Sich jetzt entscheiden, im Namen welches Gottes man wandeln möchte
1. Erwies sich der zweite Tempel in Jerusalem als der Tempel, zu dem Nationen und Völker kommen sollten, um Jehova für immer anzubeten? Begründe deine Antwort.
DER zweite Tempel in Jerusalem, der in den Tagen des Propheten Sacharja gebaut wurde, war lediglich ein Vorbild und hatte deshalb eine prophetische Bedeutung. Er erwies sich nicht als der Tempel, der für immer bestehen sollte und zu dem alle Nationen und Völker hinaufziehen sollten, um Jehova Gott anzubeten. So wurde denn dieser irdische Tempel in Jerusalem im Jahre 70 u. Z. zerstört, als diese Stadt zum zweiten Mal vernichtet wurde, diesmal durch die Heere des Römischen Reiches, der sechsten Weltmacht.
2. Wer sagte diese Zerstörung voraus, und wann endeten die von ihm erwähnten Zeiten?
2 Jesus Christus hatte diese Zerstörung siebenunddreißig Jahre früher, im Jahre 33 u. Z., vorhergesagt, und er hatte auch erwähnt, daß Jerusalem von den Nationen zertreten würde, bis die „bestimmten Zeiten der Nationen“ abgelaufen wären. (Luk. 21:20-24) Diese Zeiten der Nationen, insgesamt sieben, begannen im Jahre 607 v. u. Z., als Jerusalem und das Land Juda von den Babyloniern zum erstenmal verwüstet wurden. Danach saß in Jerusalem nie mehr ein König aus dem königlichen Geschlecht Davids auf dem Thron, und so dauerten die Zeiten der Nationen nach der zweiten Zerstörung des irdischen Jerusalem weitere 1 844 Jahre an. Mit anderen Worten, diese Zeiten der Nationen endeten im Jahre 1914 u. Z.
3. Was hätte man sich, nachdem die Zeiten der Nationen im Jahre 1914 abgelaufen waren, über den Bau eines dritten Tempels Jehovas in Jerusalem fragen können, und hängt die Ausbreitung der Anbetung Jehovas von einem solchen Tempel ab?
3 Das bedeutete nicht, daß mit dem Ende der Zeiten der Nationen im Jahre 1914 die Zeit für den Bau eines dritten Tempels für die Anbetung Jehovas in Jerusalem gekommen war. Nein, das war nicht der Fall, obwohl zu Beginn der Zeiten der Nationen im Frühherbst des Jahres 607 v. u. Z. der Tempel Jehovas in Trümmern lag, verlassen von seinen Anbetern und inmitten eines Landes ohne Mensch und ohne Haustier. Es brauchte kein buchstäblicher, irdischer Tempel für die Anbetung Jehovas in Jerusalem gebaut zu werden, der den Felsendom ersetzt hätte, die mohammedanische Moschee, die heute noch dort steht. Weder die Wiederaufnahme noch die Ausbreitung der Anbetung Jehovas in der Neuzeit erforderte die Errichtung eines solchen Tempels dort, zu dem die Nationen hätten strömen können. Warum dies nicht nötig war, werden wir bald sehen.
4. Inwiefern hatte die Anbetung Jehovas im Jahre 1914 u. Z. einen Tiefstand erreicht, und was hatten damals selbst die Bibelforscher in bezug auf den Namen Jehovas noch nicht erkannt?
4 Im Jahre 1914 u. Z. hatte die Anbetung Jehovas, des wahren Gottes, auf Erden einen Tiefstand erreicht, und zwar sogar unter denen, die sich Christen nannten, von den natürlichen, beschnittenen Juden ganz zu schweigen. Im Laufe des Ersten Weltkrieges, der in jenem Jahr ausbrach, wurde es noch schlimmer. Selbst die Internationalen Bibelforscher, die die Dreieinigkeitslehre als unbiblisch verwarfen, hatten noch nicht ganz die richtige Erkenntnis, da sie die allgemein anerkannten Bibelübersetzungen benutzten, die (vor allem im englischen Sprachgebiet) den Namen Jehova nur an wenigen Stellen oder überhaupt nicht enthielten. Dennoch veröffentlichten sie in der Zeitschrift Der Wachtturm passenderweise Artikel unter Überschriften wie „Jehova ist stets bei seinem Volke“ (Dezember 1914), „Jehova, unser Gott, ist e i n Gott“ (15. August 1915, englisch), „Die Züchtigung der Welt [durch Jehova]“ und „Jehovas Werk — Sein befremdendes Werk“ (März 1916) und „Jehova ein genauer Zeiteinhalter“ (Juni 1919). Die Bibelforscher erkannten damals aber noch nicht, daß für Jehova Gott die Zeit nun bald kommen sollte, sich einen Namen zu machen. — Jes. 63:14.
