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Name und Zweck der Zeitschrift „Der Wachtturm“Der Wachtturm 1950 | 15. Oktober
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54:13; Röm. 13:11, engl. B.; 1. Kor. 16:13, Eine Amerik. Übers.; 1. Thess. 5:6, Moffatt) Wenn ihr geschlafen habt in bezug auf die Zeichen der Zeiten und die Entwicklung der Weltereignisse nicht im Lichte biblischer Prophezeiung beobachtet habt, müsst ihr dem Befehl gehorchen, aufzuwachen und auf der Wacht zu bleiben. Lasst euch durch den Wachtturm helfen, diese Ermahnung, die zum Leben führt, zu beherzigen, denn das ist sein Zweck.
Indem Der Wachtturm treulich seinem Namen und Zweck entspricht, steht er in seinem Gebiet allein da, und sein Werk kann nicht in Geld bemessen werden. Er tut Gottes Weisheit kund, die „kostbarer ist als Korallen [Rubine, engl. B.], und alles, was du begehren magst, kommt ihr an Wert nicht gleich.“ Diese Weisheit „ist ein Baum des Lebens“. Der Wachtturm lädt dich ein, diese Weisheit zu ergreifen und Leben in einer neuen Welt ohne Ende zu erlangen. — Spr. 3:13-18; 8:10, 11; Eph. 3:21, engl. B.
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Esra eifert für die wahre AnbetungDer Wachtturm 1950 | 15. Oktober
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Esra eifert für die wahre Anbetung
ESRA, der levitische Schriftgelehrte vom fünften Jahrhundert v. Chr., hatte Glauben an Gott. Er war nicht gleich den zahllosen Scharen der Christenheit von heute, die durch ihre Ausserachtlassung Gottes und seiner Gesetze offenbaren, dass sie in ihrem Herzen sagen: „Es ist kein Gott.“ Im Glauben, dass Gott ist und dass er die belohnt, die ihn fleissig suchen, bekundete Esra einen brennenden Eifer für die reine Anbetung Jehovas. Gott gab diesem Eifer Gelingen, gerade wie er dem Eifer seiner treuen Diener von heute Gelingen gibt.
Das Land Palästina war siebzig Jahre öde gelegen, genau wie Jehova es durch seinen Propheten Jeremia vorausgesagt hatte. Am Ende jener Zeit zogen etwa fünfzigtausend ergebene Diener Jehovas aus dem Befreiungserlass des Kores Nutzen und kehrten unter der Führerschaft Serubbabels zurück, um den Tempel wieder aufzubauen. Eine boshafte Verschwörung von seiten ihrer neidischen Nachbarn jedoch verursachte ein offizielles Verbot ihres Werkes. So geschah es, dass zwanzig Jahre vergingen, ehe der Tempel schliesslich vollendet wurde.
Fünfzig weitere Jahre vergehen, und Esra erscheint auf dem Schauplatz. Er war ein direkter Nachkomme des Hohenpriesters Aaron und „hatte sein Herz darauf gerichtet, das Gesetz Jehovas zu erforschen und zu tun, und in Israel [Jehovas] Satzungen und Recht zu lehren“. (Esra 7:10) Esra war weit verschieden von den heuchlerischen Leuten, den selbsternannten, angeblichen Lehrern des Gesetzes Gottes, von denen Jesus sagt, sie „sagen es und tun’s nicht“; „sie binden aber schwere und schwer zu tragende Lasten und legen sie auf die Schultern der Menschen, aber sie wollen sie nicht mit ihrem Finger bewegen.“ (Matth. 23:3, 4) Nein, er suchte nicht nur Gottes Gesetz in Israel zu kennen und zu lehren, sondern es auch selbst zu tun. Er hatte einen echten Eifer für die reine Anbetung.
