Kapitel 17
Kann man der Bibel vertrauen?
1. (a) Welche Ansicht, die im Gegensatz zu dem Anspruch steht, den die Bibel erhebt, vertreten viele? (b) Welche Frage erhebt sich?
VIELE sehen in der Bibel nichts anderes als ein Buch, das von klugen Männern einer vergangenen Ära geschrieben wurde. Der Universitätsprofessor Gerald A. Larue behauptete: „In den Ansichten der Bibelschreiber spiegeln sich die Gedanken, Glaubensansichten und Vorstellungen wider, die zu ihren Lebzeiten geläufig und durch den Erkenntnisstand jener Tage begrenzt waren.“1 Die Bibel erhebt jedoch den Anspruch, ein von Gott inspiriertes Buch zu sein (2. Timotheus 3:16). Wenn das zutrifft, müßte sie gewiß von den irrigen Ansichten frei sein, die in der jeweiligen Zeit, in der die verschiedenen Teile der Bibel verfaßt wurden, vorherrschten. Kann die Bibel einer Überprüfung gemäß dem heutigen Wissensstand standhalten?
2. Wie wirken sich neue Erkenntnisse oft auf wissenschaftliche Werke aus?
2 Bei der Betrachtung dieser Frage behalte man im Sinn, daß sich die Menschen angesichts des zunehmenden Wissens stets aufs neue genötigt sehen, ihre Ansichten zu korrigieren, um sie mit neuen Erkenntnissen und Entdeckungen in Übereinstimmung zu bringen. Die Zeitschrift Scientific Monthly bemerkte einmal: „Man kann nicht erwarten, daß Artikel, die fünf Jahre oder länger zurückliegen, als repräsentativ für den letzten Stand des Wissenschaftszweiges betrachtet werden können, mit dem sie sich befassen.“2 Die Niederschrift und Zusammenstellung der Bibel erstreckte sich hingegen über einen Zeitraum von etwa 1 600 Jahren und wurde vor nahezu 2 000 Jahren abgeschlossen. Was läßt sich heute über ihre Genauigkeit sagen?
Die Bibel und die Wissenschaft
3. Welche Ansichten vertrat man im Altertum darüber, wie die Erde getragen werde, doch was sagt die Bibel?
3 Zur Zeit der Niederschrift der Bibel war man geteilter Meinung darüber, wie die Erde im All befestigt sei. Einige glaubten zum Beispiel, die Erde werde von vier Elefanten getragen, die auf einer riesigen Meeresschildkröte stünden. In der Bibel spiegeln sich jedoch nicht die wirklichkeitsfremden, unwissenschaftlichen Ansichten wider, die zur Zeit ihrer Niederschrift vertreten wurden, sondern darin heißt es einfach: „[Gott] spannt den Norden aus über dem leeren Raum, hängt die Erde auf an nichts“ (Hiob 26:7). Diese korrekte, über 3 000 Jahre alte Aussage der Bibel, nach der die Erde nicht sichtbar befestigt ist, steht im Einklang mit dem viel später erlangten Verständnis der Gesetze über Schwerkraft und Bewegung. „Wieso Hiob das richtige Verständnis hatte, ist“, wie ein Religionsgelehrter bemerkte, „eine Frage, die von denen, die die Inspiration der Heiligen Schrift leugnen, nicht leicht zu beantworten ist.“3
4, 5. (a) Welche Vorstellung hatte man früher von der Gestalt der Erde, und was befürchtete man daher? (b) Welche Auskunft gibt die Bibel über die Form der Erde?
4 In der Encyclopedia Americana wird über die Gestalt der Erde gesagt: „Gemäß der ältesten bekannten Vorstellung, die die Menschen von der Erde hatten, war sie eine flache, im Zentrum des Universums ruhende Plattform. ... Bis zur Renaissance hatte sich die Vorstellung von der Kugelgestalt der Erde nicht durchgesetzt.“4 Einige der frühen Seefahrer befürchteten sogar, über die Kante der flachen Erde hinauszusegeln. Doch dann wurden mit der Einführung des Kompasses und anderer Neuerungen größere Seereisen möglich. Diese „Entdeckungsreisen“, heißt es in einer anderen Enzyklopädie, „bewiesen, daß die Erde rund ist und nicht flach, was die meisten Menschen bis dahin geglaubt hatten“.5
5 Lange bevor solche Reisen unternommen wurden, ja vor ungefähr 2 700 Jahren sagte schon ein Bibelschreiber: „Da ist EINER, der über dem Kreis der Erde wohnt, deren Bewohner wie Grashüpfer sind“ (Jesaja 40:22). Das hebräische Wort chugh, das hier mit „Kreis“ übersetzt ist, kann auch „Kugel“ bedeuten, wie aus Nachschlagewerken, zum Beispiel aus Davidsons Analytical Hebrew and Chaldee Lexicon, hervorgeht. Andere Übersetzungen sagen deshalb „Erdkugel“ (Douay Version) und „Erdenrund“ (Pattloch-Bibel). Somit wurde die Bibel von der zur Zeit ihrer Niederschrift vorherrschenden irrigen Vorstellung von einer Erdscheibe nicht beeinflußt. Sie war genau.