5. Was taten bekanntlich die vielen angeblichen Christen während des Ersten Weltkrieges, und warum erinnert uns das an die Worte in Micha 3:9, 10?
5 Was konnte aber über die aus angeblichen Christen bestehende, viel größere weltumspannende religiöse Organisation, die sogenannte Christenheit, gesagt werden? Ein Mord, der in ihrem Gebiet verübt wurde, löste den Ersten Weltkrieg aus, der am 28. Juli 1914 ausbrach. Am Ende der Zeiten der Nationen, um den 4. Oktober 1914, waren acht Nationen und Reiche der Christenheit zusammen mit Japan in die Kampfhandlungen verwickelt, und bis zum Ende dieses Krieges, am 11. November 1918, waren es vierundzwanzig Nationen der Christenheit und vier nichtchristliche Länder. Auch die Kirchen und Religionsgemeinschaften der Christenheit sowie Juden und Mohammedaner waren — im Gegensatz zu der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung — in diesen Krieg verwickelt. Die Mitglieder der Kirchen, die in diesem weltweiten Blutvergießen führend vorangingen, erinnern uns an die damaligen Häupter und Befehlshaber von Juda und Jerusalem, über die der Prophet Micha sagte, sie würden „Zion mit Taten des Blutvergießens bauen und Jerusalem mit Ungerechtigkeit“. — Micha 3:9, 10.
6. Inwiefern entsprachen die Häupter und religiösen Führer der Christenheit der Beschreibung Michas, und welcher Fall war ein auffallendes Beispiel dafür, wie die Christenheit ‘alles Gerade krümmte’?
6 Ließen sich während jenes vier Jahre und dreieinhalb Monate dauernden interkontinentalen Krieges Richter in der Christenheit bestechen, machten Priester mit der Religion Geschäfte, indem sie für ihre Dienste Geld verlangten, und ließen sich die religiösen Propheten für ihre unbiblischen Vorhersagen, durch die sie dem Volk zu gefallen suchten, bezahlen? Jawohl, es war genauso, wie es in den Tagen Michas unter dem auserwählten Volk Jehovas war. Die wahre Gerechtigkeit wurde verachtet, und ‘alles Gerade wurde gekrümmt’. Ein auffallendes Beispiel hierfür war das Vorgehen der Christenheit gegen die Internationalen Bibelforscher, die mit Politik nichts zu tun haben wollten und die sich weigerten, an einem untheokratischen Krieg teilzunehmen, einem Krieg, bei dem es um politische und wirtschaftliche Interessen ging. Man verfolgte diese gewissenhaften Bibelforscher, man erließ Gesetze, durch die ihre Tätigkeit eingeschränkt wurde, und sperrte viele von ihnen ein. Im Vorsommer 1918 wurden sogar der Präsident der Internationalen Bibelforscher-Vereinigung und sieben Beamte der Watch Tower Society in der Bundesstrafanstalt in Atlanta (Georgia, USA) hinter Schloß und Riegel gesetzt; die Berufung wurde zurückgewiesen und jede Kaution abgelehnt.
7, 8. (a) Von wem wurde die Anbetung Jehovas gleichsam niedergerissen? (b) Wie wurde das „Gebiet“ der Anbeter Jehovas, ihr geistiger Zustand, den Worten in Micha 3:12 entsprechend verwüstet?
