„Der Heilige Israels“ gerechtfertigt
„Und ich werde meinen heiligen Namen kundtun inmitten meines Volkes Israel, und werde meinen heiligen Namen nicht mehr entweihen lassen. Und die Nationen werden wissen, daß ich Jehova bin, der Heilige in Israel.“ — Hes. 39:7.
1. In welcher Lage befindet sich die Menschheit zur Zeit, ganz besonders Jehovas Zeugen?
OBWOHL zwei Weltkriege bereits unsägliches Leid und Elend über die Menschheit gebracht haben, wird die Welt von dem kommunistischen „König des Nordens“ und dem demokratischen „König des Südens“ schon wieder mit nationalistischer Propaganda überschüttet. Die beiden „Könige“ starren sich über ihre aufgehäuften Atomwaffenvorräte hinweg an und lassen sich gegenwärtig in kalten und in Kleinkriegen „auf einen Zusammenstoß“ ein. (Dan. 11:40, NW) Sie reden viel von Koexistenz, während jeder davon überzeugt ist, daß der andere aus dem Dasein verschwinden muß. Die Spannungen nehmen zu, und in der ganzen Welt wird das Nationalbewußtsein ins maßlose gesteigert. Der Inspirator all dieser Dinge, der erniedrigte Satan oder „Gog von Magog“, manövriert sich auf diese Weise in die Stellung, von wo aus er seinen letzten Angriff auf die gesalbten Zeugen Jehovas unternimmt, auf die irdischen Vertreter der „Stadt des großen Königs“, des himmlischen Jerusalem, wo Jehova durch seinen Geist wohnt. — Ps. 48:2.
2. Wie wiederholte Sanherib seine Drohung gegen Jerusalem?
2 Wenn wir uns dem Bericht in 2. Könige 19:8-10 zuwenden, stellen wir fest, daß der König von Assyrien näher an Jerusalem herangerückt ist und „wider Libna“ streitet, das nur vierzig Kilometer von Jerusalem entfernt ist. Nun schickt er Hiskia einen Drohbrief, und zu seinen Boten sagt er: „So sollt ihr zu Hiskia, dem König von Juda, sprechen und sagen: Daß dich nicht täusche dein Gott, auf den du vertraust, indem du sprichst: Jerusalem wird nicht in die Hand des Königs von Assyrien gegeben werden!“
3. (a) Welche Einschüchterungsmethoden hat der kommunistische „König des Nordens“ übernommen? (b) Was haben die Verfolgungen der Zeugen Jehovas in der Sowjetunion gemäß dem Bericht eines Schriftstellers bewirkt?
3 Auch in unserer Zeit, der Ära nach dem Zweiten Weltkrieg, fahren Satans großsprecherische Propagandisten nicht nur fort, die Nationen zum Krieg von Har-Magedon zu versammeln, sondern sie versuchen auch, Jehovas treue Anbeter einzuschüchtern und sie zu veranlassen, durch Kompromisse ihr Verhältnis zu Gott zu beeinträchtigen. Der „König des Nordens“, der zur Zeit vorwiegend kommunistisch ist, führt einen besonders erbitterten Kampf gegen Jehovas Zeugen. Seine Propagandamethoden gegen sie sind unbarmherzig. Bis zum April 1951 sollen in den westlichen Republiken der Sowjetunion etwa 7 000 Zeugen Jehovas verhaftet und in Sklavenarbeitslager im Ural, in Sibirien, in Workuta und in Kasachstan verschickt worden sein. Wie reagierten sie auf diese Bedrohung ihrer christlichen Lauterkeit? Walter Kolarz schreibt in seinem Buch Die Religionen in der Sowjetunion folgendes:
„Das war nicht das Ende der Zeugen in Rußland, sondern nur der Beginn eines neuen Kapitels ihrer Bekehrungsversuche. Sie versuchten sogar, ihren Glauben zu verbreiten, wenn sie auf ihrem Weg ins Exil auf Bahnhöfen anhielten. Die Sowjetregierung konnte nichts Besseres für die Aussaat ihres Glaubens tun, als sie zu verschicken. Aus ihrer dörflichen Einsamkeit wurden die Zeugen in eine weitere Welt gebracht, selbst wenn dies die schreckliche Welt der Konzentrations- und Sklavenarbeitslager war. Dort trafen sie eine Menge von enttäuschten und mißhandelten Menschen an, und viele waren vorbereitet, dem Versprechen eines totalen Wandels in der politischen Struktur der Welt zu Lebzeiten der gegenwärtigen Generation zu glauben.
