Jehova wird verhöhnt durch die babylonische Feindseligkeit gegen seine gesalbten Zeugen
„Sei weise, mein Sohn, und erfreue mein Herz, damit ich dem Antwort geben kann, der mich verhöhnt.“ — Spr. 27:11, NW.
1, 2. (a) Wer wird von wem verhöhnt, und warum? (b) Auf welche Weise werden die Parallelen zwischen den Erfahrungen der Zeugen Jehovas der Gegenwart und den Erfahrungen Hiobs dargelegt werden?
WIE Sanherib, der böse König des alten Assyrien, Jehova, den wahren Gott, damals verhöhnte, so verhöhnt ihn auch heute Satan fortwährend, indem er von dessen gesalbten Zeugen lästerlich redet. (Jes. 37:21-33) Da die hiobähnlichen Gesalbten trotz der babylonischen Feindseligkeit, die man ihnen entgegenbringt, treu ausharren, kann Jehova, wie er selbst sagt, „dem [Satan] Antwort geben ..., der mich verhöhnt“. (Spr. 27:11, NW) Sie treten unermüdlich für Jehova als den höchsten Gott ein und erleiden dabei viel Schmach. „Es ist wie Mord in meinen Gebeinen, wenn mich meine Feinde schmähen und täglich zu mir sagen: Wo ist nun dein Gott?“ — Ps. 42:11, Lu.
2 Um ein Bild von dem vollen Umfang der Parallelen zwischen den Erfahrungen der Zeugen Jehovas der Gegenwart und den Erfahrungen des Hiob der alten Zeit zu vermitteln, werden wir nun einige Fälle beleuchten, die ein Beweis für die babylonische Feindseligkeit der Geistlichkeit gegen die gesalbten Zeugen sind und den einzelnen Schmähreden, die sich Hiob von seinen drei unter babylonischem Einfluß stehenden Freunden anhören mußte, entsprechen. Wir werden die einzelnen Reden der drei Freunde Hiobs der Reihe nach aufgreifen und zeigen, daß die Ausdrucksweise der Geistlichkeit der Christenheit genauso den Sibboleth-Charakter trägt wie die Reden jener damaligen Werkzeuge Satans. (Ri. 12:6) Die Darlegungen werden erkennen lassen, daß die Behauptungen dieser religiösen Sektierer dieselbe Feindseligkeit verraten wie das, was Eliphas, Zophar und Bildad damals sagten. Durch diese Behauptungen werden die hiobähnlichen Gesalbten immer wieder als die schlimmsten religiösen Missetäter der Welt hingestellt, die wie Gift gemieden werden sollten. — Hiob 22:5, SB.
ZU UNRECHT DER VOREINGENOMMENHEIT BEZICHTIGT
3. Weswegen und von wem wurden die Zeugen zu Unrecht der Voreingenommenheit bezichtigt? Zu welcher Erfahrung Hiobs ist das eine Parallele?
3 Die Gesinnung des Eliphas zeigt sich darin, daß die Geistlichkeit dem Sinne nach behauptet, wer in religiöser Hinsicht unrein, ein Sünder oder voreingenommen sei, verdiene es, geschmäht und von Gott bestraft zu werden. (Hiob 4:2-8) Ein katholischer Prälat veröffentlichte in einer in ganz Amerika bekannten katholischen Zeitung einen Artikel, in dem er die Bibelgesellschaft der Zeugen Jehovas aufs schärfste verurteilte.
„Da diese Bibelgesellschaft die Lehre von der Heiligen Dreieinigkeit verwirft, ersetzt sie in ihrer Übersetzung [der Neuen-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften, englische Ausgabe 1950] die Worte ‚der Vater, der Sohn und der Heilige Geist‘, die in der King-James-Übersetzung häufig [einmal] vorkommen, durch die Worte ‚der Geist und das Wasser und das Blut‘. (1. Johannes 5:7) ... Wie oberflächlich die Gelehrsamkeit dieser Sekte ist, zeigt sich darin, daß sie den Namen Jehova angenommen hat. Das bestätigen die Ausführungen der Catholic Biblical Encyclopedia über dieses Wort [Jehova].“a (Text in Klammern von uns)
4, 5. (a) Wie verteidigten sich die Zeugen gegen den Vorwurf, bei ihrer Übersetzung der Bibel voreingenommen gewesen zu sein? (b) Wie rechtfertigten sie die Verwendung des Namens Jehova? (c) Wieso entspricht das Hiob 6:10?
4 Wie der Hiob der alten Zeit, so verteidigen auch die neuzeitlichen Zeugen Jehovas nicht nur ihr Recht, sondern sie treten auch für Jehova als den höchsten Gott ein. Sie sagen: „Ich [habe] die Worte des Heiligen nicht verleugnet [nicht zurückgehalten, RSt].“ (Hiob 6:10) Unter dem Datum 11. Oktober 1950 veröffentlichten sie in der englischen Ausgabe ihrer Zeitschrift Der Wachtturm (1. Dezember 1950, S. 469—474) als Antwort einen sechsseitigen offenen Brief. In diesem Brief wurden überwältigende Beweise dafür vorgebracht, daß Jehovas Zeugen bei der Herstellung der Neuen-Welt-Übersetzung nicht nur unvoreingenommen waren, sondern sich auch ehrlich bemüht hatten, Sinn und Wortlaut des Grundtextes genau wiederzugeben. In der oben erwähnten Wachtturm-Antwort auf den Vorwurf, die Bibel wegen Voreingenommenheit verfälscht zu haben, hieß es unter anderem:
„Die Neue-Welt-Übersetzung hat am griechischen Text nichts geändert, auch nicht an 1. Johannes 5:7, dem Text, den Sie in Ihrem Artikel anführen und von dem Sie sagen, er widerspreche der Ansicht der Zeugen Jehovas über die Trinitätslehre ... Es handelt sich dabei um eine buchstäbliche Übersetzung des griechischen Textes des oben genannten Augustinus Merk, SJ, ... ferner um eine buchstäbliche Übersetzung des griechischen Textes Joseph M. Bovers, SJ, eines weiteren katholischen Gelehrten ... Selbst Ihre kostbare, aus dem vierten Jahrhundert stammende Vatikanische Handschrift Nr. 1209 enthält diese Worte nicht, was zeigt, daß sie unecht sind.“
Dadurch wurde die Zuverlässigkeit des Textes der Neuen-Welt-Übersetzung einwandfrei bewiesen und die gegen die gesalbten Zeugen erhobene Anklage widerlegt.