7 Dadurch wurde die Anbetung Jehovas gleichsam niedergerissen. Von wem? Von dem neuzeitlichen Groß-Babylon, dem Weltreich der falschen Religion, das von der Christenheit, seinem zahlenmäßig stärksten und einflußreichsten Teil, beherrscht wird. Ja, vor allem die Christenheit, die im Besitz der ganzen Bibel ist (die den Namen Jehova enthält), diente Babylon der Großen als Werkzeug, um die Anbetung Jehovas, des höchsten Gottes, zu zerstören. Sie zerstörte sie in ihrem eigenen Gebiet, nämlich unter den Internationalen Bibelforschern, die begonnen hatten, Jehova wieder als Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus anzubeten. Als daher im Herbst des Jahres 1918 der Erste Weltkrieg endete, waren nicht nur die vielen vom Krieg heimgesuchten Gebiete der Erde verwüstet, sondern auch das „Gebiet“ der Anbeter Jehovas auf Erden, ihr geistiger Zustand, war verwüstet, denn sie hatten keine Hoffnung auf eine geistige Wiederherstellung oder eine Wiedereinnahme ihres „Gebietes“. Ihr Zustand entsprach dem Zustand, den Micha als Folge der Greueltaten der Babylonier für sein Land mit den Worten vorhergesagt hatte:
8 „Zion [wird] als bloßes Feld umgepflügt werden, und Jerusalem selbst wird zu nichts als Trümmerhaufen werden, und der Berg des Hauses wird zu Waldeshöhen werden.“ — Micha 3:12.
DIE WUNDERBARE WIEDERHERSTELLUNG
9. (a) Warum war es nicht nötig, daß das „Gebiet“ der Anbeter Jehovas, ihr geistiger Zustand, siebzig Jahre verödet dalag? (b) Was mußte nach Ablauf der Zeiten der Nationen (im Jahre 1914) das Zentrum der Anbetung Jehovas werden?
9 Das „Gebiet“ der Anbeter Jehovas, ihr geistiger Zustand, brauchte indes nicht siebzig Jahre verödet dazuliegen, wie das Land Juda die ersten siebzig Jahre der „Zeiten der Nationen“ verödet dagelegen hatte, ohne Mensch und ohne Haustier. (Luk. 21:20-24; 2. Chron. 36:20, 21) Es war vorhergesagt worden, daß der für die Öffentlichkeit wahrnehmbare todähnliche Zustand der Zeugen Jehovas nur eine kurze Zeit dauern würde, gleichsam nur dreieinhalb Tage. (Offb. 11:3-12) Die Zeiten der Nationen hatten bereits 1914 geendet, in dem Jahr, in dem die Nationen gegeneinander das Schwert erhoben und zu lernen begannen, wie man Kriege von weltweitem Ausmaß führt, bei denen die ganze Bevölkerung mobilisiert wird und Waffen zur Massenvernichtung eingesetzt werden. Mit dem Ablauf der Zeiten der Nationen endete auch die Zeit, während der Jerusalems Recht auf das messianische Königreich von den Nationen zertreten werden sollte, und Jehovas messianisches Königreich unter Jesus Christus, dem rechtmäßigen Nachfolger König Davids, wurde in den Himmeln, im „himmlischen Jerusalem“, geboren. Mehr als elf Jahrhunderte war das irdische Jerusalem das Zentrum der Anbetung Jehovas gewesen. Nun mußte das „himmlische Jerusalem“, dessen messianisches Königreich jetzt an der Macht war, die Anbetung Jehovas fördern.
10, 11. (a) Um was auf der Erde herbeizuführen, unternahm das „himmlische Jerusalem“ entsprechende Schritte? (b) Wann sollte dies gemäß Micha 4:1 geschehen, und wie sollte es sich auf die Völker auswirken?
10 Das „himmlische Jerusalem“, das himmlische Zentrum der Anbetung Jehovas, unternahm daher sogleich entsprechende Schritte, um eine Wiederherstellung der Anbetung seines Gottes auf Erden herbeizuführen, und zwar in einem noch nie dagewesenen Ausmaß. Der Prophet Micha, der Wortführer Jehovas, hatte dies vorhergesagt, und seine herrliche Prophezeiung erfuhr eine wunderbare Erfüllung. Im weiteren Verlauf seiner Prophezeiung über die Wiederherstellung wurde er dazu inspiriert zu sagen: „Und es soll geschehen im Schlußteil der Tage“, das heißt nach der von Micha im vorangegangenen Vers vorhergesagten schrecklichen Verwüstung Zions und Jerusalems und des „Berges des Hauses“. (Micha 3:12; 4:1) Was sollte geschehen? Folgende erstaunliche Wendung sollte eintreten:
11 „Und es soll geschehen im Schlußteil der Tage, daß der Berg des Hauses Jehovas fest gegründet werden wird über dem Gipfel der Berge, und er wird gewißlich erhaben sein über die Hügel; und zu ihm sollen Völker strömen.“ — Micha 4:1.
