Gottes Weg ist Liebe
Unsere gottesfürchtigen Leser werden daran interessiert sein, zu sehen, dass alle in diesem Artikel verwendeten Schrifttexte katholischen Ausgaben der Heiligen Schrift entnommen sind. Die bestbekannte Ausgabe im Englischen ist die Douay-Rheims-Übersetzung, die von Bischof R. Challoner revidiert und mit der Gutheissung der katholischen Kirche veröffentlicht wurde. Ihr entspricht im Deutschen meistens die Allioli-Bibel. Eine weitere Übersetzung in modernem Englisch, die jetzt an Beliebtheit zunimmt, ist diejenige von Monsignor Ronald A. Knox. Im Deutschen haben wir auch die bekannten Wiedergaben von Henne und Rösch, ferner von Perk und Storr. Aus diesen anerkannten katholischen Übersetzungen der Heiligen Schrift wird hier zitiert.
Der Leser wird erfreut sein, zu sehen, wie diese Übersetzungen des Wortes Gottes die wunderbaren Werke Gottes beschreiben, die beweisen, dass ‚Gottes Weg Liebe ist‘, und wird sehen, welche Segnungen durch Gottes Vorkehrungen treuen Menschen in Aussicht stehen. Wer ein Exemplar der Heiligen Schrift besitzt, möchte an Hand desselben den Vortrag lesen, der hier abgedruckt ist, so wie er vom Präsidenten der Watch Tower Society als angekündigter öffentlicher Vortrag gehalten und gleichzeitig über eine wohlbekannte Neuyorker Radiostation ausgesandt worden ist.
„Gott ist Liebe.“ — 1. Johannes 4:16, Knox, engl.
1. (a) Wer war der von Gott Verheissene? (b) Welche Frage stellen die Menschen heute, da er vor so langer Zeit hervorgebracht worden ist?
GOTT, der Höchste, der den Menschen erschuf, hat uns sein geschriebenes Wort, die Heilige Schrift, gegeben und darin viele Verheissungen niedergelegt. Diese Prophezeiungen haben vorausgesagt, dass zu einer gewissen Zeit ein Heiliger hervorgebracht werde, um alle Geschlechter der Erde zu segnen. Dieser Verheissene war Jesus Christus. Der Mensch, in Ungerechtigkeit und Sünde empfangen, fragt sich heute, warum es unter den Menschen so viele Schwierigkeiten gebe, so viel Schmerz, Krankheit und Kummer, warum so viel Selbstsucht und Unzufriedenheit in dieser Welt, und dies nachdem dieser Verheissene, Jesus Christus, doch seit so langer Zeit hervorgebracht worden ist. Die Menschen wünschen Segnungen und suchen danach. So fragen sie: „Wenn doch Jesus Christus der verheissene Same Gottes ist und Segnungen herbeiführen soll, die die Menschen aller Nationen betreffen, warum geschieht denn hierin jetzt nichts?“ Willst du in der Heiligen Schrift weiter lesen, um den Grund hiervon zu verstehen?
2, 3. (a) Wo und wie wurde dieser Verheissene geboren? (b) Wie wusste die Jungfrau Maria, dass er von ihr geboren würde?
2 Vor über neunzehnhundert Jahren wurde Jesus Christus in Bethlehem geboren. Er wurde von einem von Gott hochbegünstigten Weibe, von der Jungfrau Maria, geboren. Dieses Wunder, die Geburt eines männlichen Kindes von einer Jungfrau, war etwas vom Wundersamsten, was je auf Erden geschah. Gott, der Allmächtige im Himmel, war es, der durch seinen heiligen Geist das Leben seines himmlischen Sohnes in den Schoss der Jungfrau übertrug und zur bestimmten Zeit den verheissenen Samen hervorbrachte. Gottes Prophet Isaias [Jesaja] hatte dies vorausgesagt: „Darum wird der Herr selbst euch ein Zeichen geben: Siehe, die Jungfrau wird empfangen, und einen Sohn gebären, und seinen Namen wird man Emmanuel nennen.“ (Isaias 7:14, Al) Jesu Mutter stammte aus der Linie des Königs David und konnte somit seinen königlichen Erben hervorbringen. Sie war die Jungfrau, die zum Hervorbringen des Samens der Verheissung erwählt worden war. Sie wusste dies, denn Gabriel, der Engel des Herrn, war gekommen und hatte so zu ihr gesprochen, wie es der Bericht in der Heiligen Schrift sagt:
3 „Der Engel sprach zu ihr: ‚Fürchte dich nicht, Maria; denn du hast Gnade gefunden bei Gott. Siehe, du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben. Er wird gross sein und der Sohn des Allerhöchsten genannt werden. Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben, und er wird herrschen über das Haus Jakob in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.‘ Maria sprach zum Engel: ‚Wie wird das geschehen, da ich keinen Mann erkenne?‘ Der Engel erwiderte ihr: ‚Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Allerhöchsten wird dich überschatten. Darum wird auch das Heilige, das [aus dir] geboren wird, Sohn Gottes heissen.‘ “ — Luk. 1:30-35, Rösch.
4. Für welche zwei Zwecke wurde Jesus auf diese Weise geboren?
4 Dieses erstaunliche Wunder wurde in Erfüllung der Verheissung Gottes vollbracht, wonach eine Jungfrau den Sohn Gottes hervorbringen sollte, und Gottes weitere Verheissung: „seines Reiches wird kein Ende sein“, wird sich ebenfalls erfüllen. Weshalb denn wurde Gottes Sohn auf diese Weise hervorgebracht? In erster Linie um den Namen, das Wort und das Königreich Gottes des Höchsten, seines Vaters im Himmel, bekanntzumachen. In seinem Dienste sagte uns Jesus gerade dieses selbst: „Niemand hat Gott je gesehen. Nun aber hat sein einziggezeugter Sohn, der am Busen des Vaters ruht, uns selbst klare Kunde gebracht.“ (Joh. 1:18, Knox) Ja, dieser Sohn, der in seinem vormenschlichen Dasein bei seinem Vater wohnte, wurde vom Himmel auf die Erde versetzt und „ein wenig unter die Engel erniedrigt“, um uns eine klare Kunde von seinem Vater zu bringen. Er kannte seinen Vater, und wir erkennen den Vater, weil der Sohn beim Vater war. Denn der Sohn sagte im Gebet zum Vater: „Ich habe dich auf Erden verherrlicht, ich habe das Werk vollbracht, das zu vollbringen du mir aufgetragen hast. Und nun verherrliche du mich, Vater, bei dir mit der Herrlichkeit, die ich bei dir hatte, ehe die Welt war. Kundgetan habe ich deinen Namen den Menschen, die du mir aus der Welt gegeben hast [die du mir anvertraut, aus der Welt auserwählt hast, Knox].“ (Joh. 17:4-6, Rösch) So bestand denn das Vorhaben Jesu auf dieser Erde in erster Linie darin, den Namen, das Wort und das Königreich seines Vaters bekanntzumachen, und in zweiter Linie, das Loskaufsopfer für die Menschheit zu beschaffen.
5. Was für eine grosse Eigenschaft hat Gott der Menschheit gegenüber so bekundet?
5 Diese zwei von Jesus vollbrachten Vorsätze bewirken grosse Segnungen, die uns alle betreffen. Somit offenbart diese Gabe Gottes, dieses Senden seines Sohnes in die Welt um dieser Zwecke willen, die grosse Liebe, die Gott zu uns hat, und beweist, dass Gottes Weg Liebe ist. Immer und immer wieder hat er seine Liebe zur Menschheit kundgetan, und beständig ist er um Segnungen für sie besorgt, auch wenn der Mensch heute denkt, Gott sei hierzu langsam. Sind wir aber geduldig genug, um ferner herauszufinden, was Gott für uns getan hat, tut und noch tun wird? Lasst uns also weiterlesen.
6. Was also ist Gottes Weg, und wie zeigen wir, dass wir Gott kennen?
6 Der Apostel Johannes ist mit Jesus Christus gewandelt und kann uns daher ebenfalls sagen, dass ‚Gott Liebe ist‘, was bedeutet, dass sein Weg im Leiten der Menschen und im Handeln mit ihnen Liebe ist. „Wie kann jemand, der keine Liebe hat, eine Erkenntnis Gottes haben, da Gott Liebe ist? Was die Liebe Gottes, wo sie uns betrifft, geoffenbart hat, ist, dass er seinen einziggezeugten Sohn in die Welt gesandt hat, damit wir durch ihn Leben hätten. Diese Liebe beruht nicht darin, dass wir Gott irgendwelche Liebe erzeigt haben, sondern dass er uns zuerst seine Liebe erzeigt hat, als er seinen Sohn aussandte, damit er eine Sühnung sei für unsere Sünden. Geliebte, wenn Gott uns solche Liebe erzeigt hat, müssen auch wir einander lieben. Niemand hat Gott jemals gesehen; doch wenn wir einander lieben, dann wohnt Gott bleibend in uns, und die Liebe Gottes hat ihr volles Wachstum in unserm Leben erreicht.“ — 1. Joh. 4:8-13, Knox.
7. Was für Fragen zu stellen werden wir veranlasst in Anbetracht dessen, was die Menschen über Gott im Widerspruch mit dem, was sein Wort sagt, lehren?