5 Die Verwendung des Namens „Jehova“ rechtfertigte Der Wachtturm wie folgt:
„Warum verwendet denn die Neue-Welt-Übersetzung in ihrem Haupttext den Namen Jehova 237mal? Etwa zufolge ‚oberflächlicher Gelehrsamkeit‘, wie Sie meinen? Nein ... Abgesehen von 19 hebräischen Lesarten führt sie Übersetzungen des ‚Neuen Testaments‘ in 38 weitere Sprachen, außer Englisch, an, bei denen eine allgemein übliche Form des hebräischen Tetragrammatons [die hebräische Wiedergabe des göttlichen Namens] verwandt wurde.“
Dann führte Der Wachtturm eine ganze Reihe namhafter katholischer Gelehrter an, die in den vergangenen Jahrhunderten den Namen Jehova gebrauchten, unter anderem auch Kardinal Thomas de Vio Cajetanus und seinen Kommentar zum Pentateuch. Wer ist nun voreingenommen — die katholische Geistlichkeit oder Jehovas Zeugen? Wir überlassen die Antwort dir, lieber Leser.
DÄMONISCHER EINFLUSS
6. Was entspricht der in Hiob 4:15 beschriebenen dämonischen Beeinflussung und ihren Auswirkungen?
6 Wie Eliphas, so haben sich seit den Tagen des alten Babylon auch viele religiöse Führer an die von den unsichtbaren Geistern oder Dämonen leicht beeinflußbaren Gefühle der Menschen gewandt, um eher ihre Stellung zu festigen als einen auf die Bibel gegründeten Glauben zu fördern. (Hiob 4:12-17) Vor kurzem setzte eine Sekte der Pfingstbewegung mit gefühlsbetonten Worten die Bibelkenntnis der Zeugen Jehovas und derer, die mit ihnen verbunden sind, herab.
„Ich wollte, alle Angehörigen der Wachtturm-Gesellschaft, zu der mehr als anderthalb Millionen Prediger und über 50 Millionen gleichgeschaltete Anhänger gehören, würden fühlen, was ich fühle, und empfinden, was ich empfinde ... Wenn sie es [ihr weltweites Werk] mit einer nicht von Gott stammenden Kraft durchführen können, was können dann wir erst tun, wenn wir vom Geiste Gottes gesalbt sind ... Ich möchte, daß ihr mit uns betet: ‚Herr, möchtest du die Königreichssäle finden und deinen Geist ausgießen, bis sie davon erfüllt sind. Reiße sie nieder ... Laß sie erbeben, wie sie noch nie erbebten!‘“b (Kursivschrift von uns)
Diese religiösen Leute berufen sich also darauf, etwas Unsichtbares, Undefinierbares zu „fühlen“ und zu „empfinden“. Und was hat das zur Folge? Daß sie zu Gewalttat und Feindseligkeit ermuntern, nämlich dazu, „niederzureißen“ und „erbeben“ zu lassen. Jesus sagte jedoch: „Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“ — Matth. 22:39.
WEGEN IHRES GEHORSAMS VERURTEILT
7. Beschreibe die Parallele zu Hiob 4:18.
7 Wie Eliphas, so wiegen sich auch die religiösen Führer in einem Gefühl der Unabhängigkeit von Gott und Christus. (Spr. 3:5) Sie sind der Ansicht, Gott beachte den Gehorsam und die Treue seiner Diener ihm gegenüber nicht. (Hiob 4:18; Matth. 17:12, 13; 24:45) Ein bekannter deutscher Kirchenrat beschimpfte Jehovas Zeugen wegen ihrer einheitlichen christlichen Denkweise und Organisation. (Jes. 55:8; Spr. 12:15) Er schreibt:
„Die autoritäre Art der Führung bestimmt auch den weiteren Aufbau der Organisation [der Zeugen Jehovas]. Da ist nichts von demokratischem Verfahren oder gar von biblischem Brudersinn zu spüren. Da wird befohlen und gehorcht. Dem Hauptbüro in Brooklyn unterstehen die Zweigbüros auf der ganzen Erde. Diesem wiederum unterstehen die Bezirksdienstleiter, diesen die Ortsgruppenvorsteher. Die Funktionäre sind streng an die Weisung der vorgeordneten Stellen gebunden. Eine Freiheit des Denkens gibt es nicht.“c (Kursivschrift von uns)
8. Was erwiderten die Zeugen auf diese öffentliche Anklage?
8 Darauf antworteten Jehovas Zeugen mit einem Vergleich zwischen der einheitlichen Quelle des geistigen Überflusses, den sie genießen, und dem widerlichen geistigen Tisch der sich unabhängig fühlenden Geistlichkeit.
„Welche anerkannte Religionsorganisation in der Christenheit beschafft neue geistige Nahrung für diese kritischen Zeiten? Bieten die Fundamentalisten nicht immer noch dieselben trockenen Hülsen an, indem sie dieselben jahrhundertealten Glaubensbekenntnisse herplappern und eintönig immer und immer wieder ihre wenigen Grundlehren wiederholen, die sie vom Heidentum entlehnten? Wahrlich: ‚Ihre Religion ist Schein, eine bloße durch Übung angelernte Tradition.‘ (Jes. 29:13, Mo) Die Modernistenkirchen haben neue Lehren hervorgebracht, um sich der Zeit anzupassen, aber ihre neuen Darbietungen sind für das Predigen des Evangeliums nicht geeignet. Statt dessen untergraben sie die Bibel, legen sie als Mythe und Legende beiseite, sagen im besten Fall, es sei nur gute Literatur, und bieten Wissenschaft und Evolution, Psychologie und Psychiatrie an, in dem Bestreben, bei einer materialistischen Zivilisation beliebt zu sein. Gott sagt unverblümt, der Christenheit ‚Tische seien voll von Gespei‘. [Jes. 28:8] Unter ihnen herrscht geistiger Hunger. Welch ein Gegensatz zwischen dem Zustand ihrer Anhänger und dem der Zeugen Jehovas!“d
Die „unabhängige“ Geistlichkeit mag weiterhin Ansichten befürworten, die zu geistiger Anarchie führen; Jehovas vereinte Zeugen dagegen werden sich an den einen, mit einem Weinstock verglichenen Kanal halten. — Joh. 15:5, 6.
