Die wahre Anbetung hoch — nieder mit der falschen!
„Und er [Hiskia] tat, was gut und recht und treu war vor Jehova, seinem Gott.“ — 2. Chron. 31:20, Fußnote.
1. (a) Wodurch war das Jahr 1513 v. u. Z. gekennzeichnet? (b) Warum mußte Israel jenes Passah, das ein Vorbild war, immer wieder begehen?
DAS Jahr 1513 v.u. Z. war durch die Befreiung Israels von der nationalistischen Bedrückung Ägyptens, der ersten Weltmacht, gekennzeichnet. Es war auch das Jahr, in dem das erste Passah gefeiert wurde. Die Israeliten folgten dabei genau den Anweisungen, die ihnen Jehova durch Moses gegeben hatte: „Also taten sie.“ Jenes Passah war ein Vorbild, und es wurde zu einem Gedächtnistag, der in Israel von Jahr zu Jahr begangen werden sollte. „Diese selbige Nacht gehört dem Jehova, sie ist zu beobachten von allen Kindern Israel bei ihren Geschlechtern.“ (2. Mose 12:50, 42) Sie mußten dieses tun, denn dadurch konnten sie als das natürliche Israel die „Versammlung der Erstgeborenen [werden], die in den Himmeln eingetragen worden sind“ und die Gottes großes gegenbildliches Passah feiern, indem sie an „das Lamm Gottes, das die Sünde der Welt wegnimmt“, glauben. — Hebr. 12:23; Joh. 1:29.
2. Wie bewies Israel, daß es undankbar war? Wer war vom Jahre 745 v. u. Z. für Anbeter des wahren Gottes jedoch ein treffliches Vorbild?
2 Im Laufe der Jahrhunderte begann Israel das Böse zu tun, und es wurde Jehova Gott, seinem Befreier, gegenüber undankbar. Selbst die Bevölkerung von Juda und Jerusalem, wo Jehovas Tempel stand, der zur wahren Anbetung einlud, wandte sich heidnischen Bräuchen zu. Als jedoch im Jahre 745 v. u. Z. Hiskia in Jerusalem auf den Thron Jehovas kam, war es, wie wenn ein helleuchtender Stern in der Linie der davidischen Könige aufgegangen wäre. „Und in allem Werke, das er anfing im Dienste des Hauses Gottes und in dem Gesetz und in dem Gebot, um seinen Gott zu suchen, handelte er mit ganzem Herzen, und es gelang ihm.“ (2. Chron. 31:21) Welch treffliches Beispiel für alle, die Jehova heute anbeten!
3, 4. (a) Was sollte nach der Wiedereröffnung des Tempels als nächstes geschehen? (b) Welches Vorbereitungswerk mußte jedoch im Vorbild und im Gegenbild durchgeführt werden?
3 Hiskia schenkte dem Gebot, das Jehova durch Moses wegen des Passahs gegeben hatte, die gebührende Beachtung. Das Passah war das nächste, was er nach der Wiedereröffnung des Tempels und noch vor dem letzten, vernichtenden Angriff Assyriens auf Israel im Norden wiedereinführen wollte. „Und Jehiskia [Hiskia] sandte hin zu ganz Israel und Juda und schrieb auch Briefe an Ephraim und Manasse [in Israel], daß sie zum Hause Jehovas in Jerusalem kommen möchten, um Jehova, dem Gott Israels, Passah zu feiern. Und der König und seine Obersten und die ganze Versammlung in Jerusalem wurden Rats, das Passah im zweiten Monat zu feiern. Denn sie konnten es zu jener Zeit nicht feiern, weil die Priester sich nicht in hinreichender Anzahl geheiligt hatten, und das Volk noch nicht nach Jerusalem versammelt war.“ — 2. Chron. 30:1-3.