Mit der Verkündigung der Sowjetamnestie von 1955 kehrten viele der alten Zeugen und ihrer Neubekehrten entweder in ihre Heimat zurück oder blieben als freie Arbeiter in den Orten der Verbannung. Auf diese Weise breiteten sich die Zeugen Jehovas ... in vielen Teilen der Sowjetunion aus. Sie erschienen wieder in den westlichen Sowjetrepubliken. Sie errichteten neue Organisationen in den früheren Zwangsarbeitergebieten wie dem Fernen Osten und der Republik Komi, wo es Jehovistengruppen entlang der berüchtigten Petschoraeisenbahn mit der Endstation Vorkuta gibt. Die Jehovisten drangen auch in Sibirien und Kasachstan ein, wo sie besonders zahlreich sind ... Eine jehovistische Organisation wurde auch in Daghestan gegründet ... Kurz, der russische Zweig der Zeugen Jehovas kann als der stärkste in der ganzen Welt angesehen werden, und es gibt gewiß keinen Zweig irgendwo in der Welt, der so viel feindselige Publizität durch die weltliche Macht erhält ...
Erst die Zukunft wird zeigen, ob Chruschtschow bei seinem Kampf gegen die ‚jehovistische Gefahr‘ erfolgreicher als Hitler und Stalin war.“
Hitler, Stalin und Chruschtschow sind heute nicht mehr da, aber die geschmähten geistigen Judäer in den Ländern des „Königs des Nordens“ dehnen die Anbetung Jehovas zu seiner Ehre weiter aus.
4. (a) Wie fuhr Sanherib fort, Jehova zu schmähen? (b) Wie haben die kommunistischen Propagandisten ähnliche Methoden angewandt, und mit welchem Ergebnis?
4 In einem anderen Bericht wird der zweite schwere Propagandaangriff auf Jerusalem mit folgenden Worten geschildert: „Und noch mehr redeten seine [Sanheribs] Knechte wider Jehova Gott und wider Jehiskia [Hiskia], seinen Knecht. Auch schrieb er einen Brief, um Jehova, den Gott Israels, zu verhöhnen und wider ihn zu reden, indem er sprach: Gleich den Göttern der Nationen der Länder, welche ihr Volk nicht aus meiner Hand errettet haben, so wird auch der Gott Jehiskias sein Volk nicht aus meiner Hand erretten.“ (2. Chron. 32:16, 17) In ähnlichem Sinne haben die kommunistischen Propagandisten Bücher geschrieben, von denen eines 159 Seiten umfaßt und betitelt ist: „Unter dem Namen Jehova Gott“; sie haben in der Prawda und in der Trud sowie in Illustrierten Artikel veröffentlicht, wie den im Krokodil unter der Überschrift „Die Spinnen“; ja sogar abträgliche Filme hat man gezeigt, wovon einer „Harmagedon“ und ein anderer „Apostel demaskiert“ betitelt war. All das geschah in dem Bemühen, den Namen Jehovas zu schmähen und die Predigttätigkeit seiner Zeugen herabzusetzen. Sind die Zeugen Jehovas aber vor dem kommunistischen Angriff zurückgewichen? Nein! Das bestätigen die Berichte aus Rußland selbst, zum Beispiel der nachstehende:
Unsere Brüder, die sich gewissermaßen am Sitz des „Königs des Nordens“ befinden, haben Jehova und seiner Wahrheit ihr ganzes Leben und all ihr Hab und Gut geopfert und stehen treu ergeben auf der Seite Jehovas Gottes, des großen Souveräns und Theokraten. Sie kämpfen in diesem entscheidenden und unerbittlichen Glaubenskampf auf der Seite ihres Gottes, Jehovas. Die Botschaft von Gottes Königreich triumphiert von den Karpaten bis zu den Kurilen.a
