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Fragen von LesernDer Wachtturm 1962 | 15. September
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Fragen von Lesern
● Wieso ist es angesichts Sprüche 22:6 möglich, daß Kinder, die von christlichen, Gott hingegebenen Eltern nach dem Wege Jehovas erzogen wurden, später davon abweichen? — L. G., Vereinigte Staaten.
Sprüche 22:6 (AB) lautet: „Erzieh den Knaben seinem rechten Weg entsprechend, dann weicht er auch, selbst alt geworden, nicht von ihm.“ Wenn Kinder, die dem Weg Jehovas entsprechend erzogen wurden, im Alter davon abweichen, hat bei ihrer Erziehung sehr wahrscheinlich etwas gefehlt. Vielleicht waren die Eltern nicht gewissenhaft oder gründlich genug, vielleicht ließen sie es an der nötigen Strenge fehlen oder schenkten ihnen zuwenig Liebe. Vielleicht gaben sie ihnen auch nicht das beste Beispiel. Diese Kinder scheinen somit wohl dem rechten Weg entsprechend erzogen worden zu sein, weil sie christliche Eltern haben, sind es aber in Wirklichkeit nicht.
Das schließt jedoch Ausnahmen nicht aus. Wir müssen Sprüche 22:6 demnach so verstehen, daß die sich durch eine richtige Erziehung entfaltenden Kräfte aller Wahrscheinlichkeit nach bewirken, daß die Kinder auch im Alter nicht von dem rechten Wege abweichen, außer in Ausnahmefällen.
Andererseits muß zugegeben werden, daß nicht alle Kinder, die von ihren Eltern vernachlässigt wurden, schlecht geraten sind. Es wäre jedoch verkehrt, aufgrund dieser Ausnahmen zu sagen, man brauche die Kinder nicht zu überwachen oder es nütze nichts, sie dem rechten Weg entsprechend zu erziehen.
● In Amos 3:14 wird unter anderem gesagt: „An dem Tage … werde ich auch die Altäre von Bethel heimsuchen; und die Hörner des Altars sollen abgehauen werden und zu Boden fallen.“ Wie sind diese Worte zu verstehen? — V. D., Vereinigte Staaten.
König Jerobeam hatte seinem Volk zwei goldene Kälber zur Anbetung gemacht und das eine in Dan, am einen Ende seines Reiches und das andere in Bethel, am anderen Ende, aufgestellt. Er hatte nämlich befürchtet, daß sich das Volk von ihm abwenden und sich dem Zweistämmereich Juda anschließen könnte, wenn es regelmäßig nach Jerusalem zur Anbetung hinaufziehen müßte. (1. Kö. 12:26-30) Das wurde als „die Schuld Samarias“ bekannt. Die in Amos 3:14 erwähnten Altäre waren diese dem Götzendienst gewidmeten Altäre. — Amos 8:14.
Der Text spricht jedoch von Altären (Mehrzahl) und dann von dem Altar (Einzahl). Sehr wahrscheinlich nimmt die Einzahl nicht nur auf den großen Altar Bezug, den Jerobeam ursprünglich in Bethel erbaut hatte und von dem in 1. Könige 13:2 die Rede ist, sondern auf jeden einzelnen Altar. Die Mehrzahl bezieht sich auf viele Altäre, wie die in 2. Chronika 34:5 erwähnten, die zwar im Lande Juda waren, aber ebenfalls ein Zeichen der Abtrünnigkeit waren. Alle Altäre hatten Hörner (ein Sinnbild der Macht). Daß die Hörner abgehauen und zu Boden fallen sollten, sagte die Ausrottung dieser falschen Anbetung voraus. Die Übersetzung von de Wette deckt sich mit diesem Verständnis, denn sie gibt den Text wie folgt wieder: „Wenn ich Israels Missethaten an ihm ahnde, so ahnd’ ich an den Altären Bethels, und abgehauen werden der Altäre Hörner, und fallen zur Erde.“
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BekanntmachungenDer Wachtturm 1962 | 15. September
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Bekanntmachungen
PREDIGTDIENST
Jehova ist der große Gott der Geduld. Diese Geduld entsprießt seiner großen Liebe und Barmherzigkeit. Er hat den Menschen bei vielen Gelegenheiten unverdiente Güte und Nachsicht erwiesen. In den Tagen Noahs zum Beispiel ließ er die Gesetzlosen erst warnen, bevor er die Flut über sie hereinbrechen ließ. Wir stehen heute vor einer ähnlichen Katastrophe, und gleichwie Noah damals als Prediger der Gerechtigkeit diente, dienen Jehovas Zeugen als Prediger der guten Botschaft vom aufgerichteten Königreich Jehovas. Durch ihre eifrige Tätigkeit wird diese gute Botschaft nun den Menschen aller Nationen zur Kenntnis gebracht. Im September tun sie das in Verbindung mit dem Buch Auch du kannst Harmagedon überleben und in Gottes neue Welt gelangen, das anhand von 42 Vorbildern und Prophezeiungen zeigt, wie Menschen die bevorstehende Vernichtung dieses Systems der Dinge überleben können. Sie bieten das Buch zusammen mit einer Broschüre zu 2 DM (Österreich S 13; Schweiz 2.50 Fr.; Luxemburg 25 lfrs) an.
„WACHTTURM“-STUDIEN FÜR DIE WOCHE VOM
21. Oktober: „Gib uns mehr Glauben“. Seite 553.
28. Oktober: Die trügerische Macht des Reichtums. Seite 560.
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