Auferweckt — ‘Jeder an seinem Platz’
„In Christus [werden] alle zum Leben erweckt werden. Jeder allerdings an seinem Platz“ (1. Kor. 15:22, 23, Wilckens).
1. Wodurch zeigte Martha, daß sie glaubte, Jesus hätte ihren Bruder Lazarus von seiner tödlichen Krankheit heilen können?
ES WAR ein trauriger Wintertag, als man den Stein vor den Eingang der Gruft des Lazarus rollte. Die Hinterbliebenen, seine Schwestern Martha und Maria, und die Freunde der Familie rechneten nicht mehr damit, Lazarus in dem gegenwärtigen System der Dinge noch einmal zu sehen. Am vierten Tag nach dem Tode des Lazarus kam Jesus Christus, sein geliebter Freund — aber offensichtlich zu spät. Martha ging ihm entgegen und sagte zu ihm: „Herr, wenn du hiergewesen wärest, so wäre mein Bruder nicht gestorben.“
2, 3. (a) An welchem Tag erwartete Martha die Auferstehung ihres beigesetzten Bruders? (b) Mit dem Glauben welches ihrer Vorfahren war Marthas Glaube an die Auferstehung zu vergleichen?
2 Jesus sagte zu Martha: „Dein Bruder wird auferstehen.“ Martha gab zu erkennen, daß sie an die Auferstehung glaubte, indem sie Jesus erwiderte: „Ich weiß, daß er auferstehen wird in der Auferstehung am letzten Tage“ (Joh. 11:1 bis 24).
3 Martha dachte an eine Auferstehung aller Verstorbenen, eine Auferstehung, die auf der Erde unter der Herrschaft des Messias oder Christus, unter dem Königreich Gottes, stattfinden werde. Sie glaubte, daß dieser Messias Jesus war, der — wie die Propheten Elia und Elisa Jahrhunderte zuvor — bereits Menschen auferweckt hatte (Joh. 11:27). Ihr Glaube an die Auferstehung glich dem Glauben, den ihr Vorfahr Abraham, der „Freund Jehovas“ genannt wurde, zum Ausdruck gebracht hatte (Jak. 2:21 bis 23). Marthas Bruder, Lazarus, war bereits verstorben und beigesetzt worden. Im Falle Abrahams hatte es sich anders verhalten. Sein Sohn Isaak war noch am Leben gewesen, doch er sollte geopfert werden. Er war so gut wie tot, da Abraham entschlossen war, Jehova zu gehorchen, der ihm geboten hatte, Isaak zu opfern. Über den Glauben, den Abraham in dieser Prüfung bekundete, schrieb Paulus, der ein Nachkomme Abrahams war:
4. Inwiefern erhielt Abraham seinen Sohn Isaak „in sinnbildlicher Weise“ zurück?
4 „Durch Glauben brachte Abraham, als er auf die Probe gestellt wurde, Isaak so gut wie als Opfer dar, und der Mann, der die Verheißungen gern empfangen hatte, versuchte, seinen einziggezeugten Sohn als Opfer darzubringen, obwohl ihm gesagt worden war: ,Was „dein Same“ genannt werden wird, wird durch Isaak kommen.‘ Doch rechnete er damit, daß Gott imstande sei, ihn sogar von den Toten aufzuerwecken; und in sinnbildlicher Weise empfing er ihn auch von dort“ (Hebr. 11:17-19; 1. Mose 22:1-18; Jes. 41:8; 2. Chron. 20:7).
5, 6. (a) Für wann erwartete Abraham die Auferstehung der Toten? (b) Wurde der Glaube Abrahams, Isaaks und Jakobs an Gottes messianische Regierung erschüttert, weil diese Männer zu ihren Lebzeiten nicht das Verheißene erhielten?