VON SEKTIERERISCHEN VERFECHTERN DER TRADITION GESCHMÄHT
9. Wie sind die Zeugen den Worten in Hiob 8:8 gemäß geschmäht worden?
9 Bekanntlich sind viele zur Klasse des „Menschen der Gesetzlosigkeit“ gehörende Geistliche Unterstützer und Verteidiger des Altherkömmlichen. Wie damals Bildad, so halten auch sie hartnäckig an der babylonischen Weisheit der „früheren Generationen“ und der „Väter“ fest. (Hiob 8:8, NW) Verächtlich blicken sie von ihrer erhöhten, auf babylonischen Traditionen beruhenden Stellung auf die in der Bibel bewanderten Zeugen Jehovas herab. In einer von Jesuiten herausgegebenen Wochenzeitschrift konnte man über einen internationalen Kongreß der Zeugen Jehovas folgendes lesen:
„Er [der Kongreß der Zeugen Jehovas] war eine eindrucksvolle Demonstration der Macht, die die primitive — und entartete — Religion in einer Stunde, in der sich die Menschheit in grober Verwirrung befindet, auf Leichtgläubige ausübt. Er war auch ein deutlicher Beweis für den unwiderstehlichen Einfluß, den einige fixe Ideen haben können.“e (Kursivschrift von uns)
10. Wie lautete die Antwort der hiobähnlichen Gesalbten?
10 Die hiobähnlichen Gesalbten wiesen den Angriff, den die Geistlichkeit auf sie unternahm, weil sie die Tradition ablehnten, durch folgende Antwort zurück:
„Indem die Religionen der Christenheit an die Stelle der in der Bibel enthaltenen Wahrheiten alte heidnische Lehren oder moderne Philosophien setzen, sind sie dem abtrünnigen Volk Israel gleich, das Jehovas Volk zu sein bekannte: ‚Ein Ochse kennt seinen Besitzer, und ein Esel die Krippe seines Herrn; Israel hat keine Erkenntnis, mein Volk hat kein Verständnis.‘ (Jes. 1:3) Sie bringen sich selbst in die Lage, wo sie sich stechende Verurteilung zuziehen, und schreien dabei, dies sei intolerant. Aber sagt Gott hier nicht selbst, sie hätten weniger Verstand als der Ochse und der Esel?“f
Diese Hüter oder sektiererischen Verfechter der Tradition behaupten, die Religion der Zeugen Jehovas sei „primitiv“ und „entartet“, dabei stützt sie sich auf die Bibel und dreht sich vorwiegend um die Verteidigung Jehovas, des höchsten Gottes. (Hiob 8:3) Ja, die Verfechter der Tradition bezeichnen die „Söhne“ oder Gefährten der Gesalbten als „Sünder“ („Leichtgläubige“), die sich in einer Zeit weltweiter Verwirrung — einer Verwirrung, die die Geistlichkeit größtenteils selbst verursacht hat — gegen die Traditionen der abtrünnigen Sekten aufgelehnt (eine „entartete“ Religion eingeführt) haben. — Hiob 8:4, 9, 10, NW.
WEGEN IHRES WUNSCHES, EINE GENAUE BIBELKENNTNIS ZU ERLANGEN, VERURTEILT
11. Führe einen Fall an, der dem in Hiob 11:7 erhobenen Vorwurf entspricht.
11 Wie Zophar, so fühlen sich auch viele Sektierer der Christenheit durch die „Menge der Worte“ oder durch die genaue religiöse Belehrung, die die hiobähnlichen Zeugen erteilen, bloßgestellt. (Hiob 11:2-4) Sie werfen den Zeugen vor, sie setzten sich über die früheren Bibelübersetzungen hinweg und wollten mit Hilfe neuerer Übersetzungen der Heiligen Schrift „die Tiefe Gottes“ genau ergründen. (Hiob 11:5-8) Wie die Zeugen in dieser Hinsicht angegriffen wurden, zeigt folgendes Zitat aus einer von einer amerikanischen Sekte herausgegebenen Zeitschrift:
„Das Bezeichnendste ist jedoch, daß die ‚Zeugen‘ es unternommen haben, eine neue Bibel herzustellen. Sie ließen durch Nathan H. Knorr ankündigen, daß sie eine ‚neue Übersetzung‘ der Heiligen Schrift herausgeben würden, was zeigt, daß ihnen die vorhandenen Übersetzungen nicht gut genug sind ... Wenn eine Lehre ... ungewöhnlich gottfeindlich wird, benötigt sie eine ‚neue Übersetzung‘ der Bibel, daß heißt, sie benötigt eine andere ‚Bibel‘. Die eine, die uns Gott gab ist nicht gut genug, um die neue Religion darzulegen.“g
12. Führe einige Gedanken aus der Antwort der Zeugen an.
12 In der umgehenden Antwort der Zeugen hieß es unter anderem:
„Welche Bibel meinen Sie mit dem Ausdruck ‚die eine die uns Gott gab‘? Wenn Sie in Ihrer Zeitung aus der American Standard Revised Version zitieren, so verwenden Sie bestimmt nicht ‚die eine, die uns Gott gab‘. Oder glauben Sie wirklich allen Ernstes, Gott habe uns diese Übersetzung gegeben? Die Bibel, die uns Gott gab, ist die, die unter seiner Inspiration in Hebräisch, Aramäisch und in der griechischen Gemeinsprache geschrieben wurde, in Sprachen, die heute praktisch tot sind. Wenn die Herstellung einer ‚neuen Übersetzung‘ in die heutige Sprache und unter Berücksichtigung der neusten Forschungsergebnisse bedeutet, ‚eine neue Bibel‘, eine ‚andere „Bibel“‘, herzustellen, dann beantworten Sie uns bitte folgende Fragen: Warum hat das amerikanische Revisionskomitee, das die American Standard Version schuf, aus der ihre Zeitung vorwiegend zitiert, im Jahre 1946 die Revised Standard Version des Neuen Testaments veröffentlicht, und warum wird es in absehbarer Zeit auch ein revidiertes Altes Testament herausgeben? Wollen Sie den Mitgliedern dieses Komitees ebenfalls vorwerfen, sie würden ‚eine neue Bibel‘ herstellen? Sind diese Leute ebenfalls so ‚ungewöhnlich gottfeindlich‘ geworden, daß sie eine neue Übersetzung benötigen, um eine neue Religion darlegen zu können?“h
Mag die Geistlichkeit so denken wie Zophar. Jehovas Zeugen dagegen werden sich weiterhin bemühen, eine noch genauere Erkenntnis des Wortes Gottes zu erlangen.