4 Auch im Gegenbild mußte ein Vorbereitungswerk durchgeführt werden. Besonders im Frühling des Jahres 1918 u. Z. wurde das ganze Volk Gottes auf der Erde wie durch Feuer geprüft und geläutert. Das Herz der gesalbten Priesterklasse wurde von Furcht gereinigt. Sie bereute die Kompromißbereitschaft, die sie im Ersten Weltkrieg gezeigt hatte, und versammelte sich wieder zur Anbetung Jehovas. Sie war, wie es in den Wachtturm-Artikeln, die im Jahre 1919 unter der Überschrift „Glückselig die Furchtlosen“ erschienen, ausgedrückt wurde, fortan „bereit, willig und ängstlich darauf bedacht“, furchtlos den Anweisungen ihres Herrn, Jesu Christi, zu gehorchen. Sie war nun in einem Zustand, in dem sie ihr Schlachtopfer der Lobpreisung Jehovas aufgrund des Opfers des „Lammes Gottes“ wieder darbringen konnte.
DIE AUFFORDERUNG, SICH ZU VERSAMMELN
5, 6. (a) Was für Boten sandte Hiskia aus, und welche Botschaft mußten sie ausrichten? (b) An welches ähnliche Vorbild halten sich christliche Boten heute?
5 Die Einladung, sich an der Anbetung Jehovas zu beteiligen, mußte weit und breit bekanntgemacht werden. Überraschte Jehova die Welt mit einer übernatürlichen Botschaft, die er durch einen Engel vom Himmel aus verkündigen ließ? Nein. Jehova bediente sich menschlicher Boten. „Und die Läufer gingen mit den Briefen von der Hand des Königs und seiner Obersten durch ganz Israel und Juda, und nach dem Gebot des Königs, und sie sprachen: Kinder Israel! kehret um zu Jehova, dem Gott Abrahams, Isaaks und Israels; so wird er umkehren zu den Entronnenen, die euch aus der Hand der Könige von Assyrien übriggeblieben sind.“ — 2. Chron. 30:6.
6 Seit dem Jahre 1919 sind die Boten der neuzeitlichen Christenversammlung durch die ganze Christenheit gezogen und haben die Menschen freudig aufgefordert, sich zur Anbetung Jehovas zu versammeln. Wie Jesus und seine Apostel, die ‘von Stadt zu Stadt und von Dorf zu Dorf zogen, wobei sie predigten und die gute Botschaft vom Königreich Gottes verkündeten’ und alles, was nützlich war, „von Haus zu Haus“ berichteten, so haben auch sie an das Gewissen aufrichtiggesinnter Menschen appelliert, die immer noch in den Religionsorganisationen der Christenheit gefangen waren, und haben sie aufgefordert, ‘zu Jehova umzukehren’, um gerettet zu werden. — Luk. 8:1; Apg. 20:20.
7. Wozu wurde damals und wozu wird heute eingeladen, und mit welchem Ergebnis?
7 Wer wird Jehovas wahre Anbetung unterstützen? Diese Frage ist heute genauso wichtig, wie sie es in den Tagen Hiskias war. Alle, die Gerechtigkeit lieben, sollten sich nun von dem trennenden Nationalismus, von heidnischen religiösen Bräuchen und von heidnischen Philosophien abwenden. Sie sollten ihren Nacken nicht mehr verhärten, sondern Jehova, ihren Schöpfer, ehren. „Nun verhärtet euren Nacken nicht, wie eure Väter; gebet Jehova die Hand und kommet zu seinem Heiligtum, das er geheiligt hat auf ewig, und dienet Jehova, eurem Gott, damit die Glut seines Zornes sich von euch wende ... Denn gnädig und barmherzig ist Jehova, euer Gott, und er wird das Angesicht nicht von euch abwenden, wenn ihr zu ihm umkehret.“ (2. Chron. 30:8, 9) Wer wird sich aber vor Jehova demütigen? Die Juden des Zehn-Stämme-Königreiches hielten an der Baalsanbetung fest, und heute stößt die Einladung zur vereinten Anbetung Jehovas in seinem Tempel bei der Geistlichkeit der Christenheit nur auf spöttische Verachtung.
8. Was wurde von denen, die der Aufforderung folgten, verlangt, und wie bewiesen sie, daß sie „ein einmütiges Herz“ hatten?