5. Welche Torheit haben die Kommunisten begangen, die der Lästerung der Propagandisten Sanheribs entspricht?
5 Die schändliche Verleumdung wurde fortgesetzt: „Und sie riefen dem Volke von Jerusalem, das auf der Mauer war, mit lauter Stimme auf jüdisch zu, um sie zu schrecken und bestürzt zu machen, damit sie die Stadt einnähmen. Und sie redeten von dem Gott Jerusalems wie von den Göttern der Völker der Erde, einem Machwerk von Menschenhänden.“ (2. Chron. 32:18, 19) Diese erbärmlich verblendeten Propagandisten! Sie denken, unser Gott sei nicht stärker als die Götter von Ton und Stein, die wertlosen Götzenbilder der Nationen. Die mit der Verehrung der Heiligenbilder ihrer Vorfahren verbundene Heuchelei haben die Kommunisten zwar offenbar erkannt. Statt dessen verehren sie aber ihre Nationalhelden und den militärischen „Gott der Festungen“ und rühmen sich ihrer wissenschaftlichen Errungenschaften. Wie töricht! (Dan. 11:38) Wie unvernünftig von ihnen, zu sagen: „Es gibt keinen Jehova“, nur weil sie von ihren winzigen Raumschiffen aus keinen verkörperten Gott umherschweben gesehen haben! — Ps. 14:1, NW.
6. Wer hat sich dem Propagandafeldzug nun angeschlossen, und von wem erwarten Jehovas Zeugen deshalb Hilfe?
6 Und jetzt, da die Weltlage immer schwieriger wird, beginnen auch die demokratischen Nationen des „Königs des Südens“ ihre nationalistische Propaganda zu lancieren. Was werden Jehovas Zeugen, die weder zum „Norden“ noch zum „Süden“ gehören, tun, wenn die Krise zu ihrem Höhepunkt kommt? Nun, genau das, was Hiskia und Jesaja taten! „Hiskia, der König, und Jesaja, der Sohn des Amoz, der Prophet, beteten dieserhalb unablässig und schrien zu den Himmeln um Hilfe.“ (2. Chron. 32:20, NW) Welch vortreffliches Beispiel für Jehovas Volk heute!
AUF JEHOVA VERTRAUEN
7, 8. (a) Worum betete Hiskia? (b) Warum bleiben Gebete wie das Hiskias und das im Psalm 83 aufgezeichnete, nicht unbeachtet?
7 In dem Bericht in 2. Könige (auch in Jesaja, Kapitel 37) wird der Verlauf des Geschehens noch genauer beschrieben. „Und Hiskia nahm den Brief aus der Hand der Boten und las ihn; und er ging in das Haus Jehovas hinauf, und Hiskia breitete ihn vor Jehova aus. Und Hiskia betete vor Jehova und sprach: Jehova, Gott Israels, der du zwischen den Cherubim thronst, du allein bist es, der der Gott ist von allen Königreichen der Erde; d u hast den Himmel und die Erde gemacht. Jehova, neige dein Ohr und höre! Jehova, tu deine Augen auf und sieh! Ja, höre die Worte Sanheribs, die er gesandt hat, um den lebendigen Gott zu höhnen.“ — 2. Kö. 19:14-16.
8 Woran war Hiskia in erster Linie interessiert: an seiner Rettung oder daran, daß der Name Jehovas von der Schmach, die darauf gehäuft worden war, gereinigt werde? Lassen wir das Gebet, das er wegen des Assyrers sprach, antworten: „Und nun, Jehova, unser Gott, rette uns doch von seiner Hand, damit alle Königreiche der Erde wissen, daß du, Jehova, allein Gott bist!“ (2. Kö. 19:19) Das erinnert uns an ein anderes bekanntes Gebet, das ebenfalls „Assur“ oder „Assyrien“ betraf: „Laß sie beschämt und hinweggeschreckt werden für immer und mit Scham bedeckt werden und umkommen und erkennen, daß du allein, dessen Name Jehova ist, der Höchste bist über die ganze Erde!“ (Ps. 83:8, 17, 18) Solche Gebete bleiben nicht unbeachtet!