WEGEN IHRER ANSICHT ÜBER DIE AUFERSTEHUNG ALS „KETZER“ VERURTEILT
13. Führe einige Einzelheiten über eine biblische Lehre an, derentwegen die Gesalbten als „Ketzer“ verurteilt wurden?
13 Hiob glaubte an die Auferstehung des Individuums. (Hiob 14:13, 14) Auch Jesus Christus, der größere Hiob und der größte Lehrer, lehrte die Auferstehung der toten Seele. (Joh. 11:25; Matth. 12:40; Apg. 2:25-35) Die Bibel sagt nirgends etwas von der ‘Auferstehung des toten Leibes’. Die Pharisäer der Tage Jesu aber glaubten an eine „Auferstehung des Leibes“.i Auch die Geistlichkeit tritt heute für die unbiblische oder Sibholeth-Lehre von der „Auferstehung des Leibes“ ein. Ein außerordentlicher Professor der systematischen Theologie an einem kalvinistischen Seminar verurteilte die Zeugen in diesem Zusammenhang als „Ketzer“.
„Wer in der christlichen Kirche in der Vergangenheit eine unkörperliche ‚Auferstehung‘ lehrte, wurde als Ketzer bezeichnet. Die Kirchenväter [in seiner Fußnote weist er auf Polykarp, Justinus den Märtyrer, Tatian, Theophilus, Athenagoras und Irenäus hin] traten energisch für die Auferstehung des Leibes (in buchstäblichem Sinne) ein und betrachteten sie als eine ausgesprochen christliche Lehre ... Jehovas Zeugen, die sich angeblich nur an die Bibel halten, haben diese alte Irrlehre jedoch wiederbelebt!“j (Kursivschrift von uns)
14, 15. (a) Wie bewiesen die Zeugen, daß diese Behauptung absurd war? (b) Wer sind in Wirklichkeit die Ketzer, und warum?
14 Der Wachtturm vom 15. April 1963 (S. 249, 250) brachte nicht nur eine Fülle von biblischen Beweisen dafür, daß Jesus und seine treuen Nachfolger bei ihrer Auferstehung ihren buchstäblichen Leib nicht mit in den Himmel nahmen, sondern zeigte durch folgende Ausführungen auch, wie absurd diese Ansicht der Geistlichkeit ist:
„Angenommen, Jesus sei in seinem irdischen, menschlichen Leib im Himmel, dann wüßten wir, wie Gott aussieht, denn Geistliche, die lehren, daß Jesus mit seinem menschlichen Leib in den Himmel aufgefahren sei, lehren auch, daß Jesus Gott selbst sei. Gott sähe demnach so aus wie Jesus, als er auf der Erde war. Er wäre wahrscheinlich etwa 1,8 Meter groß, hätte eine jüdische Nase, vielleicht einen Bart, Geschlechtsorgane wie ein Mensch und wöge etwa zweihundert Pfund ... Wäre Jesus in seinem Fleischesleib im Himmel, so hätte er auch ein vollständiges Verdauungssystem samt Mund und Magen. Auch seine treuen Jünger, die in den Himmel kommen, wären dann mit diesen Organen ausgestattet ... Demnach müßte es nun im Himmel auch Aborte geben, öffentliche und private, und Jesus, der nach der Auffassung vieler Geistlicher Gott selbst sein soll, müßte wie ein Mensch seine Notdurft verrichten, etwas, was er vor seiner Menschwerdung nie tun mußte. [1. Kö. 18:27, Br] So müßte es sein, wenn wir ihre Argumente bis zur letzten Konsequenz verfolgen.“
15 Wer sind demnach nun die Ketzer? Die Zeugen Jehovas, die dafür eintreten, daß Jehova Gott, der große Souverän, ein Geist ist, daß er über dem Menschen steht und von diesem völlig verschieden ist, oder die Geistlichkeit der Christenheit mit ihren „Kirchenvätern“, die dem Sinne nach behauptet, Gott, der Höchste, sei dem winzigen Menschen gleich? (4. Mose 23:19) Der Vorwurf der Geistlichkeit, die hiobähnlichen Zeugen seien „Ketzer“, fällt somit auf sie zurück und kennzeichnet diese Leute als solche, die — wie einst die Pharisäer — gegen die echten Lehren der Bibel und demnach „Ketzer“ sind. — Matth. 15:3.
MAN RÄT, DIE ZEUGEN ZU MEIDEN
16. Warum und von wem wird der Rat gegeben, die Zeugen zu meiden, was Hiob 15:10 entspricht?
16 Führer der älteren Religionsgemeinschaften sagen von den Zeugen, sie seien von „windiger Erkenntnis“ erfüllt. (Hiob 15:2-6) Wie Eliphas, so behaupten auch sie, die hiobähnlichen Zeugen seien aufgebläht, weil sie zuviel aus der Bibel wüßten. Sie verurteilen die Zeugen, weil sie nicht auf die Erfahrung der älteren Religionsorganisationen hören. (Hiob 15:7-10) Eine amerikanische von Jesuiten herausgegebene Zeitschrift gab folgenden Rat:
„Die Zeugen Jehovas sind Spezialisten besonderer Art. Im allgemeinen wissen sie mehr von der Bibel als die meisten Katholiken. Da sie bei ihren Gesprächen nur von der Bibel ausgehen, ist ein Katholik gezwungen, ihnen auf ihrer Ebene zu begegnen. Obwohl die Zeugen ganz verkehrte Ansichten über die Bibel haben, ist ein Katholik ihnen gegenüber beträchtlich im Nachteil, weil er die Bibel bedauerlicherweise wahrscheinlich nicht so gut kennt wie sie. Es wäre gut, unvorbereiteten Katholiken zu raten, diese Leute zu meiden, denn sie würden wenig erreichen und könnten ihren eigenen Glauben gefährden. Nur gutunterrichtete Katholiken können es mit ihnen aufnehmen.“k (Kursivschrift von uns)
Demnach sollten also nur die „Alten“ und die „Greise“ (Hiob 15:10) der katholischen Kirche, das heißt die, die in den babylonischen Traditionen tief verwurzelt sind, mit den gesalbten Zeugen über Religion sprechen.