7 Erkennend, was Gott zur Erfüllung seiner eigenen, in der Schrift enthaltenen Prophezeiungen getan hat, indem er seinen einziggezeugten Sohn in die Welt sandte, um dem Menschen zu helfen, seinen Schöpfer zu verstehen und mit ihm bekannt zu werden, müssen wir bestimmt sagen, dass Gott Liebe ist. Aus der Art, wie Jesus uns lehrte, und aus der Art, wie die inspirierte Heilige Schrift uns lehrt, können wir erkennen, dass Gott LIEBE ist. Doch welch ein Unterschied ergibt sich zwischen den Lehren der Schrift und dem, was die Menschen uns heute über Gott lehren! In Anbetracht solcher menschlicher Lehren und in der Erkenntnis, dass Gott so viel im Hinblick auf ewige Segnungen für uns getan hat, werden wir zu der Frage veranlasst: Wenn Gott Liebe ist, wie könnte es da einen Ort ewiger Qual geben, der Hölle genannt wird und wohin Milliarden der ursprünglich nach Gottes Bild erschaffenen Menschen nach dem Tode des Körpers angeblich kommen sollen? Dort, so wird gesagt, brennt Feuer und Schwefel für alle Ewigkeit, und verurteilte Seelen sollen im Zustand bewusster Qual ohne Unterlass dort bleiben. Wie könnte es überhaupt einen Ort wie das „Fegfeuer“ geben, wo Seelen angeblich Marterqualen erleiden, während sie auf ihre Erlösung harren, um in den Himmel genommen zu werden? Warum sollte es Gottes Wille sein, dass die grosse Mehrheit der Menschen in solcher Armut und Bedrängnis leben und leiden sollte, so dass viele sagen, der Mensch habe seine Hölle ja hier auf Erden? Wie kann die Tatsache, dass Gott Liebe ist, mit solch menschlichen Ideen und Lehren übereinstimmen? Als gottesfürchtige Personen in Beröa gewisse Dinge gelehrt wurden, und dies selbst vom Apostel Paulus, gingen sie hin und „forschten täglich in der Schrift, ob es sich also verhielte“. (Apg. 17:11, Al) Wir können ebenso edel sein wie jene Beröer, indem wir dasselbe tun.
8, 9. (a) Welche Frage stellen wir über des Menschen Zukunft angesichts seiner gegenwärtigen elenden Lage? (b) Wie hätte Gott mehr Liebe zu einem Baum als zum Menschen?
8 Die Menschen leben heute in einem elenden Zustande. Welcher Mensch hat keine Sorgen? Er lebt einige Jahre und geht dann in den Tod. Gemäss gewissen Lehren von dieser Welt kommt er dann, wenn er nicht ein guter Mensch gewesen ist, in die ewige Qual der Feuerhölle. Job [Hiob], ein Mann von Geduld, der Gott liebte und diente, hat folgendes gesagt: „Der Mensch, vom Weibe geboren, lebt eine kurze Zeit und wird mit vielem Elende erfüllt.“ (Job [Hiob] 14:1, Al) Scheint es nicht, dass der Mensch genug Schwierigkeiten auf Erden habe, ohne nach seinem Tod an einen Ort ewiger Qual gehen zu müssen, um noch mehr, ja noch schlimmeres Elend zu erleiden? Lasst uns denn mit Interesse auf die weiteren Worte Jobs hören: „Der Baum hat Hoffnung; wird er abgehauen, so grünt er wieder, und seine Zweige treiben nach. Altert gleich in der Erde seine Wurzel, und stirbt in dem Staube sein Stamm, so schlägt er doch aus vom Dufte des Wassers, und treibet Blätter, gleichwie da er zum ersten Male gepflanzt ward. Aber der Mensch, ist er tot, und entblösst, und verzehrt, wo ist er dann?“ (Job 14:7-10, Al) Ein Baum ist schön; er ist eine Schöpfung Gottes, doch ist er nicht vernunftbegabt.
9 Der Mensch ist vernunftbegabt, ist im Bilde Gottes erschaffen worden; und sollten wir glauben, dass Gott einen Baum mehr liebe als den Menschen, dass ein Baum, nachdem er umgehauen ist, wieder ausschlage und wieder wachse, der Mensch aber nicht; und obwohl er hier im Elend gelebt hat, Gott ihn noch mehr quäle nach dem Tode? Niemand von uns liebt den Tod. Wir möchten gerne wieder sprossen wie ein grüner Baum und möchten gern in angenehmer Umgebung leben, wenn wir nur wüssten wie. Doch wo ist der Mensch nach dem Tode, fragte Job. Glaubte er wirklich, er wäre in einer brennenden Hölle, einem Fegfeuer oder etwa in einem Limbus?
10. Was betete Job bezüglich der Hölle, und warum?
10 Was wusste Job über dieses Thema „Hölle“? Zu jener Zeit war er mit Geschwüren bedeckt zufolge einer Krankheit, die Satan, der Teufel, über ihn gebracht hatte. Er war wirklich ein Mensch, der auf Erden im Elend war. Ist es, in Anbetracht der populären Lehren über die „Hölle“, nicht befremdend, dass er folgendes zu Gott sagte: „Wer gibt [gewährt, Dy] es mir, dass du mich schirmest in der Hölle, und mich bergest, bis dein Zorn vorübergeht, und du mir eine Zeit setzest, da du meiner gedenkest?“ (Job 14:13, Al) In seinem Elend betet Job hier zu Gott im Himmel, er möchte ihn in der Hölle bergen. Kann man sich vorstellen, dass er dorthin gehen wollte, wenn die Hölle ein Ort bewusster schrecklicher Qual wäre? Gewiss hatte Job Drangsal genug und wollte nicht, um ein Sprichwort anzuführen, von der Pfanne ins Feuer springen. Nein, das wollte er nicht. Um aber diesen anscheinenden Widerspruch zu vermeiden, haben sich einige vorgestellt, es müsse eine Abteilung der Hölle für die Seligkeit und eine andere Abteilung für die Qual geben. Im Gegenteil, Job betete so, wie er es tat, weil er Gottes Vorkehrungen kannte und wusste, was die „Hölle“ in der Heiligen Schrift bedeutet. Er wusste, dass Gott einmal in der Zukunft all derer gedächte, die in diese Bibel-„Hölle“ kämen, und dass er ihnen eine Gelegenheit gäbe in einer neuen Welt, ‚in welcher Gerechtigkeit wohnt‘. (2. Pet. 3:13, Al) Was also ist jene „Hölle“?
11. Wer wird wie Schafe in die Hölle gelegt, und welche Hoffnung gibt es dort für sie?
11 Ein Schreiber der Psalmen hatte folgendes darüber zu sagen: „Höret dies, alle Völker, nehmet zu Ohren alle, die ihr den Erdkreis bewohnet, alle ihr Erden- und Menschenkinder, alle miteinander, reich und arm! Wie Schlachtschafe fahren sie zur Unterwelt [Hölle, Dy], wo sie der Tod weidet; frühe herrschen über sie die Gerechten, und ihre Hilfe welket dahin in der Hölle, nachdem ihre Ehre vergangen.“ (Ps. 48:2, 3, 15, Al) Schafe sind nicht in der Hölle, werden aber zu Millionen geschlachtet. In ebenso grosser Zahl sterben die Menschen und kommen in die „Hölle“ der Bibel. Dort, so sagt es der Psalmist, weidet sie der Tod und ihre Hilfe welkt dahin; doch fügt er bei: „Aber meine Seele wird Gott erretten von der Hölle, wenn er mich aufnimmt.“ — Ps. 48:16, Al.
12. (a) Warum haben die Menschen den Tod sehen müssen? (b) Warum könnte der Umstand, dass sie in die Hölle kommen, nicht bedeuten, dass ihre Seelen gequält werden?
12 Ein anderer Schreiber der Psalmen sagt: „Wo ist der Mensch, der da lebet, und schauet den Tod nicht, dass er seine Seele aus der Hölle Hand rette?“ (Ps. 88:49, Al) Durch kein menschliches Mittel, das von ihm selbst oder von einem andern Menschen käme, kann irgendein heute auf Erden Lebender der Bibel-„Hölle“ entrinnen. Der Grund, warum der Mensch gezwungen gewesen ist, den Tod zu sehen, liegt darin, dass er zufolge der Sünde, die Adam und Eva, unser erstes Elternpaar, im „Paradiese der Wonne“ begingen, als Sünder zur Welt gekommen ist. „Der Sold der Sünde ist der Tod; die Gnade Gottes aber ist ewiges Leben in Christo Jesu, unserm Herrn.“ (Röm. 6:23, Al) Da alle gezwungen waren, in die Bibel-„Hölle“ zu gehen, wäre es da in Ordnung, dass ihre Seelen auf irgendeine Weise gequält würden? Wie könnte dies sündigen Seelen widerfahren, wenn Gott in Ezechiel 18:4 folgendes sagt: „Seht, alle Seelen gehören mir; die Seele des Vaters wie die Seele des Sohnes, mir gehören sie. Die Seele, die sündigt, die soll sterben“? (Henne) So verlässt denn, gemäss der Heiligen Schrift, der Mensch sein Dasein, wenn er in die „Hölle“ kommt, denn seine Seele stirbt, wodurch es unmöglich ist, dass sie für eine gewisse Zeit oder für alle Ewigkeit gequält werde.
13. (a) Wenn Hölle Qual bedeutete, was müssten wir dann in bezug auf, Jesus folgern? (b) Wie zeigt ein vergleich der Douay-Übersetzung mit denen von Knox und Storr, was die Hölle ist?