9, 10. (a) Welche Antwort gab Jehova durch seinen Kanal, und wen schattete dieser Kanal vor? (b) Wie triumphiert der Überrest über Satans Spott und Hohn? (c) Wer sollte in Wirklichkeit verhöhnt und verspottet werden, und warum?
9 Wird Jehova beweisen, daß er Gott ist? Wird er seinen Namen vor allen Nationen heiligen? Die Antwort, die er Hiskia durch seinen Propheten Jesaja gab, läßt uns darüber nicht im Zweifel. Sie schattete auch trefflich die Botschaft vor, die Jehova heute durch seinen Kanal, den „treuen und verständigen Sklaven“ — den Überrest seiner gesalbten Zeugen auf der Erde —, verkündigen läßt: „Es verachtet dich, es spottet deiner die Jungfrau, die jungfräuliche Tochter Zion; die Tochter Jerusalem schüttelt das Haupt dir nach. Wen hast du gehöhnt und gelästert, und gegen wen die Stimme erhoben? Gegen den Heiligen Israels.“ — 2. Kö. 19:21, 22, Fußnote.
10 Satan und seine Helfershelfer können unternehmen, was sie wollen, um die Lauterkeit des Volkes Gottes zu erschüttern und um es an seiner Gottesanbetung zu hindern, sie müssen immer wieder feststellen, daß ihr Bemühen zum Scheitern verurteilt ist. Hohn und Spott führen zu nichts. Die Glieder des Überrests der Zeugen Jehovas bewahren weiterhin ihre christliche Jungfräulichkeit und beweisen dadurch, daß sie würdig sind, mit Christus vermählt zu werden. (2. Kor. 11:2) Eigentlich sollte der prahlerische Satan verhöhnt und verspottet werden. Welch gewaltigen Sturz erlitt er doch, als er sich über das neugeborene Königreich erheben wollte und er dann samt seinen Dämonen von Christus hinabgeschleudert wurde und dadurch Gog vom Lande Magog wurde! (Offb. 12:1-9; Jes. 14:12-15; Hes. 38:2) Sein Anschlag auf „die jungfräuliche Tochter Zion“ ist ein Zeichen für die ihm bevorstehende schändliche Vernichtung. Er kann die „jungfräuliche Tochter Zion“ nicht durch einen Krieg gegen Fleisch und Blut beseitigen. Sein letzter heimtückischer Angriff beweist, daß er in Wirklichkeit „gegen den Heiligen Israels“, gegen Jehova Gott selbst, kämpft.
11. Wessen rühmt sich der neuzeitliche Assyrer? Welche Antwort erhält er jedoch von Jehova?
11 Der prahlerische Assyrer schien keine Mühe zu scheuen, um sein Ziel zu erreichen, er wäre sogar bereit gewesen, die stattlichen Zedern des Libanon umzuhauen oder die Kanäle des Nil austrocknen zu lassen. Der neuzeitliche Gog glaubt ebenfalls, daß er dank seiner atomaren Ausrüstung des „Nordens“ und des „Südens“ jeden Kampf gewinnen werde. Nur Jehova kann diesem Tyrannen antworten, und seine Antwort, die sein unumstößliches Vorhaben verrät, kommt in dem Ausspruch seiner Propheten der alten Zeit zum Ausdruck: „Hast du nicht gehört, daß ich von ferne her es gewirkt und von den Tagen der Vorzeit her es gebildet habe? Nun habe ich es kommen lassen.“ (2. Kö. 19:25) Selbst mit der satanischen Unterstützung Gogs wird es einem Menschen oder einer Organisation nicht möglich sein, sich der Vollstreckung der gerechten Urteilssprüche Jehovas erfolgreich zu widersetzen.