12. Wie erfüllte sich diese Prophezeiung im kleinen, und was entspricht diesem Ereignis in der Neuzeit?
12 Im kleinen begann sich diese Prophezeiung im Jahre 537 v. u. Z. zu erfüllen, als der treue jüdische Überrest auf königlichen Befehl aus Babylon entlassen wurde, damit er nach Jerusalem zurückkehre und dort auf dem Gipfel des Berges der Stadt das Haus der Anbetung Jehovas wieder aufbaue. Da die Zeiten der Nationen im Jahre 1914 u. Z. abliefen, leben wir seither in der „Zeit des Endes“ der Nationen, deren weitere Herrschaft über die Erde durch das im Himmel neugeborene messianische Königreich Jehovas in Frage gestellt wird. (Dan. 12:4; Matth. 24:3-14) Gerade rechtzeitig, nämlich im ersten Nachkriegsjahr (1919), befreite Jehova Gott seine Anbeter, die während der zermürbenden Erlebnisse des Ersten Weltkrieges standhaft geblieben waren. Diese Befreiung war deutlich daran zu erkennen, daß die leitende Körperschaft der Internationalen Bibelforscher aus der Bundesstrafanstalt entlassen wurde. Diese treuen Christen hatten klar erkannt, daß die Zeiten der Nationen abgelaufen waren und daß nun Jehovas aufgerichtetes messianisches Königreich auf der ganzen bewohnten Erde, allen Nationen zu einem Zeugnis, verkündigt werden mußte.
13. In welchem Ausmaß hat der neuzeitliche Überrest die Anbetung Jehovas emporgehoben?
13 Wie einst der zurückgekehrte jüdische Überrest das Haus Jehovas auf dem Gipfel des Berges von Jerusalem wieder aufbaute, so förderten auch die Glieder des neuzeitlichen Überrestes der Anbeter Jehovas die reine Anbetung Jehovas, indem sie sie über alle anderen Interessen des irdischen Lebens erhoben. Diese würdige Anbetung des allein wahren Gottes mußte in ihrem Leben den höchsten oder erhabensten Platz einnehmen. Keine andere Anbetung, ganz gleich, wie hoch erhaben sie in den Augen der Menschen sein mochte, durfte die Anbetung Jehovas, des höchsten Gottes, überragen. Die erhabene Stellung seiner Anbetung mußte fest gegründet sein und alle anderen Formen der Anbetung überragen, ganz gleich, wie sehr sie von Menschen und Dämonen gefördert und emporgehoben wurden.
14. (a) Warum beauftragte Jehova die Glieder des Überrestes geistiger Israeliten nicht, den Tempel in Jerusalem wieder aufzubauen? (b) Welchen Tempel müssen sie anerkennen, und warum?
14 Dieser treue Überrest geistiger Israeliten begann daher nicht, einen buchstäblichen Tempel im irdischen Jerusalem zu bauen. Jehova beauftragte ihn nicht, den Tempel, den er im Jahre 70 u. Z. von den Römern hatte zerstören lassen, dort wieder aufzubauen. Er benötigt keinen solchen von Menschen errichteten Tempel an jener einst heiligen Stätte, denn er hat deutlich erklärt, daß er nicht in Tempeln wohnt, die mit Menschenhänden gemacht sind. Er hat seinen wahren, geistigen Tempel, in dem er persönlich wohnt. In das Allerheiligste dieses Tempels begab sich sein Hoherpriester Jesus Christus im Frühling des Jahres 33 u. Z. zugunsten der ganzen sündigen, sterbenden Menschheit mit dem kostbaren Verdienst seines vollkommenen menschlichen Opfers. (Hebr. 9:24-26; Apg. 17:24) Diesen geistigen Tempel müssen wir anerkennen, und in Verbindung damit müssen wir Gott, dem Höchsten, die ihm gebührende Würde, Heiligkeit und Pracht zuschreiben. Diesem Tempel müssen wir uns in einem aufrichtigen Geist der Anbetung nahen, und das können wir — wie Jesus Christus, Jehovas Hoherpriester, selbst sagte — irgendwo auf Erden tun. (Joh. 4:21-24) Das irdische Jerusalem ist nicht mehr von Bedeutung.
