Hüte dich davor, den Namen Jehova geringzuschätzen!
WAS sagt dir der Name „Jehova“? Für Christen ist es der Name des Vaters Jesu Christi, der größte Name im Universum. Für Anbeter Jehovas aus alter Zeit — zum Beispiel für David und die Propheten — war der Name Jehova ein Name, dem man höchste Achtung und Verehrung zollte. Heute aber gibt es Millionen Menschen, die entgegen jeder Vernunft diesen Namen geringschätzen. Zu ihnen gehören nicht nur viele Herrscher dieser Erde, sondern auch die Führer der Weltreligionen, selbst die der Christenheit.
Den Namen Jehova nicht zu respektieren bedeutet, sein Leben aufs Spiel zu setzen, und wer ihn geringschätzt, bringt Verderben über sich. Auf der anderen Seite wird solchen, die diesen Namen hochachten und ihn als den Namen des wahren Gottes, des Schöpfers des Souveräns von Himmel und Erde, anerkennen, eine wunderbare Belohnung zuteil. In der Tat kennzeichnet dieser Name Gott als denjenigen, der mit seinen Geschöpfen etwas Bestimmtes vorhat. Er ist kein fremder oder gefühlloser Gott. Aber er hört und kennt jene, die seinen Namen mißachten oder geringschätzen, und er wird ihnen entsprechend vergelten. Es gibt Menschen, die Gottes Wort aufschlagen und herausfinden, was es über seinen Namen sagt, und sie respektieren und ehren ihn. Andere handeln gleich einigen Königen in alter Zeit, die sich selbst erhöhten und erfahren mußten, daß die Geringschätzung des Namens Jehova sie ins Verderben stürzte.
In früheren Ausgaben des Wachtturms besprachen wir, wie König David hervorragenden Eifer für den Namen und die Anbetung Gottes bekundete und wie Gott mit ihm einen Bund für ein mit seiner Geschlechtslinie verknüpftes, ewiges Königtum schloß. Sein Sohn Salomo wandelte zu Beginn seiner Herrschaft in der Weisheit Jehovas. Das bedeutete für seine Untertanen Wohlfahrt und Glück, Verhältnisse, die ohnegleichen in der Weltgeschichte sind. In hohem Alter wandte sich jedoch Salomo von der ausschließlichen Anbetung Jehovas ab und errichtete heidnische Anbetungsstätten für die Götter seiner heidnischen Weiber. Wegen des Bundes, den Gott mit David in bezug auf ein mit seiner Nachkommenschaft verknüpftes, ewiges Königtum geschlossen hatte, sagte Gott dem untreuen Salomo, daß sein Sohn nur noch einen Stamm, den Stamm Benjamin (der treu zu Juda stand), behalten werde. Alle übrigen sollten ihm entrissen werden. — 1. Kö. 11:1-13.
DER VERLUST DER ZEHN STÄMME
Im Jahre 997 v. Chr. wurde Salomo von seinem Sohn Rehabeam abgelöst. Rehabeam handelte genauso schlecht wie Salomo und bedrückte das Volk. So geschah es, daß zehn Stämme unter der Führung Jerobeams aus dem Stamm Ephraim rebellierten. Gott ließ nicht zu, daß König Rehabeam durch Krieg die zehn Stämme wieder unter seine Herrschaft zurückbrachte. Zusammen mit Juda und Benjamin blieben die Leviten, die in Jerusalem im Tempel Jehovas dienten, dem Hause Davids treu, obwohl sie jetzt den Zehnten nur noch von zwei Stämmen bekamen, nicht mehr von allen zwölf. Es gab auch noch eine ganze Reihe von Angehörigen der zehn Stämme, die Jehova fürchteten und achteten und die in das Gebiet von Juda zogen, um der Anbetung Jehovas und seinem Königshaus treu zu bleiben. — 2. Chron. 11:13-17.
Jehova hatte König Jerobeam verheißen, daß er ein beständiges Königtum über die zehn Stämme empfangen werde, wenn er gleich David an der Anbetung Jehovas festhielte. Aber gleich Rehabeam verfehlte er, dem Wort und dem Namen Jehovas Achtung zu zollen. Er fürchtete, daß die fortgesetzte Anbetung seiner Untertanen im Hause Jehovas in Jerusalem, das im Gebiet Judas lag, sie schließlich wieder dem Königtum des davidischen Königshauses zuführen würde. Er dachte, der Bruch mit dem Königshaus Davids müsse gleichzeitig den Bruch mit der Anbetung des Gottes Davids bedeuten. So entschied er sich, im Trotz gegen Jehova die Anbetung goldener Kälber aufzurichten.
