und wie die Lauge der Wäscher.“ (Mal. 3:2) Durch seinen Richter im Tempel prüfte Jehova die Herzen seines Volkes und verwarf Tausende, weil sie selbstisch und illoyal waren. Nachdem sie durch die treue, gesetzliche leitende Körperschaft, die Watch Tower Bible and Tract Society, dreissig Jahre lang genährt und geleitet worden waren, sagten manche: „Jehova handelt auch durch andere Werkzeuge.“ So konnten sie ihre eigenen selbstischen Interessen fördern. Die Loyalen hielten sich zur Organisation des Herrn. Sie erbrachten Beweise von seiner Leitung und widerstanden den Illoyalen. Sie verfochten Jehovas Wege, und obwohl der Kampf Jahre dauerte, gewannen ihn die Loyalen, und die Illoyalen wurden entfernt. Als Ergebnis gibt es Hunderttausende, die sich der Erkenntnis der Wahrheit erfreuen.
8 Ja, die Illoyalen hätten es verhindert, dass die Wahrheit dem Volke im allgemeinen zugekommen wäre, denn sie sagten: „Die Ernte ist vorüber, und des Herrn Werk ist getan. Nun müssen wir warten, um zum Herrn in den Himmel versammelt zu werden.“ Die Loyalen sagten: „Jehova offenbart noch weitere Wahrheiten. Das Werk ist nicht vorbei, und wir werden dieses Werk fortsetzen, ungeachtet eurer Nachlässigkeit und eurer Beschuldigungen, dass der Herr nicht durch die Wachtturm-Gesellschaft handle.“ Im Glauben, dass die Wahrheit ihnen gehöre, gingen die Illoyalen weg und suchten weiteres Licht hervorzubringen, aber der Funke, den sie hatten, erlöschte, so wie alle vom Hauptfeuer getrennten Funken erlöschen. Sie entschwinden in der Luft; ebenso erging es den Illoyalen. Selbst in den Schlusstagen dieses üblen Systems gibt es einige wenige, die ihre falsche Herzensverfassung durch ein illoyales Benehmen an den Tag legen. Sei nicht besorgt, weil solch Illoyale einen Funken von Licht zu besitzen scheinen, sondern erwäge vielmehr, woher sie diesen Funken erhielten und wohin er sie führen wird. Wird er sie in enge Verbindung und Einheit mit Gottes Volk bringen oder sie weiter von ihm wegführen? Wird er die Treuen wirklich einigen, oder ist er eher ein Trug, den Ideen anderer Menschen zu folgen?
9. Was bedeutet es, ‚die Schulter zurückzuziehen‘?
9 Solche Handlungen schaffen in Wirklichkeit Uneinigkeit, denn der eine geht diesen Weg und die übrigen den andern. Die Frage erhebt sich sodann: Wer hat recht? Und schon ist Entzweiung statt Einheit da. Die Jehovas Wege lieben, werden loyal und wahrhaftig sein und in der Prüfung nicht wanken. Wir suchen die Ehre und Rechtfertigung Jehovas und nicht die einer einzelnen Person. Wenn sie nicht tatkräftig, sozusagen mit ihren Schultern, das Werk fördern helfen, so überlasst sie ihren eigenen Wegen: „Sinnet keiner auf seines Bruders Unglück in euren Herzen. Aber sie weigerten sich, aufzumerken, und zogen die Schulter widerspenstig zurück.“ (Sach. 7:10, 11) „Sie aber waren übermütig und gehorchten deinen Geboten nicht, sondern sündigten wider deine Rechte, durch welche der Mensch, wenn er sie tut, leben wird; und sie zogen die Schulter widerspenstig zurück und verhärteten ihren Nacken und gehorchten nicht.“ (Neh. 9:29) Unheil wird über die kommen, die den Weg Jehovas kennen, sich am Tisch des Herrn ernährt haben und dann die Schulter widerspenstig zurückziehen. Ihre Verantwortlichkeit ist gross, denn sie sind der Organisation Gottes gegenüber nicht loyal und führen andere in die Illoyalität hinein.