8 „Und die Läufer zogen von Stadt zu Stadt durch das Land Ephraim und Manasse, und bis nach Sebulon; aber man verlachte und verspottete sie.“ Nur ein kleiner Überrest, einige Männer von den nördlichen Stämmen, folgte der Aufforderung Jehovas. „Doch einige Männer von Aser und Manasse und von Sebulon demütigten sich und kamen nach Jerusalem.“ (2. Chron. 30:10, 11) Auch nach dem Jahre 1919 ist nur eine kleine Zahl derer, die sich zum Christentum bekennen, herausgekommen, um Jehova in seinem gereinigten Tempel anzubeten. Die großen Religionssysteme der Christenheit haben stolz an ihrer götzendienerischen Einstellung festgehalten und sind ein Bestandteil des Weltreiches der falschen Religion geblieben. Die tatkräftigen Lobpreiser Jehovas dagegen haben „ein einmütiges Herz“ erhalten, „um das Gebot des Königs und der Obersten zu tun, nach dem Worte Jehovas“. — 2. Chron. 30:12.
9. Wie weist dieser Bericht aus der alten Zeit auf den einzigen Weg der Rettung hin?
9 Als über zweihundert Jahre vor den Tagen Hiskias das götzendienerische nördliche Königreich gegründet worden war, hatten Priester, Leviten und andere Israeliten dessen Gebiet verlassen und waren zur Anbetung Jehovas nach Jerusalem gekommen. (2. Chron. 11:13-16) Jetzt gelangten auch die Männer, die von Aser, Manasse und Sebulon heraufkamen, auf den Weg der Rettung. Ohne Zweifel fuhren viele von ihnen fort, Gott an der Stätte, die er sich erwählt hatte — in seinem Tempel zu Jerusalem —, anzubeten, bis das nationalistischgesinnte Assyrien sich Israel einverleibte. Sie waren also bei Jehovas wahren Anbetern in Sicherheit, als Israel „aus seinem Lande nach Assyrien weggeführt“ wurde. (2. Kö. 17:23) Auch heute, da der Nationalismus wiederum grassiert, müssen wir an der wahren Anbetung festhalten, wenn wir gerettet werden möchten!
10. Welches Säuberungswerk mußte in Jerusalem noch durchgeführt werden, und was läßt uns das deutlich erkennen?
10 Die Reinigung von tiefwurzelnden Bräuchen der falschen Religion geht nicht von heute auf morgen vor sich. Als die Judäer und die Israeliten damals das Passahfest und anschließend das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote feierten, mußten sie deshalb dafür sorgen, daß Jerusalem von allen Überbleibseln der Dämonenanbetung gereinigt wurde. „Sie machten sich daran und entfernten die Altäre zu Jerusalem, beseitigten alle Räucherstätten und warfen sie ins Kidrontal.“ (2. Chron. 30:14, HSK) In die Abfallgrube damit! Erst nach diesem Reinigungswerk waren sie in einem Zustand, in dem sie das Passah feiern konnten. Das läßt uns deutlich erkennen, daß Jehovas wahre Anbeter heute jede Spur heidnischen Brauchtums aus ihrer Mitte ausmerzen müssen. Statuen, religiöse Symbole, Altäre, Bilder, denen religiöse Irrlehren zugrunde liegen, usw. dürfen in unserem Herzen keinen Platz mehr haben und müssen auch aus unserer Wohnung, ja aus der Neuen-Welt-Gesellschaft der christlichen Zeugen Jehovas verschwinden!
11, 12. (a) Was veranschaulichte das siebentägige Fest? (b) Wie sollten Jehovas Zeugen die heutige Verlängerung des Festes betrachten?
11 Was wurde durch das siebentägige Fest der ungesäuerten Brote dargestellt? Wir sehen darin das geistige Fest, das die Anbeter Gottes im Glauben an das Opfer des „Lammes Gottes“ ständig feiern, indem sie ‘hören und es tun’. Sie sind nun in einem Zustand, in dem sie von Jehova anerkannt werden, und bringen ihm geistige Schlachtopfer der Lobpreisung — „die Frucht der Lippen“, die ihm ergeben sind — dar, indem sie für seinen Namen und für sein Königreich Zeugnis ablegen. — Hebr. 13:15.