5 Abraham glaubte also, daß die Toten unter dem Königreich des Christus auferstehen werden. Jesus Christus, dessen eigene Auferstehung durch die bildhafte Auferstehung Isaaks vorgeschattet wurde, sagte einmal zu einigen Juden, Nachkommen Abrahams: „Abraham, euer Vater, freute sich sehr über die Aussicht, meinen Tag zu sehen, und er sah ihn und freute sich“ (Joh. 8:56). Im Einklang mit Jesu Worten lesen wir über Abraham, den Vater Isaaks und Großvater Jakobs:
6 „Alle diese starben im Glauben, ohne die Erfüllung der Verheißungen erhalten zu haben, aber sie sahen sie von ferne und hießen sie willkommen und erklärten öffentlich, daß sie Fremde und zeitweilig Ansässige im Lande seien. Denn die, die solche Dinge sagen, zeigen an, daß sie ernstlich eine Stätte suchen, die ihr eigen ist. ... Jetzt aber streben sie nach einem besseren Ort, nämlich einem, der zum Himmel gehört [dem Königreich der Himmel, in dem Christus inthronisiert ist]. Darum schämt sich Gott ihrer nicht, als ihr Gott angerufen zu werden, denn er hat ihnen eine Stadt bereitgemacht“ (Hebr. 11:13-16).
7, 8. (a) Wie zeigte Jesus im Gespräch mit Sadduzäern, daß Abraham, Isaak und Jakob eine Auferstehung gewiß ist? (b) Was wird der messianische Herrscher der himmlischen Regierung für Abraham, Isaak und Jakob gemäß Psalm 45:16 tun?
7 Da Gott für Abraham, Isaak und Jakob Vorbereitungen getroffen hat, steht fest, daß diese schon in alter Zeit verstorbenen Glaubensmänner unter der Regierung oder der „Stadt“, in der der verherrlichte Messias oder Christus herrscht, auferstehen werden. Darauf wies Jesus im Gespräch mit Angehörigen der jüdischen Sekte der Sadduzäer hin, die nicht an eine Auferstehung Abrahams, Isaaks und Jakobs glaubten, indem er sagte: „In der Auferstehung heiraten Männer nicht, noch werden Frauen verheiratet, sondern sie sind wie Engel [nicht: sind Engel] im Himmel. Was die Auferstehung der Toten betrifft: Habt ihr nicht gelesen, was euch von Gott gesagt wurde, welcher sprach: ‚Ich bin der Gott Abrahams und der Gott Isaaks und der Gott Jakobs.‘? Er ist nicht der Gott der Toten, sondern der Lebenden“ (Matth. 22:30-32).
8 Jehova war bereits der Gott Abrahams, Isaaks und Jakobs, bevor diese Männer starben. Er kann nur dann der Gott eines lebenden Abraham, eines lebenden Isaak und eines lebenden Jakob sein, wenn er diese Patriarchen auferweckt. Sie werden auf der Erde unter der himmlischen Regierung oder der „Stadt“ leben, die Jehova, ihr Gott, für sie bereitet hat. Der verherrlichte Messias, Jesus, der Herrscher in dieser „Stadt“, wird sie „zu Fürsten einsetzen ... auf der ganzen Erde“, wodurch sich Psalm 45:16 erfüllen wird. Sie werden erleben, daß der himmlische Messias den ihm gemäß Jesaja 9:6 verheißenen Titeln gerecht wird; er wird für sie sogar der Ewigvater werden.
9. Was schrieb der Prophet Jesaja über die Auferstehung der Toten, und über wen kommt die „Strafankündigung“, die ihr vorausgeht?
9 Abraham, Isaak und Jakob sowie weitere glaubenstreue Menschen der alten Zeit werden an dem „letzten Tag“ auferweckt werden, von dem Martha sprach, als sie sich mit Jesus unterhielt, kurz bevor er ihren Bruder Lazarus wieder zum Leben auf der Erde auferweckte (Joh. 11:24-44). Die Menschen, die auferweckt werden sollen, wurden durch das Loskaufsopfer Jesu Christi erlöst, und über sie schrieb der Prophet Jesaja unter Inspiration: „An jenem Tage wird dieses Lied im Lande Juda gesungen werden: ‚... Deine Toten werden leben. Eine Leiche von mir — sie werden auferstehen. Erwachet und jubelt, ihr Staubbewohner! Denn dein Tau ist wie der Tau von Malven [im Gegensatz zu vertrockneten Leichen], und die Erde selbst wird auch die im Tode Kraftlosen beim Geborenwerden auswerfen‘“ (Jes. 26:1, 19). Es wird also eine Wiedergeburt geben, eine Wiedererschaffung der auf der Erde Verstorbenen. Sie wird stattfinden, wenn Jehova seine Strafankündigung über die Welt zum Ausdruck gebracht haben wird, die Blutschuld auf sich geladen hat wegen all der unschuldigen Menschen, die sie vorzeitig in den Scheol, das Grab, brachte. Das wird also nach dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, sein, nach der Weltsituation, die in der Bibel Har-Magedon genannt wird (Offb. 16:14, 16; 19:11-21).