13 Wenn irgend jemand folgern will, die Hölle sei ein Ort bewusster Feuerqual, so muss er auch folgern, dass Christus Jesus, der Sohn Gottes, dieser von der Jungfrau Maria Geborene, an einen Ort der Qual für die Seele ging, um die Stelle des sündigen Menschen einzunehmen. Von der Auferstehung Jesu redend, sagte der Apostel Petrus: „Sagt doch schon David mit Bezug auf ihn: . . . denn du wirst meine Seele nicht im Totenreiche [in der Hölle, Dy] lassen und deinen Heiligen nicht die Verwesung erfahren lassen. So . . . kündet er zum voraus Christi Auferstehung: dieser wird nicht im Totenreich [in der Hölle, Dy] verbleiben, noch wird sein Fleisch Verwesung erfahren.“ (Apg. 2:25-31, Storr) Die Bibelhölle, in welcher sich Jesus während Teilen von drei Tagen befand, ist das gewöhnliche Grab des Menschen, und aus diesem Grab auferweckte ihn sein himmlischer Vater am dritten Tage. Als Beweis hierfür sei darauf hingewiesen, dass in der Übersetzung von Mgr. Knox gleichwie derjenigen von Storr in Apostelgeschichte 2:27, 31 nicht das Wort „Hölle“ wie in der Douay-Bibel gebraucht wird, sondern es heisst dort: „Du wirst meine Seele nicht am Ort des Todes lassen, noch gestatten, dass dein treuer Knecht Verwesung sehe. Von dem Christus sagte er, seine Auferstehung voraussehend, dass er nicht am Ort des Todes gelassen wurde, und dass sein Leib nicht Verwesung sah.“
14. Wie zeigt eine katholische Autorität, dass die „Hölle“ das gewöhnliche Grab ist?
14 Die Heilige Schrift spricht von den Toten als von Entschlafenen, und nicht als solchen, die in bewusstem Zustand Qual erleiden. Die Toten könnten nicht gequält werden, indem sie in die Bibel-„Hölle“ kommen, denn dieses Wort wird in den Alten Schriften vom hebräischen Wort sche·ol‘ und in den Neuen Schriften vom griechischen Wort ha‘des übersetzt. Von den 65 Malen, da das hebräische Wort sche·ol‘ vorkommt, übersetzt es die Douay-Bibel 63mal mit „Hölle“, einmal mit „Grube“ und einmal mit „Tod“ (Job 17:16; Osee 13:14, Dy) und die Allioli-Bibel 52mal mit „Hölle“, 2mal mit „Grube“, einmal mit „Grab“, 2mal mit „Tod“ und die andern 8mal mit „Totenreich“, „Unterwelt“, „Abgrund“ und „unter der Erde“. Im Text von Job 14:13 jedoch, der oben erwähnt wurde (Abschnitt 10), übersetzt Mgr. Knox sche·ol‘ mit „Grab“ statt mit „Hölle“ und gibt es auch an andern Stellen mit „Grab“ statt mit „Hölle“ wieder. (1. Mose 37:35; 42:38, Knox) Somit anerkennen katholische Gelehrte, dass die Bibel-„Hölle“ das gewöhnliche Grab der Menschheit ist.
15. Hat irgend jemand in der Hölle irgendwelches Gefühl? Was zeigt die Heilige Schrift?
15 Wenn also irgend jemand stirbt und in die Hölle kommt, hat er dort irgendwelches Gefühl? Hat er irgendwelche Sinne, wodurch er irgendwelche Qual empfinden könnte? Gottes Wort, nicht Menschenwort, erwidert: „Die Lebenden wissen noch, dass sie sterben müssen. Die Toten aber haben kein Wissen mehr. Kein Lohn steht ihnen zu hoffen: ihr Andenken ist ja vergessen. Was deine Hand zu tun vermag, das wirke aus eigener Kraft! Denn weder Wirken noch Planen, weder Weisheit noch Wissen gibt es im Reich der Toten [in der Hölle, Dy], dahin du gehst.“ (Pred. 9:5, 10, Henne) In diesem Schrifttext übersetzt Mgr. Knox sche·ol‘ statt mit „Hölle“ mit „Grab“. Wenn jemand lebendig im Fegfeuer oder in der Hölle wäre, müsste er bestimmt etwas Vernunft, etwas Wissen und etwas Gefühl haben, um die Qual und den Schmerz zu empfinden, von dem gewisse Lehrer uns sagen, man erleide sie dort nach dem Tode. Im Gegenteil wird uns in Psalm 145:4 (Al) entschieden gesagt: „Es fährt aus ihr Geist, und sie kehren zurück zu ihrer Erde; am selben Tage vergehen alle ihre Gedanken.“ Und in Psalm 6:6 (Al): „Denn im Tode ist keiner, der deiner gedenket; und in der Hölle, wer wird da dich loben?“ Gemäss der Heiligen Schrift hört ein Mensch, der stirbt, zu denken und zu fühlen auf; er geht in die „Hölle“, in die Bibelhölle, die das gewöhnliche Grab ist; und dort schläft er bis zur Auferstehung. Er geniesst dort keine bewusste Ruhe.
16. Was zeigte die Erfahrung des Lazarus, den Jesus von den Toten auferweckte, in bezug auf jene, die in der Hölle sind?
16 Lazarus, der Freund Jesu, war vier Tage lang tot im Grabe. Als Jesus mit seinen Jüngern über den Tod des Lazarus sprach, sagte er, er sei eingeschlafen. Seine Jünger dachten, Jesus meine, er sei noch nicht tot, sondern ruhe bloss. Johannes 11:11-15 (Rösch) berichtet uns: „So sprach er. Dann fuhr er fort: ‚Lazarus, unser Freund, schläft. Aber ich gehe hin, um ihn vom Schlafe aufzuwecken.‘ Die Jünger entgegneten ihm: ‚Herr, wenn er schläft, wird er wieder gesund.‘ Jesus hatte seinen Tod gemeint. Sie jedoch glaubten, er rede von der Ruhe des Schlafes. Da sagte Jesus ihnen offen: ‚Lazarus ist gestorben, und ich freue mich euretwegen, dass ich nicht dort war, damit ihr glaubt [es wird euch zum Glauben verhelfen, Knox]. Lasst uns nun zu ihm gehen.‘ “ Jesus hatte hier eine wunderbare Gelegenheit, zu zeigen, was die Auferstehung in der neuen Welt sein wird, indem er Lazarus, der tatsächlich tot im Grabe war, herausbrachte. Bei Jesu Ankunft sagte Martha, des Lazarus Schwester, zu Jesus: „Wärest du hier gewesen, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“ Später weckte Jesus den Lazarus aus der Gruft auf, doch nirgends lesen wir in der Heiligen Schrift, dass Lazarus irgend etwas über seinen viertägigen Aufenthalt in einer Hölle feuriger Qual oder im Fegfeuer oder in einem Limbus oder im Himmel bei den heiligen Engeln gesagt hätte. Wäre Lazarus an irgendeinem andern Ort als im Grabe gewesen, und wäre seine Seele lebendig irgendwohin in den weiten Raum gegangen, so hätte er bestimmt bei seiner Rückkehr nach seinem Heimatort Bethanien davon gewusst. Er hätte es dem Apostel Johannes gesagt, und der Apostel Johannes hätte es in seinem heiligen Evangelium berichtet. Er tat es aber nicht. Somit widerfuhr Lazarus einfach das, was in Prediger 9:10 gesagt wird, und wonach es weder Weisheit noch Wissen noch Gefühl noch Tätigkeit in der Hölle oder im Grabe gibt, wohin der Mensch beim Tode kommt.
17. Warum hätte Gott nie an so etwas wie ewige Qual der Seelen nach dem Tode denken können?
17 Gott hätte nie so etwas wie ein Fegfeuer oder eine ewige Qual in der Hölle in Aussicht nehmen können. Das wäre etwas gewesen, woran er nicht im entferntesten gedacht hätte. Der Beweis, dass Gott niemals an so etwas dachte, ist in seiner Bibel dargelegt, wo er gegen derartiges Einspruch erhebt mit den Worten: „[Sie] bauten die Höhen von Topheth, das im Tale der Kinder Ennoms ist, um ihre Söhne und ihre Töchter mit Feuer zu verbrennen, was ich nicht geboten, oder auch nur gedacht habe in meinem Herzen.“ Gott konnte für seine Geschöpfe nie einen solchen Gedanken gehabt haben, und doch nahmen die Glieder seines abtrünnigen Volkes ihre Söhne und Töchter und verbrannten sie im Feuer den Götzen und Bildnissen falscher Götter. Darüber sagte Gott: „Sie errichteten Baalshöhen, um ihre Kinder als Opfer für den Baal zu verbrennen, was ich nie befohlen, nie geboten habe, was mir nie in den Sinn kam.“ (Jer. 7:31, Al; und 19:5, Henne) Nein, einem liebenden Gott könnte es nie in den Sinn kommen, Geschöpfe, die in seinem Bilde gemacht wurden, zu quälen, indem er Menschen als Opfer lebendig ins Feuer werfen liesse. Noch viel weniger liesse ihn seine Liebe eine Lehre ewiger Qual oder der Fegfeuermartern für Menschenseelen nach dem Tode ausdenken.
18. Worauf deutet das Wort Feuer in der Heiligen Schrift hin, z. B. in 2. Thessalonicher 1:7-9?
18 Wenn in der Heiligen Schrift Feuer erwähnt wird, so zeigt dies vollständige Vernichtung, nicht ewige Qual an, wie zum Beispiel in dem Text von 2. Thessalonicher 1:7-9 (Perk): „Und euch, den Bedrängten, Erquickung in Gemeinschaft mit uns, wenn sich der Herr Jesus mit seinem Engelheere [mit den Engeln seiner Macht, Dy] vom Himmel her in Feuerflammen offenbart. Dann wird er Vergeltung an denen üben, die Gott nicht kennen, und an denen, die der Heilsbotschaft unseres Herrn Jesus (Christus) nicht gehorchen. Sie werden als Strafe ewiges Verderben [Vernichtung, Dy] erleiden, verstossen vom Angesicht des Herrn, ferne von seiner machtvollen Herrlichkeit.“ Hier bedeutet „Verderben“ nicht ein Verletzen oder Beschädigen. Wenn Gott etwas verdirbt oder verbrennt, so entzieht er ihm das Dasein vollständig.
19. Wen hasst Gott, und wem erweist er Barmherzigkeit?
19 Jene nun, die Gott hassen, wird er nicht segnen. In Psalm 144:20 (Al) wird gesagt: „Der Herr behütet alle, die ihn lieben, und alle Sünder [Bösen, Dy] vertilgt er.“ Der Ausdruck seiner Liebe wird nicht für die sein, die ihn hassen; doch denen gegenüber, die ihn lieben, übt Gott Barmherzigkeit: „Ich bin der Herr, dein Gott, ein starker und eifernder Gott, der die Missetaten der Väter an den Kindern straft bis ins dritte und vierte Geschlecht bei denen, die mich hassen, und der Barmherzigkeit tut bis ins tausendste Glied bei denen [bis zu Tausenden derer, Dy], die mich lieben und meine Gebote halten.“ (2. Mose 20:5, 6, Al) Man wird beachten, dass Gott seinen Zorn nur gegen die bekundet, die ihn hassen. Er bekundet nicht Hass gegen Menschen, nur weil sie ihrer Väter wegen in sündigem Zustand geboren wurden. Jeder Erwachsene hat seinen freien Willen. Er kann für sich entscheiden, wem er dienen will. Jene, die Gott hassen und ihn verwerfen, wird er nicht lieben. Seine Barmherzigkeit erzeigt er Tausenden von denen, die ihn lieben. Es lohnt sich, gottesfürchtig zu sein und Gott Liebe zu erzeigen. Es bewahrt uns vor der feurigen Vernichtung der Bösen durch Gott.