12 Trotz Verfolgungen von seiten nationalistischgesinnter Regierungen, die von spöttischen Geistlichen angestachelt werden, fahren Jehovas Zeugen fort, ‘die gute Botschaft von Gottes aufgerichtetem Königreich auf der ganzen bewohnten Erde zu predigen’, und das Zeugnis dehnt sich heute immer noch weiter aus, obwohl wir bereits in den 1960er Jahren leben. (Matth. 24:14) Sollten wir darüber enttäuscht sein, daß dieses Fest etwas länger dauert, als wir es erwartet haben? In den Tagen Hiskias wurde „die ganze Versammlung ... Rats, noch sieben andere Tage zu feiern; und sie feierten die sieben Tage mit Freuden“. (2. Chron. 30:23) Freuen wir uns, daß wir uns noch im Jahre 1968 an dieser erdenweiten Lobpreisung Jehovas beteiligen dürfen!
13. Was tat Jehova für die, die noch mit der heidnischen Religion befleckt waren, und was wurde schließlich dadurch bewirkt?
13 Die von den nördlichen Stämmen kommenden Israeliten hatten keine Zeit mehr, sich für Hiskias Passah zu reinigen. Daher betete der König für sie: „Jehova, der Gütige, möge einem jeden vergeben, der sein Herz darauf gerichtet hat, Gott zu suchen, Jehova, den Gott seiner Väter, wenn auch nicht gemäß der Reinheit des Heiligtums! Und Jehova erhörte Jehiskia und heilte das Volk.“ (2. Chron. 30:18-20) In unserer Zeit erfüllte sich dies dadurch, daß sich viele der Organisation Jehovas anschlossen, die noch mit der heidnischen Religion befleckt waren. Es dauerte einige Zeit, bis sie ihren Sinn umgestaltet und ihn mit der reinen Lehre und der reinen Anbetung in Übereinstimmung gebracht hatten. Aber Jehova sah ihren Herzenszustand. In seiner Barmherzigkeit zog er dies in Betracht und ermunterte sie, an dem Fest der Lobpreisung teilzunehmen. Durch die vom Tempel ausgehende fortschreitende Offenbarung der Wahrheit wurden schließlich alle „im gleichen Sinn und im gleichen Gedankengang eng vereint“, so daß sie Schulter an Schulter im Dienste des großen Königs, Jehovas Gottes, wirken konnten. — 1. Kor. 1:10.
14, 15. (a) Wer beteiligte sich ebenfalls an diesem fröhlichen Fest, und hieß Jehova dies gut? (b) An welche neuzeitliche Versammlung erinnert uns das?
14 Es gab damals noch andere Leute, die sich den Israeliten in ihrer Anbetung anschlossen, Fremdlinge, die innerhalb und außerhalb Judas wohnten und die an Jehova, den Gott Judas, glaubten. Zu ihnen gehörten unter anderem auch die Nethinim, die Tempelsklaven. „Und so freute sich die ganze Versammlung von Juda, und die Priester und die Leviten, und die ganze Versammlung, welche von Israel gekommen war, und die Fremdlinge, welche aus dem Lande Israel gekommen waren, und die in Juda wohnten. Und es war große Freude in Jerusalem ... Und die Priester, die Leviten, standen auf und segneten das Volk; und ihre Stimme wurde erhört, und ihr Gebet kam zu seiner heiligen Wohnung, in den Himmel.“ — 2. Chron. 30:25-27.
15 Das erinnert uns an eine andere große Versammlung zur Anbetung, nämlich an die, die im siebenten Kapitel der Offenbarung beschrieben ist. Zuerst wird die Aufmerksamkeit auf die 144 000 Glieder des geistigen Israel Gottes gelenkt. Dann wird „eine große Volksmenge“ geschildert, „die kein Mensch zu zählen vermochte, aus allen Nationen und Stämmen und Völkern und Zungen, ... [und die] vor dem Thron [Jehovas] und vor dem Lamm“ stand. Und warum sind sie vor dem Thron Jehovas? Weil sie Jehova „Tag und Nacht ... in seinem Tempel heiligen Dienst“ darbringen. Diese aus „Fremdlingen“ bestehende „große Volksmenge“ aus allen Nationen der Erde wird in unserer Zeit, besonders seit dem Jahre 1935, zur Anbetung Jehovas versammelt. Jehova segnet sie durch seine Vorkehrungen, und das Lamm, Christus Jesus, leitet sie „zu Wasserquellen des Lebens“. Und schließlich wird Gott „jede Träne von ihren Augen abwischen“. — Offb. 7:9, 10, 15, 17; 21:4.