15, 16. (a) Was begannen die Glieder des Überrestes vom Jahre 1925 an in bezug auf Gottes Namen zu erkennen, und warum nahmen sie im Jahre 1931 einen neuen Namen an? (b) Wieso erfüllten sich dadurch die Worte in Sacharja 10:9-12?
15 Im Laufe der Nachkriegsjahre nahm die Zahl der geistigen Israeliten, die sich an diesem sinnbildlichen Tempelbau beteiligten, zu. Sie waren Christen, Fußstapfennachfolger Jesu Christi; aber auch die Mitglieder der Kirchen der Christenheit behaupteten, sie seien Christen. In wessen Namen zu wandeln erwählten sich deshalb die Glieder dieses tempelbauenden Überrestes geistiger Israeliten? Sie standen vor einer schwerwiegenden Entscheidung. Im Jahre 1925 begannen sie zu erkennen, daß die Zeit für Gott, den Höchsten, gekommen war, sich einen Namen zu machen. Sie waren entschlossen, diesen Namen nicht zu entehren, wie die angeblichen Christen der Christenheit es taten. Nachdem sie sich daher sechs Jahre eifrig bemüht hatten, den göttlichen Namen in der ganzen Welt bekanntzumachen, nahmen sie im Sommer 1931 den auf der Bibel beruhenden Namen Jehovas Zeugen an. Auf diese Weise erfüllte sich die Prophezeiung, die Sacharja in den Tagen des Wiederaufbaus des Tempels in Jerusalem im sechsten Jahrhundert v. u. Z. geäußert hatte:
16 „‚An den fernen Orten werden sie meiner gedenken; und sie sollen aufleben mit ihren Söhnen und zurückkehren. ... Und ich will sie überlegen machen in Jehova, und in seinem Namen werden sie wandeln‘ ist der Ausspruch Jehovas.“ — Sach. 10:9-12.
17, 18. (a) Wieso haben die Angehörigen der Nationen seither etwas über Jehova Gott und seinen wahren Tempel zur Anbetung erfahren? (b) Was wird in Micha 4:2 über die zum Tempel strömenden Völker gesagt?
17 Infolgedessen predigt dieser tempelbauende Überrest geistiger Israeliten seit jenem historischen Jahr, dem Jahre 1931 u. Z., im Namen Jehovas und als seine christlichen Zeugen die gute Botschaft von seinem messianischen Königreich. (Jes. 43:10-12; 44:8) Haben die Angehörigen der Nationen dadurch Jehova Gott und seinen Tempel, in dem ihm reine Anbetung dargebracht wird, kennengelernt? Die Berichte, die aus allen Erdteilen eingehen, beantworten diese Frage mit einem entschiedenen Ja! Beachten wir, was der Prophet Micha über diese Menschen sagt, die zu Jehovas Tempel strömen:
18 „Und viele Nationen werden gewißlich hingehen und sagen: ,Kommt, und laßt uns zum Berge Jehovas hinaufziehen und zum Hause des Gottes Jakobs; und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.‘ Denn von Zion wird das Gesetz ausgehen und das Wort Jehovas von Jerusalem.“ — Micha 4:2.
19. (a) Wie ist das „Gesetz“ und das „Wort Jehovas“ vom himmlischen Jerusalem zu den Völkern und Nationen ausgegangen? (b) Was bedeutet es, daß sie sagen: „Wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“?
19 Durch die weltweite Predigt- und Lehrtätigkeit des tempelbauenden Überrestes geistiger Israeliten ist die Erkenntnis über das „Gesetz“ und das „Wort Jehovas“ von dem himmlischen Zion und dem himmlischen Jerusalem, dem Sitz des neugeborenen himmlischen Königreiches des Messias, ausgegangen. Von Jahr zu Jahr häufen sich die Berichte, die zeigen, daß Menschen aus allen Nationen zu dem erhabenen „Haus Jehovas“ strömen, um Jehova in seinem geistigen Tempel anzubeten. Was ist damit gemeint, daß diese Menschen, die Jehova suchen, sagen: „Und er wird uns über seine Wege unterweisen, und wir wollen auf seinen Pfaden wandeln.“? Damit ist gemeint, daß sich diese belehrten Personen aus allen Nationen Jehova Gott hingeben, um seinen Willen zu tun. So wählen sie ihren Gott.
