-
Sollten wir hadern mit Gott?Der Wachtturm 1962 | 1. November
-
-
Mund. Einmal habe ich geredet, und ich will nicht mehr antworten, und zweimal, und ich will es nicht mehr tun.“ Hiob bekundete seine Reue nicht durch viele Worte, sie hatte keinen Beigeschmack von Selbstgerechtigkeit. Er sagte einfach: „Zu gering bin ich.“ — Hiob 39:33-35 (40:3-5, Lu).
Die weiteren Worte Jehovas lassen erkennen, daß Hiobs Antwort vernünftig war:
„Und Jehova antwortete Hiob aus dem Sturme und sprach: Gürte doch wie ein Mann deine Lenden; ich will dich fragen, und du belehre mich! Willst du gar mein Recht zunichte machen, mich verdammen, damit du gerecht seiest? Oder hast du einen Arm wie Gott, und kannst du donnern mit einer Stimme wie er? Schmücke dich doch mit Erhabenheit und Hoheit, und kleide dich in Pracht und Majestät! Gieße aus die Ausbrüche deines Zornes, und sieh an alles Hoffärtige und erniedrige es! Sieh an alles Hoffärtige, beuge es, und reiße nieder die Gesetzlosen auf ihrer Stelle! Verbirg sie allesamt in den Staub, schließe ihre Angesichter in Verborgenheit ein! Dann werde auch i c h dich preisen, daß deine Rechte dir Hilfe schafft [dich retten kann, NW].“ — Hiob 40:1-9 (40:6-14, Lu).
Wer wollte Gott die universelle Oberhoheit streitig machen? Gibt es einen Menschen der „einen Arm“ hat „wie Gott“, der die Hoffärtigen erniedrigen und im Staub der Erde verbergen könnte, wie Gott es im Krieg von Harmagedon tun wird? Wenn ja, dann „werde auch ich dich preisen“, sagt Jehova, „daß deine Rechte dir Hilfe schafft“. Nicht Menschen, sondern Jehovas Arm und seine Rechte werden die Gerechten von den Gesetzlosen befreien. Harmagedon ist die Schlacht Gottes zur Rechtfertigung seiner Oberhoheit. In diesem Krieg wird kein Mensch für Gott zu kämpfen brauchen. Wenn der Mensch also Gottes Werk nicht tun kann, mit welchem Recht will er dann sagen, Gott gehe nicht richtig vor? Er hat kein Recht, Gottes Handlungsweise anzugreifen.
Wir sollten uns davor hüten, zu sagen, Gott sei ungerecht, oder mit ihm zu hadern, wenn wir seine Wege nicht verstehen. „Sind wir etwa stärker als er?“ (1. Kor. 10:22) Denken wir an die Worte aus Jesaja 45:9: „Wehe dem, der mit seinem Bildner rechtet — ein Tongefäß unter irdenen Tongefäßen! Darf wohl der Ton zu seinem Bildner sagen: Was machst du?“
Erkennen wir also unsere Stellung wie Hiob! Auf Grund der neugewonnenen Erkenntnis wurde er sich der Nichtigkeit des Menschen im Vergleich zur Größe Gottes bewußt. Genauso sollten auch Christen ihre wahre Größe erkennen und einsehen, daß ihre Rechtfertigung im Vergleich zur Rechtfertigung des Namens und der Oberhoheit Jehovas unwichtig ist. Sie sollten, statt mit Gott zu hadern, wie Hiob sagen: „Ich will … meinem Schöpfer Gerechtigkeit geben.“ — Hiob 36:3.
-
-
Ein reiner GottesdienstDer Wachtturm 1962 | 1. November
-
-
Ein reiner Gottesdienst
◆ Der Jünger Jakobus schrieb: „Ein reiner und unbefleckter Gottesdienst vor Gott und dem Vater ist dieser: Waisen und Witwen in ihrer Drangsal besuchen, sich selbst von der Welt unbefleckt erhalten.“ (Jak. 1:27) Interessant ist in diesem Zusammenhang, was der Historiker John Lord schreibt: „Das Beispiel, das die Urkirche gegeben hat, scheint anzudeuten, daß der Glaube nur dann eine gesunde Ausbreitung erfährt, wenn seine Bekenner ständig geprüft und geläutert werden. Die wahre Mission der Kirche scheint darin zu bestehen, ihre Anhänger emporzuheben, nicht darin, sich in Dinge einzumischen, die einen verderblichen Einfluß haben.“ — The Old Roman World, S. 550.
-