16. Wie kann die „große Volksmenge“ Leben erlangen?
16 Möchtest du zu dieser „großen Volksmenge“ gehören, die der heutigen Bedrohung durch den Nationalismus standhalten und ewiges Leben auf der paradiesischen Erde erlangen wird? Dann halte an der wahren Anbetung Jehovas fest!
NIEDER MIT DER FALSCHEN ANBETUNG!
17, 18. (a) Wozu spornte das Passah das Volk an? (b) Wieso entspricht dies treffend dem Werk, das Jehovas Zeugen heute durchführen?
17 Wozu spornte diese große Passahfeier, die größte seit den Tagen Salomos, das Volk an? „Und als sie dies alles vollendet hatten, zogen alle Israeliten, die sich daselbst befanden, hinaus zu den Städten Judas; und sie zerschlugen die Bildsäulen und hieben die Ascherim um und rissen die Höhen und die Altäre nieder in ganz Juda und Benjamin und in Ephraim und Manasse, bis sie damit fertig waren. Und alle Kinder Israel kehrten in ihre Städte zurück, ein jeder zu seinem Besitztum.“ (2. Chron. 31:1) Es wurde im Königreich Juda gründlich mit der falschen Religion aufgeräumt.
18 Das entspricht treffend dem umstrittenen Werk, das Jehovas Zeugen seit 1919 auf der ganzen Erde durchführen. Sie haben „keine Rivalität gegenüber Jehova“ geduldet und haben sich weder mit Katholiken noch mit Protestanten, weder mit Juden noch mit Heiden an deren götzendienerischen Handlungen beteiligt. (2. Kö. 10:16, NW) Sie haben in der ganzen Christenheit und unter den anderen Nationen die unmißverständliche Wahrheit aus Gottes Wort, der Bibel, verkündet und haben die kriegshetzerischen, nationalistischgesinnten und götzendienerischen Vertreter der falschen Religion als von Jehova, dem wahren Gott, verworfen bloßgestellt.
19. (a) Was hat dieses umstrittene Werk bewirkt? (b) Wie betrachtete Hiskia den Götzendienst, und wie sollten wir ihn heute betrachten?
19 Dieser Feldzug, durch den der „Tag der Rache unseres Gottes“ verkündet wird, hat viele Menschen von den Fesseln der Dämonenreligion befreit und bewirkt, daß sie Jehovas „Wohlgefallen“ erlangt haben. (Jes. 61:2, Fußnote) Er ist „recht“ gewesen „in den Augen Jehovas“, ganz gleich, was die abtrünnige Geistlichkeit denken oder sagen mag. Jehova hat ihn gutgeheißen, wie er Hiskias Vorgehen guthieß, über den berichtet wird: „Er war es, der die Höhen beseitigte und die heiligen Säulen zerbrach und den heiligen Pfahl umhieb und die Kupferschlange, die Moses gemacht hatte, in Stücke zerschlug.“ (2. Kö. 18:4, NW) Diese Schlange, die Christus und sein Opfer vorschattete, wurde ähnlich verehrt, wie heute viele in der Christenheit das „heilige Kreuz“ verehren. Eine solche Verehrung ist Götzendienst und wird unter Gottes wahrem Volk nicht geduldet; so war es in alter Zeit, und so ist es auch heute. — Ps. 106:35-40; 1. Kor. 10:6, 11, 14.
20. Was schattete Hiskias Empörung gegen den König von Assyrien vor?
20 Da sich Hiskia von dem nationalistischgesinnten Assyrien nicht versklaven lassen wollte, ließ er es auf eine Auseinandersetzung mit Sanherib ankommen. „Und er empörte sich gegen den König von Assyrien und diente ihm nicht.“ (2. Kö. 18:7) Nachdem Christus den gesalbten Überrest im geistigen Tempel der Anbetung versammelt hatte, befreite er ihn aus der Sklaverei des Nationalismus und der heidnischen Religion und veranlaßte ihn, einen Feldzug zur Ankündigung der Vernichtung Satans und seiner ganzen Organisation, ihres ungerechten „Himmels“ und ihrer ungerechten „Erde“, zu unternehmen. Im Jahre 1922 und in den sieben darauffolgenden Jahren griffen Jehovas Zeugen auf ihren Kongressen Gerichtsbotschaften, die zuerst in den „Himmeln“ Jehovas verkündet worden waren, auf und verbreiteten sie dann auf der ganzen Erde. Interessanterweise wurden durch diese Proklamationen, die in den Kapiteln 8 bis 11 der Offenbarung niedergelegt sind, Jehovas gerechte Urteile gegen die mächtige dämonische, religiöse und nationalistischgesinnte Organisation bekanntgemacht, die Satan im Laufe der Jahrtausende aufgebaut hatte.