6. Welcher in alter Zeit gemeinhin unbekannte wunderbare Kreislauf wird in der Bibel beschrieben?
6 Seit jeher wissen die Menschen, daß Flüsse ins Meer münden und dessen Wasserspiegel dennoch nicht ansteigt. Bevor man herausgefunden hatte, daß die Erde eine Kugel ist, erklärten einige dieses Phänomen damit, daß eine entsprechende Menge Wasser an den Enden der Erde überlaufe. Später kam man darauf, daß die Sonne jede Sekunde Millionen von Kubikmetern Wasser in Form von Wasserdampf aus den Meeren „zieht“. Dadurch entstehen Wolken, die vom Wind über Landgebiete getragen werden, wo die Feuchtigkeit als Regen oder Schnee herabfällt. Das Wasser läuft in die Flüsse und fließt wieder ins Meer zurück. Von diesem wundervollen Kreislauf, der in alter Zeit gemeinhin unbekannt war, ist in der Bibel die Rede: „Alle Flüsse fließen ins Meer, aber das Meer wird nicht voll. Das Wasser kehrt zu den Quellen zurück, und wieder fließt es ins Meer“ (Prediger 1:7, Die Gute Nachricht).
7, 8. (a) Inwiefern hat sich die Aussage der Bibel über den Ursprung des Universums als korrekt erwiesen? (b) Wie haben einige Astronomen auf neuere Erkenntnisse reagiert, und warum?
7 Über den Ursprung des Universums heißt es in der Bibel: „Im Anfang erschuf Gott die Himmel und die Erde“ (1. Mose 1:1). Zahlreiche Wissenschaftler betrachteten dies aber als unwissenschaftlich, da sie behaupteten, das Universum habe keinen Anfang gehabt. Auf neuere Erkenntnisse hinweisend, erklärt der Astronom Robert Jastrow jedoch: „Im wesentlichen bestehen die befremdenden Entwicklungen darin, daß das Universum in gewissem Sinne einen Anfang hatte — daß es zu einem bestimmten Zeitpunkt zu existieren begann.“ Jastrow bezieht sich hier auf die heute allgemein akzeptierte „Urknalltheorie“, die in Kapitel 9 erwähnt wird. Er sagt außerdem: „Jetzt erkennen wir, daß das Beweismaterial der Astronomie zu einer biblischen Ansicht über die Entstehung der Welt führt. Die Details weichen voneinander ab, aber die wesentlichen Elemente in der Genesis der Astronomie und der Bibel sind dieselben.“6
8 Wie hat man auf derartige Entdeckungen reagiert? „Die Astronomen sind merkwürdigerweise aus der Fassung geraten“, schreibt Jastrow. „Ihre Reaktion ist ein interessantes Beispiel für die Geisteshaltung des Wissenschaftlers — von ihm wird erwartet, daß er absolut objektiv ist —, wenn wissenschaftliche Beweise zu einem Konflikt mit den ,religiösen‘ Dogmen seines Berufes führen. Es zeigt sich, daß sich der Wissenschaftler ebenso verhält wie andere Menschen, wenn ihre Auffassung mit den Beweisen in Konflikt gerät. Wir werden ärgerlich, wir tun so, als bestehe der Konflikt nicht, oder wir suchen ihn durch nichtssagende Worte zu vertuschen.“7 Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, daß sich das, was vor Jahrtausenden in der Bibel niedergeschrieben wurde, bestätigt hat, wohingegen die „wissenschaftlichen Beweise“ den lange vertretenen Ansichten der Wissenschaftler über den Ursprung des Universums widersprechen.
9, 10. (a) Was sagt die Bibel über die Sintflut? (b) Wodurch wird heute bestätigt, daß die Angaben der Bibel zutreffen?
9 Die Bibel spricht davon, daß in den Tagen Noahs die Erde, selbst die höchsten Berge, von einer großen Flut überschwemmt wurde, die alles menschliche Leben außerhalb der von Noah erbauten riesigen Arche vernichtete (1. Mose 7:1-24). Über diesen Bericht ist oft gespottet worden. Doch man findet Seemuscheln auf hohen Bergen. Ein weiterer Beweis für eine Flut ungeheuren Ausmaßes in nicht allzu ferner Vergangenheit ist die Vielzahl von Fossilien und Tierkadavern, die in vereister Sumpferde eingelagert sind. In der Zeitung The Saturday Evening Post hieß es: „Das Fleisch vieler dieser Tiere war völlig frisch, auch waren sie unversehrt erhalten und knieten oder standen immer noch aufrecht. ... Das ergibt — in Anbetracht unserer früheren Denkweise — ein unglaubliches Bild. Ungeheure Herden mächtiger, wohlgenährter Tiere, die nicht besonders für ein sehr kaltes Klima ausgerüstet waren, grasten friedlich auf sonnigen Weiden ... Plötzlich und ohne sichtbares Zeichen von Gewalt wurden sie alle getötet, und zwar noch bevor sie die letzten Bissen Nahrung hinunterschlucken konnten, und dann wurden sie so rasch eingefroren, daß jede Zelle ihres Körpers erhalten geblieben ist.“8
10 Das stimmt mit den Auswirkungen der Sintflut überein. Die Bibel beschreibt die Flut wie folgt: „An diesem Tag wurden alle Quellen der großen Wassertiefe aufgebrochen, und die Schleusen der Himmel wurden geöffnet.“ Die einstürzenden ‘Wasser nahmen überhand auf der Erde’, und ohne Zweifel waren sie in den Polargebieten von eisigen Winden begleitet (1. Mose 1:6-8; 7:11, 19). Dort muß sich der Temperaturwechsel am schnellsten vollzogen haben und besonders drastisch gewesen sein. Verschiedene Tiere wurden daher in gefrierenden Sümpfen eingeschlossen und blieben erhalten. Ein solches Tier könnte das bei Ausgrabungen in Sibirien freigelegte Mammut sein, das nebenstehende Abbildung zeigt. In seinem Maul und seinem Magen befanden sich noch grüne Pflanzen, und sein Fleisch war nach dem Auftauen sogar noch genießbar.
11. Welche Aussagen der Bibel sind durch neugewonnene Erkenntnisse noch bestätigt worden, weshalb sogar Wissenschaftler zu welcher Schlußfolgerung gelangt sind?