20. Wie wurde dies in Sacharja 2:10, 11 vorhergesagt?
20 Auch das sagte der Prophet Sacharja, der in den Tagen des Wiederaufbaus des Tempels Jehovas in Jerusalem prophezeite, vorher. Er richtete an die Tempelbauer die Worte: „‚Jauchze und freue dich, o Tochter Zion; denn siehe, ich komme, und ich will in deiner Mitte weilen‘ ist der Ausspruch Jehovas. ,Und viele Nationen werden sich an jenem Tage gewißlich Jehova anschließen, und sie werden wirklich mein Volk werden.‘“ — Sach. 2:10, 11.
21, 22. Inwiefern handeln diese Angehörigen ‘vieler Nationen’ im Gegensatz zu den in 4. Mose 25:3-5 und Hosea 9:10 erwähnten 24 000 Israeliten in den Ebenen Moabs?
21 Diese Angehörigen ‘vieler Nationen’ tun genau das Gegenteil von dem, was vierundzwanzigtausend Israeliten in den Ebenen Moabs taten, kurz bevor die Nation Israel den Jordan überquerte und in das Verheißene Land einzog. Diese vierundzwanzigtausend Israeliten verließen Jehova. In 4. Mose 25:3-5 heißt es: „So hängte sich Israel an den Baal von Peor; und der Zorn Jehovas begann gegen Israel zu entbrennen ... Dann sprach Moses zu den Richtern Israels: ‚Ein jeder von euch töte seine Männer, die sich an den Baal von Peor gehängt haben.‘“
22 Über jene abtrünnigen Israeliten wird in der Prophezeiung Hoseas (9:10) gesagt: „Sie selbst gingen zu Baal von Peor ein, und sie gaben sich dann der Schändlichkeit hin, und sie wurden abscheulich wie der Gegenstand ihrer Liebe.“ In krassem Gegensatz zu diesen Israeliten kommen heute — während die „Tochter Zion“ vor Freude jauchzt und singt, weil Jehova in ihr als der „Stadt des lebendigen Gottes“ wohnt — Hunderttausende aus ‘vielen Nationen’ und ‘schließen sich Jehova an’, indem sie sich ihm hingeben und Angehörige seines Volkes werden. — Hebr. 12:22.
FRIEDE UNTER JEHOVAS ANBETERN IN DER GANZEN WELT
23. Welche Aufmerksamkeit schenkt ihnen Jehova gemäß den Worten in Micha 4:3, 4, und wie handeln sie einander gegenüber?
23 Welche Aufmerksamkeit schenkt Jehova diesen ihm hingegebenen Menschen aus allen Nationen, die das vom himmlischen Zion ausgehende Gesetz und das aus dem himmlischen Jerusalem stammende Wort Jehovas annehmen, und wie handeln sie einander gegenüber? Wir lesen in Michas Prophezeiung weiter: „Und er wird gewißlich Recht sprechen unter vielen Völkern und die Dinge richtigstellen hinsichtlich mächtiger Nationen in der Ferne. Und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden müssen und ihre Speere zu Winzermessern. Nicht werden sie das Schwert erheben, Nation gegen Nation, auch werden sie den Krieg nicht mehr lernen. Und sie werden tatsächlich sitzen, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum, und da wird keiner sein, der sie aufschreckt; denn der Mund Jehovas der Heerscharen selbst hat es geredet.“ — Micha 4:3, 4.
24. (a) Haben die Vereinten Nationen diese Prophezeiung aus Micha 4:3, 4 erfüllt? (b) Warum vergöttert die „große Volksmenge“, die seit 1935 zu den Tempelvorhöfen strömt, die Vereinten Nationen nicht?
24 Die Vereinten Nationen, die von Menschen geschaffene Weltorganisation für internationalen Frieden und internationale Sicherheit, haben diese Prophezeiung nicht erfüllt. Die Abrüstungskonferenz dieser politischen Organisation tagt immer noch regelmäßig in einer Welt, die stärker gerüstet ist als je zuvor in der Geschichte. Anders verhält es sich mit der „großen Volksmenge“ aus den ‘vielen Nationen’, die in die irdischen Vorhöfe des geistigen Tempels Jehovas strömt, um ihn vereint anzubeten. Diese Menschen wissen aufgrund der biblischen Prophezeiungen, daß die Vereinten Nationen versagen werden und daß es verkehrt ist, sie zu vergöttern. (Offb. 13:14, 15; 7:9-17) Sie wissen, daß die Vereinten Nationen genauso versagen werden, wie der Völkerbund versagte. Besonders seit dem Frühling des Jahres 1935 u. Z. (vier Jahre vor dem Ausbruch des Zweiten Weltkrieges) strömen diese den allein wahren und lebendigen Gott suchenden Menschen in seine Tempelvorhöfe. Haben sie die Prophezeiung Michas erfüllt?