DIE ZEUGEN ANGEBLICH FÜR DIE HÖLLE BESTIMMT
17. Was beweist, daß sich die Geistlichkeit wegen der Bloßstellung ihrer Höllenlehre zu rächen sucht?
17 Die mit Bildad vergleichbaren neuzeitlichen Wortführer der Religion, die hartnäckig an der babylonischen Lehre von der Höllenqual festhalten, wenden sich immer wieder rachsüchtig gegen die unmißverständlichen Bloßstellungen der Zeugen Jehovas, durch die bewiesen wird, daß ihre Lehren unbiblisch sind. Zum Beispiel weisen die Zeugen darauf hin, daß Menschen und Tiere Seelen sind und daß Menschen und Tiere einerlei Geschick haben: „Wie diese sterben, so sterben jene.“ (Pred. 3:19-21) Trotz der unmißverständlichen Erklärungen der Bibel beschwert sich die Geistlichkeit über die hiobähnlichen Zeugen mit den Worten Bildads: „Warum werden wir dem Vieh gleich geachtet, sind dumm [unrein, Lu, 1961] in euren Augen?“ (Hiob 18:3; 2. Petr. 2:12) Das bestätigt folgende Erklärung einiger ihrer Vertreter, die lehren, es gebe Seelen, die in der Hölle geröstet würden:
„‚Jehovas Zeugen‘, 70 000 an der Zahl, haben soeben [1950] in New York einen Kongreß gehabt und haben viel von sich reden gemacht. Ihr Nathan H. Knorr [der Präsident der Gesellschaft] hat ihnen für ‚die nahe Zukunft‘ äußerst interessante Dinge verheißen, unter anderem auch die Beseitigung der von der Heiligen Schrift gelehrten Hölle ... Sie merken aber nicht, daß ihnen dieses Angebot in Worten gemacht wird, die dem, was Gott sagt, genau widersprechen. Gott sagt ihnen, daß es so etwas wie eine Hölle gibt und daß dieser Ort weder der Hades noch das Grab ist. Ihre Führer sagen ihnen, es gebe keinen solchen Ort. Diese Lehre ist ganz eindeutig gottfeindlich und beweist, daß die ‚Zeugen‘ das ‚Malzeichen des Tieres‘ angenommen haben. Gott sagt, die Bösen würden ‚in die ewige Strafe gehen‘ (Matth. 25:46); die ‚Zeugen‘ sagen jedoch, es gebe keinen solchen Ort. Dadurch zeigen sie gerade, daß sie auf dem besten Weg dorthin sind!“l (Text in Klammern und Kursivschrift von uns)
18. Welche Erwiderung veröffentlichten die Zeugen in diesem Fall?
18 In ihrer vierseitigen Antwort machten die Zeugen die Sache klar.
„Ihre eigenen Worte verurteilen Sie. Sie sagen: ‚Dieses Angebot [wird ihnen] in Worten gemacht ..., die dem, was Gott sagt, genau widersprechen.‘ Wie ist das möglich? Die Neue-Welt-Übersetzung verwendet nicht den ... Ausdruck ‚Hölle‘, sondern die Wörter Hades, Gehenna und Tartarus, die Gott in seiner ursprünglichen Bibel gebrauchte. Das heißt nicht, daß diese Übersetzung deswegen eine andere Bibel sei als die, die uns Gott gab, im Gegenteil, sie verwendet genau dieselben Ausdrücke, die Gott gebrauchte. Wenn Sie daher sagen, das sei ‚eindeutig gottfeindlich‘ und trage das ‚Malzeichen des Tieres‘, so ist das sehr weit hergeholt. Jehovas Zeugen haben die Gehenna nicht beseitigt, sondern haben die dafür gebrauchte Bezeichnung an allen Stellen, wo sie hingehört, wieder in die Bibel aufgenommen ... Jesus sagte warnend zu seinen Gegnern: ‚Durch deine Worte wirst du gerechtgesprochen werden, und durch deine Worte wirst du verurteilt werden.‘ (Matth. 12:37, NW) Durch Ihre gegen Jehovas Zeugen gerichteten Worte steht Ihre Zeitschrift, The Vindicator, in den Augen Gottes und in den Augen aller Menschen guten Willens nicht gerechtfertigt, sondern verurteilt da.“a
Auch in diesem Fall kann der Leser selbst urteilen, wer in der Frage um die von der Geistlichkeit befürwortete Höllenlehre recht hat.
ALS FREI ERFUNDEN BEZEICHNET
19, 20. (a) Welche Sekte behauptete, die Neue-Welt-Übersetzung sei eine „frei erfundene Übersetzung“, und wie tat sie das? (b) Was erwiderten die gesalbten Zeugen darauf?
19 Wie Zophar, so bekommt auch die Geistlichkeit von den hiobähnlichen Zeugen weiterhin Dinge zu hören, die sie als „beschimpfende Zurechtweisung“ bezeichnet. (Hiob 20:3, Me) Ihrer Meinung nach sind die Zeugen immer noch die schlimmsten religiösen Missetäter der Welt. (Hiob 20:5, SB) Diese Auffassung kam auch in einem Leitartikel der Zeitschrift The Baptist Record zum Ausdruck, in dem die Neue-Welt-Übersetzung als frei erfundene Übersetzung bezeichnet wurde. Es hieß in dem Artikel unter anderem:
„Daß ihre Übersetzung eine frei erfundene Übersetzung ist, zeigt auch folgendes Beispiel: ... ‚Kreuz‘ ... ist durch ‚Pfahl‘ ersetzt worden. Die Übersetzung Pfahl statt Kreuz ist jedoch völlig unberechtigt.“b
20 Die englische Ausgabe des Wachtturms vom 15. November 1950 brachte eine fünfseitige Erwiderung, in der die gesalbten Zeugen die Neue-Welt-Übersetzung in jedem Punkt, in dem sie von der Zeitschrift The Baptist Record angegriffen worden war, überzeugend verteidigten. Auf den oben erwähnten Vorwurf wurde unter anderem folgendes erwidert:
„Ihre Überschrift lautet: ‚Das Kreuz ist kein Pfahl‘, und im vierten Absatz heißt es, die Übersetzung des Wortes ‚Kreuz‘ mit ‚Pfahl‘ sei eine frei erfundene Übersetzung ... Hätten Sie aber nicht so unbesonnen und ohne sich vorher zu informieren geurteilt, sondern hätten Sie sich ein Exemplar der Neuen-Welt-Übersetzung [englische Ausgabe 1950] beschafft und gelesen, was auf den Seiten 768—771 des Anhangs über Matthäus 10:38 und über den Ausdruck ‚Marterpfahl‘ gesagt wird, dann wären Sie in Ihrem Leitartikel etwas zurückhaltender gewesen. Sie hätten dann nämlich erfahren, daß das Foltergerät, das die Griechen stauros und die Römer crux nannten, ursprünglich nur ein Pfahl ohne Querbalken war ... Offenbar haben Sie beim Lesen der Bibel der Tatsache, daß der Apostel Petrus es nur als einen ‚Stamm‘ bezeichnet (Apg. 5:30; 10:39; 1. Petr. 2:24), nicht genügend Beachtung geschenkt. Auch der Apostel Paulus bezeichnet es gemäß Apostelgeschichte 13:29 und Galater 3:13 als einen ‚Stamm‘. Zu behaupten, Jesus sei nicht an einem einfachen Pfahl gestorben, war für Sie ein leichtes, aber Sie liefern in Ihrem Leitartikel nicht den geringsten Beweis für Ihre Behauptung, daß die Wiedergabe der Neuen-Welt-Übersetzung in diesem Fall frei erfunden, ungenau und schriftwidrig sei.“c
Die Zeitschrift The Baptist Record wurde gebeten, diese im Wachtturm erschienene Erwiderung auf ihren Leitartikel in ihren Spalten zu veröffentlichen, um diese grobe Falschdarstellung der Neuen-Welt-Übersetzung zu berichtigen und den möglichen Schaden, der dadurch für die Ausbreitung der biblischen Wahrheit entstanden sein mochte, wiedergutzumachen. Und wie war die Reaktion? Die Feindseligkeit der Geistlichkeit gegen die hiobähnlichen Zeugen nahm noch mehr zu, wodurch Jehova weiter verhöhnt wurde.
