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Uns der guten Botschaft würdig betragenDer Wachtturm 1966 | 1. September
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Christenheit dasselbe sagen. Wir als christliche Prediger Jehovas müssen jedoch anders sein. Wir müssen durch und durch echt sein und Jehova Gott „mit Geist und Wahrheit anbeten“. Nur wenn wir dies tun, werden wir als Prediger Gottes erfolgreich sein und uns die Belohnung ewigen Lebens sichern, und nur so können wir uns auf eine Weise betragen, die der guten Botschaft würdig ist. — Matth. 23:3; Joh. 4:24.
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Fragen von LesernDer Wachtturm 1966 | 1. September
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Fragen von Lesern
● In Offenbarung 3:15, 16 ist von heiß und kalt die Rede. Christus wies jedoch darauf hin, daß er nur die Lauen ausspeien werde. Warum? — M. S., USA.
Jesus Christus drückte seine Mißbilligung aus, als er zu „dem Engel der Versammlung in Laodicea“ sagte: „Ich kenne deine Taten, daß du weder kalt noch heiß bist. Ich wünsche, du wärest kalt oder heiß. Weil du nun lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Munde ausspeien.“ (Offb. 3:14-16) Die Glieder der Christenversammlung in Laodicea wirkten durch ihre Gesinnung nicht erfrischend. Sie waren lau, gleichgültig, apathisch. Sie dachten, sie seien geistig reich und benötigten nichts. In den Augen des Herrn waren sie jedoch „elend und bemitleidenswert und arm und blind und nackt“. Er forderte sie daher passenderweise zur Reue auf. — Offb. 3:17-19.
Im ersten Moment könnte man annehmen, das in Offenbarung 3:15, 16 erwähnte Heißsein bedeute von glühendem Eifer oder glühender Liebe erfüllt sein, wogegen sich das Kaltsein auf einen Mangel dieser Eigenschaften beziehe und andeute, daß die Betreffenden kalt geworden sind. Christus sagte aber: „Weil du nun lau bist und weder heiß noch kalt, werde ich dich aus meinem Munde ausspeien.“ Weder die Kalten noch die Heißen sollen ausgespien werden. Wenn mit der erwähnten Kälte das Erkalten der Liebe oder des Eifers gemeint wäre, dann würden die Betreffenden bestimmt ausgespien. Dem Herrn wären aber die Kalten genauso annehmbar wie die Heißen. Nur die Lauen würden ausgespien. Der in Offenbarung 3:15, 16 erscheinende Ausdruck „kalt“ steht hier also nicht als Gegensatz zu dem Ausdruck „heiß“.
Es handelt sich dabei offenbar um eine symbolische Redewendung, die in diesem Fall gewählt wurde, um den Christen in Laodicea ihre Gleichgültigkeit eindringlich vor Augen zu führen, und bestimmt verstanden sie die Worte des „treuen und wahrhaftigen Zeugen“. Bei Laodicea gab es heiße und kalte Quellen. Auch war es üblich, bei einem Festmahl kalte und heiße Getränke, keine lauwarmen, zu servieren.
Eine heiße Suppe oder ein heißes Getränk an einem kalten Tag ist etwas Willkommenes und wirkt belebend. Bei großer Hitze ist ein kaltes Getränk, zum Beispiel eine kalte Limonade, erfrischend. Etwas Lauwarmes wäre in beiden Fällen nicht besonders angenehm.
Der Herr Jesus Christus wollte mit seinen in Offenbarung 3:14-19 aufgezeichneten Worten also offensichtlich zeigen, daß er die geistige Lauheit der Christen in Laodicea keineswegs guthieß. Sie mußten positive Schritte unternehmen, um ihre Gleichgültigkeit zu überwinden und in geistiger Hinsicht lebendiger zu werden.
● Nach 1. Könige 7:23 und 2. Chronika 4:2 maß das runde gegossene Meer im Vorhof des salomonischen Tempels von einem Rand zum anderen zehn Ellen, und es war „eine Schnur von dreißig Ellen ... erforderlich, um es ganz zu umspannen“. (Me) Sind diese Angaben nicht unrichtig, da ein Kreis diese zwei Werte doch unmöglich haben kann? — H. S., USA.
Es besteht kein Grund zur Annahme, daß den Schreibern ein schwerwiegender Fehler unterlaufen sei. Jeremia, der das erste Buch der Könige, und Esra, der das zweite Buch der Chronika schrieb, waren zuverlässige Männer, und sie schrieben diese Berichte unter göttlicher Inspiration.
Heute verwendet man in der Mathematik allgemein die Zahl Pi, die das Verhältnis des Kreisumfangs zum Durchmesser bezeichnet. Ihr Wert ist 3,1416. In alter Zeit gab man Zahlen jedoch noch nicht mit Dezimalstellen an. Übrigens beträgt Pi nicht genau 3,1416. Personen, die ganz genau sein wollen und die Angabe der Bibel über die Maße des gegossenen Meeres für unrichtig halten, täten deshalb gut, um genauer zu rechnen, Pi bis auf mindestens acht Dezimalstellen (3,14159265) oder sogar auf noch mehr Stellen (3,1415926535) genau zu nehmen.
Der Bibelkommentator Christopher Wordsworth verweist auf einen gewissen Rennie, der über die Maße des gegossenen Meeres folgende interessante Feststellung machte: „Bis zu Archimedes [3. Jahrhundert v. u. Z.] berechnete man den Umfang eines Kreises in geraden Linien mit dem Radius, und es ist anzunehmen, daß Hiram den Umfang des Meeres mit dreißig Ellen angab, indem er sich an die damals übliche Berechnungsmethode hielt, nach der man den Radius oder Kreishalbmesser von fünf Ellen sechsmal nimmt, um die Peripherie oder den ‚Rand‘ zu finden, was die angegebenen dreißig Ellen ergäbe. Offenbar ging es hier lediglich darum, die Maße des Meeres so anzugeben, wie es damals üblich und für jedermann verständlich war, wobei der Umfang nach der Methode berechnet wurde, die damals jeder Fachmann, wie Hiram es war, zur Berechnung eines Kreises anwandte. Natürlich wußte Hiram genau, daß, wenn das dem Kreise einbeschriebene Sechseck rundum dreißig Ellen
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