25. (a) Wie haben Jehovas Zeugen, bildlich gesprochen, ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern geschmiedet? (b) An welche göttliche Regel werden sie sich daher in Har-Magedon, was ihr Verhalten gegenüber den Nationen betrifft, halten?
25 Haben die zu dieser internationalen „großen Volksmenge“ gehörenden Anbeter im Tempel Jehovas, bildlich gesprochen, ihre Schwerter zu Pflugscharen und ihre Speere zu Winzermessern geschmiedet? Geschichtliche Aufzeichnungen bestätigen, daß sie dies getan haben und es heute noch tun. Im November 1939, als der Zweite Weltkrieg bereits zwei Monate wütete, bekräftigten sie ihren Entschluß, sich nicht an der Politik zu beteiligen. Freimütig erklärten sie, daß sie in jedem bewaffneten Konflikt der Welt an ihrer christlichen Neutralität festhalten würden. Das haben sie auch getan, obwohl sie deswegen fanatisch verfolgt wurden. (Siehe Wachtturm vom 1. Dezember 1939 unter der Überschrift „Neutralität“.) Selbst wenn die militarisierten Nationen in die Situation, Har-Magedon genannt, geraten und Jehova Gott seinen theokratischen Krieg, den „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, gegen sie entfesselt, werden die waffenlosen Anbeter Jehovas nicht einmal eine unbewaffnete Hand gegen sie erheben, denn sie werden sich an die göttliche Regel halten: „Nicht euer ist die Schlacht, sondern Gottes.“ — 2. Chron. 20:15; Offb. 16:14, 16.
26. (a) Welchen geistigen Zustand finden wir daher unter Jehovas Anbetern auf Erden vor? (b) Unter welchen Verhältnissen werden sie nach Har-Magedon auf der Erde wohnen?
26 Was stellen wir in bezug auf den geistigen Zustand der Anbeter Jehovas auf Erden heute fest? Folgendes: Obwohl sie aus den verschiedensten Nationen und Rassen stammen, herrscht gottgefälliger Friede unter ihnen. Sie führen keine Kriege, um ihre Meinungsverschiedenheiten zu schlichten. Sie halten in erster Linie Frieden mit Jehova Gott, dann aber auch mit ihren Mitmenschen. In den von dem Propheten für Frieden und Sicherheit gebrauchten sinnbildlichen Worten ausgedrückt, sitzen sie ohne Furcht in ihrem Garten, ein jeder unter seinem Weinstock und unter seinem Feigenbaum. Sie genießen die geistige, lebenvermittelnde Wohlfahrt, die ihnen der Gott, den sie vereint anbeten, zuteil werden läßt. Wie in Sacharjas Prophezeiung (3:10) vorhergesagt, rufen sie als Brüder und gewissermaßen als gute Nachbarn ‘ein jeder dem anderen zu, während sie unter dem Weinstock und unter dem Feigenbaum sind’. Das alles gibt ihnen einen herrlichen Vorgeschmack von dem Frieden, der Sicherheit und der Wohlfahrt, die sie genießen werden, wenn Gott, der Allmächtige, alle seine übriggebliebenen Feinde in Har-Magedon vernichtet haben wird und er das Paradies auf Erden wiederherstellt. Dann werden die Anbeter Jehovas zusammen mit ihrer glücklichen Familie buchstäblich unter Weinstöcken und unter Feigenbäumen sitzen.
SICH VOR HAR-MAGEDON ENTSCHEIDEN!
27, 28. (a) Welche Wahl müssen wir jetzt treffen, wenn wir das alles erleben möchten, und zwischen welchen Möglichkeiten können wir heute wählen? (b) Wie beurteilt die Bibel solche weltlichen Götter?