10. Wird Loyalität immer noch geprüft? Erkläre es.
10 Die Loyalität aller Zeugen Jehovas wird auf diese oder jene Weise auf die Probe gestellt. Oft sind es die kleinen Dinge, die zur Prüfung dienen. Nicht nur gab es eine Prüfungszeit von 1918 bis 1922, sondern sie hat seit jenen Tagen weitergedauert, denn grosse Verfolgung begann im Jahre 1933 über die Gemeinde der Christen in Deutschland zu kommen, und dies durch die nun von der Bildfläche verschwundene und entehrte Nazi-Organisation. Dann, von 1939 an bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges kam die grösste Verfolgung, die Gottes Volk je auferlegt wurde, und dies in sozusagen allen Teilen der Welt; aber die Treuen blieben dem Willen Gottes gegenüber loyal. Der grosse Kampf zwischen den Nationen bot den falschen Religionisten die Gelegenheit, die sie haben wollten, um ihren Hass an Gottes Auserwählten auszulassen, und schrecklicher Schaden war die Folge. Die Gehorsamen aber waren in Wahrheit der Handlungsregel Jehovas gegenüber loyal. Sie weigerten sich, Kompromisse zu machen, sich zu unterwerfen oder von der Wahrheit abzuweichen. Sie waren loyal.
SCHRIFTGEMÄSSE BEISPIELE VON LOYALITÄT
11. Berichte kurz über Davids Loyalität zur Zeit, da die Lade Gottes nach Jerusalem heraufgebracht wurde.
11 Es ist stets lieblich, an die Reinheit des Dienstes Davids zu denken, und er hat allen wahren Freunden der Gerechtigkeit ein Beispiel gegeben. Bestimmt hatte er seine menschlichen Schwächen, wofür er mit reuigem Herzen stets um Vergebung flehte, doch war er nie heuchlerisch oder anmassend. Er blieb Jehova treu und verherrlichte ihn zu allen Zeiten. Als zum Beispiel die Bundeslade vom Hause Obed-Edoms, des Gathiters, heraufgebracht wurde, da tanzte „David mit aller Kraft vor Jehova, und David war mit einem leinenen Ephod [leinenen Leibrock, Lu] umgürtet. Und David und das ganze Haus Israel brachten die Lade Jehovas hinauf mit Jauchzen und mit Posaunenschall“. Später „kehrte David heim, um die Seinen zu grüssen, aber Sauls Tochter Michal kam heraus, David entgegen und sprach: ‚Schöne Ehre hat der König von Israel heute erlangt, indem er sich vor Weibern, vor seinem eigenen Gesinde blossgestellt hat, wie sich irgendein loser Bursche unanständig blossstellen würde!‘ Da sprach David zu Michal: ‚In der Gegenwart des Ewigen habe ich getanzt. Gesegnet sei der Ewige, der mich deinem Vater oder irgendeinem Glied seiner Familie vorgezogen und erwählt hat, indem er mich zum Fürsten über Israel, das Volk des Ewigen, bestellte! Wenn ich in der Gegenwart des Ewigen spiele, erachte ich mich zu gering für diese Ehre! — Ich ehre nicht mich selbst!‘ “ (2. Sam. 6:14, 15, 20-22, Mo) David trat loyal für Jehovas Ehre ein, und als ihn sein eigenes Weib deswegen verachtete und hasste, wankte er nicht, noch wich er zurück. Darauf ergaben sich auch zwei Gelegenheiten, den König Saul umzubringen. Warum verschonte er ihn? Nicht weil er ihn liebte, noch weil er seine Tochter geheiratet hatte, sondern wegen seiner Loyalität gegenüber Jehova und seinem Wort, das den gesalbten König betraf. „Tastet meine Gesalbten nicht an, und meinen Propheten tut nichts Übles!“ (1. Chron. 16:22) Diese Regel war Hunderte von Jahren zuvor in der Zeit Abrahams festgelegt worden. Jehovas Gesalbter ist sein Augapfel. — 1. Mose 26:11; 5. Mose 32:10; Sach. 2:8.