11 Je näher man die Bibel untersucht, desto mehr staunt man über ihre bemerkenswerte Genauigkeit. Wie auf den Seiten 36 und 37 dieses Buches angeführt wird, gibt die Bibel die einzelnen Stufen der Schöpfung in der von der heutigen Wissenschaft bestätigten Reihenfolge an, was sich kaum erklären ließe, wenn sie einfach menschlichen Ursprungs wäre. Das ist ein weiteres Beispiel für die zahlreichen in der Bibel enthaltenen Einzelheiten, die durch neugewonnene Erkenntnisse bestätigt worden sind. Mit gutem Grund sagte einer der größten Wissenschaftler aller Zeiten, Isaac Newton: „Keine Wissenschaft ist besser belegt als die Religion der Bibel.“9
Die Bibel und die Gesundheit
12. Wie stellte ein Arzt verbreitete abergläubische Vorstellungen über das Heilen von Krankheiten den Aussagen der Bibel gegenüber?
12 Jahrhundertelang hat auf medizinischem Gebiet große Unwissenheit geherrscht. Ein Arzt bemerkte sogar: „Viele Menschen sind immer noch von den verschiedensten abergläubischen Vorstellungen überzeugt, wie zum Beispiel, eine Kastanie in der Hosentasche verhindere Rheumatismus; man bekomme Warzen, wenn man Kröten anfasse, und das Tragen von rotem Flanell um den Hals beseitige Halsschmerzen.“ Er erklärte jedoch: „In der Bibel sind keine derartigen Aussagen zu finden. Das ist an sich schon bemerkenswert.“10
13. Welche gefährlichen Heilmethoden wandten die alten Ägypter an?
13 Es ist ferner interessant, gefährliche, in der Vergangenheit angewandte Heilmethoden mit dem zu vergleichen, was in der Bibel steht. Der Papyrus Ebers, ein Dokument über die Medizin der alten Ägypter, schrieb zum Beispiel für die Behandlung verschiedener Verletzungen die Verwendung von Exkrementen vor. Er enthielt die Anweisung, auf Wunden, die nach dem Abfallen des Schorfs noch nicht verheilt sind, eine Packung in Milch angerührter menschlicher Exkremente aufzutragen. Und als Mittel zum Herausziehen von Splittern wurde empfohlen: „Würmer mit ihrem Blut in Öl kochen und zerstoßen; Maulwurf töten, in Öl kochen und abseihen; Dung von Eseln in frischer Milch anrühren. Auf die Öffnung legen.“11 Solche Behandlungsmethoden können, wie man heute weiß, zu ernsthaften Infektionen führen.
14. Was sagt die Bibel über die Beseitigung von Exkrementen, und inwiefern war dies ein Schutz?
14 Wie äußert sich die Bibel über den Umgang mit Exkrementen? Ihre Anweisung lautet: ‘Du sollst [mit einem Gerät zum Graben] ein Loch graben und dich umwenden und deine Exkremente bedecken’ (5. Mose 23:13). Die in der Bibel enthaltenen Anweisungen waren weit davon entfernt, den medizinischen Gebrauch von Exkrementen zu empfehlen, sondern schrieben vielmehr die sichere Beseitigung von Fäkalien vor. Bis in unser Jahrhundert war allgemein nicht bekannt, welche Gefahren damit verbunden sind, wenn Exkremente Fliegen zugänglich sind. So breiteten sich gefährliche durch Fliegen übertragene Krankheiten aus, an denen viele Menschen starben. Doch die ganze Zeit war in der Bibel ein einfaches Verfahren aufgezeichnet, das die Israeliten schon vor mehr als 3 000 Jahren anwandten.
15. Welche häufig zum Tode führende medizinische Praktik hätte vermieden werden können, wenn man den Rat der Bibel über das Berühren von Leichen befolgt hätte?
15 Im letzten Jahrhundert gingen Ärzte, unmittelbar nachdem sie Leichen seziert hatten und ohne sich die Hände zu waschen, zur Entbindungsstation und nahmen Untersuchungen vor. Auf diese Weise wurden Infektionserreger von den Leichen auf die Patienten übertragen, und viele starben. Selbst als der Wert des Händewaschens bewiesen worden war, wehrten sich in medizinischen Kreisen viele gegen eine derartige Hygienemaßnahme. Ohne es zu wissen, verwarf man den Rat der Bibel, denn das Gesetz, das Jehova den Israeliten gegeben hatte, erklärte einen jeden, der eine Leiche berührte, für unrein und verlangte von ihm, sich und seine Kleider zu waschen (4. Mose 19:11-22).
16. Inwiefern zeugt die Anweisung, die Beschneidung am achten Tag vorzunehmen, von einer Weisheit, die über menschliches Wissen hinausgeht?
16 Folgendes Gebot Jehovas sollte Abraham zum Zeichen eines Bundes dienen: „Im Alter von acht Tagen soll alles Männliche von euch beschnitten werden.“ Dieses Erfordernis wurde später gegenüber der Nation Israel wiederholt (1. Mose 17:12; 3. Mose 12:2, 3). Damals wurde nicht näher erklärt, warum der achte Tag vorgesehen war, doch heute kennen wir den Grund. Die medizinische Forschung hat herausgefunden, daß das Vitamin K, ein Blutgerinnungsfaktor, nur zu diesem Zeitpunkt einen entsprechend günstigen Wert erreicht. Ein weiterer wichtiger Blutgerinnungsfaktor, das Prothrombin, scheint am achten Tag nach der Geburt im Blut des Kindes in einer Konzentration vorzukommen, die nie mehr erreicht wird. Gestützt auf diese Tatsachen, kommt Dr. S. I. McMillen zu dem Schluß: „Der achte Tag ... [ist] der geeignetste für die Beschneidung.“12 War diese Übereinstimmung zufällig? Keineswegs. Das Wissen wurde von einem Gott weitergegeben, der mit den einschlägigen Kenntnissen vertraut ist.