27 Welch verlockende Aussicht! Doch das Leben in diesem künftigen Paradies hängt davon ab, daß man sich jetzt den richtigen Gott erwählt. In der ganzen Welt hat man sich die verschiedensten Dinge zu Göttern gemacht. Zu den beliebtesten gehört in jedem Land der patriotische Nationalismus. Manche Personen vergöttern eine politische Ideologie. Bei vielen nimmt die politische Einrichtung, Staat genannt, die Stelle eines Gottes ein. Auch der Militarismus wird heute, im Atom- und Raumfahrtzeitalter, wie ein Gott verehrt. Die materialistische Wissenschaft hat ihre Verehrer. Und wie steht es mit den Sportgrößen, den Idolen der Theater- und Filmwelt sowie den Heroen der Musik? Sie werden von denen verehrt, „die mehr Vergnügungen lieben als Gott“. (2. Tim. 3:4) Viele Menschen beten unwissentlich Dämonen an, denn der Apostel Paulus sagte: „Die Dinge, die die Nationen opfern, [opfern] sie Dämonen ... und nicht Gott.“ (1. Kor. 10:20) Und alle diese Götter haben den einen über sich, den Paulus den „Gott dieses Systems der Dinge“ nannte: Satan, den Teufel. — 2. Kor. 4:4.
28 Der inspirierte Psalmist beurteilte die Götter wirklich richtig, als er sagte: „Alle Götter der Völker sind wertlose Götter.“ (Ps. 96:5) Von welchem Wert werden diese Götter für die Menschen sein, wenn Jehova Gott sie in Har-Magedon beseitigt und Satan, den Teufel, und dessen Dämonen bindet und in den Abgrund wirft? — Offb. 16:16; 20:1-3.
29. (a) Warum dürfen wir Göttern gegenüber jetzt nicht neutral bleiben? (b) Welchen festen Entschluß haben alle, die an der Wiederherstellung der wahren Anbetung beteiligt sind, gemäß Micha 4:5 gefaßt?
29 Wir gehen dieser Zeit, Gottes Zeit, mit Riesenschritten entgegen. Wir dürfen den Göttern gegenüber nicht mehr neutral bleiben. Die Weltsituation, die sich zur Zeit entwickelt, zwingt uns zu einer endgültigen Entscheidung. Für wen werden wir uns entscheiden: für den wahren Gott oder für die wertlosen Götter, denen sich die Angehörigen der Nationen hingegeben haben? Denken wir daran, daß sich die Prophezeiung aus Micha 4:1-4 heute erfüllt. Wir sollten daher die dieser Prophezeiung unmittelbar folgenden Worte Michas bedenken. Micha fordert uns dadurch auf, allen falschen Göttern dieser zum Untergang verurteilten Welt zu widerstehen. Er sagt: „Alle Völker ihrerseits werden wandeln, ein jedes im Namen seines Gottes; wir aber unsererseits werden im Namen Jehovas, unseres Gottes, wandeln auf unabsehbare Zeit, ja immerdar.“ (Micha 4:5) Diesen unabänderlichen Entschluß hat der ganze Überrest der geistigen Israeliten gefaßt, der sich an der Wiederherstellung der reinen Anbetung im geistigen Tempel Jehovas beteiligt. Diesen Entschluß haben auch alle Angehörigen der internationalen „großen Volksmenge“ gefaßt, die zu den irdischen Vorhöfen des geistigen Tempels Jehovas strömen. Ist dies der persönliche Entschluß eines jeden von uns?
30. (a) Wie zeigte Jesus selbst, daß es richtig ist, diesen Entschluß zu fassen? (b) Welchen Gott können wir „auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“, anbeten, und was bedeutet das für uns?
30 Es handelt sich dabei um den einzig richtigen Entschluß. Wir entscheiden uns dadurch für den einen Gott, in dessen Anbetung Jesus Christus selbst führend vorangeht und dem er ausschließlich ergeben ist. Es ist unmöglich, ein wahrer Christ zu sein, ohne das vollkommene Beispiel Christi nachzuahmen. (Ps. 69:9; Joh. 2:13-17; 20:17; Offb. 3:12) Alle falschen Götter werden zugrunde gehen und ihre Anbeter mit ihnen. Jehova allein ist der wahre Gott, der unvergängliche, unsterbliche Gott, der „auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“, lebt. Er ist der eine Gott, den wir „auf unabsehbare Zeit, ja immerdar“, anbeten können. Der Entschluß, ihn anzubeten, bedeutet für ihn, für immer gerechtfertigt zu werden, und für uns bedeutet er, für immer die Segnungen und Freuden seiner friedlichen neuen Ordnung zu genießen. — 1. Tim. 1:17; Ps. 90:2.