DER MISSETATEN UND VERFEHLUNGEN BESCHULDIGT
21—23. (a) Was hat die Geistlichkeit unternommen, wodurch sich Hiob 22:5 heute erfüllt? (b) Wie lautete die Antwort der Zeugen?
21 Durch die vernichtenden Antworten der Zeugen Jehovas auf die unbegründete Anklage der Geistlichkeit, sie hätten sich jeder Art von Missetaten und Verfehlungen schuldig gemacht, wird die Stellung der orthodoxen Geistlichkeit immer wieder neu erschüttert. Wie damals Eliphas, so sagt auch die Geistlichkeit in der letzten Phase dieser Auseinandersetzung dem Sinne nach: „Sind nicht deine Missetaten groß und deine Schulden [Verfehlungen, Buber] ohne Ende?“ (Hiob 22:5, SB) Ein Beispiel für diese Art ungerechtfertigter Angriffe ist ein Artikel, der im „Home Messenger“, einer „Katholischen Monatszeitschrift für die Familie“, vom August 1955 unter dem Titel „Sie nennen sich Jehovas Zeugen“ erschien. Dem Verfasser dieses Artikels konnte nachgewiesen werden, daß er in seinem gemeinen Versuch, die Zeugen als Missetäter oder schlechte Menschen hinzustellen, 35 Lügen oder unwahre Angaben veröffentlicht hatte.
22 Die Zeitschrift Erwachet! brachte in ihrer Ausgabe vom 22. Juni 1956 (S. 17, 18) unter dem Titel „Die Heuchelei der Menschen, die Lügen reden“ (1. Tim. 4:1-3) die vollständige Erwiderung der Zeugen. Einige Auszüge daraus werden zeigen, wie gemein dieser Angriff der Geistlichkeit war.
„Der Artikel behauptet ferner, daß Jehovas Zeugen glauben, ‚Christus schwebe in der Luft umher‘ und sie hätten erwartet, daß Christus im Jahre 1874 sichtbar wiederkomme. Als aber in diesem Jahre nichts geschehen sei, hätten sie seine Wiederkunft auf das Jahr 1914 verlegt. Als auch dieses Jahr sie enttäuscht habe, kamen sie mit der Erklärung heraus, Christus sei doch im Jahre 1914 wiedergekommen, nur unsichtbar. Es ist aber so, daß Jehovas Zeugen schon von Anfang an verstanden, daß die zweite Gegenwart Christi unsichtbar sein werde ... Weiter heißt es in diesem Artikel, daß Jehovas Zeugen im Gefängnis am richtigen Ort zu sein scheinen. Ihr ‚Richter‘ Rutherford habe im Jahre 1916, als ihr Gründer ‚Pastor‘ Charles Taze Russell starb, wegen Aufruhr und weil er andere vom Wehrdienst abgehalten habe, im Gefängnis gesessen. Dabei weiß jedermann, daß es im Jahre 1916 in den Vereinigten Staaten noch gar kein Gesetz über Aufruhr und Wehrpflicht gab. Tatsächlich wurde Richter Rutherford erst im Jahre 1918 verurteilt, also mehr als 1 1⁄2 Jahre nach dem Tode Pastor Russells. Dieses Urteil wurde später vom Gericht aufgehoben und als Fehlentscheid anerkannt.“
23 Wer hat sich angesichts dieser Beweise für den Lügengeist der Hirten der Christenheit jeder Art von Missetaten und Verfehlungen schuldig gemacht? Sollte es uns da noch wundern, wenn in der Christenheit Hand in Hand mit der Zunahme des Kirchenbesuchs auch das Verbrechertum zunimmt?
UNTERSTÜTZER DER ABTRÜNNIGEN RELIGION BEFÜRWORTEN KONFORMISMUS UND STERNDEUTUNG
24, 25. (a) Was beweist, daß die Unterstützer der abtrünnigen Religion auch heute den Konformismus befürworten und sich der Sterndeutung zuwenden? (b) Was erwiderten Jehovas Diener unter anderem in einem solchen Fall?