12. Wie legte Joseph im Hause Potiphars Loyalität an den Tag, und wie können wir Nutzen daraus ziehen?
12 Josephs Erlebnis im Hause Potiphars ist ebenfalls ein Bild von Loyalität. Er war so zuverlässig, dass alles, was das Geschäft seines Herrn betraf, seinen Händen überlassen wurde, und er übte sozusagen die gleiche Autorität wie dieser aus. Zu jener Zeit war weibliche Verworfenheit furchtbar verbreitet, und Potiphars Weib machte keine Ausnahme. Zweifellos veranlasst durch Josephs Schönheit, Kraft, Energie und Mannhaftigkeit, suchte sie ihn schamlos und mit wiederholter Zudringlichkeit zu sich zu locken. In einer solchen Lage wären die meisten Männer zu Fall gekommen; doch Joseph hielt an seiner Lauterkeit fest, nicht nur gegen den ihm Vertrauen schenkenden Arbeitgeber, sondern auch gegen seinen Gott Jehova. Als Antwort auf die Lockungen des Weibes sagte er: „Wie sollte ich dieses grosse Übel tun und wider Gott sündigen?“ Er hasste die Sünde und durfte nicht da bleiben, um zu protestieren, denn er hätte überwunden werden können. So mied er die Gesellschaft, die dazu führen würde. Die unheilige Leidenschaft des Weibes Potiphars verwandelte sich in bittern Hass, und sie benutzte das Kleid des unschuldigen Joseph, um ihn fälschlich anzuklagen. Ihr wütender Gatte liess Joseph in Eisen legen. Jehova vergass ihn aber nicht, und im Laufe der Zeit wurde die ganze Gefängnisordnung unter seine Gewalt gestellt. Er muss eine ziemlich lange Zeit dort gewesen sein, denn eine Spanne von dreizehn Jahren verfloss von der Zeit an, da die Aufzeichnung von ihm berichtet, bis zur Zeit, da er nach seiner Freilassung aus dem Gefängnis vor Pharao stand. — 1. Mose 39:9, 22; 37:2; 41:46.
13. Auf welche Weise verfehlte Mose, sich als loyal zu erweisen? Mit welchem Ergebnis?
13 Jehovas Missbilligung illoyaler Taten seiner Diener zeigt sich auch aus den Erfahrungen Aarons, Mirjams und in einem Falle selbst Moses. Im Falle Moses geschah es in Meriba, während des letzten Jahres in der Wüste, als die Kinder Israel wider ihn murrten, weil er sie an diesen Ort geführt hatte, wo es kein Wasser gab. Jehova gebot Mose: „Nimm den Stab und versammle die Gemeinde, du und dein Bruder Aaron, und redet vor ihren Augen zu dem Felsen, so wird er sein Wasser geben; und du wirst ihnen Wasser aus dem Felsen hervorbringen.“ Mose versammelte das Volk und sagte: „Höret doch, ihr Widerspenstigen! werden wir euch Wasser aus diesem Felsen hervorbringen? Und Mose erhob seine Hand und schlug den Felsen mit seinem Stabe zweimal; da kam viel Wasser heraus.“ Darauf sprach Jehova zu Mose: „Weil ihr mir nicht geglaubt habt, mich vor den Augen der Kinder Israel zu heiligen, deswegen sollt ihr diese Versammlung nicht in das Land bringen, das ich ihnen gegeben habe.“ (4. Mose 20:5-12) Obwohl Mose auferstehen und einen Lohn in der neuen Welt erhalten wird, wurde doch Gottes Missfallen in Meriba kund, denn Gott sieht nicht die Person an. Aaron hätte den unbändigen Worten und Taten Moses Einhalt tun können, tat es aber nicht, und daher war auch er der Sünde schuldig und wurde durch den Entzug kostbarer Vorrechte bestraft. — 4. Mose 20:24-28.
14, 15. Erkläre, wie Mirjam und Aaron illoyal waren. Was für Lehren sind darin für uns enthalten, und wie folgen heute einige ihrem Beispiel?
14 Mirjam war illoyal, indem sie ihren Bruder Mose nicht als Jehovas einen und einzigen erwählten Diener anerkannte. Aaron machte bei diesem illoyalen Vorgehen ebenfalls mit. Sie sprachen: „Hat Jehova nur mit Mose allein geredet? Hat er nicht auch mit uns geredet?“ Jehova kannte ihre Gedanken, versammelte die drei und stützte seinen Knecht Mose, und in seinem Missfallen schlug er Mirjam mit dem Aussatz, der später durch die Fürsprache Moses geheilt wurde. (4. Mose 12:1-16) Mirjam starb danach in Kades. Illoyalität gegen seinen erwählten Knecht wurde von Jehova nicht geduldet.