17. Welche andere wissenschaftliche Entdeckung bestätigt die Wahrhaftigkeit der Bibel?
17 Eine weitere Entdeckung der modernen Wissenschaft besteht darin, daß die Gesundheit in gewissem Grade von der inneren Einstellung und dem Gefühlsleben beeinflußt wird. In einer Enzyklopädie wird erklärt: „Nach 1940 erkannte man immer deutlicher, daß die physiologischen Funktionen von Organen und Organsystemen in enger Wechselbeziehung zu dem psychischen Zustand des einzelnen stehen und daß in einem so beeinträchtigten Organ sogar Gewebeveränderungen auftreten können.“13 Auf diesen engen Zusammenhang zwischen innerer Einstellung und körperlicher Gesundheit weist jedoch die Bibel schon lange hin. Sie sagt zum Beispiel: „Ein gelassenes Herz ist das Leben des fleischlichen Organismus, Eifersucht aber ist Fäulnis für das Gebein“ (Sprüche 14:30; 17:22).
18. Inwiefern warnt die Bibel die Menschen vor schädlichen Gefühlen, und wie hebt sie das Erweisen von Liebe hervor?
18 Die Bibel warnt also vor nagenden Gefühlen und einer schädlichen Einstellung. „Laßt uns anständig wandeln“, lautet ihre Warnung, „... nicht in Streit und Eifersucht.“ Auch gibt sie den Rat: „Möge alle boshafte Bitterkeit und Wut und Zorn und Geschrei und lästerliches Reden samt aller Schlechtigkeit von euch entfernt werden. Werdet aber gütig zueinander, voll zarten Erbarmens“ (Römer 13:13; Epheser 4:31, 32). Besonders empfiehlt die Bibel die Liebe: „Außer allen diesen Dingen aber kleidet euch mit Liebe.“ Als größter Befürworter der Liebe gebot Jesus seinen Jüngern: „Ein neues Gebot gebe ich euch, daß ihr einander liebt, so wie ich euch geliebt habe.“ In der Bergpredigt sagte er sogar: „Fahrt fort, eure Feinde zu lieben“ (Kolosser 3:12-15; Johannes 13:34; Matthäus 5:44). Manch einer mag dies als eine Schwäche belächeln, muß dafür aber büßen. Die Wissenschaft hat in Erfahrung gebracht, daß ein Mangel an Liebe eine wesentliche Ursache für eine Reihe von Geisteskrankheiten und andere Probleme ist.
19. Was hat die moderne Wissenschaft hinsichtlich der Liebe herausgefunden?
19 Das britische Ärztejournal Lancet bemerkte einmal: „Die bei weitem bedeutendste Entdeckung der Nervenheilkunde ist die Macht der Liebe, den Sinn zu schützen und zu regenerieren.“14 Gleichermaßen sagte Dr. Hans Selye, ein bekannter Streßspezialist: „Nicht derjenige, den man haßt, oder der frustrierende Chef bekommt Magengeschwüre, Bluthochdruck oder ein Herzleiden, sondern der, der Haß entwickelt, und der, der sich frustrieren läßt. ‚Liebe deinen Nächsten‘ ist einer der weisesten medizinischen Ratschläge, die je gegeben worden sind.“15
20. Wie verglich ein Arzt die christlichen Lehren, die in der Bergpredigt enthalten sind, mit dem Rat von Psychiatern?
20 Die Bibel ist in ihrer Weisheit in der Tat modernen Erkenntnissen weit voraus. Dr. James T. Fisher schrieb: „Wenn man alles Wichtige, das von Psychologen und Psychiatern zum Thema der geistigen Hygiene geschrieben worden ist, kombinierte und konzentrierte und alle überflüssigen Dinge wegließe und dann den besten Stilisten zur weiteren Bearbeitung gäbe, würde man bestenfalls eine häßliche Übersetzung der Bergpredigt erhalten.“16
Die Bibel und die Geschichte
21. Wie schätzten vor ungefähr hundert Jahren manche Kritiker den historischen Wert der Bibel ein?
21 Nachdem Darwin seine Evolutionstheorie veröffentlicht hatte, wurde der Geschichtsbericht der Bibel von allen Seiten angegriffen. Der Archäologe Leonard Woolley erklärte dies näher: „Gegen Ende des neunzehnten Jahrhunderts formierte sich eine extrem kritische Richtung, deren Anhänger sich nicht zurückhielten, nahezu allem, was in den älteren Büchern des Alten Testaments steht, die historische Grundlage abzusprechen.“17 In der Tat behaupteten manche Kritiker sogar, das Anfertigen schriftlicher Aufzeichnungen sei nicht vor der Zeit Salomos, sondern eher später üblich geworden und deswegen könnten frühe biblische Schilderungen nicht zuverlässig sein, da sie erst Jahrhunderte nach den Geschehnissen aufgezeichnet worden seien. Ein hervorragender Vertreter dieser Theorie sagte 1892: „Die Zeit, von der die vormosaischen Erzählungen berichten, ist allein schon Beweis für den legendären Charakter der Berichte, denn es war eine Zeit, die die Schreibkunst noch nicht kannte.“18