24 Wie damals Bildad, so sind auch die religiösen Führer der Gegenwart zu der menschlichen Schlußfolgerung gekommen, der Mensch könne Gottes Heiligkeit nicht nachahmen und sie niemals erreichen. (Hiob 25:4) Ihrer Ansicht nach sollten die hiobähnlichen Gesalbten sich nicht so sehr absondern und nicht so beharrlich an ihrer Heiligkeit und an ihrer Lauterkeit gegenüber Jehova festhalten. (2. Kor. 6:17; 7:1; 1. Petr. 1:15, 16) Bildad verriet damals ferner, daß er babylonischen Einflüssen zugänglich war, indem er das menschliche Tun mit der Bewegung der Sterne in Verbindung brachte. (Hiob 25:5) Auch heute ziehen die Unterstützer der abtrünnigen Religion die Deutungen der von Babylon beeinflußten Astrologie dem sicheren Rat der Bibel vor, wenn sie gegen Jehovas Zeugen argumentieren. Sie betrachten die Sache ungefähr folgendermaßen:
„Einer meiner frühesten Eindrücke über diese Bewegung hatte ich ..., als ich auf der Straße einer Stadt einen Geistlichen einen Wachtturm-Zeugen anrempeln sah und ihn ausrufen hörte: ‚Ihr verdammten ...‘ Wir ... sperrten sie wegen ihrer Ansicht über den Militärdienst und ihrer starrsinnigen Weigerung, sich für diesen mustern zu lassen, ins Gefängnis ... Wir hielten ihnen öffentlich Strafpredigten wegen ihrer Haltung der amerikanischen Flagge und der amerikanischen Lebensweise gegenüber. Wir zogen sie zur Verantwortung wegen ihres Widerstandes gegen die Bluttransfusion ... Wir predigten gegen sie und warnten die Leute vor ihnen ... Ich habe hierüber nicht das Horoskop befragt. Da [aber] die erstaunlichen Zeugen hier sind, um hier zu bleiben, kann ich nur hoffen, daß es in den Sternen geschrieben steht, daß sie auch ihren unglaublichen Standpunkt ... in Verbindung mit dem Grüßen der amerikanischen Landesfahne, der Zusammenarbeit mit der Regierung und der Anerkennung anderer Kirchen ändern werden ...“d (Kursivschrift von uns)
25 Auf diese von Babylon beeinflußte Bitte an die Sterne, die Zeugen möchten sich mehr anpassen, erwiderten diese im Wachtturm 1958 (S. 211, 212) unter anderem folgendes:
„Die neuzeitliche Geschichte der Standhaftigkeit gegenüber der göttlichen Wahrheit, trotz Opposition und Verfolgung während der jüngst vergangenen Jahre, enthält bestimmt keine Andeutung dafür, daß Jehovas Volk in der Zukunft davon ablassen wird, den Anforderungen Jehovas nachzukommen. Die künftige Handlungsweise der Zeugen Jehovas steht nicht ‚in den Sternen‘. Sie kann nicht dadurch festgestellt werden, daß man die Sternenwelt Jehovas erforscht. Tatsächlich steht ein Versuch, Ereignisse mit Hilfe der Sterne vorauszusagen oder sich auf den ‚Einfluß‘ der Sterne zu verlassen, mit dem Worte Jehovas in Widerspruch. Nicht zu den Sternen in den sichtbaren Himmeln, sondern zu dem Gott, der im Himmel der Himmel thront, blicken wir bezüglich unserer Zukunft auf.“ — Siehe Jesaja 47:1, 13.
DIE UNTERSTÜTZER DER ABTRÜNNIGEN RELIGION VERWENDEN DEN GÖTTLICHEN NAMEN NICHT
26, 27. (a) An welches Muster halten sich die Unterstützer der abtrünnigen Religion, was die Verwendung des göttlichen Namens betrifft, heute noch? (b) Wie verteidigten die wachsamen Gesalbten den Namen Jehovas bei einer jüngst gemachten Erfahrung?
26 Wie bereits dargelegt, vermieden es religiöse Führer unter dem Einfluß babylonischer Sitten in allen Jahrhunderten, den wahren Gott mit seinem Namen zu nennen, der zu einem vertrauten Verhältnis zu ihm führt und heute als Jehova bekannt ist. Das trifft sowohl auf die drei falschen Tröster Hiobs zu als auch auf die jüdischen Sektierer der Tage Jesu, vor allem aber auf die Klasse des „Menschen der Gesetzlosigkeit“, die in diesen letzten Tagen lebende Geistlichkeit der Christenheit. Führer der abtrünnigen Religion wandten babylonische Methoden an, um Bibelübersetzer zu veranlassen, den göttlichen Namen aus der Bibel zu entfernen. So unternahm zum Beispiel ein presbyterianischer Theologieprofessor einen unfairen Angriff auf Jehovas Zeugen, indem er behauptete, sie seien bei der Wiederaufnahme des göttlichen Namens in ihre Neue-Welt-Übersetzung der Christlichen Griechischen Schriften nicht konsequent gewesen. Er warf ihnen vor, sie seien von der „arianischen [antitrinitarischen] Theologie“ beeinflußt gewesen und hätten ihre Übersetzung in antitrinitarischem Sinne gefärbt, indem sie an gewissen Stellen, wo im Griechischen das Wort kýrios (Herr) ohne Artikel vorkomme, den Namen Jehova aufgenommen hätten, an anderen Stellen dagegen nicht.
27 Jehovas Zeugen begegneten dieser Feindseligkeit mit einer dreiseitigen gedruckten Erwiderung, in der es unter anderem hieß:
„Wir fragen uns deshalb, warum wohl das Mitglied der theologischen Fakultät Princeton die Ausführungen auf Seite 9 des Vorwortes nur teilweise erwähnt und das, was über die Gründe, weshalb die Übersetzer den göttlichen Namen wieder in die Christlichen Schriften aufnahmen, gesagt wird, unerwähnt ließ ... Folglich ist die Neue-Welt-Übersetzung konsequent und verstößt nicht gegen die in ihrem Vorwort niedergelegte allgemeine Regel, wenn sie in 1. Korinther 12:3 und auch in Philipper 2:11 diesen Ausdruck mit ,Jesus ist Herr‘ und nicht ‚Jesus ist Jehova‘ wiedergibt. Demnach darf den Übersetzern nicht der Vorwurf gemacht werden, sie seien von der antitrinitarischen Theologie des Arius beeinflußt gewesen, als sie dies taten ... Es ist für einen trinitarischen Theologen der Christenheit ein leichtes, an einer Bibelübersetzung zu nörgeln, die mit seiner Trinitätslehre nicht übereinstimmt. Ist es aber fair von ihm und einem Gelehrten geziemend, die Gründe zu verschweigen, auf die sich die kritisierte Übersetzung bei ihrer konsequenten Wiedergabe stützt?“e
Dadurch stellten auch die aufmerksamen hiobähnlichen Gesalbten die babylonische Sitte, Jehova nicht als den höchsten Gott anzuerkennen, bloß. — Hiob 6:10.
ANGLIKANISCHER BISCHOF GIBT ZU, DASS GOTT EINEN NAMEN HAT
28. Was gibt ein anglikanischer Bischof mit Bezug auf den Namen Gottes zu?
28 Ein anglikanischer Bischof gibt zu, daß die Geistlichkeit dadurch, daß sie die babylonische Sitte, den Namen Gottes nicht zu erwähnen, übernommen und den göttlichen Namen aus den Bibelübersetzungen entfernt hat, verkehrt gehandelt hat. Er schreibt:
„Hätte Gott keinen Eigennamen, keinen Namen, der für seinen persönlichen Charakter bezeichnender wäre als der Gattungsname Gott, dann hätten wir keinen Grund anzunehmen, daß er uns liebt und von uns verlangt, daß wir ihn ebenfalls lieben. Würde uns gesagt, wir müßten Gott lieben, so könnten wir höchstens vorgeben, ihn zu lieben ... Dem Volke Israel machte sich Gott als eine Person mit dem Eigennamen Jahve bekannt. (2. Mose 3:15) Der Name Jahve kommt allein in den Psalmen etwa 665mal vor ... Wie bereits erwähnt, kommt das Wort Jehova in der King-James-Übersetzung aus dem Jahre 1611 und in der (englischen) revidierten Übersetzung aus dem Jahre 1885 nur viermal vor, nämlich an Stellen, wo es aus diesem oder jenem Grund eigentümlich wäre, ihn wegzulassen. In der Revised Standard Version aus dem Jahre 1952 erscheint das Wort Jehova jedoch überhaupt nicht ... Ich habe nie das Vergnügen gehabt, einem Mitglied der enthusiastischen Sekte, Jehovas Zeugen genannt zu begegnen ... Sie haben offensichtlich einen Eifer für Gott, aber nicht nach Erkenntnis. Ich sehe auch ein, daß sie für ihren Haß gegen die Revised Standard Version und deren Autoren gewisse Gründe haben.“f (Kursivschrift vom Verfasser)
Man beachte, daß auch dieser Bischof Jehovas Zeugen auf eine gelinde Art schmäht, indem er sagt, sie hätten einen ‘Eifer ohne Erkenntnis’, obwohl er zugibt, daß sie den göttlichen Namen mit Recht wiederaufgenommen hätten.