DER LIEBE AUSDRUCK
20. Wieso ist es ein Ausdruck der Liebe Gottes, dass wir am Leben sind?
20 Bei allem, was Gott getan hat und in der Zukunft noch tun wird, ist Liebe der Antrieb. Es könnte nicht anders sein, denn „Gott ist Liebe“. Unser Dasein an sich schon ist ein Ausdruck seiner Liebe. Er hat uns erschaffen, uns Leben gegeben. „Denn bei dir ist die Quelle des Lebens.“ (Ps. 35:10, Al) Er ist der Selbstseiende. Es nützt nichts, sich vorzustellen zu suchen, wann er begonnen hätte, denn er hat nie begonnen; er ist ohne Anfang und ebenso ohne Ende. Ehe er mit Erschaffen begann, war er allein. Doch bereitete es ihm grosse Freude und Glück, Schöpfungen von allen Arten hervorzubringen, so dass wir heute die Wunder seiner Schöpfung um uns sehen. Alle Dinge, die er macht, bringen ihm Ruhm und Ehre, wenn sie seinen Regeln gehorchen; und so sollte es sein. Er hat ein Geschlecht intelligenter irdischer Geschöpfe, menschlicher Geschöpfe, hervorgebracht. Es ist natürlich, dass sie zu leben wünschen, denn Gott hat ihnen das Leben und den Wunsch, es zu bewahren, gegeben. Leben an sich ist nicht vollständig, aber ein Leben in Glück, ein Leben mit der Gelegenheit, seinen Schöpfer zu preisen, das bringt dem Menschengeschöpf vollständige Freude.
21. Wie beweist die ganze Natur, dass der Schöpfer ein Gott der Liebe ist?
21 Wenn wir uns umblicken, sehen wir, wie die ganze Natur beweist, dass der Schöpfer ein Gott der Liebe ist. Alle Dinge hat er zur Freude des Menschen erschaffen. Betrachte seine Freigebigkeit in der Natur. Er hat für das Menschengeschlecht alle Arten von Nahrung bereitet: Früchte, Gemüse, Nüsse, Getreidearten, Beeren und ausserdem Wasser zu unserer Erfrischung. Und die Dinge, die wir zu unserem Leben benötigen, gibt er den Menschen in Überfülle. Man muss nur in die verschiedenen Gegenden der Erde reisen, um die mannigfaltigen Arten von Nahrung zu sehen, die verschiedene Völker verwenden und die alle nahrhaft und köstlich zu essen sind. Auch unsere Bedürfnisse, was Bedeckung und Obdach betrifft, berücksichtigt Gott. Er hat Tiere hervorbringen lassen, die uns Wolle liefern, und auf den Feldern Baumwolle und Fasern liefernde Pflanzen, Materialien, die zu Stoffen verarbeitet werden können, und Bäume, die Holz und Zweige und Blattwerk als Obdach liefern. Selbst Tierhäute mögen zur Kleidung dienen, und so können wir die notwendige Kleidung und den Schutz für den Leib haben, ja alles in Überfluss. Der Mensch hat dabei nichts anderes zu tun, als seine Fähigkeiten zu gebrauchen und diese Dinge recht zu verwenden.
22, 23. (a) Was für Sinne hat Gott uns gegeben, und zu welchem Zweck? (b) Wie kann der Mensch Leben zum Ausdruck bringen, und wo möchte er immerdar leben?
22 Betrachten wir den Körper, den Gott uns gegeben hat, und erkennen wir, was der Mensch damit tun kann. Er kann sehen, kann seine Mitgeschöpfe anschauen, kann die ganze wunderbare Schöpfung Gottes, die belebte und unbelebte, betrachten. Er kann fühlen, kann sagen, ob etwas heiss oder kalt sei, kann die Form der Dinge feststellen, indem er sie mit den Fingern berührt, auch wenn er sie nicht sehen könnte. Gott hat uns einen wunderbaren Geschmacksinn gegeben. Ungeachtet, was wir essen, können wir es unterscheiden, auch wenn zwischen dieser und jener Speise nur ein ganz kleiner Unterschied im Geschmack besteht. Er hat uns das Gehör verliehen, lässt uns den melodischen Weisen der Vögel lauschen, dem Rauschen der Wellen und den verschiedenen hörbaren Bewegungen des Windes. Auch dürfen wir geliebten Stimmen lauschen, den Stimmen unserer Brüder und Schwestern, unserer Väter und Mütter und unserer Freunde. Wir können ermitteln, was sie sagen wollen und was sie auszudrücken wünschen. Gott hat uns auch den Geruchsinn verliehen. Damit können wir uns des Duftes der so mannigfaltigen Arten der Blumen, die er gemacht hat, erfreuen, der Wohlgerüche in der Natur, welche die Luft erfüllen, des Dufts köstlicher Speisen, die wir essen.
23 Alle diese Sinne hat Gott uns als ein kostbares Geschenk gegeben, um unsere Freude am Leben zu heben, und nicht damit wir jetzt oder hernach Qualen erleiden sollten. Dies zeigt, dass er seine Geschöpfe von Anfang an liebte. Und wie seine Geschöpfe das Leben auf Erden zum Ausdruck bringen können! Der Mensch kann wandern, laufen, klettern, schwimmen, ja fliegen, nicht mit natürlichen Flügeln wie die Vögel, sondern mittels Maschinen, die er herstellen kann zufolge der geistigen Gaben, die Gott ihm verliehen hat, so dass er durch Anwendung der göttlichen Naturgesetze in die Lüfte emporzusteigen vermag. All dies hat Gott uns gegeben. Wir sind keine aus uns selbst entstandenen Geschöpfe der Evolution. Wir sind kein Werk des Zufalls. Wir sind gemacht, durch Gottes Kraft erschaffen worden, und alle Dinge, die wir besitzen, sind Gaben von ihm, Segnungen eines liebenden Gottes. Trotzdem der Mensch jetzt unvollkommen ist, erfreut er sich seiner fünf Sinne und seiner Heimat, der Erde. Wenn alles vollkommen und friedevoll wäre, so wäre der Mensch froh, ewiglich auf Erden leben zu können, oder möchtest du etwa nicht?
24. Was kann das Gehirn tun, und was geht daraus hervor, dass Gott es gegeben hat?
24 Du würdest tatsächlich nicht wissen, dass du lebst, besässest du nicht das Gehirn, das Gott dir in den Kopf gesetzt hat. Welch ein Organ es ist! Was es doch alles registriert! Was für Eindrücke während unserer gegenwärtigen kurzen Lebenszeit darauf gemacht werden! An wie viele Dinge können wir uns dadurch erinnern! Was für eine Vorstellungskraft es hat, Dinge zu ersinnen! Wie es Schlüsse ziehen kann! Da liegt ein Wille in diesem Gehirn, der uns zur Tat antreibt und uns einen gewissen Lauf einschlagen lässt. Dieses unser Gehirn hat ein Gewissen, das in der Gerechtigkeit geschult werden kann. Ja, es scheint keine Grenzen zu geben für das Mass, in dem unser Gehirn zu gebrauchen ist. Es kann angeleitet werden zum Studium wissenschaftlicher Dinge, der Astronomie, der Mathematik, der Ingenieurkunst. Es kann die Aufstellung mächtiger Bauten und Gebäude zum Beherbergen und für die Arbeit der Erdbevölkerung planen. Es kann Sprachen studieren, ersinnen und entwickeln. Wir könnten endlos weitergehen im Ausdenken dessen, was das menschliche Gehirn tun kann, denn da sind Menschen in der ganzen Welt heute, die ihr Gehirn auf so viele verschiedene Arten gebrauchen, eine Anzahl zum Segen der Menschen, doch ach, andere zu ihrem Schaden Ungeachtet aber, wie der gefallene Mensch es gebrauche, hat Gott uns doch das Gehirn gegeben, und bestimmt ist dies an sich ein Ausdruck seiner Liebe.
25. Welche Eigenschaften verlieh Gott dem Menschen?
25 Etwas anderes Wichtiges: Gott hat dem Menschen seine eigenen Eigenschaften verliehen. Gottes Eigenschaften sind Liebe und Weisheit, Gerechtigkeit und Macht. Diese pflanzte er dem ersten Menschen Adam bei seiner Erschaffung ein, denn Gott machte Adam in seinem eigenen Bilde. „Gott ist Liebe“. (1. Joh. 4:8, Knox) „Bei ihm [Gott] ist Weisheit und mächtige Tat.“ (Job 12:13, Henne) „Auf Recht und Gericht stützt sich sein Thron.“ (Ps. 97:2, Henne) „Nicht einmal, sondern zweimal habe ich Gottes Stimme der Warnung gehört; alle Macht gehört Gott.“ — Ps. 61:12, Knox.
26. Worüber setzte Gott den Menschen als Ausdruck seiner Liebe?
26 Diese verschiedenen Schrifttexte bezeugen, dass er ein Gott der Weisheit, Liebe, Gerechtigkeit und Macht ist. Wenn alle Menschen nach den Eigenschaften handelten, die dem ersten Menschen in Vollkommenheit eingepflanzt wurden, so wäre diese Erde nun eine wunderbare Wohnstätte. Gott gab dem Menschen durch das liebende Interesse, das er an ihm hat, Leitungsfähigkeiten hinsichtlich seiner Pflichten, sich der Tierwelt anzunehmen und mit der ganzen Menschheitsfamilie zu handeln: „Und Gott sprach: Lasset uns den Menschen machen nach unserm Ebenbild und Gleichnis, der da herrsche über die Fische des Meeres und das Geflügel des Himmels und die Tiere und über die ganze Erde und alles Gewürm, das sich reget auf Erden.“ (1. Mose 1:26, Al) Indem Gott dem Menschen all diese Dinge unterstellte, handelte er grossmütig und liebevoll.