Mit reinem Gewissen fasste daher Esra Mut, um König Artaxerxes (Artasastas) um Erlaubnis anzugehen, nach Palästina zurückzukehren und dort die reine Anbetung zu fördern. Dass der König seinen Eifer und seine Aufrichtigkeit bemerkte, geht ganz deutlich aus seiner Antwort auf Esras Gesuch hervor. Wer immer aus eigenem, freiem Willen mit Esra zurückkehren wollte, wurde dazu ermächtigt. Esra durfte zu diesem Zweck freie Beiträge von irgendeinem der Juden und ferner von irgend jemand in Babylon annehmen, und auch der König und seine sieben Räte gaben ihre freiwilligen Beiträge. Wenn von all dem zur Durchführung der wahren Anbetung Erlangten noch Mittel übrig blieben, sollte sie Esra samt den Juden bei ihm nach bestem Ermessen gebrauchen, und wenn mehr Mittel nötig wurden, konnte Esra sie aus dem Schatzhause des Königs verlangen. Die Landpfleger der Provinzen jenseits des Flusses wurden benachrichtigt, dass Esra von ihnen „bis zu hundert Talenten Silber und bis zu hundert (tausend, Eme Amerik. Übers.) Kor Weizen und bis zu hundert Bath Wein und bis zu hundert Bath Öl, und Salz ohne Mass“ fordern durfte. (Dies hat heute einen Wert von nahezu einer Viertelmillion Dollar.) „Alles, was nach dem Befehl des Gottes des Himmels ist, soll . . . sorgfältig getan werden; denn warum sollte ein Zorn kommen über das Reich des Königs?“
Ferner bestimmte der Erlass des Königs, dass weder Steuer noch Tribut noch Zoll irgendeinem der Priester oder irgendeinem andern Tempeldiener auferlegt werden durfte, ungeachtet wie gering die ihm zugeteilten Aufgaben sein mochten: „Du aber, Esra, bestelle nach der Weisheit deines Gottes, die bei dir ist, Richter und Rechtspfleger, . . . alle, welche die Gesetze deines Gottes kennen; und dem, der sie nicht kennt, sollt ihr sie kundtun.“ Schliesslich wurde Esra ermächtigt, mit Bussen, Gefangennahme oder gar mit Tod irgend jemand zu bestrafen, der sich weigerte, dem Gesetz seines Gottes zu gehorchen.
Kein Wunder, dass Esra Jehova pries, „den Gott unserer Väter, der solches in das Herz des Königs gegeben hat.“ Gestärkt durch diesen offenkundigen Beweis, dass Jehovas Segen auf seinen Bemühungen ruhte, die wahre Anbetung in Palästina zu fördern, brachte er die führenden Männer von Israel zusammen, damit sie mit ihm heimkehrten. — Esra, Kapitel 7.
Die Heimkehrenden versammelten sich an den Ufern des Flusses Ahawa, wo Esra drei Tage lang prüfte, wer zurückkehre, und wo er dafür sorgte, dass es unter den Heimkehrenden solche gab, die geeignet waren, „Diener für das Haus unseres Gottes“ zu sein. Da er die „Kinder“ erwähnte, die bei ihnen waren, und 1754 Männer aus den verschiedenen Stämmen anführt, werden sehr wahrscheinlich gegen 5000 Männer, Frauen und Kinder in dieser Gruppe gewesen sein.
Auf allen seinen Wegen Jehova erkennend, rief Esra dann ein Fasten aus, „um uns vor unserem Gott zu demütigen, um von ihm einen geebneten [sicheren] Weg zu erbitten . . . Denn ich schämte mich, von dem König eine Heeresmacht und Reiter zu fordern, um uns gegen den Feind auf dem Wege beizustehen; denn wir hatten zu dem König gesprochen und gesagt: Die Hand unseres Gottes ist über allen, die ihn suchen, zum Guten; aber seine Macht und sein Zorn sind gegen alle, die ihn verlassen.“ — Esra 8:17, 21, 22.
Esra wog und zählte dann sorgfältig die Schätze, im Werte bei vier Millionen Dollar, und anvertraute sie mit einer feierlichen Einschärfung zwölf Männern der Obersten der Priester. Nach einer Reise, die etwa vier Monate beanspruchte, traf Esra mit seiner Schar wohlbehalten in Jerusalem ein. Wiederum hatte Jehova Esras Eifer für die reine Anbetung mit Gelingen gesegnet. Nachdem Farren, Widder, Schafe und Böcke für all die zwölf Stämme Israels geopfert worden waren, erfuhr Esra, wie man sich durch die Verbindung mit heidnischen Frauen vergangen hatte. Jemanden, der so eifersüchtig über die
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