12. Wie werden die Heere des „Assyrers“ gegen die falsche Religion und ihre Anhänger vorgehen?
12 Der „König des Nordens“ wird bei der Verwüstung des Weltreiches der falschen Religion ohne Zweifel eine gewisse Rolle spielen. Das geht aus Offenbarung, Kapitel 17, deutlich hervor, indem dort gezeigt wird, daß Jehova die „zehn Hörner“ oder die vollständige Zahl der nationalen Herrscher der Erde gebrauchen wird, um „seinen Gedanken“ oder sein Vorhaben, das auch die Vernichtung der Religionssysteme einschließt, auszuführen. (Offb. 17:16, 17) Wie das alte Assyrien die „befestigten Städte“ der dämonenanbetenden Nationen verwüstete, so werden auch die Armeen des neuzeitlichen „Assyrers“ heute ihren Teil zur Vernichtung der falschen Religion beitragen. Und wenn diese nationalistischen Systeme krachend zusammenbrechen, werden alle, die darin Zuflucht gesucht haben, „kraftlos“ werden und „erschrecken“ und „sich schämen“. Sie werden vergehen „wie Pflanzen des Feldes ... und wie zartes grünes Gras, Gras der Dächer, wenn ein Versengen vor dem Ostwind eintritt“. (2. Kö. 19:25, 26, NW) Siehe ferner Offenbarung 18:9-19.
13, 14. (a) Welchen großen Fehler hat der Assyrer begangen? (b) Was erklärt Jehova nun, und welche Gewißheit haben Jehovas Zeugen deshalb heute?
13 Jetzt hat aber der assyrische Monarch seinen größten Fehler begangen! Er hat sich in dem Land, das Jehova seinen treuen Anbetern gab, aufgepflanzt. Er hat Libna eingeschlossen und denkt, Jerusalem sei nun als nächstes an der Reihe. Es kommt zu einem Entscheidungskampf: Sanherib gegen den „Heiligen Israels“. Jehova kennt die Stärke seines Feindes, und er verspottet den satanischen Gog mit den Worten: „Ich kenne dein Aufstehen und dein Sitzen, ich kenne dein Kommen und Gehen, auch dein Toben gegen mich. Du bist wütend gegen mich, aber dein Lärmen drang in mein Ohr.“ (2. Kö. 19:27, 28, Br) Gog mag in dem engbegrenzten Land von Magog noch so toben, er wird doch seinen Meister finden!
14 Die Könige von Assyrien waren es gewohnt, gefangene Könige an einem Ring, den sie ihnen durch die Nase zogen, nach Ninive zu bringen. Doch nun ist Gog an der Reihe! Jehova erklärt: „Nun ziehe ich dir einen Ring durch die Nase und einen Zaum durch deine Lippen.“ Der heimtückische Versuch, Jehovas treue Zeugen gefügig zu machen und sie zu einem Kompromiß zu veranlassen, mißlingt! Sie beten zu Jehova und vertrauen auf ihn. Mag der neuzeitliche Assyrer alle seine Streitkräfte versammeln, ja mag er Millionen und aber Millionen Kämpfer zu seinem letzten Angriff auf die Festung der wahren Anbetung aufbieten, die Jehova durch Christus auf der Erde errichtet hat, Jehovas Zeugen werden dennoch an ihrer christlichen Neutralität festhalten. Sie werden der nationalistischen Propaganda nicht zum Opfer fallen. Sie werden in Jehova, ihrem starken Turm, sicher sein, und nichts wird sie veranlassen können, die Anbetung Gottes und die Lobpreisung seines Namens aufzugeben. Jehovas Wort an den Erzfeind ist unabänderlich: „Ich will dich auf dem Wege zurückkehren lassen, auf dem du hergekommen bist.“ — 2. Kö. 19:28, Br.
„DIES SOLL DIR DAS ZEICHEN SEIN“
15, 16. Welches Zeichen gab Jehova seinem Volke, und wie mußte es damit in Übereinstimmung handeln?