21. Wie wurde Satan im Jahre 1928 auf dem Kongreß in Detroit gewarnt?
21 Auf dem Höhepunkt eines achttägigen Kongresses, der vom 30. Juli bis 6. August 1928 in Detroit (Michigan, USA) stattfand, nahmen 12 000 Personen begeistert eine „öffentliche Erklärung gegen Satan und für Jehova“ an. In dieser Erklärung hieß es unter anderem: „Die bald anbrechende große Schlacht von Harmagedon wird die vollständige Niederwerfung Satans und den gänzlichen Umsturz seiner ruchlosen Organisation herbeiführen, und Jehova wird durch Christus, den neuen Herrscher, Gerechtigkeit auf der Erde schaffen, die Menschheit vom Übel befreien ...“a Dadurch wurde der grausame Herrscher der nationalistischgesinnten Regierungen, die im Laufe der Jahrhunderte über die Erde geherrscht hatten, darauf hingewiesen, daß er in seinem Kampf gegen Gottes Königreich und dessen Vertreter auf der Erde eine vernichtende Niederlage erleiden werde.
KRIEG GEGEN DIE PHILISTER
22, 23. (a) Was unternahm Hiskia gegen die Philister? (b) Was waren die besonderen Merkmale dieses alten Feindes?
22 Hiskia schlug auch einen alten Feind, der sich im Innern des Gebietes von Juda, südwestlich von Jerusalem, in befestigten Städten verschanzt hatte. „Er schlug auch die Philister bis nach Gaza hin, und zwar bis an die Grenze dieser Stadt, vom Wächterturm an bis zur befestigten Stadt.“ (2. Kö. 18:8, Me) Finden wir dazu eine Parallele in der heutigen Zeit?
23 Gottes Wort zeigt, daß die Israeliten schon gleich nach ihrem Einzug in das Verheißene Land von den Philistern angegriffen wurden und daß die Philister ständig mit Israel Krieg führten. Sie waren ein stolzes Volk und setzten sich mit größter Verachtung über die gerechten Gesetze hinweg, die Jehova Israel gegeben hatte, zum Beispiel über die Gesetze in Verbindung mit dem Blut. (Sach. 9:6, 7; 3. Mose 17:14) Sie sandten ständig Streifscharen oder Kriegerbanden gegen Gottes Volk aus. In Amos 1:6-8 wird auf die Freveltaten hingewiesen, die sie an Israel verübten, und auch erwähnt, daß sie viele Gefangene wegführten und an Edom verkauften. Sie waren Heiden und hatten eine grausame Religion. Sie verehrten Dagon, einen Fischgott, dessen Statuen mit einem aufrechtstehenden Fischkopf gekrönt waren, ähnlich den Mitren, die die Patriarchen und Bischöfe gewisser Religionssysteme der Christenheit tragen.
24. Welchen alten Feind schatteten die Philister offenbar besonders vor?
24 Die Philister schatteten offenbar alte Feinde der wahren Gottesanbetung auf der Erde vor. Zu diesen Feinden gehört besonders die römisch-katholische Hierarchie, deren Religionssystem mit babylonischen Lehren und Zeremonien durchsetzt ist. Seit ihrem Bestehen hat sie unerbittlich gegen alle gekämpft, die mutig für die wahre Anbetung eingetreten sind. Sie hat seit dem Jahre 1919 die Verkündigung der „guten Botschaft vom Königreich“ auf der ganzen Erde heftig bekämpft.
25. Welcher Feldzug der Zeugen Jehovas in der Neuzeit könnte mit dem Feldzug Hiskias gegen die Philister verglichen werden?