10. Warum wird die Erde am „letzten Tag“ kein Friedhof mehr sein?
10 Die Toten werden somit an dem „letzten Tag“, von dem Martha sprach, auferweckt werden und nicht mehr im Busen der Erde zugedeckt liegen (Jes. 26:20, 21). An diesem „letzten Tag“ wird den erlösten Verstorbenen neues Menschenleben gleich frischem Tau geschenkt werden. Die Erde wird kein Friedhof mehr sein.
11, 12. Warum mißlang das grausame Bemühen des Königs Herodes des Großen, den neugeborenen „König der Juden“ zu töten?
11 Selbst verstorbene Säuglinge und minderjährige Kinder werden zurückkommen und die Gelegenheit haben, auf einer paradiesischen Erde zu ewiger Jugendkraft heranzuwachsen. Auf diese Weise wird das Morden, das König Herodes der Große anordnete, in das Gegenteil verkehrt werden. Er sandte die Astrologen, die aus dem Osten gekommen waren, nach Bethlehem, wo sie für ihn den „König der Juden“ ausfindig machen sollten, der kurze Zeit zuvor geboren worden war. Er hatte vor, Jesus, den Sohn der jüdischen Jungfrau Maria, zu ermorden. Nachdem sein listiges Bemühen, den Aufenthaltsort des voraussichtlichen „Königs der Juden“ herauszufinden, vereitelt worden war, sandte er seine Soldaten aus und ließ alle Knaben im Alter von zwei Jahren und darunter töten. Die Trauer der ihrer Kinder beraubten Mütter in Bethlehem und Umgebung war in einer biblischen Prophezeiung vorhergesagt worden, die auch Worte des Trostes im Hinblick auf die Auferstehung enthielt.
12 Der Evangelist Matthäus sagt uns: „Damals erfüllte sich, was durch den Propheten Jeremia geredet worden war, welcher sagt: ‚Eine Stimme wurde in Rama gehört, Weinen und viel Wehklagen; es war Rahel, die um ihre Kinder weinte, und sie wollte sich nicht trösten lassen, weil sie nicht mehr sind‘“ (Matth. 2:1-18). Aber Maria gehörte nicht zu den Müttern, die weinten und wehklagten, da sie mit ihrem Sohn Jesus nach Ägypten entkommen war, wo sie bis zum Tode des Herodes blieb.
13. Was ist das „Land des Feindes“, aus dem die hingemordeten unschuldigen Kleinkinder zurückkehren werden, wenn man berücksichtigt, wie Matthäus die Prophezeiung Jeremias anwandte?
13 Doch für jene hilflosen Mütter war die Lage nicht völlig hoffnungslos. In der Prophezeiung Jeremias, aus der Matthäus zitiert hatte, hieß es weiter: „Dies ist, was Jehova gesprochen hat: ‚„Halte deine Stimme zurück vom Weinen und deine Augen von Tränen, denn es gibt eine Belohnung für deine Tätigkeit“, ist der Ausspruch Jehovas, „und sie werden gewißlich aus dem Lande des Feindes zurückkehren“‘“ (Jer. 31:15, 16). Die Art und Weise, wie Matthäus die Prophezeiung Jeremias unter Inspiration anwandte, zeigt, daß mit dem „Lande des Feindes“ nicht das alte Babylon zur Zeit Jeremias gemeint war. Es war das Land, in das der Feind, Herodes der Große, seine unschuldigen Opfer vorzeitig geschickt hatte, das Land des Todes. Auch der Tod wird als ein „Feind“ bezeichnet, denn in 1. Korinther 15:26 ist zu lesen: „Als letzter Feind wird der Tod zunichte gemacht.“
14. (a) Inwiefern erwies sich das Land Babylon für die Israeliten der Tage Jeremias als ein Ort des Todes? (b) Wie werden die unschuldigen Kleinkinder aus Bethlehem „zurückkehren“, und an welchem Tag?