22. Was hat man darüber herausgefunden, inwieweit man in alter Zeit des Schreibens kundig war?
22 In den letzten Jahrzehnten sind jedoch sehr viele archäologische Funde zusammengetragen worden, die beweisen, daß man lange vor Moses’ Zeiten allgemein des Schreibens kundig war. „Wir müssen wiederum hervorheben“, erklärte der Archäologe William Foxwell Albright, „daß in Kanaan und den benachbarten Gebieten von der Patriarchenzeit an die alphabetische hebräische Schrift verwendet wurde und daß der schnelle Wechsel der Buchstabenformen ein deutlicher Beweis für ihre allgemeine Verwendung war.“19 Ein anderer führender Historiker und Ausgrabungssachverständiger bemerkte: „Daß jemals die Frage überhaupt auftauchen durfte, ob Moses schreiben konnte, erscheint uns heute albern.“20
23. Welche Entdeckung machte man hinsichtlich König Sargons, und wer mußte daher seine Ansichten revidieren?
23 Immer wieder ist der Geschichtsbericht der Bibel durch die Erkenntnisse, die neue Funde lieferten, erhärtet worden. Der assyrische König Sargon war zum Beispiel über lange Zeit nur durch den Bibelbericht in Jesaja 20:1 bekannt. Anfang des letzten Jahrhunderts maßen Kritiker dieser biblischen Bezugnahme auf Sargon keinen historischen Wert bei. Später legte man bei Ausgrabungen die Ruinen des prächtigen Palastes Sargons in Chorsabad frei und stieß auf viele Inschriften, die die Herrschaft Sargons bezeugen. Seither ist Sargon einer der bekanntesten Könige Assyriens. Der israelische Historiker Moshe Pearlman schrieb: „Skeptiker, die sogar die Authentizität der geschichtlichen Aussagen des Alten Testaments in Frage stellten, revidierten plötzlich ihre Ansichten.“21
24. Wie sehr ähnelt der Bericht des Sargon über die Eroberung Samarias dem Bericht der Bibel?
24 In einer der Inschriften Sargons ist von einem Ereignis die Rede, das vorher nur aus der Bibel bekannt war. Die Inschrift lautet: „Ich belagerte und eroberte Samaria und führte 27 290 seiner Einwohner als Beute hinweg.“22 Der betreffende Bibelbericht in 2. Könige 17:6 lautet: „Im neunten Jahr Hoscheas nahm der König von Assyrien Samaria ein und führte Israel dann ins Exil.“ Hinsichtlich der auffallenden Ähnlichkeit dieser beiden Berichte bemerkte Pearlman: „Hier gab es also zwei Berichte in den Annalen des Eroberers und in denen der Besiegten, die fast wie ein Spiegelbild einander glichen.“23
25. Warum ist nicht zu erwarten, daß biblische und außerbiblische Berichte in jeder Hinsicht übereinstimmen?
25 Sollte man denn erwarten, daß biblische und außerbiblische Berichte in allen Einzelheiten übereinstimmen? Nein, denn Pearlman versicherte: „Diese Art identischer ‚Kriegsberichterstattung‘ beider Seiten war im Nahen Osten des Altertums unüblich (und zur heutigen Zeit gelegentlich ebenfalls). Ein solcher Fall trat nur ein, wenn es um Konflikte zwischen Israel und einem seiner Nachbarn ging, und auch nur dann, wenn Israel unterlag. Hatte Israel gesiegt, enthielten die Chroniken des Feindes keinen Bericht über das Versagen“24 (Kursivschrift von uns). Es überrascht somit nicht, wenn assyrische Chroniken, die von dem Kriegszug gegen Israel unter Sanherib, dem Sohn Sargons, erzählen, eine große Lücke aufweisen. Worum handelt es sich dabei?
26. Was zeigt ein Vergleich des Bibelberichts mit den Aufzeichnungen Sanheribs über seine militärischen Unternehmungen gegen Israel?
26 In dem Palast König Sanheribs sind Wandreliefs entdeckt worden, die Szenen seines Feldzuges gegen Israel darstellen. Auch schriftliche Aufzeichnungen darüber sind gefunden worden. Auf einem Tonprisma ist zu lesen: „Und Hiskia, der Judäer, der sich meinem [Sanheribs] Joch nicht unterworfen hatte — sechsundvierzig seiner festen ummauerten Städte ... belagerte ich ... Ihn [Hiskia] selbst schloß ich wie einen Käfigvogel in Jerusalem, seiner Residenz, ein ... [Ich] verkleinerte ... sein Land, aber ich erhöhte seinen Tribut ... jährlich abzuliefern.“25 Was die assyrischen Siege angeht, stimmt somit Sanheribs Darstellung mit der Bibel überein. Wie jedoch zu erwarten ist, unterläßt er es, auf die mißlungene Eroberung Jerusalems einzugehen, und erwähnt nicht, daß er gezwungen war, den Rückzug anzutreten, weil 185 000 seiner Soldaten in einer Nacht getötet worden waren (2. Könige 18:13 bis 19:36; Jesaja 36:1 bis 37:37).
27. Was zeigt ein Vergleich des Bibelberichts über Sanheribs Ermordung mit alten außerbiblischen Darstellungen?
27 Man vergleiche die Berichte über die Ermordung Sanheribs mit den Erkenntnissen, die sich aus einem neueren Fund ergeben. In der Bibel wird gesagt, zwei seiner Söhne, Adrammelech und Sarezer, hätten ihn zu Tode gebracht (2. Könige 19:36, 37). Hingegen wird sowohl in dem Bericht, der dem babylonischen König Nabonid zugeschrieben wird, als auch in dem Bericht des babylonischen Priesters Berossos, der im 3. Jahrhundert v. u. Z. lebte, erwähnt, daß nur ein Sohn an der Ermordung beteiligt gewesen sei. Was war richtig? Der Historiker Philip Biberfeld kommentierte ein in neuerer Zeit entdecktes Fragment eines Prismas Esar-Haddons, des Sohnes und Thronfolgers Sanheribs, wie folgt: „Nur die Darstellung der Bibel erweist sich als richtig! Sie stimmt in allen Einzelheiten auch über die Flucht der Mörder mit dem Bericht Asarhaddons überein. Es zeigt sich mithin, daß die Bibel sogar für Ereignisse der assyrisch-babylonischen Geschichte eine zuverlässigere Quelle ist als die babylonischen Chroniken. Das ist ein Faktum von ganz außerordentlicher Tragweite für die Bewertung selbst zeitgenössischer Quellen, deren Angaben sich mit denen der Bibel nicht zu decken scheinen!“26