27. Wohin setzte Gott den Menschen, und wie sorgte er dafür, dass er nicht allein leben sollte?
27 „So nahm Gott der Herr den Menschen und setzte ihn in seinen Garten der Wonne, ihn zu bebauen und zu pflegen. Und dies war das Gebot, das Gott der Herr dem Menschen gab: Du kannst von all den Bäumen im Garten bis zur Sättigung essen, ausgenommen von dem Baum, der Erkenntnis des Guten und Bösen [Üblen] bringt; wenn du je von diesem issest, ist deine Verurteilung der Tod.“ (1. Mose 2:15-17, Knox) Dann gab Gott dem Manne ein vollkommenes, liebliches Weib als seine Gehilfin und damit die Erde bevölkert werde. „Und Gott segnete sie und sprach: Wachset und mehret euch und erfüllet die Erde und machet sie euch untertan, und herrschet über die Fische des Meeres und über das Geflügel des Himmels und über alle Tiere, die sich regen auf der Erde!“ (1. Mose 1:28, Al) Ein weiterer Ausdruck der Liebe Gottes! Er erschuf nicht einfach einen Mann und eine Frau, setzte sie in eine paradiesische Heimat und liess sie dann allein mit den Tieren dort leben. Nein! Als Mittel zur Bevölkerung der Erde traf er Vorkehrung zu einem glücklichen Familienleben unter den Menschen. Er sprach: ‚Nun mehret euch, füllet diese Erde mit eurer Art und unterwerfet sie. Bringet Kinder hervor und lasst sie aufwachsen, damit sie Menschen seien wir ihr selbst, und mögen sie sich wieder mehren, bis die ganze Erde mit Menschengeschöpfen gefüllt sei. Macht zugleich aus der Erde ein vollkommenes Paradies. Dies ist eure Heimat.‘ Bestimmt bekundete der Schöpfer Liebe, dass er den Menschen erschuf und ihn in ein irdisches Paradies der Wonne setzte.
PRÜFUNG DER LIEBE
28. Gott hatte den verbotenen Baum in das Paradies gesetzt, was zeigt, dass des Menschen Glück und Zufriedenheit wovon abhängig war?
28 Wäre der Mensch in Gottes Liebe verblieben, so stände es heute anders. Aber der Mensch begab sich aus Gottes Liebe hinaus und auf eigene Wege. Obwohl der Mensch dies tat, verliess Gott das Menschengeschlecht nicht. „Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingebornen [einziggezeugten, Dy] Sohn hingab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren gehen, sondern das ewige Leben haben.“ (Joh. 3:16, Al) Einige fragen sich indes: ‚Wohlan, Gott hat nicht sehr liebevoll sein können, wenn er den Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen dort ins Paradies setzte. Wie konnte der Umstand, dass dieser Baum existierte und dabei dem Menschen verboten war, davon zu essen, ein Ausdruck der göttlichen Liebe sein?‘ Aber der Schöpfer weiss, was für den Menschen das beste ist. Er kennt sein Vorhaben, wozu er ihn schuf und ihn hier auf die Erde setzte. Glück und Zufriedenheit auf seiten Adams und Evas im Verein mit ihren Angehörigen hingen von ihrer dauernden Wertschätzung für Gottes Segnungen ab. Wenn Gott einmal aus ihrem Leben ausschiede, könnten sie nicht zufrieden sein, könnten sich des Lebens nicht erfreuen, weil sie des Vaters Liebe verloren hätten, was zum Leben unerlässlich ist. Gott war es daran gelegen, dass der Mensch weiterhin in seiner Gunst bleibe und die wahre Anbetung pflege und seinen Segen empfange. So hing denn alles von Gottes Liebe, Gerechtigkeit, Weisheit und Macht und davon ab, dass seine Gesetze und nicht ein menschliches, in Kraft gesetzt wurden.
29. (a) Sollte der Mensch sich selbst regieren? (b) Was also wollte Gott im Menschen sehen?
29 Gott ordnete nicht an, dass der Mensch sich selbst regieren sollte. Er traf vollständige Vorkehrungen, der Erde Angelegenheiten zu verwalten und die Menschen die Dinge auf eine Art tun zu lassen, wie Gott wusste, dass es zu ihrem Besten wäre, all dies zum Segen der Schöpfung. Der Mensch sollte nun für Gottes Souveränität, für seine Herrschaft über das Universum Wertschätzung bekunden. Wenn der Mensch keine Wertschätzung zeigte, würde er natürlich der Segnungen verlustig gehen. Gott sagte zu dem Menschen: „Du kannst essen bis zur Sättigung von all den Bäumen im Garten, ausgenommen dem Baume, welcher Erkenntnis des Guten und Bösen [Üblen] bringt; wenn du je von diesem issest, ist deine Verurteilung der Tod.“ (1. Mose 2:17, Knox) Dies zeigt, dass Gott den Menschen regieren wollte, und zwar nicht durch Zwang oder Nötigung, nicht durch Furcht vor Höllenfeuerqualen, sondern indem er an die Wertschätzung, die Dankbarkeit des Menschen selbst, an die Liebe zu seinem Schöpfer appellierte. Gott herrscht in Liebe. Alles, was er den Menschen tun hiess, war: Iss nicht von jenem besonderen Baum. Was Gott im Menschen sehen wollte, war Gehorsam.
30. Was hätte Wertschätzung den Menschen zu tun veranlasst?
30 Gehorsam äussert sich durch Wertschätzung und durch das Tun dessen, was der Segnende von dir getan haben will. Es wäre zum Guten des Menschen selbst gewesen, das zu tun, was Gott von ihm getan haben wollte. Wenn der Mensch seinem Vater gegenüber dankerfüllt, willfährig und liebreich gewesen wäre, hätte er genau das getan, was sein Schöpfer getan haben wollte. Was besass denn der Mensch? Nichts ausser dem, was Gott ihm gegeben hatte, und alles, was er hatte, gereichte zu seinem Guten. Der Mensch hätte daher Liebe und Wertschätzung zu seinem Schöpfer haben sollen. Er musste die Grundsätze beachten, die Gott für den Menschen niederlegte, und musste sich an diese Grundsätze halten. Der Mensch musste sich erinnern, dass Jehova Gott der Gesetzgeber ist, der die Anweisungen für die Handlungsweise des Menschen erlässt. Der Mensch sollte diese Gesetze und Gebote Gottes respektieren. Somit auferlegte Gott dem Menschen eine einfache Prüfung. Es war eine solche des Gehorsams, was sein Essen betraf. Durch das Fernbleiben von jenem verbotenen Baum hätte der Mensch sicherlich seine Wertschätzung und Liebe zu Gott dartun können.
31. Auf wen zu hören zog Eva vor?
31 Aber Eva und Adam liebten Gott nicht, denn sie assen von der Frucht jenes Baumes. Durch die Schlange trat Satan, der Teufel, vor Eva, und sie zog es vor, Satan, der Schlange, zu glauben, statt dem Schöpfer. Die Schlange sprach zu Eva: „Was ist dieses Gebot, das Gott euch gegeben hat, nicht von der Frucht irgendeines Baumes im Garten zu essen?“ „Darauf erwiderte das Weib: Wir können die Frucht irgendeines Baumes im Garten essen, ausgenommen vom Baum in seiner Mitte; diese zu essen oder auch nur zu berühren, hat Gott uns bei Todesstrafe verboten. Und die Schlange sprach zu ihr: Was soll diese Rede von Tod? Gott weiss wohl, dass sobald ihr diese Frucht esst, eure Augen aufgetan werden, und ihr selbst werdet wie Götter sein, erkennend Gutes und Böses [Übles].“ (1. Mose 3:2-5, Knox) „Die Schlange aber sprach zum Weibe: Keineswegs werdet ihr sterben!“ — 1. Mose 3:4, Al.
32. Woran mangelte es Adam und Eva, und warum?
32 Dadurch, dass Eva von der verbotenen Frucht genoss, zeigte sie, dass ihr die Liebe fehlte. Adam tat seine Selbstsucht ebenfalls kund, indem er davon genoss. Es war keine Liebe in ihren Herzen, keine Wertschätzung, keine Dankbarkeit für all die wunderbaren Dinge, die Gott ihnen gegeben hatte. Sie zogen es vor, ungehorsam zu sein, sich eigene Gesetze zu machen, selbst zu entscheiden, was gut und was übel sei, nicht länger um Leitung zum grossen Souverän des Universums aufzublicken, der alle Macht, Weisheit und Liebe besitzt. Nein, sie wollten nun gescheit handeln, sich ihre Gesetze selbst machen und danach leben, ja Gott gleich sein. Wie töricht, denn um sich des Lebens zu erfreuen, muss ein Geschöpf des Höchsten Gesetz, seine Vorkehrung und seinen Weg der Segnung erkennen, und nicht das, was das Geschöpf denkt, es sollte geschehen!
33. Wie zeigte Gott sodann, dass seine Liebe zur Menschheit nicht versagte?
33 Vor langer Zeit, im Paradies der Wonne, wandten sich unsere ersten Eltern gegen Gott. Aber Gottes Liebe versagte nicht. In folgender Verheissung tat er seinen Weg der Liebe gegenüber der Menschheitsfamilie kund: „Ich will Feindschaft setzen zwischen dir [der Schlange] und dem Weibe und zwischen deinem Samen und ihrem Samen: sie wird deinen Kopf zertreten, und du wirst ihrer Ferse nachstellen.“ (1. Mose 3:15, Al) So liess Gott Adam und Eva lange genug leben, um eine grosse Familie aufzuziehen. Gott wusste, dass er die Liebe derer von Adams Nachkommen gewinnen konnte, die göttliche Segnungen wertschätzen würden; jene aber, die sich als willentlich böse erweisen und nicht unter Gottes Gesetzen und Anordnung leben würden, vernichtet er. Sie sollen nicht ewige Segnungen erhalten durch den Samen des Weibes Gottes, sondern als der Same der Schlange zermalmt werden.