14 Im vorchristlichen Babylonien waren die weggeführten Juden von denen, die sie gefangengenommen hatten, ‘zum Tode bestimmt’ worden. Viele der Weggeführten starben dort als Fremdlinge (Ps. 79:11; 102:20; Jes. 14:17). Im Jahre 537 v. u. Z. und danach kehrten Tausende jüdische „Gefangene“ aus Babylon, dem Land des Feindes, zurück. Die ‘Rückkehr’ der unschuldigen Kleinkinder aus Bethlehem liegt noch in der Zukunft. Es ist die Auferstehung an dem „letzten Tag“, von dem Martha aus Bethanien sprach und der nach dem „Krieg des großen Tages Gottes, des Allmächtigen“, dem Krieg von Har-Magedon, beginnt, nachdem Satan, der Teufel, und seine Dämonenengel gebunden und in den Abgrund geworfen worden sind (Offb. 20:1-3, 11-15).
EIN TAG DES GERICHTS
15. Wodurch deutete Jesus an, daß der „letzte Tag“ für die auferweckten Verstorbenen ein Tag des Gerichts sein wird?
15 Dieser „letzte Tag“ wird für die auferweckten Menschen, einschließlich derer, die Jesus mißachteten und seine Worte nicht annahmen, ein Tag des Gerichts sein. Das deutete Jesus mit den Worten an: „Wer mich mißachtet und meine Reden nicht annimmt, der hat einen, der ihn richtet. Das Wort, das ich geredet habe, das wird ihn richten am letzten Tage“ (Joh. 12:48). Jesus brachte die Zeit des Gerichts der Menschenwelt mit der Auferstehung in Zusammenhang, indem er sagte: „[Gott] hat ihm Gewalt gegeben, Gericht zu halten, weil er des Menschen Sohn ist. Wundert euch nicht darüber, denn die Stunde kommt, in der alle, die in den Gedächtnisgrüften sind, seine Stimme hören und herauskommen werden, die, welche Gutes getan haben, zu einer Auferstehung des Lebens, die, welche Schlechtes getrieben haben, zu einer Auferstehung des Gerichts“ (Joh. 5:27-29; siehe Wachtturm vom 1. Dezember 1978 unter dem Thema „Eine Auferstehung des Lebens und eine Auferstehung des Gerichts“, S. 16-20). Dieser „letzte Tag“ wird natürlich kein 24-Stunden-Tag sein. Er wird 1 000 Jahre umfassen und sich zeitlich mit der Tausendjahrherrschaft Christi decken (2. Petr. 3:8; Offb. 20:4, 6).
16. Wieso wird der bevorstehende „Tag“ des Gerichts ein herrlicher Tag sein, wie dies durch 1. Korinther 15:25, 26 angedeutet wird?
16 Es wird ein herrlicher „Tag“ sein, denn er wird sich dadurch auszeichnen, daß alle Auswirkungen des Todes, den wir alle von Adam und Eva aufgrund des über sie ausgesprochenen Todesurteils ererbt haben, aufgehoben werden. Wir sollten daher der Tausendjahrherrschaft Christi erwartungsvoll entgegenblicken, denn in 1. Korinther 15:25, 26 steht geschrieben: „Er muß als König regieren, bis Gott alle Feinde unter seine Füße gelegt hat. Als letzter Feind wird der Tod [den wir von Adam ererbt haben] zunichte gemacht.“
17. Welcher Grund liegt vor, wenn jemand nach diesem „Tag“ des Gerichts stirbt, und welchen Tod stirbt er?
17 Daß dem adamischen Tod, dem Tod, den wir ererbt haben, der Todesstoß versetzt wird, ist durch das dargestellt worden, was Jesus durch den Apostel Johannes niederschreiben ließ. Von dem „letzten Tag“, an dem die Auferstehung stattfinden wird, heißt es in Offenbarung 20:13, 14: „Und das Meer gab diejenigen Toten heraus, die darin waren, und der Tod und der Hades gaben diejenigen Toten heraus, die darin waren, und sie wurden als einzelne gerichtet gemäß ihren Taten. Und der Tod und der Hades wurden in den Feuersee geschleudert. Dies bedeutet den zweiten Tod: der Feuersee.“ Wer somit danach noch stirbt, stirbt nicht zufolge des von Adam ererbten Todes. Er stirbt, weil er willentlich Gottes Gesetz übertreten und gesündigt hat. Er stirbt also „den zweiten Tod“, aus dem er nicht mehr auferstehen wird.