15 Ebenso ist es heute, obwohl wir der neuen Welt so nahe sind. Während Jehova seine Anerkennung des „treuen und verständigen Sklaven“ so deutlich kundgemacht hat, benutzen einige fast die gleichen Worte: ‚Einzig und allein mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ sollte Jehova geredet haben? Hat er nicht auch durch uns geredet?‘ Solche Personen haben hochtrabende Gedanken genährt, haben gestattet, dass Stolz und Selbstsucht überhandnehmen, und fragen sich, da sie doch in vergangenen Jahren gebraucht worden seien, weshalb sie heute nicht einen Anteil an der Leitung des geistlichen Israel haben sollten? Sollten nicht auch sie gehört werden? Diese Personen nehmen sich selbst zu ernst, sie sind anmassend und illoyal. Mag sein, dass sie die Ehre, die dem „treuen und verständigen Sklaven“ gehört, nicht in Frage ziehen, doch wollen sie wissen, warum nicht auch sie gehört werden sollten. Genau Mirjams und Aarons Schwierigkeiten! Es ist beachtenswert, dass alle drei, Mose, Mirjam und Aaron, verfehlten, in das Verheissene Land einzugehen, denn sie alle starben im vierzigsten Jahr ihres Verweilens in der Wüste. — 4. Mose 33:38; 20:1; 5. Mose 34:1, 5.
LOYALITÄT DEM EINEN HEILIGTUM GEGENÜBER
16. Warum hatte Jehova nur e i n Heiligtum beim natürlichen Volke Israel? Und warum nur e i n e s heute? Erkläre es.
16 Der Ort der Anbetung ist der Altar, und dieser ist der zum Opferdienst bestimmte Platz. Ein Ort der Anbetung muss vorerst von Jehova erwählt worden sein, und gemäss dem Gesetz ist nur die Verwendung des dazu eingeweihten Ortes erlaubt. (2. Mose 20:24; 5. Mose 12:5, 11) Das Heiligtum soll nur eines sein, damit Gottes Volk in theokratischer Einheit bleiben möchte. (1. Kön. 12:27) In den Tagen Israels gab es allmählich viele Stätten, wo die zunehmende Götzenanbetung gefördert wurde. Die Stiftshütte war der Mittelpunkt der Nation Israel, und die rechte Anbetung an der von Gott erwählten Stätte, wo zu wohnen es ihm gefiel, bedeutete die Einheit Israels. Nach dem Tode des Königs Salomo entstand unter dem Volke Gottes eine grosse Auflehnung; die Nation wurde entzweit, und der König von Israel sprach: „Wenn dieses Volk hinaufziehen wird, um im Hause Jehovas zu Jerusalem Schlachtopfer zu opfern, so wird das Herz dieses Volkes sich zu ihrem Herrn zurückwenden, zu Rehabeam, dem König von Juda; . . . Da beriet sich der König und machte zwei goldene Kälber. Und er sprach zu dem Volke: Es ist zu viel für euch, nach Jerusalem hinaufzuziehen; siehe da, Israel, deine Götter, die dich aus dem Lande Ägypten heraufgeführt haben. Und er stellte das eine in Bethel auf, und das andere tat er nach Dan. Und diese Sache wurde zur Sünde.“ (1. Kön. 12:27-30) Jerobeam hielt sich nicht an Gottes Handlungsregel. Dem Gesetz Jehovas trotzte man, und der König war Jehova und seinem erwählten Heiligtum gegenüber ganz und gar nicht loyal. In diesen letzten Tagen lassen einige den erwählten Versammlungsort ausser acht, wo doch Gott zu seinem Volke spricht, das den „treuen und verständigen Sklaven“ umgibt, wobei er sich stets der Watch Tower Bible and Tract Society bedient. Dies ist der Ort, der erwählt worden ist und der sich als solcher während nahezu siebzig Jahren erwiesen hat. Jene, die sich ihre Stätten zur Anbetung und zum Dienst selbst auslesen und andere lehren, dasselbe zu tun, laufen ebenfalls Gefahr, von der Versammlung abgeschnitten zu werden, gleichwie dies beim Vorbildvolke der Fall war. (3. Mose 17:4) Sie sind Jehova und seiner erwählten Organisation gegenüber nicht loyal.