Das war eine babylonische Form der Anbetung. Im alten Babylon war nämlich der Stier ein Symbol des Sturmgottes Hadad. Trotzdem machte Jerobeam das goldene Kalb zum Symbol des Gottes Israels, indem er an zwei Orten, in Dan und Bethel, Altäre errichten ließ. Damit wurde den Israeliten die Kälberanbetung leichtgemacht, und sie wurden davon abgehalten, nach Jerusalem zu gehen, das etwa fünfundzwanzig Kilometer von Bethel entfernt lag. — 1. Kö. 12:1-33.
Die Hauptstadt des nördlichen Königreiches wurde von Sichem nach Tirza und schließlich nach Samaria verlegt und blieb dort bis zum Sturz des Königreiches Israel. Mit König Ahab, dem Sohn des Gründers Samarias, verschlechterten sich die Verhältnisse noch mehr, als dieser eine Baalsanbeterin heiratete und einen Tempel und einen Altar Baals in dieser Hauptstadt erbaute. Etwa dreißig Jahre später rottete König Jehu von Israel die schmutzige, gegen Jehova gerichtete Baalsanbetung aus Jerusalem aus. Die Kälberanbetung aber blieb bestehen. — 1. Kö. 15:21, 33; 16:15-18; 2. Kö. 9:1 bis 10:31.
FALSCHE ANBETUNG FÜHRT ZUM STURZ
Zu der Zeit, da Israel die Kälberanbetung pflegte, erlebte es turbulente Jahre. Viele Könige lösten sich ab. In der Zwischenzeit war auch Assyrien als Weltmacht emporgekommen, und ein assyrischer König namens Pul (oder Tiglath-Pileser III.) fiel zur Zeit der Herrschaft Menachems in Israel ein. Der übernächste König nach Menachem war Pekach, und in seinen Tagen nahm Assyrien einen großen Teil israelitischen Gebietes in Besitz und führte viele Israeliten in die Gefangenschaft nach Assyrien. Der Mörder Pekachs, Hosea, war der letzte König Samarias. — 2. Kö. 15:17-30; 17:1, 2.
Schließlich riß die Geduld Jehovas gegenüber den gottentehrenden Königen Israels, und er ließ zu, daß der König Salmaneser von Assyrien in Israel einfiel und König Hosea zu seinem Vasallen machte. Hosea wandte sich hilfesuchend durch einen Brief an Ägypten, wodurch der König von Assyrien veranlaßt wurde, gegen Samaria zu ziehen und es zu zerstören. Drei Jahre lang hielt die stark befestigte Stadt der Belagerung stand. Schließlich fiel sie im Jahre 740 v. Chr. Aus den Aufzeichnungen König Sargons II., dem die Einnahme der Stadt zugeschrieben wird, entnehmen wir, daß damals 27 290 Bürger Samarias gefangen weggeführt und durch Leute aus Babylon und anderen Orten ersetzt wurden. — 2. Kö. 17:3-24.
Obwohl Jehova gegen sein Volk, das versäumte, seinen Namen hochzuhalten, ergrimmt war, so war er doch gegen die, die seinen Namen haßten und ihn geringschätzten, indem sie sein Volk angriffen. So bestrafte er Assyrien zu seiner bestimmten Zeit.
Was aber geschah mit dem südlichen Königreich mit seiner Hauptstadt Jerusalem, das unter der davidischen Herrscherlinie stand? In den Tagen Ussijas oder Asarjas, des elften Königs Jerusalems, begann Assyrien im nördlichen Königreich einzufallen. Jehova warnte das Königreich Juda davor, durch irgendein Bündnis mit Assyrien Hilfe gegen die Feinde Jerusalems zu suchen. Jesaja, der Sohn Amoz’, begann seine Tätigkeit als Prophet in den Tagen Ussijas. Sie erstreckte sich bis hinein in die Herrschaftszeit Hiskias, und Jesaja erwähnt die Wörter „Assyrien“ und „Assyrer“ vierundvierzigmal, weit öfter als irgendein anderer Prophet der Bibel. — 2. Kö. 15:17-19; Jes. 1:1.