25 Hiskias Feldzug gegen das alte Philistäa erinnert an einen Feldzug, den die Nachfolger Christi besonders in den 1930er Jahren auf der ganzen Erde durchführten. Die römisch-katholische Hierarchie hatte sich als bedeutendste Religionsorganisation der Christenheit schon vor langer Zeit in dem Gebiet der Anbetung festgesetzt, das von Rechts wegen den „Lobpreisern Jehovas“ gehörte. Wie die niederträchtigen Philister um politischer Vorteile willen mit der assyrischen Weltmacht gemeinsame Sache machten, so schloß auch die römisch-katholische Hierarchie Bündnisse mit nationalistischgesinnten Diktatoren, zum Beispiel im Jahre 1929 den Lateranvertrag mit Benito Mussolini und im Jahre 1933 das Konkordat mit Adolf Hitler. Nicht mit fleischlichen Waffen, sondern mit einer äußerst gewichtigen Botschaft gingen Jehovas Zeugen gegen dieses politische Liebesgetändel vor, durch das die angebliche „Kirche“ Christi die Weltherrschaft anstrebte, und stellten es bloß.
26. Wie schlugen die neuzeitlichen Philister zurück? Was bewirkte dieser Schlag jedoch?
26 Die römisch-katholische Hierarchie schlug zurück. Als das „Schwert der Kirche“ ging der Führer der Nationalsozialisten in einem Feldzug, durch den Jehovas Zeugen in katholisch regierten Ländern vernichtet werden sollten, führend voran. Ein katholischer Priester aus Berlin bestätigte dies in einem Artikel, der im Deutschen Weg vom 29. Mai 1938 erschien: „Als Adolf Hitler an die Macht gekommen war und das deutsche Episkopat seine Bitte wiederholte, sagte Hitler: ‚Diese sogenannten „Ernsten Bibelforscher“ [Zeugen Jehovas] sind Unruhestifter ... ich dulde nicht, daß die deutschen Katholiken ... auf eine derartige Weise beschmutzt werden; ich löse die „Ernsten Bibelforscher“ in Deutschland auf.‘“ Dazu sagte der Priester: „Bravo!“ Jehovas Zeugen in Deutschland und auch in anderen Ländern wurden in Wirklichkeit jedoch nicht aufgelöst. Hitler und Kardinal Pacelli (Papst Pius XII.), die an der Schließung des Konkordats beteiligt waren, sind heute tot; 8000 Zeugen Jehovas haben jedoch die Konzentrationslager, die von den mit der Katholischen Aktion zusammenarbeitenden Nationalsozialisten errichtet worden waren, überlebt, und heute gibt es in Westdeutschland und Berlin über 80 000 Zeugen Jehovas und viele weitere Tausende in Ostdeutschland.
27—30. Wie setzen Jehovas Zeugen ihren geistigen Kampf gegen die „Philister“ fort?
27 Katholisch beeinflußte Regierungen und von Priestern aufgehetzte Volksmengen haben den Kampf gegen Jehovas Zeugen fortgesetzt, um sie zum Schweigen zu bringen. Durch öffentliche Kommunikationsmittel, auf dem Rechtsweg und mit Hilfe anderer gesetzlicher Mittel haben Jehovas Zeugen jedoch beharrlich einen geistigen Kampf gegen die Übergriffe der katholischen Hierarchie auf die Glaubensfreiheit geführt. Dieser christliche Kriegszug hat vielen aufrichtigen Katholiken und anderen Menschen die Augen geöffnet und ihnen geholfen, auf der Seite der wahren Anbetung Stellung zu beziehen. Was ist aber darüber zu sagen, daß einige den Verfolgungen der neuzeitlichen Philister immer noch ausgesetzt sind?