18. Von welchem Tod befreit Jesus Christus die Menschen, und was ist er daher für sie?
18 Jesus Christus befreit die Menschen nur vom adamischen Tod und aus dem Hades, dem allgemeinen Grab. Er bestätigte dies mit den Worten: „Ich bin der Erste und der Letzte und der Lebende; ... ich habe die Schlüssel des Todes und des Hades“ (Offb. 1:17, 18). Aus gutem Grund sagte daher Jesus zu Martha: „Ich bin die Auferstehung und das Leben“ (Joh. 11:25).
19. Welcher Mann, der für seine Geduld bekannt geworden ist, wird zu den Auferweckten gehören, und bis wann wollte er im Scheol begraben liegen?
19 Zu denen, für die der herrschende König Jesus Christus den Schlüssel des Hades (oder, in Hebräisch, des Scheols) anwenden wird, gehört auch ein Mann, der für seine Geduld bekannt geworden ist: Hiob aus dem im Nahen Osten gelegenen Land Uz der alten Zeit. Wegen der Nöte und Sorgen, die heute über uns kommen, mögen manche von uns wie Hiob so weit kommen, daß sie sich wünschen, sie wären tot und wären im Hades oder Scheol begraben. Doch wir sollten wie Hiob an die Auferstehung glauben. Hiob wußte, daß er dann, wenn am „letzten Tag“ die Auferstehung stattfinden würde, von allen derzeitigen Schwierigkeiten der Menschen befreit sein würde. Wenn er gestorben und begraben worden wäre, würde er so lange ruhen, bis die „Himmel“ oder übermenschlichen Mächte, die jetzt die Menschheit beherrschen, verschwunden wären. Ihr Verschwinden wird auf der Erde einen wunderbaren Wechsel der Verhältnisse ermöglichen. Hiob betete daher zu Jehova Gott:
20. Worum bat Hiob Gott gemäß Hiob 14:12-15?
20 „Auch der Mensch muß sich niederlegen und steht nicht auf. ... sie [werden] nicht erwachen, noch werden sie aus ihrem Schlaf aufgeweckt werden. O daß du mich im Scheol verbärgest, daß du mich verborgen hieltest, bis dein Zorn sich abwendet, daß du mir eine Zeitgrenze setztest und meiner gedächtest! Wenn ein körperlich tauglicher Mann stirbt, kann er wieder leben? Alle Tage meines Zwangsdienstes [bedingt durch Gottes Zulassung des Bösen] werde ich warten, bis meine Ablösung kommt. Du wirst rufen, und ich selbst werde dir antworten. Nach dem Werk deiner Hände wirst du dich sehnen“ (Hiob 14:12-15).
21. Daß sich wessen Gesichtsausdruck ihm gegenüber ändere, wünschte sich Hiob, und daß sein „Erlöser“ was zu seinen Gunsten tat, erwartete er?
21 Hiob sah während der Zeit seiner Trübsal nicht, daß ihm Gottes Angesicht mit Wohlwollen zugewandt war. Haben wir heute aufgrund der Schwierigkeiten, die Gott zuläßt, bisweilen das Gefühl, er betrachte uns mit Mißfallen, und wünschen wir uns, daß sich sozusagen sein Gesichtsausdruck uns gegenüber ändere? An dem bevorstehenden „letzten Tag“ wird es eine Auferstehung der Verstorbenen aus dem Scheol oder Hades geben, und dies wird beweisen, daß Jehova Gott die erlösten Menschen mit Wohlwollen betrachtet. Hiob glaubte, daß es für ihn und andere Menschen eine Auferstehung geben werde, weil es einen „Erlöser“ gäbe, jemand, der den Kaufpreis erbringen würde, um ihn aus dem „Zwangsdienst“, in den er verkauft worden war, zurückzukaufen.
22, 23. (a) Weil Hiob worauf vertraute, glaubte er, daß es jemand geben werde, der die Grundlage für seine Auferstehung schaffen werde? (b) Daß dieser „Erlöser“ wann kommen werde, erwartete Hiob, und wessen von Wohlwollen zeugendes Angesicht hoffte er zu sehen?