Trotz dieser Warnung ging König Ahas von Juda, der Vater Hiskias, mit dem König von Assyrien ein Bündnis ein, um sich gegen zwei Verschwörer, den König Pekach von Israel und den König von Syrien, zu sichern. Jesaja äußerte in Verbindung mit seinen warnenden Worten eine Prophezeiung, die die jungfräuliche Geburt des Messias oder Christus einschloß. Er sagte:
„Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird schwanger werden und einen Sohn gebären, und wird seinen Namen Immanuel [=„Gott ist mit uns“] heißen ... Ehe der Knabe weiß, das Böse zu verwerfen und das Gute zu erwählen, wird das Land [Israels und Syriens] verlassen sein, vor dessen beiden Königen dir graut. Jehova wird über dich und über dein Volk und über das Haus deines Vaters Tage kommen lassen, wie sie nicht gekommen sind seit dem Tage, da Ephraim von Juda [im Jahre 997 v. Chr.] gewichen ist — den König von Assyrien.“ — Jes. 7:14-17.
Die wirkliche Gefahr war demnach die zweite Weltmacht, Assyrien. (Jes. 7:18-20; 8:7, 8) Im sechsten Jahr Hiskias fiel Samaria in die Hände Assyriens. Damals hatte Assyrien unter der Herrschaft König Sargons II. den Gipfelpunkt seines Aufstiegs erreicht. Jesaja sagte voraus, Sargon II. werde Ägypten, die frühere dominierende Weltmacht, tributpflichtig machen. Die Weltgeschichte berichtet, daß Sargon II. Ägypten, die ehemalige dominierende Weltmacht, tributpflichtig machte. — 2. Kö. 18:9-12; Jes. 20:1-6.
Bis zu dieser Zeit war Babylon Assyrien untertan gewesen. Zur Zeit der Herrschaft Sargons II. aber ließ sich ein Chaldäer namens Merodak-Baladan zum König von Babylon ausrufen. Sargons Schlacht gegen ihn endete unentschieden. Jahre später trieb Sargon Merodak-Baladan aus und ließ sich selbst zum Herrscher von Babylon krönen. Nach Sargon folgte dessen Sohn Sanherib auf den Thron Assyriens, und erneut erhoben sich die Babylonier und stellten Merodak-Baladan über sich. König Sanherib trachtete daraufhin danach, Merodak-Baladan zu stürzen.
DIE ZWEITE WELTMACHT FORDERT JEHOVA HERAUS
Der Vater Sanheribs hatte einst Samaria eingenommen. Nun wollte Sanherib in seinem Ehrgeiz seinen Kriegstrophäen noch die heilige Stadt Jerusalem hinzufügen. Im vierzehnten Jahr Hiskias, des Königs von Juda, zog Sanherib gegen Jerusalem herauf. König Hiskia gelang es, ihn vorübergehend durch das Entrichten einer hohen Summe Geldes zurückzuhalten. Später aber sandte Sanherib, als er dabei war, die Stadt Lachis zu belagern, Militärbefehlshaber nach Jerusalem hinauf, um die Übergabe der Stadt zu fordern. Hier aber beging Sanherib den schlimmsten Fehler. Er schmähte den Namen Jehova. Mit haßerfüllten, höhnenden Worten rief sein Militärbefehlshaber Rabsake den auf den Mauern Jerusalems Stehenden zu, sie sollten nicht mehr auf den Gott König Hiskias, auf Jehova, vertrauen, weil bis zu diesem Tag noch keiner der Götter in der Lage gewesen sei, den auf Eroberung ausziehenden Sanherib aufzuhalten. Hiskia betete zu Jehova Gott. Durch den Propheten Jesaja ließ Jehova Hiskia ausrichten, er werde den König von Assyrien veranlassen, in sein Land zurückzukehren. Dort sollte er durch das Schwert fallen. — 2. Kö. 18:13 bis 19:8.
Als Sanherib, der sich nun in Libna aufhielt, den Bericht Rabsakes vernommen hatte, sandte er Boten mit Briefen aus, in welchen der Gott Hiskias, Jehova, äußerst verächtlich dargestellt wurde. König Hiskia las die gemeinen Einschüchterungsbriefe, breitete sie im Tempel vor Jehova aus und betete: „Und nun, Jehova, unser Gott, rette uns doch von seiner [Sanheribs] Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, daß du, Jehova, allein Gott bist!“ — 2. Kö. 19:8-19.