JEHOVA HÄLT SEINE GESALBTEN AUFRECHT
29, 30. (a) Was haben die hier betrachteten parallellaufenden Berichte gezeigt? (b) Wofür zeigt die Geistlichkeit Verständnis, und welche Neigung läßt sie erkennen? (c) Wie hat Jehova seine Zeugen aufrecht gehalten?
29 Diese Darlegungen haben gezeigt, welche auffallenden Parallelen zwischen dem Hiobdrama der alten Zeit und dem Drama bestehen, das sich heute in Verbindung mit Jehovas Zeugen auf der Weltbühne abspielt. (1. Kor. 4:9) In jedem der erwähnten Fälle mußten die unter babylonischem Einfluß stehenden Werkzeuge Satans zu Lügen oder Halbwahrheiten, zur Verheimlichung der Tatsachen, zu Verleumdung, zu Gefühlsduselei oder zur Astrologie Zuflucht nehmen, und ihre Behauptungen zeugen von einer großen Unkenntnis der Bibel. Die hiobähnlichen Zeugen dagegen sind diesen Angriffen mit Wahrheit, Zurückhaltung, christlicher Liebe und mit Bibeltexten begegnet, haben sich stets an die Tatsachen gehalten, haben durch ihre Beweisführungen gezeigt, daß sie die Heilige Schrift genau kennen, und sind jederzeit für die biblischen Wahrheiten und für Jehova als den höchsten Gott eingetreten. Das läßt einen auch verstehen, weshalb manche Geistliche eher für die Feinde Hiobs Verständnis zeigen als für Hiob und eher deren Argumente anführen als die Argumente Hiobs. So heißt es zum Beispiel in einem maßgeblichen Werk: „Die Worte seiner [Hiobs] Freunde ... sagen einem mehr zu als manche der vorschnellen Äußerungen Hiobs.“g
30 Es ist nun deutlich gezeigt worden, daß die unter dem Einfluß der babylonischen Denkweise stehenden Sektierer nur das Sibboleth der abtrünnigen Religion begreifen können und deshalb die Schibboleth-Äußerungen der wahren Anbetung Jehovas nicht verstehen, die in der alten Zeit von Hiob und dann von Jesus Christus und seinen Aposteln verfochten wurden und die heute von den Zeugen Jehovas verfochten werden. Jehova, der wahre Gott, ist von Satan und seinen vom Geiste Babylons beeinflußten Helfershelfern nun schon seit Jahrhunderten verhöhnt worden, aber seine treuen Diener auf der Erde haben ihn stets gerechtfertigt. Jehova hat selbst gezeigt, welche Seite im Recht ist. Zu den neuzeitlichen, vom wahren Glauben abgefallenen Sektierern sagt er: „Mein Zorn ist entbrannt ...; denn nicht geziemend [wahrhaftig, NW] habt ihr von mir geredet, wie mein Knecht Hiob.“ (Hiob 42:7) Jehovas Gesalbte, die seit dem Jahre 1919 eine ähnliche Wiederherstellung erlebt haben wie einst Hiob, sind glücklich und treten trotz der ihnen entgegengebrachten babylonischen Feindseligkeit weiterhin treu für Jehova als den höchsten Gott und den erhabenen König der Ewigkeit ein. „Dem König der Ewigkeit nun, dem unvergänglichen, unsichtbaren, dem alleinigen Gott, sei Ehre und Herrlichkeit für immer und ewig. Amen.“ — 1. Tim. 1:17.
[Fußnoten]
a The Catholic Telegraph-Register, Ausgabe vom Freitag, 18. August 1950, Artikel unter dem Titel: „Zuhören“, von „Monsignore“ Matthew Smith.
b Full Gospel Men’s Voice (eine Schrift der Pfingstbewegung), Ausgabe vom März 1963, S. 2, 3, 23.
c Seher · Grübler · Enthusiasten, Kurt Hutten, Quell-Verlag der Evang. Gesellschaft, Stuttgart, Ausgabe 1950, S. 17.
d Wachtturm 1952, S. 124.
e America, Ausgabe vom 19. August 1950, S. 507.
f Wachtturm 1952, S. 124.
g The Vindicator, Ausgabe vom November 1950, der Artikel unter dem Titel „Eine weitere ‚neue Bibel‘ kommt auf“.
h Siehe Watchtower 1951, S. 105—108.
i Hellenism, N. Bentwich, S. 150.
j The Four Major Cults (1963), A. A. Hoekema, S. 305.
k America, 24. Juni 1961, S. 464, 465; Wachtturm 1962, S. 249; siehe auch Jahrbuch der Zeugen Jehovas für 1962, S. 48, 49.
l The Vindicator, Ausgabe vom November 1950, Artikel unter dem Titel „Eine weitere ‚neue Bibel‘ kommt auf“. Siehe Watchtower 1951, S. 105—108.
a Watchtower 1951, S. 108.
b The Baptist Record, Ausgabe vom 30. August 1950, ein Leitartikel unter dem Titel „Das Kreuz ist kein Pfahl“. Siehe Watchtower 1950, S. 453—457.
c Watchtower 1950, S. 453—457.
d The Christian Century, 13. Februar 1957; ferner Wachtturm 1958, S. 211.
e Antwort an Dr. Brunce M. Metzger, ein Mitglied der theologischen Fakultät der Universität Princeton (New Jersey). Siehe Wachtturm 1960, S. 542—544.
f Bischof Dr. Walter Lowrie, in der Anglican Theological Review, Vol. XLI, S. 245—252, Oktober 1959.
g The New Bible Dictionary (1962), J. D. Douglas, S. 637.