28. Inwiefern ist die Bibel hinsichtlich ihrer Aussage über Belsazar rehabilitiert worden?
28 Es gab eine Zeit, in der sich alle bekannten alten Quellen auch in bezug auf Belsazar von der Bibel unterschieden. Gemäß der Bibel war Belsazar König in Babylon, als diese Stadt eingenommen wurde (Daniel 5:1-31). In außerbiblischen Aufzeichnungen wurde hingegen gesagt, Nabonid sei zu jener Zeit König gewesen, und Belsazar wurde nicht einmal erwähnt. Kritiker behaupteten daher, Belsazar habe nie gelebt. In jüngerer Zeit hat man jedoch alte Schriften gefunden, in denen Belsazar als Sohn des Nabonid und Mitregent seines Vaters über Babylon angeführt wird. Offensichtlich heißt es also deshalb in der Bibel, Belsazar habe Daniel angeboten, „als der Dritte im Königreich“ zu herrschen, weil Belsazar selbst der Zweite war (Daniel 5:16, 29). Nachdem R. P. Dougherty, Professor an der Yale-Universität, das Buch Daniel mit anderen Schriften des Altertums verglichen hatte, urteilte er folgendermaßen: „Der biblische Bericht übertrifft die anderen, weil er den Namen Belsazar gebraucht, weil er Belsazar königliche Macht zuschreibt und weil er die Tatsache berücksichtigt, daß im Königreich eine Doppelherrschaft bestand.“27
29. Durch welchen Fund ist das bestätigt worden, was die Bibel über Pontius Pilatus sagt?
29 Eine weitere Entdeckung, die den historischen Nachweis für eine in der Bibel erwähnte Person liefert, führt Michael J. Howard an, der 1979 in Israel an Ausgrabungen in Cäsarea mitwirkte. „Neunzehnhundert Jahre lang“, so schrieb er, „existierte Pilatus nur in den Evangelien und nur vage in der Erinnerung römischer und jüdischer Historiker. Über sein Leben war fast nichts bekannt. Einige sagten sogar, er habe niemals gelebt. Doch bei Ausgrabungen, die 1961 von einer italienischen Gruppe von Archäologen in den Ruinen des alten römischen Theaters in Cäsarea durchgeführt wurden, drehte ein Arbeiter einen Stein um, der als eine der Treppenstufen benutzt worden war. Auf der Rückseite befand sich die folgende teilweise undeutliche Inschrift in lateinischer Sprache: ,Caesariensibus Tiberium Pontius Pilatus Praefectus Iudaeae.‘ ... [a] Das versetzte den Zweifeln an der Existenz des Pilatus den Todesstoß. ... Zum erstenmal gab es einen zeitgenössischen epigraphischen Beweis für das Leben des Mannes, der die Kreuzigung Christi anordnete“28 (Johannes 19:13-16; Apostelgeschichte 4:27).
30. Was hat man über die Verwendung von Kamelen in Erfahrung gebracht, wodurch der Bibelbericht gestützt wird?
30 Entdeckungen der Neuzeit liefern sogar Beweise für geringfügige Einzelheiten des Bibelberichts. Zum Beispiel widersprach Werner Keller der Bibel, als er 1964 behauptete, Kamele seien in ferner Vergangenheit noch nicht gezähmt worden. Er schrieb: „Die schöne Szene z. B., in der wir Rebekka in ihrer Heimatstadt Nahor zum erstenmal begegnen, muß sich dann einen Requisitenwechsel gefallen lassen. Die ,Kamele‘ des zukünftigen Schwiegervaters Abraham am Brunnen waren — Esel“29 (1. Mose 24:10). Der Archäologe und ehemalige israelische Verteidigungsminister Moshe Dayan wies 1978 indes auf Beweise hin, daß das Kamel in alter Zeit „als ‚Transportmittel‘ diente“ und daß somit die Aussage der Bibel korrekt ist. „Auf einem Relief aus dem 18. Jahrhundert v. Chr., das im phönizischen Byblos gefunden wurde, ist ein kniendes Kamel abgebildet“, erklärte Dayan. „Und auf Siegelzylindern aus der Zeit der Erzväter, die erst vor kurzem in Mesopotamien entdeckt wurden, sind Kamelreiter dargestellt.“30
31. Welche weiteren Beweise gibt es dafür, daß die Bibel historisch genau ist?
31 Der Berg an Beweisen, die für die historische Genauigkeit der Bibel sprechen, hat sich unaufhaltsam erhöht. Zugegeben, Berichte über die vernichtende Niederlage der Ägypter am Roten Meer oder über ähnliche Niederlagen sind in außerbiblischen Chroniken nicht gefunden worden, aber das überrascht nicht, da Regenten ihre Niederlagen nicht aufzuzeichnen pflegten. Indes wurde an der Tempelmauer von Karnak in Ägypten ein Bericht entdeckt, der von dem erfolgreichen Einfall Pharao Schischaks in Juda während der Regierungszeit Rehabeams, des Sohnes Salomos, handelt. Die Bibel berichtet darüber in 1. Könige 14:25, 26. Ferner wurde der sogenannte Mesa-Stein gefunden, auf dem der Aufstand des Moabiterkönigs Mesa gegen Israel aus seiner Sicht geschildert wird. Eine Beschreibung dieses Ereignisses kann ebenfalls in der Bibel, in 2. Könige 3:4-27, nachgelesen werden.