Jehova versicherte König Hiskia durch Jesaja, sein Gebet sei erhört worden. Dann wandte sich Jehova an den aufgeblasenen König von Assyrien und sagte:
„Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die [unbesiegte, Fußnote] Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels hast du deine Augen emporgerichtet! Durch deine Boten hast du den Herrn gehöhnt ... Wegen deines Tobens wider mich, und weil dein Übermut in meine Ohren heraufgekommen ist, werde ich meinen Ring in deine Nase legen und mein Gebiß [meinen Zaum, NW] in deine Lippen, und werde dich zurückführen auf dem Wege, auf welchem du gekommen bist!“ — 2. Kö. 19:20-28.
Daraufhin gab Jehova Hiskia ein Zeichen, um ihn zu bestärken, indem er sagte, die Israeliten würden wegen der Invasion Sanheribs in jenem Jahr keine Ernte einbringen. Im zweiten Jahr würden sie weder säen noch ernten (es sollte das sechste Sabbatjahr im Jubeljahrzyklus sein — 3. Mose 25:1-12). Im dritten Jahr aber könnten sie in Frieden ihr Land bebauen und die Ernte einholen. „Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, und ein Entronnenes vom Berge Zion. Der Eifer Jehovas wird solches tun! Und ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen.“ — 2. Kö. 19:29, 31, 34.
WER DEN NAMEN GERINGSCHÄTZT, WIRD GEDEMÜTIGT
Jehova ging gegen die vor, die seinen Namen geringschätzten: „Und es geschah in selbiger Nacht, da ging ein Engel Jehovas aus und schlug in dem Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann.“ Der gedemütigte König Sanherib jagte in seine Hauptstadt Ninive zurück, in das Haus seines falschen Gottes Nisrok. Dort wurde er von seinen Söhnen ermordet. Als sich Sanherib in Richtung Norden zurückzog, verlachte ihn die rein gebliebene „Tochter Zion“ und schüttelte ihm das Haupt nach. Sie freute sich darüber, daß ihr Gott, Jehova, gegenüber Assyrien, der zweiten Weltmacht, seine Souveränität behauptet und den Beweis geliefert hatte, daß er der alleinige Gott ist. — 2. Kö. 19:32-37.
In der Zwischenzeit hatte Merodak-Baladan von Babylon seine Rebellion nicht aufgegeben. Er suchte vielmehr Verbündete, um den König von Assyrien zu stürzen. Er hatte von der Krankheit Hiskias gehört, die im vierzehnten Jahr seiner Herrschaft über ihn gekommen war. Hiskia war an einem bösartigen Geschwür tödlich erkrankt gewesen. Weinend hatte er zu Jehova gebetet, er möchte doch vor dem Tod bewahrt werden, hauptsächlich jetzt, da er keinen Sohn und keinen Thronfolger habe und die über ihn laufende Königslinie Davids abzubrechen drohe. In seiner Barmherzigkeit versprach Jehova, seinem Leben fünfzehn Jahre hinzuzufügen. Hiskia wurde daraufhin gesund und hatte drei Jahre später einen Sohn namens Manasse. — 2. Kö. 20:12; 21:1; Jes. 38:1 bis 39:1.
Als Merodak-Baladan Boten mit Briefen und einem Geschenk zu Hiskia sandte, wurden diese freundlich empfangen. Es mag sein, daß Hiskia den babylonischen Boten deshalb seine Schätze und Besitztümer zeigte, um den König von Babylon als einen etwaigen Verbündeten gegen den König von Assyrien zu beeindrucken. Als Jesaja hörte, wie Hiskia mit den Boten verfahren war, sagte er: „Höre das Wort Jehovas der Heerscharen! Siehe, es kommen Tage, da alles, was in deinem Hause ist, und was deine Väter aufgehäuft haben bis auf diesen Tag, nach Babel weggebracht werden wird; es wird nichts übrigbleiben, spricht Jehova. Und von deinen Söhnen, die aus dir hervorkommen werden, die du zeugen wirst, wird man nehmen, und sie werden Kämmerer sein im Palaste des Königs von Babel.“ — Jes. 39:1-7.