22 Hiob vertraute trotz der Falschanklagen dreier Männer auf seine Lauterkeit gegenüber Jehova. Er war daher überzeugt, daß es für ihn einen „Erlöser“ geben werde. Dieser „Erlöser“ würde nach Hiobs Tod aufstehen, doch Hiob würde für seinen „Erlöser“ einen guten Bericht über sich hinterlassen. In dem Vertrauen, daß der künftige „Erlöser“ die Grundlage für eine Auferstehung schaffen werde, rief Hiob aus:
23 „Und ich selbst weiß wohl, daß mein Erlöser lebt und daß, nach mir kommend, er sich über dem Staub erheben wird. Und nach meiner Haut, die sie abgeschunden haben — dieses! Doch, abgezehrt in meinem Fleische [zufolge des Abschindens], werde ich Gott erblicken, den selbst ich für mich erblicken werde und den meine eigenen Augen bestimmt sehen werden, nicht aber irgendein Fremder. Meine Nieren haben [wegen der hochgespannten Erwartung] tief in mir versagt“ (Hiob 19:25-27).
24. Wodurch wurde der „Erlöser“, für den Gott sorgte, mit der Menschheit verwandt, und was gab er „im Austausch gegen viele“?
24 Mag daher Satan, der Teufel, die Menschen weiter verleumden und behaupten, sie würden keine Auferstehung verdienen, weil das Menschengeschlecht keine Männer und Frauen hervorbringen könne, die ihre Lauterkeit gegenüber Gott bewahren würden. Die Auferstehung wird an dem „letzten Tag“, von dem Martha aus Bethanien sprach, stattfinden. Warum? Weil Gott, für den nichts unmöglich ist, einen „Erlöser“ hervorgebracht hat, und zwar seinen einziggezeugten Sohn, der aufgrund seiner Geburt als vollkommener Mensch in einem Verwandtschaftsverhältnis zur Menschheit steht. Er kam vorübergehend auf die Erde, nicht um bedient zu werden, „sondern um zu dienen und seine [menschliche] Seele als ein Lösegeld im Austausch gegen viele zu geben“ (Matth. 20:28; Mark. 10:45). Dadurch kann Gott die Auferstehung all derer rechtfertigen, die durch den Opfertod Jesu Christi losgekauft oder erlöst worden sind.
25. Warum wird der „letzte Tag“ nicht der letzte Tag des Daseins der Menschheit sein, und was wird Gott für die Menschen an diesem „Tag“ tun?
25 Mit dem „letzten Tag“ ist nicht der letzte Tag des Daseins der Menschheit gemeint, da ja an diesem „Tag“ unter der Tausendjahrherrschaft Christi die Auferstehung der erlösten Menschen stattfindet. Es wird der „letzte Tag“ nach all den vorausgegangenen Tagen sein, in denen Gott zugelassen hat, daß Sünde und Tod über die Menschheit geherrscht haben und unzählige Millionen in den Scheol oder Hades hinabgefahren sind. Es wird der „Tag“ sein, an dem Gott die erlösten Menschen als von allen begangenen Sünden freigesprochen ansieht und an dem er sie über seine gerechten Anforderungen belehrt, die sie zu erfüllen haben, wenn sie ewiges Leben in dem wiederhergestellten irdischen Paradies erlangen möchten (Jes. 26:9; Röm. 6:7).
26. (a) Inwiefern wurde Christus „an seinem Platz“ auferweckt? (b) Inwiefern geht aus 1. Thessalonicher 4:16 hervor, daß noch andere nach einer Ordnung, was Rang, Platz oder Wichtigkeit betrifft, auferweckt werden?
26 So mußte der „Erlöser“ erst sterben und auferweckt werden, bevor es eine Auferstehung der Menschen geben kann, die zu erlösen sind. Die Auferstehung des Erlösers, Jesus Christus, war daher vorrangig oder stand an erster Stelle. Er wurde „an seinem Platz“, und zwar gemäß dessen Wichtigkeit, auferweckt. Außer ihm gibt es noch andere, deren Auferstehung, was Rang, Platz oder Wichtigkeit betrifft, noch vor der Auferstehung Hiobs, der ermordeten Kleinkinder aus Bethlehem und anderer Verstorbener stattfindet. Darauf werden wir durch die inspirierten Worte in 1. Thessalonicher 4:16 aufmerksam gemacht, wo wir lesen: „Die in Christus Verstorbenen werden zuerst auferstehen“ (Bruns). Wer sind diejenigen, die zuerst auferstehen? Wann und wie wird das geschehen?
[Bild auf Seite 17]
Stell dir vor, welch eine Freude es sein wird, die von den Toten auferstandenen Männer der alten Zeit zu begrüßen, und wie glücklich die Mütter sein werden, die ihre Kleinen zurückerhalten, die von Herodes getötet wurden.