17. Was offenbarte Moses Loyalität angesichts der falschen Anbetung? Warum sollten wir nicht ermatten?
17 Als Aaron das goldene Kalb errichtete, indem er den Forderungen des Volkes nachgab, trat Mose loyal für Jehova und wider diese falsche Anbetung ein. Er bezog Stellung im Tore des Lagers und sprach: „Her zu mir, wer für Jehova ist! Und es versammelten sich zu ihm alle Söhne Levis.“ (2. Mose 32:26) Es musste eine Entscheidung getroffen werden, denn Jehova war beschimpft worden, und man hatte die von ihm eingesetzten Einrichtungen ausser acht gelassen. Ähnlicherweise werden heute einige des Wartens müde, und sie denken, etwas sei mit dem „treuen und verständigen Sklaven“ nicht in Ordnung, weil die Ereignisse nicht so eintreten, wie dies nach ihrer Auffassung sein sollte. Müdigkeit zu warten führt manche in die Versuchung hinein. Wenn wir warten, wird unser Mühen nicht umsonst sein, doch jene, die von sich aus Dinge in Gang bringen, werden sicherlich Verlust erleiden, und sie lassen überdies den Herrn und seinen anerkannten Knecht ausser acht und beschimpfen ihn.
18. Was zeigt die Loyalität der drei Hebräer, und von welcher Hilfe ist ihre loyale Stellungnahme für uns heute?
18 Wahre Loyalität ist von den drei Hebräern an den Tag gelegt worden, und dies lehrt deutlich, dass, wie gross auch der Unterschied zwischen König und Untertanen sein mag, dieser doch wegfällt, wenn Loyalität und Pflicht gegen Jehova zusammenprallt mit dem Gehorsam gegen menschliche Gesetze. Jene drei Männer waren dem Gesetz gehorsam, und das Gesetz des Gehorsams und der Loyalität ihm gegenüber war das erste Gesetz. Sie hatten nichts aus Trotz gegen den König getan, sondern hatten es nur abgelehnt (und dies nicht prahlerisch), einem Befehl zu entsprechen, der das Recht des Gewissens verletzte. Bestimmt wirkte sich ihr Abstehen vom Tun gewisser Dinge wegen ihres Gewissens nicht zum Schaden für andere aus. Sie überredeten andere nicht, dasselbe zu tun, obwohl andere Israeliten durch ihre loyale Anhänglichkeit an Gottes Gesetz gestärkt wurden. Ihr Sinn war entschieden in der Prüfung und die rasch bereite Antwort war: „Es sei dir kund, o König.“ Diese Männer ‚zollten dem Cäsar, was ihm gehörte‘, und sorgten dafür, dass Jehova das empfing, was ihm gehörte. Wenn der Cäsar sich die Dinge anmasst, die Jehova gehören, dann muss seiner Autorität widerstanden werden. Gott will nicht die Dinge des Cäsars. Für diese Männer war die entscheidende Frage: zurückweichen oder verbrennen; aber wahre Ergebenheit und Loyalität gegenüber Jehova beruhigt den Geist in kritischen Zeiten, und mit vorbildlicher Ruhe gaben sie ihre Antwort. In ruhigeren Tagen hatten sie geschworen, dem Willen Gottes gegenüber treu und loyal zu sein, und nun war die Prüfung im Gange. Sie bestanden sie, indem sie allem Widerstand trotzten, selbst der Drohung des Königs und der Strafe des Feuerofens. Ebenso heute: Lass nicht kostbare Zeit verstreichen und erhoffe etwa leichtsinnig für die Prüfung das Beste. Erwirb jetzt Erkenntnis und eine persönliche Überzeugung, so dass du, wenn du irgendeiner Notlage gegenüberstehst, weisst, was zu tun ist. Dann wird dir die rechte Antwort gegeben, und du brauchst dich nicht zu schämen, noch bange zu sein, dich zu dem zu bekennen, was du glaubst. Die feste Überzeugung der Wahrheit wird dich davor bewahren, dass du Jehova und seinen Sohn verleugnest.