Es mag sein, daß sich der Bericht in 2. Chronika 32:24-26 auf die Behandlung der babylonischen Boten Merodak-Baladans durch Hiskia bezieht. Er lautet: „In jenen Tagen wurde Jehiskia [Hiskia] krank zum Sterben; und er betete zu Jehova. Und Jehova redete zu ihm und gab ihm ein Wunder. Aber Jehiskia vergalt nicht nach der Wohltat, die ihm erwiesen worden war, denn sein Herz überhob sich; und es kam ein Zorn über ihn und über Juda und Jerusalem. Da demütigte sich Jehiskia wegen der Überhebung seines Herzens, er und die Bewohner von Jerusalem; und der Zorn Jehovas kam nicht über sie in den Tagen Jehiskias.“
Über das Verhältnis zwischen dem König Merodak-Baladan von Babylon und König Sanherib von Assyrien lesen wir auf Seite 33 des Buches Israel and Babylon (Israel und Babylon) folgendes:
Sanheribs erste Aufgabe bestand darin, jene „Wurzel des Übels“, jenen „Urheber der Bosheit“ — auf diese seltsame Weise beschreibt er ihn — zu besiegen. Babylon wurde eingenommen. Merodak-Baladan jedoch entwich und floh. Es war eher zu dieser Zeit als zur Zeit seiner früheren Konflikte mit Sargon, daß Merodak-Baladan die Hilfe Hiskias von Juda zu erlangen suchte, wie es in 2. Könige 20:12-19 berichtet wird. Babylon bereitete jedoch mit der bereitwillig zugesicherten Hilfe der Elamiter ständig Schwierigkeiten, wobei Merodak-Baladan erneut, vielleicht sogar nicht nur einmal, auf die Szene trat. Die Stadt Babylon wurde schließlich im Jahre 689 überwältigt und dem Erdboden gleichgemacht. Allem Anschein nach hatte Sanherib bis zu dieser Zeit Babylon mit großer Nachsicht behandelt und entschloß sich nur in jäher Verzweiflung zu diesem Schritt. [Sidney] Smith glaubt [in seinem Buch The First Campaign of Sennacherib], eine Abhandlung in den Annalen Assurbanipals könnte so ausgelegt werden, daß Sanherib zur Zeit seiner Ermordung tatsächlich dabei war, Babylon wiederaufzubauen. — Herausgegeben im Jahre 1925 von W. L. Wardle, M. A., B. D., London, England.
Esar-Haddon war der Nachfolger seines ermordeten Vaters auf dem Thron von Ninive, der Hauptstadt Assyriens. (2. Kö. 19:37; Jes. 37:37, 38) Er war es, der die Stadt Babylon wiederaufbaute und die Statue ihrer Hauptgottheit, Bel-Merodach, zurückbrachte. Auch restaurierte er die Tempel anderer Gottheiten. Ihm folgte Assurbanipal, der einen Vizekönig als Herrscher über Babylon einsetzte. Nabopolassar, der Vater Nebukadnezars II., war der letzte, von Assyrien eingesetzte Vizekönig. — The International Standard Bible Encyclopædia, Ausgabe 1955.
Assyrien hatte bereits einen äußerst demütigenden Schlag durch die Hand Jehovas hinnehmen müssen, weil es seinen Namen geringgeschätzt hatte. Sollte es aber Assyrien, „dem Land Nimrods“, gelingen, seine Position als zweite Weltmacht zu behalten, und das im Hinblick auf die Prophezeiung Jehovas, die besagte, daß er Assyrien hinrichten werde, weil es seinen Namen geringschätzte und gegenüber dem Volke Gottes so feindlich eingestellt war? Assyrien war es gelungen, den Sturz und die Vernichtung Babylons herbeizuführen. Es war ihm aber nicht gelungen, Zion, „die Stadt des großen Königs“ einzunehmen. (Micha 5:6; Ps. 48:1, 2) Wie Assyrien unter das Gericht Jehovas kam und Jerusalem unter der davidischen Königslinie mit Babylon zusammenstieß, werden wir in der nächsten Ausgabe des Wachtturms betrachten.
[Bild auf Seite 697]
Die auf ihre militärische Stärke vertrauenden Assyrer schmähen in ihrer Torheit den Namen Jehova