15 Danach sagt Jehova durch seinen Propheten Jesaja: „Und dies soll dir das Zeichen sein: Man wird in diesem Jahre den Nachwuchs der Ernte essen, und im zweiten Jahre was [von selbst, NW] ausgesproßt ist; und im dritten Jahre säet und erntet, und pflanzet Weinberge und esset ihre Frucht. Und das Entronnene vom Hause Juda, das übriggeblieben ist, wird wieder wurzeln nach unten und Frucht tragen nach oben. Denn von Jerusalem wird ein Überrest ausgehen, und ein Entronnenes vom Berge Zion. Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird solches tun.“ — Jes. 37:30-32; 2. Kö. 19:29-31.
16 Die Zeit der Aussaat war schon lange vorbei. Wegen der assyrischen Invasion war eine Ernte in jenem Jahr nicht mehr möglich. Jehova gab deshalb ein „Zeichen“, indem er auf übernatürliche Weise für sein Volk sorgte. Er bewirkte, daß es reichlich zu essen hatte vom Nachwuchs der Ernte des vergangenen Jahres. Das war aber nicht alles! Das darauffolgende Jahr sollte ein Sabbatjahr sein, ein Jahr, in dem treue Judäer ihr Vertrauen auf Jehova dadurch beweisen mußten, daß sie ihre Felder brachliegen ließen. Würde Jehova für sie sorgen? Bestimmt; ihr Glaube sollte belohnt werden. Sie sollten das essen, was von selbst wachsen würde! Und im dritten Jahr würden sie wieder die Früchte ihrer eigenen Arbeit genießen.
17. Wie hat sich der erste Teil des Zeichens in unserer Zeit erfüllt?
17 Dieses „Zeichen“ hat sich nach 1914 u. Z. auf wunderbare Weise erfüllt. Während der stolze „Assyrer“ und seine Streitkräfte Jehovas heilige Stadt der Anbetung zur „Tochter einer Invasion“ machen, sendet Jehova seinen Sohn als Herrscher aus Bethlehem, seinem himmlischen „Haus des Brotes“, um sie reichlich mit lebenerhaltender geistiger Speise zu versorgen. (Micha 5:1, 2, NW) Gog und seine Streitkräfte können diese übernatürliche Versorgung nicht unterbrechen, und solange Jehovas gesalbtes Volk durch seinen Glauben und seinen täglichen Gehorsam gegenüber Gott beweist, daß es Sabbat hält, ist sie ihm auch weiterhin zugesichert. Dieser Überrest geistiger Judäer wird bis zum Ende des Kampfes, den Satan hier auf der Erde gegen ihn führt, ja sogar darüber hinaus, gespeist werden. Es wird sich zeigen, daß er im Lande der wahren Anbetung Gottes fest verwurzelt ist, und er wird für immer Frucht tragen in Gottes Königreich. Dieser Überrest wird siegreich „von Jerusalem“ ausgehen, und all das wird ein „Zeichen“ sein in Verbindung mit der Heiligung des Namens Jehovas. „Der Eifer Jehovas der Heerscharen wird solches tun!“ — 2. Kö. 19:31, Fußnote.
18, 19. Was stellt der letzte Teil des „Zeichens“ dar, und wie erfüllt sich dies heute?
18 Als letzten Teil des „Zeichens“ sagte Jesaja über den König von Assyrien folgendes voraus: „Er soll nicht in diese Stadt kommen, und er soll keinen Pfeil darein schießen und keinen Schild ihr zukehren und keinen Wall gegen sie aufschütten. Auf dem Wege, auf welchem er gekommen ist, soll er zurückkehren und soll in diese Stadt nicht kommen, spricht Jehova. Und ich will diese Stadt beschirmen, um sie zu retten, um meinet- und um Davids, meines Knechtes, willen.“ (2. Kö. 19:32-34) Welch ein Trost doch diese Worte für den gesalbten Überrest und seine Gefährten heute sind! Gog und seine totalitären Streitkräfte mögen sie noch so mit Drohungen und Schmähungen überhäufen, weiter können sie aber nicht gehen. Es scheint, daß Sanheribs Invasionstruppen bei ihrem letzten Vormarsch höchstens bis Libna kamen, das etwa vierzig Kilometer vor Jerusalem lag. Sie drohten dem in der Ferne liegenden Jerusalem zwar mit geballten Fäusten, und Sanherib sandte seine Propagandisten, die Hiskia und sein Volk durch ihre Schmähungen einschüchtern und ihnen Angst einjagen sollten. Doch umsonst! Es gelang Assyrien nicht, die Festung der wahren Anbetung wirklich ernstlich zu bedrohen.