32. Welche Bestätigungen für den Bibelbericht sind heutzutage in Museen zu sehen?
32 In vielen Museen sind Wandreliefs, Inschriften und Statuen zu sehen, die den Bibelbericht bestätigen. Die Namen der Könige von Juda und Israel wie Hiskia, Manasse, Omri, Ahab, Pekach, Menahem und Hoschea erscheinen in Keilschriftdokumenten assyrischer Herrscher. Auf dem sogenannten Schwarzen Obelisken Salmanassars ist dargestellt, wie König Jehu oder einer seiner Abgesandten Tribut überbringt. Heute kann man bei einer Besichtigung des persischen Regierungspalastes in Schuschan restaurierte Verzierungen sehen, die aus der Zeit der in der Bibel erwähnten Personen Esther und Mordechai stammen. In Museen kann man sich auch die Statuen der ersten römischen Kaiser, wie zum Beispiel des Augustus, des Tiberius und des Claudius, ansehen, deren Namen im Bibelbericht vorkommen (Lukas 2:1; 3:1; Apostelgeschichte 11:28; 18:2). Tatsächlich wurde auch ein Silberdenar gefunden, der das Bildnis des Tiberius Cäsar trägt — die gleiche Art Münze wie die, um die Jesus bat, als er über das Zahlen von Steuern sprach (Matthäus 22:19-21).
33. Inwiefern liefert das Land Israel mit seinen Merkmalen Beweise für die Genauigkeit der Bibel?
33 Bibelkenner, die das heutige Land Israel bereisen, können nur staunen, wie genau das Land und seine Merkmale in der Bibel beschrieben werden. Dr. Ze’ev Shremer, Leiter einer Arbeitsgruppe, die auf der Sinaihalbinsel geologische Untersuchungen durchführte, sagte einmal: „Wir haben natürlich unsere eigenen Landkarten und geodätischen Übersichtspläne, aber wo sich Bibel und Landkarten widersprechen, entscheiden wir uns für das Buch der Bücher.“31 Ein sehr anschauliches Beispiel ist der noch heute begehbare 533 Meter lange Tunnel in Jerusalem, der vor mehr als 2 700 Jahren in den Felsen getrieben wurde. Man wollte die Wasserversorgung der Stadt sicherstellen, indem man Wasser von der verborgenen, außerhalb der Stadt gelegenen Quelle Gihon in den innerhalb der Stadt gelegenen Teich von Siloam leitete. Die Bibel erklärt, wie Hiskia in Vorahnung der Belagerung durch Sanherib diesen Wassertunnel aushauen ließ, um die Stadt mit Wasser zu versorgen (2. Könige 20:20; 2. Chronika 32:30).
34. Wie haben sich einige anerkannte Gelehrte über die Genauigkeit der Bibel geäußert?
34 Das sind nur wenige von vielen Beispielen, die veranschaulichen, daß es unklug ist, die Genauigkeit der Bibel zu unterschätzen. Zweifel an der Zuverlässigkeit der Bibel stützen sich gewöhnlich nicht auf ihren Inhalt oder auf vernünftige Beweise, sondern auf Fehlinformationen oder Unwissenheit. Der frühere Direktor des Britischen Museums, Frederic Kenyon, schrieb: „Die Archäologie hat ihr letztes Wort noch nicht gesprochen; aber die bereits erzielten Ergebnisse bestätigen das, was der Glaube nahelegt, nämlich, daß die Bibel durch zunehmendes Wissen nur gewinnen kann.“32 Der bekannte Archäologe Nelson Glueck stellte fest: „Es kann jedoch entschieden gesagt werden, daß nichts von all dem, was die Archäologen gefunden haben, einer Aussage der Bibel widerspricht. Eine große Anzahl archäologischer Funde bestätigen in deutlichen Umrissen oder bis ins genaue Detail die historischen Aussagen der Bibel.“33
Ehrlichkeit und Harmonie
35, 36. (a) Welche persönlichen Unzulänglichkeiten gaben verschiedene Bibelschreiber zu? (b) Inwiefern verleiht die Ehrlichkeit der Bibelschreiber ihrer Behauptung, die Bibel stamme von Gott, Gewicht?
35 Darüber hinaus läßt die Ehrlichkeit der Schreiber der Bibel erkennen, daß sie von Gott stammt. Der unvollkommenen menschlichen Natur widerstrebt es, Fehler oder Mißerfolge zuzugeben, insbesondere schriftlich. Die Verfasser der ältesten nichtbiblischen Schriften berichteten nur über ihre Erfolge und über ihre Leistungen. Moses schrieb jedoch nieder, daß er „pflichtvergessen“ gehandelt hatte und ihm daraufhin nicht gestattet wurde, Israel in das Verheißene Land zu führen (5. Mose 32:50-52; 4. Mose 20:1-13). Jona berichtete über seine eigene Widerspenstigkeit (Jona 1:1-3; 4:1). Paulus gab sein früheres Fehlverhalten zu (Apostelgeschichte 22:19, 20; Titus 3:3). Und Matthäus, ein Apostel Christi, verschwieg nicht, daß die Apostel gelegentlich kleingläubig waren, nach Ansehen trachteten und Jesus bei seiner Gefangennahme sogar verließen (Matthäus 17:18-20; 18:1-6; 20:20-28; 26:56).
36 Wenn die Bibelschreiber irgend etwas hätten verfälschen wollen, hätten sie es dann nicht mit den ungünstigen Angaben über sich selbst getan? Ist es nicht unwahrscheinlich, daß sie einerseits ihre eigenen Unzulänglichkeiten aufgedeckt und andererseits falsche Behauptungen über andere Angelegenheiten aufgestellt hätten? Daher verleiht die Ehrlichkeit der Bibelschreiber ihrer Behauptung, bei der Niederschrift von Gott angeleitet worden zu sein, zusätzliches Gewicht (2. Timotheus 3:16).