28 Betrachten wir Malawi! Am 17. September 1967 sagte Präsident Banda von Malawi: „Die Bevölkerung irgendeines Gebietes hat das Recht zu sagen: ‚Jehovas Zeugen, verschwindet!‘, und wenn die Zeugen Jehovas nicht verschwinden, nun, dann schreitet die Regierung ein, verhaftet sie und steckt sie ins Gefängnis.“ Nach einer Meldung der in der Cinyanja-Sprache erscheinenden Zeitung Malawi News vom 10. November sagte J. D. Gunda, ein Mitglied des malawischen Parlaments, er warne „Leute, die zu der von der Regierung verbotenen Religionsgemeinschaft der Zeugen Jehovas gehören, davor, als Christen weiterhin dieser Religion anzuhängen, da sie von der Regierung streng bestraft würden“. Er legte „die Absicht der Regierung“ dar, „dieser Religion ein Ende zu machen, und forderte ihre Anhänger auf, Mitgliedskarten der malawischen (politischen) Partei zu kaufen, sofern sie wirklich bereuen würden“. Die Missionare der Watch Tower Society sind ausgewiesen und Tausende von Zeugen Jehovas sind verhaftet worden. In einem einzigen Gebiet sind dreiundzwanzig Häuser der Zeugen Jehovas niedergebrannt worden.
29 Oder blicken wir nach Ägypten (VAR), wo im Jahre 1967 bei der Feier des Gedächtnismahls mehrere Zeugen Jehovas verhaftet wurden. Sie wurden monatelang im Gefängnis gehalten, weil sie die gute Botschaft von Gottes Königreich gepredigt hatten. Auch aus Ägypten wurden die Missionare der Watch Tower Society ausgewiesen, und viele einheimische Zeugen wurden grausam mißhandelt. Die Druckerei der Gesellschaft in Griechenland wurde aufgrund eines Regierungsbeschlusses geschlossen. In mehreren arabischen Staaten wird die Verkündigung des Königreiches Gottes behindert, und aus Birma wurden alle Missionare der Watch Tower Society ausgewiesen.
30 Wird dieses Vorgehen von seiten nationalistischgesinnter Regierungen die christlichen Zeugen Jehovas vom Predigen der guten Botschaft abhalten? Nein! Es bestärkt sie höchstens noch in dem Bewußtsein, daß Jehova das endgültige Urteil gefällt hat und es nun bald an diesen Regierungen und an dem Weltreich der verheidnischten Religion vollstrecken wird. Jehovas Beschluß lautet: Die wahre Anbetung hoch — nieder mit der falschen! — Jer. 1:10; Hes. 25:15-17.
31, 32. (a) Warum ist Hiskia für uns ein vortreffliches Beispiel? (b) Wie sollten wir nun den Fußstapfen des größeren Hiskia folgen?
31 Wie es Hiskia gelang, die lästigen Philister zu schlagen, so haben auch Jehovas Zeugen in ihrem geistigen Kampf Gelingen gehabt. Wie gewaltig sich doch die Einstellung des gerechten Hiskia zur wahren Anbetung von der Abtrünnigkeit seiner Vorläufer und dem heidnischen Glauben seiner Nachbarn unterschied! „Er vertraute auf Jehova, den Gott Israels; und nach ihm ist seinesgleichen nicht gewesen unter allen Königen von Juda, noch unter denen, die vor ihm waren. Und er hing Jehova an, er wich nicht von ihm ab; und er beobachtete seine Gebote, die Jehova dem Mose geboten hatte. Und Jehova war mit ihm; überall, wohin er zog, gelang es ihm [handelte er umsichtig, HSK].“ — 2. Kö. 18:5-7.
32 Mögen auch wir weiterhin umsichtig handeln, während wir den Fußstapfen Christi Jesu, des größeren Hiskia, folgen. Mögen wir trotz der Bedrohung durch die falsche Religion und durch nationalistischgesinnte Regierungen furchtlos bleiben und unentwegt Gottes Rache an dem gegenwärtigen satanischen System der Dinge verkünden und alle, die wegen dessen Ungerechtigkeit trauern, trösten. (Jes. 61:1, 2) Ja, mögen wir zuversichtlich ‘Jehova anhängen’, damit er ‘mit uns sei’, während wir ihm eifrig dienen und an der ewigen Rechtfertigung seines Namens teilhaben. Weitere Ausführungen über den Triumph der wahren Anbetung über den Nationalismus werden in einem späteren Artikel erscheinen.
[Fußnote]
a Siehe Der Wachtturm, 15. Oktober 1928, Seite 311.
[Bilder auf Seite 339]
Israeliten zertrümmern heilige Säulen, Symbole der falschen Anbetung.
Die heutigen Zeugen Jehovas stellen den Götzendienst anhand der Bibel bloß.