19 Auch der neuzeitliche Assyrer, der durch seine Machenschaften seine nationalistischen Zelte in dem Land aufzuschlagen sucht, das der Lobpreisung Jehovas geweiht ist, muß feststellen, daß er sich dem Willen Gottes vergeblich widersetzt. Man hat in seinen nationalsozialistischen, sowjetrussischen und rotchinesischen Gefängnissen und Konzentrationslagern keine Formel für eine „Gehirnwäsche“ gefunden, die sich bei Zeugen Jehovas mit Erfolg anwenden ließ. Sie haben einen unbesiegbaren Glauben. Als Einzelne und als Gesamtheit halten sie den Angriffen des Feindes unerschütterlich stand. Jehova hat die Organisation seines Volkes von der falschen, dämonischen Religion und von den unmoralischen Gewohnheiten der Welt gereinigt, und er läßt nicht zu, daß die von Dämonen beherrschten, nationalistischgesinnten Machthaber in das Gebiet der wahren Anbetung, das ihm heilig ist, eindringen und es verunreinigen. Um seines erhabenen Namens und um seines Königreichsbundes willen, dessen Mittelpunkt nun Christus Jesus, der größere David, ist, verteidigt Jehova die irdischen Vertreter seiner heiligen Stadt. (Ps. 89:34-37) Er bereitet sich darauf vor, den neuzeitlichen Assyrer dorthin zu führen, wohin er gehört.
20, 21. Welcher dramatische Wechsel vollzog sich nun vor Libna?
20 Doch schau nun, was sich vor Libna abspielt! Sanheribs Lakaien sind in das Lager zurückgekehrt, nachdem sie Hiskia zum letzten Mal gewarnt haben. Das Ultimatum ist gestellt! Dort, ausgebreitet in der Schephela, lagert die Auslese der assyrischen Heeresmacht, die keine Niederlage kennt — der Schmiedehammer, der zum vernichtenden Schlag gegen Jerusalem erhoben werden soll. Der Stolz der assyrischen Militärmacht ist im Begriff, eine der köstlichsten Früchte ihres Eroberungsfeldzuges zu pflücken: „Die Stadt des großen Königs“, Jehovas. Es wird Nacht. Alles ist ruhig. Es ist wie die Stille vor einem Sturm.
21 Aber es bleibt ruhig. Beim Anbruch des Morgens herrscht ein unheimliches Schweigen im Lager. Nichts rührt sich. Schließlich wagen sich einige Judäer aus Libna hinaus, um nachzuforschen. Kommt alle, und seht! Welch ein Anblick! „In selbiger Nacht, da ging ein Engel Jehovas aus und schlug in dem Lager der Assyrer hundertfünfundachtzigtausend Mann. Und als man des Morgens früh aufstand, siehe, da waren sie allesamt Leichname.“ — 2. Kö. 19:35.
22. Wieso schattete dies Jehovas Eingreifen in Har-Magedon vor?
22 So wird es auch sein, wenn die Nacht von Har-Magedon über die Erde hereinbricht. Jehovas Erzengel und Urteilsvollstrecker, Christus Jesus, wird schnell, lautlos, wie ein Dieb, kommen. Es wird kein Entrinnen geben für Gogs Streitmacht. Ihre letzte höhnende Herausforderung gegen den versammelten Überrest des gesalbten Volkes Jehovas wird auf sie zurückkommen, wenn Gottes König darangeht, sie mit eisernem Stab zu schlagen und sie in der Weinkelter des Grimmes Gottes, des Allmächtigen, zu zertreten. (Offb. 19:15) Es wird so sein, wie es in den Tagen Hiskias war: „Da sandte Jehova einen Engel, der alle tapferen Helden und Fürsten und Obersten im Lager des Königs von Assyrien vertilgte; und dieser zog mit Beschämung des Angesichts in sein Land zurück.“ — 2. Chron. 32:21.