34. Welches Recht verloren Adam und Eva, doch was bleibt Gottes Vorhaben bezüglich der Heimat des Menschen?
34 Um des Ungehorsams willen verloren Adam und Eva das Recht, auf Erden zu leben. Sie verloren ihre Heimat im Paradies der Wonne und wurden aus dem Garten Eden hinausgetan. Was aber ihre Nachkommen betraf, verhiess Gott, dass sein Same der Verheissung kommen und die Dinge ändern werde. Gemäss Gottes Vorhaben sollte der Mensch für immerdar in seiner irdischen Heimat leben, während jetzt die Menschen nur kurze Zeit leben. Diese Erde war zur Heimat des Menschen bestimmt, nicht der Himmel und nicht das Fegfeuer und nicht eine Hölle ewiger Qual. „Denn so spricht der Herr, der die Himmel erschaffen, der Gott, der die Erde bildete und sie schuf, der sie formte [nach seinem Willen formte, Knox]; nicht umsonst [nicht als öde, Henne] sie schuf, sondern sie bildete, dass man darauf wohne.“ (Jes. 45:18, Al) Gott sagt ferner: „So wird‘s auch mit meinem Worte sein, das aus meinem Munde geht; es wird nicht leer zu mir zurückkehren, sondern alles ausrichten, was ich will, und Gelingen haben in dem, wozu ich es sende.“ (Isaias 55:11, Al) Diese Erde, des Menschen Heimat, soll nicht verbrannt und aus dem Dasein gefegt werden. Gott sagt, diese Erde werde nicht öde liegen; und er schuf sie nicht zum Ödesein, sondern machte sie als Heimat des Menschen, damit sie mit vollkommenen Menschen gefüllt und überall in einen Zustand des Paradieses gebracht werde. In Psalm 103:5 (Al) heisst es: „Der du gründetest die Erde auf ihre Grundfeste, dass sie nicht wanke immer und ewig.“ In Prediger 1:4 (Henne) lesen wir ferner: „Geschlechter gehen, Geschlechter kommen, die Erde aber bleibt ewig stehen.“ Die Erde wird immerdar des Menschen Heimat bleiben, und zur bestimmten Zeit wird Gott ein vollkommenes Menschengeschlecht auf ihr haben, das darauf ewiglich in Wonne und Wohlfahrt und Überfluss wohnt. Dann wird der Mensch Gott preisen, weil Gottes Weg Liebe ist und er die Sache zum Nutzen und Segen des Menschen ausschlagen lässt.
EIN BUCH ALS GABE DER LIEBE
35. Welches Buch ist eine Gabe der Liebe Gottes, und wie wurde es geschaffen?
35 Alle oben angeführten Zitate sind der Heiligen Schrift, der Bibel, entnommen. Dieses Buch der Bücher ist eine Gabe der Liebe Gottes, denn es enthält eine Aufzeichnung seiner Verheissungen. Es zeigt, wie er mit dem Menschen während der vergangenen 6000 Jahre gehandelt und wie er gehorsame Menschen bis zur gegenwärtigen Zeit gesegnet und geleitet hat. Im sechzehnten Jahrhundert vor Christus begann Gott, die Bibel in ihrer gegenwärtigen Form schreiben zu lassen. Sie wurde mit den Schriften Moses begonnen. Andere inspirierte Schreiber folgten, und alle schrieben unter Gottes Leitung. Schliesslich, ums Jahr 98 n. Chr., beendete der Apostel Johannes sie, indem er das letzte der Bücher der Bibel schrieb.
36. Was sagte der Apostel Petrus über die Schriften der Propheten Gottes?
36 Von den mehr als fünfunddreissig Büchern der Bibel sprechend, die geschrieben wurden, ehe die christliche Kirche ihren Anfang nahm, schreibt der Apostel Petrus: „Das Wort der Propheten nun gibt uns mehr Zuversicht denn je. Mit gutem Grund zollt ihr diesem Wort so viel Aufmerksamkeit; es wird weiterleuchten wie eine Lampe in einem verdunkelten Raum, bis der Tag anbreche und der Tagesstern aufgehe in euern Herzen. Doch sollt ihr euch stets daran erinnern, dass keine Prophezeiung in der Schrift eine Sache privater Auslegung ist. Überhaupt kam uns nicht durch den Antrieb des Menschen Prophezeiung zu; Menschen äusserten solche wohl, aber es waren von Gott geheiligte Menschen, die, während sie sprachen, vom Heiligen Geiste getragen wurden.“ — 2. Pet. 1:19-21, Knox.
37. Welches also ist die beste schriftliche Wegleitung für uns, und weshalb?
37 Alle diese Dinge nun wurden zu unserem Nutzen geschrieben. Gott sorgte dafür, dass der Bibeltext bewahrt blieb, denn dieser Text war sein eigener, der unter seiner Inspiration geschrieben wurde. Folglich ist sein Wort für uns alle ein vollkommener Führer. Wir sollten uns ihm zuwenden und es studieren. Es macht uns weise zum Erlangen der Rettung. Paulus sagte dies dem Timotheus: „Weil du von Kindheit an die heiligen Schriften kennst, die dich unterweisen können zur Seligkeit [Rettung] durch den Glauben an Jesum Christum. Jede von Gott eingegebene [inspirierte, Dy] Schrift ist nützlich zur Belehrung, zur Zurechtweisung, zur Besserung, zur Unterweisung in der Gerechtigkeit, damit der Mensch Gottes vollkommen werde, zu jedem guten Werke geschickt.“ — 2. Tim. 3:15-17, Al.
38, 39. (a) Welches Buch enthüllt Gottes Vorsätze, und was verhiess Gott dem Abraham, David und Daniel? (b) Was wird das Königreich der Menschheit sichern?
38 Wir können uns bestimmt auf die Bibel verlassen, mehr als auf das von einem Menschen gesprochene Wort. Sie ist Gottes Wort der Wahrheit und umreisst die Geschichte des Menschengeschlechts von Adam an bis in die Gegenwart hinein und sagt uns, was in der nahen Zukunft geschehen wird. Die Heilige Schrift enthüllt Gottes Vorhaben für eine neue Welt. Wenn wir uns der Schrift zuwenden, können wir Gottes Verheissungen über diese neue Welt hören, für welche Zeit allen treuen Menschen Segen verheissen ist. Vor langer Zeit verhiess Gott dem Abraham: „In deinem Samen sollen gesegnet werden alle Völker der Erde, weil du meiner Stimme gehorchet hast.“ (1. Mose 22:18, Al) Adam war ungehorsam gewesen und hatte Sünde, Sorgen und Tod über die menschliche Familie gebracht, aber dem gehorsamen Abraham verhiess Gott jenen Segen, der allen Nationen durch seinen Samen zukommen soll, welcher Jesus Christus ist. Später verhiess Gott dem David einen Herrscher für die Menschheit: „So will ich deinen Samen nach dir erwecken, der einer von deinen Söhnen sein wird; und ich will sein Reich bestätigen. Derselbe soll mir ein Haus bauen und ich will seinen Thron befestigen bis in Ewigkeit. Ich will ihm Vater sein und er soll mir Sohn sein; und ich will meine Barmherzigkeit nicht abziehen von ihm, wie ich sie abgezogen von dem, der vor dir war. Und ich will ihn in mein Haus setzen und in mein Reich bis in Ewigkeit; und sein Thron soll überfest sein [soll feststehen, Knox] bis in Ewigkeit.“ — 1. Chronika [Paralipomenon] 17:11-14, Al.
39 Jahrhunderte später inspirierte Gott den Daniel zu der Prophezeiung: „Und in den Tagen dieser Königreiche wird der Gott des Himmels ein Reich erwecken, das in Ewigkeit nicht zerstört werden wird; sein Reich wird keinem andern Volke gegeben werden, und es wird zermalmen und vernichten alle diese Reiche; es selber aber wird bestehen ewiglich.“ (Dan. 2:44, Al) Diese Schrifttexte, zusammen mit vielen andern Prophezeiungen der Bibel, weisen auf ein Königreich hin, das Gott für immer zur Segnung treuer Männer und Frauen aufrichtet. Dieses Königreich wird dafür sorgen, dass der Mensch in seinen Wohnstätten sicher ist: „Sie werden Häuser bauen und bewohnen; und Weinberge pflanzen, und die Früchte davon geniessen. Sie werden . . . nicht pflanzen, und ein anderer essen . . . Der Wolf und das Lamm sollen miteinander weiden, der Löwe soll mit dem Ochsen Spreu fressen, Staub soll der Schlange Speise sein; sie werden weder Schaden noch Verderben bringen auf meinem ganzen heiligen Berge, spricht der Herr.“ Über den König und seine Herrschaft sagt Isaias ferner: „In Gerechtigkeit richtet er die Geringen, nach Billigkeit spricht er Recht den Armen im Land . . . Dann wird der Wolf mit dem Lamme wohnen, der Pardel sich lagern beim Böcklein. Kalb, Löwe und Schaf werden beisammen weilen. Ein kleiner Knabe vermag sie zu meistern. Kuh und Bärin werden beisammen weiden. Ihre Jungen werden zusammen lagern. Und der Löwe frisst Stroh wie das Rind. Am Schlupfloch der Natter wird spielen der Säugling. In des Basilisken Höhle streckt das entwöhnte Kind seine Hand. Man tut nichts Böses, kein Unrecht mehr [noch werden sie töten, Dy] auf meinem ganzen heiligen Berg. Denn das Land ist voll der Erkenntnis des Herrn, wie die Wasser den Meeresgrund bedecken.“ — Isaias 65:21-25, Al, und 11:4-9, Henne.