DER SALZBUND
19. Was ist der „Salzbund“, und warum wurde er mit David gemacht?
19 Achtzehn Jahre nach der Auflehnung in Israel führte Jerobeam, der König von Israel, Krieg wider Abija, den König von Juda, und vor dem Kampf rief Abija dem Rebellenkönig folgendes zu: „Solltet ihr nicht wissen, dass Jehova, der Gott Israels, das Königtum über Israel dem David gegeben hat ewiglich, ihm und seinen Söhnen durch einen Salzbund?“ (2. Chron. 13:5, 6) Was ist der „Salzbund“? Jehova gebot: „Und alle Opfergaben deines Speisopfers sollst du mit Salz salzen und sollst das Salz des Bundes deines Gottes nicht fehlen lassen bei deinem Speisopfer; bei allen deinen Opfergaben sollst du Salz darbringen.“ (3. Mose 2:13, siehe auch 4. Mose 18:19) Salz bewahrt vor Fäulnis und Zerfall und zeugt daher von Reinheit und Dauerhaftigkeit. Seine unveränderliche Natur weist auf Standhaftigkeit und Unwandelbarkeit hin. In alten Zeiten, so wird berichtet, war das gemeinsame Geniessen von Salz mit einem andern ein Zeichen der Gastfreundschaft und Treue, ein Band bleibender Freundschaft oder ein Pfand der Treue. Es war ein Pfand der Loyalität. (Esra 4:14) Folglich bleibt der Salzbund, den Jehova mit David machte, ununterbrochen für immer bestehen, und Abija erinnerte diesen verräterischen, illoyalen König an den Bund, doch umsonst. Mit einem Heere, das zweimal so gross war wie dasjenige Abijas, griff er diesen an, erlitt aber eine Niederlage.
20, 21. Was meinte Jesus mit den Worten in Markus 9:49, 50?
20 Der Herr Jesus sagte: „Denn jeder muss mit Feuer gesalzen werden. Das Salz ist vorzüglich; wenn aber das Salz seine Kraft verliert, womit wollt ihr es mischen? Habt Salz in euch selbst und haltet Frieden untereinander.“ (Mark. 9:49, 50, NW) Ohne Zweifel wird die Hitze der Verfolgung niemandem schaden, der loyal ist, und die Prüfungen und Erprobungen, die sich aus der Gegenwart des grossen Richters ergeben, werden zur Reinigung und Läuterung des Volkes Gottes gereichen. (Mal. 3:2-4) Wenn kein geistiges Salz da ist, entsteht Verwesung und Zerfall. Wenn wir in unserm Opfer, das wir Jehova Gott darbringen, keine Treue, Vertrauenswürdigkeit und Loyalität an den Tag legen, taugen wir zu nichts. Es ist sehr nötig, Vertrauen zu unsern Brüdern zu haben, dass sie für den Dienst sorgen und darin zuverlässig sein werden. Wir müssen in Frieden sein, doch ist dies unmöglich, wenn wir nicht selbst loyal, zuverlässig und lauter sind. Wir müssen ‚Salz in uns‘ haben. Dies behält uns im Dienste tatkräftig, behend, annehmbar, gründlich und verleiht uns brüderliche Liebe.
21 Die sich dem Dienste Jehovas freiwillig stellen, müssen erwarten, als ein Opfer dem Feuer der Verfolgung anheimzufallen. Da jedes Opfer mit Salz zubereitet wird, ehe es durch Feuer verzehrt wird, müssen wir von Herzen rein und loyal sein, indem wir uns vergewissern, dass es ein Opfer für den Herrn ist. Ja, wir müssen uns selbst von allem abschneiden, was uns ein Hindernis wäre, unsern Teil der Vereinbarung zu erfüllen. ‚Treu ist er, der die Verheissung gegeben hat.‘ (Heb. 10:23) Am „Salzbunde“ teilzuhaben, muss bedeuten, dass in unserer Vereinbarung mit Jehova kein Trug, keine Unaufrichtigkeit oder Heuchelei ist, dass wir nie etwas tun würden, wodurch wir ihn verunehren oder verraten. Vom Salz zu geniessen, würde bestimmt auf Loyalität hinweisen. Wie verwerflich und furchtbar war also der Akt des Judas Iskariot, dazusitzen und am Tische des Herrn zu essen: „Der die Hand mit mir in die Schüssel taucht, dieser wird mich verraten.“ „Doch siehe, die Hand dessen, der mich verrät, ist mit mir am Tische.“ Man stelle sich vor: am selben Tische essen und dabei Verrat planen! — Matth. 26:23; Luk. 22:21, NW.
22. Wie wichtig ist es, dem Knechte Jehovas gegenüber loyal zu bleiben? und in welcher Weise ist das Volk Jehovas heute das Salz der Erde?