23. Welches Geschick traf schließlich Sanherib, und was wird dadurch veranschaulicht?
23 Sollte aber der arrogante „König von Assyrien“ lediglich „mit Beschämung des Angesichts“ davonkommen? Nach Gottes gerechtem Urteilsspruch sollte ihm noch mehr widerfahren. Über Sanherib berichtet Gottes Wort (und sein Bericht ist durch das vor kurzem entdeckte Prisma des Esar-Haddon bestätigt wordenb): „Und als er in das Haus seines Gottes ging, fällten ihn daselbst durch das Schwert solche, die aus seinem Leibe hervorgegangen waren. So rettete Jehova Jehiskia und die Bewohner von Jerusalem aus der Hand Sanheribs, des Königs von Assyrien, und aus der Hand aller; und er schaffte ihnen Ruhe ringsum.“ (2. Chron. 32:21, 22, Fußnote) Satan, „der Vater der Lüge“, wird ebenfalls feststellen müssen, daß die von ihm eingeführte Religion keinen Schutz bietet, denn Christus wird ihn binden und ihn in den unbelebten Abgrund werfen, der über ihm verschlossen und versiegelt werden wird. (Offb. 20:2, 3) Erst dann werden Gottes wahre Anbeter ‘ringsum Ruhe’ haben.
24. Wie werden, wie es durch das Vorbild angedeutet wurde, Jehova und Christus dann in den Augen vieler erhoben werden?
24 Welch ein Anlaß, Jehova zu lobpreisen! Der Bericht in 2. Chronika endet mit den Worten: „Und viele brachten Gaben für Jehova nach Jerusalem und Kostbarkeiten für Jehiskia, den König von Juda; und er wurde danach erhoben in den Augen aller Nationen.“ (32:23) Wenn nach Har-Magedon der Morgen von Gottes neuer Ordnung anbricht, werden bestimmt alle Überlebenden Jehova und seinem siegreichen Christus, dem größeren Hiskia, Schlachtopfer der Lobpreisung darbringen. Die ganze Erde wird die Sabbatruhe der Tausendjahrherrschaft Christi, des Königs, genießen, und Christus, der Erlöser, wird in den Augen vieler aus den Nationen erhoben werden, die durch eine Auferstehung aus dem Grabe zurückgebracht werden. Welch wunderbare Aussicht! — Joh. 5:28, 29.
25. (a) An welchem Triumph haben Jehovas Anbeter daher teil? (b) Welche vornehme Aufgabe haben wir heute, und worauf sollten wir unser Herz richten?
25 Welch ein Triumph für den himmlischen Berg Zion! Welche Freude für alle, die sicher hinter seiner Ringmauer wohnen, indem sie an der wahren Anbetung festhalten! „Marschieret um Zion herum, und umzieht es, zählet seine Türme. Richtet eure Herzen auf seine Ringmauer, besichtigt seine Wohntürme, damit ihr es der künftigen Generation erzählen könnt. Denn dieser Gott ist unser Gott auf unabsehbare Zeit, ja für immer.“ (Ps. 48:12-14, NW) Von welcher Schönheit dieses himmlische, von Jehova geliebte Zion doch ist! Welch vornehme Aufgabe, der „großen Volksmenge“ — der Generation, die Har-Magedon überleben und dann in einem erdenweiten Heiligtum der Lobpreisung ewig leben wird — von seiner Herrlichkeit erzählen zu dürfen. Mögen wir alle unser Herz auf die wahre Anbetung des einen wahren und ewigen Gottes, Jehovas, richten. Möge der Name des „Heiligen Israels“ für immer gerechtfertigt und geheiligt werden!
[Fußnoten]
a Siehe 1961 Yearbook of Jehovah’s Witnesses, Seite 286.
b Universal Jewish History, von Dr. jur. Philip Biberfeld. (Siehe auch Und die Bibel hat doch recht von Werner Keller.)