40. Was ist über Kriege zwischen Nationen unter dem Königreich zu sagen?
40 Wird es an jenem Tage, unter jenem Königreiche, noch weiteren Krieg zwischen Nationen geben? Man höre Michäas 4:3, 4 (Al): „Und er wird Richter sein unter vielen Völkern, und strafen die starken Völker in weiter Ferne; und sie werden ihre Schwerter zu Pflugscharen schmieden, und ihre Spiesse zu Hippen [Winzermessern, Henne]; nicht mehr wird Volk wider Volk das Schwert ergreifen, und sie werden nicht mehr den Krieg erlernen. Dann sitzet ein jeglicher unter seinem Weinstock und Feigenbaum, und es wird niemand ihn stören; der Mund des Herrn der Heerscharen hat‘s geredet!“ Christus Jesus, der Same der Verheissung Gottes, ist der Eine, der der Menschheitsfamilie durch das Königreich, das gemäss Gottes Erlass mit Jesus als dem König aufgerichtet wird, alle diese Segnungen bringt.
41. Wie führte die Erfüllung der Worte des Engels an Maria zur Erfüllung von Jesaja 9:6, 7?
41 Man rufe sich nun die Worte des Engels an die Jungfrau Maria in den Sinn: „Du wirst empfangen und einen Sohn gebären. Dem sollst du den Namen Jesus geben . . . Gott der Herr wird ihm den Thron seines Vaters David geben. Er wird über das Haus Jakobs herrschen in Ewigkeit, und seines Reiches wird kein Ende sein.“ (Luk. 1:31-33, Rösch) Dies wurde in Erfüllung von Isaias 9:6, 7 (Al) ausgeführt: „Denn ein Kind ist uns geboren, ein Sohn ist uns geschenkt, auf dessen Schulter die Herrschaft ruhet; und man nennt seinen Namen: Wunderbar, Ratgeber, Gott, starker Held, Vater der Zukunft [der kommenden Welt, Dy], Friedefürst. Seine Herrschaft wird sich mehren, und des Friedens wird kein Ende sein; auf dem Throne Davids und in seinem Reiche wird er sitzen, dass er es befestige und stütze durch Recht und Gerechtigkeit, von nun an bis in Ewigkeit! Der Eifer des Herrn der Heerscharen wird dies tun!“
42. Welches Gebet lehrte Jesus seine Jünger, und was bedeutet seine Erfüllung hinsichtlich der Nationen dieser Welt?
42 Jesus wusste, dass er zu dieser erhabenen Stellung berufen war, um der Herrscher der neuen Welt zu sein. So lehrte er seine Apostel um dieses Königreich beten, denn sie sollten mit ihm in dieses eingehen. Zu Gott, ihrem Vater im Himmel, beteten sie: „Es komme dein Reich. Dein Wille geschehe, wie im Himmel, also auch auf Erden.“ (Matth. 6:10, Rösch) Bis zu diesem Tage beten Christen dasselbe Gebet, doch hast du je daran gedacht, worum sie eigentlich beten? Erkennst du, dass, wenn du den Vater im Himmel bittest, sein Wille möchte auf Erden geschehen, gleichwie er im Himmel geschieht, du ihn bittest, er möchte die ganze böse, auf Erden bestehende Einrichtung vernichten? Denn die irdischen Nationen tun nicht seinen Willen. Du betest, dass sie beseitigt werden, so wie Daniel es prophezeit hat, und dass Gott an ihrer Stelle sein Königreich herbeiführe. Willst du somit nun aufhören, dieses Gebet zu sprechen, oder wünschest du das Königreich mit seinen Segnungen?
LOSKAUF UND AUFERSTEHUNG
43. Wie hat Jesus es dem Menschen möglich gemacht, ewiges Leben zu erlangen?
43 Jesus hat auf Erden nicht nur den heiligen Namen und das Wort seines himmlischen Vaters gerechtfertigt, sondern auch das Lösegeld beschafft, das die Menschen brauchten, indem er als vollkommenes Opfer auf Golgatha starb. Indem er sein vollkommenes, sündenloses Menschenleben dahingab, trat er der Verurteilung entgegen, die Gottes Gesetz der Nachkommenschaft Adams auferlegt hatte. So erkaufte Jesus all das, was der rebellische Adam für seine noch ungeborenen Nachkommen unter diesem Urteil verloren hatte. Dadurch ermöglichte er es dem Menschen, ewiges Leben zu erlangen. Daher schreibt der Apostel Paulus: „Sünde bietet als Lohn den Tod; Gott bietet uns ewiges Leben als freie Gabe durch Christus Jesus, unsern Herrn.“ (Röm. 6:23, Knox) Alles, was Adam als seinen Lohn für Sünde erhielt, war Tod und nicht ewiges Leben in einer Feuerhölle oder einem Fegfeuer. Wenn wir heute Christus Jesus annehmen, so ist die freie Gabe, die Gott uns durch ihn bietet, ewiges Leben in der neuen Welt. Jesus sagte: „Denn wie der Vater das Leben [die Gabe des Lebens, Knox] in sich selbst hat, so hat er auch dem Sohne verliehen, das Leben [die Gabe des Lebens, Knox] in sich selbst zu haben. Auch hat er ihm die Macht gegeben, Gericht zu halten, weil er der Menschensohn ist. Wundert euch nicht darüber. Denn es kommt die Stunde, in der alle, die in den Gräbern ruhen, seine Stimme hören und hervorgehen werden, die Gutes getan haben, zur Auferstehung des Lebens, die Böses verübt haben, zur Auferstehung des Gerichtes [um ihr Urteil zu empfangen, Knox].“ — Joh. 5:26-29, Perk.
44. Durch wen ist der Tod gekommen, durch wen aber kommt das Leben, und wie lange muss er herrschen?
44 Da haben wir Jesu Verheissung, dass alle, die in ihren Gräbern sind, zur bestimmten Zeit hervorkommen werden, einige zu einer Auferstehung des Lebens und der Segnung in der neuen Welt und andere zu einem Gericht, das wider eine Anzahl lauten wird, weil sie um jene Zeit nicht für Gottes Königreich Stellung nehmen, das unter Christus Jesus steht. Leben kommt durch Christus Jesus, wie wir es in 1. Timotheus 2:5, 6 (Rösch) lesen: „Es gibt ja nur Einen Gott und nur Einen Mittler zwischen Gott und den Menschen: den Menschen Christus Jesus, der sich zum Lösegeld für alle dahingegeben hat.“ Der erste Mensch Adam brachte Sünde in die Welt und Tod durch Sünde, so dass alle von uns, seine Nachkommen, gestorben sind. Der Mensch Christus Jesus hat ein Lösegeld für alle Glaubenden beschafft. Jesus reichte sein Lösegeld Gott im Himmel nach seiner Auferstehung aus den Toten dar, und jetzt hat Gott ihn auf den himmlischen Thron gesetzt, damit er als König der neuen Welt regiere. Der Apostel Paulus sagt: „Er muss ja herrschen, bis er alle Feinde unter seine Füsse gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod vernichtet.“ (1. Kor. 15:25, 26, Rösch) Christi Herrschaft ist Gottes Vorkehrung für die Menschheit, die er als Ausdruck seiner Liebe zu ihr getroffen hat. Gott liebt Leben, nicht Tod. Der Tod ist der Sünde Lohn. Jehova liebt den Sünder, der bereut und zu ihm umkehrt. Der erste Mensch sündigte und wandte sich gegen Gott, doch hat dies nicht bewirkt, dass Gott sich gegen die Menschheitsfamilie wandte. Gott besteht aber darauf, dass wir seinen Gesetzen gehorchen und seinen Vorkehrungen folgen, wenn wir zu leben hoffen.
WANN
45. Wann soll all dies zu geschehen beginnen, und wohin führt Selbstsucht und Hass sämtliche Nationen?
45 Wohlan denn, sagt jemand, ihr sprecht von Gottes Weg als einem Weg der Liebe; wann aber soll all dies geschehen? Als Antwort schlage man Matthäus, Kapitel 24, nach. Dort wird uns von einem vielfachen Zeichen gesprochen: von Kriegen, Seuchen, Hungersnöten, Erdbeben, Christenverfolgungen, und dieses Zeichen sollte erscheinen, wenn der Beginn des Königreiches fällig wäre. Jesus sagte damals seinen Jüngern, dass zur Zeit, da Christen diese Dinge zusammen auf Erden geschehen sähen, sie wissen würden, dass dieses alte System der Dinge im Vergehen begriffen und die neue und gerechte Herrschaft, Gottes Königreich, worum er sie beten lehrte, in den Himmeln aufgerichtet sei. Er sagte: „Dann werden viele sich ärgern, und einander verraten, und einander hassen.“ (Matth. 24:10, Al) Ist dies nun nicht eine wahre Beschreibung der heutigen Sachlage auf Erden? Selbstsucht herrscht unumschränkt. Dies führt zu einer „grossen Drangsal“, wie der Mensch sie noch nie gesehen hat, noch je wieder sehen wird. Sie wird alle diese Bosheit samt den Nationen, die dabei mitmachen, vernichten. Der Höhepunkt dieser grossen Drangsal wird die Schlacht von Harmagedon sein, die zu erwähnen sich der Papst gedrungen fühlte. Diese Schlacht wird alle bösen Engel mit Satan, dem Teufel, und alle Menschen, welche dieser bösen Organisation dienen, aus dem Dasein wegfegen.
46. Wie könnte die Schlacht von Harmagedon denn ein Ausdruck der Liebe Gottes sein?
46 Ist jene Schlacht denn ein Ausdruck der Liebe Gottes zur Menschheitsfamilie? Jawohl. Gott hat kein Gefallen am Tode der Bösen, doch wird es für die Menschheit ein Segen sein, wenn Gott alle Bösen vernichtet. „So wahr ich lebe, spricht Gott der Herr, ich will nicht den Tod des Gottlosen, sondern dass der Gottlose sich bekehre von seinem Wege, und lebe. Bekehret euch, bekehret euch von euern gar bösen Wegen! Denn warum wollet ihr sterben, Haus Israel?“ (Ezechiel 33:11, Al) Es ist so töricht, dass irgendwelche Geschöpfe sich von Gottes Geboten und seiner Leitung wegwenden. Warum wollt ihr sterben, nur um euern eigenen Willen auszuführen und eurer Art des Lebens zu folgen? Die sich weigern, Gottes Geboten zu gehorchen, wird er ausrotten, wird sie wegfegen, sie vernichten. Das wird mit den Bösen geschehen. (Ps. 144:20, Al; 2. Thess. 1:7-9) Im Interesse aller Menschen, die Gerechtigkeit lieben, ist es unumgänglich, dass die Bösen so vernichtet werden. Es ist somit ein Ausdruck der Liebe Gottes zur Gerechtigkeit und seiner Güte gegen den Menschen, wenn er diese Bösen aus dem Universum ausrottet.