22 Welch grässliches Unheil kommt über jene, die am Tische des Herrn geistiges Brot und Salz gegessen haben, wie es heute vom „treuen und verständigen Sklaven“ dargereicht wird, und die sich dann zurückziehen und ihren eigenen Tisch aufstellen und hoffen, den Herrn mit sich wegzuziehen. Nicht nur haben sie die Freundschaft gebrochen und Illoyalität bekundet, sondern andere ermuntert, dasselbe zu tun. Lasst uns die Sachlage recht erfassen. Da ist keine Frage, dass Jehovas Zeugen das Salz der Erde sind, gleichwie Noah es war, als damals eine Welt verging. Gleichwie Salz vor der Verderbnis rettet, so waren Noah und die Seinen ein geretteter Überrest. Sie waren der Anfang der Weltbevölkerung, die seither zu Millionen Lebender geworden ist. Nicht einer von Adams Geschlecht würde heute leben, hätte es damals nicht jemand gegeben, der Jehova treu war. Ebenso jetzt. „Tatsächlich, wenn jene Tage nicht verkürzt würden, so würde kein Fleisch gerettet; aber wegen der Auserwählten werden jene Tage verkürzt werden.“ — Matth. 24:22, NW.
DAS GESETZ JEHOVAS
23. Was sind die zwei grössten Gebote, und was ist die Folge, wenn wir ihnen gegenüber loyal sind? und was sollten wir tun, um von Gott anerkannt zu werden?
23 „Jesus antwortete: ‚Das erste ist: „Höre, o Israel: Jehova, unser Gott, ist e i n Jehova und du sollst Jehova, deinen Gott, lieben mit deinem ganzen Herzen und mit deiner ganzen Seele und mit deinem ganzen Sinn und mit deiner ganzen Kraft.“ Das zweite ist dieses: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ Grösser als diese ist kein anderes Gebot.‘ “ (Mark. 12:29-31, NW) Dies bedeutet: sein alles Jehova hinzugeben, und es darf nicht gefolgert werden, dass, solange man Jehova liebt, man die Freiheit besitze, andere zu verletzen, denn auch dem zweiten Gebot muss gehorcht werden; niemand kann Gott lieben und gleichzeitig seinen Nächsten verletzen. Jakobus nannte dies „das königliche Gesetz“. Wo jemand, der sich Jehova hingegeben hat, gegen seine Familienangehörigen nur wenig schriftgemässe Verantwortlichkeiten hat, sollte er sich die Frage stellen, ob er sich auch im vollsten Masse am Dienste beteilige. Es wird uns nicht geboten, den Cäsar mit all unserer Kraft zu lieben, ja es ist unmöglich, all unsere Liebe und Kraft Jehova und gleichzeitig dem Cäsar zu geben. Weil möglicherweise andere als Jehova unsere Zeit und Kraft beanspruchen, wird es Prüfungen geben, und ein jeder muss entscheiden, wem er zuerst gehorchen will. Vielleicht wirst du angewiesen, einen Akt zu vollziehen, der Ungehorsam bedeutet gegenüber dem „königlichen Gesetz“, wie es in dem Schrifttext: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst“ zum Ausdruck kommt. (Jak. 2:8, NW) Stelle dir die Frage: Würdest du dich selbst auf solche Weise verletzen? Wenn nicht, dann musst du Gott zuerst gehorchen. Deine Loyalität gegenüber Jehova und seinem Gesetz gereicht dir zu einem ruhigen, reinen Gewissen und wird dir Lohn eintragen. Jehovas Gesetze sind die höchsten im Universum. Zufolge von Notstandslagen und schwierigen Umständen werden an die Brüder gewisse Forderungen gestellt werden, doch behalte stets im Sinn, dass keine Sachlage deine hauptsächlichste Verantwortung dem allmächtigen, allweisen Schöpfer gegenüber aufheben kann. Die Loyalität wird geprüft. Gehorche Gott zuerst und vertraue vollständig auf ihn, und das Ergebnis wird recht sein, während der Ausgang, wenn du der Illoyalität Raum gibst, für dich unheilvoll sein wird. Sinne über Gottes Wort und Willen nach und handle dann entsprechend. Höre auf Jehovas grossen Propheten, auf Christus Jesus, und du wirst leben.