37. Inwiefern ist die innere Harmonie der Bibel ein solch zwingender Beweis dafür, daß sie von Gott inspiriert ist?
37 Die göttliche Urheberschaft wird des weiteren durch die innere Harmonie — alles dreht sich um ein zentrales Thema — dokumentiert. Es sagt sich zwar leicht, die 66 Bücher der Bibel seien über einen Zeitraum von 16 Jahrhunderten von etwa 40 verschiedenen Schreibern verfaßt worden, man bedenke aber, welch bemerkenswerte Tatsache das ist. Angenommen, die Niederschrift eines Buches wäre zur Zeit der römischen Weltmacht begonnen und während der Epoche der Monarchien bis in unsere Zeit der Republiken fortgesetzt worden und die unterschiedlichsten Menschen hätten daran geschrieben — Soldaten, Könige, Priester, Fischer, Hirten und sogar ein Arzt. Wäre zu erwarten, daß jeder Teil dieses Buches genau dem gleichen Thema folgen würde? Doch die Bibel wurde über einen vergleichbaren Zeitraum geschrieben, unter verschiedenen politischen Herrschaftsformen und von Männern all der genannten gesellschaftlichen Stellungen. Und sie ist durch und durch harmonisch. Ihre grundlegende Botschaft hat von Anfang bis Ende die gleiche Zielrichtung. Verleiht dies dem Anspruch der Bibel, daß „Menschen ... von Gott aus [redeten], wie sie von heiligem Geist getrieben wurden“, nicht noch mehr Gewicht? (2. Petrus 1:20, 21).
38. Was muß man tun, um der Bibel vertrauen zu können?
38 Kann man der Bibel vertrauen? Wenn man wirklich untersucht, was sie zu sagen hat, und nicht bedenkenlos etwas akzeptiert, wovon gewisse Personen behaupten, es stehe in der Bibel, wird man bestimmt Gründe finden, der Bibel zu vertrauen. Doch es gibt sogar noch zwingendere Beweise dafür, daß die Bibel tatsächlich von Gott inspiriert wurde. Damit befaßt sich das nächste Kapitel.
[Fußnote]
a „Pontius Pilatus, Präfekt von Judäa, [hat den Einwohnern von Cäsare]a (dieses) Tiberieum [gesch]e[nkt]“ (Bo Reicke, Leonhard Rost, Biblisch-historisches Handwörterbuch, Bd. 3, Sp. 1472).
[Herausgestellter Text auf Seite 202]
„Die wesentlichen Elemente in der Genesis der Astronomie und der Bibel sind dieselben“
[Herausgestellter Text auf Seite 204]
Es ist bemerkenswert, daß in der Bibel abergläubische Ansichten fehlen
[Herausgestellter Text auf Seite 206]
Die Bibel weist schon seit langem auf den engen Zusammenhang zwischen innerer Einstellung und körperlicher Gesundheit hin
[Herausgestellter Text auf Seite 215]
Der menschlichen Natur widerstrebt es, Fehler oder Mißerfolge zuzugeben, insbesondere schriftlich
[Herausgestellter Text auf Seite 215]
Die Bibel ist durch und durch harmonisch
[Diagramm auf Seite 201]
Der in alter Zeit gemeinhin unbekannte Wasserkreislauf wird in der Bibel beschrieben
[Bild auf Seite 200]
So wurde die Erde nach altertümlichen Vorstellungen getragen
[Bild auf Seite 203]
In Sibirien ausgegrabenes gefrorenes Mammut. Nach Tausenden von Jahren befanden sich in seinem Maul und seinem Magen noch grüne Pflanzen, und sein Fleisch war nach dem Auftauen noch genießbar.
[Bild auf Seite 205]
Im letzten Jahrhundert wuschen sich Ärzte nicht immer die Hände, wenn sie Leichen berührt hatten, und verursachten dadurch den Tod von Patienten
SEZIERRAUM
ENTBINDUNGSSTATION
[Bild auf Seite 207]
Der Nachdruck, der in der Bibel auf die Liebe gelegt wird, stimmt mit den Empfehlungen der Medizin überein
[Bild auf Seite 209]
Ein Kalksteinrelief König Sargons, der über lange Zeit nur durch den Bibelbericht bekannt war
[Bilder auf Seite 210]
Ein Wandrelief in König Sanheribs Palast in Ninive, das zeigt, wie er von der judäischen Stadt Lachisch Tribut empfängt
Dieses Tonprisma König Sanheribs beschreibt seinen Kriegszug gegen Israel
[Bilder auf Seite 211]
Das Siegerdenkmal Esar-Haddons, des Sohnes Sanheribs, stützt 2. Könige 19:37: „Und Esar-Haddon, sein Sohn, begann an seiner Statt zu regieren“
Diese Inschrift, die in Cäsarea gefunden wurde, bestätigt, daß Pontius Pilatus Statthalter von Judäa war
[Bilder auf Seite 212]
Wandrelief, das den Bericht bestätigt, den die Bibel von Schischaks Sieg über Juda gibt
Der Mesa-Stein berichtet über den in der Bibel beschriebenen Aufstand des Moabiterkönigs Mesa gegen Israel
[Bilder auf Seite 213]
König Jehu oder ein Abgesandter, der König Salmanassar III. Tribut überbringt
Marmorbüste des Augustus, des römischen Kaisers zur Zeit der Geburt Jesu Christi
Ein Silberdenar mit dem Bildnis des Tiberius Cäsar — die gleiche Art Münze wie die, um die Christus bat
[Bild auf Seite 214]
Innenansicht des Tunnels, den König Hiskia aushauen ließ, um die Stadt Jerusalem während der Belagerung durch die Assyrer mit Wasser zu versorgen