47. Durch wen wird Gott die Erde bevölkern?
47 Der souveräne Herrscher des Universums wird eine vollkommene Erde hervorbringen, die mit einer vollkommenen menschlichen Familie bevölkert sein wird. Warum also sollte Gott zulassen, dass die Bösen auf dieser Erde bestehen und sie verderbt machen? Gottes Vorhaben ist, eine vollkommene Gesellschaft von Männern und Frauen hervorzubringen, all dies als Ausdruck seiner Liebe, indem er ihnen in Verbindung mit ihrem vollkommenen Leben Glück und Friede, Fülle und Zufriedenheit schenkt. Es ist sein Vorhaben, diese Erde mit glücklichen, gerechten Geschöpfen, nicht mit Bösen zu füllen.
48. Wie zeigt die Flut der Tage Noahs, dass Harmagedon ein Ausdruck der Liebe Gottes sein wird?
48 Zur Zeit Noahs war die Flut unumgänglich geworden. Die Erde war damals mit Bosheit erfüllt, denn die Menschheit im allgemeinen hatte sich wider Gott gewandt. Die einzige Ausnahme machten acht Personen, nämlich die unmittelbare Familie Noahs, der Gerechtigkeit liebte und sie predigte. Die Menschen wollten sich nicht bekehren lassen durch Gottes Warnung, die er durch Noah ergehen liess, und wollten sich nicht reinigen. So vertilgte er sie samt den damals bestehenden Regierungen, weil er es bedauerte, dass er den Menschen gemacht hatte. Gott war betrübt über den Zustand, in den sie gesunken waren; daher vernichtete er sie alle. Noah liebte Gott, und Gott liebte Noah und die Seinen, vier Ehepaare. Diese brachte er durch die Katastrophe, die Vertilgung jener alten ungöttlichen Welt, hindurch. Gott musste jene erste Welt und ihre gesamte Bevölkerung vernichten, damit Noah, sein Weib, ihre drei Söhne und deren Frauen sich des Lebens in Glück erfreuen könnten. Er wird dasselbe wieder tun. Er muss es tun. Da die Flut ein Ausdruck seiner Liebe war, ist es auch ein Ausdruck der Liebe, wenn er die Schlacht von Harmagedon herbeiführt. Sie ist jetzt unumgänglich, damit Menschen, die Gerechtigkeit lieben, immerdar in Frieden und Einheit leben können.
49. Wie werden die Menschen mehr als nur ein blosses Dasein kennenlernen?
49 Sich eines glücklichen Lebens zu erfreuen, ist nur unter Gott möglich. Allerdings leben wir heute, aber nur wenige Menschen erfreuen sich dieses Lebens. Der Mensch lebt, er existiert; wenn jedoch aufrichtige Menschen Gott erkennen und seinen gerechten Geboten folgen und gemäss seinen guten Grundsätzen leben, beginnen sie, glücklich zu leben. „Der Segen des Herrn macht reich, und hat keine Qual bei sich.“ (Spr. 10:22, Al) Jehovas Königreich, um das wir beten, wird erdenweit herrschen und gehorsamen Menschen dauernde Segnungen bringen.
50. Was muss nun vor Harmagedon gepredigt werden, und damit die Menschen was tun können?
50 Und nun, vor der Schlacht von Harmagedon, des „grossen Tages Gottes des Allmächtigen“, muss diese gute Botschaft von der Zerstörung dieser Welt und der Aufrichtung des Königreiches Gottes in allen Ländern und auf den Inseln des Meeres gepredigt werden. (Off. 16:14-16, Al; Matth. 24:14) Geradeso wie Noah vernahm, dass eine Flut kommen sollte, und so wie er ein Prediger der Gerechtigkeit war und die rettende Botschaft in seinen Tagen predigte, so müssen jene, die etwas von Harmagedon und von Gottes Königreich vernehmen, „dieses Evangelium“ in der ganzen Welt zu einem Zeugnis predigen. Es gibt keinen Weg, der Vernichtung in der Schlacht von Harmagedon zu entgehen, es sei denn, die Menschen kommen zu Gott dem Herrn und suchen Gerechtigkeit und Demut, „vielleicht, dass ihr Bergung findet am Tag des Zornes des Herrn“, gleichwie Noah und die Seinen durch die Flut hindurchkamen. Sie wurden geborgen am Tage des Zornes des Herrn wider jene alte Welt. (Sophonias 2:3, Henne) Gott verändert sich nicht. Er kann sein Volk überall auf Erden in diesen Tagen, am Ende dieser bösen Welt, bewahren.
51. Hat Gott irgendwelche Zeugen erweckt, und was ist ihr Zweck, ihr Werk, ihr Weg?
51 Gott sorgt somit dafür, dass „dieses Evangelium vom Königreich“ in der ganzen Welt zu einem Zeugnis allen Nationen gepredigt wird. Danach wird das Ende kommen, das Ende dieses Systems der Dinge. Gott hat seine Zeugen erweckt. Diese Zeugen Gottes Jehovas sind in dieser Sache sehr besorgt. Sie wünschen, dass das Volk Gottes Weg kenne. Sie bekunden ihre Wertschätzung ihm gegenüber, indem sie die gute Botschaft vom Königreich in der ganzen Welt predigen. Jehovas Zeugen fühlen ihre Verantwortung, diese Botschaft dem Volke zu überbringen. Sie sind weder politisch noch kommerziell eingestellt und sind gegen irgendeine solch falsche Hoffnung, wie der gottlose Kommunismus sie bietet. Sie lieben Gott im Himmel und wollen ihm und seinem Sohne Jesus Christus, dem König, dienen. Auch wollen sie, dass andere etwas von ihm wissen und ihm dienen. Sie ermuntern alle Menschen, die Gerechtigkeit lieben, an Hand der Heiligen Schrift all das nachzuprüfen, was sie predigen. Irgend jemand kann zur Bibel greifen, ob es nun eine katholische Ausgabe sei oder nicht, und kann zu seiner eigenen Befriedigung nachprüfen, was Gottes Vorkehrungen ihn betreffend seien. Jeder sollte zur Nachprüfung in der Heiligen Schrift nachschlagen, geradeso wie die Beröer dies in alter Zeit taten: „Diese nun waren edler als jene zu Thessalonika; sie nahmen das Wort mit aller Begierde auf, und forschten täglich in der Schrift, ob es sich also verhielte.“ — Apg. 17:11, Al.
52. Was für grundlegende Dinge glauben wir als Jehovas Zeugen?
52 An Hand dieser Heiligen Schrift glauben wir als Jehovas Zeugen, dass der erste Mensch sündigte und über die ganze Menschheitsfamilie den Tod brachte. Jehova Gott aber liebte die Menschen und sorgte für ihre Erlösung, damit sie Leben in der neuen Welt erlangen könnten. Er gab seinen Sohn Jesus Christus dahin, damit die Sünde der Welt weggenommen werde.
53. Welches Zeugnis geben wir über die Auferstehung und über die Möglichkeit, Leben in der neuen Welt zu erlangen oder es zu verpassen?
53 Aus der Heiligen Schrift haben wir erfahren und geben Zeugnis, dass die Auferstehung eine der grössten Lehren ist, die in Gottes Wort gelehrt wird, und dass die jetzt in den Gräbern ruhenden Menschen auferweckt werden und Gelegenheit zu ewigem Leben erhalten. Die kleine Herde der treuen Nachfolger Jesu wird Leben im Himmel als Braut Christi empfangen, und die übrigen glaubenden Menschen erhalten ein Erbe in einem auf Erden wiederhergestellten Paradiese. Jene, die Liebe zu Gott bekunden und Gottes Willen treulich zu tun suchen, werden ewiglich leben. Die sich aber weigern, dem Gesetz Gottes zu folgen, werden in den ewigen Tod gehen.
54. Nach welchen Dingen sollten wir vor Harmagedon trachten, und weshalb?
54 Die neue Welt liegt gerade vor uns. Vor Harmagedon sollten wir Gerechtigkeit und Demut suchen, damit wir geborgen werden mögen am Tage des Zornes des Herrn. Jehova Gott ist nicht zornig mit denen, die ihn lieben. Er wird seinen Zorn wider den Teufel und seine bösen Dämonen und Menschen auf Erden, die dem Teufel dienen, zum Ausdruck bringen. Diese wird der Same des Weibes Gottes aus dem Dasein zermalmen.
55. Welches Buch sollten wir uns beschaffen, es lesen und studieren, und warum?
55 Alles, was Gott getan hat, hat er aus Liebe getan. Er hat sein Vorhaben in der Heiligen Schrift ausgedrückt, und wir können uns auf sein Wort verlassen. Die Heilige Schrift hat sich bis jetzt als wahr erwiesen, und wir können Glauben haben an Gottes Verheissungen für die Zukunft. Um ewiges Leben in Glück zu erlangen, müssen wir Jehova Gott, den grossen Schöpfer, und seinen Sohn erkennen. Darum sagte Jesus zu Gott: „Das ist aber das ewige Leben, dass sie dich, den allein wahren Gott, erkennen, und den du gesandt hast, Jesum Christum.“ (Joh. 17:3, Al) Beschafft euch eine Allioli-Bibel oder sonst eine katholische Übersetzung der Bibel, wie z. B. jene von Henne und Rösch (oder auch Perk). Lest sie. Prüft selbst nach, dass das, was ihr hier gelesen habt, die Wahrheit der Schrift ist. Aus Liebe hat Gott sein Wort, die Bibel, für euch aufbewahren lassen. So lest sie denn. Lernt das wahre Leben kennen sowie eure Gelegenheit dazu, zum Beweise, dass Gottes Weg Liebe ist.